Nr.144 42. Jahrgang
Ausgabe
Nr. 73
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Donnerstag, den 26. März 1925
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Sechzehntausend Menschen faßt der Berliner Sportpalajt, zwanzigtausend mögen in ihm zusammengedrängt gewefen fein, als der Ordnerdienst den Saal megen 11eberfüllung schloß. Draußen standen noch Tausende und blidten in die Lodernden roten Flammen, die vor dem Tor von Reichsbanner. Leuten entzündet und bewacht wurden.
Daß die große Sozialdemokratische Partei Berlins Zehn tausende durch ihren Ruf in Bewegung bringt und sammelt, ift für fie feine besonders erstaunliche Leistung. Dennoch wird fein Teilnehmer imstande gemesen sein, sich dem überwäl= tigenden Eindruck dieser Menschenmassen zu entziehen. Zwanzigtausend Menschen unter einem Dach. 3manzigtausend Menschen, die in Kirchenstille den Worten des Redners laufchen, bis bei einem zündenden und begeisterndem Bort donnern der Beifall an die Dede schlägt das gibt ein Gefühl von Selbstbewußtsein und macht!
Diese Zwanzigtausend sind nur ein fleiner Bruchteil von Denen, die am Sonntag in Berlin für Otto Braun stimmen mer den. Aber sie sind der Bortrupp. Und eine Partei, die einen so ftorien, so disziplinierten, politischen Erörterungen mit so leidenschaftlicher Anteilnahme folgenden Bortrupp besigt, eine solche Partei hat ein Recht darauf, stolz zu sein!
Kein Kommunist hat diese erhebende Kundgebung zu stören gewagt. Weitig ist von Kommunisten die Rede g mesen. Bozu auch? Mostau hat seine Weltrevolution" ab gefagt, der Traum ist zu Ende, pom Zweifel zur Berzweiflung ist mir noch ein Schrift. Aber wo der Kommunismus inner lid gebrochen niedersinft, b a steht die Sozialdemo trasie auf. Wo die Traumpolitik zu Ende ist. da fängt die Da sind mir Wirklichkeitspolitik der Arbeitermassen an. Sozialdemokraten es, die diesen Massen zurufen: ,, 2 rbeiten und nicht verzweifeln!"
Auf den Massen im Sportpalast lag das Bewußtsein, daß es ein schwerer Kampf ist, in den wir hineingehen. Aber in ihnen lebte auch der Wille, sich zu schlagen und zu siegen.
Die Lodernden Feuer vor dem Sportpalast sind erloschen. In den Herzen glüht das Feuer der Begeisterung weiter. Zwanzigtausend, die gestern die Worte unserer Redner hörten, merden sie heute weitertragen zu Hunderttausenden und aber Hunderttausenden. Es war ein großer Tag für die Sozialbemokratie Berlins . Der 29. März muß für sie ein noch größerer merden!
Künstler
eröffnete die gestrige Bersammlung im Sportpalast, die eine Rundgebung für die Republik und für die besten Führer des Boltes sein soll:
zu sagen, als daß er nur ein 3ählmann ist. Wir aber denten in biefer Stunde an den Mann, den ein: graujames Geichid uns zu diefer Stunde an den Mann, den ein: graujames Geschid uns zu früh entrissen hat, an Frig Ebert, und mir fönnen nicht anders jagen, daß der zweife Reichspräsident schon aus demselben Holze, geschnigt fein muß, aus dem Friz Ebert geschnitzt war.
