Dienstag 31. März 1925
Unterhaltung und Wissen
Strindberg und der Sozialismus
Bon Werner Beiser.
Benn man die geniale Persönlichkeit an der Fülle und Bieljeitigkeit ihrer Interessen erkennen würde, so dürfte Schwedens größter Dichter, August Strindberg , Anspruch auf den Namen eines Genies erheben. Dieser im besten Sinne des Wortes moderne Mensch hat sich mit allen Fragen seiner Zeit beschäftigt, und wie er als den Jahren nach gereifter Mann, den Schicksalen nach innerlich zerrüttet und dem Berfolgungswahnfinn nahe, sich mit ber mittelalterlichen Runft des Goldmachens befaßte, so in der Zeit, die er selbst als die der Entwicklung einer Seele" charakterisiert, mit der philosophischen Frage nach dem Wesen des Idealismus und it der ökonomischen Frage nach dem Sozialismus.
In einer fundamentalen Frage unterscheidet sich Strindberg grundsäßlich von seinen sozialistischen Freunden: in der Stellung zur Frau. Es ist ein schwerer, leider kaum noch auszurottender Irrtum, Strindberg immer wieder als Frauenhaffer hinzustellen. Was er forderte, war die Befreiung des Mannes von der Arbeit für die Erhaltung der Frau und des Hauses, und fein Fehler, vom fozialistischen Standpunkt gesehen, besteht lediglich darin, daß er die legte Konsequenz zu ziehen vergißt, nämlich den berechtigten Anspruch der Frau auf das Kollettiveigentum an Produktionsmitteln. Zunächst steht Strindberg dem Sozialismus unfritisch und leidenschaftlich begeistert gegenüber. Als Johan( so nennt sich Strindberg in feinen autobiographischen Romanen) fich zuerst mit dem Sozialismus befaßte, hatte er darin einen Reformplan gesehen, um die ganze Gesellschaft von der Wurzel bis zum Wipfel umzugestalten. Buerft beschäftigt er sich mit Cabet, sodann wagt er sich an Marz , Laffalle, Lange, Bebel, und die Arbeiterfrage stürzt über ihn. Boran er sich stößt, ist der Klassencharafter der politischen Arbeiterpartei. Es ist von höchstem Intereffe, zu sehen, daß dieser scharfsinnige Dichter völlig von den Vorurteilen der bürgerlichen Ideologie befangen ist. Man glaubt die Argumente unserer heutigen Gegner zu hören, wenn Strindberg behauptet, daß die Arbeiterklasse nur für fich felbft eine beffere Stellung erstrebe, während er, Strindberg, die Gesellschaft für alle Klassen umredigieren" wollte. Daß das Wesen des Klaffentampfes in der leberwindung der Klassen, nicht aber in der Schaffung einer neuen Klaffenherrschaft liegt, das blieb ihm fremd, und von dieser schiefen Bafis aus gelangte er allmählich zu einer Gegnerschaft gegen die Bestrebungen des Sozialismus.
-
-
-
Eines Tages führt er noch in der Belt felner arbeiterfreundlichen Haltung ein Gespräch mit einem Werfführer, der ihm die Argumente des Kleinbürger gewordenen Renegaten entgegen hält. Strindberg weift darauf hin, daß der Arbeiter durch die Maschine ausgebeutet werde; der Wertführer der es als Aufseher nicht mehr nötig hat, vor der Maschine zu stehen sucht ihm einzureden, daß der Arbeiter Herr der Maschine ist, die er mit dem leisen Drud eines Hebels bedient, während er seine Zigarre dabei raucht. Sie wissen nicht, was Sie tun", so führt der Berts führer aus, wenn Sie den Arbeiter aufwiegeln! Er darf seine Arbeit auf die Maschine der Kapitalisten abwälzen, er beutet die Maschine der Fabritanten aus(!!). Er sollte sich also nicht gegen die Maschinen erheben, die ihn von der schweren törperlichen Arbeit befreit haben." Noch widerspricht Strindberg, aber zweifellos mirtt dieses Gespräch in ihm nach. Man hat zwar bei der Let türe von Strindbergs Befenntnissen immer den Eindrud eines ehr lichen Strebens, es läßt sich aber nicht verfennen, daß die Methoden falsch find, mit denen er an die Untersuchung der Arbeiterfrage herantritt. Aus der Tatsache, daß es in Belgien Glasbläser, in Amfterdam Diamantenschleifer, in Paris Ebenholztischler, in Rom Juwelenarbeiter geben soll, die es zu einem gemiffen Wohlstand gebracht haben, sieht er den falschen Schluß, daß der Arbeiter fein anderes Biel habe als eine neue Bourgeoisie zu bilden. Die Die eigentliche Aufgabe und das Ziel des Sozialismus, die Umwandlung der tapitalistischen in eine vergesellschaftete Produktionsweise, wird von Strindberg völlig verkannt. Höchst charakteristisch für feine Auffaffung ist ein Beispiel von Kapitalbildung, das er auf langen Seiten eingehend erörtert. In ein Dorf, das ohne besondere Tätigkeit träge dahinlebt, tommt ein Mann voller Initiative und reger Arbeitstraft. Strindberg perfichert mit einer Naivität, über die wir nur lächeln können, daß dieser Anfömmling fein Ausbeuter, fein Rapitalist sei. Er beginnt allerhand Unternehmungen, burch
Auf der Schwelle des Lebens.
