':,ies an bar Ruhr . 5« der Vorkriegszeit betrug das Ber> nis zwischen Ruhr und Niederschlesien 66—68 Proz. Las hresein kommen im Durchschnitt 1913 betrug 3 M. Das Jahreseinkommen im Durchschnitt 1924 da- en 1060 M. Umgekehrt haben sich die Preisverhaltnisse ent- Mt: Bei den Lebensmitteln, welche für die Erhebung der chssiatistik festgestellt werden, ergibt sich eine Steigerung > SL Proz.. bei Textilwaren um 75 Proz. War eine annung in den Löhnen der Vorkriegszeit zwischen Osten > Westen noch einigermaßen zu vertreten, so trifft das heute fach nicht mehr zu. Durch das Abtreten der landwirtfchaft- en Gebiete im Osten haben sich die Preisverhältnilfe mdlegend geändert. Herrschte schon in der Vorkriegszeit unter den Berg- eitern Niederschlesiens bitterste Armut, so drohen die igen Verhälinisse zu einer Katastrophe auszuarten. nn auch die Behörden alles tun, um die Not zu lindern. ;i3nnen eben nur die krassesten Fälle berücksichtigt werden. radezu entsetzlich sind die Zahlen, welche von der Stadt a l d e n b u r g angegeben werden. Wahrend im Jahre 14 für die Zwecke der Wohlfahrtspflege 70 500 M., oder auf : Kopf der Bevölkerung der Stadt Waldenburg 2.93 M. sgegebcn wurden, stieg die Summe im Rechnungsjahre 1924 f 650 000 M. oder 15.63 M. auf den Kopf der Bevölkerung. cen wir, was der Magistrat der Stadt Waldenburg dazu reibt: „Es gehört jetzt zu den alltäglichen Vorkommnissen, daß auf .träge von Vollverdienern aus Wohlfahrtsmitteln für Metrllck- nde«Ingetreten«erden muß. um unvermeidlich« Exmissionsklagen vermeiden. Kinderreiche Familien sind bezüglich Kleidung und chuhweek fast ganz auf Beihilfe des Wohlfahrtsamtes und frei» lllge Wohlfahrtspflege angewiesen. Die Kosten der ärztlichen chandlung, die Arzneikosten und Entbindungskosten für Singe- 'Nge der Bergarbeiter müssen fast restlos aus Mitteln der Wohl- hrtspstege gedeckt werden." «Zerodezu trostlos sieht es in den Schulen aus. Uns liegt n Bericht der Schulen der Stadt Waldenburg vor, welcher n grauenhaftes Bild des Elends und der Gesundheitsver» altnisfo bietet. Bon 5296 Kindern sind 1622 oder 30,6 Proz. vollständig krank: davon leiden allein 203 Kinder an vffener Tuberkulose. Die Frage ist nun: WassollausdiesemRevier o erben? Wiederholte Verbandlungen haben seit Monaten ei den Reichsbehörden stattgefunden, ohne zu einem Resultat u führen. In erster Linie muß die Frage aufgeworfen -rerden, ob das Revier für die deutsche Volkswirtschaft not- .icndig ist. Diese Frage ist von allen Stellen bisher bejaht )orde:i. Wir sind der Meinung, daß wenn dieses Revier er- alten werden soll, die Reichsrogierun g'dasür sorgen .mß, daß die in diesem Revier arbeitenden Menschen auch m Leben erhalten werden. Daftir könnte in erster Linie die ieichseisenbahn sorgen. Die Annahme eines größeren Quantums Betriebskohlen würde dem Revier sofortige Cr- nchterung verschaffen. Die Herabsetzung der Frachten, die ereit» im Jahre 1312 vorgenommen wurde, müßte auch jetzt nieder ins Auge gefaßt werden. Alle darauf hinzielenden 'lerhandlungsn sind jedoch bisher ergebnislos verlaufen. Die tot und das Elend nehmen immer msbr zu und wenn nicht a ganz kurzer Zeit Maßnahmen ergriffen werden, daß die ■öljne mindestens um 50—60 Proz. aufgebessert werden cinften, so werden die Arbeiter de« niedersch lesischen Stein- ohlenreviers dem völligen Untergang preisgegeben. Pflicht der gesamten Oeffentlichkeit ist es, den geschilderten Zuständen lebhafte Aufmerksamkeit zu schenken, um eine nicht mehr gutzumachende Katastrophe zu verhüten! Der Ausschuß zur llickersuchuug der Geschäfte der Landes. sandbricfanstall vefchäftigt» sich gestern mit den Konten, die die Jarlowifc und Etzdorf für sich verwendet haben. Es ergab sich, daß Beträge, die In die Hunderttausende gehen, einfach verjubelt wurden. Ueber die Verwendung von ungefähr einer halben Million "innten Ausschlüsse bisher noch nicht erzielt werden.
