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hett", der Altoholgenuß, die psychischen Wirkungen der Temperatur und Beleuchtung.

schwer zu leiden, und gerade die für Tuberkulose verhängnisvollen| Unfallursachen wie die Sorglosigkeit, die sogenannte Gefahrblind­rapiden Gewichtsabnahmen sind keine Seltenheit. Besonders un­günstig sind die Untersuchungsgefangenen daran, da die auf ärztliche Anordnung verabfolgte Fett- und Milchrationen fast immer zu gering find oder zu unregelmäßig verabfolgt werden. Anträge auf Haft­entlassung bei rapid fortschreitender Lungentuberkulose werden von den Gerichtsbehörden nicht immer genügend beachtet; nicht selten wird der Kranke terminunfähig, und die Haft wird dann verlängert. Da es innerhalb der preußischen Justizverwaltung noch an allen modernen hygienischen Mitteln zur Erkennung von tuberkulosen  Lungenerkrankungen fehlt", werden selbst fortgeschrittene Fälle über­fehen oder zu spät erkannt. Selbstverständlich fehlt bei diesem Man­gel jeder Organisation auch alle Verbindung mit den Fürsorgeein richtungen zur Uebernahme der Kranten nach ihrer Entlassung.

Arbeitsverluste durch Krankheit.

An der Hand der Statistik für das Halbjahr 1923 stellt der Ober­arzt der englischen Krankenversicherung Sir George Newmanns fest, daß in diesem Jahre nicht weniger als 20,5 Millionen Arbeits­mochen durch Krankheit und zeitweilige Arbeitsunfähigkeit der Ar beiter und Arbeiterinnen verloren gingen. Die Statistik erstreckt sich nur auf die versicherten Arbeitnehmer und berücksichtigt die ersten drei Tage der Krankheit und Arbeitsunfähigkeit nicht. Der ermähnte Arbeitsverlust entspricht der Jahresarbeit von 394 230 Personen. Im Jahre 1923 gingen in England durch Streits und Aussperrungen ungefähr halb soviel Arbeitstage verloren, als Arbeitswochen infolge. Don Krankheiten. Das Land könnte ohne Verlust 50 Millionen Pfund oder, zu 5 Proz. fapitalisiert, eine Milliarde Pfund jährlich für die Verbesserungen des Wohnungselends und der gesundheitlichen Berhältnisse ausgeben, wenn dadurch die Verluste durch Krankheit um ein Drittel vermindert werden könnten. Menschenökonomie ist die beste Sparsamteit.

Die Arztgebühren in Preußen.

Keine Erhöhung der Gebührensätze.

Von den Aerzteorganisationen war beantragt worden, die An­fäße der preußischen Gebührenordnung für Aerzte und Zahnärzte, soweit sie für die Krankenkassen und die übrigen Versicherungsträger in Betracht kommen, wesentlich zu erhöhen. Hierüber fanden am 30. März 1925 Verhandlungen im Preußischen Wohlfahrtsmini sterium statt. Die Versicherungsträger konnten hierbei nachweisen, baß die Ausgaben für die ärztliche Behandlung gegenüber der Bor. friegszeit bei ihnen um 100 Pro3. gestiegen seien. Bertreter der Wirt schaft und Gewerkschaftsvertreter, die gleichfalls zugegen waren, be­tonten, daß unter diesen Umständen eine Erhöhung der ärztlichen Ho norare für die Wirtschaft, die letzten Endes doch die Mittel der Ber­ficherungsträger aufbringen müsse, nicht tragbar sei. Staatssekretär Scheidt vom Wohlfahrtsministerium betonte deshalb auch am Schlusse der Sizung, daß zwar die Notlage der Aerzte anerkannt werden müsse, daß aber eine Erhöhung der preußischen Gebührenordnung nur dann verantwortet werde fönne, menn nachgewiesen wird, daß die jetzigen Gebührenanjake unangemessen niedrig seien, weil sonst das Ministerium die Verantwortung dafür nicht übernehmen tönne, der Wirtschaft neue Lasten aufzuerlegen. Dieser Bemeis sei aber den Merzten nicht geglückt. Eine Erhöhung der Gebührenordnung könne ben Aerzten daher nicht in Aussicht gestellt werden.

