bahngesellschaft erfpart außerdem im Winterhalbjahr eine große Zahl von Arbeitskräften in der Bahnunterhaltung, weil fie diesen Dienstzweig zu einem Saisonbetriebe umgestaltet hat, 10 daß jedesmal mit Beginn der falten Jahreszeit Entlassungen in größerem Umfange möglich werden. Nach den amtlichen Ausweisen der Reichsbahngefellschaft wurden infolge diejer Maßnahme und durch die Reorganisation der Werkstätten vom Oktober bis De zember 1924 mehr als 20 000 Arbeitsfräfte entIaffen!
Alle diese Maßnahmen zur Steigerung der Produktivität des Gesamtbetriebes ergeben ungewöhnliche Er= sparnisse. Einer Steigerung der Leistungen steht ein geringerer Aufwand an Arbeitskräften gegenüber und bennoch behauptet die Reichsbahngesellschaft, daß die geringe Lohnerhöhung von 3 B. eine Erhöhung der Tarife nötig macht! Hier hat die Deffentlichkeit ein Recht, zu fragen, auf melche Weise denn alle diese Ersparniffe verwirtschaftet werben, wenn nicht einmal ein so geringer Teil von ihnen dem Personal und der Konsumentenschaft zugute fommen fann? Wir müssen aber schon jetzt die Antwort, welche die Reichsbahngesellschaft sofort bei der Hand haben dürfte, als unzureichend ablehnen. Die Reichsbahngesellschaft wird er klären, daß das, was wir hier zu tadeln haben, Auswirkungen des Dawes- Gutachtens und der Reparationsverpflichtungen der Reichsbahn seien. Wir erinnern daran, daß das Gut achten allerdings eine Herabjegung des Ber jonalstandes der Reichsbahn für notwendig erachtete, aber auch damit gerechnet hat, daß die Entlassungen teine Gelbersparnis bedeuten würden, da es annahm, daß die von dem Gutachten als notwendig anerkannte Erhöhung der Bezüge die Personalverminderung ,, mehr als ausgleichen" würde. Es ist doch nicht anzunehmen, daß die Berfasser des Gutachtens dabei nur an die Erhöhung der Bezüge der oberen Beamten gedacht haben, für welche Mittel allerdings ohne Tariferhöhungen in reichlichem Maße vorhanden waren.
Nun aber ist die Reichsbahngesellschaft bei ihrer Tarifgestaltung an die Zustimmung der Reichsregierung gebunden, und dadurch erhält auch der Reichstag die Möglichkeit, Rechenschaft zu fordern über die Ursachen, die der Erhöhung der Tarife zugrunde liegen, und dabei hineinzuleuchten in diese sonderbare Wirtschaft der Reichsbahn, die auf der einen Seite mit riesigen Ersparnissen prunkt und auf der anderen Seite mit Tariferhöhungen droht, wenn es sich darum handelt, das arg mißhandelte Personal für seinen aufopferungsvollen Dienst einigermaßen anständig zu bezahlen und von Dienstzeiten Abstand zu nehmen, die bei dauernder Beibehaltung zu einer Gefahr für die Verkehrssicherheit werden müssen. Die Reichsbahngesellschaft, in deren Leitung teine tapitalistische Interessen starken Einfluß haben, ist ein Monopolbetrieb, wie er im Buche steht. Die Gesellschaft hat es in, der Hand, der Allgemeinheit die Preise vorzuschreiben, denn es gibt feine Konkurrenz, die einer solchen Ausbeutung der Konsumenten Grenzen jeken tönnte. Um eine solche Ausbeutung zu verhindern, hat sich die Reichsregierung das Recht vorbehalten, die Tarifgebarung der Reichsbahn zu überwachen, und die Pflicht des Reichs= tags ist es nun, dafür zu sorgen, daß von diesem Recht in der ernsthafteften Weise Gebrauch gemacht wird.
Was wird mit Jarres?
Man möchte ihn gern wieder in die Ecke stellen. Die Grippe grassiert in Deutschland . Auch Herr Oberbürgermeister Dr. Sarres aus Duisburg ist an ihr erfranft. Je glänzender sein Siegeszug" vor den Wahlen durch Deutschland verlief, desto beunruhigender wurden die Nach richten über die Krankheit des Rechtsblockkandidaten.
