Sonntag
5. April 1925
Alus der Film- Welt 2lus
Die Filme der Woche.
Zum Gipfel der Welt".
Theater am Nollendorfplatz.
Der Kampf um die Eroberung des Mount Everest , der höchsten Spize des 3200 Kilometer langen Himalaja - Gebirges, dauert nun fchon Jahre, ohne sein Ziel erreicht zu haben. Bon dem heroischen Ringen um diese Bergspige hat bereits ein früherer Film berichtet. Jezt sind wir Zeugen der unendlichen Mühen und des waghalsigen Bordringens der dritten Expedition, die im Jahre 1924 von der Londoner Geographischen Gesellschaft nach dem Dache der Well" ( Tibet ) ausgefandt wurde. Die Vorführung dieses Films wurde cingeleitet durch die Kulthandlungen und den Geister beschwörenden Tanz einiger Lamas, die die englischen Teilnehmer ber Expedition aus Tibet mitgebracht haben. Man lernte so nicht nur die fultischen Tänze, sondern auch die Musit dieser fernen Söhne des Buddha fennen, die aus seiner Ethit wieder ein regelrechtes religiöses System mit allem Wunder- und Aberglauben gebildet haben und sich u. a. rühmen können, die Erfinder der Gebetmühle zu sein. Die Mufit besteht aus den schweren dumpfen Tönen der außerordentlich langen, nach Art der Alpenhorner gebildeten Tuben und dem schrillen Klang der Becken. Der Film selbst gibt außer dem eigentlichen Bericht über die Expedition mannigfach orientalische Bilder aus dem Leben und den Sitten der Tibetaner, die auf dem viele tausend Meter hohen, fahlen, steinigen Hochplateau eine eigentümliche Kultur unter der Leitung einer Bristerherrschaft geschaffen haben. Besonders die Maskentänze erregten das Interesse. Der Filmbericht ist mit größter Eraktheit aufgenommen und voller Spannung. Es ist be wundernswert, wie er unter diesen schwierigen Verhältnissen be sonders in den hohen Lagen geschaffen werden tonnte.
Die Reife erftredt fich von dem tropischen Urwald durch üppige Flußtäler und hohe Bässe bis nach Tibet , erreicht die höchste Stadt der Erde, Phari- Dzong, und geht dann auf die„ 2lmutter der Welt" los. Zuerst wird ein besonders konstruiertes Auto benut, dann kommen Elefanten und zum Schluß die Yat, die niedrigbeinige einheimische Rinderrasse, als Lastträger an die Reihe. Buleht tehnien. In verschiedenen Abständen werden die Lager zum Leber nachten und zur Broviantaufnahme immer näher an die Bergspige herangeschoben, sie gelangen in die Region des ewigen Eises; das Gis bildet hier förmliche Gebirge auf den Bergrücken mit ganz phantastischen Spizen und Türmen Manchmal ragen stelle Etswände Hunderte von Metern hoch. Die Luft wird immer dünner, die Arbeit immer schwieriger, aber die Expedition hat sich bis auf 8000 Meter emporgearbeitet. Nur noch 840 Meter fehlen bis zur höchsten Spize. 3wei junge Mitglieder der Expedition, Mallory und Irvine, wollen, mit Sauerstoffapparaten ausgerüstet, den aller letzten Borstoß unternehmen. Bon einem tieferen Lager aus folgt man ihrem magemutigen Bordringen mit wunderbar gelungenen telestopischen Fernaufnahmen, die fie gulegt nur noch als schwarze Bunfte zeigen. Dann bricht die Nacht herein, und von den betden fühnen Pionieren wurde nie etwas mehr gesehen und gehört. Die Expedition mußte umkehren. Wieder einmal war das letzte Ziel ihren Händen entglitten. Aber in diesem Jahre soll bereits eine neue Expedition vorgehen, um den Triumph des Menschen über den höchsten Berg zu erringen. Den Berunglüdten wird zur Erinnerung ein Denfmal errichtet, und dann nehmen wir Abschied von dem umbezwungenen Riefen, der wieder in feine Einfamteit verfintt, aus der ihn die Menschen zum ersten Male gewedt haben.
