liche Kulturarbeit unmöglich machen, so lange bleiben alle| Riffmeister von Pfeil, Oberst von Hagmann, Baron Versuche, dem großen Grundproblem der Abrüstung mit Raulbar B, von Schlippe, Baron Wrangel , von Palliativmitteln beikommen zu wollen, unzulänglich und Belgard. lächerlich. Nur auf der Grundlage einer ehrlichen und entschiedenen Abrüstung aller Staaten kann Europa die Sicherheit bekommen, ohne die es nicht leben fann.
Späte Erkenntnis.
Deutschnationale Warnung vor den Weißgardisten. In der Nationalpost" bezeichnet der deutschnationale Landtagsabgeordnete Eduard Kenkel die russischen Emigranten als eine politische Gefahr für Deutschland . Er führt an und beweist es durch zahlreiche fonkrete Angaben, daß zahlreiche ehemalige russische Offiziere, die in Deutsch land Zuflucht gefunden haben, nichts anderes find als Agenten und Spione in französischen und polnischen Diensten, denen obendrein der Verkehr mit rechtsgerichteten Kreifen Deutschlands nur Mittel zum Zwecke der militärischen und politischen Spionage sei. Barnung
An der Berechtigung dieser Warnung ist gar nicht zu zweifeln. Nur vergißt Herr Rentel hinzuzufügen, daß jene weißgardistischen Kreise in den Jahren 1919 bis 1921 mit offenen Armen gerade von den deutschen Rechtsradikalen aufgenommen wurden. Unter dem Vorwand des gemeinsamen Zieles der Bekämpfung des Bolfchemismus und sogar der Wiederherstellung der Monarchie in beiden Ländern wurden sehr enge Beziehungen zwischen den ehemaligen faiserlich- russischen und kaiserlich- deutschen Offizierfreifen gefnüpft und gepflegt. Dieser Kontakt war besonders eng im Baltikum , wo die Truppen des Generals von der Golz, des jezigen Führers der Baterländischen Berbände" auf das engste mit den Truppen des weißgardistischen Häuptlings Awalow Bermont zusammenwirften. Russische Offiziere und Mannschaften standen unter deutschem, deutsche Offiziere und Mannschaften unter russischem Kommando. Einer der hauptsächlichsten Verbindungsmänner zwischen russischen und deutschen Reaktionären war jener Scheubner Richter, der beim Ludendorff- Hitler- Butsch in München am 9. November 1921 fiel. Die meißgardistischen Kreise erfreuten sich bei den deutschen Reaktionären einer so großen Beliebtheit, daß sie zum Begräbnis der ehemali gen Kaiserin in Potsdam eine besondere Abordnung von Offizieren in der weißen zaristischen Friedensuniform entsenden und einen riesigen Kranz niederlegen durften.
Und jetzt erlassen selbst Deutschnationale Warnungen vor diesen Leuten, die nur Entente- Spione seien. Eine späte Erfenntnis, nachdem fie in ihrem reattionären und monarchisti schen Fanatismus diese Spione selbst gezüchtet haben. In einem breizeiligen Schlußsah versucht Herr Kentel einen Unterschied zwischen den von ihm gebrandmarkten Weißgardisten und den Deutschbalten zu machen:
Die deutschfühlenden und ganz auf deutsches Wesen eingestellten Balten sollen durch diese Betrachtungen nicht betroffen
werden."