Zwar wird jezt berichtet, daß sich der Zustand gebessert habe. Es gibt auch noch unentwegte Mannen, die an Jarres festhalten. Da ist der Vorstand der Deutschen Volkspartei , der
Bozener Frühling.
Bon Walter G. Oschilemsti
gestern noch ein stimmig beschloß, an der Kandidatur Jarres festzuhalten. Aber außerhalb der Reihen dieser Getreuen scheint es andere zu geben, die Herrn Dr. Jarres meniger hold find. Wenigstens lesen wir in der Deutschen Zeitung" unter der Ueberschrift, Quertreibereien gegen die Kanbidatur Jarres" eine heftige Polemit gegen die Berliner Börsen- Zeitung", die gegenüber einer Linkseinigungsfandidatur Marr eine Rechts" einigungskandidatur Geßler fordert:
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„ Es ist dies bekanntlich der alte Plan des Kreises um Frau v. Oheimb, Fischbeck usw.: Die Linke zu schlagen, indem man einen von der Linken übernommenen Kandidaten mit den Stimmen der Rechten fiegen läßt in drastischerem, aber zugleich auch richtigerem Deutsch also die Anempfehlung der Methode, den Teufel mit Beelzebub auszutreiben."
Offenbar richtet sich diese Polemit der tapferen„ Deutschen Beitung" nicht nur gegen Zeitungsartikel der„ Börsenzeitung", fendern gegen sehr reale Bestrebungen einflußreicher Kreise des Reichsblods. Bisher hat z. B. der" I a g" für die Sozialdemokratie mit Borliebe die Rolle des Zions wächters übernommen und uns flarzumachen versucht, daß wir doch unmöglich, schon von wegen des Klaffen fempes und anderer dem" Tag" besonders heiliger Brinzipien für den Zentrumsmann Marg stimmen fönnten. Heute entdeckt der„ Tag" auf einmal, daß ein Sieg von Marr in einem solchen Wahlkampf auch nach Anficht sehr maßgebender Zentrumsabgeordneter die vollige Herrschaft der Sozialdemokratie über das Ben trum bedeuten würde". Ja, das wäre allerdings fatastrophal und muß natürlich verhindert werden. Deswegen berichtet der Tag" weiter:
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vorgelegen hätte, ganz unverbindliche Besprechungen mii ,, Es haben gestern, ohne daß dazu ein Auftrag des Reichsblods Mitgliedern des Zentrums und der Bayerischen Boltspartei und der Demokratischen Partei stattgefunden. In diesen Verhandlungen ist eine Geneigtheit des Zentrums zu einer ehrlichen Zusammenarbeit mit dem Reichsblod noch nicht festzustellen gewesen. In diesen unverbindlichen Verhandlungen ist auch wieder der Name Geßler genannt worden, obwohl eine Kandidatur Geßler die überwiegende Mehrheit der im Reichsblod vertretenen Barteien aus Gründen, die schon im ersten Wahlgang maßgebend maren, für und Berbände unmöglich ist. Selbstverständlich sind auf der anderen Seite für den Reichsblod Berhandlungen über eine gemeinsame bürgerliche Kandidatur dann möglich, wenn das Zentrum. die Berhandlungen mit der Sozialdemokratie aufgibt."
Diese Mitteilungen des„ Tag" werden von anderen Rechtsblättern, so vom„ Lokal- Anzeiger", bestätigt. Am auf fallendsten ist die Energie, mit der die„ DAZ." diesen Borstoß unterstützt. Triumphierend spricht sie bereits von einer folie des Zentrums und der Sozialdemokratie ausgeschloffen rung der Sozialdemokraten" und erklärt, daß eine Einigung fei und fährt dann fort:
Die Bayerische Volkspartei benußte die Situation zu einem wuchtigen Borstoß zugunsten des Plans einer Sammeltandidatur Dr. Geßler, der auch bei den Demokraten den bei der Person Dr. Geßlers selbstverständlichen Anflang fand und ebenso in weiter rechts stehenden Kreisen, wie schon früher, nicht unsympathisch aufgenommen wurde. Es fand eine Besprechung zwischen den Führern der Demokraten und der Bayerischen Volkspartei statt, die ergab, daß der Plan noch immer eineswegs aussichtslos ist, wenn alle bürgerlichen Kreise sich seiner mit der wünschensmerten Energie und Selbstlosigkeit annehmen. Die Besprechungen werden ihren Fortgang nehmen. Von den übrigen bürgerlichen Parteien, die stets Vorfämpfer der Sammlungsidee gewesen sind, liegen Unregungen ähnlicher Richtung vor."
