gerichten sehr oft den Einwand hören, daß dem Hausreiniger durch| seien, wie Geheimhalten und Zuchthaus. Da habe sich seiner eine tas Verhalten der Mieter die Lust und Liebe zur Arbeit verdorben große Aufregung bemächtigt, weil er befürchtete, daß er miß worden sei. Rücksichtslos werden aus den Fenstern schmutzige braucht worden sei zu irgendeiner landesverräterischen Sache. Bapiere, Knochen, zerbrochene Flaschen und Borzellane, Konserven Leider habe er weder von Wiegand, noch von den anderen die büchsen und sonstige Abfälle auf den Hof geworfen. Kaum sind die Adresse gewußt. Gegen 10 Uhr abends seien drei Männer erTreppen sauber gereinigt, so werden sie mit Britettasche, Kar schienen, die Erkennungsmarken und Lichtbilder vor viesen und sich teffelschalen und dergleichen wieder beschmukt. Da kann auch dem als Kriminalbeamte ausgaben und die das Geld beschlagnahmten. zuhigsten Hausreiniger die Galle ins Blut steigen. Beschwert er Hinterher habe es fich erwiefen, daß es sich um falsche Be. sich, dann ist natürlich der Konflikt fertig. So wird er schließlich amten handelte. Der Angeklagte Ziegler sagte dem Zeugen ins dazu getrieben, auf seine Arbeit nicht mehr so großen Wert pein Gesicht zu, daß er bei dem ganzen Schwindel mit ihm unter lichster Sauberkeit zu legen. Wer trägt die Schuld, die Hauptschuld? einer Dede gesteckt hatte. Zeuge Rechtsanwalt Hein erklärte, daß er nicht wisse, was er zu dieser Dreiftigkeit sagen solle. Der Staatsanwalt hielt dem Zeugen entgegen, daß er als Organ der Rechtspflege, nachdem ein Verfahren gegen ihn und Ziegler eingeleitet worden war, pflichtgemäß hätte dazu beitragen müssen, Biegler festzunehmen. Der Zeuge erwiderte, daß er sich als An
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Nur in wenigen Groß- Berliner Häusern, und dann in giem lich kleinen, ist noch so etwas von patriarchalischem Berhältnis zwischen Hauswirt, Mietern und Hauswart nach Alt- Berliner Muster zu spüren. Vor allem war das Mietkafernensystem mit der Einpferchung so verschieden gearteter Kleinfamilien der Giftboden für Bank und Streit, für den Mangel an häuslichem Gemeinschafts
| Beamte, teils frühere Offiziere mit bekannten adligen Namen gaben Kaselowski Tausende von Mark als Geschäftseinlage. Sie wurden dadurch besonders sicher gemacht, daß ihnen der Angeklagte ganze Lager von Schuhen und Zigaretten als Dedung übereignete. Als die Wechsel aber von Kaselowski nicht eingelöſt wurden und die Gläubiger die Lager zu Geld machen wollten, stellte fich heraus, daß die Schuhe wegen Minderwertigkeit nicht getragen werden konnten. Die Zigaretten entwickelten ein entsegliches Aroma. Der gerichtliche Sachverständige bezeichnete den verwendeten Tabat als, gutes märtisches Kraut", wie man derartigen Schund in Fachtreisen nennt. Der Schaden, den Kaselowski angerichtet hat, geht in die Zehntausende von Goldmart. Das Zeugenaufgebot der Gläubiger war sehr groß. Der Angeklagte, der auf einer Bahre aus dem Gefängnis zur Berhandlung gebracht werden mußte, hielt troh seines schweren Leidens große Borträge über seine sonderbaren faufmännischen Geschäftsgrundsäße und schob die Hauptschuld auf seinen russischen Geschäftsteilhaber Boschoroff, der ihn felbft betrogen und mit dem ganzen Gelde nach Amerika ge= flüchtet sei. Erschwerend fiel für den Angeklagten ins Gewicht,
sinn. Nirgends in den Siedlungs- und Genossenschaftshäusern sieht Sozialistische Arbeiter- Jugend Groß- Berlin baß er nach der Feststellung des Borsigenden noch die Dreiftigtett
man doch etwas Aehnliches, weil sich hier alles wie eine große Familie fühlt und durchdrungen ist von dem Gedanken: Wir müssen uns erhalten und dürfen nicht verschandeln, was uns Herd und Heim und Freude ist.
