unserer Part« angehört, aber auf Grund seiner Tätigkeit in den letzten sechs Jahren und seines offenen Bekenntnisses als zuverlässiger Diener der Republik gelten kann, dem auch soziale Gedankengänge nicht fremd find. Drüben stehen die Parteien, die immer wieber die Revanche für den letzten Krieg in ihre Rechnung einstellen, und deren Möglichkeit von einer neuen europäischen Konstellation abhängig machen, hü b e n der Kandidat, der durch sein offe- nes und versöhnendes Auftreten bei den Verhandlungen in London unserem Lande die Achtung erwarb und seine Situa- tion verbessern half. Drüben stehen die Parteien, die seit vier Monaten in verzweifeltem Ansturm Preußen wieder in die aste Adels- Herrschaft beugen wollen, hüben steht Wilhelm Marx , der mit Braun an der Spitze der Weimarer Koalition diesem Be- streben hartnäckig Widerstand entgegensetzte. Drüben steht das Geld der Ruhrindustriellen und 'vchwerrapltousten, Huven steht ein Mann, der zwar unsere sozialistische Weltauffassung nicht teilt, der aber als Vertreter christlicher Arbeiter und kleinbürgerlicher Schichten diesen kapi- talistischen Gruppen entgegentreten muß. Wenn Sozialdemokraten in größerer Zahl dem Ruf der Partei nicht Folge leisten würden, in Unmut oder Mißtrauen zu Haus« bleiben, dann besorgen sie die Geschäfte der S t a hl h e l m j ü n g l i n g e und Schwerkapita» listen. Sie würden den Fehler wiederholen, den die Kom» munisten im ersten Wahlgang mit der Kandidatur Thälmann machten, als sie die Arbeiterstimmen zersplitterten. So würden setzt die Abstinenten die republikanische Front schwächen zu- gunsten der monarchistischen Gegner. Wir wissen, es gibt viele, die sich für einen Reichspräsi- denten aus den Reihen des Zentrums nicht begeistern können. lieber ihre Zurückhaltung aber würden sich freuen: K i l l i n» ger und Graf Goltz, Voegler und Graf Kalck» ?'euth, Wulle und Graf Westarp. Sollen un» diese Schwarz-Weiß-Roten am Morgen des 27. April eine Rase drehen und höhnisch rufen: Dank eures mangelnden Korps- geistes haben wir es geschafft?" Kein Sozialdemokrat kann sich dazu hergeben. Die preußische Landtagssraktion des Zentrums hat sich am letzten Freitag bis zum letzten Mann für die Wahl unseres Genossen Otto Braun zum preußischen Ministerpräsi- denten eingesetzt. Also einen Posten gesichert, der kaum weniger Bedeutung hat, aber mehr Einfluß verschafft als der Platz des Reichspräsidenten mit seinen verfassungsmäßigen lSefchränkungen. Mit der gleichen Einmütigkeit müssen wir uns bei der Präsidentenwahl für den Kandidaten M i lh e lm Marx einsetzen, und wenn am 28. April Landtag und Reichs- tag zu ihren neuen Tagungen zusammentreten, muß es heißen: Die Monarchisten find auf der ganzen Linie geschlagen! Wer bleibt da zurück?
