Dann leiht Amerifa ihm nichts mehr.
In Washington heißt es, der französische Botschafter Däsch: ner merde von Paris beauftragt werden, zu erfiären, daß Frank: reich gegenmärtig für die geplante neue Abrüstungskonferenz fein Interesse habe. In der französischen Botschaft erklärt man, von diesen Instruktionen nichts zu wissen. Die französische Botschaft aber fänne betonen, daß die Haltung Frankreichs hinsichtlich der Ab: rüftungskonferenz forrett jei. Frankreich erreiche tatsächlich entfernt nicht den Brozentjas ar Kriegsschiffen, wie er von der ersten Washingtoner Konferenz festgesetzt worden sei. Es werde hinzugefügt, daß Frankreich über eine Beschränkung der Luft fireitkräfte, die einen der Punkte der Konferenz bilde, nicht bis tutieren fönne, bevor nicht die Sicherheitsfrage ge regelt sei.
Präsident Coolidge ist nach Mitteilung aus dem Beißen Hause dagegen, daß amerikanische Anleihen an auswärtige Regierungen gegeben würden, welche sie für militärische Zwede benußen. Diplomatische Kreise halten es für bedeutungsvoll, daß diese Er flärung unverzüglich auf die Pariser Meldung gefolgt jei, mo nach Frankreich beschlossen habe, die neue Washingtoner Konferenz nicht zu unterſtügen. Die Erflärung fügt hinzu, der Präsident sei für alle Wiederaufbauanleihen, glaube aber nicht, daß Kre: dite für zu lange Fristen gewährt werden sollten. Es werde notwendig sein, eine genaue Unterscheidung zwischen den Anleihen für fremde Regierungen zu machen. In einigen Fällen werde nichts einzuwenden sein, in anderen aber werde es notwendig sein, zunächst den 3med der Anleihe zu prüfen.
Parteitage im Ausland.
Die Taktik der italienischen Genoffen.
Rom , 31. März.( WTB.) Der Kongreß der unitarischen Sozia liften in Rom schloß mit der Annahme einer von Lurati beantragien Resolution, die die entschiedene Fortsehung des Kampfes gegen den Faschismus und für die Freiheit fordert. Die Resolution verlangt freie Wahlen, gleidhaültig ob die Oppositionsparteien daran teilnehmen oder nicht. Die Ent fchließung spricht sich ferner für die Angleichung des margifti schen Programms an die neuen Zeitverhältnisse aus, vor allem zweds Durchführung des Kampfes gegen die Blutokratie und zur Sicherung der gewerkschaftlichen Freiheit und Einheit. Die Entschließung wünscht schließlich Stärfung und Erweiterung des Völkerbundes. Die demokratische Presse würdigt diese Entschließung als ein politisches Ereignis.
Die britischen Genoffen fordern Räumung Kölns . Condon, 31. März.( WTB.) Bom 12. bis 14. April tagt in Gloucester die 33. Jahresfonferenz der Unabhängigen Arbeiterpartei, auf der zahlreiche die Außenpolitik betreffende Entschließungen zur Erörterung gelangen werden, darunter solche über die Haltung gegen über Rußland und Aegypten , die Frage der Flottenbafis in Singapore , das Genfer Protofoll, die Abrüstungsfrage und das Problem der Kriegsschulden. Eine die Räumung Koins betreffende Entschließung besagt, die Konfe renz lege der Regierung dringend die Notwendigkeit nahe, die bri. tischen Truppen aus Köln zurüdzuziehen, was gemäß dem Bersailler Bertrag am 10. Januar hätte geschehen müssen.
Die Polizei am Wahlsonntag.