Frühlingsregen.
Glanz und Licht in unermeßlicher Fülle auf die festfrohen Menschen ausgeschüttet, Jubilieren und Knospenspringen, das waren die Feiertage. Nun aber hat sich der blaue Himmel grau verschleiert. Es regnet! Aber dieser Regen ist eine weiche Umarmung, ist beglückendes Geschent. Die Menschen atmen tiefer und die durstige Erde dampft und bebt von verhaltenem Glücksgefühl. Da draußen in Feld und Wald ist jetzt ein einziger großer Gesang drängenden Lebens, dem mit jedem Regentropfen mehr die Melodie des Sichentfaltens aufgeht. Und hier in der großen. Stadt ist ein Wissen darum und auch die dankbare Freude, daß diefes Regengebet erst jetzt fam. Hunderttausende Frauenhüte, neue und neuaufgeputzte, der liebe frohe Osterstaat, all die so sauer erworbenen leuchtenden Fähnlein der jungen Mädchen, sie durften ungefährdet die Feiertage prangen und so ihr Bunt mit dem der Natur vermählen. Es regnet. Das Asphalt glänzt spiegelblant. Der junge Rasen leuchtet smaragden. Die Bäume stehen in zartgrünem Kleid und man vermeint, die Knospen springen zu hören. Die Magnolien entfalten ihre rosaweißen Blüten. Der Ahorn blüht in so reicher Fülle, daß seine duftenden hellgrünen Blüten einen jungen Blattreichtum vors täuschen. Die Kastanien heben vorsorglich jetzt schon ihre Pfingstferzen aus zagen grünfingrigen Blättern. ersten Blattschmuck und Biersträucher streuen goldene und rosafarbige Die Linden stehen im Blüten. Die jungen Straßenbäume find den älteren vorwißig um eine Nasenlänge voraus. Die Menschen gehen fröhlich und sind so wenig regenſcheu, als wollten auch sie an dem Wachsen teilnehmen und selbst in der tiefften Steinmüfte wedt ber Regen da und dort einen Grashalm. Und die Abende, wenn der Regen aufhört und eine frühlingsweiche Zärtlichkeit die Straßen umwirbt, ist selbst in den dürftigsten Anlagen ein so starter schwellender Duft, daß in dem ärmsten und von Sorgen verbitterten Menschen die Frühlingsärmsten und von Sorgen verbitterten Menschen die Frühlingssehnsucht und die Sehnsucht nach eigenem Entfalten übermächtig wird.
Ein Waffenschiebungsschwindel.
Der geprellte Rechtsanwalt.
Vor dem Großen Schöffengericht Schöneberg be gann ein Betrugsprozeß, bei dem es sich um einen Waffenfchie bungsschwindel handelt, bei dem auch falsche Kriminalbeamte mit einer Beschlagnahme der eingezahlten Gelder in Aftion getreten find. Der Fall erweckt besonderes Interesse durch die beteiligten Bersönlichkeiten. Angeklagt find megen Betruges, Urfundenfälschung, Amtsanmaßung und Erpressung der Kaufmann Wilhelm Bieg ( er, der zuletzt in Lörrach in Baden wohnte, und der in Berlin anfäffige Kaufmann Bruno Asprion.
Sonntag, den 19. April, vormittags 11 Uhr,
im Großen Schauspielhaus", Karlstraße:
99
Frühlings- Feier
Programm:
Mädelchor mit zwei Geigen/ Jungenchor mit Geigen und Klampfen/ Rezitationen/ Bolfstänze/ Märchenspiel: Frühling im Waldreich" von Fr. Osterroth.
Eintrittstarte 60 Pf.
