Eie haben trotzdem Gewichtsverkleinerungen von dem Tage des Steigens der Breije vorgenommen und nicht so lange gewartet, bis fie ihre billigen Mehlvorräte aufgebraucht haben. Das Risiko des Steigens und Fallens der Mehlpreise fönnen doch nicht die Konsumenten tragen, sondern zum Risifo eines Berlustes müssen auch diejenigen beisteuern, die bei günstiger Konjunktur die Gewinne einstreichen. Die Konsumenten fönnen also fordern, daß dem Brote das Gewicht gegeben wird, das ihm auf Grund der gefallenen Mehlpreise gegeben werden kann.
Der Mord in der Garage.
Todesurteil für den Täter.
In dem Prozeß gegen den Mörder des Wächters Hochhaus, den Autowäscher Frih Durstewig, erkannten die Geschworenen auf Schuldig wegen Mord. Das Gericht verurteilte darauf den Mörder zum Tode. Dem wegen Beihilfe zum Morde Mitangeklagten Kurt Müller konnte die Beihilfe nicht nachgewiesen werden. Er wurde aber wegen Nichtanzeige eines Mordvorhabens zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis verurteilt, wobei ihm 6 Monate Untersuchungshaft angerechnet wurden. Der Mörder nahm sein Urteil gleichmütig hin. leber den Berlauf des Prozeffes ist folgendes nachzutragen:
Der zweite Angeklagte, der noch nicht ganz 20 Jahre alte Sturt Müller, erklärte fich für schuldlos. Durftemiz habe immer phantastische Pläne und Neigung zu Abenteuern gehabt. Er sprach immer davon, wie man viel Geld bekommen fönnte. So habe er cuch oft den Plan, einen Wächter zu ermorden und ein Auto über die Grenze zu bringen, besprochen. Er, Müller, habe das aber nie ernst genommen. Es sei auch falsch, daß sie sich durch Handschlag zu der Tat verabredet hätten. Am 30. September habe er Durstewig bis zur Garage gebracht. Durstemiz have wieder gesagt, daß er es ausführen werde. Er selbst habe das auch wieder nicht ernst genommen und sich nicht vorstellen tönnen. wie man so etwas tun fönne. Dann sei er auch ruhig nach House gegungen, während Durstewitz zur Arbeit in die Garage ging. Staatscamaltschaftsrat Polzin hielt Durstewig des Mordes für überführt und beantragte gegen ihn die Todesstrafe fomie 3 Jahre Zuchthaus und dauernde Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Den zweiten Angeklagten, Kurt Müller, hielt der Anflagevertreter für schuldig der Beihilfe zum Morde und zum Diebstahl und beantragte 4 Jahre 1 Monat 3uchthaus und 3 Jahre Ehrverlust. Für Müller bestritten seine Verteidiger irgend eine Mitschuld an dem Verbrechen des Durstewiß und verlangten feine Freisprechung.
Tante und Neffe.
Bor kurzem hat das Gericht einen zwanzigjährigen jungen Menschen zu 6 Wochen Gefängnis mit Bewährungsfrist verurteilt. In feine traurige Kindheit und Jugend leuchtete die Güte einer einsamen Frau, feiner Tante, hinein. Nun steigt er in ihre Billa . um sie zu bestehlen. Sie überrascht ihn bei der Diebesarbeit, er stürzt sich auf sie, hält ihr den Mund mit der Hand zu, sie wehrt sich mit Händen und Füßen, er flieht durch das Fenster davon. Wie máre es aber gewonden, menn die Frau sein Opfer geworden märe, wenn er, vielleicht aus Furcht vor Entdeckung, sie erwürgi hätte? Die ungewollten Folgen feiner Tat wären ihm zur Last gelegt morbit, gang to wie feinem Gegenſtüd, dem 19jährigen
Sug in Wien . Auch der war bei seiner Tante, der befannien pinchoanalytischen Schriftstellerin, eingestiegen, um sie zu bestehlen. Erschreckt durch die Hilferufe der aus dem Schlaf Aufgescheuchten, ermürgte er sie, ohne diese Möglichkeit vorher erwogen zu haben. Er erhielt von seinen Richtern zwölf Jahre Kerker.
