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üjn solchergestalt ht ein auf dem Nucken des eigenen Lölkes ausgespieltes Glücksspiel ausgestalten. Alles das ist und mehr zum Schaden der eigenen Nation, wie man weift, vor dem Krieg und im Krieg von Persönlich- ketten und Verbindungen verübt worden, die den sich die Nationalen" nennenden Patteien angehören und zum Teil dort maßgebenden Einfluß ausüben. Von dieser Seit« ist die Aufstellung chindenburgs als Kandidaten für den Posten des Präsidenten der Republik   betrieben und durchgesetzt worden, .-reist man ihn der ununterrichteten Masse als denSieger im Weltkrieg" an. ihn, unter dessen Oberleitung der entscheidende Feldzug im Westen so vollständig verloren worden ist, daß er am 10. November 1918 selbst aus dem Großen Hauptquartier .an Erzberger telegraphiert hat, die furchtbaren Waffenstill- ltandsbedingungen der siegreichen Gegner, falls diese sich zu keinen Zugeständnissen herbeilassen, bedingungslos zu unter- schreiben. Ich will d«m General   chinderrburg nichts unterstellen, wozu er sich nicht selbst bekennt. Er hat die eingangs zitierte Oster- kundgebung, heißt es, nicht selbst verfaßt. Aber er hat sie unterschrceben. Und da wird die Frage berechtigt Fein.und muß gestellt werden, welchen Sinn darin die Phrase hat:Ich reiche jedem Deutschen   die Hand, der national denkt." Offenbar sollte das große Publikum sie so verstehen, wie es dem allgemeingültigen Sinn des Begriffs national sntfpricht. Aber dann war si« ein schändlicher Betrug, denn der oder die deutschnationalen Verfasser legen das Wort in einem ganz anderen, wie wir gesehen haben, viel Verhängnis- volleren Sinn aus. Und Hmdenburg? Will man ihn nicht der Mitschuld an jenem Betrug zeihen, dann muß man, um ihm gerecht zu werden, annehmen, er habe sich g ar nichts dabei gedacht, als er die Kundgebung unterschrieb. So oder lo kann sich jeder danach die Frage beantworten, ob dieser Mann an die oberste Stelle der deutschen Republik gehört.
der enthüllte Rechtsblock. Wut über dengekauften Lumpen." Die schon in unserer gestrigen Abendausgabe kurz er­mahnte parteiamtliche Erklärung der Deutschnationalen Partei über die Enthüllungen desBerliner Tageblatts" geht von der Feststellung aus, daß es sich um eine Sitzung des F i n a n z- ausschusses der Partei gehandelt habe, über die das B. T.". berichtete. Im Kern besagt die Erklärung folgendes: Es ist selbstverständlich, daß bei dieser Gelegenheit die Ver» Handlungen im Reichsblock dargestellt und besprochen wor- den sind. Dabei ist auch ausgesprochen worden, was nie ein Ge- heimnis war, daß vor der Entscheidung über die Kandidatur des zweiten Wahlgangs zunächst Meinungsverschiedenheiten zwischen den einzelnen im Reichsblock vereinigten Parteien und Gruppen bestan- den haben. Es ist aber ebenso festgestellt worden, daß, nachdem die Entscheidung gefallen war. sämtlich« betelligten Gruppen und Per- sonen jetzt in vollster Harmonie und Loyalität(!) und mit gleichem Eifer und Hingabe zusammenarbeiten Es ist insbesondere erwähnt worden, einen wie erhebenden' Ausdruck diese Einmütigkeit bei dem Zusammensein mit dem Feldmarschall von Hindenburg   ge- runden hat. Aus dieser rückschauenden Betrachtung macht der Lump. den sich da»Verstner Tageblatt" getauft hat, oder vieeicht auch erst das Rsdaktionsmitglied. das den Bericht für die tendenziösen Zwecke des Blatte» frisiert hat.«ine auch noch für die Gegenwart oder viel- l-ücht sogar für die Zukunft weiterwirkende Differenz. Daß dabei der Wahrheit zuwider auch trer Name de» Reich«außen. ministers in tendenziöser Weis« ermähnt wird, liegt in der Lim«. in der die Kreise der Linken nunmehr schon seit Wochen Gegensätze - innerhalb der Parteien des Reichsblocks hervorzurufen versuchen.... Auch mit diesen verzweifelten Mitteln der Wahllüge wird es '« den Kreisen der Weimarer Koalition nicht mehr gelingen, die Entscheidung, die da» deutsche   Volk praktisch de- reit» getroffen hat und die am 26. April nur noch ihre äußere Bestätigung finden wird, in ihr Gegenteil innzufölschen.
