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"1-Ocif 00C vo°tt«stag, 30. ftprU 1925

Die Heimarbeitausstellung. Ein Kapitel vom Elendsdasein dentscher Volksgenossen.

Die.Gesellschaft für soziale Reform* hat in Gemeinschaft mit einer Anzahl Arbeitnehmerorganisationen, unter denen der Deutsch « Metallarbeiteroerband, der Deutsche Holzarbeiter- verband, der Deutsche Bekleidungsarbeiter-, der Textil- und der Glasarbeiterverband an der Spitze stehen, gestern in den Aus« stellungshallen am Lehrter Bahnhof eine Heim- arbeitsausstellung eröffnet. In einer Borbesichtigung für die Presse war Gelegenheit gegeben, in aller Muße einen Gang durch die Aus- stellung zu tun, der sich für jeden objektiv Urteilenden zu einem Gang durch die Elendsbezirke Deutschlands , in denen die Heim- arbeit vorherrscht, gestaltete. In emsiger Arbeit haben die Aussteller das Anschauungsmaterial zusammengetragen, oft nur auf sich selbst und einig« wenige Derbandsfunktionäre angewiesen, denn die besuchten Heimarbeiter waren teilweise recht mißtrauisch dem.Aus» froger* gegenüber. Was aber In den drei Riesensälen gezeigt wird, vermittelt einen erschütternden Anschauungsunterricht von dem sprichwörtlich gewordenen Heimarbeiterelend. Gewiß ist seit den elften Heimarbeitsausstellungen in den Jahren 1904 und 1906

Trauriger Feierabend des Heimarbeiters. manches gebessert worden. Die Gewerkschaften haben ihren Einzug auch in die entlegensten Gebirgs« und Walddörfer gehalten, Fach« ausschüff» unter behördlicher Führung sind gebildet. Tarisvertröge abgeschlossen worden. Aber all das hat noch nicht vermocht, den Heimarbeiterfamllien annehmbar« Lohn- und Arbeitsbedingungen zu schaffen, hat ihnen noch nicht Licht und Luft und Sonn« in ihre niedrigen Hütten gebracht, läßt sie noch nicht an den Segnungen der

Kultur und fei es auch nur eine bürgerliche Scheintultur teil- nehmen. Der.Appell an das öffenlliche Gewissen* wird wenig nützen. Wenn je einmal die.Spitzen der Gesellschaft* diese Aus- stellung besuchen sollten, werden sie ihre Neugierde befriedigt haben, ein Wort des Staunens und des Bedauerns zugleich wird fallen, aber sie werden bei Telschow oder Iosty, bei Hiller oder Dresiel, bald wieder den Rückweg zur.Kultur* finden. Helfen können sich die Heimarbeiter nur selbst, indem sie sich den großen Arbeiter- organisationen anschließen und mit ihnen für eine menschenwürdige Existenz kämpfen. Das betonte auch Profesior Dr. H e y d«, der Borsitzende der Gesellschaft für soziale Reform, in einer Ansprache an die Presse- und Behördenvertreter. wer ist Heimarbeiter! Diese Frag« ist nicht so leicht zu beantworten, wie es den Anschein hat. Daß diejenigen Heimarbeiter sind, die von einem Unternehmer Rohstoffe oder auch halbfertige Fabritale zur Weiter­

