22 Proz. sozialistischer Stimmenzuwachs. Brüssel , 8. April. ( Eigener Drahtbericht.) Das Gesamtergebnis der Wahlen ist jetzt ziemlich übersehbar. Der fojiafiffifche Erfolg übersteigt alle Erwartungen und ist weit größer, als die ersten Zeilergebnisse er tennen ließen. Die Sozialisten gewinnen vorläufig 10, wahrfcheinlich fogar 11 Mandate, nämlich zwei in der Provinz Cüttich, zwei oder drei in Brabant , je eins in den Provinzen Antwerpen , Westflandern , Ostflandern , Hennegau , Kamur und Luxemburg . Die Katholiken buchen vermutlich einen Verlust von zwei Mandalen, fo daß ihre Kammervertretung auf 78 herabjinkt. In der Stimmen zahl überflügeln die Sozialisten die& atholiten beträchtlich. Sie dürften rund 820 000 Stimmen, also einen Zuwachs von 150 000 oder 22 Pro3 aufweisen, während die Kalho lifen nur 750 000 aufbringen. Die Sozialisten werden also zum ersten Mal die stärkste Partei Belgiens .
Man muß die überhebliche Bahliampagne der Katholiten mit erlebt haben, die die absolute Mehrheit in der Kammer erobern mollien, um die ganze Größe ihrer Niederlage zu würdigen. Die Liberalen verlieren 10 Mandate, finten also von 33 auf 23 herab. Die Kommunisten erobern cin Mandat in Lüttich und vermutlich auch eins in Brüssel , wo ihr Führer Jacquemotte vielleicht doch noch mit knapper Not durchkommt; sie erhielten insgesamt rund 30 000 Stimmen gegen 820 000 sozialistische. Die Flämische Frontpartei erhöht ihre Mandatszahl von 4 auf 6, was hinter ihren Erwartungen zurückbleibt; aber ihr Stimmenzuwachs scheint bedeutender.
Die vermutliche Zusammensetzung der neuen Kammer ist also: 78 bis 79 Sozialisten, 78 Katholiken, 23 Liberale, 6 flömische Frontpartei, 2 Kommunisten, zusammen 187. Die bisherige tatholisch liberale Regierungsmehrheit fintt non 113 auf 101, bie Opposition steigt auf 86 oder 87. Wäre die Koaluionsmehrheit einheitlich, dann fönnte trog des Linksruds an eine Er. neuerung der alten Regierungsmehrheit gedacht werden, aber man weiß, daß sie schon im alten Barlament nicht leben und nicht flerben fonnten. Jetzt würde die Aufrechterhaltung der Einigkeit zwischen Liberalen und Kathoiifen und zwischen den verschiedenen Gruppen der Katholischen Partei ein noch viel größeres Kunststüc sein. Keiner weiß deshalb, wie die Regierung gebildet werden soil Die Katholiken streden bereits Fühler aus, um die Gozialisten zum Eintritt in eine fatholisch- sozialistische Roalition unter der Präsidentschaft des katholischen Führers van de Byvere zu bewegen. Die Auffassung der Sozialisten ist, daß streng tonstitutionell verfahren werden müsse und die zunächst noch immer bestehende, obschon verminderte Regierungsmehrheit zeigen foll, ob sie regierungsfähig ist und falls sie verjagt, die Sozialisten die Regierungsbildung übernehmen. Sie würden versuchen, mit Hilfe der demokratischen Elemente der tatholischen und liberalen Partei eine homogene Mehrheit zu bilden, aber den Auftrag zurückgeben, falls eine derartige Mehrheit nicht erreichbar ist. Auf bas Experiment einer fozialistischen Minderheitsregierung nach dem Muster Macdonalds und Brantings dürften sich die belgischen Genoffen ta um einlassen.
Mißglücktes Wahlmanöver der belgischen Regierung. Brüffel, 8. April. ( WTB.) Die Regierung veröffentlichte dieser Tage eine endlose Liste von Personen, die nachträglich Orden erhielten, weil sie während der Befezung Arbeitsdienste für Deutschland verweigerten und deshalb deportiert morden maren. Die Toten erhalten das Ritterkreuz des Leopoldordens, die noch Lebenden dagegen die sogenannte decoration civique Der sozialistische Beuple" nennt die Beröffentlichung der Ordens. liste vier Tage vor den Wahlen ein plumpes Bahl.
manöver.
Sicherheitspakt und Kontrollbericht.