Regierungsunfähkg! Eine Bilanz des Rcchtsblocks. De? Loebell-Ausfchuß hat sich über die Fragen der poli- tischen Zukunft unterhalten. Es ist ihm zuzutrauen, daß er die Wahllüge, daß die Sozialdemokratie vom Zentrum die Sprengung der Reichsregierung verlangt habe, für ernst ge- nommen, und darob sorgenvolle Betrachtungen angestellt hat. Er mag sich beruhigen. Die Sozialdemokratie hat eine solche Forderung nicht gestellt und denkt nicht an sie. Wir wollen chm auch die Motive dafür verraten. Gestern abend veröffentlichte Herr Dr. Cremer, Mit- glied des Reichstags, Mitglied der Deutschen Bolkspartei, einer Regierungspartei, einen Artikel mit der Ueberfchrist .Äer tote Punkt". Dieser Aufsatz ist eine Abrechnung mit den Taten und Versäumnissen der regierenden Koalition. Punkt für Punkt. Steuergesetze— unklar, unerledigt, unannehmbar: Beamte nbesolduna aufgeschoben. Keine gerechte Verteilung der Steuerlasten: Handels- Politik:
Das Prokuristenauto. Don Emil Roth . Ich habe auf Kraftwagen und Motorräder bisher nur geachtet, wenn sie mich durch Mißtöne daran erinnert, daß meine Bewegung». ort vorsintflutlich sei. Nie habe ich jene beneidet, die in einem X-PL.-Wage» Staub aufwirbelten und ihn zum Teil selber schlucken mußten oder ihn fluchenden Fußgängern zur Verdauung hinter» ließen— nein, nie habe ich Wert darauf gelegt. Landschaften im Hundertkilometertempo zu genießen. Aber nun hat irgendjemand entdeckt, welche Heilwirkung das Autofahren habe, eine Heilkraft, die einem mehrwöchigen Aufcnt- I,alt im Hochgebirge gleichkomme. Da habe ich mir eigentlich so recht erst die Autos betrachtet. Und eins ist mir vor allem auf- gefallen:«in wunderschön gebauter, langgestreckter Wagen, dunlel lackiert, mit fast unhörbarem Dang, und auf seinem dunklen Leib zeigt er. Innig verschlungen, das Monogramm einer großen Firma der Schwerindustrie. Es war das.Prokuristenauto". Zwar fahren darin auch noch höhere Tiere als Proturisten, aber so wie beim MUitär der Mensch erst beim Offizier begann, so beginnt er in der Industrie erst beim Prokuristen. Prokuristen sind zwar Angestellte ihrer Firma, aber sie gehören so halb und halb zur Familie und ihre Arbeitskraft wird sehr ge- schägt. Ihr« Zeit ist kostbar, und damit sie nicht soviel Kraft und Zeit aus den Arbettsweg verwenden, fährt säuberlich Tag für Tag bei ihnen das Auto, das Prokuristenauto, vor und bringt sie auf kürzcjtein Wege zur Arbeit. Und noch einen Dorteil hat diese Be- sörderungsart: man ist doch wenigstens unter seinesgleichen, darf hin und wieder eine geistreiche Bemerkung machen und das geneigte Lächeln eines höheren Vorgesetzten auf die nächste Gehaltserhöhung in Anrechnung bringen, man braucht nicht Armerleutedust einzuatmen. seine Geruchsnerven nicht mit Uckermark «? Tabaksdunst zu belästigen — kurz, man darf sich fühlen. Und abends geht es den umgekehrten Weg. Ein Prokurist, der acht oder gar neun Stunden— es soll auch welche geben, die zwölf Stunden arbeiten!— an seinem Schreib- lisch verbracht hat, sst selbstoerständlich tausendmal müder als ein Arbeiter, der an der Drehbank steht und feine Arbeit doch nur halb im Schlaf verrichtet. Die Nerven eines Prokuristen, eines Direktors müssen geschont werden. Darum fährt jeden Abend aus dem Tor der Fabrik das geschmeidige, dunkle, schlank« Prokuristenauto. Seine klingende Hupe mahnt die nach Hause strömenden Angestellten und Arbeiter, Platz zu machen. Und sie machen ehrerbietig Platz. Ja, und sie starren sehnsüchtig dem Prokuristen nach. Sie neiden nicht dem Direktor, dem Prokuristen das Auto. Beileibe nicht. Sie denken nur daran, daß sie jetzt fünfzehn Minuten oder gar noch länger auf die nächste Elektrische warten müssen, daß ste den An- schlußzug nicht mehr erreichen, well kurz vor Schluß gerade noch
