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Maifeier 1925.

Der Internationale Gewerkschaftsbund ( Sih Amsterdam) sowie die Vorstände des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes und des Allgemeinen freien Angestelltenbundes haben die gesamte Ar­beitnehmerschaft aufgerufen, auch in diesem Jahre am 1. Mai durch machtvolle kundgebungen für ihre sozialen Forde rungen und gegen den krieg zu demonstrieren. Wir schließen uns diesen Aufrufen an und erwarten, daß die Berliner Arbeitnehmerschaft ihnen einmütig und geschlossen Folge leistet. Die würdigste Form der Mai- Kundgebung ist die Arbeitsruhe. Wir rufen deshalb die Berliner Arbeitnehmerschaft auf,

am 1. Mai die Arbeit ruhen zu lassen. Die Kundgebung am Vormittag des 1. Mai ist nach jahrelangem Brauch eine Angelegenheit der Gewerkschaften. Im Einverständnis mit den angeschloffenen Organisationen haben wir beschlossen, die gewerkschaftliche Maifeier wie im Vorjahre in Sälen zu veranstalten. Die Industriegruppen bzw. Gewerkschaften verfammeln ihre Mitglieder in von ihnen selbst auszuwählenden Lokalen. Diese Ber­fammlungslokale sind uns umgehend, spätestens bis zum 20. April, bekanntzugeben, damit der Gesamtplan rechtzeitig veröffentlicht werden kann. Nachmittags- und Abendveranstaltungen werden von den Parteien getroffen.

Wir fordern auf, ungefäumt ans Werk zu gehen und alle er­forderlichen Vorbereitungen für diese Kundgebung am 1. Mai zu treffen Sie muß zu einer eindrucksvollen Demonstration der Ber­ liner Arbeitnehmerschaft gestaltet werden. Ortsausschuß Berlin des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes .

Sabath.

Allgemeiner freier Angestelltenbund, Ortskartell Berlin . Flatau. Reichelt.

Der Konflikt in der Metallindustrie. Der Stand der Aussperrung ist unverändert. Am Diens­tag finden Verhandlungen zwischen den Parteien statt, um gemeinsam die durch den letzten Schiedsspruch etwa nötig gewordenen redaktionellen Aenderungen vorzunehmen. Da es sich um eine reine Formsache handelt, wird der fachliche Kern des Kampfes nicht zur Diskussion stehen.

Um Mittwoch findet eine Funktionärversammlung des Deutschen Metallarbeiterverbandes statt, die zu dem Schiedsspruch Stellung nehmen wird. Die Stellungnahme der Funktionäre fann gar nicht zweifelhaft sein. Weiter dürften sich die Funktionäre der Metall­arbeiter mit der Situation im allgemeinen befaffen. Bekanntlich find außer der Arbeitszeit auch der Urlaub und die Löhne gegenwärtig scharf umstritten.

Die Unternehmer rechnen mit der Gleichgültigkeit der Metall­arbeiter gegenüber ihrer gewerkschaftlichen Pflicht. Der Anschauungs­unterricht, den die Unternehmer den Arbeitern durch die Aus­sperrung, du: ch Ablehnung jeder Cohnerhöhung, durch raffiniertes System der schwarzen Cisten, durch den be­absichtigten Raub des Urlaubs erteilen, dürfte jedoch seine Wirkung nicht verfehlen. Jeht gilt es mehr als je, die Gleichgültigen aufzurütteln, fie für die Gewerkschaft zu gewinnen, den Propa­gandisten der Arbeiterzersplitterung den Mund zu stopfen, um mit der geschlossenen Macht der Gewerkschaft die Unternehmer zum Nach­geben zu 3 wingen. Der Augenblid ist günftig. Er darf nicht versäumt werden!

Zur Eroberung" der Gewerkschaften.