Zur Seeliner Tagung öec Gemeiasthastssthnlen. Von Arth tiarseu. L.«it Paulsen vor 4 Jahren als Stadtschulrot nach Berlin kam, st jedem Berliner da» Wort Gemeinfchostsschul « geläufig geworden. Denn die von Hamburg auegehende Bewegung dieser Schulen war 8. mit der sein Name sich verknüpfte. Indem die gesamte Rechts- vress«. inden, die Vertreter der büigerllchen Parteien Im Berliner ssathausfaal diese Hamburger Versuch« als eine schulische Unmöglich. lest, alz eine Unstttlichkeit, ja eine überstiegen« Verrückchest hinzu- üollen sich bemühten, glaubten sie den Kampf gegen Paulsen auf da» wirksamste zu führen. Ist er selber auch als Opfer dieser skrupcl. losen Hetze schließlich gefallen, so hat doch keine Macht das Vor« dringen der neuen Schule hindern können. Es ist ein durchfchla- gender Beweis für die Zeltnotwsndigkett dieser Form, daß ei» volksparteilicher Kultusminister, Herr Boelitz, vor L Jahren die von Paulsen vorgeschlagenen Richtlinien der Berliner Gemein» schafteschulen bestätigte. Heut» gibt es in Deutschland nicht nur einzelne Schulen, die im neuen Geist arbeiten, sondern weit darüber hinaus wirkt ihr Beispiel umbildend auf die alten Schulen, auf da? gesamte volkoschulwesen überhaupt. Wer z. B. unooreing«» nommen di» preußischen Richtlinien für die Lehrpläne der Volks- schulen durchmustert, wird überall auf Formulleningen stoßen, pi« in dem Kreis der Gemeinschaftsschulen ihren eigentlichen Ursprung haben. Die ältesten Gemeinschaftsschulen sehen setzt auf 6 Jahre prak. Istch« Arbeit zurück. Sic stehen zum Teil in schwersten Kämpfe», einige sind der im letzten Jahre»nuner stärker aufbrandenden R-ak» twn zum Opfer gefallen. Das Schuwnrecht von Sundhausen , dessen blühende Schule von der völkischen Regierung Thüringens nach und noch beseitigt wurde, ist ebenso durch dl« pädagogische Presse bekamst geworden, wie der Kampf der Berknertor-Schul« m Hamburg um ihre grundlegenden Freiheiten und da» als Protest erfolgt« Aufgeben ihrer Sonderrechte durch die Leipziger Versuch»» schule. In diesen, Augenblick scheint e» notig, daß die Mitarbeiter und Freunde der Gieuuinschaftsschtilen zusammenkommen, um ihre Er» sahrüngen, ihr« Sorg«, und Freuden auszutauschen, vor allem aber, um der Oeffentlichkeit gegenüber deutlich zu zeigen, daß sie trotz aller Feindschaft da sind, weiter leben und wirken und in dem stolzen Vewußlsetn. daß sie e» sind, die dem gesamten Volt« die neu« Schul« geben, setzt den Zusanimenschluß zu einer Arbeits» und Kampf- gemiiiiischalit vollziehen. Wer dies« Tagung, bis am Doniwrstng, den S. April, früh um st Uhr. in der Auw de« Kai s«r.Fn»drich.Realgamnasiums m R»U»
Kommunistifthe Selbstmsrütaktik. Sie„säubern" sich zu Tode. Die.Rote Fahne" veröffentlichte gestern einen ganzseitigen Bericht über die Verurteilung Rädels. Brandlers und Thal- h« i m e r s. über die wir in der gestrigen Morgenausgabe bereits eine kurze Meldung brachten. Der offizielle kommunistische Bericht gewährt einen interessanten Einblick in das wüste Getriebe inner- bald per kommunistischen Internationale, in der dl« diktatorische Faust der russischen Geldgeber in zunehmendem Maße jede selb» ständige Regung, jede Anwandlung von Vernunft und Porantwort- lichkeitsgefühl in brutalster Weise unterdrückt. Aus dem Bericht der Moskauer Exekutivsitzung geht hervor, daß die deutsch « Zentral« den Ausschluß Brandlers