Als ein Teil dieser Entlastung soffensive muß man offen bar die merkwürdige Befehrung der Wirtschafts partei in Preußen zur Weimarer Koalition betrachten. Heute ist die Wirtschaftspartei bereit, Severing als Innenminister, Braun als Finanzminister und sogar den tödlich gehaßten Hirtfiefer als Wohlfahrtsminister zu schlucken und ein pofitives Vertrauensvotum auszusprechen. Einzige Bedingung
"
GGYO
wagen auf den Teller; aus großen Suppenterrinen friegst du zenti meterdicke Wurftfchnitten, Gänseleberpaftete( was- hafte no nie jefehn? Menja), du willst doch nicht etwa sterben, bevor du?) Also Gänseleberpastete, soviel du willst und noch, und noch, und alles für eine Rentenmart. Jegt haben nämlich die da drüben die ½ Meter hoch. Die Berfasserin sagt:„ von ungeheurer Süße". Und Inflation. Ach jo, nicht zu vergeffen, Butter, fo füß wie unglaublich, Dann gehts weiter. Neben ihr figi ein blonder Knabe von etwa neun Jahren mit seiner aufgepugten Mutter, Grande Kototte. Er bestellt wie ein Großer das Menu mit der Wichtigkeit des erfahrenen Lebemannes und Gourmets. Er verlangt warmen Summer à l'Americain, dann Poulet im Topf, dazu erft weißen Bordeaux , daß die Mama noch einen zierlichen Affen aus dem Pompadour dann Sett. Und zum Schluß erfährt der flüstern gespannte Spießer, trodneten Engländer ihr gegenüber, so daß der Kleine von feiner Schlagsahne meg in die Baba geschickt wird, um vielleicht morgen wieder mit Hausmeistern über rückständigen Mietzins zu ver handeln. Kein Wort über das Himmelschreiende einer solchen Berspettive in unserer verrotteten Gesellschaftsordnung. Nur das blante Bergnügen strahlt durch, dabei gewesen zu sein, um diesen füßen Lebemann gleich, usw.... Und als das in der Tat Betrübendste fleinen Ravaller beschreiben zu können, wie er, einem erfahrenen dabei erscheint es uns, daß eine Frau, der doch Natur mütter: lichstes und bestes Wesen gab, diesen Artikel in dieser Form ver. fassen fonnte. Aber, wetten, daß die Leser gerade dieses Feuilleton reizend fanden?!
Der Brenner, jetzt die Scheide zwischen Desterreich und dem italienischen Tirol, liegt hinter uns. Auf dieser Höhe( 1370 Meter) fiel noch Schnee, aber aus den Tälern, von Brigen und Bozen her. roch schon der Frühling. Als der Zug, der uns aus den Gefäng niffen der Großstadt in eine an Düften überreiche Landschaft bringen follte, bergab rollte, wuchs an den bronzenen und schneeigen Kuppen ber Alpen die Morgensonne. Der Eisac, der im Norden aus dem Felsen springt, begleitete uns, von den Schneewassern gedrängt, schoß er zu Tal; die Burgen Sprechenstein, Thumburg, Belfensteinholt, den sie vom Teller leden läßt. Das ermuntert einen verTagen wie Wildhorste auf den Kuppen. An der Franzensfeste fiel Der erste blühende Baum in unsere Augen. Und in Brigen, wo man die Alpen mit Sonnenuntergang und Nachtmufit auf Postkarten taufen kann und dafür 20 Cent bezahlen bars, war es schon warm, und als der Zug in Bozen anfam, schlug uns eine Belle wie dicker Saft von frischen Himbeeren entgegen. Die Luft konnte man faffen, es war, als griffe man in den schönsten und besten Elberfelder Sammet.