«Ebenso unbefriedigend ist der Stand der Handels- und zollpolitischen Fragen. Wichtige Regierungsparteien haben es sich erlaubt, den deutfch-spanischen Handelsvertrag trotz seiner außerordentlichen Bedeutung für die Wiederbelebung des deutschen Außenhandels im Ausschuß abzulehnen und damit die Regierung in aller Form zu desavouieren. Es ist kein Geheimnis, daß einzelne Kabinettsmitglieder nur sehr lau für die Vorlage der Regierung eingetreten sind, offenbar be- eindruckt oo» dem lauten Getös« des Landbundes und seiner Press«. Daß es bei dieser Ablehnung unmöglich bleiben kann, sie vielmehr so schnell wie möglich durch eine endgültige Abstimmung nn Plenum das Reichstages korrigiert werden muß. ist die notwendige Voraussetzung für die Ausrechterhaltung der Auto- rllät der Regierung und den weiteren Zusammenhall der bestehenden Regierungsmehrheil. Wo bleibt die Führung in diesen Fragen, welche man von dem Reichskanzler Dr. Luther auch durch persönliches Eingreifen In die Verhandlung mit Recht erwartet hatte? Die Dorlagen über die Z o l l t a r i f r e f o r m, die ein notwendiges Werkzeug für die weiteren Handelsvertragsverhandlungen bilden, sind bis zum Augenblick ebensalls dem Reichstag vorenthalten. Man spricht davon, daß ein Ermächtigungsgesetz der Reichs- regierung die Vollmacht zur Durchführung der Zolltarlfresorm geben solle, über den Kopf des Reichstages hinweg auch die schwierige Frage der Agrarzölle nach den Wünschen des Landbunde» zu regeln. Eine Regierung, die ein so bedeutsames Ennächilgungs- gesetz verlangt, müßte vor allen Dingen durch Leistungen sich die nötige Autorität für so weitgehende Vollmachten erworben haben. ehe sie sie für sich in Anspruch nehmen darf. Zum Schluß droht Herr Dr. Crem er deutlich den Deutschnationalen: «Es ssr unbedingt nötig, daß sich die neuerdings in die positive Mitarbeit an der Regierung einbezogenen Parteien darüber klar werden, daß es mit ihrer Stellung unvereinbar ist, in wichtigen Fragen auf eigene Faust Politik zu treiben und aus der Reihe zu tanzen. Ein solches Treiben muß mit Not- wendigkeit zum Zusammenbruch der Regierungsmehrheil führ«, und wird die allerweittragendsten Folgen für die lünstige innere Eni- Wicklung Deutschlands haben. Die Parteien, welche in jahrelanger Arbeit dem Staategedanken in erster Linie gedient und nicht ahn« Einbuße an Popularität die Staatsnotwendigkellen bewilligt haben, können auch in der jetzigen Regierungskoalllion nicht umhin, da» gleiche von den neuen Partnern zu verlangen. Wenn diese nicht fähig sind, sich den Rücksichten unterzuordnen, welche die Zusammenarbeit in einer Regierungskoalition erfordert, so zwingen sie zu politischen Neuschichtungen und schallen sich neuer- dings aus der maßgeblichen Mitarbeit aus." Dieser Artikel kann den Loebell-Ausfchuß mehr übe? die politische Zukunft belehren, als feine gesamten Derastingen von Anfang bis Ende. Eine Regierung, deren Unfähigkeit und Uneinigkeit so offen aus den Reihen der Regierungs- Parteien selbst gekennzeichnet wird, wird nicht gestürzt, sie bricht in sich zusammen. Sie fällt durch eigene Unfähigkeit und eigene Schuld. Wir warten ab und wiederholen: wir haben es nicht nötig, den Baum zu schütteln, dessen wurmstichige Früchte von selbst fallen werden._ Der Wahlaufruf üer Fentrumspartei. vi« Deutsch« Zentrumspartei veröffentlicht folgenden Aufruf: Für die Reichspräsidentenwohl am 26. Aprll sst der frühere Reichskanzler Wilhelm Marx als Kandidat aufgestellt worden. Die Kandidatur Marx ist hervorgegangen aus der Liebe und Sorge um unser Vaterland. Well über Parteifchranken hinweg i entspricht sie dem Willen des deutschen Volke». Wilhelm Marx ist der Volkskandidat! Was will unser deutsches Boll? Das voll will den Staat. der frei von Dorrechten und frei von Klassenher r- s ch a f t allen gesunden staatsbürgerlichen Kräften Lebens- und Ein- stußmöglichkeiten bietet. Das Volk will die Zusammenfassung aller staatsfreudigen Bürger, um den sozialen Volksstaat aus- Zubauen und zu festigen. Das Boll liebt sein Vaterland und will seine nationale Kraft entfalten, aber es schätzt den Dölkerfrie-
