Hindenburg und das Reichsbanner".
Keine Beteiligung am Empfang!
Bom Bundesvorsitzenden Otto Hörsing .
Nicht nur in den Kreisen der Gegner der Republik , sondern auch in denen der Republikaner und nicht zuletzt in denen der Reichsbannerkameraden wird jetzt die Frage, ob der Reichspräsident Hindenburg bei seinem Dienstantritt in Berlin auch vom Reichs= banner begrüßt werden soll. eifrig erörtert. Zahllose an mich perfönlich gerichtete Briefe, unendlich viele telephonische Anfragen erörtern das Für und Wider und wünschen meine Stellung zu dieser Frage zu erfahren, die ich nun nicht nur für mich, sondern für den Bundesvorstand der Deffentlichkeit unterbreiten möchte:
Der noch in aller Erinnerung haftende Wahlkampf ist von henen, die die Kandidatur Hindenburg proklamierten, in einer solch skandalösen Weise geführt worden, wie man sie bisher nicht ge= fannt hatte. Mit Lügen und Verleumdungen wurde nicht nur gegen die republikanischen Parteien, sondern auch gegen die ehrenhafte Berson des Reichskanzlers a. D. Bilhelm Mary in geradezu cfelhafter Form gearbeitet. Zu dieser„ bewährten" Methode famen roch die gefälschten Flugblätter und die Schmierereien der Renegaten Müller- Brandenburg. Winnig und Konsorten, die besonders gegen das Reichsbanner in der erbärmlichsten Form wüteten.
Kaum war der Wahlkampf zu Ende und die Wahl Hindenburgs ficher, als von rechts eine Hetze gegen uns einsetzte, die jeder Beschreibung spottete. Schon im Wahlkampf sind zahlreiche Reichs. bannerkameraden von den Hakenkreuzlern mißhandelt, verlegt, ja fogar getötet worden. Jezt nach dem„ Siege", bei dem die Rechtsjanteien zwar ihr Ziel ereichten, aber mit einer Million Stimmen in der Minderheit blieben, scheinen die Stahlhelmer, Jungdos, Berwölfe usw. völlig den Verstand verloren zu haben. Fast überell erfolgen Angriffe auf uns, nicht nur bei den„ Siegesfeiern". jondern auch sonst auf der Straße benehmen sich die Mitglieder der rationalistischen Rampforganisationen, schwere Stöde mit sich herus schleppend, in einer solch provozierenden Weise, daß es ein Standal ohnegleichen ist.
Diese Rechtsorganisationen mit den nur schwarzweißroten Bahnen wollen nun bei der Vereidigung des Reichspräsidenten 3) mdenburg vom Reichstage bis zum Präsidentenpalais Spalier sehen. Diese Leute, die die schwarzrotgoldene verfassungsmäßige Reichsfahne, diz der Reichspräsident beschwören muß und wird,
fa eft beschimpft und besudelt haben und dies bestimmt auch in Zukunft tun werden, sind sich scheinbar gar nicht bewußt, daß sie mit ihrer Unwefenheit den Reichspräsidenten beleidigen und innerpolitisch, nehr aber nod) außenpolitisch, unabsehbaren Schaden an richten. Nody vermag ich nicht zu glauben, daß der Reichspräsident Hindenburg , der dod; sicher weiß, daß in all diesen Organisationen Landesverräter, Mörder aus politischen Motiven, Hochverräter und sonstige Verbrecher gesteckt haben, es zuläßt, daß ihm jene mit den Farber des Kaiserreiches huldigen. Herr Hindenburg sollte aus Reichs und persönlichen Interessen sich dieses Treibens auf das allerentschiedenste verbitten. Dem Reichspräsidenten fönnen nur die Republifanter, nicht aber die Feinde der Republik ein Willkommen zurufen. Leil er aber wird es anders sein. Zum Schaden unseres Baterlandes merden die offenen und heimlichen Monarchisten einen Rummel inszenieren, bei dem die Republikaner im allgemeinen und das Reichsbanner in besonderen aus folgenden Gründen fernbleiben müſſen:
Innerpolitisch ist es nicht tragbar, daß wir uns in Reih und Glied mit jenen stellen, die die verfassungsmäßigen Reichsfarben beschimpft und beschmukt haben und die dies. täglich in immer ftärferem Maße weiter betreiben. Niemand wird es verstehen, wenn wir uns mit den Leuten hinstellen, die nicht nur uns, sondern auch die republikanischen Barteien und ihren Kandidaten Dr. Marg beschimpften und verdächtigten. Wir dürfen auch aus dem Grunde feine gemeinsame Sache mit ihnen machen, da sie mit den Farben der Monarchie den neuen Präsidenten verletzen, der die Republik und ihre Farben beschworen und sie zu verteidigen hat. Eine Reihe weiterer Gründe will ich zunächst unerwähnt lassen.
