■ b; 0 e n" und atif Grund dieses Befehls ist Hann die Tai .-rübt. die m Le�ig jetzt zu drei Todesurteilen, gefuhrt hat. �on hier kamen die Anweisungen, die zu den Autofahrten . urch ganz Deutschland führten. Die KPD. -Zentrale unterhielt die Tschekigruppe. s ie ahlte für s i e T a us en b e v o n D o ll a r m einer Zeit. o bitteres Elend in Arbeiterfamilien herrschte, und sie chnete mit der Waffe des politischen Mordes als mit einem sgebenen und einwandfreien Mittel. Kein Gekreisch der..Roten Fahne" wird diese Tatsachen -erwischen können. Die Kommunisten haben es sich selber zu- uschreibe, l, wenn die Arbeiter sich in Scharen von ihnen ab- enden, denn niemals früher sind Mord und blutiger I e r r o r in Deutschland als Kampfmittel der Arbeiterbewe- -usg anerkannt. Es bedurfte erst des russischen Einflusses, ehe auch "ie deutsche kommunistische Lewegüng so weit auf den Hund ' am. Die Begründung des Leipziger Urteils stellt fest: ..In der Russischen Botschaft in Verlin haben gemeinsame Ve- Brechungen mit der Zentrale ba: fitzC. und dem Revoiutlons- omltee"ftaktgestinden. Bei diese» Versammlungen wurden die -ltobilmachnng. parteibefehle zur Revolution. Aufruf und Opera. . snsplönc an Hand von mitikSrifchen karte« ausgearbeitet, um dl« Revolution zur Durchführung zu bringen." In der russischen Botschaft sind auch die Hundert- : au sende ausgezahll worden, die zur Finanzierung all dieser v? Lecher! schen Anschläge notwendig waren. Eine llartei. dte mit diesen Mitteln arbeitet, ist moralisch er- ! c d i g t. sie hat den Namen„Arbeiterpartei" verwirkt. Dabei kann man ganz davon absehen, daß in den Köpfen de? Männer, die allen Ernstes glaubten, im Herbst 192? eine kommiiniftifche Diktawr errichten zu können, aine beinahe kindlich«Naivität in der Beurteilung politischer Kräfte- "erhälinisse festzustellen ist. Bei Einowjew hat es glücklich sechs Lahre gedauert, bis er endlich vor einigen Wochen in Moskau zugab, baß sie sich nicht nur über das Tempo, sondern auch über den Gang der Entwicklung in Deutschland vollständig geirrt hätten. Die KPD. -Führer stnd immer wieder von solchen Lllusionen ausgegangen und sie werden immer wieder in solche Illusionen verfallen. Den Schaden von dieser ver- brecherischen Führung haben nur die Arbeiter, die diesen Phantasten noch Folge leisten. Für die deutscheRegierung entstellt nun die ernste Frage, ob sie nicht in Zukunft dafür Sorge tragen will, daß eine ihr angeblich befreundete Regierung nicht auf deutschem Boden Mordorganisationen unterhält und den bewaffneten Umsturz mit eigens entsandten militärischen Fach- märniern vorbereitet. Das Urteil des Leipziger Staatsgerichtshofes sst hart. Man konnte nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme durchaus der Ansicht sein, daß im Fall Rausch nicht auf Mord, son- dem nur auf Totschlag mit tödlichem Ausgang erkannt würde. Ein solches Urteil würde sicher dem Reckitsempfinden weiter Kreise mehr entsprochen haben. Auch imParchimer Mordprozefi. bei dem der Tatsall ganz ähnlich lag, hat der SkaatSgerichtshof nicht Mord, sondern Totschlag angenommen. So widerlick) und verabscheuungswürdig auch das ganze Treiben dieser Tschckagruppe gewesen ist, so kann doch der objektiv Denkeilde nicht auf die Anerkennung gewisser mildernder Umstände verzichten. Die Arbeiter, die in diese Taten verwickelt waren, standen nun doch einmal unter dem Druck«iiies gewissen Parteizwanges. Eine Milderung des harten Urteils, gegen das es keine Berufung gibt, müßte deshalb unbedingt auf anderem Wege erfolgen. Die kommunistische Parteileitung hat bisher nichts getan, um den Opfern ihrer Taktik«ine mildere Beurteilung zu sichern. Aber die Arbeiter, die bisher der Moskauer Parole folgten. dürsten angesichts der schweren Strafen, die in Leipzig ver- hängt wurden, sich doch fragen, ob das Schicksal ihrer ver- Hofteten und verurteilten Parteigenossen gemildert würde, wenn— Hindenburg Präsident werden sollte!
