parteipslitischen Bersammlung der letzten Tage fonnte man beob achten, daß durchaus genügend Beamte zur Verfügung stehen. Wie gedenkt die Berliner Schuzpolizei die Bassanten des Potsdamer Blages vor derartigen unerhör ten Borfällen zu schügen, und wie gedentt sie, die Bannmeile, innerhalb derer befanntlich größere Menschenansammlungen verboten find, zu wahren? Der Vollständigkeit halber möchte ich hinzufügen, daß auch andere Baffanten belästigt wurden, mit den unerhörteiten Schimpfworten belegt wurden usw. Der Feststellung entziehen sich die Feiglinge immer in einem künstlichen Gedränge durch die Flucht.
Gibt er Gold für Papier?
Märchen für Hindenburg- Wähler. Dummheit ist bekanntlich eine gesegnete Gabe Gottes. Sie ist der Sanierungsfaktor für alles Minderwertige und Morsche jeder Zeit. Bo wären unsere Nationalisten hingekommen, wenn nicht so piel Idiotie, blind und voll Sehnsucht nach Betrogenwerden, in der Welt umherlief.
Die Rückschrittler find eigentlich unexistent im Sinne des Bür gerlichen Gesetzbuches ", wie einmal Christian Morgenstern bei einer anderen Gelegenheit sehr schon und bisfig sagte. Ihre Eistenz beruht auf der Lüge, und die Grundmauern bilden jene hoffnungslos Beschränkten, die der stark gehobenen Phrase der Feldmehelmeltanschauung als leichte Beute zum Opfer fallen. Alles ist plumpfte Spekulation, felbst mit dem Durchsichtigsten glaubt man die Wähler einfangen zu fónnen. Wer fennt nicht jene unverstandene ältere Dame mit dem zum Blazen aufgefutterten Moppel und ber treudeutschen Gesinnung im leicht verwelften Busen? Es ist ber Inp der älteren Jungfrau, verbittert und voll Hysterie. Sie hatte sich ein kleines Bermögen erspart, als Lehrerin oder Haus hälterin oder sonst was, dann kam der Krieg, später die Inflation, und alles wurde zuschanden. Nun hat man der armen Alten etwas ins Ohr geflüstert. Ein Stichwort, ein unsäglid) dummes. Aber die Wirkung bleibt nicht aus. Sindenburg wird alles mertlose Papier wieder in volle Goldhöhe auf werten. Sie weiß es effektiv. Ein Irrtum ist ausgeschlossen, die Goldberge liegen bereit, um auf die glückschauernden Inflationsopfer losgelassen zu merden. Sie wählt natürlich den Alten aus Hannover , dem, wenn er wüßte, zu meldh miderwärtigen Mani pulationen fein Name mißbraucht wird, die Saam in die Haarmurzeln stiege. So schleichen die„ nationalen Agenten des Stimmenfangs an die Gnterbten des Schicksals heran, um ein nichts mürdig freples Spiel mit ihnen zu treiben: Der vergrämte Rentner, dem seine Lebensarbeit über Nacht zu Wasser wurde, die Unzähligen, die die Kriegsnachwehen ruiniert haben. sollen das schmählich mißbrauchte Material für die parteipolitischen Pläne der Rechten sein. Gemiß: dieses Schindluderspielen mit den Möten eines geplagten Volkes ist unmoralisch. Was aber fragen nationalistische Heldenblöckler nach den Imponderablien" des Lebens? So ist der Wahlkampf. Sie brauchen Stimmen! Warum soll man da nicht auch mal das heiligste mit Füßen schusses hats verraten: die Hundsgeneinheit ist bei den Helden
treten? Das Geheimprotokoll des deutsánationalen Finanzaus
blöcklern Trumpf.
Für Marx!
