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Der Höfle- Skandal.

Soll daraus ein Untersuchungsskandal werden?

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Es ist hier bereits betont worden, daß die Sozialdemokratie feinen Anlaß hat, die Bermeidung der Landtagsauflösung durch die gestrige Abstimmung zu begrüßen. Indessen hat diese Wendung wenigstens den einen Vorteil gehabt, daß der Untersuchungs ausschuß über den Höfle- Standal seine Arbeiten fortsegen fann. Es wäre im höchsten Grade bedauerlich gewesen, wenn diese Untersuchung infolge eines Auseinandergehens des preußischen Bar laments im Sande verlaufen oder zumindest um mehrere Wochen unterbrochen worden wäre. Die B. 3. am Mittag" weiß jedoch zu berichten, daß der Ausschuß nur noch am Montag zwecks Be­endigung der Bernehmung Dr. Thieles zusammentreten und fich dann für längere Zeit vertagen soll, weil zwei seiner Mitglieder verreisen müssen! Nach unseren eigenen Informationen ist in der Tat derartiges geplant. Die beiden reiselustigen Mitglieder sollen sogar zwei Zentrumsabgeordnete sein, darunter ein Berichterstatter. Wenn schon die zwei Ausschußmitglieder unbedingt verreisen müssen, dann sollen sie sich vertreten lassen. Aber es würde zu einer völligen Diskreditierung des Parlaments führen, wenn man eine Untersuchung, die so himmelschreiende Zustände an den Tag gebracht hat und die sowieso furz vor dem Abschluß steht, ein­fach auf mehrere Wochen hinaus unterbrechen würde, was in der Deffentlichkeit nicht anders aufgefaßt werden könnte, als daß man fie, eben wegen ihrer gravierenden Ergebnisse, im Sande ver= laufen lassen möchte.

In diesem Zusammenhang erscheint es sogar nötig, auf gewisse bedenkliche Zusammenhänge hinzuweisen. Die beiden Abgeordne­ten, die durch ihr Verreisen die Bertagung des Untersuchungsaus­schusses herbeiführen würden, find Fraktionsfreunde des Justiz ministers Am 3ehnhoff, einer ist sogar als preußischer Richter dessen Unteregebener.

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Bei aller Wertschätzung der unantastbaren Persönlichkeit des jezigen Juftizministers muß hier gesagt werden, daß der Fall Höfle Zustände in der preußischen Justiz enthüllt hat, die einfach nicht länger erträglich sind. Es müßte mit eisernem Besen von oben bis unten ausgefehrt werden und dazu gehört an die

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Der deutsche Rundflug 1925.

Am ersten Pfingstfeiertag wird der Deutsche Rundflug 1923", den der Deutsche Aeroklub veranstaltet, beginnen. Mehr als 90 Flugzeuge haben sich zur Teilnahme an diesem Wettbewerb gemeldet. Die Flugzeuge sind in drei Klassen eingeteilt und zwar Alaffe A bis 40 PS einschließlich, Klasse B bis 80 PS und Klasse C bis 120 PS einschließlich. Diese drei Klassen werden durch besondere Färbung des Leitwerks, d. h. der Steuerflächen, tenntlich sein. Klasse A wird weiße, B blaue und C rote Farbe führen.

