Gefchloffene Vergleiche werden nicht berührt. taufgelbforderung nach allgemeinen Vorschriften, also auch Die Aufwertung der hypothefarisch gesicherten persönlichen Re st über den Normalsak hinaus, wird für alle nach dem 31. Dezember 1911( bisher 1918) begründeten Forderungen zugelassen.
In dem Entwurf eines Gefeßes über die Ablösung öffentlicher Anleihen ist eine endgültige und einheitliche Regelung aller Marfanleihen des Reichs, der Länder und der Gemeinden vorgesehen. Die Martanleihen des Reiches, mit Ausnahme der Zwangsanleihe, follen in eine Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reiches umgetauscht werden. Das Umtauschverhältnis ist bei den Borkriegs- und Kriegsanleihen 5 Proz., bei der Sparprämienanleihe 2% Proj. des Jennbetrages. Die Anleiheablösungsschuld im allgemeinen ist bis zur Erledigung der Reparationsverpflichtungen unverzinslich und nicht tilgbar.
der breiten Boltsmassen bestreitet. Die Regierung| ficheren Hypothten anzulegen, der fann sich weiter an der Inuar 1923 zur Hälfte der Aufmertungsbeträge vorgefehen. hat den Abbau der Besit steuern offen proflamiert. Goldmartbereicherung seines Schuldners erfreuen- ganz abganz abDie Verbrauchssteuern werden zum weitaus überwiegenden gesehen davon, daß er ohnehin dem Nennwert nach nur 25, Telle von den großen Schichten der Werftätigen in Stadt in Wirklichkeit aber fnapp 10 Proz. feines ausgeliehenen und Land, aber auch von jenen fleinen Rentnern getragen, Geldes zurüderhält. Derlei hübsche Einzelheiten ließen sich deret Aufwertung" und Anleiherente" in zahl noch vielfach ergänzen. Sie alle fönnen nur bestätigen, was losen Fällen nicht größer sein wird als der Betrag, der Gesamteindrud ohnehin ist: Die Aufwertung ist gar feine der auf sie allein als um fag steuer, 3011 oder sonstige Aufwertung der bestehenden Forderungen, sondern die 2 u f- Berbrauchssteuer entfällt. Die Regierung dentt nicht rechterhaltung der Benachteiligung der daran, diese Steuern abzubauen. Biel größer ist ihre Sorge, Papiermartgläubiger und Sparer meit über das daß diejenigen, die der Aufwertung am allermeisten bedürfen, Maß dessen hinaus, das durch die wirtschaftliche Lage der fich diese, felber bezahlen. Gläubiger und die finanzielle Lage des Staates geboten ist. Die Regierung beabsichtigt, im ersten Jahr einen besonderen Fonds von 150 Millionen Mart abzuzmeigen, um die in den Händen der öffentlichen Kaffen und öffentlichen Versicherungen befindlichen Anleiheftücke zu tilgen. Schlaglichtartig beleuchtet das die Situation. Denn dieser Plan befagt nichts anderes, als daß die Regierung fest damit rechnet, die gemeinnüßigen Institute werden den Spazz in der Hand der Brämie und der Rente auf dem Dach vorziehen. Der Spaßz sind die besagten 5 Proz. Anleihetilgungswert.
Für den laufenden Dienst der Verzinsung, Til gung, rämienauslofung und der sozialen Rente will die Reichstasse den riesigen Betrag von insge= famt 140 Millionen auswerfen, obwohl das Reich im letzten Ehrtsjahr einen Ueberschuß von mehr als andert halb Milliarden erzielt hat und, wie erwähnt, fein Bedürfnis zeigt, die ergiebigen Berbrauchssteuern abzubauen. 140 mil lionen, während die Inflationsgewinner der Ruhrindustrie ein Gefchent von 715 Millionen Mart erhielten! Die Zukunft muß zeigen, ob das Steuergeschent, das die großen Vermögen durch den Abbau der Befigsteuern erhalten, nicht viel größer ist als der Betrag, den man jezt jährlich für die Aufwertung der Inflationsopfer abzweigt.