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Alle Bersammlungen zeugen davon, daß die Aussicht, dem Hindenburg im Bahlkampf die Generalfeldmarschall v. iederlage zu bereiten, die er uns im Weltkrieg bereitet hat, sehr groß ist. Die Redner, die in den im Norden abgehaltenen Ber: fammlungen( in den Pharus- Sälen" Genosse Heimann, in der Grüntahler Straße Genosse Breuer, in Reinidendorf- Ost im Schüßenhaus" Genosin Klara Bohm Schuch, vom Zentrum Wilhelm Knoll, von den Demokraten Redakteur Heinze) zeigten den Besuchern, welche Folgen es hätte, wenn Hindenburg jest siegte. Weil wir eine fortschrittliche Entwicklung brauchen, des megen ist. es notwendig, dem Kandidaten bei der Präsidentenwahl die Stimme zu geben, der uns den Boden schafft, auf dem diese fortschrittliche Entmidlung möglich ist. Dieser Boden ist die Repu blik und deswegen tommt nur ein aufrechter Republikaner als Bräfident für Deutschland in Frage. Deshalb muß jede Stimme aller fortschrittlich Denkenden, aller sozial Denkenden für Marr abgegeben werden.
Deffentliche Wählerfundgebungen
heute, Sonnabend, 25. April, 7% Uhr abends: Staaten: Gasthaus Wolf. Galow: Gasthof zur Linde. Biesdorf - Süd: Diez, Köpenider Straße. Frohnau Hermsdorf Hermsdorf..
Waidmannsluft: Bellevue in
Redner: Ad. Hoffmann, Gertrud Hanna , Marie Kunert, Erna Kresse.
Bernau : Deffentliche Kundgebung des republikanischen Boltsblodes im Einfium. Referenten: Lehrer Nifffa- Berlin, Verlagsdirektor Breuer- Berlin .
Tagesordnung in allen Kundgebungen:
Kriegsgeneral oder Friedenspräsident?- Warum tritt die Sozialdemokratie für Wilhelm Mary ein?
Große Kundgebungen des Volksblocks.
Heute, Sonnabend, den 25. April, abends 8 Uhr, veranftaltet das Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold die lette große Wahlkundgebung im Sportpalast. Alls Reduer sind gewonnen: Reichsfanzler a. D. Dr. Joseph Wirth , M. d. R., Frau Minifterialrat Dr. Gertrud Bäumer und Genosse Artur Cris pien, M. d. R. Die Kundgebung wird von Musikvorträgen des Berliner Bläserchors umrahmt. Während der Kundgebung veranftaltet die Reichsbannerkapelle vor dem Sportpalast ein Standkonzert. 2lle Teilnehmer an der Kundgebung werden gebeten, fich nach Möglichkeit an dem geschloffenen Aufmarsch der Reichsbannertameradschaften zum Sportpalaft zu beteiligen. Der Abmarsch erfolgt um 6 Uhr vom Bahnhof Zoo und um 5.30 Uhr vom Bülowplak. Nach Schluß der Kundgebung findet ein gemeinsamer Demon nach dem Berliner West en flatt. 2lle Republikaner werden. gebeten, sich an dieser legten wuchtigen Maffenfundgebung der Repu blikaner für Wilhelm Marg zu beteiligen.
Deutschlands Retter an der Drahtstrippe. Man schreibt uns: Ich wohne in Westend , wo übrigens, trot, des sehr unproletarischen Publikums, besonders in der Gegend des Reichstanzterplages und Kaiserdamms, die schwarzrotgoldenen Flaggen in stattlicher Bahl flattern. Mein Weg zur Stadt führt durch die Ahornallee, und siehe da Mitte Wegs, quer über die Afflec, zwischen den oberen Stockwerken der Billen Nr. 14 und Dr. 40, erstere von der Familie einer in der Frauenbewegung nicht unbekannten de motratiiden tademikerin leptere pourationszug aller Reigsbannerfameradschaften ber- Afghanischen Gesandtigaft bewohnt, haben schwarz meißrote Propagandisten einen Draht gezogen. Ein Schildbürger stüdchen anscheinend turnerisch gewandter und politisch unbemander. ter Jugendlicher; denn an der Drahtstrippe tanzt lustig im Frühlingswind das Bild Hindenburgs mit der Unterschrift: Der Retter".
Unfreiwilliger Humor in dieser den Rechtsblock bloßstellenden Rellame führt deutlicher vor Augen, mas beabsichtigt ist: der ehrwürdige greise Feldmarschall, tanzend an einer von Hintermännern gezogenen Drahtstrippe. Wir Republikaner betrachten diefes finnfällige Symbol mit fröhlichem Augenzwinkern und sagen ,, Lachen lints!"
Deutschnationale Wahlmache.
