Einzelbild herunterladen
 

U

-

gestellten verminderten Konturensfähigkeit. Zunächst muß| sazkrise. Wenn sich die Arbeiterschaft gegen diefes Verfahren festgestellt werden, daß die Behauptungen der Unternehmer, zur Behr seht und sie muß sich schon im eigenen Interesse die Löhne und die Arbeitszeit feien der wesentliche, wenn dagegen zur Wehr sehen- so hardelt fie dabei im wohl nicht alleinige Faktor dieser verminderten Konturrenzfähigkeit, verstandenen Interesse der deutschen Wirtschaft. ganz offensichtlich falsch sind. In den Konkurrenzländern des Auslandes herricht überall der Achtstunden tag, teilweise sogar eine noch fürzere Arbeitszeit durch früheren Arbeitsschluß am Sonnabend. Soweit die Löhne in Betracht kommen, sind sie gerade in den Ländern, die in der Maschinenindustrie am tonfurrenzfähigsten. sind, nämlich in England. und in den Bereinigten Staaten, weit höher als in Deutschland . Auch ein Vergleich bezüglich der Sozial­lasten würde feineswegs ergeben, daß diese die Kon­kurrenzfähigkeit der deutschen Industrie auf dem Weltmarkt gefährden.

Die Ursachen dieser beklagten und teilweise tatsächlich vor handenen Verminderung der Konkurrenzfähigkeit sind andere. Wenn wir die deutsche Produktion untersuchen, so fallen uns zwei Umstände besonders auf: 1. die Verminderung bes Anteils der Löhne am Preis des Produktes und 2. das außerordentliche Steigen der Regieuntoften im Verhältnis zur Vorkriegszeit. Diese beiden Tatsachen be= dingen einander. Würden die Regieunfosten wieder auf das normale Maß zurückgebracht, dann stiege der Anteil der Löhne. Das Zurückgehen des Anteils der Löhne hat zur Folge, daß es den großen Maffen der Arbeiterschaft weit weniger als vor dem Kriege möglich ist, die von ihnen er­zeugten Produkte zu kaufen. Damit entsteht ein weiter Abstand zwischen Produktionsmöglichkeit und Absatz.

Es ist eine bekannte Tatsache, daß die deutsche Industrie während der letzten zehn Jahre ihre Betriebe außerordentlich ausgebaut hat. Die Produktionsfähigkeit der Industrie ist erheblich gestiegen. Die Verkürzung der Arbeitszeit, die feit 1914 eingetreten ist, war dabei feineswegs ein Hindernis, sondern hat im Gegenteil fördernd gewirkt. Die erweiterten Betriebsanlagen, die nur zum Teil ausgenugt werden, ver­ursachen jedoch ganz erhebliche Verwaltungskosten. Zu diesen gesteigerten Verwaltungskosten kommt der in Deutschland höhere 3insfag, der gleichfalls verteuernd wirft. Es tommt weiter hinzu, daß die Kartell- und Monopolwirtschaft der Schwerindustrie eine große Belastung für die Fertigindustrie bedeutet. Durch die fogenannte vertitale Konzentration, d. h. durch die Angliede rung der Fertigindustrie, der Banken und Transportgeschäfte an die Schwerindustrie ist die Fertigindustrie ganz ins Schlepp tau der Schwerindustrie gelangt und heute weder fähig noch gewillt, gegen die preisverteuernde Politik der Schwerindustrie anzufämpfen.

Wir haben uns in Deutschland daran gewöhnt, bei Unter­fuchungen über die Wirtschaftslage zum Bergleich den Vor­friegsstand heranzuziehen. Seit 1914 ist die Welt jedoch nicht stehen geblieben. In anderen Ländern ist man rastlos bemüht gewesen, den Massenkonsum zu steigern, und zwar vornehmlich durch die Ausschaltung aller unratio nellen Kosten der Produktion. In Deutschland dagegen hat sich die Industrie hauptsächlich während der Inflation be­Tastet mit fogenannten Sachwerten, und zwar durch Erweite­rung der Betriebsanlagen, die heute nicht ausgenutzt werden, aber die Produktionskosten verteuern.