Herr Kenkel macht es sich gar zu leicht. Denn ebenso wie vor dem Kriege und während des Krieges jene angeblich deutschfühlenden Balten am 3arenhofe, in der zaristischen Diplomatie und im zaristischen Heere die wildesten Kriegstreiber gegen Deutſchland waren, fo iſt auch und spionierenden Weißgardisten außerordentlich schwer. Während des Krieges hießen russische Armeeführer oder Botschafter Rennenkampf, Fürst Lieven, Giers, Bennedendorff( nicht Hindenburg !) und ähnfich. Nach dem Kriege entdeckten viele dieser ehemaligen Kriegsheher ihr deutschfühlendes Herz und fanden nicht nur kritiklose, sondern geradezu brüderliche Aufnahme bei den gleichgesinnten Reaktionären Deutschlands . Aber gerade unter den Namen, die Herr Kenkel in seinem Artikel erwähnt und vor denen er am eindringlichsten warnt, sind die meisten un-. zweifelhaft deutsch , resp. deutsch - baltisch: Oberst Lampe ,
Baron
Wir sausen im Kraftwagen des Landeshauptmanns die große Heerstraße von Linz nach Salzburg , der Traun entlang, in die Berge hinauf. Reste ehemaliger Russenlager rechts und links der Fahrbahn mahnen an die herrliche, an die eiserne Zeit; schwarzblaue Wälder, lachende Seen, blühende Gärten und braune Aecker fliegen vorbei im Maiennebel wie Schatten. Da jagt die Sonne die letzten Wolkenfezen weg und die Bergwelt des Salzkammergut steht vor uns, silberklar und hell, in ihrer schönsten Maienpracht. Die Hügel: melt des Hausruck baut sich als Vordergrund rechts der Traun und der Vöckla auf, dahinter bäumt sich der massige Traunstein , das lang gezogene, mit Neuschnee überschüttete Höllengebirge empor, der Schafberg, der Bahmann, der sagenumjponnene Untersberg nischen sich in die leuchtende Landschaft und wie eine schneeige Wolfe breitet fich der Dachstein darüber.
Dieses herrliche Maienpanorama dient heute als Hintergrund" einem höheren Zweck, dem Maifestspiel der oberösterreichischen Arbeiterschaft, dem Spiel vom Bauernfrieg" auf dem Haus hamerfeld. Und so sind die Straßen zwischen Enns und Inn überfät von einem Heer von Radfahrern, Autos und Bauernwagen, das samt und sonders nach diesem„ Oberammergau " der oberösterreichischen Genossen strebt mit Mann, Weib und Kind.
Die Kinderfreunde" jubeln mit ihren Schützlingen, den Buben und Mädels, ihr frohes Freindschaft!" in unseren Wagen, die Arbeitersportler und Turner schmettern uns ihr Frei Heil!" entgegen, die Eisenbahner, die Bostler" und der Schutzbund" ziehen in feftem Marschtritt die Straßen hinauf das ganze schaffende Bolt Oberösterreichs ist auf den Beinen, um am Haushamerfeld das Maifestspiel mit zu erleben.
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Hier, auf dem Blachfeld oberhalb Böcklamarkt, erhebt sich als ein feit Generationen heilig gehaltenes Mal eing uralte Linde neben cinem mächtigen Stein. Vor 400 Jahren, Anfang Mai 1525, hatte der Statthalter von Oberösterreich die Führer der um ihres Glaubens willen revoltierenden Bauernschaft an den Aesten des Baumes hängen lassen, nachdem er sie zuvor noch zu einem grausamen Würfelfpiel gezwungen hatte. Genosse Dr. Slekow- Linz hat dieses Motiv zu einem Maifestspiel mit Musik und Gesangschören verarbeitet und mit den Kameraden des Schutzbundes" und dem Wehrmännerfängerbund" mustergültig einstudiert. Pünktlich um die Mittags stunde füllen die zehntausend Zuschauer den von der Natur und der Bergwelt in der Ferne gestellten Theaterraum- Bauern, Arbeiter und Kleinbürgern der umliegenden Städte, voller Erwartung auf das seit Wochen durch Handzettel und Broschüren angefündigte und erläuterte Spiel. Ein Versuch, aus der Heimatgeschichte und aus Jahrhunderte altem Bolksempfinden zu schöpfen für die Verinnerlichung und Vertiefung der Siegesfeier des Proletariats.
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Einige knappe Reden gehen vorauf, General Körner spricht zu ben unter„ Hab Acht!" erstarrenden Schutzbundkolonnen von seinem Bekenntnis zum Sozialismus und zur Republif; ich rufe den Massen im Auftrag des Reichsbanners" einen fröhlichen Heimatgruß zu
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Die versuchte Ehrenerklärung des Herrn Kenkel für die guten" Deutschbalten ist zwar wohlgemeint, aber sie vermag nichts an der Tatsache zu ändern, daß man in Zukunft auf Grund seiner eigenen Warnungen, allen engeren Landsleuten seines Parteifreundes v. Freytagh Loring= hoven, der bekanntlich auch Deutschbalte ist, mit erhöh= fem Mißtrauen wird begegnen müssen.