Bertaufstellen: Jugendfeiretariat, SW, Lindenstr. 3, geöffnet von 9-5, Mitt wochs u. Freitags von 9-7 Gonnabends von 9-1 Uhr. A. Jofeph, NW, Wilhelms havener Straße 48 B. Döla, NO 55, 3mmanueltirchstraße 24..$ önisch, N 65 utrechter, Ecke Müllerstraße. B. Azoll, N 58, Utrechter Str. 21. W. Hoffmann, N 58, Lychener Str. 8. A. Lorenz, N 58, Gleimftr. 56. R. Anderson, N 31, Stralfunder Straße 19.$. Fischer, N 20, Bastianftr. 7. W. Wartmann, O 34, Rönigsberger Straße 37. 2. Wittschuß, O'34, Petersburger Straße 5. R. Melle , O 34, Beters burger Blag 4. Borwärts"-Spedition Often, Martusstraße 36. P. Bier, SO 26, Naunynfte 9. ,, Borwärts". Spedition Süden, Bärwaldstraße 47. Buchhandlung, Lindenstr. 2. Borwärts" Borwärts Spedition, Greifenhagener Straße 22, und am Sonntag im Schauspielhaus.
besessen hatte, durch eine umfangreiche, raffinierte Kor respondenz aus der Gefängniszelle heraus mit weiteren Geldgebern in Verbindung zu treten und seinen Geld- und Warenschwindel fortzusetzen. Mit Rücksicht auf die Gemeingefährlichfeit seines Treibens verurteilte das Gericht den Angeklagten, der, um ihn vor dem Zuchthaus zu bewahren, nochmals mildernde Umstände erhielt, immerhin zu drei Jahren Gefängnis.
Ein schwerer Justiziertum.
Unschuldig als Mörder im Zuchthaus.
Ein schwerer Justizirrtum, wegen dessen ein Mensch fast zwei Jahre unschuldig im Zuchthaus gefeffen hat, ist in Kempten im Allgäu an den Tag gefommen. Der 28jährige Bollbetriebsassistent Johann Plant aus Niederstauffen lag mit seinem Dienstfollegen Franz Sachs, von dem er sich denunziert glaubte, im Streit und hatte ihm unter Drohungen seine Feindschaft angekündigt. Am 17. Februar 1923 hatte Plant, der sich Anfangs heftig sträubte, weil er Unheil befürchtete. zusammen mit Sachs einen Dienstgang antreten müssen. Sachs fam von diesem Dienstgang nicht mehr nach Hause; er wurde erichossen aufgefunden. Plant, der allgemein als der Täter bezeichnet wurde, fam unter Mordanklage vor das Schwurgericht und wurde auf bloßen Indizienbeweis hin wegen Totschlages zu acht Jahren Buchthaus und fünf Jahren Ehrverluft verurteilt. Der Staatsanwalt hatte Todesstrafe beantragt. Einen Mord durch einen Schmuggler hielt das Gericht für ausgeschlossen. Unter Schluchzen und Tränen hatte Blant damals feine Unschuld beteuert; wenn er sterben müsse, gehe er mit reinem Gewissen in die Ewigkeit. Jegt wurde am Karjamstag in Lindau ein bekannter Schmuggler namens Franz Knopfler unter dem Berdacht, den bereits eingestanden.
Ungetrene Poftbeamte.