Der Fall Hug beschäftigt die Breffe Desterreichs und Deutsch lands. Aus verschiedenen Gründen verdient er auch mirflich befondere Erwähnung. Der fleine Rolf Hug war nicht allein ein zärtlicher Neffe, der feine Tante abgöttisch liebte. er diente ihr auch als Forschungsobjekt: fie spürte seinen von den Vorahnen ererbien Trieben nach, becbachtete sein heimlich seltsames Spiel, zerlegte die Gabanken und Gefühle des Jungen und mag auf diese Weise fo manches in ihm zur Bewußtheit gebracht haben, was sonst ruhig im Schoße des Unbewußten, gleichsam in schützender Hülle, meiter geschylummert hätte. Db er, größer geworden, nicht eina sich selbst in dem Buche seiner Tante Aus dem Seelenleben eines Rindes" gelesen hat? Es ist aber leichter pinchologische Tatsachen festzustellen, fie falsch oder richtig einzuschägen, als zu erziehen. Dazu gehört mehr als das Sezier. meffer der Psychoanalyse. Hier btbarf es der erziehenden Liebe, die in steter Gleichmäßigkeit zielstrebig und geduldig, im Kinde ge funde Hemmungen schafft und seine schöpferischen Kräfte medt. Die Kunst der Erziehung war der Schriftstellerin, die vor Eltern und Erziehern über das Seelenleben der Kinder sprach, nicht gegeben. Zils der etwa 11jährige Rolf nach dem Tode feiner Mutter in das Haus seiner Lante fam, fand hier fein ererbtes Triebleben, sein Hang zum Lügen und Stehlen nicht die erforderliche Gegenwirkung. Je älter er wurde, desto schlimmer wurde es. Die Zuneigung der Lante verwandelte sich in Angst vor dem Neffen; die Anhänglichkeit des Neffen zur Tante in Haß gegen sie. Auf Anraten feines Vormundes, des Psychoanalytikers Dr. Gadger aus der Schule genommen, und aus dem Hause gestoßen verlor er den legten halt. Am 9. September wurde die Frau sein Opfer. Auch im Leben des neuerdings berühmten Hochstaplers Dertel Don Egloffit ein" spielt eine Tante eine verhängnisvolle Rolle. Die adelige geistesschwache Frau zog in dem Knaben Dertel alle die Charaktereigenschaften groß, die später für seine verbrecherische Laufbahn mitbestimmend wurden. Er durfte als Rind noch seine eigenen Pferde halten, wurde er fo mit viel zu reichlichem Taschengelde versehen, daß er Mittel punkt feiner Rameraden mar; er fonnte ausgiebig ben Ravalier spielen, und allzufrüh hemmungslos feinem Triebleben nachgehen. Go entwickelte er sich unter dem Zutun der Tante zum Hochstapler. Affenliebe oder noch so gut gemeintes faltes psychologisches In. teresse fönnen in gleicher Weife verhängnisvoll werden. Allem verfiändige, erziehliche Liebe, die richtig Schatten und Licht zu ver. teilen versteht, nugen dem Kinde. Und wie selten wird ihn doch diese zuteil.
Kaulsdorf , bas schon befannt ist als der Ort, wo die Hakenkreuz jünglinge ungestört ihr Besen treiben, war auch am Wahlsonntag wieder Schauplatz völfischen Maulheldentums. So erlaubte sich unter anderen ein hafenkreuzbeschmückter junger Mann, seines Zeichens Rollfutscher aus der Dorfstraße, unter den Augen der Bolizei im amtlichen Wahllokal bei der Auszählung der Stimmen die Reichsfarben in geradezu unerhörter und ge= meiner Weise zu beschimpfen. Dem Drängen unserer Genossen ist es zu danken, daß dieser Mann, der sich schon oft in geradezu robuster Weise bei Angriffen auf Republikaner( hat er doch erst vor turzem einen Eisenbahner bei hellem Tage auf offener Straße nieder geschlagen und sich auch bei dem Angriff auf die Arbeiterjugend her norgetan) betätigte, festgestellt wurde. Bezeichnend für die Gefinnungsroheit dieser Kreise ist es, daß dieser hatenfreugler den feststellenden Beamten der Schußpolizei ingar nicht wiederzugebender Weise beleidigte. An der Haltung der Raulsdorfer Bevölkerung liegt es hauptsäch lich, daß diese Bürschchen so dreist ihr Haupt erheben. Die Bevölke= rung Raulsdorfs, die auch bei der letzten Wahl wieder erwiefen hat, daß sie in ihrer großen Mehrheit republikanisch ist, Sarf sich in Zukunft die Provokationen der Schwarz- Weiß- Roten nicht mehr gefallen lassen. Sie darf nicht dulden, daß die Republif, ihre Farben und ihre Einrichtungen von Leuten beschimpft werden, von eenen ein ganz Teil erft menige Jahre die Schulbant verlassen hat. Sie darf nicht dulden, daß Republikaner in der übelsten Art und
