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faner vorbeizog, sprach in der Leichenhalle ber demokratische Pfarrer Dietrich Graue dem Toten die letzten Geleitworte. Erich Schulz, der von den nationalistischen Händen gemordete, war schon als 17jähriger freiwillig in das Feld gezogen. Einen Sohn hatten feine alten Eltern schon im Felde verloren. Sein für ein freies Deutschland   fühlendes Herz trieb ihn zum Reichsbanner, und hier rar er einer der tapferen und stillen Namenlosen, bis sein Name durch den Mord am Bayerischen Play in aller Munde war. Sein Opfertod muß erst recht die republikanischen Reihen zusammen­schweißen und die stolzen Worte Goethes:

,, Allen Gewalten

Zum Truz fich gehalten.

Rimmer fich beugen,

Kräftig fich zeigen,

Rufet die Arme der Götter herbei!"

zum Leitspruch aller machen.

die Miete unb bie Bezahlung ber Angestellten gehälter unterlassen. Wenn die Nachfrage ihn zu sehr verfolgte, mechselte er sein Quartier, ohne sich abzumelden. Er wohnte bald hier, bald dort, in Hotels und Pensionen und war lange Zeit nicht zu finden. Zur Anzeige tam es schon dadurch, daß er die Filiale einer Berliner   Großbant als Treuhänderin für die richtige Verwendung des eingezahlten Geldes angegeben hatte. Die Bank war darüber so empört, daß sie Anzeige gegen Lange er.

Allgemeine Funktionär- Bersammlung

Dienstag, den 5. Mai 1925, abends 7 Uhr in den Germania  - Sälen, Chauffeestraße 110

Tagesordnung:

zum letzten Male senkten sich die schwarzrotgoldenen Fahnen Was lehrt uns die Reichspräsidentenwahl?

vor dem toten Kämpfer, zum legten Male flang das Lied vom Guten Kameraden". Die Erde deckt wieder einen treuen Republi­faner mehr, der von bübischen Mörderhänden niedergestreckt wurde. Die endlose Reihe der Märtyrer ist um einen vermehrt. Der Kampf um die Behauptung der Republit verschärft sich von Tag zu Tag. Doch jedes Blutopfer ist eine leuchtende rote Flamme mehr, die dem Zuge des fämpfenden Proletariats vorangeht wie eine Flammensäule. Das Aufgebot des Reichsbanners für seinen Kameraden ist eine Warnung für alle, die glauben, die Hüter der jungen Republik durch Meuchelmord einschüchtern zu können. Das Banner Schwarz- Rot- Gold wird erst recht im Winde wehen. Jezt erst recht die freie und starte Republit, jegt erst recht ein Zurüdtreiben der Reattionäre in ihre übertünchten Gräber. Das sei die Losung, das heilige Ge­löbnis für den gefallenen Rameraden.

Eine Taftlosigkeit.

Während die Schußpolizei ihren Absperrungs- und Sicherungsdienst durchaus forreft und umsichtig verfah, fam es auf dem Friedhof zu einer häßlichen Entgleifung einiger Beamten, die im Interesse der republikanischen Mehrheit unserer Polizeimannschaft entschieden gerügt werden muß. Als die Sarg träger des Reichsbanners über den Friedhofsplay tamen, waren mehrere der dort postierten Beamten so tattlos, dem gemeuchel­ten Republikaner   die selbstverständliche Ehrenbezeu. gung, die feine Sache der Ueberzeugung, sondern des primitivsten Anstandsgefühls ist, zu verweigern. Ausdrücklich sei festgestellt, daß die überwiegende Mehrheit der Polizeimannschaft mit dieser unerhörten Szene nicht das geringste zu tun hat. Ein Reichs. bannermann, der darüber erregt, zu seinem Nachbar halb­lout äußerte, das ist aber eine Flegelei", wurde nament lich festgestellt. Uns scheint jedenfalls die Feststellung der uniformierten Friedhofsdemonstranten michtiger.