und wir wählen ihn nicht nur wegen seines starten ziellaren prägten in 3ialen Charafters. Thin gegenüber steht der fo Willens, fondern auch megen seines außerordentlich ausge= prägten jozialen Charafters. Thin gegenüber steht der jo genannte„ Reichsblod", der ein merkwürdiges Sammellurium der Reaffionäre aller Schattierungen ist. Für uns gilt die Entscheidung nicht, hier Kopfarbeiter, hier Handarbeiter, sondern rechts oder lints. Besonders die Beamten merden es sich zu überlegen haben, ob fie in Jarres den Mann wählen wollen, der ihnen eine 54ffündige Arbeitszeit aufgehalit hat, oder Otto Braun , der unerschütterlich für den A cht stundentag steht. Die Invaliden. rentner merden fich der vielfachen Berfprechungen erinnern müssen, die man ihnen gerade aus den Parteien um Herrn Jarres gemacht hat und mit denen man sie immer zum Narren gehalten hat. Deutsche Künster und deutsdje Kulturträger werden auf der Hut sein müssen, daß sie, nicht, den
Martschreiern und blöden Schwähern
der Zeute um Jarres auf den Leim friechan. Es handelt sich jest
nicht darum, allein den Präfidenten zu wählen, sondern mit dem Bräsidenten zu entscheiden, ob der soziale Inhalt der deut [ hen Republit gemahri ober abgebaut und das deutsche Bolt damit in Grund und Boben gewirtschaftet merden soll. Die Führung im alten Deutschen Reich mat nichts anderes als eine Militärtechnik. Im neuen Deutschen Reich müffen die Führer durch das Balf er zogen werden und aus dem Bolte herauswachsen. Sie müssen Fühlung mit dem Bolt behalten und eine innerliche Hoch achtung por allen schaffenden und arbeitenden Kräften in der Nation haben. Nur einen einzigen 2del hat die Republit zu verleihen, und das ist der innere Abel, den die Arbeit, gleich niel, ob die des Kopf oder Handarbeiters, nerleiht. In diesem Sinne fönnen wir nicht anders als uns für Otto Braun ent fcheiden.( Langanhaltender stürmischer Beifall.)
Dittmann:
Geben wir uns feiner Taufgung hin: Der neue Reichspräsident Jarres jo her Blaghalter für einen neuen Monarchen fein. Deshalb ist diefer Wahlkampf ein Rampf zwischen Monarchisten und Republikanern. Die Straut und Schlotiunter mollen die alien Beiten zurückrufen, in denen der Monarch eine Puppe in ihren Händen war und der auf ihren Befehl das Bolf als Canaille behandelte. Ben es nach der Wiederkehr solcher Zustände gelüftet, der mag Ludendorff oder. Jarres wählen, aber er beflage sich hinterher nicht, daß er vom Regen in die Traufe fommt. Monarchie und Monarchisten haben uns in den Weltkrieg hineingeführt, haben ihn verloren und das Bolf in der Stunde höchster Rot sich selbst überlassen. Der Sturz der deutschen Monarchie ist wohl das Cacherlichste und kläglichste, das sich jemals in der Weltgeschichte abgespielt hat( Bielfenige Zustimmung.) Aus den Trümmern des alten Deutschlands erhob sich
Bor 77 Jahren fämpften die Berliner Arbeiter auf den Barris das neue Deutschland als Republif, faden für den großdeutschen Gedanken, für die Demound nur als Republit nermag fich Deutschland jezt und in Zukunft fratie und für Schwarz Rot Gold. Auch in dem heutigen überhaupt wieder Weltgeltung zu verfchaffen. Die Masse des Volkes Kampfe um das Amt des Reichspräsidenten sind die gleicher Ideale war in der Monarchie rechtlos, in der Republif aber soll und muß zu verteidigen, die feit 1918 ähnlich denen von 1848 geblieben find. alle Macht vom Bolle ausgehen. In der Monarchie war das Unsere heutige Rundgebung für die Republik mill sagen, daß wir Barlament eine Theaterdekoration, und der Monarch setzte die Rebereit sind, alle unsere Kräfte einzulegen, um die Gegner der Regierung nach seinem Belieben ein. In der Republif liegt die publit in den Staub zu zwingen.( Starfer Beifall.) Regierungsgewalt im Parlament, und der Reichstag bestimmt die Regierung. Wenn wir heute einen Reichstag haben, der nicht den Wünschen des weitaus größten Teils des Boltes entspricht, dann ist nicht die Republif, find nicht die Republikaner daran schuld, sondern das deutsche Volt selbst, das ihn gewählt hat.( Starfer Beifall.) Die Republik von heute ist zweifellos nicht das Endziel, wie wir Go zialdemokraten es uns vorstellen, aber mir müssen gerecht sein und anerkennen, daß gegenüber der Monarchie
Aufhäuser:
Das alte faiserliche Deutschland war ein großes Haus, zu dem mur ein fleiner Teil der Volksgenossen Zutritt hatte. Im alten Deutschland war die große Masse des schaffenden Volkes politisch mohnungslos, ohne Verfassungsrechte, und die großen Maijen der Arbeiter, Angestellten, Beamten und der freien Berufe waren dazu bestimmt, nicht in dem Hause selbst zu wohnen, sondern auf dem Hof. Als dann im Jahre 1918 das alte Gebäude zusammenbrach und Wilhelm II. , Ludendorff und die anderen flüchteten, da waren es die politisch Obdachlosen von einst, die plöglich berufen wurden, den Schutt wegzuräumen und auf der alten Stätte ein neues Haus zu errichten, zwar feinen Palast, aber die Republit, die dem ganzen Wolfe Zutritt und Unterkunft zu gewähren hatte. Te höher die Mauern stiegen, desto cifriger famen die Flüchtlinge wieder aus den Schlupfwinkeln hervorgefrochen, und jetzt wollen sie das Haus beziehen, das sich das arbeitende Bolf aufgebaut hat. Sie wollen die äußeren Mauern, d. h. die Formen der Re publir stehen laffen, aber das Haus selbst wollen sie mit ihrem monarchisch- reaktionären Geift anfüllen. Ludendorff ist wieder, wie immer, zufällig dabei, aber auch Herr Jarres ist weiter nichts als ein Bollte man Bufallsangelegenheit ihm polizeiliches Führungsattest ausstellen, so müßte es lauten: Geiftig einfach tonftruiert, polizeilich Nachteiliges nichts über ihn bekannt, im übrigen fehlt ihm jede politische Note. Er ist der parteilosa Sammeltandidat für alle deutschen Spießbürger, und wenn wir ihn belommen, jo haben wir einen ausgezeichneten Botal- Anzeiger als Präsidenten.( Heiterkeit und türmischer Beifall) Bas ist man über Herrn Thälmannenberes
eine
die. Republik zweifellos ein Fortschritt ist, und wir werden sie verteidigen, wenn es notiut, mit unserem Blut.( Stürmischer Beifall) Wir, die wir die Monarchie, thr fnalliges Broßzentum und ihr flägliches Bersagen schaudernd miterlebt haben, wir machen ein neues monarchistisches Kasperletheater nicht mehr mit. Die Sozialdemokratie ist die beste Stüße für die deutsche Republif. Und wer deshalb am fommenden Sonntag bei der Wahl hefunden mill, daß er unseres Sinnes ist, daß er helfen will, die Republif zu schügen und zu stützen und sie im Innern wirt schaftlich, politisch und tulturell immer reicher, inmer freier auszubauen, der muß seine Stimme unserem Kandidaten Otto Braun geben.( Rauschender Beifall.)
Stampfer
Außen
spricht über Reichspräsidentenwahl und politit. Diese Wahl ist eine Prüfung Fält Jarres durch, dann hat das Bolt fie bestanden. Wird Jarres gewählt, ist das Bolt durchgefallen. Herr Jarres ist der Kandidat derer, die von Außenpolitit nichts verstehen er neriteht auch nichts davon, clio ist er für sie der gegebene Mann.( Große Heiterkeit.) Er ist auch Monarchist. Ein Republikaner auf dem Thron ist ein Big, ein Monarchist als Präfident einer Republit ist auch ein Wig, ein fehr fledter Big, ber Deutschland in der Belt schmer saben
würde. In Magdeburg verhandelt man noch immer über die Frage, ob Ebert Landesverrat begangen hat. Aber, menn Ebert den Lan desverratsparagraphen übertreten hat, dann fann mir der Landesverratsparagraph leidtun, und wenn ein Gericht so etwas feststellen will, dann fann mir das Gericht leidhur. ( Stürmische Zustimmung.) Eberts geschichtliche Größe wird dadurch nicht berührt. Die aber, die Ebert verleumden bis übers Grab hinaus, sind auch die Werber für Jarres, und wenn das deutsche Voit Ebert einen Jarres zum Nachfolger gäbe, würde die Welt über solchen inverstand und solche llndankbarkeit staunen. Herr Farres wollte im Herbst 1923 den Frieden von Bersailles fündigen auf die Gefahr hin, daß die Franzosen nicht nur Rhein und Rubr behielten, sondern noch weiter marschierten und zugleich polnische und tschechoslowakische Truppen deutschen Boden besezten. Fachher sollte die große„ nationale Befreiungstat" Commen wenn die Franzosen in Hannoner, die Tschechen in Dresden und die Polen . nielleicht in Berlin maren. Das sind doch
Phantasien von Narren und Kindern,
das ist doch Hafordeurpolitif wie im Weltfrieg.( Lebhafte Zustim mung.) Da jage ich: Wenn schon, denn schon; wenn ichon Jartes, dann schon Ludendorff ! Aber wie follte die Welt die„ Nie mieder, Krieg Politit" her Regierung Shiele Stresemann für bare Münze nehmen, menn ein
epanchepolititer gewählt wird? Wenu junge Menschen von einem tommenden Krieg träumen, dann wollen fie menigstens dabei die eigene Haut zu Marite tragent. Fünfzigjährige, wie Sarres, fönnen aber höchftens noch als Greise, erleben, wie die Jugend ihres Boites cuf den Schlachtfeldern verblutet. Rennen Sie das nationale Boli tit? Wer Bolt und Vaterland liebt, der muß auch den Frieden liehen, und alles tun, um ihn zu einem dauern den zu machen. Wir wollen ein neues Europa , in dem die Wölfer nebeneinander leben ohne den Gedanken, sich gegenseitig die Halfe abzuschneiden. Darum in den Kampf für Republif unb rieden. Für Demokratie und Sozialismus, vorwärts in deat Kampf für Otto Braun !( Stürmischer Beifall.)