Das Berschwinden eines Wertbriefes beschäftigte, wie wir feinerzelt mitteilten, anfangs dieses Monats die Kriminalpoftdienststelle. Es handelt sich um einen von mehreren Wertbriefen, die von der Firma Wagner u. Co. auf der Postzweigstelle 67 am 3entral viehhof aufgegeben worden waren. Er enthielt 3600 Mart. Die unterschlagen worden ist. Die Boftverwaltung hat der Firma Ermittlungen ergaben, daß dieser Wertbrief von einem Bofibeamten Wagner u. Co. die 3600 mart ersehen müffen. Der ungetreue Beamte wurde ermittelt und verhaftet. Auf dem Postamt 54 am Rosenthaler Tor wurden von der Oberpostdirektion und der Kriminalpoftdienststelle fortgesetzte Unterschlagungen auf gebedt, die wahrscheinlich bis zum Ottober v. 3. zurückgehen. Auch hier wurde der schuldige Beamte ermittelt und feit genommen. Er hatte auf dem Amt eine Art Bertrauensposten und war bald in diefem, bald in jenem Dienstzweige beschäftigt. Unter geflügelte, Machenfchaften eingeschriebene Wertbriefe, besonders e Mißbrauch des Vertrauens verstand er es, burch raffiniert auslandsbriefe an sich zu bringen und sie zu ersetzen, indem er Briefe mit minderwertigem Inhalt an ihrer Statt in den Betrieb einSchmuggelte. So verhinderte er längere Zeit die Entdeckung der Beruntreuungen und erschwerte namentlich ihre Aufklärung, die auch jezt noch nicht in vollem Umfange abgeschloffen ist. Um diesen genau feststellen zu fönnen, ersucht die Toftverwaltung, alle diejenigen, befonders Geschäftsleute, die vom Bostamt 54 ihre Sendungen er halten, ihre Korrespondenz seit Oktober v. 3. einmal daraufhin nachzusehen, ob fie eingeschriebene Briefe erhalten haben, beren Inhalt nicht wertvoll genug war, um ein Einschreiben zu rechtfertigen oder nahezulegen. Shre Feststellungen nach dieser Richtung wollen fie dem Untersuchungsreferat IX/ C, beim Postamt 54 in der Lothringer Str. 54/55, mitteilen.
walt an das Berufsgeheimnis gebunden gefühlt habe, folange Bieg ler nicht eines Verbrechens überführt war. Der Kaufmann Karl Teutschfein aus Hannover ist einer derjenigen, der zusammen mit zwei Ausländern das angebliche Waffenlager von dem Ange flagten Ziegler alias Wiegand faufen wolle. Er fei Inhaber einer fonzessionierten Waffenfirma. Sie hatten sich am 16. März in dem Bureau des Rechtsanwalts Hein im Wartezimmer mit befig einer aufgelösten Rechtsorganisation, der auch Rechtsanwalt Biegand getroffen. Dieser habe gesagt, daß es sich um den Waffen Mord an Sachs begangen zu haben, verhaftet. Er hat die Tat auch Wiegand getroffen. Dieser habe gesagt, daß es sich um den Waffenein angehöre, handele. Das Waffenlager follte am nächsten Tage besichtigt werden, und sie hatten vorgeschlagen, die Kaufsumme bei einer Bank zu deponieren. Miegand sagte jedoch, die Herren von der Organisation wünschten, ß das Geld durch die Hände des Rechtsanwalts Hein geben ge. Da sie in einen Rechtsanwalt rolles Vertrauen setzten, hätten sie diesem das Geld zu treuen händen übergeben und einen Kaufvertrag abgeschlossen. Bon gesprochen worden. Am nächsten Tage sei Wiegand nicht erschienen, Waffen sei allerdings in Gegenwart von Rechtsanwalt Hein nicht und als der Zeuge den Rechtsanwalt anrief, mußte er hören, daß bas Geld meg sei, da es beschlagnahmt worden wäre. Er sei nach Moabit gefahren und habe Rechtsanwalt Hein getroffen, der ihm die Beschlagnahmequittung zeigte. Sofort habe er erfannt, baß es eine Kinderei sei, denn der Stempel war ein nach ge 30gener Verfassungstaler. Er habe dem Rechtsanwalt Borhaltungen gemacht, daß er das Geld aus treuen Händen nicht hätte aushändigen dürfen, auch wenn es sich angeblich um etwas babe er nicht geglaubt, um so weniger, als ein Rechtsanwalt auf Ungefeßliches handelte. An die Geschichte mit der Beschlagnahme einen so plump ausgefertigten Schein nicht hätte hineinfallen dürfen. Anhaltspunkte für einen Verdacht gegen Rechtsanwalt Hein habe er aber weiter nicht. Ein früherer Kriminalbeamter, Erich Großer, der mit 2sprion wegen Aufbedung von Waffenlagern zufammenarbeitete, will beobachtet haben, daß nach dem Fortgange Asprion war nach dem Kriege in Stuttgart Caféhausbefizer. von Großer und Asprion aus dem Hause des Rechtsanwalts brei Im besetzten Gebiet ist er wegen wirtschaftlicher Spionage zu Leute herausgekommen feien, anscheinend die falschen