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Jubel im Rechtsblock. Der„ bedeutsame Finger".
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Die Rechtspreffe verkündet jetzt mit dem üblichen Aufmand an Tamtam und Reklame, daß Hindenburgs Amtsantritt von einer Amnestie begleitet sein werde. Diese Reklame geht von den gleichen Blättern aus, die früher nicht genug über jede Amnestie geifern fonnten. Ein Beispiel statt vieler: Die Kreuz- Zeitung " veröffentlichte am 19. Juli 1924 einen Artikel über„ Die Begnadigung in Preußen", aus dem wir nur einige Stichproben geben wollen: " Die republikanische Milde ist allumfassend gegenüber den armen Berurteillen. Nur mit Beschädigten und Verletzten hat sie fein Erbarmen. Bald wird sich die ganze Strafrechtspflege in ein duftiges Nebelgebilde auflösen und man wird die Strafgerichte zu angenehmen Erholungsstätten umgestalten können."
Weiter heißt es in dem gleichen Artikel:
„ Es wird zuviel begnadigt. Das Schwert der Gerechtigkeit wird stumpf. Man pfeift allgemach auf den Richterspruch. Es kommt ja doch anders. Wozu erst Berufung einlegen, sagen viele, die Gna deninstanz ist bequemer und billiger.
Und am Schluß des Artikels wird folgendes Resumee ge
zogen:
„ Die Parlamente vermehren noch ihrerseits... das Heer der zum Schaden des Volkes Begnadigten, der hohnlachenden und wieder fündigenden Frevler, die mit größter Mühe durch all die Schwindeleien und Tride ihrer Verteidigung(!!) endlich mal ans Messer gebracht worden sind.
Diese Erscheinungen gehören mit zu den schlimmsten Gebresten des herrschenden Systems und es sollte sich wirklich mal ein bedeuffamer Finger finden, der sich auf diese üble Wunde unseres geplagten Staatsförpers legt.
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Der„ bedeutsame Finger" ist da oder ist Hinden burg der Kreuz- Zeitung " nicht bedeutsam genug? angefündigt und die Rechtspresse blast dazu Jubel und Für Hindenburg wird jetzt jedoch eine neue Amnestie Reklamefanfaren! Es geht eben nichts über eine grundsahfeste Politik, wie sie nur im deutschnationalen Schlangen- Lager möglich ist!
Hindenburg und der Mietwucher. Der Marschall versprach's, wird's der Präsident halten? Der Bund Deutscher Mietervereine hat fürzlich in einer Sigung des Gesamtvorstandes eine Entschließung angenommen, Borsitzenden des Bundes Deutscher Bodenreformer", Dr. Abolf worin Hindenburg an das in seinem„ Offenen Briefe" an den Damaschte, abgegebene Gelübde erinnert wird, dafür einzuDamaschte, abgegebene Gelübde erinnert wird, dafür einzutreten, daß„ das Baterland je de in, der von ehrlicher Arbeit leben mitt, bazu verhelfe, ein vor Wucherhänden geschütztes Heim zu gewinnen, in dem deutsches Familienleben und der Aufwuchs an Leib und Seele gesunder Kinder möglich ist". und Seele gefunder Kinder möglich ist".
In der demnächst erscheinenden Nr. 18 der Bodenreform" berichtet nun Damaschte interessante Einzelheiten über das Hindenburg nicht nur unterschrieben, was andere ihm Zustandekommen des erwähnten Hindenburg - Briefes. Danach hat vorgelegt haben. Damaschte schreibt:
In meinem Vortrag im Großen Hauptquartier hatte ich natürlich unseren Gegensatz zu dem Schuh bund für Haus und Grundbesih" scharf herausgearbeitet, der in bekannter Art unser Heimstätten recht der Spekulationsfreiheit gegenüber als„ minderes" Recht bezeichnet hatte. Hindenburg
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von daheim, vom Reich und dann setzt das Spiel vom Bauernfrieg" ein. Und wie sie spielen, diese Desterreicher, von denen jedermann einige Tropfen Schauspielerblut in sich trägt! Mit welchem Ernst, mit welch verbissener Wut!