Der Polizeipräsident greift ein. Die auch im Borwärts" gekennzeichneten skandalöjen Bor.
gange, die fich am Wahlsonntag in der Gegend der Kaiser- WilhelmGedächtniskirche abspielten, haben den Polizeipräsidenten veranlaßt, den verantwortlichen Polizeioffizieren höheren Grades feine ernste Millbilligung auszusprechen und fie mit fofortiger wirtung von ihrer gegenwärtigen Dienststelle abzulösen. Der Amtliche Preußische Preffedienst verbreitet in der Angelegenheit, deren prompte Erledigung ficherlich die Billigung aller rechtlich Denkenden finden wird, folgende Meldung:
Bisher 78 Vermißte.
weser bei der gestrigen Reichswehrübung nahe der Porta WeftDie letzten Meldungen über die Pontonfatastrophe an der Oberfalica laffen leider erkennen, daß das Unglüd einen noch größeren Umfang angenommen hat, als bisher verlautete. Die Zahl der Bermißten schwankt jetzt zwischen 75 und 78, so daß, felbft menn einige sich davon noch anfinden sollten, mit einer Gesamtzahl der Opfer von mindestens 70 zu rechnen wäre. Diese nachträgliche Erhöhung der zuerst gemeldeten Berlufte ergibt sich aus der inzwischen geangenommen, mit 100, sondern mit 140 bis 150 Reichswehrjoldaten troffenen Feststellung, daß die verunglückte Fähre nicht, wie bisher befeht war. Auf der Fähre befanden sich im Augenblid der Kata ftrophe die 14. und 16. Kompagnie des Ausbildungsbataillons des 3nfanterieregiments 18( Detmold ), ferner ein Pionier vom Pionierbataillon 6( Minden ) und der Leutnant Rösch von der Kraftfahrebteilung 6( Soltau ). Ueber den Hergang des Unglüds erfahren wir noch folgende
Einzelheiten.
benutzt wurden, nur als ein Notbehelf für den Uebergang fleinerer In früheren Zeiten galten solche Fähren, wie sie bei Beltheim Formationen oder einzelner Fahrzeuge. Wahrscheinlich durch fchlechte Lastverteilung und durch zu starke Gierstellung ist nun zuerst eins der vorderen Pontons vollgelaufen, wenige
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Zum Weserunglück bei Veltheim . Sekunden später füllte sich auch der zweite vordere Bonton mit Wasser, fodaß die Fähre selbst eine schiefe Ebene bildete, auf der die Mannschaften ins Wasser rutschten. Das Ganze vollzog sich so schnell, daß im Zeitraum von wenigen Gefunden 150 Reichswehrjoldaten in voller Ausrüstung in die reißenden Fluten der Hoch masser führenden Weser stürzten. Borschriftsmäßig lagen hinter der Fähre zmet leere Pontons als Rettungsboote, die aber von den um ihr Leben fämpfenden Soldaten gleich so überfüllt maren, daß eins diefer Pontons ebenfalls fenterte. Die Tatsache, daß mindestens die Hälfte der auf der Fähre befindlichen. Soldaten ums Leben gekommen ist, ist einmal daraus zu erklären, daß das schmere Gepäd der Infanteristen die Berunglückten daran hinderte, fich durch Schwimmen zu retten. Hinzu tam noch, daß die Beser gerade an dieser Stelle eine außerordentlich starte Stromung hat und überdies, mie immer im Frühjahr, Hochwasser führt. Es muß aber weiter angenommen werden, daß die meisten der ertrunkenen Soldaten, die von einem langen lebungsmarsch erinudet waren, beim Sturz in das eistalte Waller einen Herz wesen wäre.
lag erliften haben, so daß ihre Rettung unmöglich ge
Die Strömung hat dann die Leichen sehr schnell stromabwärts nach Minden zu geriffen, wodurch die Bergung der Opfer start erschwert wird. Reichswasserschuh, Strombauverwal tung und Pioniere fuchen zurzeit die Weser von Veltheim nach Minden zu und darüber hinaus nach Petershagen und Stolzenau 31 nach Leichen ab. Nach den bisher vorliegenden Meldungen
Aprilüberraschungen.
Zu den Miet- und Fahrpreiserhöhungen.
Der April fängt gut an! Die Miete ist vom 1. April, mie wir seinerzeit mitgeteilt haben, eine höhere geworden. Gemiß, die Erhöhung ist nicht gar arg, indessen die paar Mark mehr Brieftasche sagen, belasten selbstverständlich das schmale Porteden Monat, mie mit Geringschägung alle Leute mit gut versorgter monnaie des fleinen Mannes. Und bei der Mieterhöhung ist es nicht geblieben.