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Außenpolitisch aber ist ein gemeinsamer Aufmarsch mit den Rechtsorganisationen von vornherein untragbar. In Herrn Hindenburg darüber läßt die Auslandspresse uns feinen Tag in Zweifel sieht das Ausland nicht nur einen Platzhalter der Monarchie, sondern sogar den Revanchemann. Wir hoffen, daß Wir hoffen, daß Reichspräsident Hindenburg alles tun wird, um auch den Schein einer solchen Einstellung zu vermeiden, denn anders würde es dem deutschen Bolt sehr teuer zu stehen kommen. Wenn jetzt aber neben den Rechtsorganisationen auch noch das Reichsbanner erscheinen mürde, muß im Ausland der Eindruck entstehen, daß dem alten Feldmarschall Hindenburg Monarchisten und Republikaner zujubeln. Die nationalistischen Kriegsheter des Auslandes bekämen damit wieder Oberwasser. Es ist nicht auszudenken, welche. ungeheuren außenpolitischen Folgen das haben müßte. Zu einem solchen, das Vaterland schwer schädigenden Aufzug darf und wird das Reichs
banner nicht beitragen.
Wir werden nicht in die Fehler und Roheiten verfallen, die die Rechtsorganisationen dem Präsidenten Friedrich Ebert gegenüber begangen haben. Wir, die wir im Reichsbanner als der bei weitem größten Kriegsteilnehmerorganisation vereinigt sind, hoffen, daß Reichspräsident Hindenburg die Berfassung genau beachten, fie und ihre Farben verteidigen und die jetzt so aufdringlichen Monarchisten zurückdrängen wird. Dann, aber auch nur dann werden wir ihm die Achtung, die dem Reichspräsidenten gebührt, entgegenbringen. Unser Fernbleiben beim Einzug des Reichspräsidenten ist feine Spiße gegen das Amt des Reichspräsidenten , es geschieht im Gegenteil aus mnen- und außenpolitischen Gründen im Interesse des Baterlandes. Arrangeure und Teilnehmer der Empfangsdemonstration find derart, daß wir die vorgesehene Spalierbildung nicht als eine Ehrung des neugewählten Präsidenten der Republik , sondern nur als eine private monarchistisch- hafenfreuzlerische Rundgebung der Republik seinde ansehen können. Deshalb lehnt das Reichsbanner jede Teilnahme daran ab.
Die Korridorbahn.
Englischer Zweifel an dem polnischen Dementi. London , 6. Mai. ( WTB.) Wie" Times" aus Danzig meldet, jeien hartnädige Gerüchte über die schlechten Aus= besserungen desjenigen Teiles der Eisenbahnlinie im polnischen Korridor, auf der das Unglück geschah, im Umlauf. Troß des amtlichen Dementis, verlaute von zuverlässiger Seite, daß schon vor Monaten die Lokomotivführer es abgelehnt hätten, die Verantwortung für die Durchfahrt durch den korridor zu übernehmen, und daß ihnen befohlen worden sei, auf dieser Strede die Geschwindigkeit zu ermäßigen.
Deutsch - polnische Schwierigkeiten. Warschau , 6. Mai. ( Poln. Telegr.- Agentur.) Die Regierung hat Etanislaus Karlomski auf seine eigene Bitte von der Stellung eines Borsitzenden der polnischen Abordnung bei d deutsch - polnischen Handelsvertragsverhandlungen enthoben. Zu jeinem Nachfolger wurde Dr. Wüold Prondzynski und zu dessen Stellvertreter Dr. Marklewifi ernannt
Mietkasernen- Frühling.
Nicht überall ist der Frühling eine strahlend heitere Sache von gepflegten Kieswegen, blühenden Bäumen, eleganter Sommergarderobe, Flirt und offener Limousine..