Der Ortsverein Berlin des Verbandes der Lebensmittel- und

Getränkearbeiter hatte am Karfreitag seine Mitglieder zu einer außerordentlichen Generalversammlung im Gewerkschaftshause ein­geladen, die sich mit der Aufstellung der Kandidaten und der Wahl der Verbandsdelegierten befaßte. Genosse Sodapp teilte den Beschluß der erweiterten Ortsverwaltung, der Bertrauensleute und Betriebsräteversammlung mit, wonach den Mitgliedern in der Generalversammlung empfohlen wird, die Delegierten zum Ver­bandstag dieses Mal nicht in Stimmbezirken durch Urwahl zu wählen, sondern die Wahl der Delegierten in der Generalversamm lung vorzunehmen. Die genannten Körperschaften unterbreiteten der Generalversammlung zugleich Borschläge zur Auswahl der Kan didaten für die Delegiertenwahl. Jede der einzelnen Gruppen der Organisation soll durch mindestens einen Delegierten auf dem Ber­bandstage vertreten sein. Weiter wurde empfohlen, außerdem noch einen Berbandsangestellten als Delegierten zu wählen.

Die zur Kommunistischen Partei zählenden Mitglieder ergingen sich in wüsten Beschimpfungen gegen die Vorschläge, wie auch gegen die vorgeschlagenen Kandidaten. Vor Eintritt in die Versammlung hatten sie ein Flugblatt verteilt, worin nach der bekannten kommu­ nistischen Methode über die Berbandsangestellten Hodapp und Schmi hergezogen und die einzelnen vorgeschlagenen Kandidaten heruntergerissen wurden.

Die Abstimmung der Generalversammlung ergab die Zustim­mung zu den Borschlägen der Funktionäre. Gewählt wurden die der Amsterdamer Richtung angehörenden Vorgeschlagenen: Hodapp. Verbandsangestellter, Fischer, Flaschenfellerarbeiter, Groß mann, Müller und Bir, Emma, Sprit- und Liförarbeiterin. Auch die vorgeschlagenen Ersayleute wurden gewählt.

Bei Bekanntgabe dieses Resultats forderte Rahn seine tommu nistischen Freunde auf, den Saal zu verlassen. Etwa 20 Mitglieder folgten dieser Aufforderung. Damit erübrigte es sich, über die in der Münzstraße fabrizierten und eingereichten Anträge zum Ver­bandstag noch weiter zu diskutieren. Nachdem diese Anträge verlesen Gefangenen usw. befaßten, wurden sie von den Versammelten ab­maren, die sich u. a. mit der Roten Hilfe, Befreiung der politischen gelehnt. Einige zum Statut vorliegenden Abänderungsanträge zum Berbandstag wurden angenommen.

Nachdem Hodapp noch auf den Gedenktag Lassalles hin­gewiesen und aufgefordert hatte, bei der Wahl des Reichspräsidenten die Republik zu stüßen und Marx zu wählen, wurde die Ver­sammlung geschlossen.

,, Nachklang zum Böttcherstreit".

Mit dieser Ueberschrift brachten wir in Nr. 158 des ,, Borwärts" eine Mitteilung des Böttcherverbandes, wonach u. a. die Effig: fabrik C. Timner, Berlin , Büschingstr. 6, gesperrt jet. Die genannte Firma ließ uns daraufhin durch ihren Rechtsbeistand eine Berichtigung zugehen. Die Angabe, daß die Firma sich noch 14 Tage nach beendetem Streit geweigert habe, ihre Böttcher wieder einzustellen, entspräche nicht den Tatsachen. Unsere Notiz verschweige ,, daß die Einstellung von Böttchern nicht zu erfolgen braucht, fo­fern sie aus betriebstechnischen Gründen nicht möglich ist. Dies ist tatsächlich der Fall, da meine Auftraggeberin während des fechswöchigen Streifs die Böttcherarbeiten außer dem Hause ver­geben mußte, so daß sie zurzeit für ihre Böttcher im Hause feine Beschäftigung hat. Daher ist auch die Sperrung des Betriebs für Böttcher ungerechtfertigt".

gung ist. Die Firma wurde deshalb mitbeftreitt, weil sie einen ftreifbrecherischen Böttcher einstellte. Dem Berband teilte die Firma mit, daß sie ein ehemaliges Mitglied des Verbandes als Beamten engagiert habe. Die in den Streif getretenen Böttcher hat die Firma nach Beendigung des Streits nicht wies. der eingestellt, da sie feine Böttcher mehr brauche. Daraufhin wurde der Betrieb als gesperrt erklärt. Der Vorbehalt bezug­lich der Wiedereinstellung ist lediglich mit dem Arbeif geberverband vereinbart worden, nicht aber mit Nichtver­bandsfirmen wie die Firma Timner, deren Betrieb daher vom Verband der Böttcher weiterhin als gesperrt erklärt wird.