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Der Berliner Polizeipräsident Dr. Friedensburg hat in einem Erlaß an das Kommando der Schußpolizei Stellung zu der Organisation des polizeilichen Straßendienstes am letzten Wahlfonntag genommen. Der Bizepräsident Dr. Friedensburg ftützt sich dabei feineswegs etwa nur auf Pressemeldungen, sondern vor allem auf feine eigenen Wahrnehmungen. Der Erlaß beschäftigt fich ins. besondere mit den unliebsamen Borfällen an der Kaiser. Wilhelm Gedächtniskirche , wo vom Mittag an eine rabaulustige Menge Aufstellung genommen hatte, die nicht nur die Farben der Republit fchmähte und auspiiff, sondern in zahlreichen Fällen auch fich gröbste handgreiflichkeiten gegen Angehörige der Berfassungsparteien zuschulden fommen ließ. Es steht Eine besondere Aprilüberraschung hat die Reichsbahndirektion fest, daß die dort poftierte Polizei nicht mit der nötigen Energie den Berlinern gemacht. Als am gestrigen Nachmittag und Abend und Umficht gegen diese dauernden Ruhe und Verkehrsstörungen die Tausende von Berlinern, die Inhaber von Monatsfarten eingesetzt worden ist. Der Erlaß bringt daher mit allem Nachdruck find, an die Schalter famen, um ihre Karten zu erneuern, erfuhren in Erinnerung, daß es auf jeden Fall hätte erreicht werden müssen, fie von den bedeutenden Preiserhöhungen. Bemerkensdaß entweder sämtliche Demonstranten ungehindert und unmert genug und das muß besonders unterstrichen werden hat gedroht passierten, oder daß der Platz überhaupt von der standalie die Eisenbahnverwaltung es unter affen, ein paar Tage vorher, wie renden Menge geräumt mürde. Es sei unbedingt erforderlich, daß das sonst bei anderen Verkehrsunternehmungen zu geschehen pflegt, gerade bei solchen Gelegenheiten ohne Ansehen der Partei oder darauf aufmerksam zu machen, daß das Fahren auf der Stadt- und Berson sämtliche Beteiligten gleichmäßig in der Ausübung ihrer Ringbahn vom 1. April ab bedeutend teurer sein werde. Auf den ftaatsbürgerlichen Rechte geschützt werden, und es sei im staats- Bahnhöfen der Stadt- und Ringbahn und an den schwarzen Brettern politischen Interesse und auch im Interesse der Polizei selbst völlig waren wohl Plakate und Bekanntmachungen, die auf die bevorunerträglich, daß dieser selbstverständliche Schuß gerade den verstehende Preisverteuerung hinwiesen. Indessen, das eilige Bublifum faffungsmäßigen Farben des Deutschen Reiches und den Ver- hot teine Zeit, diese vielen langweiligen Plakate zu lesen und hatte tretern der Barteien und Organisationen, die die Staatsverfassung infolgedeffen, da die Zeitungen nicht benachrichtigt worden waren, zu schüßen gemillt und bestrebt sind, versagt worden sei. feine Kenntnis von der Preiserhöhung. An den Schaltern der Stadtund Ringbahnstationen tam es daher gestern bei Lösung der neuen Karten zum Teil zu erregten Szenen, eine Erregung des Publikums, gewiß begreiflich, die sich aber sehr ungerechterweise gegen die Beamten richtete, welche die Fahrtarten verkauften. Die Erregung des Publikums ist gewiß begreiflich, wenn man hört, wie groß der Preisunterschied gegen früher ist. Eine Monatsfarte dritter Klasse auf der Stadt- und Ringbahn ist nämlich um 1,50 Marf im Preis gestiegen. Ebenso haben die Wochenkarten, die Arbeiterwochenfarten und Schülerfarten eine Breissteigerung erfahren. Die Eisenbahndirektion wird aller Wahrscheinlichkeit nach, wenn man ihr wegen diefer Iman fann nicht anders fagen brutalen Breissteigerung energisch auf die Füße tritt, antworten: Ja, die, Lohnerhöhung! Man fann der. Reichseifenbahndirektion cuf diesen Einwurf nur antworten, daß sie damit zur Preiserhöhung noch den Hohn häuft.