Auf ähnlicher Höhe bemegt sich die Leistung, die in dem Entwurf eines Gesetzes über die Aufwertung von Sypotheten und anderen privatrechtlichen Ansprüchen enthalten find. Zunächst bleibt einmal bis zum Jahre 1928 die fünfzehnprozentige Aufwertung beftehen. Die Zinszahlung feht allerdings etwas früher und mit größeren Beträgen ein. Sie beginnt am 1. Januar d. J. mit 2 Broz, steigt im April auf 5 Proz; vom 1. Januar 1926 an find 5 Proz. Zinsen auf die mit 15 Broz. aufgewerteten Hypotheken zu zahlen. Zu der fünfzehnprozentigen Aufwertung trift nun eine 3ufag aufwertung von zehn Prozent, die vom 1. Januar 1928 ab mit 5 Proz. zu verzinsen ist. War schon der bisherige Kapitalbetrag der Hypothefen aufwartung gering, da die fünfzehn Prozent frühestens am 1. Januar 1932 zurückgefordert werden dürfen, in der Zwischenzeit aber weit unter dem am Geldmartt üblichen Zinssa verzinst werden, so gilt das in noch viel höherem Maße für die zehnprozentige Busahaufwertung. Denn für sie beginnt die Zinszahlung erft 1928, zurückgefordert werden dürfen sie aber erst 1940. Wollte jemand einen derartigen Kapitalanspruch aus der Zusagauswertung heute verkaufen, so würde er sicherlich feine vier Prozent feiner Snpothefenschuld daraus erzielen! So sieht die Bujagaufwertung" aus!
Nehmt alles nur in allem: Es wäre der größte Boltsbetrug, wollte man diese Aufwertung als die Erfüllung der von den Deutschnationalen gegebenen Versprechun gen ansehen.
Die Vorlage ist Geist vom Geiste des Rechts blods, der jeht nach unumschränkter Herrschaft strebt und die Staatsgemalt schüßend vor den Geldbeutel der und die Staatsgemalt schüßend vor den Geldbeutel der Besitzenden stellen will. Die Aufwertungsvorlage ist die denkbefte Propaganda gegen die Präsidentschaftskandidatur des Rechtsblodkandidaten Jarres und ein neuer Beweis dafür, daß der erste Beamte des Reichs nur ein fozial empfindender Mann sein fann und darf. Für alle, die aus der Geschichte der letzten Monate gelernt haben, ist dieser Mann der Kandidat der Sozialdemokratie: Otto Braun
Die Regierungsvorlagen. Amtliche Inhaltsangabe.
Zum Zwed der endgültigen Lösung der Aufwertungsfrage hat die Reichsregierung den gefeßgebenden Körperschaften die Entwürfe eines Gefeßes über die Aufwertung von Hypotheken und anderen privatrechtlichen Ansprüchen( Aufwertungsgesez) und eines Gesetzes über die Ablösung öffentlicher Anleihen zugeleitet. Der Entwurf des neuen Aufwertungsgesetzes bringt für hypothefen, Grundschulden und Reallasten sowie für hypothetarisch geficherte Forderungen eine Erhöhung des Aufwertungsfages von 15 auf 25 Pro3., menn die genannten Rechte zur Seit des Erwerbes innerhalb der ersten Hälfte des Wehrbeitrags. mertes bes belafteten Grundstudes lagen. Der Entwurf hält unter blehnung der Individualaufwertung an der schematischen Aufwertung nach festen Hundertfäßen des Goldmartbetrages des aufzuwertenden Rechts fest, wobei es bei der
Abweichend von dieser allgemeinen Regelung werden Anleihe. altbefizer, d. h. Bersonen, die seit dem 1. Juli 1920 ihre Marfanleihen ununterbrochen befizen, bevorzugt behandelt. Für die Anleiheablösungsschuld, die sie für ihre alien Anleihen er halten, werden jährlich rund 140 Millionen Reichs= mar? verausgabt. Dieser Betrag entspricht schähungsweise
14 Prozent der Ablösungsschuld der Altbesitzer. Gr ist mehr als drei Viertel der Aufwendungen, die das Reich im Er Jahre 1914 für die Berzinsung seiner Anleihen zu machen hatte. 50 Millionen Reichsmart diefer Summe werden bei Zugrundelegung einer Sägung von 20 Milliarden Mart Altbefizanleihen dazu verwendet, die Anleiheablösungsschuld der Altbefizer mit 5 Prozent jährlich in Form einer selbständigen Rente zu verzinsen. 25 Millionen Reichsmart der Anleiheablösungsschuld der Altbesizer werden jährlich zum Nennbetrage getilgt. Weitere 25 Millionen werden für Prämien bis zum Vierfachen des Nennbetrages der ausgeloften Anleiheſtücke verwendet. Auf diese Weise erhält ein Teil der Altbesiger eine Aufwertung bis auf 25 Proz. ihrer alten Anleihen. Dies wird den Kurs der Wertpapiere der Altbesitzer günstig beeinflussen.