Kriminal gunsten der Besatzungsmächte zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt beamten, Zwei von ihnen habe er als Bekannte der beiden An worden, mußte aber auf Grund des Londoner Abkommens von geflagten wiedererkannt. Der Beuge Großer, der, wie das Gericht der deutschen Regierung schon nach brei Monaten amnestiert wiederholt feststellte, in der Sache eine sehr dunkle Rolle gespielt werden. Kurze Zeit darauf wurde er vom Schöffengericht in hatte und ber, ebenso wie das Ehepaar Hein zunächst unvereidigt Frankfurt zu sieben Jahren Buchthaus wegen räuberischer vernommen wurde, mußte zugeben, daß er später bei Rechtsanwalt Erpressung verurteilt. Es handelt sich bei der jetzigen Antlage ein im Hause viel verkehrt und auch Geld bekommen hatte. Rechts um Borgänge, die sich im Jahre 1923 abgespielt haben. Siegler anwalt Hein erklärte dazu, daß er Großer die Geldsummen ge war, ehe er Asprion fennenlernte, Privatsefretär des wegen Begeben habe, um Ermittlungen nach den Tätern anzustellen. Der truges abgeurteilten Ingenieurs v. Unruh, des bekannten Er. Angeflagte As prion beftritt, daß er mit der Beschlagnahme etwas finders" des Stromerzeugers U. Zufällig will er Asprion tennen zu tun gehabt habe. In später Abendstunde trat zunächst eine gelernt haben, der ihm gesagt habe, daß viel Geld zu verdienen Pause ein. fei, wenn er fremden Regierungen Waffendepots verrate. Ziegler Staatsanwaltschaftsrat Höfer erblickte feinen Beweis für die will nun auch die Bekanntschaft des Rechtsanwalts Hein gemacht mittäterschaft des Ehepaares ein und beantragte deffen Ber haben, der sein Bureau in der Kurfürstenstraße hat und viel im eidigung. Gegen Ziegler beantragte er unter Zubilligung mil. Hotel Eden verkehrte. Nach seiner Behauptung habe Hein den Bordernder Umstände zwei Jahre Gefängnis, beben sprion eine schlag gemacht, den Waffenauffäufern das Geld abzunehmen, wo Busatzstrafe von zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. bei er andeutete, daß man damit eigentlich im Intereffe des Reiches Nach längerer Beratung, verurteilte das Schöffengericht Schöneberg handelte, da den Leuten damit die Lust genommen werde, der die Angeklagten wegen schwerer Urtundenfälschung und artige Waffenschiebungen in Deutschland zu unternehmen. Im Im Betruges, Biegler erhielt ein Jahr Gefängnis, unter An Borzimmer des Rechtsanwaltsbureaus will er in Abwesenheit rechnung von acht Monaten Untersuchungshaft, und drei Jahre Ehr des Rechtsanwalts ein mit einem angeblichen Rittmeister verlust; As prion wurde zu einer Zusagstrafe von acht Monaten Arendt zusammengetroffen sein, der von Asprion geschicht war Zuchthaus , zu der in Frankfurt erfannten Strafe von sieben Jahren Zuchthaus , zu der in Frankfurt erkannten Strafe von sieben Jahren und mehrere Käufer, ausländische Handelsleute, bei sich hatte. Zuchthaus, und zu zehn Jahren Ehrverlust verurteilt. Rechtsanwalt Diese wollten für Finnland . Belen und eventuell auch für die Hein, deffen Ehefrau und der Zeuge Großer courden bereidigt, da Kommunisten Gewehre, Munition und Bajonette kaufen. Es sollte der Berdacht der Teilnahme nicht gegeben erschien. für jedes Gewehr 2% Dollar gezahlt werden. Ziegler überreichte diefer Räuferkommission eine Aufstellung über ein an gebliches Waffenlager, das auch am nächsten Tage gezeigt werden follte, wobei er den Herren von seinen guten Beziehungen zu v. Unruh und verschiedenen Organisationen erzählte. Nun soll, nach der Behauptung des Angeklagten Ziegler, Rechtsanwalt Hein einen Kaufvertrag ausgefertigt haben, und die Käufer hinterlegten 100 Millionen Papiermart bei dem Rechtsanwalt, außerdem 400 holländische Gulden, 5000 Dollar und zahlreiche Schecks. Dieses Gelb wurde dann durch eine, wie sich Biegler ausdrückte, Be fchlagnahmetomödie" durch falsche Kriminalbeamte bei dem Rechtsanwalt beschlagnahmt, aber Rechtsanwalt Hein sei, wie der Angeflagte immer wieder erflärt, in die ganze Attion eingeweiht gewesen. 30 Bros. des beschlagnahmten Geldes habe er bekommen und der Rest sei zwischen ihm, Asprion und anderen beteiligten Bersonen in einem Schanttotal verspielt worden. Sie hätten sich dann ins befeßte Gebiet begeben und später ist dann noch mit einem inzwischen gesperrten Reichsbantfched ein Ingenieur um fein Auto geprellt worden.
