Der Raub auf der Stationskaffe am Zoo.
Echt oder fingiert?
Unter der Anflage der Unterschlagung und der Urtundenfälschung im Amte wurde der Eisenbahninspektor Botho Muench dem erweiterten Schöffengericht zu einer mehr. tägigen Verhandlung vorgeführt. Die Anklage gegen Muench betrifft die Vorgänge am Neujahrstage 1925 in der Stationstaffe des Bahnhofs Zoo.
Nach den Angaben Muenchs soll er von zwei Männern über fallen, gefesselt und gefnebelt worden und erst erwacht sein, als der Kaffenraum nebenan sich in Brand befand. Jedenfalls wurde Muench auf sein Klopfen und seine Hilferufe um 3 Uhr nachmittags gefesselt auf den Boden liegend von Eisenbahnbeamten und von diesen benachrichtigten Polizeibeamten vorgefunden. Der Kaffenfchrant war in Brand geseht und die Kassenbücher und sämtliche Belege waren teils im eisernen Ofen vernichtet. Die Darstellung Muenchs, daß er das Opfer eines Raubüberfalls geworden sei, wurde ihm nicht geglaubt, vielmehr geht die Anklage dahin, daß Muench infolge weit zurückreichender Unterschlagungen von Amts. geldern durch den fingierten Raubüberfall und die Bernichtung der Belege diese Tat verschleiern wollte. Der Angeklagte hat burdy Rechtsanwalt Bahn einen umfangreichen Gegenbeweis angetreten und bestreitet seine Schuld. Er behauptet in seiner Bernehmung, daß er selbst Vermögen beseffen habe. Am Neujahrstage habe eine Firma Höne angerufen, ob sie 30 000 m. ausgezahlt bekommen fönne. Er habe erwidert, daß er das zwar fönne, daß aber noch feine Rechnung von der Behörde eingegangen sei. Darauf sei ihm geantwortet worden, die Rechnung werde der Bertreter mitbringen. Bald darauf feien zwei Herren erschienen. Er habe nun aber erst durch das Telephon bei der Dienststelle eine Rückfrage vornehmen wollen, ob die Rechnung auch richtig sei. Kaum habe er den Hörer an dos Dhr gelent, a's ihm der eine der Herren, ein gewiffer Rop: Io wit, einen Schlag in die Herzgrube versetzt habe. Danach sei er ohnmächtig umgefallen. Erst nach zwei Stunden sei er aufgewacht und habe sich mit einem Handtuch im Munde und an Händen und Füßen gefesselt am Boden liegend gefunden. Das Gericht bes chloß, in der Stationstaffe am 300 den Lofaltermin abzuhalten. Der Angeklagte wird dazu hingeführt und soll an Ort und Stelle so gefesselt werden, wie er vorgefunden wurde. Er soll dann genau zeigen, wie fich die Ereignisse abgespielt haben. Nach dem Lokaltermin wird die Verhandlung in Moabit fortgesetzt werden.
Die Bekämpfung des Wuchers.
Die Abteilung W des Polizeipräsidiums, die unter der Leitung des Regierungsrats Dr. Hinfel stand und die während des Krieges und später in den Mirren der Inflationszeit zusammen mit dem vor Jahresfrist bereits aufgelösten Landespolizeiamt den Bucher auf allen Gebieten betämpfte, ist mun eben falls aufgehoben worden, da stabilere Berhältnisse eingelegt haben und, namentlich auf dem Lebensmittelmarkt die Breise durch das freie Spiel von Angebot und Nachfrage geregelt werden. Regies rungsrat Dr. Hintel ist an die Regierung in Frankfurt a. d. D. verfegt worden. Um aber das Publikum vor Bewucherung zu bewahren und aus der Erfahrung heraus, daß es immer dunkle Ele. mente gibt, die darauf ausgehen, die Mitmenschen durch Wuchergeschäfte zu schädigen, sind im Polizeipräsidium unter Zeifung von Kriminalfommiffaren und Oberinspektoren mehrer Ab. tellungen eingerichtet worden, bie ben Bucher mit Lebensmitteln, mit Gegenständen des täglichen Bedarfs und beim Handel mit Baluten und Edelmetallen zu bekämpfen haben. Eine andere Abteilung hat speziell die Aufsicht über die Pfandleiher und namentlich die wilden Pfandleiher, sowie über das Ausspielen auf Rummelpläßen und das Spielerunwesen überhaupt.
