Donnerstag
26. März 1925
Unterhaltung und Wissen
Vom Flugblatt zur Zeitung.
Von den ersten losen Blättern, die die Handpreffe Gutenbergs und seiner Mitarbeiter verließen, bis zu den Massenauflagen moder ner Zeitungsfabrikation ist ein langer, langer Weg. Freilich liegen mehrere Jahrhunderte zwischen der Erfindung der Buchdruderkunst und der Jchtzeit, aber die Entwicklung der mehr oder minder regelmäßig gedruckten lofen Flugblätter zur Zeitung" im heutigen Sinne fällt doch wenigstens für Deutschland fast ganz in das Jahrhundert der Maschine und des Kapitalismus .
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Nachrichtenblätter wurden zwar schon früher herausgegeben. Unter behördlicher Konzession und mit Privilegien( Borrechten) aus. gestattet, bildeten die Intelligenzblätter" einen trübfeligen Anfang des deutschen Zeitungswesens. Sie hatten das Vorrecht, amtliche und private Anzeigen zu veröffentlichen, während es anderen Druderzeugnissen versagt blieb. Der tertliche Inhalt der Intelligenzblätter" entsprach ganz dem geifttötenden Wesen der Zensur, die auf allen Regungen der schwarzen Kunst" lastete. Von politischen Dingen war fast nirgends die Rede, es sei denn in Form behördlich abgestempelter Nachrichten, die einen bestimmten Zwed ver= folgten. Auch in bezug auf örtliche Angelegenheiten bewegte sich die Intelligenz" dieser Blätter zumeist in belanglosen Vereins- und Klatscheschichten. Sier und da widmeten die Blätter allerdings mehr die freien als die privilegierin der Literatur und Kunst eine um so größere Liebe, als sie diese nicht auf politische und kommunale Angelegenheiten werfen durften.
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Der Umwandlungsprozeß. den das Zeitungswesen im Laufe des vorigen Jahrhunderts durchmachte, hängt eng zusammen mit der ganzen gesellschaftlichen Umgestaltung, die seit den napoleonischen Ariegen im alten Europa vor sich ging und trotz der heftigsten Begenwehr verzopster Bureaufraten auch Deutschland nicht ver schonte.
Eine lebendige, in ihrer knappen Linienführung um so anschaulicher wirkende Geschichte des Zeitungswesens in Deutschland bietet eine vor furzem im Fiamberg- Berlag( Gotha ) unter dem anspruchslofen Titel„ Die Zeitungen" erschienene Schrift von Emil Dovifat . In einem Bande vereinigt mit ciner Abhandlung Wilhelm Schwedlers über„ Das Nach richtenwesen", bildet die Schrift den dritten Teil einer von Kurt Wiedenfeld veranstalteten Sammlung„ Die deutsche Wirtschaft und ihre Führer".
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Das Führerproblem ist deshalb auch in der Zeitungsgeschichte in den Bordergrund gerüdt, menn schon es bei der Eigencrt der Zeitungen sofort in zmei Richtungen sich gabelt: nach der verlegerischen und nach der journalistischen Seite. Bei den modernen Großbetrieben ist es selbstverständlich, daß der Herausgeber einer Zeitung( Berleger) nicht auch gleichzeitig der Redakteur fcin fann, oder mie man diesen Beruf im Neudeutsch nennt: Schriftleiter! Die Zwiespältigkeit des Zeitungsunternehmens als eines geschäftlichen Unternehmens, das gleichzeitig öffentliche Interessen wahrnehmen foll, tommt gerade in unserer Zeit mit ihrer Stonzernbildung und der Einflußnahme schwerindustrieller Gesellfchaften auf ganze Gruppen von Zeitungen mit erschredender Deutlichkeit zutage.
Aber wie im sonstigen Wirtschaftsleben die Aktiengesellschaften, Trusts und Konzernbildungen erst möglich wurden, nachdem die Betriebe einzelner Unternehmer eine gewisse Höhe erreicht hatten, fo ist auch im Zeitungsmeßen der Entwicklungsgang fast der gleiche, Hatten die Industriellen in ihren Anfängen mit dem Neß von Innungsrechten und Gewerbevorschriften zu kämpfen, so die 3ri tungsunternehmer mit Zensur, Bolizei und Privilegienwirtschaft. Wozu noch bis in das letzte Drittel des vorigen Jahrhunderts die beengenden Fesseln deutscher Kleinstooterei famen.