Der Polizeipräsident ordnet daher an, für den nächsten Wahltag geeignete Borkehrungen gegen die Wiederkehr derartiger Bor fälle zu treffen und insbesondere Anjammlungen dieser Art durch rechtzeitig bereitgestellte Beamte von vornherein zu verhindern und nötigenfalls rüdlichtslos aufzulösen, ferner allgemein die nachgeordneten Stellen über ein zweckmäßiges Berhalten in derartigen Situationen und auch über den pflichtmäßigen Schuß der verfassungsmäßigen Reichsfarben zu belehren. Zum Schluß ordnet der Polizeipräsident noch an, die beiden im vorliegenden Falle verantwortlichen Polizeioffiziere höheren Dienstgrades( den Führer der zuständigen Polizeiinspektion und den Leiter des zuständigen Reviers), denen er seine ernste Mißbilligung ausfpricht, mit sofortiger Wirkung von ihrer gegenwärti. gen Dienststelle abzulösen.
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Der 1. April ist ja bekanntlich der Tag, an dem viele mehr oder minder geistreiche Menschen, sich sogenannte Aprilscherze erlauben. minder geistreiche Menschen, sich sogenannte Aprilscherze erlauben. Die Erhöhung der Miete und die Erhöhung der Eisenbahnfahrpreise find leider feine Aprilfcherze. Die ernsten Folgen diefer Breiserhöhungen werden sich in vielen Haushaltungen sehr bald auswirken. Vielleicht wird aber die Eisenbahnverwaltung bald einsehen müssen, daß fie sich mit dieser ungeheuren und ungerechten Preissteigerung in das der billigeren Straßenbahn.
Am 4. Dezember 1924 fand eine Wahlversammlung der Deutschnationalen Volkspartei in Treptom statt, in der der berüch tigte Agitator Geisler sprach. Nachdem er sich erlaubt hatte, miederholt zu bemerfen, er fenne feine Farben Schwarz- Rot- Gold, da man immer nur Gelb sehe und also auch nur von Schwarz- Rot Gelb sprechen fönne, ließ sich der Hausbefizer Marggraf aus Baumschulenweg dazu hinreißen, die Reichsfarben mit Schwarz - eigene Fleisch geschnitten hat und daß die Fahrgäste abwandern nach Rot- Mostrich zu beschimpfen.
In der Gerichtsverhandlung, die vor dem Amtsgericht Neukölln stattfand, juchte der Angeklagte die Sache natürlich so hinzustellen, als habe er das Reichsbanner und nicht die Reichsfarben gemeint. Trogdem wurde er zu der allerdings recht geringen Strafe von. 15 Goldmart verurteilt.
Deutscher Bürgermeister in Tondera. In der fonstituierenden Sigung des neuen Stadtrats ist der Deutschbürgerliche Herrmann Thomsen zum Bürgermeister gewählt worden. Stellvertreter be her Dame Mabrefen
Ansbildung der Kindeshand.
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In Berliner Gemeindefchulen gibt es seit dem Herbst 1922 einen Berfunterricht, eine planvolle Anleitung zu Boppe, Holz und Metallarbeiten. Neben die Eulung des Geistes, die bisher einseitig als das wichtigste angesehen wurde, ist die Ausbildung der Hand getreten. Die Knabenhand arbeit, die vor Jahrzehnten eine Forderung der Schulreform, mar and zunächst als private Beranstaltung von Bereinen in eigenen
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borgen worden sein. Mit Hilfe des Suchgeräts hofft man im Laufe sollen aber bis heute morgen nur fünf ertrunkene Soldaten gedes heutigen Tages noch weitere Leichen bergen zu können. die Weser in dieser Gegend nier starke Krümmungen aufweist und mit zahlreichen Buhnen versehen ist, ist damit zu rechnen, daß viele Opfer der Katastrophe an Land gespült werden. Kommandos der Reichswehr , zu denen sich auch zahlreiche freiwillige Helfer aus der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften gesellen, streifen beide gehen, che alle Ertrunkenen geborgen sein werden, da das schwere Flußufer ab. Allerdings dürften acht bis zehn Tage ver Gepäd der verunglückten Soldaten den Auftrieb der Leichen erschwert.