Schuld und Sühne. Konzertumschau von Surf Singer. Di« Ablehnung des Etats für die Staatsoper im Landtag hat ein« Krise herausbeschworen, die deshalb sehr merkwürdig berührt, weil noch vor einigen Monaten dem Intendanten oonSchillings dos höchste ministerielle Pertrauen ausgesprochen worden ist. Wer die Schwierigkeiten nachdenkt, mit denen Schillings i» der Revolution dos Steuer der Oper geführt hat. und wer sich erinnert, durch welche Fährnisse persönlicher und sachlicher Art das Schiff gleiten mutzt«, der wird mit der Wertschätzung des künstlerisch vornehmen Leiters der Staatsopern nicht zurückhalten können. Von diesen Affären, die Erschütterungen hervorriefen, nenne ich hier nur den Fall Blech, den Fall Sticdry, die Kroll-Oper und den plötzlichen Griff ins Ungewisse der Kleiberschen Berufung. Das Engagement des Gencralmusikoirektors ist an dieser Stelle auch in Zeiten bekritelt worden, als schon fast die gesamte Presse den jungen und hochbegabten Mann als..das" Genie der Oper pries. Schuld einer verherrlidjenden Presse» Schuld eines gar zu folgsamen Ministeriums. Schuld eines in seiner Konzklianz so weit gehenden Intendanten, die Befugnisse des musikalischen Leiters zur Diktawr und zur Omnipotrnz ausarten zu foffen. Man wird das Gefühl nicht los, als suche Kleiber noch mehr Machteinfluß, unö uns scheint, daß schon der jetzige zu groß ist iiiid dntz dem verantwottlichen Leiter, nämlich dem Intendanten, zu viele Instanzen Schwierigkeiten bereiten. Ucber einige Hundert- lausend Mark darf in einer Zeit, da die Stabllisserung sich gerade auszuwirken beginnt(leider auch in der unangenehmen Form der Geldknappheit)«in Mann von der außerordentlichen Leistungs- lühtgkeil und Arbeitskraft de» Intendanten Schillings nicht stolpern. Wir wallen und können nicht daran zweifeln, daß die fachlichen und sachlichen Kenntnisse des Ministeriellen Beraters zu einer Einigung und zu einer generellen Umschreibung der Cinzelbesugnisse von Intendant, Kapellinesster, Regisseur und Ausstatwngekiinstler führen. Der Eindruck dieser Krise ist in der O-ffenllichkelt em denkbar lchlecht«.?en Verdacht, daß der Staat das Monopol über sämtliche Operniheater Berlins haben will, teilen wir nicht. Es muß schnell gehandelt werden, und man sow« so schnell als möglich dem Intendanten dos Vertrauen aussprechen. Mit dieser Feststellung und diesem Wunsch hat allerdings die Beobachtung, daß die Staotsoper nicht gerade welterschütternde Ereignisse zuwege bringt, nichts zu tun. Die Konkurrenz des künftigen Charlottenburger Opernhauses, an deren Spitze wohl noch in dieser Woche Intendant und Musikdirektor gerufen werden, kann der Staatsoper nur wohltun. Erich Kleiber hatte jüngst Tänze alter Meister mit einem starken Intellekt in der Philharmonie dirigiert. Montag wiederhol-« dieses Beispiel Bruno Walter . Auch er ist nicht der Mann selbstver- Iiandllcher tänzerischer Geste. Die Rosamunden-Wusik von Schubert -pielt und leitet« mit«iuer Behutsamkeit und mit einem Blick aus