Immer noch Phafen und Stadien.
Das Osterwetter.
Schon die Ostertage des vergangenen Jahres boten eine für die Jahreszeit außergewöhnlich schöne Witterung und der Ausflugs. verfehr entwickelte sich zur Höchstleistung. Es ist vorgekommen, daß Lotale in der Umgebung Berlins , die ja immer noch für die Mehr heit der Ausflügler zur Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse in Frage kommen, ihre Bestände an Getränken und Nahrungsmitteln völlig ausverkauft hatten Angeregt durch das in den letzten Tagen herrschende Better dürfte auch an den kommenden Osterfeiertagen der Bug ins Freie" sich ungehemmt entroidein. Wenn auch die Wettervoraussage ein undanfbares Geschäft ist, so tann doch mit einiger Bestimmtheit angenommen werden, daß das schöne Better auch an den Osterfeiertagen anhält. Dieses faft abnorm schöne Wetter mit seiner verhältnismäßig hohen Tages temperatur ist darauf zurückzuführen, daß durch die Luftdruckver hältnisse jede stärkere Wolfenbildung verhindert wird. Die Abfühlungen, die in dieser Jahreszeit immer zu beobachten sind und die durch Ausstrahlungen besonders morgens und abends hervor gerufen werden, dürften es trotzdem zulassen, daß tagsüber eine milde warme Temperatur herrscht. Es ist also mit einiger Bestimmtheit damit zu rechnen, daß Berlin seine gewohnten Pfingst. ausflüge in diesem Jahre schon zu Ostern machen tann.
Offern im Freibad.
Die Verwaltung des städtischen Freibades Wannsee teilt uns mit, daß sie bei dem schönen Frühlingswetter es für richtig gehalten hat, den Badestrand schon jetzt freizugeben. Swar ist es noch nicht so warm, daß jemand sich versucht fühlen tönnte, fchon ein Wafferbad im offenen Gemässer zu nehmen. Aber mer Sonnenbäder nehmen will, findet dazu beste Gelegenheit find geöffnet, so daß auch für Erfrischungen hinreichend gesorgt sein am Strand des Freibades Wannsee . Restaurant und Kaffeetüche mird. Bleibt das Wetter günstig, so darf das Freibad Wannsee fchon am Karfreitag und an den Osterfeiertagen auf starten Besuch rechnen.
Geheimnisse einer Sudelküche.
er feit einigen Lagen auch ein Unterkommen gewährt hatte, einmal die Werkstatt aufzuräumen. Dabei fand der junge Mann unter der Hobelbant eine Staffette, in der der Meister über 5000 Mart in deutschem Papier, Gold. und Silbergeld und amerikanischen Dollar aufbewahrte. Er erbrach die Kassette, nahm den Inhalt herDollar aufbewahrte. Er erbrach die Kassette, nahm den Inhalt her Gelde. Mitteilungen über den Verbleib des undanfbaren Gesellen aus, hörte mit dem Aufräumen auf und verschwand mit dem an das Polizeiamt Berlin- Mitte , 4. Kriminalbezirt. Ob die Personalangaben des Flüchtigen richtig sind, ist wohl sehr zweifelhaft.
Kennt ihr fie?
und Jumpern hat der junge B. in Berliner Kleinhandelsgeschäften Bald ein Dugend leiner Diebstähle von Blusen ausgeführt, bevor er erwischt worden ist. Nun steht der Zwanzig jährige vor dem Richtertisch in Moabit und meint. Ein Berbrecher" ist er wirklich nicht, sonst würde er sich nicht so dumm, nämlich gar nicht, verteidigen. Leider finder auch der große Bruder", der Angst bat, seine Stelle zu verlieren, wenn's rauskommt", kein Wort des Verstehens Wenn da nicht ein guter Freund des Hauses, so eine die Mutter sehr zeitig verließ, weil sich's mit einem Verhältnis wohl Art ungefeßlicher Bormund, märe, erführe man nie, daß der Bater flotter lebte, daß auch der Vater sehr leichtsinnig ist und weit eher ein Freund von Autofahrt und Settgelagen als von ernster Arbeit, und daß sein Junge nie eine wirtliche Erziehung genoß. Bon der Echule an auf eigene Füße gestellt, trugen die ihn schneil auf eine schiese Fahn. War es aber so schlimm, daß nur ein Jahr und Jechs Wernate Gefängnis die Diebereien fühnen fönnen? der nun schon siet, aber auch der Staatsanwalt hat protestiert. Man Jeßt wandern die Arten, Berufung" steht drin; der Angeklagte, weiß nicht, wie der Stampf ausfällt, aber diese Beilen, die in der Belle entstanden und die die Mutter uns übergab, geben das Recht, an den jungen Mann zu glauben:
Kennt ihr sie, die trüben Gefängniszellen? Ein Tisch, eine Schüssel, ein Bett. Alles so öde, nichts heimisch, nichts mett. Steine Tapete, tein frohes Schimmern, Nur vier graue schmutzige Bände.