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Bauernhaufen in historischer Tracht sammeln sich um den altehr würdigen Baum. Ritter und Knechte umstellen sie. Und dann hält der Statthalter sein grausames Gericht. Zu zweien aneinandergebunden werden die Führer der Bauernschaft, die Richter, Schöffen, Schultheiße und Räte unter die Linde geführt und zum Würfeln gezwungen. Wer verliert, wird gehenft. Der Tod tritt auf, um ihre Geelen zu holen. Da steht nach einem Donnerschlag, wie vom Himmel ausgefpien, auf der Szene, von der Sonne umstrahlt, im Licht der Berre das Proletariat. Und während der Statthalter, der Bischof, der Abt und ihre Knechte winselnd in den Staub sinken, zerschneidet der Arbeiter, der Proletarier des neuen Geschlechts, die Fesseln seiner gefnechteten Väter, des„ vierten Standes" im heiligen römischen Reich, und hält denen, die Ohren haben zu hören, einen dröhnenden Epilog.
Der liebe Gott von Oberösterreich scheint allerdings nicht so recht einverstanden gewesen zu sein mit unserem Spiel vom Bauernfrieg". Denn in die letzten Worte des allegorischen Proleten mischt sich ein toller Wassersturz von oben. Und Männlein und Weiblein, Arbeiter und Bauer, Postler und Eisenbahner ergreifen notgedrungen die Flucht. Der Abt " schleppt mühsam seine triefenden Gewänder ins Tal hinab, hinter ihm die Ritter und Knechte wie das wilde Heer dem„ Statthalter" hängen die Hahnenfedern gar traurig vom
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Helm und dem Tod flebt die schwarze Schminke gar traurig
ums Maul.
Und doch war's eine gewonnene Schlacht, dieses Maifest am Haushamerfeld! Die Bergbauern, die da oben an den Hängen des Amphitheaters standen, sie haben über das Schicksal ihrer Urgroß väter nachdenken gelernt und über das Los ihrer Brüder in den Schächten und in den Fabriken.
Robert und Bertram.
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hatte mir die Hand gegeben umb gefagt, daß to thn für diesem Gedanken ganz gewonnen hätte. Ich hatte ihn gebeten, mir das in einem Briefe auszusprechen, damit ich seine Worte ver breiten könne. Am Morgen nach dem Vortrag wartete ich vor meiner Fahrt zu dem Generalstabsarzt von Schjerning im Vorzimmer Hindenburgs . Er kam mit dem offenen Briefe an mich in der Hand heraus und las ihn noch einmal durch. Als er an die Stelle fam: Das Baterland soll jedem, der von ehrlicher Arbeit leben will, dazu verhelfen, ein Heim zu gewinnen..." sagte er:„ Nein, da ist ja die Hauptsache vergessen!" und fügte mit seiner großen charakteristischen Schrift quer in den Brief die Worte: Bor Wucherhänden geschüßt ein. Dabei sagte er lächelnd: Ich weiß, man wird mich gerade für diese Worte angreifen; aber fie sollen hinein, damit jeder erkenne, daß ich in dieser Frage auf Ihrem Standpunkt stehe."
Und der Feldmarschall wurde angegriffen. Der Schußver band für Grundbesiz" hat eine höchstbewegliche Eingabe an die Oberste Heeresleitung gerade megen dieser Worte gerichtet. Die Antwort, die er darauf erhielt, hat er nie in die Deffentlichkeit gebracht. Sie war so scharf und schneidend, daß die Herren sie schweigend eingesteckt haben!"
Damals nahm Hindenburg gegen den Mietwucher und den Bucher der Spekulationsgewinne Stellung. Allerdings handelte es fich zu jener Zeit darum, die Stimmung" des Boltes zu ermuntern,
Heute ist Hindenburg zum Reichspräsidenten gewählt, und zwar als Vertrauensmann jenes„ Schuhverbandes für Haus- und Grundbesig", dessen Macher in der„ Wirtschaftspartei" die eifrigsten Förderer des Rechtsblods waren.