Mit Gemeinheiten soll gearbeitet werden. Die Deutschnatio
Stein auf die außen und innenpolitischen Gefahren eines Sieges Hindenburgs hin und deckte den ungeheuerlichen Betrug auf, den die Rechtsparteien durch diese Kandidatur am Bolte verüben. Bom Ausgang der Präsidentenmahlen hänge die gesamte Richtung der " Wir müssen siegen deutschen Politik in den nächsten Jahren ab. nicht schloß der Referent unter dem Beifall der Bersammlung nur um die Republik zu sichern, sondern um der deutschen Arbeiterflaffe die Möglichkeit zu geben, ihren Kampf um die wirtschaftliche und soziale Befreiung auf fester Grundlage zu führen." Zu einer eindrucksvollen Kundgebung gestaltete sich die öffent liche Bählerversammlung der Sozialdemokrati, schen Partei in der Bodbrauerei, Fidicinstraße. Genosse Otto Meier mies in seinem fesselnden Vortrag auf die ungeheure Bedeutung der Präsidentenwahl am nächsten Sonntag hin. Das deutsche Boll stehe vor der meltgeschichtlichen Entscheidung, ob es den Gözen der reaktionären Militaristen und Kriegshezer, den monarchistischen General Hindenburg , oder den Kandidaten des Wiederaufbaues und der sozialen Gerechtigkeit, Wilhelm Marg, zum Leiter seines Geschickes bestimmen will. Nach einer furzen Distuffion schloß die Bersammlung mit einem begeisternden Hoch auf die Sozialdemokratie und die Republik .
Eine Ovation für den„ Borwärts" veranstalteten gestern, Frei. tag, abend eine Anzahl Jungens und Mädels, die aus der Hinden burgversammlung der KPD. im Sportpalast tamen, also auch das pöllische Radaubeispiel vom Donnerstagabend nachmachen mußten. Das bloße Gelächter einiger Genossen, die vor unserem Hause standen, veranlaßte die Fäuftchenschwinger schon zum beschleunigten Abzug.
Die Dollarfabrik in der Grenadierstraße. Der„ ffumme" Angeklagte.
Das letzte Mitglied einer Falschmünzerbande, die falsche Hundertbollarnoten herstellte und in den Berfehr bradhte, gelangte in der Person des aus Polen stammenden Händlers M. Eichen. that zur Aburteilung.
Dieser Angeklagte hat dem Gericht schon große Schwierigkeiten bereitet. Dreimal mußie die Verhandlung gegen ihn vertagt werden, da er immer den wilden Mann spielte und schließlich von Ge richtsärzten beobachtet werden mußte. Auch jest tam er mit einem neuen Trid. Er erklärte, daß er nicht genügend deutsch könne und einen Dolmetscher haben müsse. Borsorglich hatte das Gericht einen polnischen Dolmetscher bestellt. Damit war der Angeklagte nicht zufrieden, er wollte polnisch ebensowenig mie deutsch können und verlangte einen Dolmetscher für jiddisch. Diesem Berlangen fam der Vorsitzende Brennhausen nicht nach, da das Gericht der Meiming mar, daß er sich bisher in Berlin immer gut deutsch ver ständigt habe. Der Angeflagte zog es darauf vor, fich während der genzen Berhandlung in Schweigen zu hüllen. Die Verhandlung er. gab folgenden Sachverhalt: Die Falschmünzerbande jejte fich außer dem Angeklagten aus den Handelsleuten Maier, Wittenberg , Wolf Irrgang und herschel Friedmann zusamunen. Diese Dollarfabrikanten waren Landsleute und hatten ihre Fabrit" in der Grenadierstraße aufgeschlagen. Ein Grieche und ein Türke wollten Dollarnoten faufen und erhielten sie auch in einem Künstlercafé am Kurfürstendamm von Wittenberg und Irrgang. Zu ihrem Leidwesen mußten sie aber hinterher feststellen, daß sie betrogen waren, da fie falsche Noten eingehandelt hatten. Um die Täter zu überführen, stellten sie ihnen eine Falle, indem sie ihnen als Lodipeise einen größeren Ankauf von zehn Hundertdollarnoten in Aussicht stellten. Als Wittenberg und Irrgang mit ihren Noten im Café erschienen, wurden fie von der Kriminalpolizei festgenommen. Die geschädigten Ausländer bemühten sich nun, pon den von ihnen ermittelten Hintermännern Eichenthal und Friedniann ihr Gelb zurückzuerhaften. Während man darüber in der Wohnung der beiden in der Grenadierstraße verhandelte, tauchte plöglich der Kriminalbetriebsaffiftent Rothe auf und nahm die beiden gemeingefährlichen Falschmünzer fest. Herschel Friedmann riß sich jedoch los und sprang aus dem ersten Stockwerk zu Fenster hinaus. Er ist seitdem spurios verschwunden. Bald darauf folgte ihm auch Wittenberg ins Ausland, denn er wurde angeblich wegen schwerer Erfrantung aus der Haft entlassen. Unter Burüdlassung der hohen Sicherheitsleistung verdustete" Maier haus verurteilt worden.
