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Wie uns von mehreren Anwohnern de« Bayerischen Platzes berichtet wirb, spielt der völkische Mörder Rehnig in der ganzen Gegend eine überaus de» rüchtigte Rolle. Bei der geringsten Kleinigkeit soll der Lümmel den Reooloer gezogen und seine Widersacher mit Erschietzen bedroht haben. Schuld an der Verwahrlosung des Burschen trägt neben der irrsinnigen Hetze der skrupellosen nationalistischen Gift- inischer, die auf unreife, verrohte Individuen nach Art des Mör- ders Rehnig wle Gift wirken muß, das Elternhaus. Noch in den Nachmittagsstunden war der Bayerische Platz von großen Menschenmengen umsäumt, die ihrer elementaren Empörung über die Untat Ausdruck gaben. Mit Blut wollen die Rechtsblöckler die Kandidatur ihres General- feldmarschalls durchsetzen. Diese neuerliche Schandtat der faschistischen Mordbuben wird allen Republikanern endlich die Augen öffnen und wird ihnen zeigen, welches Regiment schamlosesten Terrors droht, wenn die Kandidatur des Monarchisten und Republlkfeindes siegen sostte. Eines hat die grauenhafte Tat am Bayerischen Platz mit aller Deutlichkeit gezeigt: Mit der Nachsicht diesen Mordelementen gegen» über muh jetzt Schluß gemacht werden. Es ist völlig unerträglich, daß nationalistisches Banditengesindel, bis an die Zähne bewaffnet, täglich Republikaner   mit Dolch und Reooloer anfällt. Wzu lang« haben die Behörden langmütig zugesehen. Jetzt gilt es, hart zu werden. wir fordern allerstrengft« und gründlichste Ualerfuchung de» Republikanermordes am Bayerischen   platz. Sowohl gegen die materiellen wie ideellen Urheber des Blutbades muß unerbittlich und mit der ganzen Strenge des Gesetzes vorgegangen werden. Der Mord in der Innsbrucker Straße zeigt deutlich, wo- hin der Weg gehen würde, wenn Hindenburg   siegt, zur Katastrophe.
das ist üie Monarchie! Urteil des führende« Blattes der britischen Konservativen. London  , 25. April.  (Eigener Drahlberlcht.) DieTimes­schreiben ln einer Betrachtung über die deutsche Präsidentenwahl: yindenburg ist bereit, die Weimarer verfastuag al« Präsident der Republik   zu beschwören. Er macht sich dabei wahrscheinlich keine Borbehalte, aber wenn er gewählt ist, wird Deutschland   aus den Weg der Monarchie gedrängt. Man wird die Rechte des Reichstages beschränken und das Kabinett wird versuchen. diktatorische Vollmachten zu erlangen, von der Diktatur des Kabinetts bis zur persönlichen Diktatur ist dann nur noch ein Schritt. Unter hindenburg wird zweiselios an der Wiederherstellung der Monarchie gearbeitet werden, wen« das die außenpolitische Lage einigermaßen ermöglicht. Ze größer die Stlmmenzaht für hinden­burg wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß die Elemente. die die Monarchie mit Gewaltmitteln wiederherstelle« wollen, zu neuer Aktivität geweckt werden. Einen Vorgeschmals dieser Aktivität Hot die Mordtat des Hindenburg  -Agitators Rehnig auf dem Bayerischen  Platz gegeben.__ Hinüenburg? Den Finger drauf, den schlagen wir! in Bleleseld, 25. April.  (Eigener Drahtbericht.) Die Stimmung im nordlichen Westfalen und den lippischen Freistaaten ist zuver- sichtlich und siegessicher. Die Versammlungen der drei republitani- jch&t Parteien waren durchweg gut besucht. Die Sozialdemokratie hatte natürlich die weitaus größte Anzahl der Versammlungen und Kundgebungen. Am Freitag abend sprach In einer sehr gut besuchten versamm- lung in der Zentrathalle in Bielefeld   Reichstagsabgeordneter Schreck, der die Kandidatur Hindenburg   als ein« Kandidatur des Krieges bezeichnete. Er sagte u. a.: Die Reaktion muß am Sonntag in den Sumps gejagt werden, daß sie das Wiederkehren vergißt.