Der Start zu diesen Wettbewerben, die vom 31. Mai bis Flug wird in fünf Schleifen durchgeführt, die ihren Anfang und ihr 9. Juni dauern, wird vom Tempelhofer Feld ausgehen. Der Ende in Berlin haben. An jedem 2. Tag, also am 31. Mai, am 2. Juni und 4. Juni usw. wird um 4 Uhr morgens auf dem Tempel­Hofer Feld eine Flugzeugstaffel aufsteigen. Diese frühe Zeit mußte gewählt werden, da sie für den Aufstieg außerordentlich günstig ist und die tägliche Flugmöglichkeit verlängert, insbesondere, wenn man bedenkt, daß eine tägliche Durchschnittsflugdauer von 10 bis 12 Stun­den angesetzt ist. Der Wettbewerb verfolgt das Ziel, die Flugzeuge auf ihre Dauerhaftigkeit und Leistungsfähigkeit zu erproben. Es werden daher von jedem Flieger Strecken von 1000 bis 1200 Kilo­meter zurückzulegen sein. Die Flugzeuge werden fast alle größeren Etädte Deutschlands überfliegen und in vielen dieser Städte nieder­gehen, da ziemlich erhebliche Preise für diejenigen ausgesetzt sind, die freiwillige Landungen unter gewissen Bedingungen vornehmen. Sieger in dem Wettbewerb ist derjenige, der die fürzeste Zeit für die Zurücklegung der ganzen Strecke benötigte. Bei Streitfällen entscheidet die Motorſtärke. Der Flug wird sich wahrscheinlich so abwickeln, daß die Teilnehmer zunächst versuchen werden, ohne zeit. raubende Zwischenlandungen den ersten Preis zu erobern. Wenn die ins Hintertreffen gelangenden erkennen, daß für sie der erste Preis unerreichbar ist, werden fie versuchen, durch Zwischenlandung in den größeren Städten die von diesen ausgesezten Preise zu erhalten. Die deutschen Wetterbeobachtungsstellen werden dafür sorgen, daß den Fliegern die für sie notwendigen Wettermeldungen sofort nach ihren Landungen ausgehändigt werden. In ganz Deutsájíand werden

Spize der Justizverwaltung eine energische Bersönlichkeit. Schupo und Reichswehr und freiwillige Helfer den Fliegern Helfer eine unverbrauchte Kraft. Der Justizminister Am 3ehn Schupo und Reichswehr wird sich natürlich in Berlin selbst entwickeln. hoff ist aber fürzlich fiebzig Jahre alt geworden und ist seit Die Flugleitung rechnet mit einem ungeheuren Andrang zum Flug­mehreren Wochen, wie er kürzlich selbst hat mitteilen laffen, ernst plak Tempelhofer Feld. Sie hat sich daher bereits mit den Berliner lichertranft. Wer wollte mit gutem Gewissen die Frage positiv lichertranft. Wer wollte mit gutem Gewissen die Frage positiv Berkehrsgesellschaften in Verbindung gesetzt, um sie zu veranlassen, beantworten, daß er unter diesen Umständen in der Lage sei, jene durch stärkere Wagengestellung den Anforderungen gerecht zu wer durch stärkere Wagengestellung den Anforderungen gerecht zu wer­dringend notwendige, ungeheuer schwierige Reinigungsarbeit in An­ den . In den Zeiten schwachen Flugbetriebes sollen auf dem Tempel griff zu nehmen? Wenn wir recht unterrichtet sind, war diese Aufhofer Feld Schau- und Geschicklichkeitsflüge ausgeführt werden. fassung unmittelbar vor Höfles Tod gerade in den Reihen der Zentrumspartei vielfach vertreten. Sollten die Reisepläne der beiden Zentrumsabgeordneten mit dieser durch die Ergebnisse der Unter­

suchung gesteigerten Erfenntnis zusammenhängen?

Wie dem auch sei, es muß auf alle Fälle verhindert werden, daß diese Bertagungsabsichten des Ausschusses verwirklicht werden. Es handelt sich dabei um eine Ehrenfrage für das preußische Barlament und um eine Gewissensfrage für die gesamte öffentliche Meinung. Es würde, rund heraus gesagt, eine Schande sein, wenn nach den Enthüllungen der letzten Tage über die Methoden der Staatsanwaltschaft und über die Praktiken der Gerichtsärzte feine ausreichende Sühne die Schuldigen treffen würde. Es ist schon traurig genug, daß man mit einiger Berechti gung die Frage aufwerfen darf; wenn nicht der frühere Reichspoſt­minister Höfle, sondern der Arbeiter Schulze oder Müller auf diese Art zugrunde gerichtet worden wäre, mer hätte sich jemals darum gefümmert, wäre überhaupt ein parlamentarischer Untersuchungs­cusschuß zusammengetreten? Und wieviele unbekannte Menschen mögen schon früher diesen Methoden zum Opfer gefallen sein, ohne daß man jemals etwas davon erfahren hat?