Den Anleihealtbefizern werden die Mündel fowie die Stif tungen und Anstalten gleichgestellt, die zur mündelsicheren Anlage ihres Bermögens jagungsgemäß verpflichtet waren, auch wenn sie Anleihen nach dem 1. Juli 1920, aber vor dem 1. Juli 1923 erworben haben.
Eine
Unterbrechung der Auslofung soll nur für den Fall vorbehalten bleiben,
daß die fünftige Finanzlage des Reiches es unbedingt erforderlich machen sollte.
Neben dieser allgemeinen Prämienaustofung erhalten die Altbefizer von Kriegsanleihen im Falle ihrer Bedürftigkeit bis zu Prozent ihrer alten Marfanleihen; dies wird schäßungsweise 40 Mileinem höchft betrage eine jährliche Rente von zwei lionen RM. jährlich erfordern.
Diese regelmäßigen Leistungen für die Anleiheablösungsschuld follen ergänzt werden durch künftige Einnahmen des Reiches aus den Dividenden der Deutschen Reichsbahngesellschaft. Mit diefen Mitteln soll die Tilgung der Anleiheablösungsschuld der Altbefizer verstärft werden, ein Teil der Mittel foll für die Tilgung der Ablösungsschulb der Neubefizer Berwendung finden.
Es ist gar nicht zu verkennen, daß diefer Gesezentwurf gegenüber der vollkommenen unzulänglichkeit der dritten Steuernotverordnung flaine Berbesserungen bringt. Diese Berbesserungen stehen aber in gar feinem Verhältnis zu den Möglichtelt der Herabsehung zugunsten des Schuldners Darüber hinaus soll noch ein einmaliger Betrag von etwa Bahlen, die im amtlichen Rommuniqué genannt werden; fie bleibt. Der Goldmartbetrag soll nicht melye über den Dollar be. 150 Millionen RM. für eine erstmalige größere Borzugsstehen auch in gar feinem Verhältnis zu der Steuertraft rechnet werden, sondern zur Berücksichtigung der inneren Kauf tilgung der Altbefizanleihen der Sparfaffen, der Träger der eines Balfes, das jährlich über 7 Milliarden allein an Reichstraft bet Mart nach einer aus Dollarinder und Großhandels- Sozialversicherung und der Bedürftigen mit einem Kriegs steuern aufbringt. inder ermittelten, für bestimmte Zettabschnitte festgesetzten Me Banleihealtbesig von weniger als 1000 Mt. zur Verfügung gestellt zahl Die neugewährte Zusagaufwertung von 10 Prog. soll an bereitester Stelle in der zweiten Hälfte des jegigen Grundstüds. tümergrundschuld im Grundbuch eingetragen werden. mertes hinter einer für rebitamede vorzubehaltenden Eigen
Es würde zu weit führen, wollte man die vielen fleinen Härten im einzelnen aufzählen, die in den Gesetzentwürfen noch für Sparer und sonstige Papiermartgläubiger enthalten find. So hat sich z. B. herausgestellt, daß, die Anwendung des Dollarinder bei der Berechnung einer Schuld aus den Inflationsjahren der tatsächlichen Leistung des Gläubigers feine Rechnung trägt, weil die Kauffraft des Geldes im InIand viel größer war als im Ausland. So war Dezember 1920 die Mart schon auf 5,7 Bf. gesunken, während Hie im Inland damals noch rund das Doppelte davon mert war. Was tut nun das Reichskabinett? Es sucht denjenigen Inder, der für die Gläubiger der ameitschlechteste ist, nämlich eine Mischung von Dollar und Großhandlesinder, während der Lebenshaltungsindeg das Gegebene wäre. Wer also so dumm war, noch 1920 sein Vermögen in mündel
Die sterbenden Boulevards".
Bon Hanns Erich Kaminski( Baris.)