verarbeitung und Fertigstellung geliefert bekommen und ihre Albeitsoerrichtungen in Ihren Wohnungen vornehmen, Heimarbeiter (Ind. ist klar. Besorgen sich dagegen die Arbeiter ihre Rohstoffe elbst(Holz, Weidenruten, Wurzelfasern), oder kaufen sie halb- fabrikake selbst ein, so werden sie oft al».selbständige Hausgewerbe. treibende* bezeichnet. Mit der eigenen Rohstoff- und Halbfabrikate- beschaffung ist es aber oft eine eigene Sache. Meist ist derselbe Unternehmer der Lieferant, der auch die fertige Ware abnimmt und der selbständige.Einkauf* der Materialien wird Im Wege der Ber- rechnung vorgenommen, wobei nicht selten der Helmarbeiter beim Unternehmer in der Kreide steht. Ausschlaggebend für die Ein- reihung der Arbeiter in die Gruppe der Heimarbeiter ist ihre wirt- schastliche Stellung gegenüber dem Unternehmer. Der allergrößte Teil der Heimarbeiter, die sich oft genug noch selbst al» .selbständige Hausgewerbetreibende* oder»selbständige Hand- werter* bezeichnen, steht im Dienste eines Unternehmers und ist von diesem ebenso abhängig, wie der Letriebsarbeiter. Eine eigenartige Zwitterstellung nehmen die Heimarbeiter der Solinger Stahlwarenindnstrie ein. Von alters her wird hier die Ware im Heim des Arbeiters hergestellt. Bis In die neuest« Zeit hinein hat sich diese Betriebssorm erhalten, wobei allerding» zu bemerken ist, daß diese Heimarbeitergruppe meist den Arbeitsroum getrennt vom Wohnraum unterhält und nicht selten Gesellen und Lehrlinge de- schäftigt. Trotzdem bleiben es Zwergbetriebe, gm Gegensatz zu den meisten andern Heimarbeitszweigen, ist in der Solinger Stahl- warenindustrie eine gute, allerdings selbständige, aber freie. Orga- nisatioa zu finden. Für fast alle Arbeiten sind die Preise tariflich festgelegt: sie gellen auch für die Betriebsarbeiter, doch mit einem Abzug, wenn der Unternehmer das Werkzeug stellt. Eine Mlfchform von Heimarbeit und hausindustrieller Arbeit besteht auch in der Kleincisenzeugindustrie Thüringens . Hier haben sich die Heim- arbeiter.emporgeschwungen*, fühlen sich al« Fabrikanten und gehören teilweise sogar einem Arbeitgeberverband an, obwohl die Rot ständig in die Fenster schielt,'" StunSenverükenft elfter Mamille 5 Pf. Beglnen wir unfern Rundgang durch die schlicht aufgemachte Ausstellling beim Stand de» frelgewerkschaftlichen Deutschen Metall- ...... ier ein riesiges Ausstellung»- llwirkung der Unternehmer

arbeiterverbandes. Der Borstand hat Material zusammengebracht. Auf die wurde verzichtet, ihre Angaben wären auch nur subjektiv zu be- werten gewesen. Eine um so deutlichere Sprache sprechen die kleinen apptafeln, auf denen, musterkartenähnlich, die Werkstücke nebst erstellungsart, Art der Arbeit, Preis pro Stück fder oft nur nach Dutzenden und Gros berechnet werden kann), Arbcitsdauer und der erzielle Stundenoerdienst angebracht sind. Eine große, schwere

Arbeit für den Verband; hunderte Orte, aberhunderte Heimarbeiter mußten besucht werden. Genosse Handle, früher Bevollmächtigter in Berlin , ist Führer.»Nürnberger Tand*! Eine kleine Blech- lokomotive. für 20, 25 Pfennige im Laden erhältlich, erfreut sie jedes Jungenherz, nur nicht das des Heimarbeiterkindes. Sieben einzelne Teile liefert der Unternehmer, der Heimarbeiter muß sie montieren. .zusammenzapfen*, wie der Fachausdruck lautet. Am Gros, gleich 144 Stück, arbeitet der Heimarbeiter 5 Stunden. Arbeitslohn für diese» Gros 40 Pfennige, Siundenverdienst 5(fünf) Pfennige. Die ganze Familie, bis herab zu den fünfjährigen Kindern, arbeitet

DieOcauode verdient 4 Pf. die Stunde, dleK-anke nichts.