Es gibt düstere Straßen, im Osten, im Norden, im Süden der Stadt, in deren engen Höfen der Frühling nicht blühen kann. Hier wärmt die Sonne nicht. Kalte, ärmliche Gassen, in denen emiger herbstlicher Frost wie Rauhreif liegt, während hoch droben in unfaßbaren Lüften die Melodie ewiger Heiterfeit klingt. In jenen Gassen herrscht Mißmut, weil Lebensfreude dort fremd geworden ist.
Bejahung muß zum Haß werden. Hier spielen Kinder, aber fie spielen müde und gequält, beschwert von den Bitlernissen, die auch dem Kinde schon offenbar werden.
Es ist ein schwerer Kampf, der hier unter dem Druck schwerer Steinmassen ausgefochten wird.
Hier aber
Draußen, in Weite und Heiterkeit, lacht die Welt. ringt eine gequälte Menschheit in felbstgezimmerter Zuchthausenge. Opfer eines stürzenden Eisenträgers.
Zwei Arbeiter schwer verletzt.
Ein Bauunglück, das leicht hätte schwere Folgen haben können, ereignete sich heute morgen gegen 28 Uhr auf dem Grundstüc Kopenhagener, Ede Sonnenburger Straße. Auf dem von der Firma hyljen. ausgeführten Neubau der Städtischen Elektrizitätswerke waren in etwa vier Meter Höhe einige Bauarbeiter mit dem Ausrichten eines Eisenträgers beschäftigt. Eine Transportkolonne, die unten arbeitete, war im Begriff, einen neuen Träger zur Binde zu bringen. Die in vier Meter Höhe Beschäftigten sahen diese Transportfolonne nicht. Im selben Augenblick mollte es ein unglücklicher Zufall, daß der dort oben noch nicht befestigte fünf 3entner schwere Träger herunterstürzte und mei Arbeiter unter sich begrub. Einige andere erhielten leichtere Berlegungen. Der sofort herbeigeholte Rettungswagen Der sofort herbeigeholte Rettungswagen schaffte die Verletzten ins Virchow- Krankenhaus. Schwer verletzt sind der Arbeiter Johann Köpte aus der Antonstraße 5 und St a rl Westmann, Wedding , Laubenfolonie Schillers Höhe. Wie Karl weiter mitgeteilt wird, besteht jedoch keine Lebensgefahr für diese beiden. Die anderen fonnten bald wieder das Krankenhaus verlaffen. Die Baupolizei, der Bau- und Gewerberat waren bereits verlassen. Die Baupolizei, der Bau- und Gewerberat waren bereits eine Stunde nach dem Unglüd auf der Unfallstelle. Sie stellten fest, daß irgendein Verschulden der Bauleitung nicht fest austellen sei.
Bei den Hüttenwerten Tempelhof , 2. Meyer, Tempelhof , Germania ftr. 141, riß beim Hochziehen eines Filters die Kette des Aufzuges. Der Filter stürzte herunter. Ein Arbeiter wurde geföfef und zwei schwer verletzt ins Kranfenhaus transportiert.
Die Bluttat eines Schupowachtmeisters. Verhandlung vor dem Schwurgericht.
Vor dem Schwurgericht in Moabit begann heute vormittag 10 Uhr die Verhandlung gegen den Polizeimachtmeister Frig Wolter wegen Körperverlegung mit tödlichem Ausgang. Der Angeklagte hatte bekanntlich am 1. Dezember 1923 in der Raumerstraße mit den Brüdern Karl, Friedrich und Ernst Lutas, die als Chauffeure bei einem Fuhrunternehmer tätig waren, einen Zusammenstoß, bei dem Ernst Lutas getötet, die beiden anderen Brüder verlegt wurden.