und Thalheimers aus der Russischen Kömmunistischen Partei gefordert und gleichzeitig verlangt hat. daß Rädel, FelixWolff.HeinzMöller, Walcher und Cdda Baum zur Parteioerantwortung gezogen werden. Die Zentral» Kontrollkommission hat unier Beteiligung der Internationalen Kontrollkommission dieser Forderung zugestimmt. Gi» hat aber van dem endgültigen Hinausmurf der genannten kommunistischen Führer vorläufig Abstand genommen und sich auf folgende Matznahm«» beschränkt: .1. Erteilung einer strengen Rüge, sowie Erteilung einer Verwarnuna an dl« Genassen Brandler. Tbalheimer. Radek, Felix Wolff. Heinz Möller und an die Genossin Edda Baum wegen ihrer systenialischen Frattwnsarbiit und schwerer Verletzung der Parteidisziplin. 2. Den Genossen Brandler, Thalbeimer, Radek, Fellr Wolff, Heinz Möller und der Genossin Edda Baum di« Einmischung in die Arbeit der KPD. in irgendwelcher Form zu ver- bieten. 3. Die ZKK. verwarnt die Genossen, datz jegliche weitere Fortführung der Fraktionsarbeit durch sie. bzw. die Einmischung in die Anaelegenhesten de-- KBD. si« unweigerlich außerhalb der Reihen der KPD. stellen wird. 4. Die Ankstln-chme der Genossen Drandke». Ihakheinisr und Radek an der Arbeit der Komintern als unmlSssig zu erachten. S. Die ZKK. erachtet die Durchführung einer breit angelegten innerparteilichen Arbeit feiten» der Zentrale der KPD. für erforderlich, zwecks Erläuterung der politischen Bedeutung de« gegenwärtigen Beschlusses allen Parteimitgliedern gegenüber." Auf diesen Beschluß, der„unter stürmischem Beifall" einstimmig angenommen wurde, erfolgte die Verlesung einer Erklärung Brandlers, Thalheimers und Radek», in der diese de- und wehmütig ihre als ketzerisch betrachteten Auflassungen ab- schwören, si« als„historisch ü'-erholt" bezeichnen und begeistert den Thesen Einowsews über di«„Bskfchewisierung" der Äomrnunlsttfchen International» zustimmen. Dies« Kapitulation de? Radek-Yruppe vor den Machthaber» hat ihr indessen wenig genubt. Als Antwort auf ihre Erklänmg verlas der Generalsekretär Manullsfi im Namen der russischen Delegation ein» scharf» Kampfansage gegen Radek, Brandler und Thalheimer.in der dies« Ketzer beschuldigt werden,„daß sie nach wie vor mit beiden Füßen auf dem Boden der Taktik der Koalition mit den Sozialdemokraten stehen, sich weiter vom Bolschewismus entkernen und dem Mensche- wismus nähern". DI» Erklärung Radek». Drandlers und Thal- heimers. heißt es weitar. könne nicht ernst genommen wer- den. Sie klinge wie die gl«ichla"t«nde Erklärung Paul Levis (bevor dieser von der Kommunistischen Internationale in Acht und Bann getan ivurdH. Ebenso unaufrichtig sei da« Verhallen der genannte» Gruppe in der Frag» de» Trotzkismu». Radek Hab« in Rußland direkt d«n Trotzkismu« unterstützt, während Brandler und Thalhsimer versucht hätten, durch halbe Ablehnung des Trotz, kismus sich di« Möglichtelt von Angriffen auf die KPD. zu er- kämpfen.„Deswegen— heißt es zun, Schluß der russischen Er. klärung— kann die Komintern dieser Erklärung(der Radek-Gruppe) kein Vertrauen schenken. Das Plenum sieht in dieser politisch unaufrichtigen Erklärung Brandlers, Radek« und Thalheimers«in durchsichtige», aus dem Arsenal sozialdemotratischer Führer entlehntes taktische» Manöver, da, gegen dl« Lrni« de» 8. Kongresses gerichtet ist. Da» Plenum lehnt es daher ab, di« Erklärung zur Kenntnis zu nehmen."