Und wie im Sarge verharrst du in einsamer Welt.
Vor dem
Leichtverletzte bel einer Straßenbahnentgleisung. Hause Schönhauser Allee 172 entgleiste gestern abend ein Straßenbahnwagen der Linie 49 E, angeblich durch Bersagen der umgebogen wurde, und dann auf den Bürgersteig. Hierbei wurden Bremse, fuhr gegen einen Straßenbahnm a st, der zum Tei 5 Infaffen leicht verlegt, die nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen entlassen werden konnten. Ein Unbefannter ist mit Nervenchod und Unterarmbruch in das Krantenhaus Friedrichshain ütergeführt worden.
Praktische Altershilfe. Möblierte Zimmer, preiswert und gut eingerichtet, weist ständig unentgeltlich innerhalb des Bezirts Prenzlauer Berg nach die Kleinrentnerfürsorge Sprechstunden werttäglich 9-1 Uhr. Brenzlauer Berg , Danziger Straße 64, Hof 1 Tr., Zimmer 119.
Bei der Preußischen Staatsbank( Seehandlung) und der Breußischen 3entralgenossenschaftstasse bleiben die Bureaus und Kaffen für die Kundschaft am 11. April 1925, den Sonnabend vor Ostern, geschlossen.
Wie man Lungenhaschee und Falschen Hafen macht. tigten das Amtsgericht Mitte. Die Gastwirtin Bahl betreibt in Die Küchengeheimnisse einer größeren Speisewirtschaft beschäfder Warschauer Straße eine vielbesuchte Speisewirtschaft, deren Mittags- und Abendtisch von Hunderten von Personen in Anspruch genommen wird. Durch frühere Küchenangestellte gelangte es zur Anzeige, daß die Inhaberin des Restaurants etwas allzu sparsam gewesen war. Sie wurde beschuldigt, Ueberreste, die aus der Wirtschaft in die Küche zurückgekommen maren, wieder verwertet und den Gästen von neuem vorgesetzt zu Tellern auf Anweisung der Wirtin zu Lungenhafchee und haben. Die Beweis aufnahme ergab, daß Speisereste von den Falschen Hasenbraten" verwendet wurden. Fleischstücke, die auf den Tellern liegen geblieben waren, wurden Größere in den Fleischtopf zurückgeworfen und später anderen Gästen vor, gefeßt. Die übriggebliebenen Kartoffeln wurden gefammelt und zu Kartoffelsuppe weiter verwendet. Die 2ngeflagte Bahl ist bereits elfmal wegen Ruppelei und Shantvergebens vorbestraft, hatte jedoch merkwürdigerweise, als schon dieses Strafverfahren gegen fie schwebte, noch die Ronzeffion für ihre jezige Wirtschaftshaltung. Eine Küchenmamfell fagte aus, daß die Angeklagte sie angefahren hätte, als sie Ueberrefte in den Abfall tun wollte und daß sie erflärt hätte, mas wegzumerfen fei, beftimme fie allein. Das Amtsgericht hielt die Angeflagte schuldig nach§ 10 Abs. 2 des Nahrungsmittelgesetzes. Gin Nahrungsmittel sei, wie Amtsgerichtsrat Dr. Cohn im Urteil ausführte, nach anerkannter Rechtsprechung verdorben, wenn sein Genuß efelerregend sei. Maßgebend dafür sei die allgemeine Aufmachungen mit Berliner Kliniten und Bolliniten getroffen, fallung der Konsumenten. Der Gast würde sich mit Efel abwenden, menn er müßte, wie es in der Küche zugehe. Derartige Elemente müßten aus dem Gastwirtsgewerbe ausgemerzt werden. Deshalb hat das Gericht neben der Geldstrafe auch auf eine Gefängnisstrafe ertannt. Das Urteil lautete gegen Frau Bahl auf 1 Monat Gefängnis und 800 m. Geldstrafe.
Ein falsches Mordgerücht.