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Auch die Zeitung bedurfte der Bioniere, um sich in diesem Wust hindernder Fallstricke und Drahtverhaue eine Bahn zu brechen. Es hat an ihnen nicht gefehlt. Zu ihnen gehört in erster Linie Josef Goerres, der 1814 bis 1816 den Rheinischen Merfur" herausgab und als einer der ersten das Nacheldtenblat mit Leitartikel verfah, in dem er den Sinn für De utfchium- nicht nur gegen Frank reich, sondern vor allem gegen die deutsche Kleinstaaterei weden suchte. Ein löblicher Versuch, der ihm aber aufs überste celohnt wurde. Wegen liberaler" Gesinnung von den preußischen Behörden drangfaliert und verfolgt, mußte er in die Schweiz flüchten und feinen Merkur " infolge Verbots eingehen lassen. Er erlebte dasselbe Schidfal, wie so mander andere Deutsche, der von den Duodezsürsten als Demagoge" verfolgt und geheizt wurde, weil er deutsch und nicht nur preußisch, turhessisch oder reuß- lobensteinisch tachte und handelte.
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Der Weg vom Nachrichtenblatt zur Gesinnungszeitung geht über mancherlei Stufen. Aber auch das Nachrichtenblatt felbst ist dem Bechfel in seiner Gestaltung unterworfen. Heute, da jeder ZeitungsIfer an eine Fülle von„ Drahtberichten" gewöhnt ist, da nicht nur
Die Hölle.
Bon Otto Bärmann.
Trappen, murmelnde Stimmen, hie und da klappern von Blech geschirr im Halbbunkel. In hohen Mauern blinken Reihen von Dunklen Fenstern im Lichte der Laternen. Ueber breitoeichwungenem Torbogen blendet das Punktlicht einer hochferzigen Glühlampe. Der Bogen verschluckt die vorgebeugten arauen Gestalten. Die Nachtschicht der Kapos- Werte rüdt zum Dienst an. Bind pfeift durch bie halboffene Halle. An weißer Band reihen sich viele kleine Fächer mit Nummern, rechts und links von einem kleinen Gnom, der aus cer and gloßt, ein Ziffernblatt an der Stirn.
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Schlangenbändiger Jarres.
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Beilage des Vorwärts
Durch die Erfolge des gegenwärtig in Berlin auftretenden berühmten Tierhypnotiseurs The Rama angefeuert, versucht Jarres, die Schlange der Demokratie durch die Macht seines Blickes zu lähmen. Ob es ihm gelingen wird?
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der Telegraph, sondern in weit höherem Maße der Fern sprecher und neuerdings der Funkdienst ihn mit schleunigsten Meldungen versorgt, flingt es fast mittelalterlich, wenn wir lesen, daß der Verleger der„ Kölnischen Zeitung " eine für den Nachrichtendienst geradezu revolutionäre Handlung beging, als er in den vierziger Jahren einen Eilstaffettendienst einrichtete, der ihm von Minden in Westfalen nur bis dahin ging damals die Berliner Bahn nach dem Westen die Berichte des Bereinigten Landtags zwei Tage vor den übrigen rheinischen Blättern zu bringen. Oder wenn er die Taubenpoft benutte, um die Kurse der Pariser Börse in 16 statt fcnft 48 Stunden nach Köln zu bringen! Erst im Jahre 1849 wurde der elektrische Telegraph zur öffent lichen Benutzung und damit auch für Zeitungen freigegeben. Daß feine Anwendung den Zeitungen neue Impulse gab, leuchtet ohne weiteres cin. Aber der eigentliche Aufschwung der Bresse zu ihrer heutigen Bedeutung mar doch nur möglich durch die Presse. freiheit, die Beseitigung der Zensurfesseln durch die Nevolution Den 1848. Aus dieser Revolutionsperiode ragt unter vielen anderen ols einer der größten Journalisten aller Zeiten Karl Marg her. vor, dessen besonderer Begabung und undergänglicher Leistung an der Rheinischen Zeitung " Dovifat ein besonderes ehrendes Kapitel widmet.