Als Abschluß des Wahlkampfes fand heute nachmittag S Uhr eine Masienkundgebung des Reichsbanners auf dem Schillerplatz vor dem Rathaus statt. Als erster Redner sprach Graf Harry Kehler. der die außenpolitischen Gefahren einer Präsidentschaft Hin- denburg mit größter Schärfe herausarbeitete. Alle Botschafter und Diplomaten, die ich gesprochen habe," so sagte der Redner,waren entsetzt über die Kandidatur hindenburg. Zch kenne feinen Mann im Auswärtigen Amt  , der nicht weiß, daß die Kandidatur hindenburg eine außenpolitische Katastrophe be­deutet." Hindenburg   bedeutet innenpolitisch Aufrichtung der alten Klasienherrschast und Niederreißung der mühsam aufgerichteten Wirtschaft. Der Rechtsblock weiß, daß er das Wohl des Volkes gegen den Egoismus der Klassenherrschaft zu opfern sich anschickt. Die Kredite de» Auslandes werden aufhören zu fließen, denn man wird draußen bei den Gläubigern kein Vertrauen zu einem General- direktor Hindenburg   haben, der schon einmal Konkurs ansagen mußte. Als zweiter Redner sprach Lehrer Spangenberg- Reckfing- hausen als Vertreter des Zentrums. Er sagte u. a.:Die Wahl morgen entscheidet, ob in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen wert- schähung wieder der Leuinant treten soll, der mit zehn Mann ein Parlament zu stürzen droht, wir machen Zronl gegen die Bestrebun- gen, die den Arbeiter wieder zum Packesel machen wollen." Als letzter Redner, begeistert von den Massen begrüßt, sprach der preußische Innenminister Severiog. Er wandte sich gegen diehundsgemeinen Flugblätter". Auf einem Flugblatt, so sagte er, wird Hindenburg   als Riese, Marx als Zwerg gezeigt. Ja, wenn körperliche Größe und Muskulatur den Ausschlag geben würden- beim zu wählenden Reichspräsidenten  , dann hätte der Reichsblock viel besser den deutschen   Meisterboxer Breitensträter auf­stellen sollen. In der Politik brauchen wir aber Hirn, Geist und Herz. Hirn und Geist für die klare Außenpolitik, für Republik   und Demokratie, Herz für die sozialen Notwendigkeiten des deutschen  Volkes. Ist hindenburg der Rekter? wo war derRetter", al, ISIS. 1920, 1921, 1922 die ehemaligenLandesfeinde" das Vaterlaad retteten? Severing schloß: Wie Blücher  , der Marschall  , vor über hundert Iahren, so sagen wir morgen: Wo steht der Feind? Der Feind? Da, hier! Den Finger drauf, den schlagen wir! Die Kundgebung, an die sich ein prächtiger Demonstrottonszug durch die Stadt mit Musik und Trommlerkorps anschloß, sah etwa 10000 Personen. Eine Gegenkundgebung der Stahlhelm- und Iungdo-Leute blieb gegenüber dieser Kundgebung kläglich.
Die Finanzen öes Loebell-ölocks. Holland in 9lot". Bon gut unterrichteter Seite wird uns geschrieben: Sofort nachdem der Loebell-Block mit vielen Mühen und nach fortgesetzten peinlichen Demütigungen für den endgültig Erkorenen sich aus Dr. Iarres als Präsidentschaftskandidaten für den ersten und zweiten Wahlgang geeinigt hatte, wurde«in Arbeitsplan und zugleich auch ein Finanzierungsplan festgesetzt. Die Sache ging verhältnismäßig glatt von statten. Herr Stresemann und die deutschoolksparteillche Großindustrie, deren Vertrauensmann Iarres war, hatte ihren Willen in der Kandidatenfrage durchgesetzt, und ließ sich, was die Bewilligung von Mitteln anlangt, nicht lumpen, ja, betrachtete es sogar als Ehrensache, den Löwenanteil der Wahlkosten aufzudringen. Den Deutschnatt analen, die so schon aus Ehrfurcht vor der konservativen Tradition den Grundsatz heilig hatten, daß man lieberdie anderen zahlen lassen solle", war das ganz recht. Sie brannten darauf, sich in dl« politische Arbeit zu stürzen in der stillen Hoffnung, daß man mit den reichlichen Mitteln des Präsidenten-Wahlfonds auch mancher notleidenden Parteiorgani- satton Im Lande, ohne daß der Partner, derdumme August" von der Deutschen Vvlkspartei etwas merkt, finanziell auf die Beine helfen könne.
