ialen Gegenfäße fowie über alle Unterschiebe des Glaubens und Der Weltanschauung hinaus gern und freudig die Hände reichen. Mein ganzes Leben hindurch habe ich mich um die Wahrung und Pflege der hohen Güter christlicher und deutscher Kultur bemüht. Gerade in dieser Arbeit wuchs in mir die Erkenntnis, wie reich und vielgestaltig das tulturelle Leben unseres Volkes ist, wie aus den ftarten Kräften der Ueberlieferung gefundes, neues Leben treibt, wie fehr jede echte Ueberzeugung Achtung verdient und daß ein ruhiges Bufammenleben nur verbürgt werden tann, wenn der Staat die Semissenfreiheit feiner Bürger gewährleistet und wenn das Volks leben von gegenseitiger Rücksichinahme und Duldsamkeit erfüllt ist. In diesem Geiste zu wirken, wird mir stets eine der vornehmsten Pflichten sein. Wir brauchen diesen inneren Frieden. vor allem shalb, weil wir immer noch vor der schweren Aufgabe, stehen, den äußeren Frieden sichern
zu müssen. Wie ich Ziel und Wege der deutschen Außenpolitit jehe, barüber habe ich durch meine Arbeit im Dienste des Reiches volle Klarheit geschaffen. Das deutsche Volf will die Verständigung im Geiste der Gerechtigkeit und wahrhafter Weltbefriedung, ein Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn das Recht der Völker auf Freiheit und Selbstbestimmung gewahrt bleibt. Darum müssen wir alles baran felen, daß der Bevölkerung der noch befetten Ge. biete die endliche Freiheit wird und daß allen unseren Boltsgenossen das Recht der staatlichen Selbstbestimmung zugestanden wird, das andere Bölfer für sich in Anspruch nehmen.
Reichstanzler a. D. Dr. Birth wird nach den Osterfeiertagen in den verschiedensten Städten Deutschlands Wahlversammtungen für Dr. Marg abhaften. Er beabsichtigt u. a. in Berlin , Hamburg , Kiel , Königsberg , Leipzig , Dresden , Chemnitz , 3midau, München , Karlsruhe und Stuttgart zu sprechen. Auch der Präsi beatschaftskandidat Dr. Marr wird auf einer Rundreise durch Deutschland den wesentlichen Teil aller größeren Städte besuchen und mit turzen Programmerflärungen vor die Deffentlichkeit treten.
Eine Erklärung Dr. Simons. Er wußte von nichts.
Bon zuständiger Seite wird WTB. mitgeteilt: Der Stellvertreter des Reichspräsidenten hat von dem am 3. April im Reichstag erörterten Vorschlag, ihn noch jetzt als Gammelfandidaten für die Wahl des Reichspräsidenten aufzuftellen, ebenso wenig Kenntnis gehabt wie seinerzeit von der Abficht der Parteien des Reichstags, thm die Stellvertretung zu übertragen, und später von dem Vorschlag, ihn schon im ersten Wahlgang als Gammelfandidaten zu proflamieren. Er kandidiert überhaupt nicht. Einer Berlängerung feiner Stellvertretungsperiode. durch verfaffungsänderndes Reichsgefeh würde er aus denselben Gründen widersprochen haben, aus denen er im Frühling 1922 dem ver torbenen Reichspräsidenten eindringlich abgeraten hat, sich durch den Reichstag statt durch Boltswahl in seiner Stellung beftätigen zu faffen.
Die Erklärung bestätigt unsere schon gestern geäußerte Auffaffung, daß Herr Dr. Simons ohne sein Wiffen und gegen feinen Willen zu einer Intrige gegen die Einigung des Linksblods benugt worden ist. Im übrigen ist bekannt, daß der verftorbene Reichspräsident mit Dr. Simons gleicher Ansicht war, baß auch er die Ausschreibung der Bolts wahl bringend forderte, schließlich aber dem Druck der Regierung und des Reichstags nachgab, der ihn dann mit erbrüdender Mehrheit feinem Amte bestätigte.
Grada
Endgültiges Wahlergebnis.