der Reigen öer„Geoieinheit� Teutschnationale Reichsblockküche. Die in der Geheimsitzung der Deutschnationalen ange- kündigten„Gemeinheiten" des Reichsblocks folgen jetzt Schlag auf Schlag. Was der Vertreter von Liegnitz in jener Geheim- sitzung gesagt hat:„Wir müssen h u n d s g« m e i n e F l u g- b l ä t t e r herausgeben", das wird mit größter Kaltschnäuzigkeit und echt„nationaler" Gewissenlosigkeit durchgeführt. Zu den von uns schon niedriger gehängten gefälschten Plakaten und Flugblättern gesellt sich ein in den«traßen Berlins vertelltes, auf rotem(!) Papier gedrucktes Pam- phlet unter der Ueberschrist:„Die„Frankfurter Volksstimme" warnt!" Es enthält einige Sätze aus einem Artikel, den die „Frankfurter Vvlksstimme" vor dem Beschluß der Partei als Meinungsäußerung aus dem Leserkreise veröffentlichte, und sügt diesem Zitat folgende Frechheit an: „Genossen! Das ist ein offenes Bekenntnis eines tlassen- bewußten Sozialdemokraten. Laßt Euch nicht ver- schachern. Ihr wißt, was Ihr zu tun habt! Dem kulturellen Reaktionär Marx keine Stimme!" Als Herausgeber zeichnet in Berlin „Schriften- vertrieb G. m. b. H.. Bstlin EW. 11", als D r u ck e r Hempel u. Co.! Der„Schriftenvertrieb" ist eine deutschnatio- n a l e Vertriebsstelle, die Druckerei stellt die offiziell deutschnationale Zeitung„N a t i o n a l p o st" her! Ucber die Quelle des„roten" Flugblattes besteht in diesem Falle also sicher kein Zweifel. Die deutschnationalen Skribenten und Flugblattoerteiler wagen es, jeden Wähler, also auch jeden Sozialdemokraten, dem sie das Flugblatt zustecken, mit „Genossen!" anzureden! Eine Schamlosigkeit ohnegleichen! Und das nennt Hindenburg :„Reinigung des öffent- lichen Lebens!" Wie uns aus Bielefeld mitgeteilt wird, sind die roten Vlättchen auch dort zur Ausgabe gelangt. Aber dort zeichnet der Verlag I- G. K i s l i n g in Osnabrück , das ist der Heraus- geber der deutsch volksparteilichen..Osnabrücker Zeitung". Herr Stre�emann— ist Ihnen die Fälschung bekannt» die in einer volksparteilichen Verlagsanstalt verübt wird? Und gehört die„Osnabrücker Zeitung" etwa auch zu den in der deutschnationalen Geheimsitzung gekennzeichneten volksparteilichen Zeitungen, die nur gegen Bs- z a h l u n g Propaganda für Hindenburg , den„Reiniger des öffentlichen Lebens", machen? Daß Sozialdemokraten durch solche Fälschungen und„hundsgemeinen Flugblätter" sich einsangen lassen könnten, eine solche Annahme gehört auch zu den psychologischen Ver- ranntheiten, wie sie nur schwerkapitalistische Phantasie aus- brüten kann. Sozialdemokraten lachen über das dumme Spiel und werden nur bestärkt in ihrem Vorhaben, alle Kraft einzusetzen für den Sieg des republikanischen Kandidaten!_ Der Vatikan winkt ab! Ein Kranz sonderbarer Heiliger, die sich„katholische Deutsche " oder„Deutsche Katholiken" nennen und damit ihren Glaubensgenossen vom Zentrum die deutsche Gesinnung ab- sprecheil, liefert den Evangelisch-Deutschnationalen die Mittel- che», um gegen die republikanische Präsidentschafts- kändidatur M a r x zu hetzen. Wie schon in der Geheimsitzung der Deutschnationalen verraten wurde, wollte man kurz vor der Wahl mit einem gefälschten päpstlichen Ukas hervor- treten, der angeblich das Zusammengehen von Katholiken mit Sozialisten verbiete. Letzt muß aber selbst die„Telegraphen-Union" aus Rom melden: Der Sardinalsiaaksfekretär erklärt« heute«inigen verlrekern deutscher Blätter, daß aus dem gegen ein Zusammengehen von kalhollken und Sozialisten polemisierenden Ar- l i k e l des„Osservakore Romano" nicht geschlossen werden dürfe, der Vatikan wolle sich in dl« lnnerpoliki- schen Angelegenheiten Deutschlands einmische»