Messestadt Berlin  .

Der Berliner   Magistrat will für das Messe. und Aus: ftellungsgelände am Kaiserdamm einen Bebauungs­plan schaffen, der dort die Entstehung einer Messestadt ermöglicht. Den Anfang dazu bilden die drei an dieser Stelle bereits errichteten großen Hallen, zwei ältere Automobilhallen und die im Herbst fertig gewordene Radiohalle. An Raum für eine ganze Messestadt fehlt es nicht, denn öftlich und westlich der Charlottenburg  - Spandauer Bahn liegende große Gelände noch unbebaut, teils der Stadt gehörend, teils Besiz des Staates und des Reiches, aber schon von der Stadt erpachtet. Der Magistrat denkt an eine Verwendung nicht Messezwecke, sondern auch für größere Aus­

Fellungen und sogar für eine Beltausstellung. Rat bem Bor­

schlag der Deputation für Siedlungs und Wohnungswesen will er einen Wettbewerb zur Erlangung eines zweck­mäßigen Bebauungsplans veranstalten, und er beantragt bei der Stadtverordnetenversammlung die Bewilligung der erforder. lichen 50 000 mt. Beabsichtigt wird, den nördlichen Teil des ganzen Geländes für Messen, den südlichen für allgemeine Ausstellungen einzurichten. Messegebäude find, sagt die Begründung der Boriage, zunächst notwendig für die in Berlin   besonders boden­ständigen Industrien: Schuh und Leder, Möbel, Maschinen, Elektro­technik, Bekleidung, Kino- und Photomesen, Reflamewesen, Gast. mirisgewerbe, Hygiene. Auch ein großes Konzerthaus und Räume für Kongresse sind hier geplant. Auf dem Ausstellungs­gelände würden meist nur Gebäude für vorübergehende 3wede errichtet werden. Vorgesehen ist auch der unentbehrliche Ber­gnügungspart. Außer dem 135 Meter hohen Funkturm, der jetzt da draußen gebaut wird, soll das Messe und das Aus. stellungsgelände auch den 150 Meter hohen Flettnerturm erhalten.

Eröffnung der Ausstellung Nabel und Schere".

Der Vorstand der Schneiderinnung Berlins   hatte onläßlich der Eröffnung der 6. Berliner   Ausstellung Nadel und Schere" in der Philharmonie die Behörden und Presse am Sonnabend vormittag zu einer Besichtigung eingeladen. Nachdem der Borsigende und Ausstellungsleiter, Obermeister Mar Hafe, die zahlreich erschienenen Bertreter begrüßt hatte, entwarf er in furzen Zügen einen Rückblid auf die Geschichte der bereits im Jahre 1288 gegründeten Berliner   Schneiderinnung. Nach einem Rundgang be fichtigte man zuerst die Lehrlingsarbeitenausstellung der Herren- und Damenschneiderei sowie die Mofaifarbeiten der Kürschnerfachschule. Man sah außerdem zahlreiche Stände der Engrosfirmen sowie viele sehr geschmackvoll deforierte Stände der Futterstoffgroßhändler. Nicht unerwähnt follen die Stände der Maschinenindustrie bleiben, die mit den neuesten Erfindungen der Näh- und Spezialmaschinen fowie Belznähmaschinen und Zuschneidemaschinen heute auf einem Gipfelpunkte angelangt ist. Die Ausstellung findet bis einschließlich 5. Mai statt und ist täglich von 11 Uhr vormittags 10 Uhr abends geöffnet.

Swetana".

Ein Preisausschreibenschwindel.