In
Die Ursache des schrecklichen Unglüds, das sich am Dienstag| Tiefe gezogen, bevor Rettung gebracht merden fonnte. vormittag zwischen Beltheim und Hausberg( Kreis Minden ) an der den Augenblicken der ersten Verwirrung war es nicht möglich, die Unterweser beim Uebersetzen von Reichswehrtruppen über eine Zahl der Vermißten sofort zu ermitteln. Erst durch einen Appeil Pontonbrüde zugetragen hat, ist noch nicht festgestellt. Wenn auch des an des an dem Unglüd fast ausschließlich beteiligten Ausbildungs die anfänglich genannte Zahl von 100 Toten glüdlicherweise nicht bataillons des Infanterieregiments 18 fonnte festgestellt werden, daß erreicht ist, so muß man doch nach den letzten Meldungen leider damit nur die Hälfte der 100 Mann starten Besazung der verunglückten rechnen, daß etwa 50 Reichswehrsoldaten den Tod in den Wellen der Fähre zur Stelle war, daß aber über den Berbleib der übrigen 50 Wefer gefunden haben. Dieses nationale Unglüd trifft das gesamte noch Ungewißheit herrschte. Allerdings war zu berücksichtigen, bas Bolf um so stärker und wirkt um so erschütternder, als bisher niemand viele Gerettete von Zuschauern mit Autos und Fuhrwerken daran gedacht hat, daß bei militärischeu Uebungen im Frieden das alsbald abtransportiert Eintreten einer derartigen unerhörten Katastrophe überhaupt möglich ift. Neben dem Suchen nach Bermißten und der Sorge um die erfrankten Soldaten und die Hinterbliebenen wird es vornehmste Aufgabe bleiben, eine schnelle Aufklärung über ein etwaiges Verschulden zu schaffen. Der Reichswehrminister hat den Inspekteur des Plonterwefens. Generalmajor Cud miq, zur Untersuchung des Bis zum Unglücksfalles nach Veltheim bei Minden entfandt. fpäten Abend find fünf erfruntene Reichswehrfoldaten geborgen worden. Nach den bisherigen Feststellungen werden noch 46 bis 50 Leute vermißt, von denen anscheinend der größte Teil erfrunken ist. Besondere Kommandos fuchen beide Flußufer ab.
Während und nach der Katastrophe.
Für den gestrigen Dienstag war im Bereich der 6. Reichswehr. division eine eintägige Uebung in der Gegend des Weser boaens und der Vorta Westfalita angelegt worden, an der die Ausbildungsbataillone der Reichswehrregimenter 16( Osnabrüc und 18( Detmold ), ferner zwei weitere Infanteriebataillone, Artillerie-, Kavollerie. Pionfer und Kraftfahrformationen dieser Divifion teilnahmen. Im Rahmen dieser Uebung war für den Vor mittag des geftrigen Tages ein
worden sind, um ihnen möglichst schnell trockene Kleider zu verschaf fen. Den ganzen Tag über waren die Kommandoſtellen damit befchäftigt, durch Ordonnanzen und Meldereiter in der Umgegend auf Gehöften und Dörfern Nachforschungen nach geretteten Soldaten ermittelt werden, daß anzustellen. Auf diese Weise fonnte mehrere als vermißt gemeldete Infanteristen in den Garnisonlazaretten in Büdeburg( 20 Kilometer von der Un fallstelle entfernt) und Minden untergebracht waren, so daß die Hoffnung gerechtfertigt ist, daß sich noch mehr leberlebende dieses Unglücks einfinden werden. Bon den militärischen Stellen wurde alsbald der Reichswasserschuß und die Strombauverwaltung in Minden benachrichtigt, die die Nachforschungen nach den verunglüdten Soldaten ebenfalls aufnahmen. Die Rettungsarbeiten wurden von dem Divisionsfommandeur persönlich gelei.et Zurzeit ist man bemüht, die genaue Anzahl und die Namen der Bermißten, unter denen sich auch ein Offizier der Kraftfahrabteilung 6 befindet, festzustellen.