Im weiteren Verlauf der Verhandlung bezeichnete der als Zeuge vernommene Rechtsanwalt Hein die Darstellung des Angetlagten Ziegler, als ob er, der Zeuge, die Hände im Spiel gehabt habe bei dem dunklen Geschäft, als vollkommen unwahr. Ziegler, den er nur als Wiegand fannte, habe ihm mehrmals für Hinterlegungsgeschäfte in Anspruch genommen und sei am 16. März 1923, abends gegen 8 Uhr, wieder mit drei Herren in sein Bureau gekommen, nachdem die Herren vorher im Warteraum lange ver. handelt hatten. Es sei ihm mitgeteilt worden, daß es sich um den Abschluß eines größeren Raufgeschäftes handele und man wolle ihn als Treuhänder benutzen. Zu diesem Zweck wurde bei ihm der Betrag von 100 Millionen in Devisen und Reichsbankschecks hinter legt. Ueber die Art des Geschäfts sei ihm feine Mitteilung gemacht worden. Erst Abends habe ihm seine Frau erzählt, daß sie das Gespräch belauscht habe und daß dabei Worte gefallen
..Gutes märkisches Krant".
Borficht mit den Gashähnen! Durch einen nicht richtig ver fchloffenen Gashahn hat sich wieder ein Unglüdefell ereignet. Der Ronditor Bruno Reit, Berlin - Reinidendorf, Grüner Beg 52, wurde bewußtlos aufgefunden mit offenbarer Gasvergiftung. Die Wiederbelebungsversuche der Feuerwehr waren von Erfolg. Reit fonnte in seiner Wohnung bleiben.
Einen dreisten Ueberfall am hellichten Tage verübte ein etwa 15jähriger Bursche gestern nachmittag um 4% Uhr in der Blücher ftraße auf einen Rolonialwagen. Er fletterte von hinten auf den Wagen und Stahl dem Kutscher aus seiner Geldtasche zirta 1000 bis 1500 m. Der Kutscher und Radfahrer holten ihn ein und übergaben ihn der Polizei.
ftüd Fran 3 str. 3 in Spandau aus, vermutlich durch UeberEin Dachffuhlbrand brach am 15. gegen Mittag auf dem Grundheizen einer Räuchertaminer. heizen einer Räucherfaminer. Die Spandauer Feuerwehr hatte eine halbe Stunde mit den Löscharbeiten zu tun. Der entstanden: Sachschaden beläuft sich auf etwa 5000 m.