Die Geschichte der Beitungen ist ein Stück Kulturgeschichte und nicht das übelste. Denn wenn auch die Geschäfts- und Intereſſentenpresse heute einen oft unheilbaren Einfluß ausübt, so wird dieser doch zum wesentlichen weitgemacht durch die Wirksamkeit der Gesinnungs preffe, wie Dovifat fie nennt, derjenigen Zeitungen, die die bestimmte Weltanschauung kultureller oder politischer Gruppen vertreten. Daß zu den letzteren in erster Linie die sozialdemokratische Presse gehört, die nicht im Privateigentum einzelner Personen oder Gesellschafter ist, sondern der Partei gehört und deren Redakteure gleichzeitig Vertrauenspersonen der Partei sind, das braucht hier nicht besonders belont zu werden.
Mittelalter auf der Eisenbahn . Die durchschnittliche Geschwindig. feit der Züge auf den deutschen Bahnen( übrigens auch im Ausland) beträgt nicht mehr als etwa 30 Kilometerstunden. Das war aber schon seit Einführung der Eisenbahnen die mittlere Fahrgeschwindig teit. Für die große Mehrzahl der Reisenden hat also die Beförde rungsgeschwindigkeit auf der Eisenbahn in den vergangenen Jahrzehnten kaum zugenommen. Wenn der schnellste Zug in Deutsch land, der um 12,10 Uhr von Berlin abgehende holländische D- Jug, auf deutschem Boden eine mittlere Geschwindigkeit von etma 70 Kilometerstunden aufweist( zwischen Berlin und Hannover ), so muß man zum Verständnis dieser Zahl wissen, daß schon um 1830
darüber drehende Räder. An freiem Plaz steht auf hohen Stelzen ein dunkler Ball; sieht aus wie ein Riefenfinderspielzeug, ein dider Hampelmann. Die Türe des Maschinenhauses steht offen. Bläuliches Licht spiegelt an Kachelwänden, mit hellem Summen drehen fich große Räder, an budligen, schwarzen Zwergen spielen Funken; grüne rote Lichter im Hintergrunde. Hacer biegt in eine schmale Gasse ein, öffnet Türen, tritt in einen Raum ein, wo lanae Reihen halbnadter Koloß pruftet in schwarzes Waschwasser. von Schränken stehen. Ein Mann fizt im Hemo auf einer Bant, ein Minuten poltert Hader auf schweren Holzschuhen in blauem Kittel hinaus. Zwei tnisternde Briefe schiebt er in die Tasche; fchlorft die lange Reffelbatterie entlang, die ein zorniges Summen hören läßt ja, ja, Hrchdruck; zwanzig Atmosphären! Wenn die fich mal Blaz schafen: die Heizer, fönnen sich vielleicht noch retten, aber von unten kommt niemand mehr herauf. Das Eisen der engen Treppe
Nach wenigen
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ingt unter den harten Schuhen, die Luft wird schlechter: bitter fchwerlicher Dunst. Hacker hustet. Hustet noch, als er schon unten, fief unten ist. Von oben her tönt furz das Brummen der Dampffirene: Ablösung.
Mar Hacer nimmt ein Kärtdren links von der Wand, stedt es dem Gnom ins Maul, drückt einen Hebel herunter. Der Kontrollroparat beißt auf die Karte. Hacker zielyt sie heraus, fieft: 10 Uhr 51, stedt fie rechts in ein anderes, noch leeres Fach mit Nummer 397. Durch ein Fenster blickt er in eine erleuchtete Stube, wo ein Mann rm Bult steht. Innen find quer über das Fester drei Latten be Auf Hacker tritt ein baumlanger Mensch zu: ,, Seut verfeuern festigt. Auf diesen steken Briefe und Karten. Die Bost für die sie wieder ein Dredzeug oben, stinkt wie Teufelsmift. Lauter rbeiter. Er entziffert Adressen: Hans Müller. Franz Haubner Schlamm, ha, ha, is billiger. Dividende, verstehste? Hab' heute Ferrn Oberheizer Blen." felber immer husten müssen. Oberheizer Blen", lieft er nochmals. Für dich, Hacker , glaub' ich, is Zeit, , Kerl! Ah: Herrn May Hader, Kapos- Werte." Schrift? daß du da raus kommst. Wie kann auch einer mit so' ner Lunge Sicher von ihr. Seine Augen wandern wieder zurüd: Oberheizer hier bleiben." Bien. Kein Zweifel, die gleiche Schrift! Mar Hader würgt ,, Rann nich fort." es in der Kehle. fragt, stidender Susten durchschüttelt ihn. Er tritt mieder an die Band, an der sich die Karten reihen.