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der abmegigen Darstellung des jetzigen Angeflagten war zuerst gegen Dieser Prozeß hat ein eigentümliches Vorspiel. Auf Grund die beiden überlebenden Brüder, Karl und Friedrich Lukas, Anflage wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und Rörperverlegung erhoben worden. Friedrich L. wurde in der Schöffengerichtsverhandlung zu einem Monat Gefäng nis verurteilt, während Karl L. freigesprochen wurde. In der Berufungsverhandlung vor der Straffammer erzielte auch Friedrich 2. kostenlosen Freispruch. Auf Grund der Ergebnisse dieser Berufungsverhandlung erhob die Staatsanwaltsschaft nunmehr An. Berufungsverhandlung erhob die Staatsanwaltsschaft nunmehr An flage gegen Wolter wegen Körperverlegung mit tüdlichem Ausgang und meineid. Die Anklage behauptet, daß Wolter in angeheitertem Zustand die Brüder Friedrich und Ernst Lukas, die vom Dienst fommend, um 3 Uhr nachts ruhig nach Hause gingen, angegriffen und wie wild auf sie geschossen habe. Der dritte Bruder, Karl, fam erst später an den Tatort und wurde von dem Angeklagten ebenfalls niedergeschossen. Die Angeflage spricht weiterhin von einer Tat sinnlosester Roheit. Bolter soll wie besessen auf die zueilenden Verwandten geschossen und die am Boden liegenden, schwer verletzten Gebrüder Lutas Einlieferung ins Krankenhaus. bedroht und mißhandelt haben. Ernst Lutas starb furz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. Die beiden anderen trugen Verlegungen davon. Zu der jetzigen Verhandlung, die voraussichtlich zwei Tage dauern wird, ist ein Zeugenapparat non etwa 40 Ber fonen aufgeboten. Als Vertreter der Anklage fungiert Staatsanwaltschaftsrat Dr. Hermann. Den Vorsiz führt Landgerichtsdirektor Bernau . Der Verteidiger des ehemaligen Bolizeiwacht meisters Wolter, der aus dem Dienst entlassen ist und seit längerer Zeit in Untersuchungshaft fizt, ist Rechtsanwalt Dr. Kurt Arras. Die Brüder Karl und Friedrich Lutas treten als Nebenkläger auf, ihr Verteidiger ist Rechtsanwalt Herzfeld.
Die Katastrophe.
Der Londoner Profeffor Bandani, Erdbebenspezialist von vor einer mathematischer Präzision, hat festgestellt, daß mir riefigen Erdbebentatastrophe stehen. Was stört das mich, wirst du frivol überlegen denken. Gemach, mein Freund! Die Sache wird nicht nur im fernen Osten, im Süden und Norden müten. Sie wird auch uns steptische Mitteleuropäer angehen.
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Am 13. August 1925, 11 Uhr 7 Min. vormittags, geht der Schlammaisel los.
Von allem anderen abgesehen:„ Tausend füße Beinchen" werden nicht mehr voll Lust über die Bretter marschieren fönnen. Hugenbringende Tätigkeit bis auf weiteres einstellen müſſen. bergs Schwindelpresse wird infolge höherer Gewalt ihre segen
Steuern lassen sich weder einziehen noch bezahlen. Die deutsche Justiz tann nicht mehr, wie üblich, ihren tunstgerecht paragraphengeschlachteten Republikanter zum täglichen Frühstück verzehren.
Die Berleger zahlen keine Honorare.
Wie gesagt: ab 13. August 1925, 11 Uhr 7 Min. vormittags. Immerhin kann Hussong bis dahin noch genug Leitartikel schreiben. Und eines fann man gewiß sein: Er wird sicherlich in eine Arche Noah kommen. Denn Unkraut vergeht bekanntlich nicht.
Die Königsgrenadiere.
Man schreibt uns:
Ein Bild von deutschem Glanz und deutscher Not, so fündigte ein Wilmersdorfer Rino in großen marktschreierischen Lettern einem getreuen Bublifum einen besonderen Genuß an. Auf der Reklameleinemand war weiter zu lesen: Militärmusit! Was es mit dem deutschen Glanze auf sich hatte, rollte sich innen an der Leinwand ab, und zwar in einer besonderen Kommisdressur. Die deutsche Not sollte jedenfalls von der angefündigten Militärmufit repräsentiert werden. Es handelt sich da absolut aber nicht um eine Militärmufit, denn das mar nur eine Vorspiegelung falscher Tatsachen; sondern, die sich recht und schlecht abmühenden Musikanten waren mur in die dem Agenten Klodom alias Eichbaum gehörenden
Uniform mit dem mar3- meiß roten ermelbejak gesteckt. Es ist geradezu unglaublich, daß man es wagt, dem Publifum eine derartige Komödie vorzuführen. Man muß öffentlich fragen, ob den zuständigen Behörden nicht der Runderlaß des Ministers des Innern über unbefugtes Tragen von Unifor= men und uniformähnlicher Kleidung vom 7. Februar 1925 II G. 3140/24 befannt ist. Die Geschäftspraktik derartiger Unternehmer ist, wie hier der Fall liegt, gerade nicht geeignet, die so notwendige politische Beruhigung ins Publikum zu tragen. Die Polizeiorgane müssen mit allen Mitteln auf Grund der angeführten Verordnung diesen Unfug verbieten.