Oer romantische Deutsche  . Von Pauk Gutmann. Ilmerika, du hast es besser: hast keine Burgen, hast keine Schlösser", so rief der realistischste aller deutschen   Dichter seinem Volke zu. Dieser klarblickende Deutsche hatte erkannt, welcher Nebcldunst aus den Trümmerstätten der Vergangenheit sortgesetzt in die Gehirne seiner Zeitgenossen stieg. Seine Weltliebe haftete nicht bei Grabstötten, verfallenem Gemäuer, rostigen Ritterrüstungen und sonstigen, modernden Inventar der Feudalzeit. Er wußte sehr wohl, daß alle dies« Dinge nur den alten Machthabern dazu dienen sollten, ihre längst überlebte Herrschaft auf geistigem Gebiet sortzu- führen. Er haßte die Unklarheit und sagte, als er au» Italien   zu« lückgekehrt war:Wie werde ich noch der Sonne trank sein". Un- klorheit nannte er da» Wesen der Deutschen  . Aber er kannte das andere Deutschland   noch nicht, das aus der feudalen Vergangenheit zu nüchterner, demokratischer Gesinnung sich durchkämpfen sollte. Einsam stand er als Deutscher in seiner Zeit. Er achtet« den Geist te» l'J. Jahrhunderts und lobt« die Franzosen  , die Kenntnis der Vergangenheit mit moderner Ausfassung verbänden. Napoleon  , als der vollendete Europäer, war ihm sympathischer als jene roman» iisthen Deutschtümler, die während der Befreiungskrieg« ihr« Bor- dengefänge erhoben. So waren seine erbittertsten Gegner jene Dichter, die sich selbst niit Stolz als Romantiker bezeichneten. Tan, als wie heute entnahm«ine überlebte Gesinnung ihre Symbole dem ritterlichen Mittelalter. Damals wie heute verbarg sich die Lüg« in den Maskengewändern der Vergangenheit. Die De- magogenhctz« ging Hand in Hand mit jener verlogenen Romantik der Görres. Fouguä, Brentano. Die Hyänen des Mittelalters, die sich den Machthabern verbündeten, wußten, welch betäubendes Gift jie in die Gehirne des Ichlaftrunkenen deutschen   Volkes träufelten. Und die Monarchen, wie der träumerische Friedrich Wilhelm IV  .. der Romantiker auf dem Thron«, wie verstanden sie es. das lüg- nerische ritterliche Ideal gegen die Regungen der Zeit auszuspielen. Nicht das wahre Mittelalter, wie es Goethe im Straßburger Münster   und im Nibelungenlied achtete, war ihr Ideal, sondern das preußisch gefärbteGämaschenrittertum", wie es Heine bezeich- nete,das. ekelhaft, ein Gemisch ist von gotischem Wahn und mo- dernem Lug. das weder Fleisch noch Fisch ist". Diese von den Machthabern begünstigte und gezüchtete Romantik steckt vielen Deutschen   noch heut« tief im Blute. Der heldenkutt. die Vergottung politischer oder sonstiger Persönlichkeiten zu Zwecken der Verehrung ist ein wesenttich deutsches Produkt. Garibaldi   steht auf allen Plätzen ttallenischer Städte als einfacher Bürger oder Krirgsmann. Die Verklärung eines vielen unter uns noch von Angesicht her bekamtten Zeitgenossen, wie des ins Gebiet der Sage erhobenen Hamburger Btsmarck-Roland, wäre andern Nationen fremd, heiterte« riefe es wo ander» hervor, wollt« man einen