Sozialdemokratie: 7800 215.
islo Hi e
Der Reichswahlausschuß hat gestern vormittag 11 hr eine Sigung abgehalten, in der das endgültige Wahlergebnis npm 29. März festgestellt wurde. Es ergaben fich nur ganz un mefentliche Veränderungen der bereits bekannten und veröffentlichten Bablen. Bemerkenswert ist nur, daß sich die Stimmenzahl für die Sozialbemotratie auf 7800 215 erhöht hat.
Das Herz.
Bon Armin L. Begnet. Mis ich ein Kind war, schien mir jedes Ding auf Erden ein Spielzeug. Ich freute mich, es zerbrechen zu können; denn ein echtes Kind zerstört sein Eigentum. Und auch Gott dünfte mir ein Spielzeug, das ich zerbrach.
Doch als ich älter wurde, schien mir die Welt ein Spiel der Trauer und ich schenkte meine Liebe einem Rinde, in dessen Augen idy die verlorene Fröhlichkeit wiedersuchte. Ich gab ihm alles, was ich befaß, Früchte und bunte Dinge, und als ich ihm nichts mehr zu geben mußte, da schentte ich ihm auch mein Herz.
Halte es feft in deinen fleinen Händen," sagte ich, es ist das Befte und Leßte, das ich dir zu geben habe."
Und das Kind nahm des Herz und lief damit in den Tag. Gegen abend aber tam es wieder zu mir gefprungen und brachte mir dasselbe blatüberströmt zurüd.
Ich habe es über die Straße gerollt," sagte es mit einem ächeln, ba ist der Wagen darüber gefahren... Gich nur bie Sieh fchönen großen, roten Tropfen, die daraus hervorkommen!" Ich aber wußte nicht, was ich fagen sollte. Und doch: Rinder find roh, und ein echtes Kind zerstört sein Eigentum; was wollte „ Du lachst ja nicht," sagte das Kind wieder, fieh nur die fchönen, großen Tropfen."
ich nur?
के
-
Und ich lächelte: Ach ja. die schönen. roten Tropfen!"
Ohne Arme geboren!
großen
Zum 75. Geburtstag des Fußfünftlers Unthan . Am 5. April 1850 erzählten sich die Marktbesucher in Königs berg . L.. Br., bom Lehrer Unthan fei ein Sohn ohne Arme geboren worden. Die Bauern trugen die Neuigkeit über Band und am wächsten Tage mar fie schon über ganz Ostpreußen verbreitet. Spater ist der Name diefes Kindes weltbefannt geworden.
leber seinen Werdegang erzählt Unthan selbst in dem Wert van Würg:„ Der Bille fiegt"( Berlag Otto Cisner), dem wir einige Angaben entnehmen.
Als ich ein Jahr alt war, hielt man mir ein Licht vor. Ich griff mit den Füßen danach und habe diese Tätigkeit feitdem auf elles Erreichbare ausgedehnt. Die verständigen Eltern unterstützten mich darin, indem sie meine Füße unbekleidet ließen. Im zweiten Sebensjahre fchob ich bereits alles mit den Füßen in den Mund, um zu prüfen, ob es eßbar wäre; feit Ablauf des zweiten Jahres effe ich ohne jebe Hilfe. Im gleichen Alter versuchte ich mich zu waschen: es gelang. Bon da ab hieß es einfady: Du mußt! und auch in innerer Drang zur Selbständigkeit trieb mich von einem Berjuch zum anderen.
Frühzeitig fehte auch mein Lerneifer ein. Während meine Geichwister vam Bater unterrichtet wurden, faß ich gewöhnlich unter
Das Kabinett Braun.
Der Interfraktionelle Ausschuß des Landtags hielt am Sonnabend eine furze Sigung über die Geschäftslage ab. Es herrschte unter den Frattionen volle Einmütigteit in der Beurteilung der Lage. Am 28. April soll sich das Kabinett Braun dem Bandtag vorstellen; es wird sich voraussichtlich nur in der Spitze von dem Kabinett Marg unterscheiden.
Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, verabschiedete sich der bisherige preußische Ministerpräsident Marg am Sonnriums. Er dankte ihnen herzlich für die freundliche Unterstützung abend vormittag von den Beamten des Preußischen Staatsministe während seiner, infolge der politischen Lage, nur furzen Amtstätigteit. Er als after preußischer Beamter habe gern in diesem Wirtungstreise gearbeitet und werde selbstverständlich stets merde selbstverständlich stets mit Preußens Geschick verbunden bleiben. Als er sein Amt angetreten habe, habe er in dem gleichen Kreise seinem Be dauern über das Ausscheiden Brauns Ausdrud gegeben, den er mit einer gewissen Wehmut scheiden sehe. Um so großer sei seine Freude, daß er den Ministerpräsidentenposten gerade an Braun wieder über laffen könne, der sich so außerordentlich bewährt habe. Kurz darauf leitete Ministerpräsident Braun die bereits vor Tagen anberaumte Staatsministerialfizung, in der laufende Geschäfte erledigt wurden.
Die Lohnsteuer in Oesterreich . Bier bis sechsmal so niedrig wie in Deutschland . grenze bei der Lohnsteuer von 15 auf 24 m. wöchentlich zu erhöhen, Während vor kurzem der sozialdemokratische Antrag, die Freiim Steuerausschuß des Reichstags infolge des Widerstandes der Rechtsregierung und der bürgerlichen Barteien vertagt worden ist, ist es den österreichischen Sozialdemokraten gelungen, eine weitere Ermäßigung der Lohnsteuer durchzufeßen. Das ist um fo beacht licher, als die öfterreichische Lohnsteuer bei weitem teine so hohen Steuerfäße aufweist wie die deutsche. Denn während der deutsche Tarif sofort mit 10 Broz. beginnt, fängt der österreichische mit einem Steuerfaß von 1 Proz. an und steigt nur bis zu 4 Broz. Trotzdem bestand schon bei der österreichischen Lohnsteuer seit dem März vorigen Jahres eine wöchentliche Freigrenze von 16 M., während bei unserer Lohnsteuer erst. seit dem Dezember 15 m. wöchentlich fteuerfrei bleiben.
Nunmehr ist vom 1. April ab das österreichische Existenzminis mum abermals erhöht worden, und zwar von 16 auf 18 m. ftaltet worden. Unterlagen schon bisher alle Arbeiter mit einem wöchentlich. Daneben. ist aber vor allem der Tarif günstiger geBochenlohn bis zu 40 m. nur einem Steuerabzug von 1 Pro3. fo ist diese Grenze jegt bis auf einen Wochenlohn von 45 m. ausge dehnt worden. Während bisher bei einem Einkommen bis zu unterliegen fünftig auch diejenigen Angestellten und Beamten mit 62 m. in der Woche eine zweiprozentige Steuer zu zahlen war, einem Einkommen bis zu 65 m. wöchentlich nur diesem geringen Steuerfaß. Damit hat die österreichische Lohnsteuerbelastung im Vergleich zur deutschen eine weitere Erleichterung erfahren. Der ohnehin schon große Unterschied ist noch verschärft worden. Das ergibt sich aus folgender Gegenüberstellung: Bei einem Wochen beträgt die Steuer in Brozenten in Desterreich in Deutschland ohne Rüdicht auf für Verheirate ben Familienſtand für Ledige mit 2 Kindern 2,5 1,75 8,5
Tohn von Reichsmart
289889
20
30
40
50
70
1 1
B
4.4
6
4900
5,3
5,5
60big head rese 7,5
8
Aus dieser Gegenüberstellung ergibt sich, daß in Defterreich nur die wenigsten Arbeiter mehr als 1 Proz. Steuern zu zahlen haben. Auch der größte Teil der Angestellten wird nicht höher als mit zwei Prozent belastet. In Deutschland dagegen ist gerade die Be Steuerlast, in Desterreich. Dabei muß man noch bedenken, daß die laftung der Arbeiter vier. bis fechsmal so hoch als die entsprechende österreichische Lohnsteuer Ueberffundenbezüge gänzlich und Nebeneinkommen bis zu dem Betrage von 450 m. jährlich ste u erfrei
fäßt.
dem Tisch und lauschte begierig den Unterweisungen. In dieser Beit habe ich die ersten Schreibversuche mit den Füßen gemacht. Wie erstaunt waren eines Tages Eltern und Geschwister, als ich mich vor fie hinfeßte und tabellos zu schreiben begann. Seit dem sechsten Jahre schrieb ich alle Auffäße der Schultlasse. Jahrelang pugte ich die Schuhe der Eltern und Geschwister und lernte regelrecht Schwimmunterricht. Mit sechs Jahren fonnte ich mich allein ausarbeiten. Mit vier Jahren fiel ich ins Wasser und erhielt daraufhin fleiben, mit zwölf Jahren mich allein antleiden. Damit waren die ersten Bedingungen zur Unabhängigkeit erfüllt; ich war zum Menfchen geworden!"
