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Wirtschaft

Kritik am neuen Reichsindex.

Bir berichteten vor einigen Wochen über das Ergebnis der lang. wierigen Verhandlungen, die zur Reform der amtlichen Meßzahlen für die Lebenshaltungstoften geführt haben. In unserer damaligen Kritit haben wir bereits darauf hinge. wiefen, daß der Reichsinder für die Berechnung des Reallohnes auch in der neuen Form noch feine vollkommene Grundlage darstellt. In einer Zuschrift werden nun die Berechnungsgrundlagen des neuen Inder einer weitergehenden Kritik unterzogen, die wir bei der großen Wichtigkeit der Frage für die gesamte arbeitende Bevölkerung wie bergeben. Der Berfasser Genosse Kempte schreibt:

Das Ergebnis der Inderreform tann und wird weber bei der Arbeiterschaft noch den Angestellten oder Beamten befriedigen. Einige grobe Fehlerquellen des früheren Index find zwar ganz oder teil­weise beseitigt, bei anderen Mängeln ist eine systematische Beseitigung zugefagt und in Angriff genommen; aber einige der gröbsten Fehler und Märgel hat man weiter auch in dem neuen Reichsinder bestehen lassen. Dem fortgefeßten Verlangen der Arbeiter vertreter nach einer gründlichen Reform hat man nicht bloß Don Unternehmerseite, sondern auch von einigen Reichsämtern beharr lichen und leider auch erfolgreichen Widerstand entgegengesezt. Neben allerlei fadenscheinigen Gründen wurden als fachlich flingenbe Momente methodische Bedenten, technische Schwierigkeiten" und ähnliches dagegen ins Feld geführt. Nur der Bertreter des Reichsfinanzministeriums lüftete mal ungewollt ben Schleier von den wahren Gründen des Widerstandes, als er auf die Forderung der Arbeiterschaft auf Einbeziehung der Steuern und fozialen Beiträge fategorisch erflärte, daß für sie ein Reichs inder, ber bie Steuerbelastung berüdsichtige, un­tragbar fei und nie anerkannt werden mürbe. Man weiß also auch dort ganz genau, in welch starter Weise Steuern und foziale Beiträge Beamte, Angestellte und Arbeiter belaften und der Reichsinder durch Einbeziehung diefer gefeßlich festgelegten Aus. gaben emporschnellen würde. Diese Ausgaben werden daher auch im neuen Reichsinder nicht berücksichtigt.

Wenn demgegenüber das Reichsamt darauf hinweist, daß zum Zwecke der Reallohnberechnung bie möglich feit besteht, bie Steuer- und Versicherungsbeiträge vom Lohn abzusehen und den Restbetrag mit Hilfe der Lebenshaltungsinderziffer auf seine Kauf­traft umzurechnen, so ist das doch ein sehr schwacher Troft. Menn auch selbstverständlich ist, daß nur jo die Feststellung der Rauf. fraft und ihr Bergleich mit der Borkriegszeit möglich ist, so wäre es jebenfalls ebenfogut möglich gewesen, diese Belastung gleich in die Inderzahl einzubeziehen.

getreten wäre. Run ist aber die Herabjegung mit Birtung Dom 1. Juni erfolgt. Brattisch bedeutet bas, baß die Brenner natürlich alles Brennmaterial, bas fie haben, bis zum 1. Juni zu Sprit verarbeiten und daß mit diesem Zeitpunkt die Produktion aufhören wird. Also ein glattes Geschent an die Großagrarier, zumal von bem ihnen so nahestehenden Finanzminifter, Herrn v. Schlieben, wohl faum ein Einspruch gegen diese Hinausschiebung des Preis. herabfegungstermins erfolgen dürfte. Den Herren Großagrariern bürfte es gleich sein, ob das Reich durch die Anhäufung ber Sprit­vorräte Berlufte erleidet. Ihr Portemonnaie ist das Ausschlag. gebende. Das war schon immer so. Warum soll es denn jezt anders sein?