Mit demgekauften Lumpen" ist es freillch nichts Das ..B. T." stellt glaubwürdig fest, daß ihm der Bericht keinen Pfennig gekostet hat. Es wird also schon so gewesen sein, daß die dcutschnationale Parteileitung einfach Leute, die sie nicht genügend kannte, eingeladen hat. um sie anzuschnorren. Da- bei ist sie u. a. auch an einen Falschen geraten. Tragikomisches Schicksal! Ist aber der Gewährsmann desD. T." keingekaufter Lump", so liegt nicht der geringste Gnmd vor. seine Glaub­würdigkeit anzuzweifeln. Für dieEinigkeit und Harmonie", die im Rechtsblock herrscht, liegen außer dem Sitzungsprotokoll so viele Beweise vor, daß man über diesen plumpen Versuch, zu lügen, wo Lügen doch gar nichts helfen, nur lachen kann. Zum Gelächter fordert auch die Bemerkung heraus, daß das deutsche   Volk seinepraktische Entscheidung" bereits ge- troffen habe. Hat die deutschnationale Parteileitung schon vergessen, daß ihr Hauptorgan am 29. März ein nun längst wieder vergessenes Bild brachte mit der Unterschrist:Dr. Iarres, der Erwählte des deutschen Volkes"? DerReichsblock" ist tatsächlich, wie Herr Schlange richtig bemerkte,ein entsetzliches Konglomerat", ein Konglo- merat von Intrige und bodenloser Unfähigkeit. Wer gkaubt ernstlich, daß das deutsche   Volk am 26. April dieser erbärmlichen Gesellschaft die Palme des Sieges reichen könnte?
Mein König über mein Vaterland! Hindenburg  -Worte. ImSozialdemokratischen Pressedienst" veröffentlicht Dr.- Heinrich Rehmel, ein Mann, der zwar nicht einge- schriebenes Mitglied einer Partei, aber politisch weit rechts- stehend ist, Erinnerungen an eine Unterredung mit Hindenburg  , die er im Jahre 1920 haste. Rehmel schreibt u. a.: Am ZI. Juli 1920 fuhr ich auf Anregung mehrererüberpar- teiischer Politiker" zusammen mit dem früheren Pastor Gerhard G ü n t h e r au» Hamburg   nach Hannover  , wo uns der Feldmarschall eine dreiviertelstündige Unterredung gewährte. Es war damals die Zett, in der die russische Rote Armee   stegreich gegen Warschau   vor- marschierte. Wir wollten erstens wissen, welche militärijchen Möglichkeiten«ine» gemeinsamen Borgehen» mit Ruß- land gegen Polen   zurzeit vorlagen, und zweitens, ob der Mar- schall eventuell sür ein« national-bolschewistische Volks- «inigungspolitik von Ludendorfs   bis Däumig zu gewinnen wäre. Ein« solch« Sammelpolitit lehnte hindenburg mit dem Bemerken ab: Er oersteh« nicht» von Politik, wolle nicht» mit Politik zu tun haben, da ihm sein Name hierfür zu gut sei. Doch mag hier zwecks größerer Beweiskraft meine Tagebucheintragung vom folgenden Morgen(1. August 1920) wärt- lich Platz finden: Gestern sah ich hindenburg: ich ging mit G. Günther zu- s.unmen und Hostie, daß der Marschall den nationalistischen Ge- dankenaänaen nähertreten könnte. In dreiviertelstündiger Audienz stellte sich die Unmöglichkeit heraus.Ich möchte fast sagen, daß mir mein König noch über mein Vaterland gehl" war sein ckarakterrstlsche» Wort.Ich mußte ja der Gesellschaft(!) gewissermaßen auch dienen", jagt« er, ol» er von dem revolutio- nären Proletariat sprach.Ja, wenn da» Boll müh und meinen Freund Ludendorss wieder an die Spitze rufen würde, um sür Deutschland   zu kämpfen, würde ich mit Freuden gehen, würde a«n dafür fallen: aber dazu muß erst Ruh« und Ordnung in Teutschland sein mtt R u h l a n d könnte man zusammengehen. wenn dort ein« vernünftig« Regierung wäre. Aver wir Deutsche   find ja polltische Klndsköpse..." Er fühlt seine eigene Stellung und Würde ganz in sich verankert:Dazu ist mir mein Name zu gut"(als daß er in die Politik hineingezogen werden dürstel.So einenFetisch" wie den Kaiser braucht da» Volk jetzt bin ich da« gcwiii-rinaßen... Und diese Treue hält jeder preußische Offizier s e i n e m K ö n i g: ich führte da» he« doch auch nur nach Hause, weil es noch Befehl meines Königs war."von Volilik verstehe ich nichts", sagte er mehrmals Soweit mein Tagebuch.