Die im vorigen Jahre graffierende Seuche der Preisausschreiben hatte der Kaufmann Walter Lange zu einem großzügig angelegten Schwindelunternehmen benugt, das ihm in furzer Beit auf dem Wege eines Preisausschreibens nicht weniger als 80 000 m. einbrachte. Er hatte ohne alle Geldmittel die Smetana  " Parfümerie gegründet und veröffentlichte nun große Inferate, in denen zur Beteiligung an einem Preisausschreiben aufgefordert wurde. Zur Auslosung sollten Gewinne in Höhe von 100 000 0. gelangen. Den Lösungen mußte der Betrag von 3,30 Mt. beigefügt werden, wofür die Einsender eine Flasche" Swetana" in eleganter Badung" erhalten sollten. Von dem Betrage sollte eine Mark für den Prämienfonds bei einem Bankhause deponiert werden. Die Lösung des Rätsels war schon in dem Preisausschreiben in unver blümter Form angegeben, so daß eigentlich jedermann imftande war, richtig zu raten. Von allen Seiten liefen Einsendungen ein. Lange felbft gesteht zu, daß er mindestens 22 000 Geldsendungen er­halten hatte. Die Einsender erhielten für ihr Geld nur zum geringen Teil die versprochene Flasche Swetana"; aber die meisten blieben ohne Antwort. Auch die glücklichen Empfänger hatten von ihrem Gelde nichts, denn das angeblich wertvolle Parfüm bestand aus einer Mückenstichtinktur, deren Wert von der Preisprüfungsstelle ein­schließlich Flasche auf höchstens 30 Pfennige geschäzt wurde. Das ganze Geld hatte Lange in die Tasche gesteckt. Es wurde weder die Auslosung veranstaltet, noch waren überhaupt die versprochenen Berlofungsgegenstände, darunter Möbeleinrichtungen, Berfer Teppiche und dergleichen mehr, vorhanden. Lange hatte zwar in verschiedenen Möbelhandlungen Wohnungseinrichtungen getauft, war aber das Geld schuldig geblieben. Ebenso hatte er

"

Referent: Reichstagsabgeordneter Alfred Henke  . Zutritt haben alle Partei- und Gewerkschaftsfunktionäre ſowie die Betriebsvertrauensleute der SPD  . Parteimitgliedsbuch und Funks tionärausweis für 1925 muß an der Kontrolle vorgezeigt werden. Der Bezirksvorstand.

stattete. Wegen dieses Treibens hatte er sich jetzt vor dem Schöffen gericht mitte zu verantworten. Eine große Zahl von Geschädigten maren als Zeugen aufgeboten, während Rechtsanwalt Dr. Frey einen Gegensachverständigen dafür benannt hatte, daß der Wert des Swetana" anderen öffentlich angepriesenen Hautpflegemittel gleich sei. Die Verhandlung zog sich bis in die späten Abendstunden n. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten Lange zu sechs Jahren Gefängnis.

Der Wunderdoktor.

wolle noch mehr Vorträge, auch vor einer weiten Laienhörerschaft halten. Bei dieser Aufmachung sei vor diesen Vorträgen gewarnt Bir tennen die Heilkuren des Herrn Otto nicht. Sollten fie ebenso gelungen sein wie sein Vortrag, fo müßte auch vor ihnen gewarnt. werden.

Der Wächtermord in Hoppegarten  .

Ein zweiter Täter verhaftet.

Die Ermittlungen zur Aufklärung des Verbrechens, dem der gerade erst zum Amtsdiener ernannte Wächter Buchholz in Hoppegarten   zum Opfer fiel, führten, wie mir mitteilten, zunächst zur Berhaftung des Schloffers Anaftafius Sliminiti, der an einer Schußverlegung im Krankenhause liegt. Ein weiterer Verdacht fiel auf einen 26 Jahre alten aus Stüdniz gebürtigen Arbeiter Franz Wegener, der schon wiederholt mit dem Strafgeset in Konflikt gekommen ist und bereits von fünf Staats. Dieser stand mit Sliwinski in Verbindung. Es war auch bekannt, daß er stets eine Schußwaffe bei sich hatte und bei Einbrüchen auch schon von ihr Gebrauch gemacht hat. Wegener hatte Schlupfwinkel in Müncheberg   und Berlin  . In beiden war er nach der Bluttat nicht mehr gewesen. Eingehende Ermittlungen und Beobachtungen führten gestern zu seiner Festnahme, als er, von außerhalb tom mend, in der Brunnenstraße auftauchte und sich nach Sliwinski er tundigte. Der Verhaftete behauptet, daß er von nichts wisse. Er dürfte jedoch durch das von der Mordkommission, der Landjägerei