Nun fragen die Bodenreformer nicht mit Unrecht, ob Hindenburg als Reichspräsident, mit Hilfe des Schutzverbandes gewählt, zu halten gedenfe, was er seinerzeit als Marschall den Bodenreformern zusagte!
Völkische Fälscherwerkstatt.
Erft der Talmud , dann ein Gerichtsurteil! Bir berichteten dieser Tage von dem Urteil des Landgerichts Leipzig ( 6. Zivilfammer), das den antisemitischen früheren Reichstagsabgeordneten Theodor Fritsch zur Zahlung von einer von ihm öffentlich aus gelobten Summe von 10 000 Papiermark nach dem Stande vom Mai 1922 verurteilte. Dem Fritsch, der in seinen Schriften fortwährend Zitate aus dem Talmud und anderen jüdischen Schriften veröffentlicht, um die jüdische Unmoral" zu erweisen. wurde in dem Prozeß nachgewiesen, daß wenigstens eines dieser Zitate gefälscht ist. Das Gericht hat diesen Nachweis als erbracht anerkannt und den Fritsch zur Zahlung der ausgelobten Summe von 10 000 Papiermart( umigere: fnet in 146,26 Goldmarf) verurteilt.
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Die völkische Presse fälscht aber sogar Gerichtsurteile. Im Deutschen Tageblatt" wird unter gehässigen Ausfällen auf den Fritsch abgewiesen. Und Theodor Fritsch habe der Redaktion ,, Borwärts" behauptet, das Landgericht Leipzig habe die Klage gegen tes Bulle- Blattes das telegraphisch bestätigt.
Da ist nur eins möglich: Entweder schwindelt das„ Deutsche Tageblatt", oder, was wahrscheinlich ist, der Fritsch hat sein eigenes Parteiblatt bewußt angelogen!
Bir überlassen es den beiden, den Streit unter sich auszumachen. Uns liegt der Wortlaut des Urteils vor. Wenn Fritsch ihn dem Bulle- Blatt ebenfalls zur Verfügung stellen wird, sind wir ftellung der Fälschung und die Berurteilung ihres Hammer. überzeugt, daß selbst die Wotansanbeter die gerichtliche Fest= Fritsch anerkennen müssen.
Sozialdemokratischer Bürgermeister in Kehl
Mannheim , 6. Mai .( SK.) In Rehl wurde gestern im dritten Bahlgang der Sozialdemotrat Dr. Kraus Mannheim mit 39 Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Der Gegentandidat erhielt 33 Stimmen. Dr. Kraus ist der Vorsitzende des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, Gau Baden .
Die belgische Dauertrije. Der Katholikenführer Bam de Dyvere, dessen Bemühungen, eine Regierung zustande zu bringen, sehr schnell gescheitert sind, hat dem König geraten, den bisherigen Arbeitsminister Tschoffen, der dem demokratischen Flügel der fatholischen Partei angehört, mit der Kabinettsbildung zu betrauen, da dieser der einzige sei, der nach Lage der Dinge einige Aussichten auf Erfolg hätte.
schlagen. Mit viel Geschid und bestem Gelingen. Die lustigen Streiche der luftigen Spizbuben Robert und Bertram sind mit tausend Beziehungen ins Heute gestellt. Spielerisch und tabarettisch entsteht vor unseren Augen ein luftiges Zeitbild voll froher Lune und leichtsinnigem Uebermut, dem die Alt- Berliner Posse nur den spaßigen Rahmen gibt. Heutige Staatsanwaltspraktiken, Literatur snobbismus, Theaternöte bekommen ihren Hieb weg, Strejemann und Sternheim müssen daran glauben. Vielleicht haben mir in Morgan einen hoffnungsvollen Nachfolger für den zu früh verstorbenen attualisierten Dichter Julius Freund, dessen Metropol- TheaterRevuen früher ein Ereignis der Saison waren.