Die Pariser Journalisten find seit einiger Zeit die glüdlichen Befizer eines traurigen Themas. Keine Zeitung und feine Zeit schrift, die nicht mindestens einen Leitartikel bringt, der sich wie eine Elegie in Prosa lieft. Biographien und Memoiren werden hervorgeholt, Anekdoten erzählt, Berse und Jahreszahlen zitiert. Selbstverständlich fehlen auch die alten Herren nicht, die in einem etwas umständlichen Stil von jener fernen Zeit erzählen, in der bekanntlich alles beffer war. Kurz, es entwidelt sich das ganze Gepränge, das der moderne Journalismus für berühmte Tote zur Ber fügung hat.
In Wirklichkeit ist die Sache nicht ganz so schlimm. Es find nur ein paar Häufer, die geopfert werden, um einem Straßenburch bruch Play zu machen. Aber einmal find die 3eitungen, wie man
weiß, immer auf der Suche nach intereffantem Stoff, und dann ist ein bißchen Melancholie und ein bißchen Lokalpatriotismus zwischen den ewigen Ministerreben und Prozeßberichten eine recht angenehme Abwechslung. Immerhin, etwas von diesem fettgebrudten Schmerz empfindet sicher jeder alte Pariser, und auch der Ausländer fann ihm das nachfühlen. Denn so ein altes Haus ist immer ein Stüd Befchichte, besonders menn es, wie diese Tobeskandidaten, auf den großen Boulevards liegt.
Und diese liegen nun gar noch auf dem Boulevard des Italiens, dicht an der Oper. im Herzen von Paris. Da ist es leicht, Erinne. rungen wachzurufen. Denn die Generationen, die hier gewohnt haben, fonnten durch ihre Fenster ein paar entscheidende Atte ber Weltgeschichte ansehen, in den winfligen Passagen, die jetzt verschwinden, haben viele interessante Persönlichkeiten flaniert, an ben Tischen der ein bißchen umbequemen Cafés haben europäische Berühmtheiten geseifen, und in den fleinen Buchhandlungen haben ein paar geistige Revolutionen das Licht der Deffentlichkeit erblickt. Es find historische und literarische Häuser.
An ihre Stelle werden nun wohl bald die amerikanischen Restaurants, die Bant- und Rinopaläste treten, die die alten Bariler mit Abscheu erfüllen.„ Die Boulevards merden immer mehr amerikanisiert," jammern diese Romantiker, und sie verachten bei nahe die netten fleinen Mädchen, die sich die Lichtreklamen ansehen, por den Radiolautsprechern stehen bleiben und in die Kinos gehen, von denen eins neulich zu Ehren eines Harald- Lloyd- Films alle feine Blaganweiserinnen mit schwarzen Herrenjacketts, flachen Strohhüten und riesigen Hornbrillen befleidet hatte.
Man soll den alten Beuten, die sich nicht mehr mit den netten fleinen Mädchen amüsieren fönnen, ihre melancholischen Erinnerungen gönnen. Aber ich denke mir, daß ihre Großväter genau jo getlagt haben werden, als Haußmann, der große Architekt Napoleons Des Dritten, gange häujerironten niederris, um Blog für die breiten
I
Nach dem Entwurf wird der Aufwertungsbetrag vom 1. Januar 1925 ab mit 2 Broz, vom 1. April 1925 ab mit 4 Broz. und vom 1. Januar 1926 ab mit 5 Broz. verzinst. Die Verzinsung der ufahaufwertung soll am 1. Januar 1928 mit 5 Broz. beginnen. In feinem Falle follen aber höhere 3infen gezahlt werden als die vereinbarten. Die Bahlung des Aufwertungsbetrages foll, wie schon bisher, nicht vor dem 1. Januar 1932 verlangt werden fönnen; die Aufwertungsstelle tann aber Abschlagszahlungen bis lángstens 1985 gewähren. Die Zufagaufwertung zahlungen bis längstens 1935 gewähren. Die Zusatzaufwertung tann der Schuldner mit furzer Kündigungsfrist vorzeitig zahlen. von 10 Proz. foll bis 1940 gestundet werden. In allen Fällen Für Hypotheken und andere dinglichen Rechte sowie hypothetarisch gesicherte Forderungen ist eine Rüd wirtung bis zum 1. Ja. Straßen zu schaffen, die der Stolz von Paris find. Es find gerade, schöne Straßen mit eleganten Geschäften und bunten Schaufenstern, an denen die Einheimischen schnell und die Fremden langsam vor beigehen. Im großen ganzen sehen sie jedoch wie alle modernen Straßen in den Großstädten der ganzen Welt aus.