Bedeutsamkeit, daß das Werk sinfonisch anmutet und daher ermüdet. Walzer von Lanner und von Strauß schweben schon viel leichter dahin, aber sie sind in ihrer Melodie und ihrer Lustigkeit doch noch mit der Erde verbunden. Auch hier ist die Aturatesse, die Gcnauig- ieit stärker fühlbar, ist die Solidität des deutschen Kapellmeisters beachtenswerter als die von Leidenschaft und Pathos losgelöste Fähigkeit, einem dickbesetzten Orchester die Lebendigkeit und den Atem eines Kammerorchcsters zu geben. In diesen herrlichen Melodien und Rhythmen sollte immer ein Stückchen Kaffeehauserinnerung wach bleiben. Eine gewisse Schwerfälligkeit war allerdings auch den an derartige Aufgaben nicht gewohnten Orchestermusikern anzu- merken. Ucberflüssig zu sagen, daß in Einzelheiten, m Uebergängen. Tempowechsel. Glanzlichtern der überragende Musiker Waller sein Wollen und Wünschen durchsetzte, besonders als Maria I v o g ü n die„Geschichten aus dem Wiener Wald", und zwar nicht in voll- «ndetcr Form, aber mit aller Grazie und Leichtigkeit eines süd- ländischen Temperaments den Hörern ins Herz sang. An der Freud «, die hier ein großes Publikum packte, merkte man, wie müde der Musik die Menschen sind. Die Konzertsäle bei anderen Derbnstaltungen sind schon fast ausgestorben. Immer wie- der wird der Vorwurf gegen da» Radiounwesen erhoben. Da» ist bis zu einem gewissen Grade richtig, zumal diese wundervolle Er- findung der bürgerlichen Bequemlichkeit außerordentlich entgegen« kommt. Die rein musikantischen Eindrücke, losgelöst von der seelischen Befruchtung durch«inen sichtbaren Menschen, sind sehr ge- teilter Art. Schuld am Ueberhandnehmen dieser Veranstaltungen, die zudem noch außerordentlich schlecht bezahlt werden, sind die Künstler selbst. Die Organisation sollte verhindern, daß Abschlüsse mit der sicher sehr zahlungsfähigen Gesellschaft nicht für ein Lutter- brot erfolgen, und daß sie überhaupt nicht mit einer für jeden schon unangenehmen Regelmäßigkeit gezeitigt werden. Konzerte mit sehr billigen Eintrittspreisen können kaum mehr regelmäßig stattfinden. Walter Fischer, der berühmte Organist des Doms, veranstallet Orgelkonzerte an jedem Donnerstag und vermittell den Hörern in kluger und kunstbeslissener Auswahl, eindringlich spielend, die Meister- werke der Orgellsterawr. Dies« Abende gehören, besonders durch die Hinzuziehung solistischer Kräfte, zu den schönsten und weihevollsten, die man abseits der regelmäßigen Konzerte hören kann. Sie sollten gerade oon unseren Lesern, denen dl« Staraufmachung glücklicherweise wenig bedeutet, besucht werden. Zu den gehäuften Karfreitagskonzerten gesMe sich diesmal«in ernstes Konzert, in dem der tüchtig« Orgelspieler Hans Schroe» t er und die liebenswürdige Sopranistin Lucia Maaß ihre stische Kunst zeigten. An einem der Feiertage dirigierte Hein- rich Knapst«in die Philharmoniker, ohne den guten Ruf einer technischen Begabuug gerade unterstreichen zu lönnen. Besonders sein« Begleitung des O-Moll-Klavierkonzerts von Lrohm» war wenig jchmiegsam und präzise. Allerding, ließ Iren« Fretmann, die Solistin, bei aller Fingerfertigkeit jede tiefe Einfühlung m dos