Bis zum Tage der ersten Wahl war also auf beiden Seiten im Loebell-Blocksüßer Friede, holde Eintracht". Aberes fiel ein Reif in der Frühlingsnacht". Der unbefriedigende Ausgang des ersten Wahlgangs zerstörte grausam die Harmonie bisher gleichgestimmter schöner Seelen. Die brüske Absägung des bisherigendeutschesten Mannes" und seine Ersetzung durch den nochdeutscheren" Greis Hindenburg verschnupfte erheblich den geldgebenden Partner des Loebell-Blocks. Die deutschvolksparteiliche Industrie bekam plötzlich kalte Füße und sperrte die Gelder. Die Volkspartei unterstützt, wenn auch mit temperierter patriotischer Begeisterung, die Kandidatur Hindenburg  », ober finanziell knan sie sich für sie nicht erwärmen. Und nun ist die Pleite im Loebell-Block da. Auch der Deutsch  - nationalen Partei wird von der Industrie jetzt der Brotkorb höher gc< gehängt. Außer Herrn H u g e n b e r g und der G e f l g s ch a f t s e i n e s K o n z e r n s, die im Jahre 1S19 erst die finanzierte Grund- läge für die Bildung der Partei durch eine Spende von Vi Million Mark schufen, wie der damalige Generalsekretär der Partei öffentlich mitgeteilt hat, kommt als namhafter Geldgeber aus diesen Kreisen nur noch die Fürstlich Henckel-Donnersmarcksche Ver- w a l t u n g in Frage, die wiederholt in finanziellen Nöten der Partei ausgeholfen hat.
Reichsprä'siöeiitenwahl. Ausschneide«: Aufheben: Im Nachstehenden geben wir noch einmal die Ergebnisse des ersten Wahlgangs zur Reichspräsidentenwahl aus den särnl- lichen deutschen   Wahlkreisen. Die für die einzelnen Kandidaten der im Volksblock oder Reichsblock jetzt zusammengehenden Parteien oder Gruppen sind addiert, so daß die Tabelle den Vergleich mit den Zahlen vom 26. April wesentlich erleichtert. Die Leser werden die Tabelle ausschneiden und aufbewahre nl
Ein wirkliches Volksstück. Endlich einmal ist Fritz Holl  , dem Direktor der Volks- .hühn», ein großer Wurf gelungen. Auf eine Volksbühne ge- hören Volksstücke. Aber gute Volksstück« sind so selten wie republt- kanische Ueberzeugungen bei denGeistigen" unserer Republik  . Wae für ein verlogener Kitsch, was für ein Borstadttheaterschmarrn sogenannte Volksstücke wieMein Leopold" sind, wird einem erst richtig klar, wenn man den ,.D a t t e r i ch" von R i b e r g a l l sieht. Herr Holl war glücklich beraten, al» er sich zur Aufführung des fast ver�eflenen Stücke» entschloß. Die Dorftellung gehört zu den gemchreicickelp die uns dieser Theaterwinter beschert hat. Der Darinstädter Ernst Elias iVbergall  , Freund des großen Büchner« vor einem Jahrhundert- erst L8jährig gestorben, nennt seinen fcuchtsröhluhen Datterich   allzu bescheidenLokalposie in sechs Bil- dern In Darmstädter Mundart". Der Datterich ist mehr. Er ist das wirkliche Aolksstüch In behaglicher Breite rollt sich das Leben eine» leichtfertigen Taugenichts vor unseren Augen ad, eines ewigen Nassauers und Schmarotzers, der den Koos»oller Sorgen hat, weil die Gläubiger ihn auf allen Seiten bedrängen, ohne Ausficht, je befriedigt zu iverden und sich doch weniger Sorgen macht, als seine fetten Mit- bürger. Selbst ein bißchen spießig, führt er die Spießer tüchtig an der Nase herum. Cr ist das Urbild eines verbummelten Genies. Letdenschaftsausdrüche sind im fremd. Das einzige, was er haßt, ist die Arbeit Nie ist er