anwaltschaften, Frankfurt   a. d. D., Müncheberg   usw., gesucht wurde,

und den Ortsbehörden zusammengetragene Material überführi werden. Angaben zur Ermittlung der noch flüchtigen Mittäter nehmen unter Hinweis auf die Belohnung von 1700 M. meiter die Kriminalkommissare Geißel und Johannes Müller im Zimmer 56 des Polizeipräsidiums entgegen.

Zum Mord in der Tegeler Forst.

hatte die bellagenswerte Freundlichkeit, zu einem Rortrag des Der ärztliche Leiter eines Berliner Instituts für Pfychotherapie " Binchotherapeuten und ehemaligen Professors" Otto Otto einzufchoffen. Der Tod ist durch innere Verblutung eingetreten, da das laden. Nach einstündigem Redeschwall voll abgeschmackter Selbst verständlichkeiten, bald theatralisch, bald predigerhaft vorgetragen, fam schließlich der magere Extraft der Bunderturen, aus deren Technik niemand schlau gemorden ist. Es bedurfte wahrlich einer an Größenwahn grenzenden Dreiftigteit, einer Hörerschaft von Aerzten und Intellektuellen den Vortrag in dieser Form zu bieten Otto Otto hätte sofort, ohne viel unnüze Worte zu machen, fein Tat Herr fachenmaterial porlegen sollen, und feine Erperimente vorführen sollen. So roch alles zu sehr nach Marktschreierei. Es heißt, er

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 3. Mai.

OP

Gestern nachmittag fand im Leichenschauhaus die Obduktion bes im Tegeler Forst Ermordeten statt. Sie murde von den Ge richtsärzten Brof. Dr. Strauch und Geheimrat Straßmann vorgenommen. Sie beſtätigte das erste ärztliche Gutachten. Der Mörder hat Schwenke von links tommend überholt und dabei ge­Geschoß die Lunge und das Herz durchschlagen hat. Die Mord­tommission hat die Bernehmungen der Angehörigen und der näheren und entfernteren Bekannten des Ermordeten jezt beendet. Sie haben Racheaft oder um ein politisches Verbrechen handele. Man neigt feine Anhaltspunkte darüber ergeben, daß es sich um einen handelt, bei dem es in erster Linie auf das Fahrrad und auf die jegt vielmehr zu der Annahme, daß es sich um einen Raubmord Wertsachen abgesehen war. Durch das Hinzukommen der Leute, die den Schuß gehört hatten, ist es dem Räuber nicht gelungen, seinen Plan bis zu Ende durchzuführen. Morgen werden an den Anschlag­fäulen die roten Plakate erscheinen, durch die dem Publifum der Tatbestand noch einmal ins Gedächtnis zurückgerufen und es zur auftlärenden Mitarbeit aufgefordert wird. Es sei nochmals darauf hingewiesen, daß für die Aufklärung eine Belohnung von 1000 Mart ausgeschrieben ist. Mitteilungen nehmen die Kriminal. tommiffare Geißel und Johannes Müller im Zimmer 56 des Polizeipräsidiums entgegen.

Wahrheit im Kientopp.