Hier in Bozen , dem bedeutendsten Tiroler Handelsplay, den die Italiener Bolzano nennen, der aber nicht verleugnen fann, daß er einst deutsch gewesen ist, zwischen dem Norden und Venedig , ist ießt Frühling. Diese Stadt, die sich auch rühmen darf, dem größten Minnefänger aller Zeiten, Walter von der Bogelweide, ein schönes Dentmal errichtet zu haben, liegt an dem Einfluß der aus dem Sarnetal kommenden Talfach in den Eisack . Bozen ist ein blühender Steffel, den der stahlblaue Himmel zwischen die eisbekränzten Berge schwingt. Durch die Eisadschlucht hindurch sieht man im Osten das metallene Gebirge der Dolomiten ; im Norden liegen wie feurige Steine die Garnetaler Berge aus rotem Porphyr.
Und in den Gärten blühen Pfirsich, Quitte und Apfel. Und Und in den Gärten blühen Pfirsich, Quitte und Apfel. Und nereinzelt schon Kastanie und Granat. Kaum daß wir Bozen ver laffen hatten, überfiel uns füdwärts im Etschtal ein rosa Mandelregen. Unser Blut stieg und quoll und war fast Sommer schon. Als wir uns dann müde niederließen und der Abend wie eine glühende Nuß zwischen den Bergen hing, träumten wir von der schönsten Myrtenalabasterblüte und von dem füßen Wind der Feige
und Orange.
Womit sie unterhalten werden. Stand da dieser Tage ein Feuilleton in der Mittagsausgabe eines jener großen ZeitungsLonzerne, der die Hirne seiner Lefer nach bestimmten Rezepten mit bestimmten Dojen auffüllt. Eine füße lleberschrift:„ Der kleine Savalier." In einem Restaurant spielt sie, einem Parifer natürlich; natürlich ist es entzückend. Denn was wäre in Paris nicht für den Spießer oder die Spießerin entzückend? Effen gibt es dort, Bardon, Speisen, na eben Baris. Mit graziösem Wurf schmeißt, Bardon, schleudert dir der Koch die Schinkenscheiben vom Silber
Lug.
Gelingen die Wege der Bühnen zu gehen, die mit übermütigen Das Thalia- Theater verfucht mit redlichem Mühen und halbem Operetten einen Augen und Ohrenschmaus bieten wollen. Der blonde Engel", eine Boffe mit Musik von Richard Reßler für fleinbürgerlichen Geschmack machte einen bedentlich veralteten Eindruck, und die auf Draftit gestellte Romit ist stellenweise an den Haaren herbeigezogen. Daß der Sohn durchaus die abgelegte Frau feines Stiefvaters heiraten will, wodurch der lodere Bapa in die erzwickteſten Situationen kommt, fo was ist auf den Bühnen schon so oft da gewesen, verfehlt aber auch hier nicht seinen Swed, auf ein paar Stunden das Zwerchfell zu erschüttern. Besonders wenn eine so routinierte Soubrette wie Ida Ban é den teffen blonden Engel spielt. Robert Winterbergs Mufit bewegt sich auf der durchschnittlichen Linie, wie wir jie in einer volkstümlichen Boife go möhnt sind. Ein paar lustige Balzer hatten den meisten Erfolg. Bon den Darstellern brachte Alfred Lautner die Lacher auf jeine Seite, und Herr Müller Marten verblüffte ein wenig durch sein fnödelndes Singen.
Dgr.