«in wichtiges Aktenstück gesucht werden mußt«, well diese oder jene Arbeit gerade heute noch fertig werden mutzt«. Und sie denken daran, daß sie in der Dahn , in der Untergrundbahn, in der Elektri- schen auf müden Beinen stehen müssen, eine halb«, eine ganz«, ja, anderthalb Stunden lang. Und sie denken daran, daß die Lust in der Bahn erbärmlich schlecht ist und daß sie noch ein Stück zu Fuß gehen müssen und erst mit der Dämmerung heimkommen.— Und durch den Sehnsuchtstraum müder Nächte schwebt ver- helßungsvoll vor ihnen das Prokuristenauto und seine Hup« klingt ihnen wie Mitleidslächeln Gottes.,,,
Nackkaufzüge als postklsche Vemonstraklon. Bor etwa 30 Jahren wanderten infolge der harten Bedrückung durch die zaristisch« Regie- rung etwa 1000 Duchoborzen, die Eid- und Krieasdtenst oerweigern, nach Kanada aus, von wo sie später nach Britisch-Kolumbien über- siedelten. Hier machten die russischen Sektierer der Regierung be- ständig Schwierigkeiten, und auch heute stehen st« m offener Empörung gegen die Gesetze ihres zweiten Vaterlandes. Achtmal haben sie bereits die Schule, die die Regierung sür ihre Kinder er- baut hotte, niedergebrannt. Auch sonst befinden sie sich sozusagen in einem Dauerstreik gegen jeden Versuch, sie dem zioillsterten Leben zu unterwerfen. Ebenso wie sie ihr« Kinder von dem Besuch der Schule zurückhalten, weigern sie sich sell Jahren. Geburten, Trauungen und Todesfälle, wie es das Gesetz vorschreibt, bei der Behörde anzumelden. Besonders zugespitzt haben sich die Dinge, seit im Jahre 1S11 ein Duchoborze wegen Verstoßes gegen da» Bc- erdigungsgesetz zu einer G-ldstrase verurteilt und, da er nicht zahlen tonnte oder wollte, ins Gefängnis abgeführt worden war. Das war für die anderen das Signal zu einer großen Demonstration, für die sie die iellsame Form wählten, in splitternacktem Zustande die Straßen zu ourchzieheiu Das wiederholt sich jedesmal, wenn die Duchoboezen mit der Regierung in Konflikt geraten. Der Premier« minister Oliver Hai nun, um diesen Zuständen ein Ende zu machen, lürzlich einer Abordnung der Duchoborzen eröffnet, daß sie. falls sie •n ihrem Verhalten oerharren sollten, ausgewiesen und nach Ruß- land zurückgeschickt werden wurden. Diese russischen Querköpfe haben bis heute nicht ein Wort Englisch gelernt, so daß sie mll der Behörde stets im Beisein eines Dolmetschers verkehren müssen. Die neue vundeshaupkstadt von Australien . Cine der größten Städtebauaufgabcn der Gegenwart bietet die neu« Bundeshauptstadt von Australien : eine ganze Großstadt sst neu zu errichten. Die mächtige Siedlung, an deren Fertigstellung jetzt gebaut wird, wird der„Baugilde" zufolge nach dem Äettbewerbsplan eines Amerikaners, Griffin, ausgeführt. Canberra — so lautet Ihr Name— ist das Ergebnis des unlösbaren Wettstrelles zwischen Sidney und Melbourne . Sie liegt im vollkommenen freien Gelände um See- flächen herum, zwsschen Hügeln und ist nach bestimmten Achsen disponiert, in deren Schnittpunkt das Kapital steht. Um dieses herum da» Regierungsviertel, jensells des Sees das Viertel der Stadtverwaltung, in deren Nähe das Viertel der Universitäten und Heilanstalten(d,ese aus einer Halbinsel im Sech, gegenüber da» Handelsviertel. in dessen Nähe die Militärstadt. Weit draußen nach Norden raucht die Fabritstadt, well im Südosten liegt ein Wohn-