Beileidskundgebungen von Reich und Staat.
Der Stellvertreter des Reichspräsidenten Dr. Simons hat an den Reichsmehrminifter folgendes Telegramm gerichtet: Tief erschüttert über das schwere Unglüd beim Weserüvergang bei Beltheim spreche ich Ihnen und der Reichswehr meine, herzliche unglückten Soldaten sowie dem betroffenen Truppenteile den Ausdruck meines aufrichtigen Beileids zu übermitteln. Ueber das Ergebnis der Untersuchung der Ursachen dieses Unglüds bitte ich Sie, mich auf dem laufenden zu halten.
also über den zwischen den Bahnlinien Minden- Köln und Hameln - Teilnahme aus; zugleich bitte ich Sie, den Angehörigen der verLöhne liegenden Teil des Flußlaufes befohlen. Zu diesem 3med wurde aber nicht eine Pontonbrüde geschlagen, piel mehr wurden aus Bontons und Bohlenbelag einzelne Fähren gebaut, die bis zu 100 Mann aufnehmen konnten und mit Hilfe der Ruder auf das jenseitige Weserufer gebracht werden follten. Der llebung bei bem Flußübergang wohnte der Komman
deur der 6. Division Generalleutnant Freiherr v. Bebebour mit feinem Stabe bei. Das militärische Schauspiel hatte viele Neugierige aus Minden und Büdeburg angelodt. Der Flußübergang vollzog fich zunächst programmäßig. Fähre auf Fähre setzte hinüber, bis plöglich sich die Katastrophe ereignete.
Eine vollbesetzte Fähre war gerade in der Mitte des Stromes angelangt, als plöhlich mit lautem Krach das Fahrzeug auseinanderbrach.
Im nächsten Augenblick fämpften die 100 Infanteristen, die sich auf dieser Fähre befunden hatten, unter den Entsetzensschreien der am Ufer versammelten Zuschauer mit den Fluten der Weser, die an dieser Stelle ſehr reißend ist und in der Mitte des Flußbettes eine ungefähre Tiefe von drei Metern aufmeift. In größter Eile murden die noch am Ufer liegenden Bontons mit Rettungsmannschaften besetzt, um den durch das schwere, feldmarschmäßige Ge päd am Schwimmen verhinderten Soldaten zu Hilfe zu kommen. Einem Teil der ins Wasser Gestürzten gelang es, sich vom Tornister, Koppelzeug usw. zu befreien und schwimmend das Ufer zu erreichen. Andere wurden von den Rettungsmannschaften aus dem Baffer gezogen und an Land gebracht. Ein Teil der verunglückten Soldaten aber wurde von dem reißenden Strom mit fortgerissen und von dem schweren Gepäd in die
Weise belästigt werden. Aufgabe der obersten Bolizeibehörde ist es aber auch, dem Treiben der Hafentreugler schleunigst ein Ende zu bereiten und die Bürgerschaft energisch zu schüßen.
Der entwertete Regierungszuschuß.
In die Zeit der frassesten Inflation führte gestern ein Beleidi: gungsprozeß vor dem Potsdamer Amtsgericht. Kläger mar der Kaufmann Konstantin Better aus Berlin , Beklagte die Herren Dr. Richard Mischler und Rittmeister a. D. von Bech, früher Kolonie Rehbrücke bei Potsdam . Kläger war im Jahre 1923 Bertrauensmann und Bevollmächtigter der Ansiedler in der Kolonie Rehbrüde. Die Beklagten haben nun in einem Eisenbahnabteil auf der Fahrt von Rehbrücke nach Berlin gegen Better den Vorwurf erhoben, daß er Siedlungsvorschiffe der Regierung, welche er für die Siedler vom Gemeindevorsteher überwiesen erhalten hatte, ungebührlich lange zurückgeholten habe. Beträge von 13 000 m. follen, als fie in die Hände der bler gelangt maren, auf 25 Pf. entwertet gewesen seien. Die Belloc en wiederholten vor Gericht den Vorwurf gegen den Kläger und führten mit Erfolg den Wahrheitsbeweis dafür burch. Demnach hat Better den staatlichen Baukostenzuschuß forglos in seiner Wohnung liegen lassen, ohne die Siedler in Kenntnis zu in seiner Wohnung liegen lassen, ohne die Siedler in Renntnis zu fetzen. Der Borsigende machten dem Kläger daraufhin recht gründ. lich flar, daß er seine Pflichten als Bertrauensmann gröblich verlegt habe. Als das Geld von der Regierung anfam, hätte er nicht nur die Siebler benachrichtigen, sondern ihnen das Geld in die Wohnung bringen müssen. Den Beklagten wurden berechtigte Interessen zugesprochen und ihre Freisprechung erfolgte auf Roften des Klägers.