Unfallursachen und Unfallbekämpfung. Ueber die Psychologie der Unfälle und der Unfallverhütung hielt Dr. Otto Lipmann  , Vorstand des Berliner   Instituts für an gewandte Psychologie, auf dem legten ordentlichen Berufsgenossen. fchaftstag einen interessanten Vortrag. Für viele Unfälle, führte Lipmann aus, liegt die Ursache nicht nur im Bersagen der Schuß vorrichtung, sondern auch in dem Umstand, daß das Bersagen von Arbeitern nicht bemerkt wird oder gar die Schußvorrichtung eigen mächtig außer Funktion gesezt wird. Bon vielen Autoren wird die Anzahl der psychologischen Unfallursachen auf 80 bis 90 Bro3. gefchätzt. Mangel an Berufsübung, an technischer Begabung, an gutem Geficht und Gehör, an Geistesgegenwart find ebenso psychische Legen Sie Wert auf gute und reelle Bedienung

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zur ordentlichen Ausschußfihung bee Bertreter der Raffenmitglieder unb der Jnnungsmitglieder am Mittwoch. den 6. mai, abends pünktlich 6 Uhr, im Holzarbeiterverbandshaus, Runge­ftraße 30, Seitenfl. part, im Gigungsfaal Tagesordnung: 1. Bericht des Bow ftandes. 2. Abnahme der Jahresrechnung 1924 und Bericht des Rechnungsaus schuffes. 3. Berschiedenes. Berlin  , den 21. April 1925.

Der Borstand

Otto Gronau, Borsigender. Für Lehrlinge ohne Entgelt betragen Willi Lindemann, Schriftführer. bie Beiträge% des für Stufe 1 feft Bei dieser Gelegenheit machen wir bie gefesten Beitrages. Herren Arbeitgeber aufmerksam, daß Diefer Beschluß tritt mit dem 4. Mai 1925 vom Sandesarbeitsamt Berlin die Bei in Kraft. Auf die erhöhten Leiftungen träge zur Erwerbslosenfürsorge ab 1. Mat auf Grund der geänderten Stufen haben 1925 auf 1 Proz. des Grundlohnes fest. Die Mitglieder ab 1. Juni 1925 Anspruch gefegt worden find. Dieser Beitrags­Dies gilt auch für Versicherungsfälle, die fag, zu dem die Arbeitgeber und Arbeit bereits eingetreten sind. nehmer je die Hälfte also je 2 Prog. Berlin  , den 25. April 1925.[ 50/2 beizusteuern haben, gilt für alle ver. Der Borstand, ficherungspflichtigen Mitglieder.

F. Meersbach, Bors. 0. Guhl, Schriftf. 50/1

Der Schmiedemeifter Offo Seibide be absichtigt die Aufstellung eines Blatt­federhammers in Berlin   auf dem Grund ( tüde Chauffeestraße Nr. 10.

Etwaige Einwendungen gegen diese An­lage find bei dem unterzeichneten Stadt­ausschuß binnen 14 Tagen, vom Tage nach Der Beroffentlichung ab gerechnet, schrift­lich in doppelter Ausfertigung oder zu Brotokoll anzubringen. Nach Ablauf diefer Frist tönnen Einwendungen nicht mehr erhoben werden. Beschreibung und Beich­nungen der geplanten Anlage liegen in unferem Bureau, Berlin   C. 2. Waisen­ft age 27, 1 Treppe, Zimmer Nr. 59, an ben Geschäftstagen in der Zeit von 9 bis 2 Uhr während der oben bezeichneten Frist zur Einsicht aus.

Bur mündlichen Erörterung der recht­zeitig erhobenen Einmendungen wird vor unferem Rommissar, Stadtinspektor Runde, auf Mittwoch, den 13 Mai 1925, vor mittags 9 Uhr, in unserem Bureau ein Termin anberaumt, zu dem der Unter­nehmer sowie die Widersprechenden unter der Eröffnung geladen werden, daß auch bet threm Ausbleiben m mit der Erörterung der Einwendungen vorgegangen wird. Berlin  , den 23. April 1925. Der Stadtausschuß Berlin  , Abt. 1.