Der tragische Tod Höfles har nun wenigstens das eine Gute gehabt, die Dinge ins Rollen zu bringen. Würde man die Unter­fuchung plöglich wieder abftoppen, dann hätte sie möglicherweise nur folgendes fonfretes Ergebnis: dann würde man Sanktionen nicht etma gegen die Staatsanwälte, Untersuchungsrichter und Gerichts­ärzte ergreifen, sondern gegen die Pfleger, die sich zwar über ihre Pflicht hinaus für den sterbenden Höfle aufgeopfert haben, die aber durch ihre eidlichen Bekundungen im Ausschuß die wahren Schuldigen schwer belastet haben! Gewisse Fragen, die das deutsch­nationale Ausschußmiglied Dr. Quant- Faslem am Donnerstag an den Pfleger Fahl richtete, ließen nur allzu deutlich die Absicht erkennen, den Spieß nach dieser Richtung hin umzudrehen.

In jedem anderen Kulturstaate würde nach einem Fall Höfle feiner der Kompromittierten, weder die Staatsanwälte Linde und Belzer, noch der Untersuchungsrichter Rothmann, noch die Gerichtsärzte Thiele und Störmer auch nur eine Stunde länger im Amte verweilen dürfen. In Frankreich würden die Schuldigen an einem solchen Ereignis glatt verhaftet werden, und zwar schon wegen der Verdunkelungsgefahr während der parlamentarischen Untersuchung.

Und in Deutschland ?

Etatsberatung im Reichstag. Haushalt des Reichswirtschaftsministeriums. Der Reichstag begann seine heutige Gizung um 12% Uhr. Auf der Tagesordnung steht die Fortsetzung der zweiten Beratung des Haushalts des Reichswirtschaftsministeriums in Verbindung mit der Beratung der Anträge des Ausschusses über Handwerker und Mittelstandsfragen. Den Ausschußbericht gibt bg. Dr. Wienbed( Dnat.) Es wird beantragt, die Regierung um die Vorlage eines Gesezentwurfs über die Berufsorganisation des Handwerks aufzufordern. Ferner sollen die Preistreibereiver. ordnungen auf ihre Aufhebungsmöglichkeit überprüft werden. Es werden weiter gefordert die Neuregelung des Verdingungswesens und die Berücksichtigung des Handwerks bei der Vergebung von Arbeiten, neuerliche Maßnahmen zugunsten des gewerblichen Mitte!- standes, Schutz gegen das Rabattunwesen und den unlauteren Wett­bewerb, Beteiligung an den Verhandlungen über die Sachlieferungen und an den Handelsvertragsverhandlungen. Der Berichterstatter sprach den Wunsch aus, daß die Regierung den Ausschußanträgen Als nächster Redner beteuerte der Abg. Menzel( Dnat.) das warme Herz seiner Partei für den Mittelstand. Man ist es gewöhnt, daß die Deutschnationalen mit Worten, insbesondere vor Wahlen, fich der weniger leistungsfähigen Kreise unseres Volfes annehmen, in der politischen Pragis aber vertreten sie, wie gerade jetzt bei der Aufmertungsfrage und bei den Steuervorlagen, die Interessen des Großbefizes.

beitritt.

3. Westpolen ist jetzt nach dem Bosener Paulinum, den Kranten häusern in Gnesen und Bojanowo das Kranten- und Siechenhaus des deutschen Frauenvereins in Osche enteignet worden. Es sollen 6600 3loty( etwa 6300 m.) Entschädigung gezahlt werden; der Bau hatte seinerzeit 26 000 Golomart getoftet,

felbst wurde, mit einem Gasschlauch im Munde, bewußtlos auf­gefunden. Die Wiederbelebungsversuche im Krankenhause waren aber mit Erfolg gekrönt. Die Angeklagte ist auf Veranlassung von R.-A. Dr. S. Aron von einer Reihe von Gerichtsärzten und in der Irrenanstalt auf ihren Geisteszustand beobachtet worden. Anklage mit Rücksicht auf ihre Erregbarkeit nicht angenommen, daß An ihrer zurechnungsfähigkeit besteht kein 3meifel, jedoch hat die fie die Tötung mit leberlegung ausgeführt hätte.