„ Die sterbenden Boulevards" ach, lieber Leser, ich will dir ein Geheimnis verraten: Die Boulevards gibt es gar nicht und hat es wahrscheinlich auch nie gegeben. Die Boulevards, an die fich die alten Pariser zu erinnern glauben, und von denen die jungen Beute in Bufarest und Valparaiso träumen, sind die Erfindung von einem halben Dugend großer Schriftsteller. Die Bariser haben darum sehr unrecht, über ihren Tod oder ihre Amerikanisierung zu jammern. Denn diese Boulevards, auf denen Bater Goriot, Mimi Binson, der Graf von Monte Chrifto und die Rougon- Macquarts wandeln, find unsterblich.
Ehrt eure deutschen Meister! gedruckt werden. Auch gekauft und gelesen werden hier mehr Bücher Deutschland ist noch immer das Land, in dem die meisten Bücher als irgendwo anders, obwohl es mit dem Kaufen etwas bedenklich fteht, da die Bibliotheken noch immer mit wenigen Eremplaren einen großen Leserkreis versorgen. Aber immerhin, Deutschland ist ein ausgesprochenes Bücherland. Nur fehlt leider eines, die Achtung vor der Form des Buches, vor feinem Aussehen, der Ausstattung usw. Diese Achtung ist auf den fleinen Kreis der Bücherliebhaber, die man mit der gelehrten Bezeichnung Bibliophile" nennt, beschränkt, und in meiten Kreisen hält man das schön ausgestattete Buch für einen Zugus, ben sich nur der Bohlhabende leiften fönne. Dit Unrecht, daß Schönheit„ Kaviar fürs Bolt" fei, daß diesem nur mit praktisch die ganze Anschauung ist nur eine Folgeerscheinung des Glaubens, brauchbaren Dingen gedient sei. Wir sind eben noch weit entfernt lichen Bedarfes auch schön sei, um ständig Schönheit ins Alltags. von der selbstverständlichen Forderung, daß ein Gegenstand des täg leben hineinzutragen. Und das fann ein Buch ebenso gut leisten wie irgendein anderer Gegenstand, ohne darum mehr zu foften. Wie leicht das möglich ist, wenn nur der gute Wille da ist, zeigt ein Bergleich zweier fürzlich erschienenen Gesamtausgaben, eines großen deutschen und eines großen franzöfifchen Novellendichters, nämlich vpn Berte Henses ist gedruckt auf einem troftlofen, dünnen holzhaltigen Paul Heyse und Guy de Maupassant. Die Ausgabe der Papier, mit schmalen Rändern; damit sich das Bapier nicht in seiner schrift, d. h. einer ganz gewöhnlichen Type, die der Drud jür alt ganzen troftlojen termlichkeit zeige, mit einer fogenannten Brot und jede Arbeit nimmt, wenn es ihm ganz gleichgültig ist, wie sie aussieht. Und diese so jämmerlich ausgestatteten Bände tosten 5 m. das Stück, sind also noch nicht einmal billig zu nennen. Wie anders chrt das französische Bolt seinen Dichter! Die Ausgabe der Werte von Maupassant, die der Berlag 2. Couard herausgebracht hat, erfreut das Auge des Lesers auf jeder Seite von neuem, reizt durch ihre Schönheit zu immer neuer Lektüre, bietet geistigen Genuß und Augenweide zugleich. Gedruckt auf herrlichem, gelbgetöntem van- Geldern- Bütten, mit einer schönen, großen und flaren Antiquafchrift, die an allen Seiten einen breiten Rand frei
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merden.
Die
Martanleihen der Länder und Gemeinden werden gleichfalls im Verhältnis von 5 Pro3. in Ablösungsanleihen umgetauscht. Den Ländern und Gemeinden ist es überlaffen, ob auch sie eine Unterscheidung zwischen Alt- und Neubelikern vornehmen mindestens 5 Broz. und höchstens 10 Proz. zu verzinsen oder wollen. Die Anleihen der Länder und Gemeinden sind jährlich mit zu tilgen. Einnahmen der Länder und Gemeinden aus werbenden Betrieben sind zu einer Verstärkung des Anleihedienstes in gewiffem Umfange heranzuziehen.