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Mr. 392
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len stedt schon rechts. Er ist schon drinnen, hat den Brief überfeben." Hader breht sich um, steht und alokt ins Leere. Die Rähne beißen auf die Lippe. Er tritt beim Bförtner ein. Buten Abend, für Hader, meinen Brief bitte." Der Monn geht ans Fenster, dreht has Lottengestell zurüd, reicht ihm den Brief. Für den Oberheizer Blen ist auch einer da, hat ihn wohl übersehen; fann ihn gleich mit nehmen." Der Pförimer sieht ihm erstount an. Ja, eigentlich ma, meinetwegen, Sie sind ja auch vom Kesselhaus." Holt den zweiten Brief heraus, reicht ihn hin. Dante."
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Hader geht bei niedrigen Gebäuden vorbei, hört Saufen, Blät-| fayern. irgendwo strömt Dampf aus. Sier riecht es scharf und sauer, mie heringslauge; weiter vorn zieht ein widerlich- füker Schmaben norbei. Ein Turm ragt, bid verpadte Dampfrohre schlingen sich an Mauern entlang, gehen hoch über den Weg, hinten schwarze Reffel,
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,, Na, warum nich? Geh doch mal zur Wohlfahrtsabteilung, wird sich was anderes für dich finden, im Hof, im Magazin, oder fonstwo. Braucht dich ja bloß anzusehen, blaß wie der Tod. Willfte ' 2" nich morgen früh.
Laß out sein. Paul, es geht eben nicht. Brauch die Rulage. macht ein Drittel vom Lohn aus. Muß doch die Mutter ernähren." ,, Nun mach teine Faren! Zuerst die Gesundheit. Andere oben haben vier Kinder und kommen durch, was man so durchkommen nennt, aber fie leben.".
Den Hader bog der Husten zusammen. Der andere flopft ihm auf die Schulter: Laß die Weibergeschichten gehen, Mar; dann fommite durch."
immer' Dich nicht um anderer Leute Eachen!" Mein's gut. Gut Nacht."
Aus zehre Höhlen glimmt matte Glut. Dünne Feuerstriche fligen von oben herab: Die Asche. Sie fällt auf Kippwagen. Alle zehn
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Geschwindigkeiten von 50 bis 60 Kilometerstunden gelegentlich erreicht wurden. Man muß freilich die momentane" Geschwindigkeit. eines Suges von seiner durchschnittlichen unterscheiden. Gelegentliche Momentangeschwindigkeiten von 90 und mehr Kilometerstunden werden heute schon häufig erreicht. Aber nur ein sehr geringer Teil der gesamten täglichen Personenbeförderung erfolgt mit solchen Geschwindigkeiten, die durchschnittlich 60 und gelegentlich bis 90 Kilometerstunden betragen. Vielmehr werden 90 Broz. der Reisenden mit sehr viel Kleineren mittleren Geschwindigkeiten befördert, deren Betrag bis zu 11% Kilometersturden herabgehen kann. Dies( vermutlich das deutsche Minimum) wird auf der Strecke Rodenkirchen ( D.)- Bare erreicht. Der Zug braucht dort für die 23 Kilometer lange Strecke genau 2 Stunden. Nicht viel besser ist die Berbindung von Kamburg ( Saale ) mit Beiz: 14 Kilometerstunden gilt dort als zeitgemäß! Ein 3weispänner fährt schneller. Die beiden benachbarten Städte Sena und Zeiz, in einer Luftlinienentfernung von 40 Kilometer( Eisenbahnlänge 54 Kilometer), haben eine„ Berbindung", die 2. Stunden dauert!
Die technischen Mittel, über diese Zustände hinauszufommen, sind heute schon vorhanden. Es wird aber noch lange dauern, bis der Druck der wirtschaftlich interessierten Kreise auf die Bahnvermaltungen groß und start genug wird, daß die Bahnen zur Einführung von durchgreifenden Verkehrsreformen schreiten. Diese Mittel sind: Trennung des Bersonenverkehrs vom Güterverkehr auch auf Nebenbahnen Einführung leichter Triebwagen und Triebzüge statt schwerer Dampfzüge, Erhöhung der Geschwindigkeit bis zur wirt. schaftlich zulässigen Grenze. Vermehrung der Zugszahl. Verminde rung der Wagenzahl und des Zugsgewichtes. Erst wenn diese Reformen eingeführt sein werden, kann man jagen, daß die Eisenbahn für die Bevölkerung ein„ modernes Berkehrsmittel" ift.