Neuregelung der Vergnügungssteuer.
Der Magistrat hat jetzt die Novelle zur Bergnügungssteuer ordnung verabschiedet. Bekanntlich waren im Laufe des letzten Jahres wiederholt durch provisorische, zeitlich beschränkte Beschlüsse Ermäßigungen der Vergnügungssteuer vorgenommen worden. Die endgültige Regelung durch Nachprüfung und Aenderung der Steuer ordnung war jedoch erst zum Ende des Rechnungsjahres in Aussicht genommen. Diese Neuregelung durch die Novelle behält die ermäßigten Säße, die in den Wintermonaten zur Anwendung gefommen find, bei. Neu ist eine gewisse Einschränkung der Nachtsteuer und andererseits eine Berschärfung bei der Tombolasteuer, die bisher für die ganze Tombola bei Vereinsperanstaltungen nur das Zehnfache des einfachen Lospreises betrug, fünftig nun in Höhe von zehn Prozent der verkauften Lose gezahlt werden soll. Die Finanz- und Steuerbeputation hatte der Stoveile in ihrer letzten Sigung zugestimmt, jedoch zwei Aenderungen vor genommen: Sie fehte nämlich die Steuer für Pferderennen von 20 auf 15 Prog. und für Lichtbildtheater mit sogenanntem gemischten Programm"( mit volksbildendem Beiprogramm) von 14 auf 12 Bro3. herab. Diefen Abänderungen ist der Magiftrat nicht beige treten, so daß es bei den 20 bezm. 14 Broz. für die genannten Beranstaltungen verbleibt, Die Novelle wird demnächst die Stadtver ordnetenversammlung beschäftigen. Bis zu ihrer endgültigen Berabschiedung bleibt die jetzt geltende vorläufige Regelung in Kraft.
Die bürgerlichen Bolschewiften.
Unsere Wählerversammlungen.
In der Wählerversammlung, die von der 31. Abteilung am Dienstag nach der Schulaula in der Schönfließer Straße ein berufen war, wies Kurt Heinig auf die große Bedeutung dieser Wahl hin, als Errungenschaft, die es zu sichern gilt wie als Auswahl der Persönlichkeit. Im Rahmen seiner Betrachtungen gab der Referent einen lehrreichen Ueberblick über die Steuerpläne des Rechtsblocks. Die Zeit bis zum Sonntag müffe eifrig genügt werden, die Schwankenden, Gleichgültigen und Berärgerten für die Wahl unseres Kandidaten zu gewinnen. Gegner meldeten sich nicht. Gen. Eforn verwies auf das Recht und die Pflicht der Arbeit
Oeffentliche Kundgebungen
sich vielmehr in einem Schreiben damit, er habe Herenschuß. Das Gericht vertagte, erließ jedoch Haftbefehl, da ein ausreichender Grund des Fernb.eibens nicht vorlag, zumal das unfreiwillige falte Bad bereits über 1 Jahr zurückliegt.
Einbrechertricks.
Der„ ausgesperrte" Mieter.
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Zerbrochene Fensterscheiben.
Einen ungewöhnlichen Weg schlugen zwei Einbrecher ein, die gestern nachmittag am hellen Tage eine Wohnung in der Wörther Straße heimsuchten. Sie hatten auch Glück mit ihrer Dreistigkeit.
heute, Donnerstag, den 26. März, abends 7/2 Uhr: Tiergarten: Arminiushallen, Bremer Straße 73. Prenzlauer Berg, 24. und 25. Abteilung: Aula Oberrealschule Pasteurstraße 45. Friedrichshain, 35. Abteilung: Schulaula Rigaer Straße 82. Charlottenburg: Spandauer Bod. Schöneberg - Friedenau : Helmholz- Gymnasium, Rubensstraße. der Choriner Straße warfen in der Nacht zum Dienstag Ein
Steglih: Gymnasium Heesestraße. Lichtenrade : Stiehler, am Dorfteich. Neukölln: Schultheiß , Hafenheide 22. Treptow : Nitschke, Am Treptower Part 26. Oberschöneweide: Mörners Blumengarten, Ostendstraße. Friedrichshagen : Gesellschaftshaus, Friedrichstr. 136. Buch: Göpfert, am Bahnhof. Buchholz: Rossack, Hauptstraße 71. Rosenthal: Schneider, Hauptstraße 3.