Der armloje Unthan hat bis zur Obersekunda das Gymnasium befucht. Als die Mittel der Eltern ausgingen, wandte er sich der Mufit als Brotstudium zu. Auf der Geige und später auch auf der tünstlerisch, bezeichnet worden ist. Da die fog. befferen KonzertTrompete brachte er es zu einer Fertigkeit, die von der Kritit als war er gezwungen, zum Barieté zu gehen. veranstaltungen an Unthans Spiel mit den Füßen Anstoß nahmen,
Wer ihn beim Waschen, Rafieren, Nägelfeilen, Bleistiftspiken, Uhraufziehen und regulieren, Geigen, Trompeten, Kartenspielen, Rorkenziehen und Schießen gefehen hat, stand zunächst immer wie por etwas unbegreiflichem. Angeflogen sind ihm alle diese Fertig. feiten auch nicht. Mit unermüdlicher Geduld hat er gegrübelt und im verfchloffenen Raum, um nicht ausgelacht zu werden, geprobt, bis alles flappte. Geduld und wieder Geduld war sein Leitstern. Durch eigene tieine Erfindungen hat er sich schließlich sogar die Schreibmaschine fußgerecht umgearbeitet. Unthan hat die ganze Welt bereist und überall die verdiente Anerkennung gefunden. Auf alle Fälle bildet sein Leben eine der intereffantesten Verförperungen des Gazes: Der Bille fiegt!
4
Staatstheater:„ Die Sündflut" von Eraft Barlach. Als Drama wird dieses Mysterium vom Dichter ausgegeben. Aber es ist für die Bühne vollkommen verloren, es ist wirklich nur ein nachdent. liches Spiel über ein Geistesproblem. Elf Bilder werden von Jürgen Fehling , dem Regisseur, über die Bühne gerollt. Doch innerhalb solcher Beweglichkeit bleibt alles stehen in erstaunlicher Starrheit. Die Sündflut weil Gott fich rächte, als die Welt, sein eigenes Werf, ihm allzu mißraten schien. Merkwürdig, daß BarIa ch, der sonst durchaus nicht zur Schwermut neigt, das leber leben des biblischen Noah aus diesem Untergange als eine Tragik anficht. Beil Barlach fo fchwer eingestimmt ist, drückt er auch das wenige, was sich ereignet, in düsterfte Abgründe. Zunächst zeigt er die barbarische Urwelt, in der Noah als ein gottesgläubiger Patriarch lebt. Sein Nachbar ist Calan, ein fräftiger Feind des Belttyrannen, der dem allzu fronnnen Noah mit Lästerungen an den Leib rückt. Doch Noah ist weder zu befehren noch zu erschrecken. Er glaubt und glaubt, und als Gott dann die Sündflut aufsteigen läßt, befehrt sich auch Calan von seiner Ungläubigkeit zur Gläu tigkeit. Man sollte meinen, diese Gedantenänderung müßte Noah aufjubeln lassen. Ein jubelnder Himmelsgefang und Sonnentantus, etwa ein solcher, wie ihn der heilige Franzistus einmal gesungen hat, wäre hier am Plaze gewesen. Aber es erschallt aus dem Herzen Barlachs nur die Trauerlitanei. Sie erschallt melodiös, im Morte durchaus pathetisch, aber das Pathos gewinnt, weil es wirtlich, nur aus der Einbildung und nicht aus der Literaturgeschichte strömt.