kölln. Kaiser-Friedrich-Str. 208/210. beginnt und sich über Kar. sreitag ausdehnt, besuchen will, der gehe nicht hin mit der Er- Wartung, hier neue Schlagworts, grundstürzende Theorien, leiden- schaftliche Kampfansagen mit mehr oder wenig, r parteipolitischer ärbung zu hören. Er wird rncht aus di» Koste » kommen. Die eiten für ein« billige revolutionäre Phraseologie sind oorüber. Wer aber wissen will, mit welchen Problemen dies« Häuser der Jugend, dies« vom Gesetz der Arbeitsgemeinschaft und Arbeits» gliederung durchpulsten Lebensstätten der Jugend gerungen haben und ringen, wie sie sie siegreich überwunden oder auch abgelehnt haben, wer wissen möchte, was heute tn neuen Schulen in Deutsch « land gearbeitet wird, der wird voll befriedigt werden. Doppelt und dreifach willkommen aber soll der sein, der zu uns kommt mit dem Willen, selber ein Freund und Mitarbeiter zu rneeben. Denn noch sind es unter der großen Schar der öffentlichen Lehrer viel zu wenige, die von Einsicht in die gesellschaftlichen Notwendigkeiten unserer Zell getrogen ein Leben hingebender Arbeit der großen Aufgab« widmen, dem deutschen Boll eine innerlich neue Schule zu geben._
vo« Glück im Schaufenster. Ich habe viel Sehnsucht schon gesehen. Wellen trückic, groß« Sehnsucht. In den Augensternen«ine» kleinen Knaben habe ich sie sich einmal spielen sehen, der vor einem Schokoladengeschäft stand, gou; Ausaegangensein in den' Ausgelegten, ganz Hingebung an die un- erreichbaren Genüsse.... Auf den Mienen«Ines Soldaten habe ich St einmal gesehen. Zu nächlstcher Stunde ist dao gewesen, als ich a blitzschnell plötzlich hinter seinen Stuhl getreten war und ihn dabei überrascht hall,, wie er ein» Photographie beguckte,«ine Photographie, aus der ein« Frau mit einem klemen Mädchen, seine Frau mit seinem kleinen Madchen zu sehen war. Aon dem Gesicht eines Literaten Hab« ich sie einmal abgelesen, als das Stück eines anderen Literaten einen Bombenerfolg hatte. Ja. aber die größte Sehnsucht, die Hab« ich bestimmt vor«in paar Tagen bei einem sangen Madchen gesehen. Da» stand, iu den Arm eines Jünglings gehängt, vor einem Schaufenster im Innern der Stadt, lind hinter dem Schaufenster war«ine Schlafzimmer» einrichtmig zu sehen: ein Waschtisch, zwei Bellen, ein««leUrische Lampe, die rot abgedämpftes Licht ausstrahlte, ein Spiegelschronk. Einen Augenblick nur guckte ich. so ganz im Borubergehen. in das Antlitz des Mädchens. Einen kurzen Augenblick nur. Aber während dieses Augenblick» schaute ich so viel Inbrunst, so viel Hoffnung, so viel Glönbigkeit und glückselig» Reinkeit w>« weder bei jenem Knaben, noch bei dem Soldaten, noch b« dem Lueraren wie überhaupt nach nie zuvor. Das ist das Große, stand in ihren Augen, das geheimntsoolls Letzte, der Inhalt. Ich trippelt» weiter. Cs werden'.mch mehr Mädchen an dein Schaufenster m der Stadt stehen bleiben und das Produkt«mes geschickten Möbelau,- steller» mit dein letzten Glück p«, Lebens in Zusammenhang bringen. Lieb«, kleine Mädel! H. B.
