Einzelbild herunterladen
 

Das Meine Fräulein Bibe wurde auf einmal so überfchenglich zärtlich zu ihm, und er fühlte recht gut, daß das ehrlich gemeint war. Sie nannte ihn wieder bei seinem Kofenomen. Schnippchen!" fagte fie und winfte wieder mit den weiten Handbewegungen.

Sungfer Sörensen meinte, denn sie sollte fort, der Haushalt foffte für eine Zeitlang aufgelöst werden; die vornehmen Leute wollten den Winter, wie vornehme Leute es zu tun pflegen, im Auslande zubringen.

Und wohin sollte der kleine Schnipp?

Ja, ursprünglich hatte man daran gedacht, ihn mitzunehmen. Aber einen Hund mit einem solchen Benehmen konnte man der Ilm­

gebung nicht zumuten. Also dann auf das Gut! Nein, Herr Christian sen hatte sich das, trotzdem ihm die Zahlung einer guten Pension ver­sprochen worden war, entschieden verbeten.

Die diamantenbesetzte gnädige Fran zerbrach fich den Kopf, unb hinter dem Diadem, das ihr wohlgepflegtes Haar hielt, lauerte einen Augenblick der Gedante, Schnipp tonne ja denselben Weg gehen, den die Sommerfähchen gewöhnlich nahmen. Jedes Jahr, wenn die Familie aufs Land zog, pflegten die Kinder sich nämlich in je ein Kätzchen zu verlieben, und fie plagten Vater und Mutter so lange, bis sie die Erlaubnis betamen, die Räßchen mit nach Hause zu nehmen. Dann erfreuten sie sich an den Miezen den ganzen Sommer

über.

Wenn aber der Herbst tam and die Familie wieder abreißen follte, mußten die Kätzchen verschwinden.

Eines Morgens in aller Frühe Gieß die gnädige Frau fie daher in einen Sad steden. Ein alter Fischer befann den Sad in die eine und etwas, das er einen Taler nannte, in die andre Hand. Er ruberte auf den See hinaus, weit hinaus und ließ die Räßchen hinab, in die ewige Heimat sinken.

Wenn die Kinder erwachten, maren die Miezen fortgelaufen. ,, Sie haben gehört," sagte die Gnädige, daß wir abreißen, und da haben sie sich schnell auf den Weg zu andern guten Menschen gemacht!"

Hinab und in die Heimat! Nein, dazu war Adelzahn denn doch ein zu wertvoller Hund...

Weißt du was, Liebling", schlug Herr von Bielling vor... Ich hab' eine Idee: dein Neffe Mint fann ihn bekommen... ja, vor­

läufig in Pflege, meine ich! Er als Leutnant wird ihn wohl firre

friegen fönnen!"

-

So verließ denn Schnipp wie die Sommerfäßchen eines Morgens in der Frühe, bevor das fleine Fräulein die Augen aufge­tan hatte, das Haus; glücklicherweise nicht in einem Sad, sondern in einer neugezimmerten, gut ausgepolsterten Rifte. Seine Hochwohl geboren Herrn Leutnant Klint. Garnison   Lidenstrup" stand auf dem Frachtbrief. Und um ſeinem alten Liebling die nötige Rücksichtnahme auf der Reise zu sichern, schrieb Jungfer Sörensen auf den Pappzettel, der auf die Kiste geheftet war, mit großen Buchstaben: " Borsicht! Der Humb beißt!"

Der Wiederaufbau Belgiens  .

Der Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Gebiete Bel­glens fann als nahezu vollendet bezeichnet werden. Die staatlichen Gebäude waren zum größten Teil bereits 1920 wiederhergestellt, die Wiederherstellung der Privathäuser geht jetzt ihrem Ende entgegen. Wie der Bauwelt"( Berlin  ) aus Brüssel   berichtet mird, find von hunderttausend ganz oder teilweise zerstörten Häusern 95 000 wieder aufgebaut, von 1175 öffentlichen Gebäuden 1040. Begünstigt wurden die Wiederaufbauarbeiten durch die schnelle Rückkehr der Bevölkerung in die zerstörten Gebiete.

Bom Münstlerischen Standpuntt aus ist Ausgezeichnetes geleistet worden. Es gelang, eine Reihe der schönsten belgischen Gebäude so wieder aufzubauen, daß sie vom Original faum zu unterscheiden sind. Beim Wiederaufbau mußte unterschieden werden zwischen der Wiederherstellung einfacher Wohnhäuser, die vom künstlerischen Standpunkt aus menig Interesse boten, und dem von öffentlichen und privaten Gebäuden, die Beachtung verdienen. Bei ersteren vermied man vor allen Dingen den Wiederaufbau von Spelunken. Nach eng­lischem Muster baute man neue Arbeiterhäuser, die mit fleinen Gärten versehen waren. Solche Arbeiterstädte entstanden seit dem Kriege besonders in der Nähe von Ypern   und in dem Kohlengebiet Lymburg. Eine entschiedene Verbesserung erfuhren viele der grö­Beren Stadthäuser. An Stelle der im 19. Jahrhundert so beliebten schlichten Front trat eine mehr pittoreske im Renaissancestil. Manche Straßen 3. B. in Löwen  , haben entschieden dadurch gewonnen. In anderen Distrikten dagegen mar die von staatlichen und städtischen Architekten geübte Kontrolle weniger streng oder weniger erfolg reich. In Dinant   z. B. verderben die neu eingerichteten drei oder pierstöckigen Häuser das Gesamtbild der kleinen Stadt, die in frü­heren Tagen am Fuße des schroffen, von der Burgfeste gekrönten Felsens hinzukriechen schien.