Dle clefteiligen Sight- und Straffanlagen

Die elektrischen Licht- und Kraftanlagen. Die Holding gesellschaft einer Reihe von elektrischen Strom erzeugenden und verbrauchenden Unternehmungen schreibt in ihrem Geschäftsbericht über die wirtungen der Stabilisierung:

Intereffen verftanben, ben fcheinbaren Berbeferungen einen ferbesten seranlaßt, wenn biefe Breisberablegung am 1. Wal in Straft fuß anzuhängen. So hat man beispielsweise bei der Gruppe Er nährung zur richtigen Preisfeststellung Salz in ziemlich reich. licher Menge, nämlich vier fund, eingefeßt, meil Salz wohl unter allen Lebens und Genußmitteln bas einzige ist, das 40 bis 50 Broz. unter dem Friedenspreis fteht. Wie wenig objektiv das Statistische Reichsamt auch bei der Gruppe Betleibung bisher verfuhr und wie notwendig daher die Reform des Inder geworden ift, bafür noch ein paar flassische Beweise: Für einen einreihigen Herrenanzug aus Forster Stoff hatte man für 1914 einen Breis von 35 M. eingelegt. Nach übereinstimmender Anficht der Fach leute, auch der Unternehmer, lag der Preis eines solchen Anzugs damals jedoch nur zwischen 20-25 m., im Durchschnitt also rund 23 m., er war also mit 12 M. zu hoch angesetzt. Dann weiter: ein Baar lange englische baumwollene Frauenstrümpfe mittlerer Qualität waren für 1914 mit 1 M. eingesezt, während man in Wirklichkeit dafür nur 38-42 Pf. gezahlt hat. Aber ge radezu grotest mutet ein dritter Fall an: Ein wollener Frauen. cheviotrod in mittlerer Qualität stand für 1914 mit 14 m., für Januar 1925 dagegen nur mit 8,50 m. eingefeßt. Nach einer Erflärung dieser auffallenden Erscheinung befragt, wurde allen Ernftes von amtlicher Seite angeführt, daß für den 1914 lang und weit getragenen Rod 4 Meter Stoff berechnet wurden, dagegen für den jest modernen engen und turzen Rod nur 2,50 Meter eingestellt worden find! Daß bei derartigen Magimen der Belleibungsinder des Statistischen Reichsamts nur um 145 herum fchwanfte, während der Großhandelsinder für Tegtilmaren au gleicher Zeit auf 200 ftand, ist denn wirklich nicht mehr verwunder lich. Die jeßt erreichte Rorreftur der Bortriegspreise und Neufeft fegung des Quantums mehr hochwertiger Gegenstände ist daher bei der Gruppe Bekleidung besonders wertvoll. Ebenso hat auch die Ernährungsquote eine wesentliche Berbesserung erfahren. Nur macht sich hierbei notwendig, daß die Friedenspreife für die einzelnen Lebensmittel fortgefeßt einer schärferen Rontrolle Denn der Mangel einer ver und Revision unterzogen werden. gleichbaren Breisstatistit aus der Borkriegszeit macht es unmöglich, hier alle Fehler bei der Neuaufstellung zu beseitigen. Der Beseiti gung biefer Mängel muß daher in den nächsten Monaten Don ben Gewerkschaftsvertretern ganz besondere Aufmerksamkeit zugewendet werden.

Benn der neue Reichsinder für den Durchschnitt des Monats Februar fich nur auf 135,6 erhöht, während er nach der alten Berechnung, 125,1 ergab, so fann das nach den oben erwähnten Mängeln nicht überraschen. Es ergibt sich allerdings hieraus, daß fchon der alte Reichsindeg die Teuerung um 10 Pro3. zu gering angab. Aber auch der neue bleibt nach objettiver Wür­Digung aller Umstände um mindestens 10-20 Broz. hinter dem tatsächlichen Teuerungsstand zurüd. Hätte man die berechtigten Forderungen der Arbeiterschaft zur gründlichen Beseitigung der Mängel bes Reichsinder berüdfichtigt, dann ergäbe fich für Fe Ebenso unberücksichtigt blieben auch die Anträge unferer Ge- bruar nicht ein Durchschnittsindeg von 135,6, sondern wahrscheinlich wertschaftsvertreter zur richtigen Bewertung der Wohnungs. Don 160-170. Der neue Reichsinder gibt wie der alte ben wir mtete. Obwohl von den Gewertschaften immer wieder hervor lichen Teuerungszustand nicht richtig wieder und gehoben wurde, daß neben der gefeßlichen Miete noch erheb. bildet wie biefer eine Gefahr, der 2ohnprelleret melter Bor liche Rebenausgaben für Reparaturen von ben Mietern gefchub zu leisten. Die Arbeiterschaft hat also alle Urfache dazu, auch tragen werden müssen, lehnte man hier alle Versicherungsbeiträge ab. ben neuen amtlichen Teuerungsziffern gegenüber sich sehr tritis Auch die start umstrittene Berechnungsmethode hat feine Alenderung einzustellen. erfahren.

Besentliche Berbesserungen find nur bei der Gruppe Ernäh rung und Betleidung erzielt worden sowie teilweise durch die Neueinbeziehung der Ausgaben für tulturelle und ähnliche 3wede; bie letzteren allerdings nur in sehr unzulänglichem Maße. Aber auch da haben es dienstbeslissene Bertreter der Unternehmer

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Ein Gefchent an die Agrarier.