Die deutsche Naturschuhparkbewegung. Heilige Seine und geweihte Pläge gab es in uralten Zeiten, und man fann, wenn man will, in dieser frommen Scheu vor der unberührten Natur bas Bor bild jener Gedanken sehen, die in neuester Zeit zur Errichtung von Naturschutzparten geführt haben. Aber was damals aus unbewußier Frömmigkeit geschah, das wird heute durch das unaufhalifame Fort schreiten der Bivilisation zu einer bewußt geforderten Notwendigkeit. Ueberall in der Welt wird die freie Natur in ihrer jungfräulichen Schönheit verwüstet und verdrängt, und so ist man denn zuerst in
ist nur das Festhalten an Höpfer- Aschoff als Ministerpräsidenten. Das Berliner Tageblatt" charakterisiert den 3weck dieser Bekehrung vollkommen richtig:
Hier setzt das Intrigenspiel der Rechten ein. Genau so, wie man von rechts her der Sozialdemokratie einzureben versuchte, ihr Prestige dulde es nicht. baß sie als die stärffte republikanische Partei für einen aus den Reihen des Zentrums stammenden Einheitskandidaten stimme, genau so suchi man jetzt den Demokraten die Meinung einzu geben, eine Ablehnung seitens Dr. Höpker. ichoffs fei mit dem Prestige der Demokratischen Bartei unvereinbar. Die Tendenz dieser Einflüsteringen ist vollkommen flar. Dan will die Demokraten in eine Oppofitions. stellung gegen Zentrum und Sozialdemokratie hineinmanovrieren. Dan will die Kandidatur Braun in Breußen hintertreiben und dadurch die Kandidatur Marg im Reihe unmöglich machen."
Genau so urteilt die Germania " über die Wirtschaftspartei. Sie spricht davon, daß die so plötzliche Bereitwilligfeit von den Regierungsparteien mit dem größten Mißtrauen behandelt werden müsse und deutet zwischen den Beilen den Zusammenhang zwischen dieser Belehrung und ten Bestrebungen, im Rechtsblod Jarres fallen zu laffen, an. nachher
Das ganze Durcheinander heißt dann nachher in den Spalten der Rechtspresse Berwirrung im Lintslager", uhhandel der Linken" usw. Die" DA3." ist sogar fo geschmackvoll nach einem Bericht über die Verhandlungen zwischen der Sozialdemokratie und dem Zentrum zu schreiben:
Wie anders wirft diesem Treiben gegenüber das Verhalten der Kreise, die fich frei von parteiischen Scheuflappen. ihr staatsbürgerliches Denken und Pflichtbewußtsein noch bewahrt Lager die Politik bestimmt, wird in dem zweiten Wahlgang noch mehr als es am 29. März zum Ausdrud fam die Zustimmung in allen Bolksschichten finden. Ohne Zweifel wird der wieder geäußerte Wunsch, einen Sammelfandidaten für das gesamte staatspoliParteibuden begrüßt werden. Nicht zuletzt auch in den Reihen der tische Boll aufzustellen, wie eine Befreiung von der muffigen Luft der demokratischen oder 3entrumsanhänger, deren Willen von den Geschäftshubern an der Spike ebenso mißachtet mirb, mie der Sinn der Verfassung und der Demokratie. Die Stunde für einen wahren staatsmännischen Entschluß ist sehr günffig; sie wird nicht ungenutzt vorübergehen dürfen."
haben! Der Gedante einer überparteilichen Kandidatur, der in diesem
Demokratie besorgt sind! Rührend, wie sie jede politische GeRührend, wie die Stinnes- Jünglinge für Verfassung und schäftsmacherei ablehnen! Birklich, von der Großindustrie tommt uns das Heil!
mal gescheitert und es wird auch diesmal fcheitern. Was hier versucht wird, ist nicht neu. Es ist hundertHerr Jarres fann beruhigt sein. Er wird am Ende doch noch wieder hervorgeholt, um mit und ohne Grippe am 26, April die verdiente Niederlage zu erleiden.
Das Ausland zur Präsidentenwahl. Ein holländisches Urteil.
Rofferdam, 2. April. ( Eigener Drahtbericht.) Der Rieume Rotterdamsche Courant" schreibt in einem Leitartikel über die Wahlniederlage der Rechtsparteien: Die Disziplin in der deutschen Sozial deutsche sozialdemokratische Bresse feiert mit Recht die bei den Wahlen demokratischen Partei hat alle Ermartungen übertroffen. Die abermals glänzend in Erscheinung getretene Barteidisziplin ais moralischen Erfolg. Diesem moralischen Erfolg wird bei den näch ften Wahlen der materielle Erfolg folgen. Die Sozialdemokratie fann einen moralischen Erfolg im wahrsten Sinne des Wortes buchen. Die Barmatgeschichte hat ihr nicht den geringsten Abbruch getan. Der zur Kompromittierung der Sozialdemokratie aufgebauschte behandelt worden, als daß ein ernster Mann auf die mit den Mitteln Standal ist von den Rechtsparteien zu plump und zu bemagogisch der moralischen Entrüstung arbeitende Aktion der sonst alle mög lichen zweifelhaften Methoden bestimmt nicht scheuenden Reattion hereingefallen wäre.