Man sollte nun meinen, daß es an dieser öffelllllchen Brand- martung der Radek-Gruppe, die gleichfalls den.einstimmigen" Bei- fall der Kommunistischen Exekutive fand, genug sein würde. Aber die Vertreter der Ruth-Fischer-Scholem-Zentral« gingen über die Erklärung ihrer russischen Vorgesetzten noch weiter Humus. Sie gaben ein» Erklärung ab. daß die Antwort von Brandler, Radek und Thalheimsr nur ein durchsichtiges Manöver sei, um sich durch angebliche Zustimmung zu den Beschlüssen der Kommunistischen International» wieder.eine legale Plattform für ihre Fraktionsarbeit" zu schaffen. Aber die KPD - sei sich bewußt,»daß si« verloren ist, wenn sie den Absichten und Stimmungen Brandlers, Rädels und Thalheimers nachgibt." Des- bald führ« st« den Kampf gegen die Brandler-Richwng mit solcher Schärf« und Tiefe bis zu den untersten Organisationen der Part« durch. Dieses Eingeständnis der deutschen Kommumstischen Zentrale ebenso wie das ganze Ketzergericht In Moskau ist äußerst wertvoll und lehrreich. Es zeigt, daß das fortgesetzt« Gerede der Kommu- nisten von der.proletarischen Einheitsfront", das sie insbesondere zur llnterhöhlung der Gewerkschaftsarbeit benutzten, nicht» anderes ist als bewußt« Lüg» und Heuchelei. Denn das Hauptverbrechen Radele, Thalheimers und Brandlers, dieser eigentlichen Gründer der deutschen kommunistischen Bewegung, be- steht ja nach den Erklärungen der Moskauer Päpste und ihrer beut- schen Lehrlinge darin, daß sie»ine Einheltssrant mit den sozialdemokratischen Arbeltern auf dem Boden praktischer Gegenwartsarbell sowie der Anerkennung der speziellen Bedingungen der deutschen politische» Bewegung und der Ablehnung eines jeden Sektierertunis anstreben. Eine solch« Politik ist natürlich für die Moskauer Selbstherrscher unannehmbar. Sie und ihr« Partei sind heute schon nichts anderes als ein« Sekt«, die ihr« verrückten Anschauungen der internationalen Arbeiterbewegung mit Gewalt aufzuzwingen sucht. Wer sich dieser Gewalt nicht fügt, fliegt unweigerlich hinaus, selbst wenn es sich, wie im Fall« der Gruppe Radek. Thalheimer und Brandler, um Leute handell, die bis vor kurzem in den ersten Reihen der kommunistischen Bewegung standen.
die pläöopers im Tschetoprozeß. Die AuSföhruuge« der iyerteidiger Voldstein und Wolf. Rechtsanwall Dr. G o l d st« i n setzte gestern vor dem Staats- gerichtshof in Leipzig sein Plädoyer fort. Er argumentierte. von einem fortgesetzten Mord« kön« man bei den Tschekisten des- halb nicht sprechen, well alle Taten nicht über das Stadium der Vorbereitungebandlungen hinausgeganoen seien. Neumann habe Rausch nicht töten, sondern ihm nur einen Denkzettel geben wollen. Ein Mensch, der bei der Srinerung an die Tat zusammenbreche, sei nicht sähig. einen planmäßig überlegten Mord zu begehen. Selbst ün schlimmsten Falle handele es sich nur um Totschlag. Cr bitte das Gericht um so mehr, nicht auf Word zu erkennen, da das Schicksal weiterer vier Angekiaater davon abhänge. In- übri- gen sei er der Ansicht, daß«s sich bei den Unternehmungen nicht um vollendeten Hochoerrat, sondern um Porberei- tu na handele. Rechteanwall Dr. Wolf ging di seinem Plädoyer von der Loraussetzung aus. daß der Tfchekaprozeß ein politischer Ten- denzprozeß sei. Durch diesen Prozeß solle bewiesen werden, daß die Kommunistisch« Partei nicht» andere« wäre, als«ine Mör« derbande, die mit Gift und Sprengstoffen ihre politischen Gegner zur Streck« bringen wolle. Im weiteren Be: laus seines Blädoyers bemerkte Rechtsanwalt Dr Wolf, daß die Bewegungsfreiheit der Verteidigung auf das äußerst« eingeschränkt worden wäre, zum Teil sogar im Widerspruch mir dem Gesetz, Der Borsitzende rügte dos als einen Derstoß gegen die Würde de» Gerichts. Do Dr. Wolf sachlich bei seiner Behauptung blieb, wurde ihm für diesen Teil seiner Ausführungen das Wort entzogen. Zu der Frage des Hochverrats plädierte der Berteidiger dahin, scharf zwischen dem Lerhallen der Angeklagten vor den Oktoberereignissen und ihrer späteren Hallung zu unterscheiden. Den Angeklagten Neu, mann stellt« er als Spitzel und Hysteriker hin, bei dem e» niiht uuegeschlossen sei. daß er sich nach seiner Verhaftung gesagt habe. er könne sich nur retten, wenn er dem Staat wertvolle Dienste leiste. Um Xk Uhr wurde die Verhandlung abgebrochen. Rechts- anwall Dr. Wolf setzt heute um S Uhr sein Plädoyer fort, das vor« aussichtlich den ganzen Tag in Anspruch nehmen wird.