9 Uhr vorm.: Morgenfeier. 1. a) Maria, Maienkönigin, Friedrich Wilhelm Weber, b) Die Wallfahrt zur schwarzen Muttergottes, Jakob Kneip  , c) Das Singerlein. Friedrich Wilhelm Weber, d) Marienlegende, Karl Bröger  ( Marie Weißleder, Rezitation). 2. a) Zum Frühlingsanfang. Mozart. b) Salve Regina  , Eckert, Volkslied( Elfride Fritz- Hartig, Gesang). c) Maria, Maienkönigin, Mohr, d) Blüten, Engeln wohlbekannt, 3. a) Arie, Reger, b) Abendlied  , Schumann, c) Andante aus dem A- Dur- Konzert, Mozart  ( Anastasio Machowicz, Violine). Am Flügel: Eduard Nowowieski. 11.30 Uhr vorm.: Werbevortrag des Herrn Ober­regierungsrat a. D. Dr. Schmidt: Die Totenbestattung, ein Kultur­bild". 12-12.50 Uhr vorm.: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). 12 Uhr mittags: Abteilung Heilkunde. Medizinalrat Dr. Paul Wätzold: Die Bedeutung des Auges". 1. Vortrag. Wissenswertes über das Ange im allgemeinen 12.30 Uhr nachm.: Abteilung Theologie. Dr. Hugo Greßmann: Das alte Israel   und der alte Orient 1. Vortrag Moderne Geschichtsbetrachtung( Offen- pon Belgien   auf dem Brüffeler Wochenmarti barung und Entwicklung". 8 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Landwirtschaft. Privatdozent Dr. Otto Heuser: Der Kartoffelbau", I. Teil. 3.30 Uhr nachm.: Märchen­stunde. Friedrich Kayßler   erzählt: Grimm  : a) Der Riese und der Schneider. b) Der süße Brei, c) Meister Pfriem. Andersen: a) Die Hirtin und der Schornsteinfeger. b) Die Stopfnapel Grimm Der Zaunkönig und der Bär. 4.30-6 Uhr abends: Nachmittags­konzert des Berliner   Funkorchesters, Dirigent: Dr. Wilhelm Buschkötter. Solist: Teophil Demetrieseu. Klavier. 7 Uhr abends: Dr. Paul Michaelis: Die Berliner   Häfen". 7.30 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Kunstwissen­schaft: Dr. Berthold Daun: Große Meister der Kunst. 1. Vor trag. Anselm Feuerbach  ". 8 Uhr abends: Der Schauspieler Fritz Lion erzählt: Lustiges aus dem Theaterleben. 8.30 Uhr abends:

Rürzlich habe ich in einem engen Borstadttino des Nordens ein föstliches Erlebnis gehabt. Der muffige Saal war besetzt von Arbeitern. Arbeiterfrauen, fleinen Beamten und Mädels; alles in fieberhafter Spannung, alles bereit, mit einem drastischen Stichwort in die Stimmung auf der Leinwand dreinzufahren.

Es lief gerade eine Wochenschau. Bilder von da, von dort; Politit, Sport, Schiffstaufen, mit einem Bort: Untergefochtes Plöglich fam ein überaus charatteristisches Bild. Der König

Der Mai ist gekommen.. 1. a) Goethe: Leiden des jungen Werther( Brief vom 10. Mai), b) Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts  ( 1. Kapitel)( Ernst Pröckel, Rezitation). 2. Schu­mann: a) Der Mai ist gekommen, Volkslied, b) Es zogen zwei rüst'ge Gesellen, e) Leise zieht durch mein Gemüt, d) Im wunder­schönen Monat Mai( Alexander Fleßburg  , Tenor). 3. Beethoven  : Mailüfterl weht, b) Mozart: Komm lieber Mai und mache, c) W: Frühlingssonate  ( Ferry Roth, Violine). 4. a) Kreipl: Wenn's Weiser: Ach! Einmal blüht im Jahr der Mai, d) Maipotpourri ( Alexander Fleßburg  ). 5. a) Scheffel: Aus dem Trompeter von Säkkingen", b) Altenberg  : Skizzen aus dem Frühling. c) Bior baum: Maikaterlied( Ernst Pröckel). Am Flügel: Otto Urack  Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeit­ansage. Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends. Etté- Tanzorchester. Königswusterhausen, Sonntag, den 3. Mai.