Folgenschwere Explosion.
Ein Heizer getötet.
Auf dem Grundstück Prenzlauer 21lee 87 erfolgte heute heizung, die das Haus versorgte, explodierte unter lautem Krachen. vormittag gegen 11 Uhr eine furchtbare Detonation. Die DampfDer Heizer wurde sofort getötet. Das ganze Haus erbebte. Mauerwerk sprangen ab, eine große Staubwolfe flog bis über das die Scheiben zersplitterten, Bretter flogen bis auf den Hof, Kalt und
Dach hinaus.
Wir erfahren noch folgende Einzelheiten: Der Besizer des Hauses, Amtsgerichtsrat Radtge, hatte erst vor furzer Zeit eine Warmwasserversorgungsanlage in den Keller des Quergebäudes einbauen lassen. Heute vormittag wurde sie von dem zwanzigjährigen Sohn des Hauswartes Walter Kuz bedient, der offenbar mit den Einrichtungen nicht vollkommen vertraut war. Gegen 11 Uhr erfolgte eine fürchterliche Explosion, die die schrecklichsten Folgen hatte. Sofort hinzustürzende Hausbewoh ner fanden Walter Kuz vollfommen zerfetzt gegen die Wand einem schornsteinähnlichen Lichtschacht liegt, mar vollkommen demo. gedrückt als Leiche vor. Der Heizungsraum, der unmittelbar unter liert, das Oberlichtfenster nach dem Lichtschacht zu durchgedrückt und die Kraft der Explosionsgase verbreitete sich durch den Lichtschacht schacht zu liegen, gingen bis zur vierten Etage hinauf in nach oben. Die Fenster des Treppenhauses, die nach dem LichtTrümmer. Selbst die Wohnungstüren erlitten starte Befchädigungen; in den unteren Etagen wurden fie aus den schließende Wand wurde eingebrüdt. Die Mauersteine flogen Schlössern geriffen. Die den Kesselraum zum Treppenhaus hin abbis auf den Hof hinaus. Die Feuerwehr fand bei ihrem Eintreffen seltsamerweise den Kessel in Ordnung, sie fonnte sich darauf beschränken, den Kessel zu entleeren und das unter ihm befindliche Feuer auszulöschen. Die Explosion ist nicht auf ein Bersten bes Kessels zurückzuführen. Es besteht vielmehr die Vermutung, daß der 20jährige Ruz in dem Feuerungsraum Farben gemischt hat, wobei er eine hoch explosive Verdünnungsflüssigkeit gebraucht haben muß, die sich an dem Keffelfeuer entzündete. Die Be mühungen der Feuerwehr, die Ursachen des Unglücks festzustellen, gehen fort.
Der Sprung aus dem Fenster.
Große Aufregung verursachte gestern abend in der zehnten Stunde ein Selbstmordversuch in dem Hause Feurigstraße 36 zu Schöneberg . Dort sprang eine Anna Stiski, die im 4. Stod wohnte, aus dem Fenster auf den Hof hinab und blieb mit schiveren inneren und äußeren Verlegungen befinnungslos liegen. Hausgenossen nahmen sich ihrer an, und ein Beamter des 177. Reviers brachte sie nach dem Auguste - Vittoria- Krankenhaus. Das Geschick des Mädchens regte die Hausbewohner deshalb start auf, meil behauptet mird, daß es von seinem Geliebten durch fortgesette Mißhandlungen zur Verzweiflung getrieben worden war. Die Ermittlungen, die die Schöneberger Kriminalpolizei nach dieser Richtung einleitete, sind noch nicht abgeschlossen.