Der Film bietet außer dem sportlichen und rein referierenben Teil sehr schone Stimmungsbilder aus dieser Welt des Schnees und Eises nuit ihren blendenden Effekten und seltsamen Formen und prachtvollen Aufnahmen des im Morgen wie Abendlicht erglühenden Gipfels. D.
„ Der Demütige und die Sängerin".
Tauenhienpalast
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UT. Turmstraße.
Der Film erzielt feine Erfolge auf Roften des Wortes, des ge sprochenen und auch des geschriebenen. Die Praftifer müssen notgedrungen einen Roman perwässern, wenn sie ihn filmisch finnvoll gestalten wollen. Ganz auf den Geschmad von heute ist der Film„ Der Demütige und die Sängerin" zugeschnitten, der nach Felig Hollaenders Roman fehr frei bearbeitet wurde. Während der Bollrevision lernt der Fabritant Liesegang die Baritékünstlerin britter Güte, Frau von Bülow und ihre Tochter, tennen. Die Be fanntschaft wird im D- 3ug fortgefeßt, denn der Fabrifant, ein stahlharter Willensmensch, will die Tochter, ein blutjunges Ding, be figen. Die Mutter, mit 36 Jahren verschandelt, verlebt, belastet mit der Aussicht im Rinnstein zu trepieren, verfuppelt, als fie wieber ohne Engagement ist, die Tochter. Scheinbar geht der Fabrikant darauf ein, die vielversprechenbe Stimme der Kleinen ausbilden zu laffen. Gewaltfam fegt er sich in den Befiz des jungen Mädchens, läßt ihm wohl Gesangsunterricht erteilen, verhindert aber jeden Erfolg. Er heiratet das Mädel, um dann voll Brutalität zu sagen: Die Frau, die meinen Namen trägt, darf nie zur Bühne gehen." Als der Mann erfranft, wird er von Raimendi, einem Zufalls. befannten des Ehepaars, ber das Martyrium der Frau mitempfindet, vergiftet. Sie hatte vorher zu ihm gejagt:„ Er wird gefunden, und ich werde zugrunde gehen. Sie weiß, das wurde ungewollt der Anstoß zur Lat , darum wähnt fie fich eine Mörderin. Sie wird Sängerin, lernt das Räntefpiel hinter den Ruliffen, die fürsorgende Berehrung eines jungen Brinzen und in dem Kapellmeister, dem Demütigen, einen wahren Menschen tennen. Der Demütige fomponiert eine Oper Die Mörberin". Sie wird nur uraufgeführt, wenn die gefeierte Sängerin die Titelrolle übernimmt. Sie willigt ein, bricht aber zusammen und erzählt dem Rapellmeister ihre Ge fchichte, der fie mit ihrer Berufung zur Runft tröstet und beruhigt. Lil Dagover spielt die Sängerin. Anfangs als halbflügges Menschentinb mit Inappen Mitteln( wie Afta Nielsen), um sich fchließlich aufzureden zur göttlichen Selbstherrlichkeit der ganz großen Rünstlerin. Dil Dagover bringt zu dieser Rolle alles mit: ihr Talent, ihre Schönheit und ihre förperliche Geschmeidigkeit. Der Fabrikant Liesegang wurde durch Hans Mierenborff die personifizierte Gewalt.
Eberhard Beithoff spielte ver tändnisinnig ben Demütigen, er war voller Hingebung, ohne durch Beichheit lächerlich zu werden. Margarete Rupfer war die von allen Jahrmärkten des Lebens wiebergefommene Artiftin, zu der
man tein Vertrauen mehr hat, nur Mitleid bleibt für sie übrig. Sie wirkte oft erschütternd. Der Regisseur E. A. Dupont und der Photograph Werner Brandes lieferten eine gute Arbeit. Der Film ist fünstlerisch hochstehend, ja, er ist so durchdacht und feinsinnig ausgestaltet, daß man den Ausdrud gebrauchen möchte, er ist sogar tunstgewerblerisch gut.