oder gar gegen Irgendeine Kandidatur Stellung nehmen. Damit ist auch das nach der katholischen Seite ge- richtete„hundsgemeine" Fälscherkunststück erledigt und obge- tan, wie die Fälschungen nach der s o z i a l i st i s ch e n Seite schon vorher von uns aufgedeckt sind.. Hindenburg wird viel zu tun haben, wenn er die„Reim- gung des öffentlichen Lebens" zunächst in den Reihen seiner Freunde betreiben will!_ Loebell gegen tzinöenburg. Ei« Unpolitischer ist ganz ungeeignet. Eine Gruppe von Wählern hatte dem sogenannten Reichs- block einen Mann als Präsidentschaftskandidaten vorgeschlagen, der zwar in der Politik keine Rolle gespielt hat, aber sonst den Ruhm Deutschlands über Land und Meer bis nach Amerika trug. Auf den Vorschlag erfolgte, nach der„Vossischen Ztg.", diese charakteristische Antwort: Se Exzellenz von Loebell läßt Ihnen für Ihr Schreiben vom 20. d. M. danken. Die Kandidatur des Herrn..... ist bei den vorbereitenden Besprechungen in Erwägung gezogen. Jedoch ist man nach überein st immendem Urteil zu der Auffassung gekommen, daß ein aus dem politischen Gebiet vollkommen unbc- wanderte? Herr unmöglich alz Reichspräsident sich zurechljindcn könne. Cr wäre lediglich Puppe m der Hand seiner Umgebung. oder aber würde bei eigenem willen einen unerträglich schweren Stand gegenüber den politischen Faktoren haben. Mehrfach die?- bezügliche Erfahrungen im Ausland haben den Ausschuß bewogen, ron einer Kandidatur des Herrn..... Abstand zu nehmen. Hochachtungsvoll Reichsblock. Das ist alles ganz richtig gesagt und gedacht! Der einzige Fehler in dem Schreiben ist der, daß an der Stelle der Punkte(.....) nicht, wie zu erraten war, der Name Hindenburg zu lesen ist, sondern ein ganz anderer. Nun ist Hindenburg genau so oder noch viel mehr politisch unbewandert wie jener Herr, dessen Name durch Punkte angedeutet ist. Er ist dazu noch, um mehi-?� Jahrzehnte älter und gar nicht mehr in der Lage umzulernen. Aber— Loebell kann auch anders, als am 20. März. Er redet jetzt sogar für Hindenburg !
Hinüenburg unü üer Gelösack, Die„Deutsche Vergwerkszeitung", die als Organ der Schwer- industne selbstverständlich zu Hindenburg steht, läßt sich„aus Banl- kreisen" schreiben, die Ausstellung des Ceneralfeldmarschalls als Präsidentschaftskandidaten habe auf die Geschäftsleute in der Lon- doner City und der New Porter Wallstreet durchaus nicht so ungünstig gewirkt, wie es oon der deutschen Linkspresse behauptet worden sei. Diese Geschäftsleute fragten nur nach der Sicherheit de» Schuldners, die mit einer gesunden Nationalwirtschaft und mit der Konsolidierung der politischen Verhältnisse eng verknüpft sei. Das Blatt sagt weiter: „Daß diese Konsolidierung bei der Präsidentschaft eines Mannes, der die Repräsentanten der Hauptwtrtschasts- zweige in Deutschland hinter sichhat, eher verbürgt wird. als durch einen Präsidenten, der in seinen Entschließungen mehr oder weniger von den zu sozial! st i'chen Experimen- ten neigenden Wähler mossen abhängig ist, dürfte auch den geschäststlugen Leuten an der City und an Wallstreet klar sein." Hier wird also mit erfreulicher Offenheit zugegeben, daß hln- denburg der Kandidat der Vertreter des Großkapitals. Marx aber der Kandidat der volksmassen ist. Hindenburg würde, wenn er gewählt werden sollte, von der Schwerindustrie und vom Großgrundbesitz abhängig sein, Marx ober müßte in solchem Falle die Forderungen der werktätigen Bevölkerung wahr- zunehmen suchen. Die Wählermassen, denen vom Reichsblock zu- gemutet wird, ihren eigenen Henker zu wählen, werden aus dem Bekenntnis des Unternehmerorgans am kommenden Sonn- tag gewiß die nötigen Schlußfolgerungen ziehen!