Redner: Aufhäuser, Dressel, Dr. Freund, Ad. Hoffmann, Hirsch, Haß, Marie Juchacz , Dr. Löwenstein, Lempert, Leid, Litte, Ruben, Stein, Karl Schneider.
Tagesordnung in allen Versammlungen:
Um 5 Uhr nachmittags erschien auf dem Hausflur ein Mann in einem eleganten Straßenanzug mit einer braunen Aftentasche unter dem Arme und gab seinem Begleiter, der wie ein Schloffer gekleidet war, die Weisung, eine im Erdgeschoß gelegene Wohnung aufzuschließen. Der Schlosser machte sich auch gleich an die Arbeit. Eine Frau, die vorüberging, glaubte, daß der Wohnungsinhaber seinen Schlüffel vergessen habe. Sie hörte noch, wie der elegante Dann den Schlosser mit den Worten: Machen Sie man ein bißchen figer" aufmunterte und ging dann ahnungslos weiter. Erst als der Wohnungsinhaber später heimkehrte, fand er, daß die beiden, die die Doppeltür aufgeschlossen hatten, Einbrecher gewesen waren. Sie hatten in der Wohnung alles durchwühlt und für 8000 Mart Wert und Schmucksachen erbeutet. An einem Hause in brecher mit Steinen Scheiben zweier nebeneinander liegender Fenster im 1. Stod ein. Weil sich daraufhin in der Wohnung nichts rührte, so schloffen fie richtig, daß sich in den Borderräumen niemand aufhielt. Sie stiegen aber diese Nacht noch nicht ein. Erst in der nächsten Nacht tamen sie wieder. Sie fanden auch jetzt keine Jaloufic heruntergelassen und wiederholten ihren Kundschaftstrid. Als wieder alles ruhig blieb, legten sie, wie Spuren an der Wand zeigen, eine Leiter an und holten für 4000 mart Herrenund Damenstoffe unbemerkt aus den Borderzimmern heraus, während die Wohnungsinhaber hinten schliefen. Fasein an der Mauer lassen erkennen, daß sie die Beute mit einem Strid hinunterließen. Wahrscheinlich haben sie die Stoffe mit einem Handwagen weggeschafft, auf dem sie wohl auch die Steckleiter mitbrachten und wieder mitnahmen. Auf die Wiederbeschaffung des gestohlenen Gutes ist in beiden Fällen eine Belohnung von 10 Broz. des Wertes ausgesetzt. Mitteilungen zur Aufklärung an Kriminalkommiffar
Wer foll des Reiches Führer sein? Otto Braun oder Jarres? Dr. Anusch at im Zimmer 53 des Polizeipräsidium:
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Freitag, den 27. März, abends 7½ Uhr: Mitte: Sophienfäle, Sophienstr. 17/18. Tiergarten: Nationalhof, Bülomstraße 37. Wedding : Pazenhofer Ausschant, Chausseestraße 64. Schiller- Lyzeum, Pants , Ede Böttcherstraße. Prenzlauer Berg : Ledigenheim, Pappelallee 15. Friedrichshain : Andreas- Festfäle, Andreasstr. 21. Kreuzberg , 40. u. 41. Abt.: Brauerei, Fidicinftr. 2/3. 44. u. 45. Abt.: Schulaula, Forster, Ede Reichen berger Straße.
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Jugendweihe der Arbeiterschaft Groß- Berlins am Sonntag, den 29. März, vormittags 11 Uhr, im Großen Schatt spielhaus, Karlstraße. Mitwirkende an der Weihe find: Reformierte Gesangsgemeinschaft Roseberry d'Argulo. An der Orgel: Willi Jaeger; Cello: Rarl Dechert; Weiherede: Joh. Heß. Ferner der Sprechchor der Proletarischen Feierstunde; Leitung: Herr Albert Florath , und Einzelsprecher: Herr Heinrich Witte. Gasttarten für Erwachsene zum Preise von 1 M. und für Kinder zum Preise von 50 Bf. find noch im Jugendfekretariat Lindenstr. 3 erhältlich. Die Borbesprechung für die Jugendweihe am 29. März im Großen Schauspielhaus findet heute, Donnerstag, nachm.% 4 Uhr, im Großen Saal her Sophiensäle, Sophienstr. 17/18, statt. Auf diefer Borbesprechung werden die Elternfarten zum Preise von 50 Pf. pro Stüd, sowie noch Gastkarten zum Preise von 1 M. für Erwachsene und 50 Pf. für Kinder vertauft. Den Kindern ist die entsprechende Geldsumme mitzugeben. Einladungs- und Gratus lationstarten sowie eingerahmte Sprüche als Geschentgabe find ebenfalls im Jugendsekretariat Lindenstr. 3 erhältlich. Freitag von Die Droner der Profetarischen Feierstmde treffen sich am Sonntag, den 29. März, zum Ordnerdienst um 9 Uhr im Großen Schauspielhaus.