den als kostbares Gut der Menschhett. Auf der Grundlag« der gleichen Verpflichtung und gleichen Berechti- gung aller Deutschen soll sich eine gesund« Wirtschaft und eure blühende Dolkskultur entfallen. Das will das Volk— das will auch Marx! Mit dem Gefühl tiefer Ehrfurcht steht er der deutschen Vergangenheit gegenüber und mit herzhafter Zustimmung vor dem lebenskräftigen Guten der neuen- Zeit. Di« Dersajsung ist ihmHerzenssache und nationale Aufgabe. In einer Zell schwerer polllischer und sozialer Spannungen hat Marx die Fahne der Volksgemeinschaft entrollt. Sein Ziel ist, alle staats- bürgerlichen Kräfte zu einer verantwortungsfreudigen Staats- und Dolkspolllik zusammenzuführen. In der internationalen Welt will er«in« Stimmung gegenseitigen Der- trauen« schaffen, die unserem neuausstrebenden Vaterland freien Lebensraum und Entfaltungsmöglichkeiten auch im großdeut- schen Sinne sichert Marx ist der erfolgreiche Förderer einer Außen- und Innenpolitik, die der deutschen Wirtschast Ruhe und Festigkeit gibt und sie neu belebt. Allzeit hat er dafür gekämpft, das deutsch- Kultur- und Bildungsgut allen Schichten des deutschen Volte« zugänglich zu machen. Dos sst Marx! Marx Ist ein Mann des Volkes, aus dem er hervorging und mit dem er in all seinen Gruppen verbunden blieb und sich verbunden fühlt. Marx sst der Geist der Sammlung. Er hat die Gabe der Ver- mittlung und spricht die Sprache des Vertrauens! Reinen Herzens und aufrichtigen Willens steht er unter uns. Eine Verkörperung deutscher Pflichterfüllung und deutscher Treu«! Einigkeit und Recht und Freiheit Sind des Glückes Unterpfand! Deutsches Volk! Der 26. April ruft dich zur verontwortungs- vollen Entscheidung! Laß Parteileidenschaft dein Urteil nicht trüben! Richte den Blick aufs Ganze! Wähle Wilhelm Marx ! Der Wahlsieg in Delgien. Brüssel, 6. April, abends S Uhr.(Eigen« Drahlberichk.f Der ganze Umfang des sozialistischen Sieges ist auch am Montag- abend noch nicht völlig zu übersehen. Fest slehk jedoch, daß die S o. ; i a li st e n ihre Skimmenzahl vm üb« 100 000 od« um l S Proz. vermehrt haben und den Katholiken ganz nahe rücken, wenn nicht sie üb«flügeln. Ein Gewinn von S Mandaten darf als sicher bezeichnet werden. Die Sozialisten gewinnen Mandate ln allen Pro- vinzen mll Ausnahme von Limburg . Die aklivistlfche flämische Froalparkei wird wohl voraussichtlich zwei Mandalsgewinne buchen. Ob die Kommunisten ein Mandat erob«a. Ist noch ungewiß. Die Katholiken dürsten sich behaupten, die Liberalen verlieren 10 bl» lZ Mandate, so daß ihr Besitzstand von 33 Abgeordneten fast auf 20 zusammenschmilzt. Die Größe des sozialistischen Sieges macht einen liefen Ein- druck auf die öffenlsiche Meinung. Im bürgerlichen Lag« herrscht größte Verwirrung, bei den Liberalen Saiastrophen- st t m w o o g, während die Kathollken ihre überspannten hofsaun- gen zu Grabe tragen müssen. Der schw«e katholische Miß«solg wird die Einheit d« katholischen Partei auf die schw«fie Probe stel.'Lv. Allgemein henscht in politischen Kreise« die Aussassuag. daß der Regierungsantritt der Sozialisten unvermeidlich fela wird. Im sozialistischen Parteibnrean treffen sortgesehl Glückwünsche d« ausländischen Bruderparteiea ein. IR Titte gewonnen? Brüssel. K. April.(EP.) Au? de« bis jetzt«eil« vorliegenden Mahlrefalkaten geht hervor, daß die Sozialisten die Sieger der gestrig« lvahlen sein««den. Sie Hab« bis jetzt 12 Sitze ge- wann« und nur einen verloren, somit im ganz« 11 Sitze gewonnen. Die Katholiken Hab« 4 Sitze gewann« und drei verloren, somit nur ein« gewonnen, die Liberalen Hab« ein« Sitz gewann« und 13 verlor«, somit 12 verloren. Die Front- parket hat 2 Sitze gewonnen und ein« verlor«, somit ein« gewonnen. Die Resultate in Brüssel , Lütttch und Geul sind infolge de» groß« Umfange» tet wahloperation««och nicht bekannt. Vi» setzt haben die Sommuuistea noch keine» einzig« Sitz gewonnen.