Statt nun darauf bedacht zu sein, diese vergrößerten Be­triebsmittel auszunuzen und, soweit sie unmodern geworden sind, zu erneuern oder abzustoßen, pfuschen die Unternehmer fortgesezt an den Löhnen und der Arbeitszeit herum, wodurch die Abfagmöglichkeit und die( Ausnutzung der vergrößerten Betriebsmittel nur verringert werden. Das Verfahren, das die deutschen Unternehmer unter der Führung der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände, deren Borsigender bekannt­lich gleichzeitig Borsitzender des Verbandes Berliner Metall­industrieller ist, anzuwenden bemüht sind, führt nicht zu einer Erhöhung, sondern zu einer Verminderung der Ronkurrenzfähigkeit und zu einer Berschärfung der. Ab­

Die erste Frühlingssonne.

Bon Henni Lehmann .

-

Heut, als ich erwachte, schien sie in mein Zimmer. Nach falten Tagen die erste Frühlingssonne, und es war Sonntag. Da be schloß ich, mich um nichts weiter in der Welt zu sorgen und spazieren zu gehen. Wohin? In den alten Bart, in dem das Flüßchen heut ficher unter den überhängenden Bäumen so luftig plätschert, als ficherte es in heimlicher Lenzfreude? Den alten Bart, in dem die Amsein jetzt fingen?

Nein, nicht dorthin!

-

Durch die schön gepflasterten Straßen des vornehmen Biertels, in dem die Häuser frisch und blant zwischen den Gärten stehen, Gärten, in denen Schneeglöckchen, blaue Scylla, gelbe, lila und weiße Strofus in gepflegten Reihen geordnet wachsen, beinahe wie ein Regiment von Blumensoldaten, das zur Parade aufmarschiert? Nein, auch dorthin nicht!- Ich gehe in die engen, winfeligen, frummen Straßen der alten Stadt, dhe Straßen, in denen die aimen Leute wohnen. Da hängen die kleinen verwitterten Häuserchen oben ein bißchen vornüber, als feien sie müde geworden Dom Alter. Da sind die kleinen Scheiben der Fenster ein wenig blind und trübe wie Augen, die viel gemeint haber. Da stehen die Steine des Pflasters auf dem Fahrdamm spitz und höckerig heraus, so daß ich daran denken muß, wie wehe sie müden Füßen tun mögen, die auf zerrissenen Sohlen darüber wandern.

Doch heut sehe ich das alles nicht, denn heut ist die alte Straße, die im Winter schläft wie ein müder Maulwurf, aufgewacht und lebendig geworden. Alle die Blumen und Blüten, die da innen die engen Räume hell und froh machen, auch in dunkeln Tagen, laufen heraus aus den Häusern auf kleinen Buben- und Mädel­beinen, rennen durcheinander, purzeln übereinander, greifen ein­ander, fliehen einander, fichern luftiger als das plätschernde Flüßchen, haben hellere Stimmchen als die Amseln im Bart.

Wie viele, viele Kinder gibt es in den alten Häusern der Armut Straße!

Da stehen zweie auf dem höckerigen Pflaster des Fahrdanums. Sie dürfen das ruhig tun, denn die Straße ist zu eng, als daß Fuhr werk hindurch fahren möchte, das dort nichts zu suchen hat. 3wei find es, der Bub vielleicht vierjährig. Er hat ein rundes wichtiges Gefichtchen, mit dem er sich über den Korb beugt, den er mit beiden Händen vor sich hätt. Ihm gegenüber das Mädelchen mit dem Blondkopf und den dünnen frummen Beinchen fuckt auch begierig in den Korb, über deffen Rand ihre Augen eben hinausreichen. Ja, da gibt es freilich etwas Schönes zu sehen! Jetzt greift der Junge mit der einen Hand hinein, schiebt das Brot, das er für die Mutter gehelt, beiseit und holt mit fpigen Fingern etwas heraus, das er dem Mädelchen in den Mund schiebt ein Zuderbonbon ein andres, das stedt er in den eigenen Mund.