Fragt die Handtuchfahrer nach ihrer Kontrollkarte!

Mehr und mehr versuchen die Wäscheverleihgeschäfte wieder Eingang in den Betrieben zu finden und ihre Ware in Arbeiter­treifen abzusetzen. Die organisierten Handtuchfahrer haben deshalb beschlossen, wieder die Kontrollkarte einzu­führen. Jeder organisierte Handtuchfahrer, der für die tarif­lichen Bedingungen arbeitet, ist im Besize einer Legitimationstarte Don grauer Farbe, welche jeden Monat abgestempelt wird. Wir richten an die Arbeitnehmerschaft, soweit sie Leihhandtücher bezieht, die Bitte, jeden Fahrer nach der Kontrollkarte zu fragen und nur von denen, welche die Karte vorweisen können, Wäsche zu nehmen. Die Branchenleitung der Handtuchfahrer: Deutscher Verkehrsbund,

Seftion I.

bau A.-G., Berlin , Dessauerstraße 9, wird in Neukölln auf der Achtung, Zimmerer! Bei der Firma Haus und Fabrik­Die Firma hat die Arbeiten einem Arbeitswilligen übertragen, und Baustelle 3igrastraße wegen Lohndifferenzen gestreift. zwar dem Gemüsehändler Josef Kolodziej, Neukölln, Kaiser- Friedrich­Straße 99/100. Dieser Kolodziej mußte am Karfreitag durch die Bolizei von der Baustelle geholt werden, troz seiner Kirchenfröminig­feit. Er gibt an, Zimmerer zu sein und hat nach seinen Angaben noch mehrere Arbeitsstellen, darunter eine auf dem Güterbahnhof Ostbahn. Kameraden! Die Baustelle 3igrastraße sowie die Arbeitsstellen von Kolodziej find gesperrt!

Zentralverband der Zimmerer Berlin und Umgegend.

Achtung, Mitglieder des Baugewerksbundes!

Junge durchreisende Kollegen- Manter finden gute Arbeitsmöglich feit in Stuttgart , Seilbronn und im Schwarzwald . Rähere Auskunft im Verbandsbureau des Deutschen Baugewerksbundes , Baugewerk. schaft Berlin, Engelufer 24/25, Zimmer 53. ( Gewerkschaftliches fiehe auch 2. Beilage.)

De'r Borstand.

Berantwortlich für Politit: Eruft Reuter; Wirtschaft: Arthur Sateruns; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Eglorn; Feuilleton: Dr. John Schiłowski; Lokales Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Sonstiges: Fris Rarstädt; Anzeigen Th. Glode; sämtlich in Berlin . und Berlaasanftalt Baul Singer u. Co. Berlin SB 68. Lindenstrake 3. Hierzu 2 Beilagen, Unterhaltung und Wissen und Blick in die Bücherwelt.

Das sieghafte Lavaren

hat sich innerhalb einiger Wochen und Monate als Haarwaschrittel ersten Ranges im Reich und darüber hinaus eingeführt. Welche Frau würde wieder von ihm abgehen, die es einmal gebrauchte und die erkannte, wie vorzüglich es die Haare wäscht, wie schnell sie trocknen, wie leicht sie sich durchkämmen und wie weich und glänzend sie werden.

Man soll 10 Gramm Lavaren- Salz auf eine Kopfwäsche nehmen. Diese erhält man zum Preise von 30 Pf. in den Apotheken und wohl

Der Verband der Böttcher teilt uns hierzu mit, daß die Firma C. Timner nicht Mitglied der bestreiften Arbeitgebervereini- allen guten Drogerien.

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