General im Wahlkampf als den Ekkehard seine» Volke» bezeichnen. wie es vomReichsblock" mtt hindenburg geschieht. Di« Taschen- spieler der öffentlichen Meinung wissen sehr genau, wa» sie tun. wenn sie auf den Sagenkomplex Ihrer worttrunkenen Wähler mit dem AusdruckEkkehard" zielen. Alle Gymnastastengemüter jauchzen über diese Anspielung und denken an den verführten Tannhäuser, den der Alt« vor dem Hörselberg   warnte. Wie einfach erscheint diesen kindlichen Köpfen die Weit. Deutschland   ist kein Venusberg, Wilhelm von Doorn ist kein Dietrich von Bern  , und ein Handels- vertrag oder«in Schiffahrtsabkommen ist nicht mit einer Wünschet- rute oder mtt dem Schwerte   Rötung zu erledigen. Aber über bitterernste Tatsachen soll die Wortlüge der Romantik das trunken- gemacht« Volk hinwegtäuschen. Wir wollen keinen Ekkehard, wir wollen keinen schwerttragen- den Roland, wir brauchen kluge, ihr Gebiet beherrschende, im Der» kehr mtt der Wett human denkende Männer. Wo Romantik uns begegnet, wollen wir mißtrauisch sein. Di« blau  « Blume ist uns verdächtig, hinter dem Nebel der Nergangenhett verbirgt sich Un- wissenheit. Anmaßung und Roheit. Schon einmal, im Wellkrieg, hätte uns der getreue Ekkehard mit der deutschen   Sagengestalt Siegfried genarrt. Wo eine Sache in Deutschland   bedenklich wird, stellt die Romantik sich«in. Die gepanzerte Faust, gleichfalls ein Rittersymbol, hat unser Volt zertrümmert.
Sullurströmnngen durch Asien  . Der eine Leiter der Preußstchen Tursan-Expedttioncn. Museumsoirektor Professor Albert von Le Coq  , sprach In der Berliner Anthropologischen Gesellschaft über das Er- gebnis jener Reisen noch der kvlttirgeschichllichen seit« hin. Er und Grllnwedel haben, nachdem Sir Aurel Stein   mit seiner Sammcl- tätigkett in Mittelasien   vorangegangen war. in einer wissenschaftlich musterhäften Form durch Epatenarvell und philologische Durcharbei­tung ihrer einzigartigen Fund- ein« ganze neue Kulturwell wieder erweckt: die Kuttur jener Mischoölker, die an den großen Well- iandelsstraßen von Osten noch Westen, vom Süden noch dem Osten Asiens   gesessen haben, jener Straßen durch Tibet   und die ehemals russische und chinesische   Mongolei  . Von Afghanistan au» sind die Berliner   Gelehrten mit ihrer Erpedition nach Ehina geritten und haben auf diesem Wege die großartigen Wandgemälde usw. gefun- den, die heute der Stolz des Berliner   Völkcrkunde-MuseumS sind. Si« haben Asien   nicht, wie die meisten Erforscher der ostasiatischen Kunstgeschichte, zu Schiff besucht und von China   aus betreten. Le Eoq betonte, wie sich ihnen so das asiatische Kulturbild wesentlich anders darstellte, als denen, die von den großen Städten des Ostens her in einer unendlich eindrucksvollen Einheit das Gesamtbild asta- tischen Lebens und Schaffens bewundern lernten, wie es von der Teebüchse bis zum Religionssystem alles durchformt und durchdringt Auf den mtttelosiatisiden Kulturstraßen hat die fernöstliche Well seit Jahrtausenden im kulurellen Zulammenhonge mit Vorderasien und Europa   gestanden,«in« unendliche Vielzahl von Anregungen sind von dorther in den Buddhismus  «ingedrungen, und Le Eoq hat in Mittelasien   eineBuddhistische Spätantike" nachgewiesen, die auf dem Wege über die Kunst de» heuttgen Afghanistan, die in den