Europas Dattelparadies. Fast allgemein glaubt man, daß die Datteln aus überfeeischen Ländern, so hauptsächlich aus Afrika , zu ums fommen. Nach einem fachmännischen Bericht ist das jedoch nicht der Fall; denn die meisten Dotteln, die aegenmärtiq im Handel lind, stammen aus der in der spanischen Provinz Alicante liegenden Stadt Elche , bei der sich ein Palmenwald befindet, der nicht weniger als 120 000 Paimenbäume enthält. Da die Palmen bis zu hundert Jahre alt werden und jeder Baum vom 20. bis zum 80. Lebensjahr einen jährlichen Ertrag von ungefähr 50 Kilogramm Datteln liefert, fann man sich die ungeheure Menge der alljährlich in Elche geernteten Datteln vorstellen. Diese riesigen Fruchtmassen erklären es auch, daß vermutlich der gefomte Dattelverbrauch Europas allein mur von Elche aus gedeckt werden kann. Zu den Merkmündigteiten der Stadt Elche gehört übrigens auch eine Promenade, die mit Ulmen und Eichen bepflanzt ist. Diese Bäume find in Spanien fremd und können nur unter sorgfältiger Pflege gezüchtet werden.
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Minuten ist einer voll. Dann herausgezogen mit einer langen Eisenstange. Einer der beiden Leute nimmt einen Schlauch. Ziichend und prasselnd streicht der Wasserstrahl über die schlackige Asche; efliger, beißender, grünlich- weißer Dampf steigt hoch, verfinstert das Licht an der Decke, umnebelt die beiden Gestalten, doch fühlt er die Schlacken und macht sie staubfrei für die Schipper, die sie morgen von dem großen Haufen in den Trichter des Nebewerkes schütten, das sie emporträgt und in den Waggon rieseln läht.
Hacer meint, es müsse ihn zersprengen vor schüttelndem Husten, wenn immer bei ihm oder beim Nachbarwagen gelöscht wird. Aber, et tämpft ihn nieder. Kräftig lehnt er sich an den Waren, drückt ihn die Gleise entlang, tippt, fährt ihn leer zurück, während der andere schon den auf dem Zweiggleise bereitstehenden Wagen ein
geschoben hat.
Schon sind die noch vor kurzem reinen Gesichter geschwärzt, der
feine Staub legt sich an die Augenlieder, es just unter dem Haar
die Haut, fauer schmeckt der Speichel. Heiß schlägt es aus der Asche, falt vom Wasser her, klebrig feucht die Luft: Hölle.
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Ein paar Minuten Zeit. Hader zieht die Briefe heraus. Zuerst morgen feine den an seine Adresse. Er lieft:„ Süßer Schazz. haft ja dann auch den Lohn Zeit... aber Sonnabend Abend so lieb, Luderchen Dr... aber schon wieder abgebrannt, alles. 65 Morf. Stiefel neuer Hut so teuer dafür bat Dich so lieb. Berta." Na, schön! Hacker franf. durchriefelt die Leidenschaft. Wenn dieses Mädchen...! Bjui, aufpassen, ihr sprigt mich an. Nun der zweite Brief. Doch schon zu spät. Hader, der Wagen is voll." Er schiebt schneller. wenn er auch schon wieder husten muß, mocht nichts, hat dann mehr Schwarze Abdrücke der Finger erscheinen auf dem anderen Reit. Donners: Brief. Die Finger zittern. Hacer lieft:„ Süßer Schah tag und Freitag für Dich frei... gewöhnlicher Plaz und Zeit. Sonnabend wieder Dienst beim Dredfint... haben dann aber die 2000 Mart voll. Der Dummfopf merkt es ja nicht. Wird schwer nächstens bereden Ausstattung... reicht sein, loskommen, jekt aus... Sut nicht 65 Mart... Blok 16 glaubt alles Aber wie Instommen? auf ewig Deine Berta." Der Mann mantt nach vorne, greift in olühende Asche vom Wagen nebenan, der gerede vorgezogen wird. Kann sich aufrichten. Der Schmerz ist entfehlich.
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