Hannover , 1. April. ( WTB.) Nach den bei dem Infanterieführer 6 in Hannover eingezogenen Erfundigungen beträgt die bis heute morgen 10,45 Uhr festgestellte Zahl der bei dem Fährunglück in Beltheim Vermißten vom 18. Ausbildungsbataillon 76 Mann, von Kraftfahrabteilung 6 ein Offizier, vom Pionierbataillon 6 ein Mann, zufammen 78 Mann. Die Anzahl der Toten ist noch nicht ermittelt. 18. Infanterieregiments, dem die Mehrzahl der Ertrunkenen Reichswehrminifter Dr. Geßler hat an den Kommandeur des angehört, folgendes gedrahtet:„ Lief erschüttert durch die Meldung hierdurch so schwer getroffenen Angehörigen meine herzlichste Teilnahme aus. Ich gedente in tiefer Trauer der Toten, die in trener Bflichterfüllung für das Bateríand starben." Es ist angeordnet, daß sämtliche Gebäude der Reichswehr bis einschließlich 4. April aus Anlag des Unglüdsfalles an der Oberweser die Flagge halbmast jetzen.
Der Bericht des Inspektors der Pioniere.
Der von dem Reichswehrminister an die Unglücksstelle an der Weser entsandte Inspekteur der Pioniere, Generalmajor Ludwig, hat eine Meldung erstattet, in der er die Zahl der bisher vermisten Mannschaften und Offiziere auf 78 angibt. Ueber den Hergang des Inglücks berichtet er folgendes:„ Am 31. März vormittags fanden Felddienstübungen von Teilen der VI. Division unter Leitung des Artillerieführers im Beisein des Divisionskommandeurs stati , bei denen auch das lebersehen des Pionierbataillons 6 zu üben war. Das lebersetzen geschah durch Gierfähre aus 4 Pontons nach Bild 51 der Brückenbauvorschrift. 21b 7,30 11hr vormittags waren vier Fahrten glatt verlaufen. Zur fünften Jahrt gegen 10 Uhr vormittags wurden die Fähren mit etwa 150 Köpfen beladen. Das linglid ist wahrscheinlich veranlaßt durch ungleichmäßige Verteilung und einseitiges Einsinlen der Fähre nach der Abfahrt, verstärkt durch zu scharfe Gierstellung. Die Fähre war im ganzen wohl auch überlastet. In der Mitte des Stromes zogen später zwei Pontons drängen und Abruffchen der Befahung. Die Rettung war tros des Wasser, darauf erfolgte weiteres Einfinfen der Fähre, ZusammenBorhandenseins von zwei Rettungsfähnen und Schwimmgürteln infolge Zusammenballens der im Wasser Liegenden und durch das Umschlagen eines überfüllten Rettungsfahnes erschwert. An den Rettungsarbeiten haben sich Bevölkerung und Fährleute sofort hervorragend beteiligt. Die Leitung des llebersehens hatte Oberleutnant Jordan vom Pionierbataillon 6, der sich auf der Fähre befand und zurzeit noch nicht vernehmungsfähig ist. Die Vernehmungen wurden heute früh um 8 Uhr fortgejezt. Neben die vom Reichswehrminifterium durchgeführte Untersuchung über die Ursache des Unglücks tritt die gerichtliche Untersuchung.
Explosion auf einem Torpedoboot. Bier Menschen getötet.
Wihelmshaven, 1. April. ( Eigener Drahtbericht.) Auf der hiefigen Marinemerft ereignete sich am Dienstag abend auf dem Torpedoboot G. 8 ein schweres Unglück. Bei der Probe eines Dampfrohres gab es eine Explosion, modurch zmei Arbeiter und zwei Soldaten getötet und vier verletzt wurden. Die Berlegungen sind schwerer Art.