Auch der großartige Besuch der bei Nitschte in Treptom veranstalteten Wahlfundgebung bezeugte wieder den republiẞittenberg ebenfalls. Nur Irrgang war zu 2 Jahren Zuchtfanischen Billen des Boltes. Hier nahm Genosse Bastor France zur Frage der Präsidentenwahl Stellung. Der Eichenthal fand plöglich seine Sprache wieder, als Redner ging von der Persönlichkeit des verstorbenen Reichspräfi der Staatsanwalt gegen ihn eine schmere Zuchthausstrafe beantragte. denten aus, dessen Birten als Staatsoberhaupt vorbildlich gewefen mit meinerlicher Stimme versicherte er mit einem Male, daß er ist. Ein Vergleich mit dem Kandidaten der Reaktion müßte sehr nicht Eichenthal, sondern Hersch heiße. Sein ganzes Leben sei falsch zuungunsten Hindenburgs ausfallen, dem politische Fähigkeiten gewesen. Sein Name, feine Che, alles fei falsch, und er gänzlich mangeln. Mit diesem Militär der alten Aera müßte das wisse von nichts. Das half ihm aber wenig. Das Schöffendeutsche Volk fertig sein. 3erflossener Glanz" darf nicht mehr trügericht verurteilte ihn zu drei Jahren Buchthaus, fünf Sen. Der Krieg war ein Anschauungsunterricht, der niemals vernalen fangen an, sich selbst zu übertreffen. In Neukölln, Railer geifen werden sollte. Die neue Zeit hat andere Ideale. Wir wollen Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Friedrich- Str. 211, ist ein deutschnationales Bar: teibureau in einem Laden untergebracht. Seit Tagen bietet sich hier ein Bild der Zerstörung. Das Schaufenster ist eingeschlagen. Hindenburg- Blafate sind in der unflätigsten Weise zerfezt. Man erzählt den Borübergehenden, was für Barbaren die Mart- Wähler seien. Es ist in der Gegend offenes Geheimnis, daß die fauberen Hindenburg- Jünger diese" Dekoration" selber herstellten, um so die Wähler zu betrügen. Sie haben oft genug bewiesen, wie meister haft fie folche Zerstörungen verüben fönnen. Sozialistische Zei tungsbetriebe missen davon zu erzählen. Jetzt schlagen fie zur Ab. tungsbetriebe missen davon zu erzählen. Jetzt schlagen fie zur Abführungen des Redners wurden oft durch starken Beifall unter mechslung die eigenen Fensterscheiben ein. Ja, sie verstehen es wirklich hundsgemein" zu sein.
Die Wahl in Anstalten.
Die Republik und darum müssen wir am 26. April für den Sandidaten des Volfsblods stimmen. Tosender Beifall dankte dem Redner.
In der gutbesuchten Bersammlung in den Musikerfälen referierte Landtagspräsident Genosse Bartels, der auf die Demagogie der des deutschen Volkes einen Mann stellen, der sich nicht durch seinen Rechtsparteien hinwies. Wir müssen, so schloß er, an die Spize Treueid on Wilhelm von Doorn, sondern an den Treueid der Republif gebunden fühlt. Darum am 26. April jede Stimme dem perlässigen Republikaner Wilhelm Marr . Die Aus. strichen, der am Schlusse geradezu stürmisch war. In der Dis fussion sprach noch der Borsigende der Zentrumspartei Berlin- Mitte , 2. Weiß, in ergänzendem Sinne. Mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie, die Republit und die Berfoffung schloß die vorzüglich verlaufene Bersammlung.