Bon Eugen Tschirikow. Autorisierte Ueberlegung von Abele Lampert)
I.
... Manja wadhte auf, und gutte aus feinem Gitterbettchen her aus. Was tönnte dies bedeuten? Es ist Nacht in der Ede leuchtet wie immer bas rote Auge des Heiligenlämpchens, aber im Zimmer bewegen fich, lärmen und sprechen Leute... Bauter un bekannte Dntel, militärische und einfache, der Hausmann ist auch ba... Warum framen fie in feinem Spielzeugschräntchen? Wie wagen fie's? Warum erlaubt es Mutti? Auf dem Fußboden liegt Manjas Pferdchen, mit dem abgeriffenen Schweif, liegen Bilder bücher, Spieltäften... Es mill gar scheinen, die Mama meint?... „ Erschreden Sie nicht bas Rinb. Um Gottes willen, erschyreden Sie das Kind nicht..."
Ich schlafe nicht, Mutti..."
Liebling, schlafe nur weiter, fdyliaf..."
Und da wer ist es? Gib ihnen mein Spielzeug nicht..." " Sie gehen gleich weg... Schlaf..."
Jag' fie fort..."
Einer der Onfel lächelte und fagte:
die ein gewisser Wohlstand in das Dorf tommt, er läßt die Arbeiter zehn Stunden bei fich arbeiten, so daß sie außer ihren täglichen Kartoffeln und Heringen auch noch am Sonntag ein Stückchen Fleisch zum Essen und ein Glas Bier zum Trinken haben; ein Teil ihres Lohnes wandert zu den Kaufleuten des Dorfes, aus dem Kleinbetrieb wird eine Fabril, aus dem mittellofen Ideenbringer furz und wird ein reicher Fabrikant mit Villa und Gespann gut, die tapitalistische Produktionsweise tritt mit allen ihren Be gleiterscheinungen von Wohlstand und Ausbeutung in die Erschei
Hanswurstens Klage.
-
Griny wiens
Gern belacht das Publikum/ Meine Kapriolen
-
Aber geht der Teller um,/ Drückt man fich verstohlen.
-
-
nung. Strindberg findet diesen Zustand begrüßenswert, und wie er zerstört wird, ist beinahe erheiternd zu lesen: Da tommt ein Sozialift in bas Dorf, ein richtiger Berliner ( ber Dichter war offenbar tein Freund der raditalen Berliner Arbeiterbewegung in den 80 ar Jahren des vorigen Jahrhunderts). Er setzt den Arbeitern auseinander, daß fie nun Objette der Ausbeutung geworden find, die Arbeiter streiten, schließlich übernehmen fie bie Fabrit, und diese wird hier ist ber Wunsch des Gebantens Bater natürlich binnen furzem völlig herabgewirtschaftet. Wir finden hier bei Strindberg eine typisch bürgerliche Art der Beweisführung: auch heute sind die Argumente der bürgerlichen Gesellschaft gegen eine Sozialisierung der Betriebe nicht geistvoller geworden; auch heute fucht man gefliffentlich zu übersehen, daß der Sozialismus eine organische Ueberführung der fapitalistischen Produktion in die vergesellschaftete anstrebt, nicht aber die fyftemlose Uebernahme eines einzelnen Unternehmens, die selbstverständlich zum Scheitern verurteilt ist, zum Siel hat.