dert sie ihre Ehe. Dieser Teil der Verhandlung fand unter Aus­Frau Pieper steht im 35. Lebensjahre. Unter Tränen schil­schluß der Deffentlichkeit statt. Die Mitteilung, daß ihr Mann sich scheiden lassen wolle, habe sie furchtbar erregt. Nach dem Fortgange des Mannes sei es an dem Morgen wieder zu einer heftigen Szene geschleudert und sie hätten sich gegenseitig an den Haaren gefommen. Die Schwiegermutter habe ihr böse Worte ins Gesicht blindlings darauf losgeschlagen. Was dann geschah, wisse sie nicht. gepact. In ihrer sinnlosen But habe sie das Beil ergriffen und lag und das Blut sah; dann habe sie Betten geholt und den Kopf Sie sei erst wieder zur Besinnung gefommen, als sie auf der Leiche der Toten bedeckt. In der Absicht, sich selbst das Leben zu nehmen, sei sie in die Küche gegangen und habe den Gasschlauch in den Mund gesteckt. Erst im Krankenhause sei sie wieder zur Besinnung gekommen.

Die unter der Devise

Ankunft der rheinischen Sänger. 1000 Jahre Rheinland " laufenden Veranstaltungen des Mainzer Männergesangpereins nahmen heute vormit­tag mit einer kurzen Begrüßung der ankommenden Gäste am Bots. Rheinländer und der Berliner Sängerbund hatten ihre damer Bahnhof ihren Anfang. Der Reichsverband der Mitglieder versammelt, um die Gäfte aus dem bejezten Rheinland würdig zu empfangen. Eine große Anzahl Neugieriger hatte sich eingefunden, als der D- 3ug Köln - Berlin fahrplanmäßig einlief. Die Begrüßung selbst dauerte nur wenige Minuten. Nach einer furzen herzlichen Ansprache seitens der Berliner Freunde brachte der Mainzer Männergesangverein 3 mei Rheinlieber zu Ge­hör. Heute abend beginnen die Festveranstaltungen mit einem Konzert in der Philharmonie.

Ein Gebäude durch Blihschlag vernichtet. Beim geftrigen Nach mittagsgewitter schlug in Müggelheim gegen 6 Uhr der Bliz in das Stallgebäude des Landwirts Wilhelm Hemm. Der Stall brannte vollständig nieder. Das Feuer wurde durch die

Müggelheimer Feuerwehr gelöscht.

Vier Kinder verbrannt. Die Eltern als Brandstifter?

In Acquaformofa ereignete sich nach einer Meldung aus Rom ein schweres Brandunglüd, bei dem 4 Kinder allein und unbewacht in einem abgelegenen Haufe eingeschloffen blieben, das nach Mitternacht Feuer fing und bis auf die Grundmauern niederbrannte. Und endlich soll Plazmufit für das Berbleiben einer guten Stimmung Die vier schlafenden Kinder sind bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Eltern fehrten erst am anderen Morgen aus forgen. Der Flugplatz Tempelhofer Feld ist allerdings nur providem nächsten Dorfe zurüd. Da die Behörden Brandstiftung sorisch für die Aufnahme der zu erwartenden Zuschauermengen durch die eigenen Eltern vermuten, sind diese verhaftet eingerichtet, da er ursprünglich nur als Verkehrshafen gedacht ist. worden. Bielleicht ist diese Veranstaltung der Anlaß, hier eine Aenderung eintreten zu lassen, so daß der Zentralflughafen Berlins mit der Zeit zu einer Art Universalflughafen wird, der auch für die Ver­anstaltung flugsportlicher Wettbewerbe in jeder Hinsicht geeignet ist. Man darf vom rein technischen Standpunkt aus die Ergebnisse dieses Wettbewerbes mit Spannung erwarten. Sie werden zeigen, was Deutschland im Flugzeugbau zu leisten vermochte.

Die Warenlotterie der Arbeiterwohlfahrt. Auszug aus der Gewinnliffe.