dem Lande, in dem am meisten Raubbau getrieben wurde, in den Bereinigten Staaten, dazu übergegangen, einzelne Schuggebiete zu schaffen, in denen ebenso den mit Untergang bedrohten Menschen, den Indianern, wie der Tier und Pflanzenwelt Zufluchtstätten ge schaffen wurden. Die Alte Welt ist diesem Beispiel gefolgt, und großund in Italien . Auch bei uns in Deutschland und im stammverartige Schuhsparte sind verschiedentlich angelegt, fo in der Schweiz bewegung entstanden, über deren Ausbreitung 2. von Stodmayer in wandten Desterreich war furz vor dem Kriege eine Naturschutzparf der Bergstadt" berichtet. Der Vater des Gedankens war der be tannie Naturforscher Dr. Kurt Flöride. Im Jahre 1909 trat er mit Gesinnungsfreunden zur Gründung eines Bundes zufammen. Es gebraucht und der Wirtschaft nugbar gemacht werden soll, einen war äußerst schwierig, in unserem Baterland, wo jedes Stüd Erde Naturschußpart sich in der Lüneburger heide ein Gebiet von folchen legten Fled Urnatur zu erhalten. Doch hat der Verein 3600 Heftar geftchert, und in Desterreich ist ein Bart von 1140 Heftar im Salzburger Gebiet am Nordhange der hohen Tauern entstanden. In dem Jahrfünft von 1909 bis 1914 nahm der Verein einen großen Aufschwung und umfaßte Zehntausende von Mitgliedern. Der Krieg hat fein Wirten gehemmt, aber nicht erstift, Kräften aufgenommen. Es bleibt freilich noch viel Arbeit zu leisten, und heute hat er die Durchführung seiner Aufgaben wieder mit pollen benn bisher fann nur in beschränktem Maße der Tier- und Pflanzen baß der Zauber der niederdeutschen Heidelandschaft und des Heidewelt der unbedingte Frieden gewährleistet werden. Doch ist erreicht. waldes auch noch fernen Enteln in aller Ursprünglichkeit sich offenbaren wird.
Eine Automobilstraße auf den Vesuv . Wie italienische Blätter belichten, foll bder Blan, eine Automobilstraße auf den Besuv zi baven, nunmehr ernstlich in Angriff genommen werden. Man will den feuerfpeienden Berg zu gelangen, als durch Autoomnibuſſe für damit weniger den Privatautomobilen die Möglichkeit schaffen, auf die gewöhnlichen Reisenden eine bequeme Auffahrtsmöglichkeit bieter. Coot - Gesellschaft gegeben, beren hohe Breise schon lange Unzi Bisher ist eine Auffahrt auf den Besup nur durch die Bahn der friedenheit erregt haben. Ebenso mird über Ausbeutung der Rei. senden, die den Berg zu Fuß besteigen wollen, geflagt.
Die Verftellungen der Segel am Horizont" in der Bollsbühne mustere wegen technischer Borbereitungen für den Hamlet für einige Tage unters brochen werden. Ihre nächste Ausführung findet am 14. statt. Eix unbekanntes Hauptwert Feuerbachs. Ein tounberboles ert aus bem eriten Jahre bes römischen Aufenthaltes von Anfelm Feuerbach, bas bis bor urgem billig unbelannt war, ist jeht für Deutschland gesichert worben und wird gum erstenmal im neuesten Heft bes Cicerone" abge Rinbes in Rom ", bas Fenerbach felbft veribiedentlich als seine Arbeit ere bilbet. Es ist das Borträt der feinen Giacinta Neri, des schönsten mähnt, auf bie er besonders stolz tar. Das Bild wurde nun in der Familie der Dargestellten ausfindig gemacht.
nahmte Bina bes verstorbenen Bro enrh Thobe, bes Schmiegerjohns Rafionaleigentum. Der italienije Ministerrat beschloß, die beschlagvon Richard Bagner, in der fich d'unzio einquartiert hat, als Rational eigentum zit erflären.