Die Njanja trat ein, die Mutter madhte ihr ein Zeichen mit ber Sanb und ging zum Zimmer hinaus. .Gehört haben wir bidh, bu fleiner Engel Gottes! Ach bu lieber Narr!... Kehr dich um zur Wand!"
Räume mein Spielzeug zusammen!... Dummföpfe..." Und bu fehr' bich um unb fchlof! Ich will schon alles fort. räumen, aufheben, verfchließen..."
Wanja brehte fich um. Die Njanja begann bas Rinderzimmer zu ordnen und flüsterte leise vor sich hin. Dann trat fie ans Bettchen, büdte fich und lauschte...
Schlaf in Gottes Namen!" flüfterte fie und ging leise banon. Wanja legte fich auf den Rücken und öffnete meit feine blauen Augen. Etwa eine minute lag er ruhig, bann stügte er sich auf ben Ellenbogen und blidte auf den Fußboden: alle Spielfachen maren fchon fortgeräumt... Aber sie waren noch nicht fort: fie reben bort in Ajofchas Zimmer, umb Ajofcha ist auf fie böse: er ist grob gegen fie... und Mama erlaubt nicht, grob zu sein. Darf man gegen Besuch grob sein? Der frembe Dnfel schreit... Es ist Schlafenszeit, und die da schreien... Banja fett fich auf, ftüßt sein Rinn auf die falte Bitterstange und lauscht aufmertfom... Weint die Mama wieber?... Solche Dummtöpfe..
Manja steigt über das Gitter hinweg auf den Stuly unb vom Stuhl auf den Boden. Ein Weilchen Stanb er auf dem Teppich.
" Du bist aber tapfer... Run, hüpf mal der Mama auf ben Mama erlaubt nicht barfuß auf dem bloßen Boden zu stehen... Schoß."
Ich will nicht!"
Die Mama hob Wanja heraus, und zu seiner großen Bermunde. rung fing der Ontel an das Bettchen zu machen.
"
Pfui, es ist nicht schön, unter den Riffen Bonbons aufzube wahren," fagte der Ontel.
Laß Mama! Was will er? Geh fort!" " Sehr gut! Leg dich jetzt wieder hin!... Wildfang!..." Die Mutter füßte das warme Kinb unb tat es in sein Bettchen Hier ist das Kinderzimmer, es ist nichts da, ich versichere Sie." Die Onfel framten noch im Schrant, rüdten ben Kleiderschrank Don der Wand fort, gudten in den Ofen, ins Zugloch und verließen einer nach dem anderen das Zimmer.
All mein Spielzeug haben fie durcheinander geworfen... Die Bösen! Ein schöner Besuch!" fagte Wanja übellaunig. Beg bich hin und schlafe!..." Unb bu?"
„ Ich komme gleich... Ich will fie mur begleiten, bann tomme
ich wieber au bir..."
Tu' bas Pferbchen wieber in bie Gdyblade, es hat fchon jetzt Leinen Schweif mehr!..."
man fann einen fleinen Blid hineinwerfen, und fortlaufen, und sich mieber hinlegen. Und sich mit dem Geficht zur Wand umbrehen...
Wanja ging zur Türe, öffnete ein bißchen die eine Hälfte und fah durch den Spalt. Gut, daß er die Dede mitgenommen hat: bie Süße stehen auf der Decke und sind unten barin eingewideft: so tann er sich nicht erfälten... Alle Onfel find in Aljofchas Zimmer. Aljofcha steht mit bem Rüden zur Tür, gebückt, und neben seinem Stopf springen Haarsträhnen, die er immer wieder mit der Hand zurückstreicht.
9
ch fag's nicht... Ich kann nicht, Mama."
Au, au!... Er will mama nicht folgen... Unb Mama weint... Wie unartig ist er, Aljofcha: er folgt nicht ber Mama... Und der Onfel bittet auch... Der Onfel ist böse... Aber Aljofcha fürchtet fich nicht vor ihm... Aljofcha fürchtet niemanden!... Und ber Offizier hat folche Dinger an den Füßen, die ffirren... Benn Wanja groß ist, wird er Offizier und wird an den Füßen auch solche Dinger haben... Wie fleine Schellen!...