Gemäß unserer Ankündigung veröffentlichen wir untenstehend einen weiteren Teil der Hauptgeminne unserer Arbeiterwohlfahrts lotterie. In der Sonntagsausgabe des Borwärts" werden wir den Rest der Losnummern, auf die die ersten 45 Gewinne entfallen sind, bekanntgeben.

Losnummer 180 984 395 493

994 843 433 614

106 991

603 102

Geminn

123456

22222

Losnummer 981 278 203 161

Gewinn

21

853 683

23

645 472 863 892

24

25

757 183

26

201 776

7

788 459

27

327 048

8

909 726

.28

270 102 985 637

779 452

29

10

689 486

30

b486 945

11

807 475

31

787 959

12

008 716

340 568

13

574 791

537 885

14

770 505

511 263

15

783 170

113 601

16

041 780

36

953 210

17

411 166

703 113

18

778 418

39

374 666

19

339 309

40

001 753

20

686 205.

41

994 817

42

801 192

44

097 073 266 659

8523333343 34

45

Die ausführliche Gewinnlifte ist ab Dienstag, den 12. Mai, in sämtlichen Losverkaufsstellen erhältlich. Preis 10 Pf. Ein Chedrama.

Schiegertochter und Schwiegermutter.

Vor dem Schwurgericht des Landgerichts I hatte sich heute die Ehefrau Elifabeth Pieper wegen Totschlags an ihrer Schwiegermutter, der 66jährigen Wilhelmine Straf fer, zu verantworten. Die Bluttat, die am 22. Dezember v. 3. in der Wohnung der Frau Straffer, Reichenberger Straße 64, ver­übt worden ist, bildete den Abschluß einer kurzen und sehr un­glücklichen Ehe, in der nach den Angaben der Angeklagten die Schwiegermutter den Störenfried gebildet haben soll. Die Angeklagte hatte auf eine Heiratsannonce den Eisenbahn­arbeiter Pieper fennengelernt und den Jahre jüngeren Mann im Juni geheiratet. Das Ehepaar wohnte bei der Mutter des Bieper, der Frau Straffer, die auch die Hauswirtschaft besorgte. Die wird, zu einem großen Teil bei der Angeklagten gelegen haben, Che gestaltete sich sehr unglücklich. Die Schuld foll, wie behauptet weil sie sehr nervös und hysterisch mar. Zwischen den beiden Frauen tam es bald zu Zwiftigkeiten, die auch darin ihre Ursache hatten, daß die Schwiegermutter sich darüber ärgerte, daß die An­geklagte ihren Arbeitsverdienst als Blätterin für sich behielt. Die 3wistigfeiten spizten sich furz vor Weihnachten derartig zu, daß Bieper sich scheiden lassen wollte. Es fam am Tage vor der Tat zu heftigen Streitigkeiten. Am Montag, dem 22. Dezember, war Bieper morgens zur Arbeit gegangen. Bald hörten Hausbewohner Hilferufe der alten Frau, die unter anderem rief: Lisbeth, ich bin doch so alt, laß mich doch leben!" Auf Klopfen und Klingeln wurde nicht geöffnet und als dann in der Wohnung Stille eintrat, wurde die Polizei geholt, die gewaltsam ein­drang. Man fand im Borderzimmer auf dem Fußboden die Leiche der alten Frau. Der Schädel war mehrfach eingeschla gen, daneben lag ein blutbefledtes BeiL Die Angeklagte

Großfeuer in Neuhaldensleben . Die Mitteldeutsche Lederfabrik G. m. b. H. in Neuhaldensleben ist vollständig niedergebrannt, ebenso ein daneben gelegenes Wohnhaus.

5 Bergleute durch schlagende Wetter getötet. Nach einer Mel­dung aus Brüssel sind in der Nähe von Charles roi in einer Grube schlagende Wetter aufgetreten, wodurch 5 Arbeiter ge. tötet und 6 schwer verletzt wurden.