Weiter gibt Rehmel noch eine briefliche Aeußerimg Hindenburg  » aus neuester Zeit wieder: Sein Adjutant Oberstleutnant von Kügelgen schrieb mir am 16. April 1924 im Auftrage des Marschalls u. a. folgenden Satz: Der Marschall lehnt abweil die Gefahr vorliegt, daß hier- durch in unserer Zugend der unbedingt wachzuhaltende kriegerische Geist geschädigt wird". Jetzt erklärt Hindenburg   den Vertretern der Auslands- presse, er seikein Militarist, der den Krieg will"! Das Bild, das die Welt sich von Hindenburg   bereits ge- macht hat, wird durch diese Dokumente nur noch deutlicher herausgehoben. Ein Mann, der seinen König noch über sein Vaterland stellt, der tausendfach erklärt und be­wiesen hat, daß er von Politik nichts verstehe, soll jetzt der höchste politische Würdenträger der Re- publik werden? Das wäre ein so freventliches Spiel mit dem Schicksal des deutschen   Volkes, daß selbst Stressmann es erkennen müßte. Dr. Stresemann sind die Aufzeichnungen Rehmels vor der Ausstellung Hindenburgs zur Verfügung gestellt worden, damit er als Außenminister bremsend ein- greife. Stresemann   hat geschwiegen und schweigt noch heute, obwohl er die Katastrophe deutlich vor sich sieht!
tzelfferich über tzinöenburg. Die Schuld der OHL. am Zusammenbruch. In seinen Lebenserinnerungen beschäftigt sich der ver- storbene Abgeordnete H e l f f e r i ch neben Hindenburg   ein Heros der Deutschnationalen mit der verhängnisvollen Situation, die Ende September 1918 durch die plötzliche Waffenstillstandsbitte der Obersten Heeresleitung entstanden war. Darüber schreibt er: Alles in mir lehnte sich gegen den Gedanke« aus. daß h i n d e n- barg und Ludendorss mit ihrem Slab e, dahin Höllen kom­men lassen können, daß wir jetzt unter dem Druck eines unmittelbar bevorstehenden Zusammenbruchs zum Ersuchen um sosorligen wafseustillstaud, das unter diesen Verhältnissen nur die Einleitung zur schmählichen Sapitnlailon fein konnte, gezwungen sein sollten. Zch verwies auf Ludendorss» heftige» Temperament. dem er starken und mitunter überlretbenden Ausdruck zu geben liebe. Zch beschwor meine Freunde, dahin zu wirken, daß nicht unter einem vielleicht falschen Eindruck, wie ihn Ludendorss» Art bei Leuten, die ihn nicht genau kannten, leicht hervorrufen könne, in einer P o n l r- stimmong Entschlüsse gefaßt würden, dle da« verderben unentrinnbar machten, wenn aber Ludendorss es wirklich habe dahin kommen lassen, daß wir jetzt mit dem Rücken am Abgrund um sofortigen Waffenstillstand betteln mußten, dann Hobe er einen solchen Mangel an Augenmaß gezeigt, daß auch sein Urleil über die jetzige Silualion nicht maßgebend sein könne für die schwersten Entschlüsse, die je von der Retchspolillk zu fassen waren." Das läuft auf dasselbe hinaus, was soeben der Vize- kanzler a. D. v. P a y e r im StuttgarterNeuen Tagblatt" auseinandersetzt: Die ganze Agitation der Rechten ist auf der deutschen   Gut- mütigkeit und Sentimentalität ausgebaut, hindenburg hat gewiß Wertvolles geleistet: man übersieht dabei aber, daß er 1918 an der Spitze der Obersten Heeresleitung stand. Diese hat sich e h e r a II c? andere als den Dank desVolkes verdient. Ihrhat der weite Blick gefehlt, und st« verschloß sich der Erkenntnis unsere« völligen militärrschen Ausammenbruchs, bis es z ü s p ä t war."'- Aehnstch der verstorbene konservative Parteiführer v. Heydebrand:Die Oberste Heeresleitung hat uns be- logen und betrogen!" Aehnlich Stresemann:Es war die Oberste Heeresleitung, die die Nerve» verlor." Hindenburg  , der verantwortliche Chef ver Obersten Heeresleitung, ist nach dem übereinstimmenden Urteil der Parteiführer aller Lager der Mann, der durch seine Kurz- sichtigkeit den Krieg verlor. Cr war frellich damals schon ein willenloses Werkzeug seiner Umgebung.... Heut« prangt er auf den Plakaten des Reichsblocks als .cher Retter!