Paris , 8. April. ( WTB.) Ministerpräsident Serriot hat gestern den Antwortentwurf auf die deutsche Anregung, betreffend den Abschluß eines Sicherheitspafts, mit Anmerkungen versehen, an Das Gerücht von einem Morde war gestern nachmittag im feine Berfaffer, den politischen Direktor im Minifterium des Aeußern, Norden der Stadt verbreitet. In dem Hause Brunnenstraße 95 arodje, den Stabinettschef Sergery und den Justiziar rowohnt ein Arbeiter August Blum mit seiner 50 Jahre alten Frau magent zurüdgegeben. Nach dem Matin wird noch eine Baula. Als er gestern um 5 Uhr nachmittags von der Arbeit zurüd 3 weite Storreftur mit weiteren Abänderungen erfolgen, fo daß, fehrte, fand er die Frau in der Küche am Tische fizend tot auf. wie es scheint, die französische Antwort nicht sofort den Alliierten Er benachrichtigte die Polizei, die an der Leiche blutunter zugeht, was die lleberreichung der Antwortnote in Berlin etwas ver. laufene Stellen entdeckte und die Mordkommission benach zögert. daß die Flede wohl nicht von äußerer Gemalt, sondern von dem richtigte. Der Gerichtsarzt Geheimrat Dr. Stormer begutachtete, förperlichen Zustande der Frau herrühren. Die Todesursache fonnte er nicht bestimmt feststellen. Zu ihrer Ermittlung wurde die Leiche beschlagnahmt und nach dem Schauhause gebracht, um hier obdu ziert zu werden. Die genaue Besichtigung der Wohnung ergab, daß ein Gashahn geöffnet war. Bermutlich ist die Frau beim Deffnen des Hahns von einem Unwohlsein befallen worden.
Wie die Morgenblätter, offenbar beeinflußt, mitteilen, wird das von dem Versailler Militärtomitee geforderte ergänzende Gutachten über die Entwaffnung im Laufe der nächsten Woche der Botschafterfonferenz vorgelegt werden, um dieser als Unterlage für die Deutsch land zu erteilende Antwort zu dienen. Diese Antwort wird dem Journal" zufolge vor der deutschen Präsidentschaftswahl über. mittelt merden.
Erklärungen Vanderveldes.
Sie hatte immer kein Reisegeld.
Humboldt- Hochschule. Das neue Frühjahrsprogramm mit zahlreichen Führungen, Wanderungen, Reifen und 125 Borleiungen ift foeben erschienen und fostenlos in zahlreichen Buchhandlungen und Geschäftsstellen zu babett.
Sede Austunst durch das Hauptbureau Köpenider Ett. 108.( Morizplak 2050.)
Alerz liche Beratungsstelle der Gesellschaft.Die. Die Gesellschaft für Gesundheitsschus der Juden Die" bat eine Beratungsstelle für Ditjuden in Berlin , Gormannstr. 29, eröffnet. Die in Berlin ansässigen
Oftjuben, welche mit ben Berhältnissen des Landes wenig vertraut sind, wissen überhaupt nicht, an men fie fich au wenden baben, falls jemand von ihnen frant wird. Die Gesellschaft Dfe" hat baber beschlossen, den Eingewanderten aus dem Ofen zu Hilfe zu lommen. Sie hat A5.
auf Grund welcher die stranden, die von der Beratungsstelle geschidi werden, bort sorgfältig untersucht und behandelt werden.
Die Herner Eisenbahnkatastrophe vor Gericht. Herne , 8. April. ( TU.) Die Nachmittagssigung beginnt mit dem Bericht des Oberbahnrats St a stner über die Einrichtung des Signalwesens, wobei der Beuge die Möglichkeit einer Falschstellung wie des Versagens der Tastensperre zugibt. Der Obera bahnmeister Arstein von Herne verneint nicht, daß Unregel auf folgen die Gutachten der Sachverständigen über das mabigfeiten bei dem Herner Bahnhof vorgekommen sind. Dar Signalwesen, die weder die Möglichkeit eines Verfagens der Signale noch eines Verschuldens des Stellmerfpersonals für ausgeschlossen halten. Dagegen erachten die Eisenbahnbetriebsfachverständigen ein Ueberfahren des Signals unter den obwaltenden Verhältnissen für tellung suchen zu sollen, da seit dem Herner unglück beretis ganz undentbar und glauben die Schuld nur in der Signa 46 Meldungen über unvorschriftsmäßige Signalstellung im Essener Bezirt vorliegen. Der Maschineninspektor Konzen, der direkte Borgefeßte des Angeklagten Hapertamp, stellt diesem das beste 3eugnis aus. Er schildert ihn als zuverlässig, nüchtern und glaubwürdig in jeder Beziehung. Dasselbe träfe auf seinen Heizer Heidbrecher zu. Das Gericht lehnt darauf die Ladang neuer Zeugen und Sachverständiger ab und stellt die Bereidigung des Stell werfpersonals und des Heizers Heidbrecher bis hinter die Plädoyers der Staatsanwaltschaft und der Berteidigung zurüd.