dann

Daß es auf einem anderen Wege geht, daß man durch Rationalisierung der Produktion eine Berbilligung der Pro­dufte, somit ein Steigen des Anteils der Löhne erzielen fann, was wieder ein Steigen des Absages und der Konkurrenzfähig­feit überhaupt nach sich zieht, das haben insbesondere die Deutschen Werte auf dem Gebiete der Automobilindustrie bewiesen. Auch die Deutschen Werke waren ganz ungeheuer lich belastet mit Betriebsanlagen, die sie übernommen haben und die für ihre gegenwärtige Produktion völlig ungeeignet waren. Und doch haben sie in sehr kurzer Zeit es verstanden, die Automobilindustrie meit zu überflügeln. eine Beispiel zeigt mit schlagender Deutlichkeit, wo eingefekt werden muß, um eine Steigerung der Konkurrenzfähigkeit zu erzielen. Es ist nicht nur das Recht, es ist die Pflicht der Arbeiterschaft, sich gegen die furzsichtige und verhängnisvolle Politik der Unternehmer mit allen Kräften zur Wehr zu sehen.

Wie sie sich lieben.

Stresemann belehrt die ,, Nationalpoft".

Dieses

Die deutschnationale Bresse hat am Sonntag wieder eine gesammelte Offensive gegen die Außenpolitik der Regierung und den Sicherheitspaft angesetzt, voran die National: poft". Darauf erhält sie von der Nationalliberalen Correspondenz " folgende Belehrung:

"

Eine deutschnationale Zeitung Berlins beflagt sich über Ge­heim diplomatie in der deutschen Außenpolitif. Das betreffende Blatt hätte sich die Druckerschwärze sparen fönnen durch eine Anfrage bei den zuständigen Stellen der eigenen Partei, die über Ziel und Tattif der deutschen Außen­politik auf das genaueste unterrichtet sind. Es dürfte auch in deutschnationalen Kreisen Berlins bekannt sein, daß man gerade in den Ostmarken für die Politik Stresemanns volles Ber­ständnis hat. Mangelt es an genügender Auftlärung, dann empfehlen wir, noch nachträglich die Rede Stresemanns im Auswärtigen Ausschuß nachzudrucken, die durch WTB. verbreitet wurde."

Herr Stresemann und Herr Schiele find also einig, Herr Schiele ist auf das genaueste unterrichtet" und billigt die Politit Stresemanns. Die deutschnationale Breffe aber liebt weder Stresemann, noch seine Politik, noch die Entente Stresemann- Schiele. Wenn nach den Reichstagsferien die deutschnationale Reichstagsfraktion zu sammentritt, wird das eine brüderliche Begrüßung geben!

Jarres und Adenauer.

Eine vielsagende Erklärung.

Köln , 7. April. ( Eigener Drahtbericht.) Der Presse wird heute früh folgende Erklärung der Herren Adenauer und Dr. Jarres

übergeben:

Die Herren Dr. Adenauer und Dr. Jarres find in Gegenwart der Borsitzender der Rheinischen Zentrumspartei und der Arbeits­gemeinschaft des Rheinischen Provinzialverbandes zu einer ein= gehenden Ausfprache über die in der letzten Zeit zutage ge­tretenen Meinungsverschiedenheiten, betreffend die Rheinlands. politik an Jahre 1923, zusammengetreten. Insbesondere wurden die Borgänge in Barmen und Hagen am 24. und 25. Oftober 1923 erörtert. Cine Ginigung über den Wortlaut der damals ge­machten Aeußerungan wurde dabei nicht erzielt. Beide Herren

Auf zur Wahlarbeit.

Das Bureau des Boltsblods für die Wahl des republi­fanischen Präsidentschaftstandidaten Dr. Wilhelm Marg befindet sich im Reichstagsgebäude , Ober­geschoß. Zimmer 14.