Ein Franzose und ein Nordländer.
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g.
Nach langer Zeit läuft mal wieder, frei und offen, ein französischer Spielfilm. Er heißt„ Die Kinder vom Montmartre "( UT. Kurfürstendamm) und handelt notgedrungen auch von folchen. Ein kleines Mädel aus der Konfettion wäre beinahe, es spielt schon in einer Revue, im Großstadtleben verfunten, aber es findet noch rechtzeitig den Weg nach Hause. Und es betommt auch den braven Mechaniker, der sein Studium aufgeben mußte, meil seine Eltern früh starben, doch von einem Erfinder zur prattischen Ausprobung aller Neuheiten herangezogen wird. Damit der triminelle Einschlag nicht fehlt, wären die Bläne zu einem neuen Motor beinahe ge stohlen worden. Jedoch, Ende gut, alles gut, man ist der Moral des des Motors zu Tode, und der Gute stürzt aus vier Etagen Höhe Filmpublikums etwas schuldig. Der Böse tommt bei der Explosion ab und tommt mit geringen Verlegungen davon. Der Film ist also halb amerikanische Sentimentalität und halb internationaler Detek tivschlagerkitsch. Keine Behandlung eines Problems, sondern nur feichte Unterhaltung. Dolly Davis ift eine entzückende fleine näherin und Louis Allibert gefällt als braver Freund. melle forzane als große Tänzerin ist nur eine länglich ge ratene Holzpuppe, die stets ungelent in Haltung und Bewegung ist. In René Hervil, dem Regisseur, pulsiert Leben. Fabelhafte Typen hat er gesammelt an den Stätten des Vergnügens, wo alle after zu Hause sind. Seinen Photographen läßt er hauptsächlich gen find störend in ihrem fortwährenden Wechsel, man sieht sie mit Aufnahmen aus der Vogelperspektive arbeiten. Die Bildtönun gelb, lila, grün, rot, blau, braun. Das ist schließlich mehr Krampf weint und lacht, und dieses Paris hat seine Reize. als Stimmung. Doch der Regiffeur hat Paris erfaßt, Paris , wie es
Frau des
Mit bewährter Ruhe und Stimmung arbeiten die Nordländer, auch wenn sie an ein so unmögliches Manuftript geraten wie„ Der Sdrei aus der siete eluuna mbegun, then damm). heiraten. Der erste Sohn, den sie in ihrer Ehe gebiert, hat nicht Brefanäs wurde gezwungen, Mann zu ihren offiziellen Mann zum Bater. Ihr Los ist drückend, fie möchte ins Wasser, doch der Mann zwingt sie, ihr zweites Kind, fein Kind, Ertränkt sie sich, stirbt sie bei der Geburt? Darüber läßt der Film zur Welt zu bringen. Nach der Geburt des Kindes stirbt die Frau. volltommen im unflaren. Der Sohn des Richters ift ein Joiot. Der Bater umgiebt ihn mit Liebe, während er den ersten Sohn haßt, nach langer Abwesenheit nach Hause zurückkehrt. Der hartherzige was besonders fraß zutage tritt, als der gesunde, frische junge Mann Richter wird durch einen Steinwurf des Idioten getötet. Dieser warf den Stein, weil eine Stimme aus der Tiefe sagte, Vater mußy sterben". Der Richter wird in einer Moräne ermordet und er get tagtäglich in die Moräne, weil„ Stimmen aus der Tiefe ihn ort hin rufen". Alle diese Andeutungen follen wohl mystisch merken, sie sind aber durch und durch unklar. Doch auch in diesem Fil wird alles gut, und die fanfte Thora, die Adoptivtochter des Richters, bekommt den ältesten Sohn, den sie herzlich liebt. Sandbergs Regie erfaßt die Menschen in voller Natürlichkeit. Rarina Befl, die Hauptdarstellerin ift jung, eine bezaubernde nordische Schönheit. Die Bandschaft hat man sich wieder in reichstem Maße nußbar ge
PPP
ALAST
die Hauptdarstellerin
des entzückenden Lustspiels
Kammermusik
des großen Erfolges wegen dritte Woche verlängert
im
Primus- Palast
Potsdamer Straße 19
Sichern Sie sich auf alle Fälle Plätze im Vorverkauf von 11-1 Uhr
Heute 330, 515, 7, 9 Uhr Morgen 5, 7 und 9 Uhr
Beilage des Vorwärts
macht, felbft ohne menschliche Staffage ist sie von ungeheurer Tragit. Alles in allem hat man fogar bei einer Handlung ohne Begrün dung, das Empfinden, ie Leute im Norden find in ihrer Kunf durch und durch gesund.