Charlottenburg : Hohenzollern - Festfäle, Berliner Str. 105. Spandau : Jubiläums- Turnhalle, Astanierring. Cladow: Gasthof Bäumann. Staafen: Gasthof Albert Wolf . Siemensstadt : Marsand, Nonnendammallee. Wilmersdorf : Aula Hindenburgschule, am Seepart( Frauen- 9 bis 6 Uhr geöffnet. fundgebung).
Wannsee : Reichsadler, Königstr. 26.
Zehlendorf : Lindenpart, Berliner Straße 8. Schöneberg : Uhlandschule, Kolonnenstraße 22. Canfwvih: Lehmanns Festfäle, Kaiser- Wilhelm- Straße 29. Lichterfelde: Oberrealschule, Ringstr.( Ede Hindenburgdamm). Mariendorf : Aula Oberrealschule, Kaiserstraße. Neukölln: Aula Oberrealschule, Emser Straße 134. Budow: Turnhalle.
Brih: Beckers Festfäle, Chauffeestraße 98.
Der Tod auf den Schienen.
Auf den Gleifen des Anhalter Bahnhofs fand man eine rechte Männerhand Die Kriminalpolizel, die sofort benachrichtigt wurde, fuchte den Bahnhof ab, fand aber auf ihm und in der Umgebung nichts weiter. Sie schaffte alsbald Aufklärung. Bei Grüna, einer Station hinter Boffen, hatte man die bis zur Unkenntlichkeit zer
Niederschönweide: Aula der Mädchenschule, Berliner Str. 31. ftüdelte Leiche eines Mannes aufgefunden, der in der Nacht von dem
Alt- Glienice: Bohne, Grünauer Straße. Copenid: Aula Körnerschule, Lindenstraße. Grünau : Jägerheim, Bahnhofstraße 1. Bohnsdorf : Bierbach, Bahnhofstraße. Karlshorst : Fürstenhaus, Trestowallee. Friedrichsfelde : Tempel, Prinzenallee. mahlsdorf: Anders, Bahnhofstraße. Biesdorf : Schillerfäle, Königstraße 120. Raulsdorf: Turnhalle. Adolfstraße. Baulsdorf- Süd: Im Jägerheim. Weißenfee: Aula Realgymnasium, Woeldpromenade. Vankow: Linder, Breitestraße 34.
Niederschönhausen : Schloß Schönhausen , Lindenstraße 11. Rein dendorf- Oft: Schüßenhaus, Residenzstraße 1/2. Borfigwalde: Borsigwalder Festfäle, Conradstraße( Ede Spandauer Straße).
Redner: Aufhäuser, Crispien, Faltenberg, Dr. Freund, Felgentreu, France , Göring , Harnisch , Hirsch. Haß, Hirsch berg, Adolf Hoffmann , Heßschold, Joachim, Künstler, Marie Kunert, Dr. Kawerau, Erna Kresse, Leid, Dr. Löwenstein, Landa, Litte, Lempert, Dr. Lohmann, Otto Meier, Hermann Müller, Reimann, Reuter, Ruben, Heinrich Schulz , Schneider, Minna Todenhagen , Dr. Tichauer, Dr. Weyl, Dr. Witte, Dr. Weinberg, Zachert, Zubeil.