DI« wiener Arbeilersleaographen für die Eluheilsstenographie. Der dritte Verbandstag des Verbandes der Arbeitersteuograplzen Wiens (System Gabelsvirger) stellt« mit Befriedigung da« unter Mitwirkung de« Vertreters der Regierung und der maßgebenden stenographischen Organisationen Oesterreichs erzielt« Zustandekommen der deutsch«» Reiwekurzschrrft fest. Gleichzeitig billigt« der Der- bandctog den Aesckluß de, Berbandsvorstandes vom iZ. Dezember 1924, wonach vorbehalisich der Genehmigung des Verbandstages der Uebergana zur deutschen Cinheitskurzsozrisi beschlojien wird und bereits ab 1. Januar 1S2S neue Stenographiekurse in der Einheit»- kurzschrisi geführt werden. Der Verbandstag forderte die oster. reichische Negierimg auf. die deutsche Einheltskurzschrift, die, gestützt aus die modernen Forschungen auf stenographischem Gebiet«, eine Fortbildung de« Guoelsbergerschen Systems darstellt, in ihrem Wir- kungcbereich unverzüglich amtlich vorzuschreiben und In dieser Kulturftoge sich ohne Zögern an die Seil» des Deutschen Reiche « zu stellen. Gleichzeitig stellte der Verbandstag mit besonderer Genugtuung fest, dag unter der»tfolgreichen Leitung eines Vertreters der Arbeiterschaft. des Staatsfekrelars Schulz, diese langwierigen Derhand- lungen zu einem für da« ganze deutsche Volk ersprießlichen Abschluß gelangt sind, und erklärte, daß für diese uneigennützige und erfolg- reiche Arbeit dem Staateselt erär Schulz der besondere Dank aller Arbeiterstettographen gebührt. Das schnellste Kabel der well. Der größte Fortschritt, der in der Ozeantelegraphi» seit einem halben Jahrhundert gemacht worden ist, soll mit dem transatlontischenKabelzwischenRom » ti d New Park erreicht sein, das mll einem Kostenaufwand von fast 5 Millionen Lollar jetzt vollendet worden ist. Das Kabel, dao das schnellste der Welt ist, gestattet die U-bertnlltlung von 1700 Buchstaben oder 820 Worten In einer Minute zur selben Zeit nach jeder Richtung, während bisher dls Ka'-el in dieser ssest n"v?'')S-st- staben oder SO Worte beförderten. Das Kabel ist 7500 Kilometer lang. Der eine Teil von New Park nach den Azoren Ist von ein« amerikanischen, der ander? Teil von den Azoren nach Rom von einer englischen Telegraphengesellschaft gelegt.
Als vächt« Neuetassvdlenri'geu de» Schoufplechavse« am Gendarmen. mar« arten In Szene; Rheinisch» R«b«ll«n vo» vrnolt Aronnen. ix. a. mit Kerda Müller. Annes Stiaui. Rudoss Foifter. Rente: Lcodold Artner. ssemet Brand im Opernba»« von(»«arg Slassir,» o. mit Gerda Möller, Narl(Stert Regt«: Friedrich R«uda".«r. tdazivilchea wird in den Sdielplan wieder ouigevommen Fbsen« Fo h n Gabriel S o r k m a n, mit Blberi StelnrSck in d«r 53iclr«tl,, Rasa Strtr.tS, Lina Lossen, Alexander Sranach o. a. Regie: Dr. Erwin Salier. Ein»ent cher Atusevme'eller für SoassaaNuopel. Prot Dr. Sckbarb Nnger, Prwatdozent sitr ArtZologi» a» der Berliner Universität, bat fttzt wiederum die Leitung der oflyrssck-badhloiiiichen Abteilung de« Rnleum« in Sonftantinopel Obemommen. die et bi« tn de» Seltkneg hinein leitet» 3' 000 Irr», sile da, Z. Sind. Ein» neue Prämie sör die Vergrößerung der Familie bat di« iranzLsisch» Stadl Anger» in dielem Jahr»-»ege'etzb E? glpt In AtigerS SV? Ehepaare, di« schon S Kinde? dabei,, und um die!« ssamihen zur PergrZherunq anzuregen, haben die Stadioäker beichlossen. jedem Ehepaar, da» im Saufe der nächsten lg Äovat» ein S. ftind feetcrnitch die Summe von 25000 Fies, auszuzahlen.