e. b.
Es hat Asta telsen gereizt, ihren großen Landsmann jen in den Film übeeßen zu lassen, um selber eine seiner problema tischen Rollen erförpern zu können. Gacler erforen jenes Drama des fünften Aftes, in dem die ganzen Sie hat sich dazu Hedda Borgänge ungeheuer tonzentriert sind. Die ganze Handlung spieit fich in einer höchst verdünnten Atmosphäre ab, und die Hauptperson Shedda Gabler felber ist zwar eine der merkwürdigsten Frauen gestalten biens, aber für einen Film im höchsten Maße ungeeignet. Das febe Geflecht physiologischer und psychologischer Zusammen hänge, das Jofen bloßlegt, laßt sich im film nicht fassen. Und jowo die Manuskriptbearbeiter wie der Regiffeur Dr. Franz Edstein haben nicht viel mehr getan, als das Ibsensche Drama hd nur die Borgänge auf Bracks Junggesellenabend und im Salon Sene für Szene, durch lange Titel unterbrochen, ins Bild zu setzen Diana, die bei Ibsen nur referiert werden, haben sie eingeschaltet. Die Kälte, die uns aus Jujens Problembrama anweht, fommt uns lichkeit Hedda Gablers bleibt uns trop der hohen Kunst Afta Nielfens aus dem Film noch viel eisiger entgegen, und die rätselvolle Persönfreind. A st a Nielsen beschränkt sich darauf, in diesem Film mit dem geringsten Aufwand gestaltend zu wirken. Mit einem Augenaufschlag, mit einem winzigen Zucken des Mundes, mit einer kleinen Bewegung der Hände weiß sie unendlich viel auszudrücken. Aber für einen ganzen Abend bleibt der Gesamtausdruck doch etwas monoton. Es ist immer der gleiche leidende, abweisende Zug, der schmalen Munde und den häufig gesenkten Augen unter der hohen fich uns aufdrängt, immer das gleiche, bleiche Gesicht mit dem inügenähnlichen Frisur, immer diefe uns heute geschmacklos dünkende Tracht der 70er Jahre mit den hohen Bolants und Rüschen. Natürich hat die Nielsen ihre großen Momente, wo sie uns plötzlich Blicke in die Abgründe dieser Frauenseele tun läßt, die lebensschen ist und doch das höchste vom Leben erwartet, ohne irgendeiner Lage tungen zu können, jucht fie es bei anderen, und da fie mum stattdelſen Efel und Schmutz findet, fegt sie mit einer ihrer berühmten Pistolen ihrem Leben ein Ziel, würdiger Partner war ihr 21 bert Steinrüd als Gerichtsrut das erste und lehte, das sie erreicht. Ein Gestalt. Dem Eilert Lövborg lieh Chamara einige feine Züge, Bratt, ganz forsche Männlichkeit, eine eindringliche und trafivoile ben stillen Gelehrten Teßmann glaubte Paul Morgan mit ganz überflüffigen Handbewegungen ausstatten zu müssen. Bemerkens Frida Richard . Auf die Ausstattung und Kostümierung im wert war die sorgsame Charakterzeichnung des Frl. Teßmann durch zeitgenössischen Stil der Entstehungszeit des Dramas war große Sorgfalt verwendet worden.
filme, in denen der gute alte Kasernenhofdrill und die BeDie überhandnehmende Seuche der patriotischen Militärgeisterung für die erhabenen Güter der Nation( Strammſtehen und Stiefelappell) Triumphe feiern, hat Dr. Mendel in der 1. Aprilnummer der Licht- Bild- Bühne" zu einer föstlichen Berfiflage an geregt.