Die boljchemistischen Soldschreiber, die die kommunistische Welt am Abend" im bürgerlichen Gewande redigieren, haben es für nötig gehalten, in einem groß aufgemachten Artikel sich mit unserem Auffah, der von dem Wohnungselend der Tschechoslowakei handelte, auf ihre Art zu befaffen. Sie unterstellen darin der SPD. in lügenhafter Weise, daß sie absichtlich das Wohnungselend in Berlin nicht sehen wolle und sich unterstehe, die Proletarier zu düpieren, indem fie gegen das Wohnungselend in der Tschechoslowakei vom Leder ziehe. Sollten die sauberen Herren der Welt am Abend" vielleicht fürchten, daß wir uns des Näheren mit den mehr als ffandalösen Wohnungsverhältnissen in Sowjetrußland befassen werden? Auch dazu wären wir berechtigt, nachdem wir in zahlreichen Artikeln nicht nur das Wohnungselend Für den Präsidentschaftskandidaten Otto Braun ! Berlins , fondern auch andere soziale Mißstände gegeißelt haben. Der Beseitigung sozialer Ungerechtigkeiten haben sich bekanntlich bisher die Deutschnationalen in jeder Weise entgegengestellt und die Kommunisten waren bei dem Abbau sozialer Maßnahmen stets die getreuen Helfersheffer, oder, wie sie sich selber genannt haben, die Steigbügelhalter der Reattion. Und ausgerechnet diese Gesellschaft wagt es, die SPD . zu fritisieren.
Gegen die gewerbsmäßigen Bettler.
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Zur Bekämpfung des Bettelunwesens hat der Polizeipräsident eine neue Verfügung an die nachgeordneten Dienststellen erlaffen. Die Berordnung richtet sich vorwiegend gegen solche bettelnden Personen, die Leiden vortäuschen, sich als Bäter oder Mütter einer föpfereichen Familie ausgeben. Werden Kinder unter 14 Jahren beim Betteln betroffen, so werden sie falls ihre Abholung durch ihre Eltern oder sonstige Angehörige nicht ratfam er. fcheinen läßt Waisenhäusern aber bem betreffenden Wohlfahrtsamt zugeführt. Gegen Eltern oder sonstige Personen, die Rinder aum Betteln ausschicken, wird Strafanzeige erstattet. Im Interesse. der Bekämpfung des Bettelunwesens werden in Wohnung gemeldete Bettler nach ihrer Feststellung bzw. Entlassung an das zuständige Bezirkswohlfahrtsamt verwiesen. Wohnungslose Bettler werben, wenn eine Strafverfolgung nicht eingeleitet wird, im Bereich der Polizeiamter 1-6 um Erlangung von Unterſtügun gen an das städtische Obdach, Fröbelstr. 15, im Bereich der Poli zeiämter 7-20 an die zuständigen Bezirkswohlfahrtsämter verniesen. Bei jugendlichen und in geeigneten Fällen auch bei erwachsenen Bettlern wird jedesmal die Wohlfahrtsstelle im Polizeipräsidium oder die der Polizeiämter, soweit selche vorhanden sind, telephonisch verständigt, die dann ratfam erscheinende Maßnahmen treffen werden.
Tagesordnung in allen Kundgebungen:
nehmerschaft, den Bräsidenten des Reiches aus ihren Reihen zu stellen. Ein Hoch auf die Sozialdemokratie beschloß die Rundgebung. Die 23. Abteilung hatte am 24. März zu einer öffentlichen Wahlverfammlung im Hagenbeck" zur Reichspräsidentenwahl eingeladen, welche sehr gut besucht war. Gen. Nitisch entwickelte in flarer Weise, weshalb wir als stärkste Partet Deutschlands auf der Aufstellung eines eigenen Kandidaten bestehen mußten. Nachdem er die einzelnen Kandidaten der verschiedenen Parteien, besonders Jarres und Ludendorff treffend kritisiert hatte, führte er besonders den anwesenden Kommunisten den großen Schaden einer Sonderfandidatur des Abg. Thälmann vor Augen. Nach der Aussprache, in der auch Kommunisten sprachen, hielt Gen. Nifisch das Schlußwort. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie und auf unseren Kandidaten Otto Braun wurde die Bersammlung geschlossen.
Im vergangenen falten Winter fonnte man bekanntlich mit Fahrzeugen über das Eis der Havel fahren. In der Nähe des Monumentés von Schildhorn brach im Januar v. 3. ein Kraftwagen des Ingenieurs Paul Baehr ein. Er fuhr über eine Stelle, an der lange Zeit ein Kahn gelegen hatte, der jedoch in den ersten Frost tagen fortgezogen war. In dem Unglückswagen befand sich noch ein Monteur Duda, der bei dem Unfall an Herzschlag verstarb. Baehr wurde durch einen unbekannt gebliebenen Schlitischuhläufer gerettet, der ohne Wissen der Insassen sich während der Fahrt an dem Kraftwagen festgehalten hatte und rechtzeitig Hilfe herbeiholen fonnte. Angeklagt wegen fahrlässiger Tötung, erschien Baehr gestern vor dem Amtsgericht Charlottenburg nicht, er entschuldigte
Dresdner Zuge überfahren worden war. Wahrscheinlich hatte sich der Mann in selbst mörderischer Absicht vor den Zug geworfen. Der Leiche fehlte bie rechte Hand. Der Zug muß fie im Getriebe mitgenommen haben. Die Beamten untersuchten daraufhin den Zug, der gestern abend um 10% Uhr auf dem Anhalter Bahnhof eingetroffen war und fanden an dem Postwagen noch Blut und Fleischstückchen. Die Person des Toten ist noch nicht festgestellt.