In einer gut besuchten Bersammlung in der Uhlandfchule in der Kolonnenstraße in Schöneberg sprach der Genosse Auf häuser, der auf die großen Gefahren hindeutete, die die Kan. bidatur Hindenburgs sowohl innen- wie außenpolitisch darstellt. Er schloß mit einem Appell an die Wähler, am 26. April mit aller Kraft für den Kandidaten der Republik einzutreten ganz be sonders müßten die Frauen den 26. April durch eine starte Wahlbeteiligung zu dem größten Antifriegstag machen. Eine Distussion fand nicht statt.
In Tempelhof fand die Kundgebung in der großen Aula des Realgymnasiums ftatt und wies einen außerordentlich guten Besuch auf. In seinen Ausführungen, die mehrfach von stürmischem Beifall der Versammelten unterbrochen wurden, wies der Referent Genosse
Das Rundfunkprogramm.
Sonnabend, den 25. April.
Am Tage der Reichspräsidentenmahl merden mahr. fcheinlich für manche Seil und Pflegeanstalten, aber feineswegs für alle, wieder eigene Wahllokale eingerichtet werden. Aus Beamten und Angestellten einer solchen Anstalt wird ein vorfchriftsmäßiger Wahlvorstand gebildet, der in der Anstalt selber die Etimmzettel entgegennimmt. Diese Erleichterung ist besonders wünschenswert für Anstalten, deren Pfleglinge größtenteils bett fägerig find. Da besteht aber die Gefahr, daß bei der Entgegennahme der Stimmzettel das Wahlgeheimnis nicht hin reichend gewahrt wird. Man schildert uns, wie im Dezember verigen Jahres, am Tage der Reichstagswahl, in einer Anstalt Berlins die Stimmabgabe der Pfleglinge vor fich ging. Der Anstaltsinspektor und einige andere Angestellte gingen als WahlvorStand von Bett zu Bett, und eine wahrscheinlich auch zum Wahl vorstand gehörende Oberschwester ging mit, um den bettläge. rigen alten Leuten zu zeigen, wo sie das Kreuz einzuzeichnen hätten. Einem förperlich Behinderten steht das Recht zu, sich bei der Stimmabgabe durch eine ihn begleitende Ber trauensperson unterstüßen zu laffen, aber er hat felbstverständlich ouch das Recht, felber die Bertrauensperson auszusuchen. In jener 2nftalt aber soll gar nicht erst danach gefragt worden sein, mer als 3.35 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Abteilung BildungsBertrauensperson erwünscht war oder nicht. Eine in der Anstalt kurse). Sprachunterricht: Direktor Julius Glück: Esperanto". liegende Wählerin machte die Oberschwester darauf aufmerksam, daß 4 Uhr nachin.: Jugendbühne. Leitung: Alfred Braun . Der zerdie Wahl doch geheim sei, und sie bat, vom Bett zurüczutreten, bis brochene Krug". Ein Lustspiel von Heinrich v. Kleist. Walter, fie das Kreuz eingezeichnet habe. Die Kranke hatte die Empfindung, Gerichtsrat; Adam, Dorfrichter; Licht, Schreiber; Fran Marthé baß diese Wahrung ihres Rechtes auf Geheimhaltung der Stimm Rull; Eve, ihre Tochter; Veit Tümpel, ein Bauer; Ruprecht, sein abgabe die Oberschmester verschnupfte". Man fann Anstaltspflege Handlung spielt in einem niederländischen Dorfe bei Utrecht . Sohn; Frau Brigitte . Ein Bedienter. Büttel, Mägde usw. lingen folche unerfreulichen Auftritte ersparen, wenn man zunächst 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Hochschulkurse). die Stimmzettel und Briefumschläge verteilt, die nötige Zeit zur un- Prof. Dr. Leithäuser: Ueber die Empfangstechnik der drahtlosen beobachteten Eintragung des Kreuzes läßt und erst dann mit der Telegraphie und Telephonie. 8.30 Uhr abends: Sendespielbühne. Urne an jeden einzelnen herantritt und ihm den Briefumschlag samt Abteitung: Schauspiel. Leitung: Alfred Braun . XVL Verandem von ihm selber hineingeſtedten Stimmzettel abnimmt. Go staltung. Aus Faust" von Goethe. Die Gretchentragödie. Der. fann natürlich nur verfahren werden, wenn ein Pflegling nicht im Tragödie erster Teil von Faustens Verjüngung bis zum Schluß. Gebrauch seiner Augen oder Hände behindert ist, aber bann müßte Fritz Kortner ; Marthe Schwerdtlein: Lieschen; Valentin, GretGretchen: Lucie Höflich ; Faust: Karl Ebert : Mephistopheles : auch so verfahren werden. Pfleglingen, bie feine Unterstüßung clens Bruder; Böser Geist. Anschließend: Dritte Bekanntgabe nötig haben, ist zu raten, daß sie wie jene Wählerin handeln und der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportauf voller Wahrung des Wahlgeheimnisses benachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: stehen
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
Tanzmusik.