Der Erfolg unserer österreichischer Genossen ist um so höher einzuschäzen, als die Regierung zunächst nur beabsichtigt hatte, die österreichische Einfommen- und Körperschaftssteuer zu ermäßigen, während den Arbeitern die Weiterzahlung der bisherigen Steuern zugemutet werden sollte. In diesem Sinne hatte die Regierung versucht, auch die Finanzfontrolleure des Bölferbundes zu beein flussen. Der grundsägliche Erfolg des sozialdemokratischen Borstoßes in Desterreich liegt also darin, daß die Regierung nicht nur gegen ihren Willen, sondern auch gegen die Gutheißung der Finanzton trolle zur Herabsehung der Lohnsteuer gezwungen wurde.
1 Aufwertung um 80 Prozent!
Weimar , 4. April. ( Eigener Drahtbericht.) Der thüringische Landtag befaßte sich am Sonnabend mit der Rentenaufmer tung der Fürstinwitwe von Schwarzburg- Sondershausen und der Brinzessin Thekla von Schwarzburg. Die bürgerlichen Parteien des Landtages stimmten einer Aufwertung der Rente um 80 Praz. zu, so daß die jährliche Rente ab 1. Des
zember 1923 für die Fürstinwitwe 38 000 m. und für die Prinzessin Thekla 12 000 m. im Jahre beträgt.
Werbt die Nichtwähler!
Ein Aufruf des deutschen Republikanischen Reichsbundes. Bom Deutschen Republikanischen Reichsbund wird uns geschrieben:
Der Kampf um die Wahl des Reichspräsidenten wird zum zweiten Male entbrennen. Die überparteilidhen republikanischen Organisationen Reichsbanner Schwarz Rot- Gold" „ Deutscher Republitanischer Reichsbund" müssen das große Heer der nicht wähler vom 29. März erfaffen.
Die Reserve muß unbedingt zu einer republikanischen gemacht werden. Alle Wähler, die im ersten Wahlgang der Republik ihre Stimme vorenthalten haben, müssen jetzt mobilsiert werden, um der Deutschen Republif einen Präsidenten an die Spitze zu ftellen, der überzeugter Republikaner ist.
Reine einzige Stimme darf ihm verloren gehen! Die beiden republikanischen Großorganisationen werden vereint schlagen.
Sie bedürfen der Hilfe und Unterstügung aller republitanischen Männer und Frauen, aller angeschlossenen republikanischen Organi fationen( Jugend- und Fachorganisationen usw.). Die auf dem Aufbietung aller Kräfte dem Gegner der Staatsform, dem Boden der Berfassung stehenden Gewerkschaften sind verpflichtet, mit fchwarzweißroten Rechtsblod und seinem Anhange, durch den republikanischen Boltsblod eine vernichtendé Niederlage. beizubringen.
Der DRRB. Berlin ist bereit, insbesondere in Bezirken und Kreisstädten, eine rege Versammlungstätigkeit zu ent falten und Aufklärungsarbeit zu übernehmen. Er bittet die Re publitaner in Stadt und Band, die Vorstände oder Vertrauensleute republikanischer Vereine und Verbände sofort zu melden, wo irgend welche republikanischen Kundgebungen usw. veranstaltet werden fellen.( Eventuelle Lichtbildervorträge über Berfassung, Farben oder sonstige Belange der Republit.)
Die Geschäftsstelle Berlin gibt die bei ihm nicht zuständigen Meldungen fofort an den Reichsvorstand oder an dessen Unter organe schnellstens zur Bearbeitung weiter. init
Für den Bezirts Nord- Oft- Deutschland find die Melbungen u richten an: Deutscher Republitanischer Reichsbund, Berlin 23. 10, Bendlerstr. 12( Tel.: Kurfürst 5865) emisi
Für die übrigen Bezirke: DRRB. Reichsvorstand, Frankfurt am Main , Lenauftr. 38( Tel.: Römer 6135).
Schnelle Benachrichtigung ist erforderlich, um Lokal- und Re ferentenfrage schnellstens regeln zu fönnen.
Deutscher Republikanischer Reichsbund. Der Reichsporstand: Dr. Konrad Haenisch , Staatsminister a. D.. Dr. Hugo Preuß, Reichsminister a. D. Dr. Luppe, Oberbürgermeister.