mit, und alle zusammen verdienen pro Stunde 5 Pfennige. Ein Blechaffe, wie er in neiierer Zeit auch auf de» Berliner Straßen feilgehalten wird: er klettert selbsttätig an einer Schnur empor. Am Gros 14 Stunden Arbeit, dafür gibt es 100 Pfennige. Eine weibliche Arbeiterin von 34 Jahren, die die Angaben lieferte, verdient pro Stunde 7(sieben) Pfennige. Oder eine Kindertaschenuhr. Arbeits- Vorgang: Zifferblätter stanzen, Feder biegen damit sie auch schnarrt beim Aufziehen! vollständiges Zusammensetzen. Für

1000 Skück werde,» 3 Mark gezahlt, Arbeitszeit daran 27 Stunden. Stundenoerdienst 10 bis 12 Pfennige. Der Schreiber dieses hat erst kürzlich für eine solche Uhr 85 Pfennige bezahlen müssen. Dos

S

Stundenoerdienst 10 bis kürzlich für eine solche Werk für mechanische Spielsachen, die besonders zu Weihnachten angeboten werden, erfordert, daß in der Stunde 173 Teile zu­sammengesetzt werden müssen. Die Arbeit ist ein wenig qualifizierter. aber trotzdem gibt es für ein solches Werk auch nur 2,3 Pfennig« Ei, männlicher Arbeiter kommt dabei auf 22 Pfennige Stunden­verdienst. d. h. er muß zehn Werke in der Stunde zusammensetzen Ein Kulturbild aus der Rähnadelinduftrie in Ichtershausen . Tie achlköpfige Familie eines Arbeitsinoaliden reiht halbfertige Näh nadeln mit dem Oehr auf dünnen Stahldraht, damit sie in der Fabrik geschliffen werden können. Die ganze Famijie arbeitet bis 10 und 12 llhr nachts. Alle zusammen verdienen in der Woche 3,50 bis 4 Mark. Der Mann bezieht 15 Mark Monatsrenle. Von dieser Gesamteinnahme.lebt" die Familie. Die Kinder blutarm, vec-

Anthony Zohn. Roman von Jerome k. Jerome . Anthony erschrak tödlich. Er hatte nie die populäre Ansicht jener Leute teilen können, die Gott für einen freund- liehen Zauberer hielten, den man als Gegenleistung für Preis und Anbetung um Wunder bitten könne, der Krankheiten heilt und den Tod vertreibt, wenn man sich an ihn wendet. Diese Auffassung widerstrebte seinem Verstand. Jetzt aber schienen ihn jeglicher Verstand, jegliche Besinnung verlassen zu haben. Hätte er im Mittelalter gelebt, er hätte Gott gelobt, eine Pilgerfahrt zu unternehmen, oder ein« Kirche zu bauen. Statt dessen plante er nun allerlei zum Wohle der Armen von Millsborough. Er wird sofort an den Bau von Muster- wvhnungen schreiten: es fiel ihm leicht, für feine Pläne die nötige finanzielle Unterstützung zu finden. Für die gleichen Beträge, die die Arbeiter den SIum-Hausbesitzern als Miete der gesundheitsschädlichen Löcher zahlten, konnten sie in an- ständigen Wohnungen untergebracht werden. Eleanors Krankheit war gefährlich: er durfte keine Zeit verlieren. Grund und Boden wurden gekauft und gesäubert. Landripp, der Architekt, machte sich voller Begeisterung an die Arbeit. Cr gehörte der Schule der Materialisten an: seine Religion war das Glück der Menschheit. Für ihn bedeutete der Mensch ein zufälliges Produkt der Erdkruste , das sich zusammen mit allen cnöeren Lebewesen auf chemischen Wege gebildet haste. Durch das Erkalten, oder durch allzu große Erhitzung der Erde, der Grund an und für sich war ja belanglos, würde das Menschengeschlecht verschwinden, zusammen mit seiner kurzen Geschichte im ewigen Schweigen begraben werden. Sein Grab wird vielleicht noch weiter durch den Aether kreisen, sich von neuem formen, aus den veränderten Gasen eine neue Rasse bilden, die sich in künftigen Aeonen für die Zlus- grabungen aus der zoologischen Periode interessieren würde. Inzwischen aber galt es, den Menschen während seiner Lebensdauer nach Möglichkeit glücklich zu machen. Dies konnte am besten erreicht werden, indem man in ihm das Gefühl der Brüderlichkeit förderte, aus dem sich Gerechtigkeit und guter Wille entwickeln. Der Mensch ist ein Herdentier. Sein Glück hängt ebenso sehr von seinen Mitmenschen als auch von den eigenen Anstrengungen ab. Elend und Leiden der einzelnen müsien letzten Endes immer zu Elend und Leiden des ganzen Gesellfchaftskörpers führen Für die Gesellschaft ist das Glück aller ebenso wichtig, wie die Gesundheit aller. Um ihrer selbst willen darf eine zivilisierte Gesellschaft das Elend und Unglück eines Teils ihrer Mitglieder ebensowenig gestatten, wie schlechte Kanalisatton. Soll eine Stadt gesund und glück ich sein, so muß dafür gesorgt werden, daß jeder einzelne'Be- wohner gesund und glücklich sei. Das eigene Glück hängt un-