Ein freier Geist lebt nur in einer Repubiit; die Vergangenheit hat es bemiesen. In der Republif ist die Bahn frei für den freien Geist. Diejenigen, die immer noch zweifelnd fragen: was ist denu erreicht? fagen wir, was haben wir denn vorgefunden? Bir mußten erst den Trümmerhausen forträumen, erst den Plas freimachen für die Entwicklung. Grinnern wir uns doch daran, welche Stämpfe die Sozialdemokratie noch vor wenigen Jahren durchgekämpft hat. Als seinerzeit die 3ivillifte für den preußischen König erhöht werden solite, wurde unser Pro test dagegen im Landtag als Hochperrat bezeichnet, weil wir verlangten, daß der erste Beamte des Staates durch das Volk ge wählt wird. Damals durfte der Name des Monarchen nicht einmal in der Debatte des Parlaments genannt werden. Jetzt allerdings machen die Konservativen von damals den Hochverral" mit. Nicht der Geist soll herrschen noch der Meinung dieser Leute, sondern der Kadavergehorjam. Das kann allerdings auch ohne Kopf getan werden bei Leuten, die im Herbst 1923 bei der Ruhrbefehung den Kopf verloren.( Heiterkeit:) Jetzt, wo das deutsche Boll das erstemal den Präsidenten wählt. darf nicht der Zufall der Geburt entscheiden, sondern ein freies Bolf soll in freier Wahl fein Oberhaupt wählen. Dozu gehört dann aber auch die Ver antwortung, die nur der freie Geist gibt. Die Leute, die früher in der Monarchie einen Monarchen duldeten, der am besten und treffendsten von seinen eigenen Beuten charakterisiert wurde, haben verschuldet, daß das Bolt politisch fleinmütig ist, ohne Erfenntnis. Der Rechtsblock will mit seinem Kandidaten Jarres da für sorgen, daß wieder die Jugend auf die Schlachtfelder geschickt wird, daß Krieg, Brand, Berelendung wiederkommt. herbeiführen helfen mill durch seine falsche Stimmabgabe, der beschwere fich nachher nicht über das fommende Ungemach. Night Monarchie und Kadavergehorsam wollen wir, sondern durch Kampf müssen wir das Fundament für die freie Republit schaffen, deren Ausban mir erstreben, mit allem, was uns Arbeitern eigen ist. Die rote Sturmflut muß am Sonntag alle Dämme der Reaktion hinwegspülen. Deshalb gilt der Ruf: Werft neue geistige Schüßengräben auf zum Kampf gegen Rechtsblock und Reaktion! Unser Kampfruf lautet: Für Braun, dem Kandi daten des arbeitenden Bolles.( Stürmischer Beifall.)
Severing.
Wer das
Der Vorsitzende Gen. Künstler verlas mun folgende Auss führungen des preußischen Ministers des Innern Carl Sere ring, der durch Ertranfung seiner Stimmorgane om öffentlichon Sprechen leider verhindert war:
Diese Kundgebung foll feine Schaustellung, fondern eine Art Wedruf sein. Ein Bedruf an die Berliner Arbeiter. fchaft, am nächsten Sonntag ihre Pflicht zu tun. Die Berliner Arbeiterschaft hat die Pflicht, sich auf ihre Tradition als Bor tämpferin der deutschen Arbeiterbewegung zu be finnen. Der nächste Sonntag bietet die Gelegenheit, den Beweis dafür zu erbringen, daß sich die Berliner Arbeiter dieser großen Berpflichtung mehr und mehr bewußt werden.
Boltisch indifferente Kreise halten die Wahl des Reichspräsi denten für weniger michfig, als eine Wahl zum Reichstag: Berling Arbeiterschaft aber muß wissen und diese Erkenntnis auch durch eine riesenhafte Beteiligung an der Bahl zum Ausbend bringer