Knabenwerfstätten betrieben wurde, ist heute ein Lehrgegen stand mit Beteiligungspflicht für alle Kinder. Einstweilen hat in Berlin erst eine fleine Anzahl Klassen diesen Unterricht, aber die Ausdehnung auf alle Klassen der für ihn in Betracht fommenden Klassenstufen ist im Gange. Zur Heranbildung von Werklehrern in der erforderlichen sehr beträchtlichen Zahl ist ein Werflehrerseminar geschaffen worden, das jezt sein erfles Arbeitsjahr hinter sich hat. Das älteste Werklehrerseminar Deutsch lands besteht in Leipzig ; das Reich, der Staat Sachsen und die Stadt Leipzig decken die Kosten. Auch Hildesheim , Düsseldorf und Köln haben städtische Werflehrerseminare, die staatlich anerkannt find. Was die junge Berliner Lehrstätte, die gleichfalls bereits staatlich onerfannt ist, in ihrem ersten Jahr geleistet hat, zeigt eine im Hause des Werklehrerjeminars( Berlin , Albrechtstr. 27) untergebrachte fleine Ausstellung der von Teilnehmern des Lehrganges angefertigten Arbeiten. Sie wurde gestern am Abend eröffnet und fann nur noch heute von 4-6 Uhr besichtigt werden. Das Werflehrerseminar, zu dessen Lehrkörper zwei Lehrer der Kunstgewerbeschule und mehrere Handwerksmeister gehören, will dem fünftigen Werklehrer möglichste Vertrautheit mit der Grundtechnik des Buchbinders, des Tischiers, des Klempners, des Schloffers geben, in ihm durch Schulung des Geschmacks das Gefühl für eine auch in dieser Hinsicht gute handwerkliche Leistung steigern und ihn schließlich auch zur vollen pädagogischen Auswertung der Knabenhandarbeit befähigen. In dem neuen Haushaltplan der Stadt Berlin find größere Mittel zur Förderung des Wertunterrichts in Schulen und der Ausbildung von Werflehrern vorgesehen.
Ein Pelztragen gefunden. Bei der Stundgebung der Deutichen Temo. fratischen Partei am 26. März im Berliner Sportpalast wurde ein Pelzfragen gefunden. Abzuholen im Baubüro des Reichsbanners Echwarz- Note Gold, Berlin S 14, Sebastianstr. 37/38.
Papa Torten.
Die Hausangestellte Martha F. hatte Anfang vorigen Jahres beim Amtsgericht Wiesbaden gegen ihren früheren Dienstherrn, den ehemaligen Separatistenführer und rheinischen Eintagspräsidenten" Dr. Dorten in Wiesbaden eine Unterhaltsflage für ihr am 27. Auguſt 1923 geborenes uneheliches Kind erhoben. Dorten wandte fich an die Rheinlandkomunission um Schuß und die Franzosen forderten bekanntlich auch prompt vor dem Termin die Aften ein. Das Amtsgericht fam gezwungenermaßen am 11. März 1924 dieser Aufforderung nach, machte hierbei aber darauf aufmerksam, daß es sich um einen Rechtsstreit handele, der feiner Na ur nach einer be fonderen Befdyeunigung bedürfe. Troydem hielt die Rheinlandkom mission die Aften monatelang zurück. Erst am 4. November 1924 fonnte das Amtsgericht in Wiesbaden , nachdem inzwischen die Kindesmutter eidlich vernommen worden war, die Berurteilung des Dr.
Dorten zur Zahlung der Unterhal.srente aussprechen. Der franzö
fische Bezirksdelegierte in Wiesbaden hat nun jezt auf Anfrage mitgeteilt, daß er gegen die Vollstreckung diefes Irteils n'chts einzuwenden habe. Diese Erklärung hat aber nur formale Bedeutung. da Dorten inzwischen seinen Wohnsiz nach Frankreich ( angeblich Nizza ) verlegt und in Deutschland feinerlei pfändbare Vermögensftüde zurüdgelaffen hat.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
5. Kreis. Friedrichshain . Arbeiterwohlfahrt und Kinderschutz. Donnetsing, April, abends 1 hr. bei Rofin. Gubener Str. 13: Material abholen