Student gewesen. Soweit hat er e» nicht gebracht. Und doch verübt er die lustigen Streiche von Studenten, wie sie unsere heutige hastige Zelt nicht mehr kennt. Aus der Bühne herrscht stets eine ewig jung« Romantik sorglosen Froh- sinns und ein Gemälde von seltener Eharakteriperungskunst. Der Datterich ist eine Idylle, die wir stundenlang weitergenießen könnten. Fritz Holl  , der seihst Regie gesührt hat, bringt das Volks- stück ui dem richtigen Sril. Jede Szene heimelt uns in beschaulicher Behaglichkeit an. Friedrich Bor ma uns gedämpst« Musik und die harmlosen Gesangstexte bilden den idyllischen Rahmen zu der Uolle. Erfindet Holl noch einen eigenen Stil für die Monologe, me, vorläufig Ins Parkett gesprochen, kunstfremd wirken, so ist an b�r Vorstellung nichts, aber auch gar nichts auszusetzen. Paul Henckels   als Datterich hat wieder eine Rolle des Erfolges, wie wir sie InErotik" und imSchneider Wibbel" lieben gelernl haben. Ein sympathischer schüchterner Diimmfina ist Armin Schweizer  , und von den iibriaen Schauspielern seien Johanna Koch- Bauer als verdatterte Spießersgattin, Gerhard Ritter   als wichtigtuerficher Spießbüiger und die reizende Paula Botzcr hsrnoogehosen.__ Dg. Mit sicherer hanü.. Eines Volkes Führer muß eine sichere Hand haben. Da» steht doch fest, nicht wahr? lind da wir gerade auf der Suche nach einem neuen Führer sind, gibt uns zum Glück unsir lieberBerliner  Lokol-Zlnzeiger" noch in letzter Minute den richtigen Tipp. Hindenburg   hat im Rundfunk gesprochen. Seine Rede besagte nicht viel und dauerte sieben Minuten. Mancher hat ja die Fähig- keit, in dieser Zeit mehr zu sogen, als andere in einer Stund«. Ich
hatte am Hörer jedenfalls den Eindruck, daß er in den sieben Minuten hätte etwas mehr sagen können. DerLokal-Anzelger" beschreibt nun die Umstänoe, unter denen die Rede geboren wurde, im gleichen Stil, in dem er früher über S. M. berichtete.Im schlichten, dunklen Bürgerkieid...»Seine Hand hält einen Strauß dunkelrot blühender Rosen..... er dstnkt mit der gewohnten würde- vollen Herzlichkeit...."2luf Bittendes Borstandes der Rundfunk- gesellschast nimmt er in dem Sessel vor dem Pulttisch Platz...." Und letzt kommts:Der Feldmarschall breitet das Ma- nuskript seiner Rede mit sicherer Hand vor sich aus.....*...... Und dann: Hindenburg   spricht zu seinem deutschen   Volke. Ruhig, unbeweglich, liegt die geballte rechte Hand auf der Tischplatt«. Die linke wendet von Zelt zu Zeit die Blätter." Da» Schlußwort verklingt. Dunkel wird da» purpurne Lämpchenc Tiefe Stille. Dann ein impulsiver, jubelnder Beifall der paar tief- bewegten Menschen, die gewürdigt waren, dieser weltgeschichtlichen Stunoe beizuwohnen. Mit kräftigem Ruck erhebt sich dl« mächtige Gestalt aus dem Sessel. Der Marschall blickt ernst. Auch er ist erfüllt von der Große des Augenblicks... Und so gehts noch eine Weile welter. Rur   da» endgültige Schlußwort der Rede, das kleine, au« tiesstem Herzensgrunde ge» kommen« WörtchenSo", das den Klang hatte wieGott sei Dank, auch das wäre vorüber", bekommt derLokal-Anzeiger'-Leser nicht zu Gelicht. Ein Mann, der dos Zeug hat. mit sicherer Hand da» Manuskript einer Siebcnminutenrede vor sich auszubreiten, hat auch zweiiellos das Zeug dazu, hie höchst« politische Stelle einzunehmen. Selig sind die geistig Armen!