Born die befracte Gruppe der leutseligst bestellten Begrüßungss gäste, fehr erregt, mit glitzerndem Ordensschmuck auf der stürmisch wogenden Bürgerbrust.

Ganz wie einst bei uns. Wenn Wilhelm im Anzug war. Der Römg tommt. Steigt aus. Die Bylinder sausen blitzschnell herunter und verharren in Rechtedformat. Der wird mit einem Händedrud begrüßt, der mit einem Wort.

Aber da ist noch einer.

Mit Doppelfinn und mit besonderer Erwartung. Der wird nervös und trippelt von einem Bein auf das andere. Der König sieht ihn nicht. Er drängt sich vor. Der Landesvater bemerkt ihn nicht. Er räuspert sich voll Angst. Man sieht es deutlich. Alles umsonst.

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In grimmen   3orn entfällt der Blumenstrauß seiner Hand. Geschnitten. Die Schande! Barmherziger! Da aber ruft eine fernige Arbeiterstimme in den Jammer des so schnöde abge. fahrenen Knaben: Siehste Det is ooch eener von die Kadetten, Mittagessen. Benn ihnen noch die Zunge zum Halse raushängt. denen een allerjnädigster Flossendrud mehr wert is als'n warmes

Gefährliche Fahrgäfte.

11.30-12.50 Uhr nachm.: Konzert Mitwirkende: Künstler­kapelle Dajos Béla  ( mit freundlicher Genehmigung der Odeon- Stopf, fo. daß er einen Augenblid die Besinnung verlor. Während Werke. Berlin  ). 1. Hildach: Der Lenz. 2. Thomas: Ouvertüre zur Oper Mignon. 3. Verdi: Fantasie aus der Oper Rigole 4. Zwei Violinsoli: a) Schubert  : Ave Maria, b) Dvorák  : Humo­reske( Dajos Béla  ). 5. Johann Strauß  : Geschichten aus dem Wiener Wald  . Walzer. 6. Pierre Blauer: Die Spieluhr( The clock is playing). Glockenintermezzo. 7. Hugo Hirsch  : Träume sind zarte Blüten, Fox aus der Operette Der blonde Traum. 8. Mischa Spolenzky und James Alden: Der Wink mit dem Zaunpfahl. Raußschmeißer. 12 Uhr mittags: Esperantoeinlage. Montag, den 4. Mai.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Die Berliner   Funkkapelle setzt sich von jetzt ab zusammen aus 4.30-6 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berl. Funkkapelle). Herren des Großen Berliner   Funkorchesters, unter Leitung des Herrn Kapellmeisters Ferdi Kauffmann. 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Hausfrau. 6.40 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Technik. Ing. Joachim Boehmer: Der kritische Ingenieur"( Technische Wochenplauderei). 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. 7.30-8.20 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7.30 Uhr abends: Ab­teilung Philosophie. Dr. med. Alfred Beyer: Psychologie für das tägliche Leben". 1. Vortrag. Einführung". 8 Uhr abends: Abteilung Musikwissenschaft. Dr. Richard H. Stein: Einführung in die russische Musik". 8. Vortrag. Mussorgskij nnd Rimskij­Korssakow". 8.30 Uhr abends: Bunter Abend. 1. Suppé  : Ouvertüre zu Ein Morgen, ein Mittag, ein Abend in Wien  "( Berl. Funkorchester, Dirigent: Dr. W. Buschkötter). 2. Lehár  : a) Heia und tausendmal Heia, b) Schweig, zagendes Herz. aus der Operette Das Fürsten­kind. c) R. Winterberg  : Die Macht, aus der Operette Günstling der Zarin, d) Lehár  : Ich bin ein Zigeunerkind. aus der Operette Zigeunerliebe  "( Eduard Rosen, Tenor). 3. a) Roda Roda  : Das Zimmer in der Göttergasse, b) Georg Queri  : Zahnweh( Robert Koppel  , Rezitation). 4. Heuberger: Fantasie aus dem Opernball ( Berliner   Funkorchester). 5. a) Strauß: Ich weiß schon, was ich möcht'. aus der Operette Rund um die Liebe. b) Holländer: Die vier Jahreszeiten der Liebe. c) Reinhardt: Launische Dame, aus der Operette, Das süße Mädel"( Eduard Rosen). 6. a) Hugo Stunde, Elektrischen( Robert Koppel  ). 7. Fucik  : Florentiner Marsch Gerlach: In letzter b) Ludwig Thoma  : Auf der ( Berliner   Funkorchester). Am Flügel: Dr. R. E. Lapini. An­schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Film­dienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk( E. Nebermann).