Endlich wieder mal ein Militärfilm aus der guten alten Zeit. Das Herz aller Patrioten schlägt höher. fchon wenn sie das Foyer des Kolosseums betreten, das fimmig in einen Kohlenteller und in ein Arefilotal umgewandelt wurde. In den Logen eine auserlejene Gesellschaft, an der Spize Erzellenz Budendorff und sämtliche Prin zen in großer Uniform; bie Gaalangestellten im Stahlhelm, mit Hakenkreuz und Gummitnüppeln. Schon vor Beginn begrüßten herzliche Dvationen die Inhaber der Herstellungsfirma, die Herren Blumenduft und Kettensprenger, die fürzlich zu Ehrenmitgliedern der Deutschpöllischen Partei ernannt wurden. Und dann rollte der Film ab. Seine Handlung, taftvoll antnüpfend an die bekannte Babern- Affäre, gibt inhaltlich die unvergeßlichen Heldentaten unserer braven Musketiere im Kampfe gegen die elfäffischen Wades wieder. Sie zeigt, wie trefflich die gepanzerte Faust um Sympathien im deutschen Elsaß zu werben verstand. Lebhafte Seil" rufe ertönten. als die erfrischende Behandlung eines auffäßig gewordenen Bäder. jungen im Kohlenfeller der Kaserne in Bildern gezeigt wurde, die alle bisherigen Sensationsfilme in den Schatten stellten. Geschickt waren in Bisionen Leutnant Brüsewiß, der Prinz von Arenberg und andere Kulturträger eingewoben. Reizend auch die Szene, wo ant glühenden Dfen Musketier Nebbich fünfhundert Kniebeugen macht, oder wo Füfilier Dowitz mit der Zahnbürste die Dielen scheuert. Die Mufit intonierte D welche Lust, Soldat zu fein!" und alles fang stehend mit. Tempi passati! Wann wird ein Netter tommen unserem Lande?..
Steinrüd bezauberte in der Rolle des Obersten Reuter, dem er all die weiche Liebenswürdigkeit und Bartheit gab, die die Rolfe erforderte. Conrad Beibt als Hauptmann strohte förmlich vor edler Männlichkeit, ebenso Wilhelm Benbow, dem jeber den preußis.hen Feldwebel glaubte. Enttäuscht hat lediglich der Bäderjunge Kurt Brenzels, da er das bißchen Militäruntersuchung im Rohlenteller nicht burchstand, vielmehr schon bei der vierzigsten Kolbenrunde zu Boden ging. Prächtig dagegen die Germania der Fern Andra . Ein Film, der deutsches Wesert auch im Auslande aufs herrlichste propagieren wird. Mehr davon! Und ein Bravo bem gefinnungstüchtigen Fabrikanten!
Der Bildstreifen muß die Frau Mutter werden?" ist in Hamm von der Polizei beschlagnahmt worden, weil er angeblich von der Zensur verbotene Stellen enthält. Der Film behandelt an einzelnen Stellen die traurigen Folgen des Abtreibungsverbots. Das hat zur Folge, daß die westfälische Geistlichkeit ihre Schäflein gegen den Film mobil macht und in den ihr nahestehenden Blättern ein Zensurverbot fordert. Da das Filmgefeß ausdrücklich festlegt, daß einem Bildstreifen die Zulaffung wegen einer politisch- fozialen, religiös- ethischen oder Weltanschauungstendenz nicht versagt werden darf und es sich hier um eine soziale und politische Tendenz handelt, ist der Bildstreifen zu Recht zugelassen worden. Die Oberprüfftelle würde sich in Widerspruch zu dem Reichslichtspielgesetz ftellen, wenn fie die Zulassung widerriefe.
Der Schicksalsweg einer Gefallenen: Anna Christie'
sowie
66
Täglich 6 und 9 Uhr