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Der Borftand

Eine besonders große Rolle spielt unter den psychischen Unfall­ursachen die Ermüdung. Goldmart und Hophins fanden, daß bei einem Dreischichtsystem, bei dem die tägliche Arbeitsdauer eines Arbeiters nur acht Stunden beträgt, gegenüber dem Zweischichtsystém mit je zehnstündiger Arbeitsdauer das Unfallrisiko herabgesezt ist. Da der Affordlohn in Vergleich mit dem Zeitlohn in der Tat geeignet erscheint, das Tempo der Arbeit zu erhöhen, so scheint es aus theoretischen Gründen gerechtfertigt zu sein, im Studlohnsystem eine Unfallgefahr zu sehen. Manche Erfahrungen sprechen aber dafür, daß das Stüdlohnsystem nur dann ein Anreiz für zu hastiges Arbeiten ist, wenn die Lohnsäge zu niedrig gehalten

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München   1925 Juni- Oktober

sind. Sind die Lohnfäße ausreichend, so vermeidet der Arbeiter haftiges Arbeiten schon deshalb, um nicht eine Herablegung der Lohn fage zu provozieren.

In demselben Sinne wie die Ermüdung wirft die Unter­ernahrung, die von einigen Gewerbeaufsichtsbeamten als Grund für vermehrtes Unfallrisiko angeführt wird. Sie macht gleich gültiger gegen Unfallgefahren und beschleunigt das Entstehen von Müdigkeit. Da die Unfallgefahr psychisch bedingt ist, muß auch die Unfallverhütung psychologisch orientiert sein. Die phyfitauischen Methoden sind nicht überall und nicht immer anwendbar. Die besten physischen Einrichtungen tönnen einmal verjagen: ein Geländer, das beim Anlehnen bricht, ist gefährlicher, als das Fehlen eines Geländers überhaupt.

Psychologisch betrachtet, gruppiert fich das ganze Problemigebiet der Unfallverhütung um die Frage der Aufmerksamkeit Es gibt eine Reihe von Berufen, in denen Personen, die nicht in ftändiger Aufinerffamteitsanspannung find, immerfort Gefahr laufen, fich selbst oder anderen Personen Unfälle zuzuziehen. Da die wichtigste Bedingung, die ein fehlerfreies Berhalten der Auf­merksamkeit verhindert, die Ermüdung ist, ist nach Lipmanns Ansicht jedes Mittel, das eine übermäßige Ermüdung Des Arbeiters hinhält, auch ein indirettes Mittel der Unfallbekämpfung.

Das Reichsknappschaftsgesetz in Gefahr.

Wie fast überall die Monopolgewalt des Unternehmertums die Schwäche der Arbeiterverbände nach der Inflationszeit ausnüßt, um die sozialen Einrichtungen wieder abzumürgen, zeigen auch die neuen Angriffe gegen das Reichsknappschaftsgefeß. Unter dem Vor­wand, die Lasten aus diesem Gesch für Sozialversicherung feien für Unternehmer wie Arbeiter nicht länger tragbar, wird systematisch auf eine Novelle zum Reichsknappschaftsgeseh hingearbeitet. Dieses Gesetz ist indes seit seinem Bestehen noch nicht ordnungsgemäß zur Durchführung gekommen und auch das Reichsarbeitsminifterium verjagte in feiner Aufgabe als Kontrollbehörde. Laur§ 6 des Ein­führungsgeleges hatte es die Pflicht, im Falle der Uneinigkeit die Sagungen selbst festzulegen und darin die Abstufung der Teuerungss aulagen vorzunehmen. Lepteres murde unterlassen. Und auch als Verhandlungen im Vorstand der Reichsknappschaft ergebnislos blieben, wich das Arbeitsministerium einem Anruf der Versicherten­vertreter zur Regelung dieser Fragen aus. Die Folge. war Ber­wirrung in der Rechtsprechung. Die Selbstverwaltung der Knapp­schaft in Mitteldeutschland   wurde durch eine Wahlordnung sabotiert, rsonach die unternehmertreuen Beamten den Ungestelltenvertreter für den Bezirksvorstand allein wählen sollten. Allen Angriffen gegenüber betonen die Vertreter der rbeiterschaft in den Organen Der Reichsfnappschaft, daß bei verni aftiger Auslegung der gesetz­lichen Bestimmungen die Laften nad, dem Reichsfnappschaftsgesetz erträglich find. Ihre Forderung ist vor allem: Einführung der Familienfürsorge als Pflichtleistung der Knappschaftsversicherung, was ohne Minderung der Leistungen der Pensionskasse möglich ist.

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Gewerkschaftsbewegung

( Gewerkschaftliches fiehe auch 4. Seite Hauptblatt.)