Drei Tote bei einer Handgranatenexplosion. Wie die Schlesische Zeitung" aus Dels meldet, wurden bei der Bernichtung von schadhaft gewordenen Handgranaten beim Reiters regiment 8 drei Unteroffiziere tödlich und ein Gefreiter schwer verlegt. Die vier Soldaten waren unvon fichtig vorzeitig aus den Dedungsgraben gefrochen.
Das
Paris , 8. April. ( MBT.) Der belgische Sozialistenführer Ban bervelde hat dem Brüsseler Bertreter des Petit Parisien zur Einen Schwindel besonderer Art betrieb seit 5 Jahren eine Frage des Sicherheitspattes erklärt: Ich habe die vollkommene 24 Jahre alte, aus Bodenbach gebürtige ehemalige Kontoristin FranUeberzeugung, daß die belgische Regierung, welche Männer fie auch zista Anna Sper dh. Sie trieb sich in Berlin und anderen deutschen bilden mögen, auf alle Fälle auch ferner mit der französischen Re Städten auf den Bahnhöfen vor den Fahrtartenschaltern umber und gierung eine Politit des Friedens und der internationalen Anerfpähe, wohin Reifende Karten 2. Klaffe löften. Dabei hatte sie die näherung fortfehen wird. In diesem Geiste wird man morgen Tasche voll von vorher geschriebenen Briefen, die angeblich an Ber mie gestern Garantien für die Sicherung Europas suchen. Auf die wandte in dieser oder jener Stadt gerichtet waren. Sah sie nun, daß Frage, ob Deutschland in den Kombinationen, die sich vorbereiten, ein Reifender eine Fahriarte nach einer dieser Städte löfte, so nach eine Rolle spielen tönnte, antwortete Bandervelde: Niemand Raffel, Malmö usw., so sprach sie ihn an, erzählte ihm, daß sie dori dentt in unserem Lande daran, eine Beteiligung Deutschlands an Berwandte habe, die sie besuchen molle, und flagte ihm ihr Leid, einem eventuellen Vertrage abzulehnen. Ich verstehe natürlich daß sie augenblicklich fein Gelb habe, um sich eine Fahrkarte laufen darunter ein Deutschland , das im Often den territorialen Statuss und, je nachdem, einen Paß besorgen zu können. Durch Borzeigen quo annimmt und sich verpflichtet, ihn nicht mit Gemalt abdes en sprechenden Briefes machte sie jedesmal den Reisenden sicher, zuändern, sondern und fast stets erhielt sie den erbetenen Befrog. Nachweislich erbeutete fie auf diese Weise in Bodenbach allen von 13 Bersonen zusammen Die Schwindlerin trat unter versch ebenen 2000 Goldmart. Namen auf. So nannte sie fich Schifferfrau Bellrich aus Elster bei Wittenberg , Hanni Wagner aus Hamburg , Frau Haas aus Sanger hausen , Frau de Waat aus Holland usw. usw. In Bodenbach war fie unter dem Spitznamen Sperch- Fanny" befannt. Trogdem fuchte banner Schwarz Rot Gold und der Deutiae Repu Republikanischer Tag am 18. Oftober in Leipzig . Das Neiche fie die dortige Behörde schon seit fünf Jahren vergehlich. ebenso blilanifde Reichsbund veranstalten am 17. und 18. Di cutsche Staatsanwaltschaften. Jegt gelang es, die Gaunerin intober in Leipzig große republitanische Kundgebungen. Dresden festzunehmen. Mit ihr verhaftet wurde der 30 Jahre alte, Die Borarbetten find bereits feit längerer Zeit in Angriff geaus Elfter gebürtige Schiffer Wilhelm Bellrich, der sich bet ihren Schwindeleien auf den Bahnhöfen stets im Hintergrunde auf hielt und von der Beute mitlebte.