Dort in der Haustür steht ein größeres Mädchen. Sie trägt eine verwaschene Schürze, die fast so lang ist wie sie selbst. Aber wenn die Kleidung grob und fadenscheinig ist, das Gefichtchen ift Welt hinein, als wollte sie zuerst von allen alle Sonnenstrahlen frisch und fein, und die kleine schmale Nase sticht so lustig in die fangen.

Und dort eine Gruppe von Knaben. Sie halten in den Händen tieine runde Kügelchen Murmeln! Die lassen sie hinrollen zu der fleinen Grube, die sie dicht vor dem Hause in einen schmalen Erdstreifen gegraben haben. Keinem feudalen Herrenreiter beim Wettrennen ist seine Aufgabe und ihr Erfolg wichtiger und bedeut samer als ihnen der ihrige! Wer trifft zuerst in das Loch?

Neben mir malt einer mit einem Stüdchen weißer Kreide Vierecke auf das Pflaster des Bürgersteiges und schreibt hinein: Himmel, Hölle"

Drüben sitzt einer platt auf dem Pflaster und läßt sich von der Sonne bescheinen.

Dort haben sich welche an den Händen gefaßt, tanzen herum und singen. Da hat eine einen Strid, den sie über das Haupt schwingt, durch den sie springt.

Ach ihr lieben Frühlingstinder, ihr junge Menschheit! Mag euch lange die Sonne scheinen, ihr gehört in die Sonne! Kinder follen Sonne haben.

die Lebenssonne verdunkelt werden mag. Etmas trauriger gehe ich Das denke ich, und ich denke daran, wie oft diesen Kindern nach Hause, als ich gekommen. Ganz traurig bin ich nicht. Wer fann ganz traurig sein, wenn die erste Frühlingssonne scheint?

Die Neuordnung der Berliner Antifenfammlung. Die Antifen­fammlung der Berliner Museen umfaßt Schäße, wie fie felten ver­einigt werden. Die Vasensammlung hat schwerlich ihresgleichen; Bronzen, Geräte, Gläser und Waffen sind reich vertreten, und manche Abteilungen, die bisher noch in den Magazinen schlummern, werden große Ueberraschung hervorrufen, wenn sie erst einmal aufgestellt find. Daß alle diese Schäße nicht völlig zur Geltung tommen, liegt an der Raumnot, zum Teil aber auch an der unübersichtlichen Auf­stellung. So tritt die Stulpturensammlung erst jetzt in das rechte Licht, nachdem ihre Neuordnung von Prof. Bruno Schröder vollendet worden ist. Wie Anton Mayer im Sammlerfabinett" bes richtet, find alle Räume des Schinkelhauses nach und nach vollständig ufngestaltet worden. Nach dem Willen des Erbauers wurden in der Rotunde alle Zwischenräume der Säulen mit großen Skulpturen, die wiedergeöffneten Nischen des oberen Umgangs mit fleineren Wer­ten idyllischen Charakters gefüllt, in allen Sälen fielen die schweren Scherwände und Vorhänge, die die edle Architektur zerrissen, alle Reliefs wurden in Seitenlicht gerüdt, der ganze Bestand wurde nach der Entstehungszeit gesichtet und das fünstlerisch Bedeutende ausge­wählt. Dabei wurden die einzelnen Stücke in ihrer ursprünglichen Schönheit wieder hergestellt, falsch aufgesezte Köpfe richtig verteilt, falsche Ergänzungen entfernt usw. Auch die häßlichen Sintertrusten, die manche Werte ganz entstellten, wurden vorsichtig beseitigt, aber nicht, wie früher, durch Säuren, sondern mit mechanischen Mitteln.

|

erffären aber ausdrüdlich, daß fie nach diefer Aussprache überzeugt find, daß alle bei den Verhandlungen in Barmen und Hagen ge äußerten Gedanken nur aus den Beweisgründen entsprungen sind, das Rheinland dem Reiche zu erhalten. Die von Herrn Dr. Jarres seinerzeit vorgeschlagene Lösung fann vom Zentrumsstandpunt aus nach wie vor ausdridlich nicht gebilligt werden. Es wird aber an­erkannt, daß Herr Dr. Jarres die Rheinlande niemals hat versaden laffen wollen.(: 2. Red.)