Wert vermissen. Eine sogenannte dramatisch« Sinfonie von R« s p i g h i erwies sich als eine theatralisch aufgemachte Angelegenheit, deren»nelodische Geläufigkeit auf das Schuldkonto Richard Wagner » kommt. Man tonnte oon einem Spaziergang durch sämtlich« Musikdramen des Bayreuther » sprechen. Der junge Pianist Max Pauer zeigte an seinem Beethoven« Abend bei Frühsonaten des Meisters gefällige Sinnesort. leichte Hand und stilistisches Empfinden, ohne den Eindruck einer schon ent- wickelten Persönlichkeit zu machen. Und da das Wort Persönlichkeit gefallen ist, so wollen wir einen Augenblick aus der Gewohnheit des kritischen Denkens herausfallen und mit herzlichem Handedruck den Mann begrüßen, der seit vier Jahrzehnten in Berlin eine künstlerisch« und gesellschaftliche Tradition froh zu wahren gewußt hat, des siebzigjährigen Heinrich G r ü n f e l d. Sein Spiel, sein Witz, sein Geist, sein Können: vivat, ereecat, kloreat!
Deutschland aus der Slädlebavkonserenz. Aus New Nock wird durch Funkspruch gemeldet: In einer gemeinsamen Sitzung des amerikanischen Instituts für Architektur und den Mitglicoern der Internationalen Städtebaukonfsrcnz sprach Dr. Stubben aus Münster über die Entwicklung der Sportplätze und der ösfenilichen Parkanlagen in den deutschen Städten. Die Zahl der anwesenden Delegierten betrug über zweitausend, unier ihnen 75 deutsche Eath- verständige. Auf der Architekturausstellung im Grand Central - Palast haben sich zwölf Länder mit mehreren tausend Darstellungen beteiligt. Besonderes Interesse erragten dreihundert vollständige Pläne für moderne Einfamilienhäuser. Die deutschen Ausstellungs- gegenstände fanden allgemein eine recht günstige Beurteilung. Die Entdeckung zweier täliger Vulkane. Die A r c t u r u s- Expedition des amerikanischen Naturforschers Dr. Beebe nach dem Stillen Ozean hat bereits bedeutende Ergebmsss gezeitigt. Wie ein Bericht Beekes in der„New Park Times" mitteilt, wurden aus der Albcmarle-Insel in der Galapagosgruppe zwei bisher unbc- kannte Vulkane in voller Tätigkeit entdeckt, die Leebe nach den beiden Patronen des Unternehmen» Mount Williams und Mount Whiton nannte Der Gelehrte nimmt an. daß diese Vulkanaus- briiche, von denen pdotographijch« Aufnahmen gemacht wurden, mit den japanischen Erdbeben in Verbindung stehen. Wichtige Funde der Meeresfauna wurden bei einer riesigen Stromwslle gemacht, da wo die Panama » und Humboldt-Strömungen sich treffen. Mehr als ILO seltene und unbekannte Fischarten konnten gesammelt werden, und man fand zum erstenmal die Tier des Halobatss, des einzigen Meeresinsekte, in der Welt. vperuaussShrungen auf dem Podium. Die russische �Sinfonisch« Ke- («llM oft" macht ftuvltll ein iniernatlonaleS Cxterirnent. Sie veranstaltet nämlich Qveinaussiibrnngen. du zwar In Noilum und Maske, aber mit nur angedeuteten: Dekorationen aui dem einfachen Podium von Schnl« »nd Konzerisilen stoltsinden. Die Äuiiübrungen sollen die Popularisierunz oon Overnmerten unter den breiten Massen ermöglichen, und zwar ohne de« großen Uulwand, den die bühnengerechte Inszenierung erfordern würde. In Moskau und den Vororten von Leningrad find bereits mehrere solche Zluphrungen mit gutem Erfolg vera» stallet toozbea.