Erdbeben und Schnee in Italien . Nach einer Meldung aus Rom wurde in Capo Florantino ein Erdstoß verspürt, der eine starte Banit, aber feinen Schaden anrichtete. In anderen Orten Tostanas wurde nachts um 12 Uhr 5 Min. ein Erdstok verzeichnet, dem mehrere schwächere Stöße folgten. Das Beben um 5 Uhr 8 Min. wurde mit einem starten Stoß beendet. den Bergen von Novara werden Schneefälle gemeldet und eine starte Temperaturfenfung, die den Weingärten großen Schaden zufügte.

Aus

Rüdflug des Los Angeles " nach Cafehurff. Nach einer Mel­bung aus San Juan ( Portoriko ), ist die Los Angeles mieder nach Latehurst aufgestiegen.

Ein japanischer Dampfer untergegangen. Wie aus Tofio ge­meldet wird, ist der japanische Dampfer Toyo Mayu" auf der Fahrt von Shanghai nach Yotohama in einem Taifunn untergegangen. Es wird damit gerechnet, daß die gesamte, etwa 100 Mann starfe, Besagung ertrunten ist.

Sport.

Breitensträter van der Beer unentschieden.

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Das

Der gestrige und damit zugleich letzte Borkampfabend dieser Saijon hatte den Sportpalast wieder bis auf den legten Play gefüllt. Wenn auch die Paarung der Kämpfer viel versprach, war der gezeigte Sport nicht von Bedeutung. Der Kampf Breiten. sträter gegen den riesigen holländischen Schwergewichtsmeister van der Beer zeigte in allen Runden das gleiche Bild. Körper­lich mit einem Uebergewicht von 28 Pfund war der Holländer im Borteil und nur durch ständige Angriffe gelang es Breitenfträter, den Holländer am Entfalten seines Könnens zu hindern. Resultat des 12- Runden Kampfes war unentschieden. Ebenso endete des 10- Runden- Treffen der beiden Landes- Welter­gewichtsmeister Prunier Frankreich und des Berliner Ernst Grimm, letzterer stieg in sehr guter Form in den Ring. Der Franzose, ein guter Nahkämpfer, fonnte es aber nach hartem Kampf nicht über ein unentschieden bringen. Als nächstes Baar freuzten Dietmann und 3egwaard- Holland die Handschuhe. Der Holländer mußte hier die Ueberlegenheit Diekmanns anerkennen und diesem nach 8 Runden den Punktsieg überlassen. 8- Runden- Treffen der Federgewichte Edu Schmidt gegen Agel vist. Schweben endete nach technisch gutem Kampf mit dem Buntisieg für Schmidt. Kvist rettet in der letzten Runde nur Schade nach 4 Runden über Petermann Bunftsieger. Ring­der Gong vor dem Niederschlag. Im Einleitungsfampf wurde richter war Kurt Doerry .

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

Achtung, Kaffierer!

Das

Mit dem 31. Mai d. 3. verlieren die 50- Rentenmart­

Scheine vom 1. November 1923 ihre Gültigkeit. Die 20- Bil­lionen- Scheine vom 5. Februar 1924, die 10- Billionen­Scheine von 1. Februar 1924 und die 5- Billionen- Scheine Es ift deshalb notwendig, daß fich die Kaffierer dieser Scheine recht­vom 15. März 1924 gelten ebenfalls nur bis zum 5. Juni d. 3. zeitig enfledigen.

Außerdem wird um Einsendung der fälligen Abschlagzahlungen dringend gebeten. 3. A.: Alex Pagels.

24. Abt. Die für heute, Gonnabend, angefehte Funktionärtonferenz fällt aus und findet erft Montag um 18 Uhr bei Rösner, Immanuelfirchstraße, ftatt.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefäftsstelle: Berlin S. 14. Sebaftianfte. 87/88. Sof 2£ t. Ramerabschaft Kreuzberg. Jungmannschaft Südost( nicht wie heute morgen irrtümlich mitgeteilt Gübweft): Attreten zur Wanderung bort. Gonntag, den 10., nachmittags 2 Uhr 5, Bahnhof Fredersdorf . Fahrt nach am Sonntag, 7 Uhe, Rottbuser or. Kamerabschaft Petershagen , Freders­Raltberge, Restaurant Hennig zur Teilnahme an einem Umzug.