Die Herren Adenauer und Dr. Jarres haben sich verpflichtet, jede Erörterung dieser Frage abzubrechen, und sie erfuchen hiermit die ihnen nahestehende Bresse und ihre politischen Freunde, ihnen darin zu folgen."

Die Erklärung entbehrt nicht eines pitanten Reizes. Als Jarres beim ersten Wahlgang, nach vergeblichen Leugnen seine erfadungspolitit eingestehen mußte, verfiel er auf die dumme Ausrede, Adenauer sei auch ein Verfadungs­politifer gewesen. Nunmehr erklärt Adenauer schriftlich, daß Herrn Dr. Jarres mitzumachen und Jarres erklärt sich damit er gar nicht daran gedacht habe, die Versadnngspolitik des einverstanden! Schweigen, um Gotteswillen Schweigen und fich nicht verantworten müssen!", ist die Parole des schwarz­weißroten Präsidentschaftskandidaten. Dem zuliebe steckt er auch die schwungvolle Ohrfeige ein, die ihm Adenauer durch die Erklärung berabfolgt. Wirklich, ein echter Mann, ein ganzer Mann, ein Mann, der dem Rechtsblock wie auf den Leib zugeschnigt ist.

Landbundskandale.

Ungetreue Direktoren und leere Kaffen.

Es hat bekanntlich niemand mehr über die Zwangswirtschaft, über die Bureaukratie und Unrentabilität kommunaler und gemein­nütziger Betriebe gewettert, als die echt deutschnationalen Herren Dom Landbund. Und es ist noch allzu bekannt, daß gerade die Herren vom Landbund und der hinter ihm stehenden Kreise sich nicht genug tun fonnten in der Aufdeckung von Korruptions ". und anderen Standälchen". Von diesem Gesichtspunkt aus be­trachtet, wirft es sehr eigenartig, menn man da z. B. aus Kottbus erfährt, daß in der Niederlaufiger Landbundgenossen­schaft die Lage sehr ernst" sei, daß im Laufe von 5 Jahren drei Direttoren wegen Untreue entlassen werden mußien( alles gut national abgestempelte Herren!) und daß trotz gioßer Umjaze faum Betriebskapital mehr vorhanden set. Auch fam in der am 28. März 1925 in Ströbizz bei Kottbus stattgefun denen Generalversammlung zum Ausdruck, daß der ganze Apparat zu teuer arbeite", in den fleinen Lagern seien zu viel Beamte, man werde von einem zum anderen geschickt usw. Infolge dieser Zu­stände betonten verschiedene Diskussionsredner, daß das Ver­trauen und zum Landbund schwächer werde mancher Bauer würde austreten. Diese Borgänge zeigen jedenfalls wieder aufs neue, wie weit es mit der Remheit" und Fähigkeit" der Herren von Rechts bestellt ist. Sie können nicht einmal eine landwirtschaftliche Genossenschaft in Ordnung halten und mit Ruzen führen. Aber das hindert sie nicht, fräftig gegen die gemeinnützigen Bestrebungen der deutschen Arbeiterschaft und der Kommunalvermaltungen anzufämpfen. Erfreulich ist es, daß es jetzt auch endlich auf dem Lande zu tagen beginnt. Die kleine und mittlere Bauernschaft fängt an zu begreifen, für meffen Inter­essen der Landbund in Wirklichkeit eintritt, Derartige Borkommnisse fördern die Erkenntnis beffer als alle Propaganda.

Bei der Bürgermeisterwahl in Sonderburg ( Dänisch- Schleswig) wurde der bisherige Bürgermeister Johann Jacobsen( Sozial­demokrat) auf vier Jahre wiedergewählt. Zum stellvertreten­den Bürgermeister wurde an Stelle des Kaufmanns Rod( Rons. Däne) der deutsche Justizrat Alexandersen mit den deutsch - bürgerlichen und sozialistischen Slimmen gewählt.

Ein deutsch - estnischer Schiedsvertrag ist im Entwurf dem eſtni­schen Außenminister Busta übergeben worden, als er letthin den deutschen Außenminister in Berlin besuchte.