40 Jahre Böttcherorganisntion.

versucht, sich eine Organisation zu schaffen. Die Polizeibehörden Bereits in den Jahren 1872, 1873 und 1876 hatten die Böttcher machten ihnen aber jedesmal einen Strich durch die Rechnung. Die Sterbefaffe eine gewisse Verbindung, zumal das 1878 erlassene Böttcher schufen sich dann in einer Zentral- Kranten und Sozialistengefeß eine andere Möglichkeit des Zusammenschlusses zu­nächst nicht zuließ.

Eine Generalversammlung der Böttcher in Bremen   im Jahre 1885 gab neue Anregung zur Schaffung einer Drganifation, die dann auch von einer öffentlichen Böttcherversammlung in Bremen  am 25. August 1885 zu gründen beschlossen wurde. Trotz sorgfältiger Ausarbeitung eines Statuts, mit Rücksicht auf das erst 1890 endende Ausnahmegefet, 30g sich die behördliche Genehmigung der Verbands­Jagungen derart in die Länge, daß der Berband erst ab 1. Jas nuar 1886 ins Leben treten tonnte. Die folgende Generalversamm lung in Raffel 1887 musterte 1800 Mitglieder in 16 3ahlstellen. Das Bérbandsgebiet war noch auf den Norden Deutschlands   beschränkt. In Kassel   wurde die Schaffung eines Berbandsorgans der Deutschen   Böttcher-, Rüfer- und Schäfflerzeitung" beschlossen. In München   wurde sie gedrudt. Die Verwaltung des Verbandes mußte ehrenamtlich besorgt werden. Der Haupt vorstand war in Bremen  , der Redakteur in Berlin   und der Druder in München  . Erst nach Fall des Sozialistengeseges tonnte durch die Sigverlegung der erwähnten Krantentaffe nach Bremen   und eine gemeinsame Verwaltung der Kaffen- und der Ber­bandsgeschäfte die Anstellung eines Borfizenden mit 1000 Mark und eines Raffierers mit 1500 Manf Jahresgehalt erfolgen.

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Die im Jahre 1887 eingeführte Spiritussteuer, die den Juntern eine Liebesgabe von 400 Millionen Mart  einbrachte, bedeutete für die junge Organisation einen schweren Schlag. Bon 3000 Berufstätigen blieben mur noch einige Hundert in Arbeit. Der Monatsbeitrag von 40 Pfennigen wurde auf 30 Pfennige herabgesetzt. Der davon erwartete Zuſtrom neuer Mit­glieder blieb aus, während der finanzielle Banterott des Berbandes eintrat. Der Drucker streitte, nachdem er bereits 1200 mart treditiert hatte und fein Gelb befommen konnte. Der Verbandsvorstand mußte mit dem Verbandsausschuß den verkehrten Beitragsbeschluß der Generalversammlung in Hannover   forrigieren; der Monatsbeitrag murde auf 50 Pfennige erhöht. Sobald der Verband einigermaßen erstartt war, hatte er auch schon schwere Kämpfe zu führen, den cymerſten 1894 in Berlin   durch

Aussperrung wegen der Feier des 1. Mai Diese Bewegung währte a cht Monate unb verursachte 169 000

Mart Roften.

Einen eigenen Angestellten fonnte der Berband erst 1897 bestellen. Rurt Winkelmann eine gute Waahl traf. Nachdem erst einmal mobei er in der Person des( im Oftober 1924 verstorbenen) Genoffen der Monatsbeitrag von 60 Pf. durch einen Wochenbeitrag von 25 Pf. abgelöst, Unterstützungseinrichtungen, vorab Arbeits­lofen unterstügung eingeführt wurden und ein Raffierer angestellt worden war, ging es mit der Entwicklung des Verban­des rascher aufwärts. Im Jahre 1918 hatte der Berband 15 000 Mitglieder zu verzeichnen. In diesem Jahre mußte er den 74jährigen Redakteur der Böttcher- Zeitung, einen Borkämpfer Frig Hollmann, zu Grabe tragen.

Der Böttcherverband hat bisher alle Berschmelzungsbe. strebungen zurüdgewiesen, da er eine vollständige Zer­reißung der Berufsorganisation davon befürchtet Daß die Böttcher sich in ihrer Organisationstreue nicht so leicht übertreffen laffen, das zeigt die Zahlstelle Berlin   des Verbandes, in der 11 Mitglieder, morunter der Vorfigende Klapfchus auf eine 40jährige Mitgliedschaft zurüdbliden, 19 Mitglieder auf

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