Regisseur A. E. Lich o geleitet, von Hans May mit jazzbandDie Aufführung in der Komödie, mit leichter Hand vom mäßiger Musik aufgefrischt, versetzt die Zuschauer durch ihre tändelnde Beschwingtheit in einen Zustand von behaglichem Frohsinn. und Baul Graeh. Waßmann entzüdte mit seiner quirligen BeDas Bagabundenpaar Robert und Bertram sind Hans Waß mann weglichkeit und mit seiner hell quarrenden Stimme, mit der er sich Clown aus der Glanzzeit des Deutschen Theaters schien auferstanden. sprudelnd überhaftet und ganze Wörter verschluckt. Sein klassischer Graeg lieh der Bosse seine dreckige Berliner Schnauze. Jeder hatte an dem Erfolg teil, die lesse Lilli Flohr, der dümmliche Walter Brand , die aufgetakelte hedmig angel und alle anderen Beteiligten. Ein gelungener Abend. Ernst Degner.
Bom Nordpolflug. Bon Amundsen traf die Meldung ein, daß seine beiden Flugmaschinen flugbereit sind. Die Wetterlage sei günstig. Sobald am Rande des Backeises ein Startplatz gefunden fei, würden beide Flugzeuge die erste Etappe der Reise unternehmen, nachdem die Begleitschiffe bereits vorausgefahren sind. Ein Flug über den Nordpol hinaus nach Alaska sei wegen der knappen Benzinvorräte ausgeschlossen.
Die Heimvolkshochschule Tinz ladet zur Teilnahme an ihrem VIII. Männertursus ein. Die Lehrfächer find: Wirtschaftslehre, Geschichte, Kulturlehre, Verfassungs- und Verwaltungstunde, Arbeitsrecht, Gewerkschaftswesen, Erziehungsfragen. Aufnahme Die sogenannten Lokalpossen kommen wieder in Schwung finden Bewerber im Alter von 18 bis 30 Jahren, die keine höhere Niebergalls Darmstädter Bosse ,, Datterich"- in der Volksbühne als Bolksschulbildung genossen haben. Die Bewerber haben an die beweist so wie sie war, ihre Lebenskraft. Gustav Räders Schulleitung ein Gesuch und einen selbstgeschriebenen Lebenslauf Robert und Bertram" mußte von Paul Morgan und Franz einzureichen, aus dem neben den allgemeinen Daten über Alter, Schulz neuer Atem eingeblasen werden. Für die Modernisierung Staatszugehörigkeit, Berufsausbildung usw. der Bildungsgang und fonnten sie zwei Wege wählen, die ihnen aus der Geschichte solcher der Zweck, der mit dem Besuch der Schule angestrebt wird, hervor. Belfsstücke bereits vorgezeichnet waren. Die Berliner Lokalpojie geht. Das Schulgeld, in dem die Kosten für Wohnung und Verist heute 100 Jahre alt. Vor einem Jahrhundert erlebte im Berpflegung inbegriffen sind( Bettwäsche ist mitzubringen), beträgt für liner Hoftheater ein Einafter von J. von Voß„ Ein Stündchen vorm den ganzen Kursus: für Thüringer 100 m., für die übrigen ReichsPotsdamer Tor" seine 100. Aufführung. Den Clou des Spaßes deutschen 125 M., für Ausländer 200 M. Das Schulgeld ist bei bildete eine Szene, in der der Komifer Gern als Tante Lire ein Kursusbeginn zu entrichten. Dazu tritt die Verpflichtung, durd ganz großes Glas Weißbier in einem Zuge austrant. In Kalischs regelmäßigen Arbeitsdienst( 6 Stunden wöchentlich) an der Erhaltung Bosse Hunderttausend Taler" kopierte im Alten Königstädtischen der Schule mitzuarbeiten. Der Kursus beginnt am 1. August und Theater der Komifer Reußler den damals sehr bekannten Banfier dauert bis Weihnachten. Die Bewerbungen sind spätestens bis Ende Leipziger so gut, daß der Geldmann dem Komifer zwei ausgesucht Mai einzureichen. Die Entscheidung des Lehrerkollegiums über die schöne Brillantenknöpfe fürs Oberhemd schickte, damit sein Abbild Aufnahme erfolgt bis 15. Juni. auf der Bühne ganz treu werde.
Bon den beiden Wegen, drastische Komit oder Anspielungen auf die Zeitgeschichte, haben Morgan und Schulz den zweiten einge