Alles andere als eine ftellenweis ergreifende Rhetorit verjagt Das Regieproblem war einfach zu lösen. Aber der Regisseur fonnte nicht die dramatische Ohnmacht des Dichters forrigieren. So standen jich im Bild gegenüber die glückliche Urwelt und die hernady von der Gündflut überschwemmte. All das muß zyklopisch aufgebaut werden, entweder in der mystischen Dunkelheit oder in der blen denden Sonne liegen. Und es wirkt doch, fo ingenios auch das Bühnenbild von Rochus Gliese gemalt wurde, durchaus arm, beinahe armselig. Soviel Naivität, mag fie fich auch hochgetragen geben, macht ungeduldig. Es fptelten aber famose Schauspieler: gegeneinander Herr George als Noah und Herr Steinrüd als Gottesleugner. Der Dichter will, daß Noah oft vor Freude und Schmerz und Frömmigkeit atemlos bleibt. George ist beinahe ein M. H. Meister solchen moralischen Aſthmas.
Der„ Hamlet " der Boltsbühne. Wenn ein ernftes Theater sich an ein Wert wie Shatespeares Hamlet" macht, so ist die erste Borbedingung, daß es einen Darsteller für die Titelrolle haben muß. Die Boltsbühne hat feinen Hamlet. Karl Ludwig Ach a t ift er nicht. Gerhard Ritters Rönig und Aribert Wäschers ist ein braver, sympathischer Schauspieler, aber ein Hamlet von Linie Bolonius bieten Originelles und Einprägſames. Ueber die fehr langwierige und leider ermüdende Aufführung und Baul Güni thers Regie wird am Montag noch zu sprechen sein.
Dgr.
Guatemala, das Aegypten der Neuen Welt. In der Nähe von Guatemala in merito hat man neuerdings eine Stadt entdeckt, die anscheinend von den Manas, einer bedeutenden indischen Rasse erbaut wurde. Diese Mayas bewohnten das Gebiet Jahrhunderte, tevor die Spanier nach Merito tamen und hinterließen riesenhafte Tempel und Kathedralen, die von einem hohen Niveau der Zivilisation Zeugnis ablegen. Die Archäologen glauben, daß nicht nur hier, sondern auch im ganzen Zentralamerita unter der Ober fläche der Erde die Ueberreste einer vergessenen Zivilisation be graben liegen, deren Bedeutung mit den ägyptischen Ausgrabungen Schritt halten dürfte.
Der Berliner Schubert- Chor veranstaltet heute nachmittag 4 Uhr in der Bhilharmonie ein Konzert. Das Programm bringt Werte von Franz Schubert und zwar A- cappella-- Core und solche mit Begleitung von vier Hörnern, Drgel und Altſtimme.
Der Schöneberger Männerchor Freundschaft, M. d. DASB., veranstaltet am 1 Citerfeiertag, abends 7 Uhr, im Bürgerfaal des neuen Rathauses Schöneberg , unter Mitwirkung des Berliner Vokal- Terzeits einen Liedetabend
Eine Tagung der Gemeinschaftsschulen. Am 9. und 10. April findet die erite Zusammenkunft der Freunde und Mitarbeiter der Gemeinschaftsichulen Deutschlands in der Aula des Kaiser Friedrich- Realgymnasiums in Berline Reutöln, Kaiser- Friedrich- Straße 208-210, ftatt. Die Verhandlungen finden von 9-10 und von 3-6%, Uhr statt. Eintritt für Lebrer 2 M., frantierten Postkarte für Rüdantwort an Henner Friedag, Berlin GD. 36, für Eltern frei. Begen Bobnung wende man fich unter Beifügung einer Beermannstr. 4 II, mit Vorschlägen zur Sagung an Dr. Karsen, Berlin Tempelhof , Berliner Str. 56.
mit dem Erscheinen des sechsten Bandes das umfangreiche Nachlagwert Jum 100. Geburtstag Ferdinand Caffalles am 11. April d. g. gelangt ( Deutsche Berlagsanstalt, Stuttgart , und Julius Springer , Berlin ), des großen Vollstribuns zum Abschluß. Nach abenteuerlichen Schidsalen, denen bie lange verloren geglaubten wertvollen Schriften ausgelegt waren, gelang es Professor Gustav Maher fie aufzufinden und herauszugeben.