Da der künstlerische Unmert der Kopien immer deutlicher hervortritt, je mehr Originale bekannt werden, so wurde unter den Kopien auf­geräumt und alle entbehrlichen Stüde wurden im Neuen Museum Eine besondere Porträtgalerie murde Werke nunmehr nach der Zeit geordnet, nach ihrem Wert gesiebt und zur Deforierung verwandt. eingerichtet. Auf diese Weise wurde erreicht, daß die griechischen murde umgeordnet. in geschlossener Harmonie aufgestellt sind. Auch der römische Saal wurde umgeordnet. B.

Ein Film über erste Silfe bei Unglüdsfällen. Unter dieser Titel hat die Gervid- Film" im Auftrag des Roten Kreuzes" einen Film geschaffen, der in der Urania vor einem Kreise von Interessenten und Fachleuten zum ersten Male Dor­geführt murde. Einleitend sprach Camilia Spira vom Leffing Theater einen packenden Vorspruch, der Präsident des Reichsgesundheitsamts, Professor Bumm, mies auf dre Bedeutung der gesundheitlichen Belehrung des Volfes hin, Sanitätsrat Dr. Cramer, der ärztliche Berater für den Film, gab einige einführende Erklärungen. Der Film veranschaulicht in populärer Form die ersten Hilfsmaßnahmen, die bei den häufigsten Unglücksfällen des täglichen Lebens vor Eintreffen des Arztes vor­zunehmen sind. Eindringlich aber wird dem Laien an der Spizze des Films zugerufen: Lieber feine als falsche Maßnahmen!

Die

Der erste Teil zeigt Biß und Schnittmunden, der zweite Teil Knochenbrüche und Ferienfungen, der dritte Teil behandelt Er. licher Zufall häufig mit sich bringen fann. So z. B. leichte Schnitt­frieren, Ertrinken und Ohnmachtsanfälle. Dargestellt werden ni.hi nur die leichten, sondern auch die schweren Fälle, wie sie ein unglüd­munden neben Verlegung der Schlagader mit der Gefahr des Wer­blutens, neben der Verrenkung der offene Knochenbruch. Regisseurin des Films, Frau David, hat es meisterhaft verstanden, die Hilfeleistungen auch technisch so flar herauszuarbeiten, daß sie ohne weiteres verständlich sind. Einzelne de dargestellten Hilfe­leistungen lönnen allerdings mur ärztlich vorbereitete Laien vor­nehmen, worauf im Film jedesmal besonders hingewiesen ist. Borbereitungsfurse dieser Art veranstaltet das Rote Kreuz, daneben auch unsere Arbeiter famariterorganisation. Der Film wirkt tro seiner manchmal etwas zu bescheidenen Aufmachung feineswegs trocken und lehrhaft, die einzelnen Fälle sind vielmehr in geschicier Weise von fleinen Handlungen umrahmt. Dem geschulten wie un­geschulten Laien bringt der Film so wertvolle Winke und Ratschläge, daß seine Vorführung vor weitesten Kreisen zu wünschen ist. Be sonders zu empfehlen ist er zur Vorführung in den Betrieben sowie in unseren Sport, Wander- und Jugendorganisationen. R. W.

Austausch von Kölner und amerikanischen Studenten. Die Wirtschafts­und Sozialpolitische Fakultät der Universität Stöln bereitet einen regelmäßigen Studentenaustausch mit den Vereinigten Staaten vor. Es ist beabsichtigt, beutiche Studierende auf etwa zwei Semester, die ihnen später auf ihr Studium angerechnet werden, nach Amerifa zu fchiden. Als Gegenleistung für ihre freie Aufnahme müßten in Stöin einige Freistellen für amerikanische Studierende geschaffen werden.

Ein Einstein- Inftitut in Jerusalem . In Jerusalem wurde auf dent Brunditud der Universität in Anwesenheit Lord Balfours der Grundstein des Einstein- Instituts für Mathematit und Physit gelegt. Die Feier mar turz und einfach.