Die
Muß immer geschoffen werden? Eine befannte Tatsache ist es, daß manchen unserer Bolizeibeamten die geladene Bistole viel zu Loder in der Tasche sitzt. Es ist ein unerträglicher Zustand, daß sich dadurch Lap palien zu völkerung hat ein Recht, von den Bolizeibeamten zu fordern, daß sie Tragödien auswachsen und Menschenleben fordern. Die Bemit dem nötigen Maß an Umficht und Selbstdisziplin ihr verant wortungsvolles Amt ausüben. Man muß darauf hinweisen, daß ein Menschenleben mehr wert ist als ein Bappfarton. Der Schneidermeister Sch., der in der Lichterfelder Straße wohnt, war am Donnerstag nachmittag mit einem Bekannten zum Rennen in Mariendorf . Im Anschlußz fuchten die beiden mehrere Lotale auf und traten gegen 11 Uhr, star fangeheitert, über die Tempeihofer Chauffee, die vom Bahnhof Tempelhof nach Berlin führt, den Heimweg an. Als der betruntene Sch. zwei Mädchen, die des Beges famen, start belästigte, riefen diese um Hilfe. Smei Bolizeibeamte eilten herbei und forderten die bezechten Freunde auf, mit zur Wache zu kommen. Auf dem Wege bahin versuchte Ech. zu entfliehen. Da der Schneidermeister vor Trunfenheit faum zu gehen verinochte, wäre es den beiden Schupobeamten ein leichtes gewesen, den Mann einzuholen und wieder festzustellen. Zunal fich ja der andere sogleich für seinen nicht zurechnungsfähigen Freund zur Verfügung stellte. Statt dessen gab der eine Beamte 2 Schüsse ab. die den Unglücklichen in den Rüden trafen und fogleich toteten. Sch., ein Mann in den dreißiger Jahren, ist verheiratet und Vater eines Kindes. Eine Berliner Mittagszeitung bringt über den Vorfall den, wie uns von zuverlässiger Seite mitgeteilt wird, sehr tendenziösen Polizeibericht. Jedenfalls muß die beflagenswerte Angelegenheit einer gründlichen Untersuchung unterzogen werden. Es erscheint ungeheuerlich, daß ein Betrunkener für einen schlechten Scherz mit dem Leben büßen mußte.
Zu dem Brandschaden bei der AEG.- Fabrit Aderstraße wird uns von zuständiger Seite berichtet, daß der Schaden infolge starter Qualmentwicklung schlimmer aussah, als er war. An Schaden ist neben der Berstörung eines Delfeffels die Bernichtung Don Badmaterial und einiger Fertigläger entstanden. Der dem Werte nach allerdings nicht unbeträchtliche Schaden ist durch Ber ficherung gededt. Der Fabritbetrieb hat teine Unterbrechung erlitten, und auf die Lieferfähigkeit des Berkes wird der Brand feinerlei Einfluß haben.
Flugzeugunglüd bei Turin . Bei den Afrobatenflügen auf dein Militärflugplay in Mirafiorin bei Turin ist ein Apparat abgestürzt, wobei der Fliegerleutnant Fabresi getötet und der Pilot Hauptmann Riglia fchwer verletzt wurde.
Hikewelle in Amerika . Nachdem die Vereinigten Staaten in der legten Zeit von Schneeſtürmen, 3yflonen und Erdbeben heim. gesucht waren, find sie gegenwärtig von einer Sizewelle über flutet worden. In einzelnen Gegenden ist die Temperatur auf über 25 Grab gestiegen. In St. Louis mußten die Schulen wegen der Hige geschlossen merden.