Alexanderzügen hellenistisch gefärbte Gandharo-Kunst, und dann über die sassanidische Kunst eine Menge von Gedanken und Formen aus dem Bereich des griechischen Mtttelmeeres wettergetragen und so bis nach China   und Japan   verbrettet hat. Aber auch in umgekehrter Richtung sind durch die Völlerwanderung der Hunnen und Alanen, die ja keineswegs kulturferne Barbaren waren, sondern Träger der hohen Tradttionen ihrer mittelasiatischen Heimat, geistige und tünst- lerische Anregungen nach Europa   gekommen. Telephonvertehr zwischen New Vork und London  . Nachdem be- reit» vor einiger Zeit der drahtlose Telephonvertehr zwischen Paris  und London   ausgenommen werden konnte, wird in naher Zeit auch zwischen London   und New Port ein regulärer und allgemein zu- aänglicher Telephonvertehr bestehen. Zwischen Rocky Point bei New Park und den englischen Versuchsstationen Bridge-Water und Swin- don ist es beretts gelungen, unter Verwendung von normalen Tele- phonapapraten mit volltommenener Klarheit und Deutlichkeit zu sprechen. In Rugby in England wird zurzett eine Sendestatton nach dem Muster von Rocky Point gebaut, und die englische   Post- Verwaltung ist sogar beretts damit beschäftigt, die Gesprächsgebühren festzusetzen. Bis zur Fertigstellung der englischen Sendestation kann nur in der Richtung odn New Park nach London   gesprochen werden. Der Sieg de» metrischen Systems im fernen Osten. Die ein- heimischen Langen- und Moßeinhetten des fernen Ostens werden immer mehr durch das metrische System verdrängt. Wie«ine Zu- sammenstellung in derUmschau" zeigt, sind in Japan   die ein- heimischen Maße durch das Gesetz vom 25. März 1921 abgeschafft und aus dem Verkehr fast völlig verschwunden. In China  , wo die Reform bereits 1908 begann, wurden die metrischen Maße durch Erlaß vom 31. März 1914 eingeführt. Daneben bestehen freilich die chinesischen Maße noch fort: aber sie werden immer mehr um- gerechnet. Auf den chinesischen Eisenbahnen ist das metrische System seit dem l. Januar 1921 allein güllig. In S i a m wurden seit 1897 die einheimischen Maße dem metrischen angepaßt, und das letztere ist durch das Gesetz voni 17. Dezember 1923 ausschließlich eingesichrt, so daß die lokalen Maße nur noch durch Uebergangsbestimmungen für kurze Zett geduldet sind. DI« holländischen und französischen  Niederlassungen des fernen Ostens kennen nur metrische Maße, deren sich in jenen Gegenden 500 Millionen Menschen bedienen.
Eine srauzöfisch« Zelsschrift in deutscher Sprach«. Sie au« Pari« ge- meldet wird, bat dort der Prinz von Roban soeben eine Monatsschrift in deutscher Sprache gegründet. Die neu« Zetlschrift will die geistige Annähe- rung»wischen den beiden Nationen fördern. In der bereil» erschienenen ersten Nummer find a. a. auch Beiträge von Hugo von HoffmannSthal und Vandervelde enthalten. vi« Aobert-vahneu beenden am Z0. d. M. ihre Winterspielneit: bis dabin wird im Tbeater am Kursürftendamm täglich die Operette.Phi-Phi- und tm Theater Die Tribüne.UeLersahrt' gegeben. Amundsen» Konkurrent. Aicher Amundlen wolle» fich zwei weiter« ftorscher mit dem Fluazeuz nach dem Nordpol   ausmachen. Der eine ist «rettier Algarson au» Aancouver, der andere Dr. Mae Millen. Mgarion will im Mai von Liverpool au« ausbrechen, zuerst zu Schiff. Dr. Mill-n führt sein Unternehmen ans eigene Kosten au«. Di« amerikanische Neglerung hat ihm dle Erlaubni« zur Benützung von Seeflugzeugen gegeben.