eine zufünftige Revision des Versailler Bertrages abzuwarten. Einige werden natürlich sagen, daß selbst unter diesen Vorausfegungen ein Garantiepaft, der von Deutschland unterzeichnet ist, nur ein neuer Fehen Papier sein wird. Nach Ansicht der Sozialisten bestehe ein Unterschied zwischen einem Deutschland des Jarres und einem Deutschland der Weimarer Roalition. Bandervelbe fuhr fort: Gin auf Gegenseitigkeit beruhender Sicherheitspalt zwischen den Mächten würde für die Sozialisten nur unter folgen ben Bedingungen annehmbar fein: Zuerst dürfte er teine Spike gegen Rußland enthalten, außerdem könnte Deutschland nur auf dem Fuße der Gleichberechtigung mit allen anderen Nationen bezüglich seiner Verpflichtungen und seiner Rechte in ben ölferbund aufgenommen werden. Es fei endlich nötig, daß der Baft in den Rahmen der Abkommen eingeschlossen sei, die durch das( Genfer) Protokoll vorgesehen feien, und daß es einen Weg zur späteren Annahme des Protofolls gebe. Die Annahme des Protofolls fei ein wesentlicher Grundsat
Wir möchten die Aufmerksamkeit der Sozialisten, ja aller Befenner des Selbstbestimmungsrechts der Völker in den Entente ländern darauf lenten, daß der tschechische Außenminister Benesch letthin deutlich die Absicht ertennen ließ, im Garantiepakt Deutsch land und Deutsch österreich abermals einen ewigen Berzicht auf ihre Bereinigung aufzuerlegen. Wir betonen: eine solche Belastung vertrüge der Garantiepaft teines falls!
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Er räumte gründlich auf.
Ein Tischlermeister, der in der Weberstraße einen Handel mit gebrauchten Möbeln betreibt und zu deren Aufbesserung eine Werfftatt unterhält, wurde in seinem Vertrauen arg getäuscht. Bei ihm sprach ein junger Mann, der sich Tischler Erich Bergmann nannte und am 4. März 1903 in Sagan geboren zu sein angab, um Arbeit vor. Er erzählte, daß er in der Hoffnung, hier leicht Beschäftigung finden zu fönnen, aus seiner Heimat nach Berlin getommen sei, daß er aber troz aller Bemühungen noch nichts habe finden können, und daß es ihm deshalb sehr schlecht gehe. Der Meister hatte mitleid mit ihm und stellte ihn in seiner Wertftatt ein, obgleich er nicht gerade viel Arbeit für ihn hatte. Als er außerhalb zu tun hatte, beauftragte er den neuen Gehilfen, dem
Zwei Todesurfelle wegen gemeinschaftlichen Mordes. Schwurgericht in Rottbus verurteilte gestern den Grubenarbeiter Ros mierzat und die Witwe des Grubenarbeiters inter aus Sedlig bei Senftenberg in der Laufiz wegen gemeinschaftlichen Mordes zum Tode. Rosmierzat, der verheirotet war, hat am zweiten Weihnachtsfeiertage des vergangenen Jahres den Ehegatten der Wintler erwürgt, während Frau Winkler dafür sorgte, daß niemand die Stube betrat. Einige Wochen vorher hatten beide Angeklagten versucht, Winkler durch Gift umzubringen.
nommen. Bekannte Republikaner und erfte Künstler baben ihre Mitwirkung zugefagt. Es wird zahlreiche Beteiligurg aller republikanischen Bereinigungen und Verbände, nicht nur aus der weiteren Umgebung Leipzigs , sondern aus allen Gauen Deutichlande und Deutschösterreichs erwartet.
Zunahme der Chefcheidungen in den Vereinigten Staaten , Der Prozentiaß der Ehefcheidungen in den Vereinigten Staaten zeigt nach den legten Veröffentlichungen des Waibingtoner Standesamisregifters eine ständig aufsteigenbe kurve. Im Jahre 1870 betrug z. B. die Anzahl der Ehescheidungen auf 100 000 ber beiratete Berfonen nur 80, im bergangenen Fabre dagegen 830 auf 100 000 Chen. Bezüglich der Uriachen der Chefcheidungen bat fich ebenfalls ein Wandel vollzogen infofern, als früber Untreue und Eruntenbeit. gegenwärtig in der Hauptface grausame Behandlung und 58 swilliges Berlassen als Gründe für die Ehescheidung angegeben worden.