muß nach einer heftigen Erfrankung einige Zeit feinem Amte feine Reichsbahn- Generaldirektor Defer muß vertreten werden; er bleiben. Im Einverständnis mit Deser hat der Verwaltungerat den Staatssekretär a. D. Dr. Stieler zum Vertreter Defers bestellt.
läßt, wie es sich bei solch edlem Papier geziemt, verrät sie einen beneibenswert hohen Grad tünstlerischer Kultur. Und jeder dieser prachtvollen Bände fostet mur 15 Fr. 3 M.!, meit weniger als die trostlosen Bände der deutschen Ausgabe. 3eigt nicht dieses Beispiel, daß man auch dem weniger Bemittelten ein wahrhaft schönes Buch bieten tann, wenn nur der Berleger will? Dr. H.
Die gefährdete Flunder. Gelegentlich ber Hauptversammlung des Fischereiverbandes von Reu- Borpommern und Rügen, die in Stralsund stattfand, mußte auch über Schonmaßnahmen in der Ditsee zur Erhaltung des Blattfischbestandes verhandelt werden, da zu befürchten ist, daß bei der jeßigen Ausnuzung der Fischerei der gesamte Schollenbestand in 3 bis 4 Jahren weggefangen jein wird!
Fischen, die unsymmetrische, plattgebrüdte Körper, verdrehte Köpfe Die Schollen oder Plattfische sind jene merkwürdige Sippe von und schiefe Mäuler haben und deren bekannteste Sorten die GoldLutte, die Flundern, die Aalbutte, die Steinbutte und die Heiloutle find. Ahlbeck ist z. B. durch seine Flundernfänge schon weltbekannt würde, wenn es in den pommerichen Bädern keine Flundern mehr gewesen, bevor es Seebad wurde. Man bedente, was es bedeuten Fischer find. Also ist es wirklich hohe Beit, daß der bisherige be gäbe! Bumal die Flundern doch der Hauptfang der pommerschen dentenlose Raubbau an den Schollenbeständen aufhört. Der Kuriosität halber möge hier noch die nicht allgemein befannie Tathinauffteigt, daß er schon bei Trier in der Mosel, bet Mainz im fache erwähnt sein, daß der Flunder in den großen Flüssen so weit Rhein, bei Klingenberg im Main und bei Meißen in der Elbe gefangen wurde, daß der Steinbutt bis zu 80 Kilogramm schwer und der Heilbutt bis zu 4 Meter lang wird.
ganz der Verwertung der Strahlen für die Heilwissenschaft gewidmet Ein„ Strahlenhaus" in Bremen. Ein besonderes Haus, das ift, wurde als Teil der städtischen Krantenanstalten in Bremen vor auf dem Gelände der Krantenanstalten errichtet worden ist, soll. furzem eingeweiht. Dieser Neubau, der als selbständiges Institut wie in der Klinischen Wochenschrift" mitgeteilt wird, diagnostischen und therapeutischen Aufgaben dienen.
und starten im Sturm, Botsdamer Str. 184a( 2tom 4442) Die Sturmballnachfeier findet am 28., 9 Uhr im 800 ftatt. Einladungen
ftellungen mit ihrem Partner Bladimiroff im Theater im Admirals . palast geben.
Tamara Karjavina wird am 1. und 2. April, 8 Uhr abends, zwei Bor.
2. April, 8 Uhr, im Blutbner- Saal ein Konzert, in dem außer Berken von Die Mirberfächliche Mufifvereinigung beranſtaltet am Donnerstag, Beethoven und Brahms Borpswebe". von Poul Scheinpflug, Dichtung von Franz Diederich, aus Anlaß des 60. Geburtstages des bor 4 Jahren verstorbenen Dichters zum Vortrag gelangen. Starten su 1 und 2 Mt. bei Horich, Engelufer 25.
Der Streit um die Prominenten. Der Deutsche Bühnen- Berein und der Berband Berliner Bühnenleiter werden Sonnabend, yormittags 11 br, gu dium der Genossenschaft Deutscher Bühnen Angehörigen zusammentreten. erneuten Verhandlungen in Eachen der Gegentonvention mit den Präsi für nachmittags 5 Uhr des gleichen Tages ist zur Entgegennahme des Berichtes des Präsidiums eine Bollversammlung der beteiligten Berliner Bühnenmitglieder in die Genoffenschaft einberufen.