Ordnung am Schlesischen Bahnhof .
Wie erinnerlich, waren die Zustände in den Straßen um den Schlesischen Bahnhof bereits Gegenstand von Ermittlungen um Vezirtsamt Friedrichshein . Ebenso mar, und zwar von volts. parteilicher Seite, eine fleine Anfrage im Breußischen Landtag ein. gegangen. Wie der Umtliche Preußische Pressedienst nunmehr mil
Das Rundfunkprogramm.
Mittwoch, den 1. April.
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Außer dem üblichen Tagesprogramm: 3.30 Uhr nachm.: Die Funkprinzessin erzählt: Für unsere jüngsten Hörer: Grimm: Frau Holle Krausbaur: Tausendschönchen Weytar: Wie das Wieselchen geflogen ist Simrock: Lustige Reime.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler). 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). abends: Einführung zum Sendespiel. 6.40 Uhr abends: Magdalene Mulert: Kindernot". 7.15 Uhr 7.30 Uhr abends: Sendespielbühne. Abteilung: Oper. Leitung: Cornelis Bronsgeest. XIII Veranstaltung. Alessandro Stradella ". Romantische Oper in drei Akten. Text von W. Friedrich . Musik von Friedrich von Flotow . Für den Rundfunk eingerichtet von Cornelis Bronsgeest. Dirigent: Selmar Meyrowitz . Alessandro Stradella, ein Sänger: Bernhard Bötel ; Bassi, ein reicher Venezianer: Ernst Lehmann ; Leonore, sein Mündel: Irene Eden; Barberino und Mal volio, Banditen: Leo Schützendorf und Waldemar Henke; Schüler Stradellas. Masken, Diener, römische Landleute und Patrizier. Ort der Handlung: Im ersten Aufzuge Venedig . im zweiten und dritten Aufzuge Gegend bei Rom , drei Monate später Zeit: Anschließend: Dritte BeZweite Hälfte des 17. Jahrhunderts. kanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst.
10.30 Uhr
abends: Ministerialrat Dr. Haentzschel: Die Hauptfragen des deutschen, Presserechts. 4. Vortrag: Der verantwortliche Redakteur und die Reform des Reichspressegesetzes", III. Teil Schluß).
Reichskanzler Dr. Luther hat an den Reichswehrmini
ſter Dr. Geßler folgendes Telegramm gesandt: Tief erschüttert über
mittele ich Ihnen das aufrichtig empfundene Beileid der Reichsregierung zu dem schweren Unglücksfall an der Weser, durch den so zahlreiche Angehörige der Wehrmacht in treuer Dienst und Pflichterfüllung den Tod fanden. Ich bitte Sie, auch den Angehörigen der Berunglückten der Reichsregierung und mein aufrichtigstes Mitgefühl auszusprechen. gez. Reichskanzler Dr. Luther. Der preußische MinisterpräsidentMarg hat dem Reichswehrminister das folgende Telegramm gesandt: Das furchtbare Unglüd bei den Detmolder Truppenübungen, das eine so große
Anzahl blühender junger Menschenleben gefoftet hat, mirb im
ganzen Lande Erschütterung und Trauer hervorrufen. Im Namen des preußischen Staatsministeriums verfichere ich Sie, Herr Reichs minister, der aufrichtigen Teilnahme an diesem Schicksalsschlag, der unsere Reichswehr betroffen hat.