In der Nacht zum Sonnabend wurde der Droschtenchauffeur Willy Güttner aus Neukölln von seinen Fahrgästen überfallen und beraubt. Am Potsdamer Plah nahmen ihn zwei Herren und eine Dame zu einer Fahrt nach ihrer Wohnung" in Buch an. Auf der Cauffee zwischen Heinersdorf   und Buch erhielt er plößlich von einem der Fahrgäste einen Hammerschlag auf den ihn bann einer am Halse würgte, durchsuchten ihn die beiden anderen Wageninfassen die Taschen. Sie fanden und raubten aber nur 2,80 Mart Kleingeld, die Tageseinnahme von 50,- Mart entdeckten sie nicht. Zu der gleichen Zeit hörte der Chauffeur in der Ferne einen Schuß fallen. Einer der Fahrgäste verschwand darauf. Der andere aber griff den Chauffeur von neuem an. Dieser hatte sich indessen so weit wieder erholt, daß er fich mehren konnte. Er nahm seine Luftpumpe und schlug damit auf seinen Gegner ein. Auf einen Pfiff ließ nun auch dieser von ihm ab, und jetzt ver. schwand die ganze Bande. Der Ueberfallene fuhr mit seinem Auto nach dem 214. Revier und machte Anzeige. Hier fand man im Wagen ben Hammer, mit dem er den Schlag erhalten hatte, ein Paar braune Trikothandschuhe und ein mit Blut besudeltes Taschentuch ohne Beichen. Das Blut in diesem Tuch rührt nicht von der Verlegung des Ueberfallenen her. Was es mit dem Schuß auf sich hat, weiß man nicht. Es fann sein, daß er aus irgend einem Grunde zufällig zugleich mit dem Raubüberfall um 2% Uhr nachts abgefeuert worden ist. Bielleicht hat aber auch jemand den Ueberfall aus der Ferne mahrgenommen und geschoffen, um die Verbrecher zu verscheuchen. Mitteilungen zur Aufklärung an das Raub dezernat im Po. lizeipräsidium. Insbesondere werden alle, die zu der Zeit aus der Ferne von einem verdächtigen Vorgang etwas wahr. genommen haben, ersucht, sich bei dieser Dienststelle zu melden.

Die Stadtverordnetenversammlung hat in dieser Woche eine außerordentliche Sigung am Dienstag um 5 Uhr und die ordentliche Sigung am Donnerstag um 6 Uhr. Auf der Tages­ordnung steht an erster Stelle die Fortsetzung der ersten Beratung des Haushaltplanes.

Zählung im Berliner   Eisenbahn- Ortsverkehr. Die für den 7. Mai angekündigte Verkehrszählung auf der Stadt- und Ringbahn sowie den Vorortbahnen findet neuerer Bestimmung zufolge bereits am Mittwoch, dem 6. Mai, statt. Die Reisenden werden gebeten, sich den mit der Zählung verbundenen geringen Unbequemlichkeiten zu unterziehen, um den beabsichtigten Zwed ficherzustellen. Kleine Stauungen an den Bahnsteigsperren, die trotz allen porbeugenden Maßnahmen im Einzelfalle porfommen tönnen, sollten mit Humor hingenommen werden.