den lieben siinöenbürgern. Der Generalmarsch wird geblasen Mit Melodei nach freier Wahl Wie Dunst zerrinnen eure Phrasen, Demi wir den neuen Text euch lasen: /siecht gute Nacht, Herr Generali  " Boll Pathos fragt Ihr:Worum geht es?" Ja, habt ihr da« noch nicht gemerkt? Trankt ihr denn von den Mastern Lethes? Auf eurem Feg Papier   da steht es, Wenn Ihr es auchv«r(h ug«n)bergt" Ihr möchtet, daß in deutschen Landey Mal wieder weh' Kasernenluft Ihr wijjt schon:»Achtung I Stillgestand e Und schöne Hosennaht zuhanden An uniförmlich bunterKluft". Ihr läset heut' al» Zeitungeperl« Di« Hiobssn ational)post gern: Das ist der Tag derdummen Kerle", Der Tag der.teutschen" August Scherl  «, Der schwarzweißrote Tag des»Herrn"!
Heul! Heul! Wir haben die»Kanon«". Die große, jetzt im Deutschen Reich. Für langes Warten ward zum Lohne Dem Schwerverdiensle seine Krone, Die Doornenkrone folgt sogleich! Nein, Hindenbürger, nicht drauf pochen! Siegt heut' die Göttin der Vernunft, Dann wird der Marschallsiab gebrochen, Laß's Mahl dir segnen dann von K o chcn, Dem frommen Pfarrherrn, edle Zunft. Weg mit Gereden und Getuen! Wir sind bis oben voll des Quarks  ! Laßt Antediluviales ruhen Auf Lorbeer'n in bekränzten Truhen-- Es braust ein Ruf... Parole: Marx! I» r« m i a
Russische Zcilungslnserate. Was wird in sowset-russischen Zeltungen inseriert? Die Zeitungen in Cowjet-Rußland sind be- kanntlich einer strengen Zensur unterworfen und müssen in streng partei-kommunistischem Sinn« schreiben. Das Leben, wie es wirklich ist, spiegelt sich aber gleichwohl deutlich in ihnen, allerdings nur im Inseratenteil, der ein recht harmloses und gut bürgerliches Ge- präge yat. So kann man auf den zwei letzten Seiten der Moskauer Zeitung»Iewestija", die das Format der LondonerTimes" hat, zahlreiche Inserate von Zahnärzten und Wohnungsuchenden finden. Kinderfräulein und Sprachlehrer, meisten» Deutsche  , bieten ihr« Dienste an oder werden gesucht. Staatliche Firmen, denn private gibt es ln Sowjet-Rußland wenig oder gar nicht, offerieren Weine, Ziga- retten, Delikatesten, Hautcreme und Parfümerien, elektrische Lam- pen, Radioapparate und Grammophone, Bureauartikel und Schreib- Maschinen. Ein Unternehmen macht Reklame für eineRadio- Bibliothek", in deren Rahmen ganze Bücher radiotclephonisch vor« gelesen werden sollen, während«in anderes zur Feier des ersten Mai rot« Fahnen ln seder Menge anbietet. Privatleute dagegen machen durch Inserate bekannt, daß sie Möbel und Kleidungsstücke, Fahrräder und Klaviere verkauken wollen. E» ist also im großen und ganzen genau so wie in al'en anderen Ländern der Welt und keineswegs besonders kommunistisch oder sowjet-nissisch. Ein RIesenlevchtiurm bei Dljon. Der erste einer Reihe von Leucht- türmen, die zur Orientierung für den Luftweg von Paris   nach Algier  dienen sollen, ist setzt bei Discm in Betrieb genommen worden. Er befindet sich aus dem Gipfel des Moni Astigue. der etwa l800 Meter hoch ist. Das Licht hat eine Stärk, von 374 M i l l i o n e n K e r z e n und der Leuchtturm sendet jede 5 Sekunden einen Strahl aus, der in klaren Nächten S00 Kilometer und bei trübem Wetter wenigstens ISO Kilometer weit sichtbar sein soll. Ein ähnlicher Leuchtturm wird jetzt in der Umgegend von Paris   gebaut Dt« Stoße Volteoper plant lür Anton o Mal ein fllaltlvi«! de< Tenors CharlieHackett von der Metropolttan-Lper in New Jork. Zm Ventscheu vperohanse gibt Margarete Matzenauer   von der Metro» Polttan-Oper in New Jork am Mittwoch ein Shrengastsptel als Isolde.