löslich mit dem anderer zusammen. Dies ist der Ursprung des Moralgesetzes in uns. Sobald dieses Moralgesetz als Führer für unsere Handlungen anerkannt ist, wird der Weg der Menschheit zum Glück offen liegen. Freilich mußte Herr Landripp zugeben, daß sich selbst in diesen Plan etwas ein- geschlichen hatte, das nicht in materiellen Formeln ausgedrückt werden konnte. In der Diskussion pflegte er dieses etwas als überschüssige Energie" zu bezeichnen und so rasch wie möglich abzutun. Sich selbst jedoch gestand er ein, daß diese Erläute- rung keineswegs befriedigend sei: wurde doch auf diese Art das Ueberschüssige zum Unentbehrlichen, was lächerlich war. Sein Prinzip lautste: das moralische Gesetz in uns zwingt alle Geschöpfe, sich zum Wohle ihrer Nachkommen zu opfern. Für Herrn Arnold S- Landripp selbst, der sich desien bewußt war, daß er die eigene Existenz diesem Gesetze verdankte, sowie auch, daß es väterliche Gefühle sind, die ihn oeranlaßt, für Fräulein Emily Landripps Wohl und Zukunft zu sorgen, die dann ihrerseits für das Wohl ihrer Kinder Sorge tragen würde, und so weiter ad infiniturn, besaß dieser Lehrsatz De- deutung. Sein Verstand, die Notwendigkeit des Gesetzes an- erkennend, erfüllte die von ihm geschaffenen Berpflichtungen. Aber die anderen? Die unangenehm aussehenden Insekten, die sich erschöpfen, einzig und allein, um ein Ei zu legen, das sie nicht mehr ausgebrütet sehen werden? Weshalb schuften die in der Dunkelheit? Warum genießen sie nicht ihr kurzes Dasein im geliebten Sonnenlicht? Was bedeutet für sie die Zukunft der Hymenoptera? Und die Vogelmutter, die mit gespreizten Flügeln über dem brennenden Nest schwebt, und selbst den Tod willig erleidet, wenn es ihr mir gelingt, die Jungen zu retten? Die Mutterliebe, die für die Erhaltung der Ari«n unentbehrlich ist: aber woher kommt sie? Was ist oer Ursprung dieser blinden Liebe, dieses blinden Opferwillens, damit in der Zukunft eine unbekannte Sache triumphiere? Ober man nehme den Fall von Herrn Landripps eigener Gatsting: den behaarten Ahnen, von Aengsten verfolgt, von Hunger getrieben, der gegen ungeheuerliche Schwierigkeiten anzukämpfen hatte. Weshalb belastete er sich noch mehr deirch eine junge Brut, mit dem einzigen Zweck, daß sich als End- ergebnis Herr Arno'd S. Landripp entwickle? Weshalb tötete er nickt seine Jungen und verzehrte selbst die Beute? Wer sprack ihm ran den Menschen des Gedankens und des Wissens, die eines Tages geboren würden, und zu denen auch Herr Arnold S. Landripp gehören wird, Fleisch von seinem Fleisch, und Bein von seinem Bein? Weshalb schädigt dieser Herr Landripp seine Gesundheit, indem er bis fach in die Nacht an der Ausrottung der Slums, an dem Erbauen an- ständiger Wohnstätten für seine ärmeren Brüder in Miste. borough arbeitet? Das Dobl der künftigen Generation? Die Erhaltung und Verbestcruno der Rasse? Was sst der Zweck? Welcher vernünftige Mensch oermag sich für den Fortschritt