Bom Spiel in den Tod. Ein eff- bis zwölfjähriger Knabe geriet unter einen Wagen der Linie 55. Beugen befundeten, daß der Knabe längere Zeit neben dem Straßenbahnwagen herlief, stolperte und jo unter die Räder gekommen ist. Die Feuerwehr fonnte ihn nur als Toten von der Stelle tragen.
Der Arbeiter- Radioklub veranstaltet am 28/29. Mära in den Sophienfälen den Begrüßungsabend aur ersten Reichsfonferenz der Organisation. Zu diefem haben sämtliche Radiofreunde und Interessenten freien Zutritt. Aus Anlaß diefer Reiche fonferenz findet am 28. bis 30. d. Mis. in den Eopbienfälen ( Turnerfaal) eine Ausstellung statt, die am 28. und 30, März von 7-10 1hr und am 29. Mära von 10-7 lbr geöffnet ist. Es werden Funkgeräte aller Art, u. a. auch Apparate in Betrieb borgeführt. Der Beiuch ist fostenlos.
Wichtig für Gasabnehmer. Die Berliner Städtische Gaswerfe .. weisen darauf hin, daß ihre Einfassierer und Installations. arbeiter( Gasmesserauffüller, Revidierer. Robrleger usw.), die Are beiten an den Gaseinrichtungen zu erledigen haben, Ausweise auf grauem Karton mit abgestempeltem vidtbild und der Unterschrift:„ Berliner Städtische Gaswerfe Att. Gei. bei fich führen und angewiesen find, ihre Ausweife unaufgefordert vor dem Betreten der Wohnung vorzuzeigen. Es liegt alio im Jntereffe der Gasabnehmer, nur den mit obigem Ausweis berfebenen Berfonen Zutritt zu den in ihren Wohnungen befindlichen Gasmessein zu gewähren.
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Bezirksbildungsausichuh. Etaatliches Schiller Theater, Charlottenburg : am Countaa, ben 19. April, nadm. 2, 11hr, Ron morgene bis mitternachts", von Kaiser. Preis der Karte einschließlich Gebühr für Kleider ab age puniflich und Theaterzettel 1 02. Am 10. April( Starfreitag), bormittags wiederkehr des Geburtstages von Ferdinand Laffalle. 11 Ubr, im Großen Schausp elhaus, Starlitraje: Reier der 100jährigen Duvertüre gu Egmort", von Beethoven . Aus den Beiten Ferdinand Lajjalles, ge fbrochen von C. Ebert( Mit lied des Stantstheaters). Ansprache: Heinrich Stöbel, Md.) Der Sprefer für Proletar. Reierstunden( Leiter: Albert Es- dur( Eroica ) op. 55, von Beethoven. ( Musikalische Leitung: De Heinz Florats, Einzelfprecher: H. Witte, Mitgl. b. Staatstheaters). Sipfonie Nr. 3 Unger.)
Das Berliner Sinfonie Dichefter. Eintritt 1 m. Starten für tämtliche Veranstaltungen sind zu haben im Pureau des Bildungsauss Schusses, Berlin E., Un enftr. 3, Bimmer 8. Buchhandlurg Borwärts", Bigarrengeschäft von Soisch, im Gewerkschaftsbans, Engelufer 24 25, in allen Vorta 18" Speditionen, bei den Abteilungsführern und den Obleuten ber Bildungsausschüsse.
Enteleifung des Schnellzuges Bordeaug- Paris. Gestern nacht entgleift. Mehtere Wagen riffen sich tos und stürzten in einen Abum zwei Uhr ist der. Schnellzug Bordeaux- Paris unweit Poitiers entgleift.chiere gestellt worden. Unter den Toten befindet sich der Radikale Senator grund. Bis jetzt sind fünf Tote und 40 Berwundete festPedebidou,