Barum nehmen fie Abschied von einander, Mama und Aljosdha? Mütterchen, meine nicht," flüstert Banja, und die weichen roten Rinderlippen verziehen sich umb zittern. Die Njanja budt fich unb weint aud...
Beilage des Vorwärts
Beit näher steht uns Strindberg, menn er sich mit der landwirtschaftlichen Frage beschäftigt. Frühzeitig erfennt er, daß das Problem des ländlichen Proletariats ebenjo atut it, mie das der Industriearbeiterschaft, und er zitiert zustimmend Bebel. dem er den Ehrentitel eines Meisters" zuerkennt, der die Frage nach der Möglichkeit einer Hebung der Landwirtschaft mit dem Hinweis auf die allmähliche Auflösung der großen Städte und auf die Dezentralisation der Massenbevölkerung beantwortet. Doch was Bebel als ein hinauswachsen über die gegenwärtigen Lebensgewohnheiten der Menschen auffaßt, wertet Strindberg als einen, wenn auch begrüßenswerten Rüdschritt auf Rouffeausche Ideale: Ja, der wilde Agitator, der seine Zeit zwischen Reichstag und Werkstatt teilt, ist bereits erfaßt von des Alters reiner Luft nach einem Gärtchen Er schwärmt ja, der große Realist, und träumt von einem Bolt von lauter Gärtnern.
-
-
-
Je weiter sich Strindberg vom Sozialismus entfernt, um so mehr nähert er sich der bürgerlichen Auffaffung, daß der Sozialis mus nur ein philosophisches System sei, das auftauche und verschwinde, wie so viele andere vor ihm. Daß die Sozial demokratie als ihre Elitetruppe das Industrieproletariat ansieht, führt er nicht auf die gegebenen Klassenverhältnisse und die tapitalistische Probuftionsweise zurüd, sondern und diese Auffassung tann nicht anders als banal bezeichnet werden auf die Tatsache, daß Marx in einer Industrieprovinz wie Rheinpreußen geboren, in einem Induftriezentrum wie Berlin erzogen war, dann seine publizistische Tätigkeit in Köln ausübte" und deshalb die Welt für eine industrielle Organisation hielt". Was Marg in seinem Rapital" an ökonomischer Erkenntnis geleistet hat, vermag Strindberg nicht zu würdigen. Wenn er behauptet, Marg sehe nicht ein, daß der Kapitalismus mit ebenso großer Notwendigkeit entstanden sei wie der Proletarier, so ist diese Auffassung so schief und der marristischen Lehre so entgegengefeßt, daß sie einer Richtigstellung nicht bedarf. Denn gerade die Einsicht, daß der als Folge des Naturalsystems mit Notwendigkeit geborene Rapitalismus mit der gleichen Zwangsläufigkeit von einer höheren Produktionsform, der eztaliftifchen, abgelöst wird, ist ein jo elementarer Begriff materialistischer Geschichtsbetrachtung, daß er nicht weiter auseinandergefeht zu werden braucht. Man wird Strindberg auch darin zu stimmen fönnen, daß es nicht die Mission der Arbeiterklasse ist, in der fünftigen Gesellschaft als Arbeiterbourgeoisie neu aufzutauchen; man mird ihm aber entschieden entgegentreten müssen, wenn er behauptet, daß dies das Ziel des sozialistischen Kampfes tft. Strindberg war ein Ringender, und weil er gegen sich selbst fo schonungslos war wie gegen andere, deshalb lieben wir ihn auch, wo wir ihm nicht beipflichten. Seine Verdienste liegen nicht auf bem Gebiete des Kampfes gegen den Sozialismus. Größere als er haben diese Heilslehre der Arbeiterschaft widerlegt", und ihre Namen find vergessen, während das Proletariat im Beichen feiner Führer weiter den Kampf um die Befreiung der Menschheit vom Joch des Kapitalismus führt. Aber er war ein Gegner, der mit ehrlichen Waffen focht, und deshalb erscheint er würdig, von der Arbeiterklasse geachtet zu werden.