einer Rasse zu begeistern, deren Endziel ein vergessenes Grab inmitten der Trümmer eines toten Planeten ist? Der Architekt war auch der Ansicht, daß das Glück seiner Natur nach nicht auf das Individuum beschränkt, sondern ein Teil des allge- meinen Glückes ist, das durch den Slnblick einer verwelkten Blume vermindert, durch das Betrachten der Milchstraße ge- steigert werden kann, das mit dem ganzen Weltoll vcr- wandt ist. Ein Glück, dessen Samen mit der Schöpfung zu- sammensallen, und dos nicht durch den Tod begrenzt ist, muß notgedrungen mit dem Ewigeir verbunden sein. Wenn Anthony und der Architekt des Abends an den.Plänen arbeiteten, pflegten sie häufig ihre Beschäftigung durch eine Debatte zu unterbrechen. Landripp gab zu, daß seine Religion nicht imstande sei, olle Fragen zu beantworten: Anthonys Religion jedoch fand er noch unbefriedigender. Weshalb sollte ein gerechter allmächtiger Gott ein Geschöpf vongeringem Berstand und bösen Instinkten* geschaffen, es durch Jahr- hunderte in Blut, Grausamkeit und sinnloser Wollust waten gelasien haben, anstatt sofort ein Wesen zu schaffen, das von allem Anfang an ein würdiger Erbe der Ewigkeit war? Damit sich dieses Geschöpf selbst erlöse? Damit sich einzelne Glückliche, die weniger zum Bösen neigten, als die anderen, und die mehr Widerstandskraft besaßen, aus dem Schlamm emporarbeiten konnten, während die große Masse, verflucht von der Geburt an, dem Verderben unterlag? Auch die Christus-Legend« wollte er nicht anerkennen. Beruhte sie auf Wahrheit, so bewies dies, daß Gott irren konnte, daß feine Allwissenheit ein Mythus, und er ein Gott sei, der Irrtümer beging und sie wieder gutzumachen oersuchte. Auch das war ihm nicht gelungen. Der wahren Christen, jener, die nach Christi Lehre zu leben versuchten, gab es heute weniger, als unter den Cäsaren. Im Mittelalter waren die verlöschenden Gluten des Christentums noch einmal emporgestammt: Franziskus von Assisi hatte die Notwendigkeit der Liebe, das Brudertum aller Lebewesen verkündet. Während einer kurzen Zeit hatten sowohl Männer als auch Frauen Christus nicht als ihren Sündenbock, sondern als ihren Führer betrachtet. Auch Millsborough hatte seinen heiligen Aldys besessen, der nach seiner Bekehrung Gott sein ganzes Leben gegeben hatte. Wollte heute ein erfolgreicher Geschäfrsmann diesem Beispiel lolgen, so würde ibn der Hausarzt reif fürs Irrenhaus er- klären. Zweitausend Iabre nach Christi Tod hatte ein Russe, Tolstoi, ehrlich versucht, die Lehren Christi in seinem Leben zu befolgen: und die ganze Christenheit hatte ihn verstand- l nislos bestaunt. Wenn Gott tatsächlich vermittels Cbristi ein von ihm selbst schlecht geschaffenes Geschlecht hotte bekehren mosten, so war ihm ein tragischer Mißerfolg zuteil geworden. Das Christentum, von allem Anfang an eine schwache Flamme, war erloschen, hatte die Welt, deren Hoffnung erstorben war, noch dunkler zurückgelassen.(Fortsetzung folgt.)