Städtische Trinterfürsorgestelle Neukölln. Nach dem Geschäft beright 1924 ist die Trunthucht noch immer im Steigen. Außer 10 Jaze in benen nur Beratungen erbeten wurde, find 78 nue Anmeldungen( darunter 2 Frauen) erstattet( gegen 34 im Borjahre von denen 12 Männer zur Kur in Trinterheitstätten eingemiete
Unter dem hochtönenden Namen„ Berliner Grossan belszentrale" betrieb der Raufmann Raselomsti sufammen mit einem Rufsen Bosch or off einen großzügig angelegten Waren und Kreditschwindel. Baselowsti hatte sich unter der Antlage des fortgefeßten Betruges im wiederholten Rückwerden mußten. Die Städtische Trinterfürsorgestelle Neukölln falle vor dem erweiterten Schöffengericht mitte zu verantworten. Er ist bereits in den verschiedensten Städten Deutschlands megen Betruges mit erheblichen Borstrafen belegt worden. Im Frühjahr 1924 hatte er in der Melchiorstraße seine Großhandelszentrale" eröffnet und fuchte zur Erweiterung des Großbetriebes in den Zei tungen dauernd nach beteiligungsluftigen Geldleuten. Teils mittlere
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Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 16. April.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
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4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). 6.05 Uhr abends: Paul Morgan : 15 Ufa- Minuten". 6.40-7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungskurse). 6.40 Uhr abends: Gartenbau: Dr. Ludwigs: Pflanzenkrankheiten im Garten, I. Teil" 7.10 Uhr Uhr abends: Technik: Oberingenieur himmel, II. Teil. 8 Uhr abends: Professor Dr. Brandt: Richard Gramatzki: Moderne Astronomie". 8. Vortrag. Der FixsternWagner als Diclter". 8.30 Uhr abends: Wagner - Abend. Dirigent: Selmar Meyrowitz . 1. Vorspiel zu Lohengrin "( Orchester). 2. Am stillen Herd, aus Die Meistersinger von Nürnberg "( Fritz Soot , von der Berliner Staatsoper, Tenor). 3. Vier Lieder( Wesendonck ) ( Dorothee Manski , von der Berliner Staatsoper, Sopran). 4. Szene im Brautgemach aus Lohengrin "( Dorothee Manski und Fritz ( Orchester) Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Soot). 5. Vorspiel und Isoldes Liebestod aus„ Tristan und Isolde " Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.
( Ertstraße 27, hochparterre links, Zimmer 5) ist jeden Sonnabend geöffnet. von 5% bis 6% Uhr abends zur fostenlosen Beratung und Hilfe
Das Pflegeamt für die wissenschaftliche Welterbildung der Schwerhörigen veranstaltet in der Urania ", Taubenstr. 48/49, am Sonntag, den 19. April 1925, vormittags 10% Uhr einen bunten Lichtbildervortrag Redende Steine". Der Besuch ist für jeden Schwerhörigen und deren Angehörige zu empfehlen. Bezirksbildungsausichuß, Staatliches Schillertheater, Charlottenburg . Bismardstraße. Conntag, den 19. April: Bon morgens bis mitternachts" von Railer. Sonntag, ben 17. Mai: Napoleon von Chrift. Friedr. Grabbe. Breis pro Karte einflieklich Theaterzettel und Gebühr für Kleiderablage 1 2. Deutsches Dpernhaus, Charlottenburg , Bismard traße. Donnerstag, den 21. Mai( Himmelfabrt): Boccaccio", Dper bonell und Richard Benée, Mufit von Franz b. Suppé. Preis
pro Starte 1,80 wt., leiderablage frei. Die Borstellungen beginnen pünktlich 2 Uhr nachmittags. Karten für sämtliche Beranstaltungen find zu haben im Bureau des Bezirksbildungsausschus, Lindenstr. 3, 2. Hof. 8immer 8, Buchhandlung Vorwärts, Lindenstr. 2, in sämtlichen Vorwärts- Spebitionen, bet den Mitgliedern der Bildungsausschüsse und den Abteilungsführern. Ausstellung und Verkauf von Radierungen und Holzschnitten erster Künstler: Bildungsausschusses, Lindenstr. 3. Sella Haffe, Wilhelm Defterle, Hellmuth Krommer im Bureau des
Billige englische Feltherlinge. Wie die Bereinigten Berliner Herings. großhändler mittellen, findet vom 17. bis 21. b. Mts. ein billiger Bertauf bon englischen Fettberingen statt. Breis 10 Stüd 50 Pj. Verkauf in den durch Plakate fenntlich gemachten Bertausstellen.