aliad
Heute Verkehrszählung auf der Stadtbahn. una Die bereits vor einiger Zeit angekündigte Verkehrszählung auf der Berliner Stadt, Ring- und Vorortbahn wird heute auf fämtlichen Bahnhöfen restlos durchgeführt. Jeder Fahrgast erhält an der Bahnsperre eine 3ählfarte, die jeweils nach der tariflichen 3one eine entsprechende Farbe hat. Diese Karte wird dann an der Ausgangsstation wieder abgegeben. Die Inhaber von Monatskarten müssen sich dieser kleinen Mühe ebenfalls unterziehen. Die Reichsbahndirektion erhält durch diese Zählung eine genaue Uebersicht über die Inanspruchnahme der Bahn an einem Tage und erfährt zugleich, welche Streden am dichtesten benutzt werden. Die Folge dieser Zählung wird eine Revision des Fahrplanes sein und so manchem Uebelstande Abhilfe schaffen, der gerade die arbeitende Bevölkerung in den Hauptverkehrszeiten oft sehr hart trifft. Die meist von viel Humor begleitete Annahme und Zurüdgabe der Zählfarten soll noch an einem der nächsten Sonntage wiederholt werden, um so den großen Ausflugsverkehr mit berüdfichtigen zu können.
Staaken als Zentralschulhafen.
flughafens Tempelhofer Feld als Start- und Landungsplatz für Der Flugplatz Staaten, der nach der Schaffung des ZentralVerkehrsflugzeuge nicht mehr in Frage kommt, soll jetzt zu einem 3entralschulhafen ausgestaltet werden, da die schnelle Ausdehnung des deutschen Luftverkehrs eine Vermehrung der Fliegerschulen notwendig macht. Die Sportflug G. m. b. H., Berlin , hat vom Luftschiffbau Zeppelin am Rande des Flugplatzes Staaten ein größeres Gelände ermorben, auf dem je zwei lange Flugzeughallen zur Unterbringung von Lehrmaschinen errichtet merden. Mit dem Schulbetrieb soll bereits ant 1. Juli dieses Jahres begonnen werden. In einer der neuen Hallen soll dann eine von den Luftverkehrsgesellschaften Junkers und Aero- 2lond ins Leben gerufene Verkehrsfliegerschule untergebracht werden, die speziell Piloten für die modernen deutschen Verkehrsmaschinen ausbilden soll und unter Leitung der bekannten Flieger Major Keller und Rittmeister Leonardi stehen wird. Ebenso find weitere Anlagen für die Unterbringung von Flugschülern sowie für Lehr- und Demonstrationsräume geplant.
Arbeitsgemeinschaft fozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Berlin . Unser Genoffe Studienrat Arno Wegner ist vor zwei Tagen an einent Herzschlag mitten im Unterricht verstorben. Wir bitten alle Genoffen, art der Beerdigung, die Donnerstag 1 Uhr auf dem Friedhof der jüdischen Gemeinde, Neue Halle, Weißensee, stattfindet, teilzunehmen.
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Die Neuwahl der Bundesinstanzen hatte folgendes Ergebnis: Zum 1. Vorsitzenden und Volkswirt Dzient- Berlin wiedergewählt. Zum 2. Vorsitzenden Stadtrat Ra mdohr- Kiei. Dem Borstand gehören ferner an die Herren Drewes Leipzig als Echazmeister, Mahnke- Rostock als Schriftführer, RungeBerlin, Rauter- Hamburg , Engelke- Oldenburg, GürtlerZwickau und Herzberg Hannover . Zum Vorsitzenden des Bundesausschusses wurde Hammer Frankfurt a. M. wiedergewählt. Weitere Mitglieder des Bundesausschusses find: BiezBeißenfels, Spiz München, Garlipp Eisen, JosephStuttgart, Wiesener Goslar und Assel- Magdeburg. Der Siz des Bundes wurde nach Berlin verlegt und als Ort der nächsten Tagung Würzburg bestimmt.
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feine Frau erschlagen, fie in Stücke zerschnitten und die Leiche in die Paris , 6. Mai. ( EP.) Louis Dervaulg, der vor einem Jahre Aragon enthauptet worden. Seine versenkt hatte, ist gestern früh 4.30 Uhr auf dem Boulevard
Groß- Berliner Parteinachrichten.
4. Rreis. Morgen Donnerstag Funktionärinnenkonferenz. Mäheres the morgen früh