DR
Merkwürdige Bergwerke. Nicht nur Metalle und Kohlen werden im Bergwerfsbetrieb gewonnen, sondern es gibt auch recht fonderbare Stoffe, die man in diefer Weise abbaut. So gibt es verschiedene Holzbergwerte. Es handelt sich dabei meistens um Moore, in beren Tiefen fich versteinerte Baumstämme befinden. Ein solches Bergwerfsmoor liegt&- B. im Norden Irlands , und zwar werden hier Eichenſtämme ans Licht gefördert, bie fo fchwarz wie Stohle find und so hart wie Stein und die man zu allen möglichen Schmud. gegenständen verarbeitet. Schneeweißes versteinertes Eichenholz mird in einem Bergmert bei Chifago gewonnen. In ferner Borzeit murde hier ein Eichenwald begraben und erhielt sich in versteinerter Form im Erbboben. Dieses harte weiße Hola, bas ziemlich hoch int Breife steht, wird für bie Griffe von Bürften und auch für Schmud fachen verarbeitet. Bei Charlotte Plains in Australien werden aus den Tiefen des Torfs überaus harte Hölzer bes Reulenbaumes gefördert, die merkwürdigerweise eine Form haben, wie wenn sie bereits von den Menschen behauen wären. In Neuseeland gräbt man nach Gummi in der Erde, aus dem ein feiner Firnis bereitet wird. Bekannt sind die Bernsteinbergwerfe in Ostpreußen . Zu Ashcroft in British Columbia gibt es ein Seifenbergwert. Auf welche Weise hier ein Lager von Seife entstand, ist ein Geheim nis, aber der Stoff ist eine Mischung von Borag mit Fett, die die Eigenschaft der Seife besigt
..Nimm auch von Manja Abschieb!..." spricht Mama umb weint. Banja fährt zufammen und läuft, mit den Füßen in der Dede hängenbleibenb, zu seinem Bettchen. Bor Aufregung fann er nicht auf den Stuhl steigen: die Decke hindert ihn, schleppt nach... Unb fie fommen schon... Gott sei Dant, fertig! Er liegt mit geschlossenen Augen, und die nadien Füße guden hervor: er hatte teine Zeit gehabt sie zuzubeden. Sie fommen... Die feinen Schellen Mingen: der Ontel fommt auch mit...
Lebwohl, Wanja!"
Banja fühlt auf seiner Wange Ajofchas Lippen und erzitterte,- ein heißer Tropfen war ihm grab aufs Dhrläppchen gefallen... Mama lief zum Zimmer hinaus, bann gingen auch Aljoscha und der Dntel Wanja gudte durch das Gitter umb befam mur für einen Meinen Augenblic burch die Tür Aljofchas Rüden zu sehen... Alle find fort. Es ist still geworben... Warum hat ihn Aljoscha getüßt? Will er benn fortgehen?...
II.
Mama, wohin ift jofda fort?" Weit...
" Der Dntel mit dem Schmurrbart hat ihn mitgenommen?" Ja." " Derfelbe, ber mein Pferdchen auf den Boben geworfen hat?" Ja...
Warum hat man jofdhya fortgebracht?" Birst es später erfahren, Liebling." „ Gag's mir jetzt, Mütterchen."
Jeßt verstehst du's noch nicht, mein Junge." Doch!... Ich werde es verstehen, Mama!... Sprich, Mama..."
Bar oft verfolgte Wanja die Mutter mit solchen Fragen. Die Mutter gab sonderbare, unverständliche Antworten, fenfte tief ben Kopf, feufzte unb verbarg etwas in ihrem Herzen vor Manja.
Im Hof, wo Wanja immer nachmittags spielte, sagten ihm die Rinber aus anderen Wohnungen über Aljofcha.
Man hat ihn in einem schwarzen Bagen fortgebracht". Man wird ihn hinrichten!...
Du lügft, man tut es nicht! Er tommt bald nach Hatts... Mama hat gefagt, daß er..."
Er foment gar nicht mehr wieber."
" Der Hausmann fagt, dein Bruder wär Sozialiſt!" Du lügit."
" Solche Leute bringt man in einem schwarzen Wagen fort umb richtet sie hin
( Fortfeßung folgt.)