gebiet in ländlicher Bauweise. Aehnlich wie bei ein« anderen xroß»» Stadtplanung amerikanischer Herkunft, bei der Hafenstadt Dacren in Ostasien , die" heute Japan gehört, ist für Canberra charakteristisch: die Lockerung des Stodtgonzen, das Raumlossen zwischen den Teil- körpern. H. de Fries messt darauf hin, wie hier die Städteplanung einem Naturgesetz beim Bau organischer Körper folgt: denn deim Kind«, beim Zungen Tier wie bei den wachsenden Pflanzen ordnet die Natur immer elastische Zwischenlagen zwischen die festen struk- ttven Teile, und au» ihnen kann sich der wachsende Organismus in seiner zunehmenden Ausdebmmg ohne Schwierigkeiten ergänzen. Diese Befolgung biologischer Bildungsgesetze ist«b« auch bei der Erwellerung unserer alten Großstädte und überoll erforderlich. Mhlingscarmeu. Süßliche Flaneurs auf Promenaden Schielen scharf nach femininen Waden Und die Landschaft ist erotisch parfümiert. Hunde und Studenten werden kühn«. Schon Im Freien schlafen Strizzis und Schlawiner. Ein Banause ist. wem das nicht imponiert! Damen protz« mll brillantnen Ringen. Männerchöre in Lokalen singen. Daß sie Wilhelm wieder wollen und warum. Und das Impotente Saufgelichter Fühll als Volk der Denker sich und Dichter. (Laut Statistik geht der Selbstmord um.) Teich und Zeitung wimmeln jetzt von Enten. Deutschland wählt den neuen Präsidenten: Jeder ist auf jeden tief erbost. Und der Bürger sorgt sich um sein Bares, Blickt vertrauensvoll hinauf zu Jarres, Und wir andern sagen nur: Na. Prostl Summ-Sumrn.
p«lk»bSH»e. An Stell« btS erkrankten Gregor PiatigorSk» wkd in dem KarfreitagStonzert der VolkSbübne Konzertmeister Joiepb WolsStbal mitwirken. ES gelangt die.Cbaconne' von Nach, und TorolliS ,2a Folia' zu Gehör. Arn Flügel: Waldemar Liachowskh. 3a der«rohen volksaper geht w Abänderung dcS GpielpIanS a« Donnerstag.Rigoletto- in Szene. Dirigent: Jssai Dobroven. Miania. Vi« letzt« vor«hrnag de« Lehrfilm« Der«erdegong einer großen Tag-tzettung mit erläuternde» Vortrag findtt Mittwoch 7 Uhr im großen Theatersaal statt. vl« Skaolsprelse der«kodem e der«Cnfh. Nm die tell Bestehen der Goldwährung wieder in Krast getretenen zwei StaatSvreise der Akademie der Künste boben sich nicht weniger al« 48 Maler und 19 Bildhauer bemüht. Die hohe gabt ertlärt sich au« der ichlechten wlrtschastlichen Lage der Künstler, denen Auiträge in letzter Zell fast gönzlich sehlen. Die Preise wurden dem Maler DSrriet-Hamiover und dem Bilddauer Henselmann zugestanden. Bruno Krauslops veranstaltet vom 5. Aprll Bf« 5. Mai in der Reuen Kunsthandlung. Tauentzienstr. 6.«me Kollekttvaudftellung von Gemälden und Aquarelle».