Mit dem Erscheinen der Rentenmarf und der ihrem Zeichen gefestigten Währung waren von Beginn des Kalenderjahres 1924 an wieder feste Grundlagen für die Wirtschaftsführung gegeben:. Es fetzte zunächst eine für die verschiedenen Unternehmungen mehr ober weniger lange llebergangszeit ein, bis die inneren Berhält. nisse und die Einstellung der Abnehmer sich den neuen Umständen angepoßt hatten. Insbesondere gebrauchten bie auf Grundlage von Ronzeffionsverträgen wirtschaftenden Betriebe längere Zeit, um die vielfach durch Konzeffionsbestimmungen gebundenen Tarije umzustellen. Auch der durch Rüdgang des industriellen Ber brauchs und durch Sparsamkeit der Abnehmer beschränkte Strom­abjaß der Elettrizitätswerte schlug erst nach einer Uebergangszeit, bann aber nachhaltig, steigende Richtung ein. Sofern die Ge­funbung der allgemeinen Wirtschaftsverhältnisse andauert und fort­Ichreitet, darf erwartet werden, daß durch beffere Ausnugung und weitere Ausdehnung der in und nach dem Kriege start vere mehrten Anschlußanlagen der über die Borfriegsziffern bereits erheblich hinausgewachsene Berbrauch an elektrischer Energie weiter zunehmen wird.

Die Gesellschaft hat es vergeffen anzugeben, wie weit es mög lich war, burch Tariferhöhungen, die meif über bas hinausgingen, was durch die Berhältnisse geboten war, nicht bloß die in diesez Uebergangszeit entgangenen Gewinn wieder herauszuholen, sondern auch barüber hinaus Gewinne zu erzielen, die es den ange fchloffenen Unternehmungen ermöglichte, die Tarife herabzusetzen und außerdem erhebliche Gewinnquoten zur Ausschüttung zu bringen. Diese Tarifpolitif ist nicht die richtige. Im Interesse einer fortschrittlichen Produktion liegt es, die Verwendung der elektrischest Straft zu fördern. Dazu ist eine Stetigkeit in der Tarifpoliit erforderlich, mehr aber noch, daß die Kosten so niedrig wie möglich bemeffen find. Am besten fann eine derartige Politif getrieben merben, wenn die Erzeugung des elektrischen Stroms und ihre Abgabe ben Gemeinden anvertraut werden, die unabhängiger wie bie Privatwirtschaft den Schwankungen der Ronjunttur gegenüber stehen und in der Lage sind, die Tarifpolitit stetiger zu gestalten.

Die Befuan and Ananer.- G., eine ber führenden Berliner Bauunternehmerfirma, verteilt für das Jahr 1924 aus einem Rein­geminn von 329 238. eine Dividende von 10 Broz. Sie erklärt chon Jegt einen Auftragbestand von 6 Millionen Mart zu haben.. Bei einem Rettonußen von 10 Broz., einer sehr bescheidenen Raffulation, ergibt das einen Reinertrag von zirfa 600 000 m., also das Doppelte von dem, was bas Unternehmen zur Ausschüttung find jetzt erst drei Monate bes laufenden Geschäftsjahres verfloffen. Gute Aussichten für die Unternehmer Gute Aussichten für die Unternehmer und für die Arbeiter??? Sandblatt- Zigarren Feinste Sandblatt Zigarren für 7 Pfennig ( artpreis 10 Bfg.) Brobelifte mit 50 Stlid M. 380 Radin. 300 Gtlid R. 21 fr Nachn Garantie filt graubr. San bl- Deder, weißen Brand u pifante Qualität: Rüdnahme nach Berbrauch von 10 Gratisproben Begen Steuererhöhung wird ein tout empfohlen. Größtes Bremer Bigarrenhaus Ernit Bente& Co, Bremer 158

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In Nr. 132 vom 13. März haben wir ein Schreiben des Reichseiner 10prozentigen Dividende für 1924 verwandt hat. Dabei monopolamtes für Branntwein bekanntgegeben, welches den Antrag der Brenner auf Geftattung des Berarbeitens von Rüben ablehnte. Das Monopolamt begründete die ablehnende Haltung damit, daß die Borräte an Sprit fich häufen und daß deswegen eine Drosselung der Broduktion erforderlich sei. In der Beiratssitzung vom 26. März wurde die Herabsetzung des Branntweinübernahmepreises Don 48 auf 30 M. pro Heftoliter beschlossen. Das hätte die Brenner ficherlich zur Berminderung, ja fogar zur Einstellung ihrer Produk

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