In der heutigen Sigung des preußischen Staats rates, der zu einer neuen Tagung zusammengetreten war, sprach der Vorsitzende Dr. Adenauer vor Eintritt in die Tagesordnung den Hinterbliebenen der in der Weser ertrunkenen Soldaten das Mitgefühl des Staatsrats aus. Den ertrunkenen Soldaten werde ein ehrendes Andenken bewahrt bleiben.
teilt, weist der Minister des Innern in seiner Antwort auf diese Frage darauf hin, daß den Auswüchsen des Dirnenwesens im Osten Berlins durch Bermehrung der für die Umgegend des Schlesischen Bahnhofs zur Verfügung stehenden Beamtenschaft und durch Ber Härtung des Straßendienstes energisch entgegengetreten worden ist. Dadurch wird namentlich den Zuständen in der Langes straße ein Ende gemacht werden. Die verdächtigen Gastund Schantwirtschaften sowie die Hotels werden scharf beobachtet. Gegebenenfalls wird Abhilfe geschaffen werden durch vorläufige Schließung der Wirtschaften und Einleitung der Konzeffionsent aiehung sowie durch Beschlagnahme der Räumlichkeiten für Wohnzmede.
Offene Lehrstellen für Jugendliche.
Dem Berufsamt Berlin - Süd ist eine große Anzahl von Lehrstellen für die verschiedensten Berufe gemeldet, die aber bisher wegen Mangel an geeigneten Jugendlichen noch nicht besetzt werden fonnten. Eltern, die für ihren Sohn eine Lehrstelle zum baldigen Eintritt noch nicht gefunden haben, wird geraten, möglichst umgehend das Berufsamt Süd in Anspruch zu nehmen. Beratungsstellen sind in der Hauptgeschäftsstelle: Neukölln, Thomasstraße, holzhaus: Montag, Mittwoch und Donnerstag von 10% bis 2% Uhr, Dienstag und Freitag von 2 bis 6 llhr; in der Mcbenstelle, Alte Jakobstraße 127: Montag und Donnerstag von 2 bis 6 Uhr; in der Nebenstelle Tempelhof . Dorfstraße 17: Mittnoch von 12 bis 3% Uhr.
Auch in Wien Archivdiebstähle des Dr. Saud.
Der Fall Haud ist noch lange nicht abgeschloffen. Bor einiren Tagen wurde in einer Wiener Bant in Gegenwart des Ber liner Kriminalfommissars Trettin ein Safe geöffnet, der von Dr. Haud gemietet war und in dem 125 Schriftst üde, meist HandSchriften aus dem 16., 17. und 18. Jahrhundert, gefunden wurden. Sie sollen in der Mehrzahl hohen Seltenheitswert befizen. Soweit festgestellt werden fonnte, stammt der größte Teil dieser beschlagnahmten Schriftstücke aus dem Wiener Staatsarchiv. Dr. Haud hat im Jahre 1918 angeblich zu Studienzweden in Wien geneilt. Der Schlüssel zu dem Safe war schon seinerzeit im Berliner Safe des Dr. Haud gefunden worden. Die Berliner Kriminalpolizei mußte aber nichts mit ihm anzufangen, bis sie von ihren Biener Kollegen die Nachricht erhielt, daß auch in Wien ein Safe bes Brivatgelehrten aufgeftöbert worden sei.
Bei der Bannerweihe des Reichsbanners Charlottenburg, die am tommenden Sonntag stattfindet, wird der Begründer und Leiter des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Oberpräsident Genosse Hörfing- Magdeburg, selbst die Festrede halten.
Die Betriebsrätewahlen bei der Reichsbahn finden am 7. und 8. Mai statt.
Juvaliden-, Witwen- und Wallenrentner! Groke öffentliche Proteft verlammlungen Mittwoch, den 1. Avril, nachm. 3 Uhr, in Kliems eit sälen, Hafenbelde, Donnerstag, den 2. April, nadm. 2 Uhr. im Gemertschaftsbaus, Engelufer 15, Donnerstag, den 2. April, nafm, 3 Uhr, in den Brachtjälen des Dftens, Franfurter Dee 48, Donnerstag, dn 2. April, nadm. 4%, br, in der Stadthalle, Eing. Stlofteritraße, Sieltag. den 3. April, nachm. 3 Ubr, in der Schulaula, Turmitr. 86, Fre tag den 3. April, nadm. 5 Ubr, in den Vbarus älen, Mülleritr. 142, Freitag, den 3. April, nadm. 5 Uhr, im Swinemünder Gefeüschaftsbaus, Eminemünder Strage 41. Tagesordnung: Broteft genen bie jebige Regelung unserer Berficherungsaniprüche. Referenten: Matibes, Robde, Reichstagsabg. Rarften, Steinbeis. Zentralverband der Arbeitsinvaliden und Bitmen