Was den Aufbau historisch wertvoller Städte und Gebäude be­trifft, so übertreffen hier die Ergebnisse die Erwartungen. Man hatte die Arbeiten erstklassigen Architekten übertragen. Ihre Pläne strebten die möglichst genaue Wiederherstellung der Gebäude unter Beob­achtung auch der fleinsten Merkmale an. Bon 1500 Häusern der fleinen Stadt Furnus wurden 290 zerstört, 325 wieder aufgebaut oder neu errichtet. Wohl niemand, der heute auf der Grande Place steht, wird sich noch vorstellen fönnen, daß die Renaissancebauten des Rathauses und des Justizpalastes schwer beschädigt waren, daß der Turm der Kirche von St. Nikolas durch Granatfeuer gelitten hatte, und daß sämtliche Häuser an einer Seite des Plazes zerstört waren. Alles wurde hier bis auf das zierliche Maßwert an Türen und Fenstern auf das genaueste wiederhergestellt. Noch wunderbarer ist die Arbeit, die in Nieuport geleistet wurde. Die kleine Stadt, dicht an den Vier- Schleusen gelegen, war nahezu dem Erdboden gleich. Bereits im Jahre 1922 waren von 961 Häusern 415 wieder aufge­baut; heute sind es über 600. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert hat der Architekt Bierin wiederhergestellt. Den größten Teil der Baustoffe lieferten die Ruinen selbst.

Die größten Sterne.

Unter den vielen erstaunlichen Leistungen der modernen Bissen schaft erregen zwei besonders unsere Berwunderung und Bemunde­rung. Sie liegen in den größten Gegensägen des Denfens: dem unendlich Kleinen und dem unendlich Großen. Es ist die Messung der Atome und die Messung der Sterne. Es übersteigt unsere Vor­stellungskraft, die ungeheuren Räume des Weltalls uns zu vergegen wärtigen. Wir wissen nur verstandesgemäß, daß sich das Weltall  unendlich ausdehnt und daß die leuchtenden Punkte, die wir am nächtlichen Himmel sehen, Millionen flammender Sonnen find. Die Fernrohr- Kamera hat uns Bericht von 15 000 Millionen solcher winziger Punkte gegeben, von denen jeder eine Sonne darstellt, außerordentlich viel größer als die Erde, auf der mir leben. Neue Sternmessungen, die soeben von dem amerikanischen   Astro­nomen Dr. Francis Pease auf dem Mount- Wilson- Observatorium  in Kalifornien   beendet worden sind, helfen uns ein wenig, uns eine Vorstellung von der Ausdehnung der größten dieser Himmels­förper zu machen. Seit langem gilt in der Astronomie für den größten Stern des Universums der Antares, der rote Stern mit einem grünen Satelliten, der zu der Konstellation des Storpion gehört. Auch die jüngsten Messungen bestätigen ihn in diesem Vor­range. Scine Größe ist allerdings so ungeheuer, daß die Zahlen, die sie bestimmen, fast bedeutungslos erscheinen. Der Durchmesser der Erde beträgt bekanntlich 12 756 km, der der Sonne etwa 1 400 000 km. Der Durchmesser des Antares aber wird mit über 600 Millionen Rilometer berechnet, ist also etwa 4½mal so groß, als die Entfernung zwischen Erde und Sonne beträgt. Für den

| zweitgrößten Stern hielt man bisher Betelgeufe, Sen gelben Ster im Orion, aber nach den Messungen von Dr. Beare hat als zweit größter Stern Mira zu gelten, der mundervolle" Stern in der Konstellation Cetug. Mira leuchtet wie Antares in einem tiefen Rot, aber sein Glanz seidet eine merkwürdige Reihe von Verände rungen, deren Ursache lange ein Geheimnis war, bis man vor zwei Jahren entdeckte, daß es sich hier um einen Doppelstern handelt und daß die Veränderungen durch die Bewegung des zweiten Ster­nes um den ersten hervorgerufen werden. Mit dem sogenannten Interferometer" ist mun festgestellt worden, daß der Durchmesser von Mira gegen 300 millionen km beträgt, also etwa 25 Broz. größer als der von Beteigeuse. Wenn wir die Entfernung der Sonne von der Erde mit einem Zoll annehmen, dann würde der nächste affer Sterne gegen 8 km von uns entfernt sein. Mira aber ist so weit entfernt, daß, wenn wir diesen Stern am Nachthimmel erblicken, wir das Licht sehen, das vor fast 160 Jahren von ihm ausgegangen ist, und dabei ist diese Lichtquelle etwa 26 Millionen mal größer als das unserer eigenen Sonne. Aber auch Mira ist im Verhältnis zu anderen Himmelsförpern noch nicht sehr weit von uns entfernt, denn nach neuesten Berechnungen beträgt die Ent­fernung des Andromeda- Nebels von der Erde 950 000 Lichtjahre, so daß das Licht, das unser Auge sieht, von diesem Nebel vor etwa 1 Million Jahren ausgegangen ist.

Das Uffendorf von Kindia  . Das erste Affendorf der Belt, wo Schimpansen, Gorillas und Orang- Utans, von treuforgenben Schwe stern gepflegt, unter ständiger wissenschaftlicher Beobachtung hausen, ist jetzt im Herzen der westafrikanischen Dschungel von Rindia in Französisch- Guinea   Wirklichkeit geworden. Das Dorf zählt bereits acht Affen- Bürger. Die Gründung dieser eigenartigen Kolonie, die mit Unterstützung der französischen   Regierung vom Pariser Pasteur­Institut ins Leben gerufen worden ist, verfolgt den Zwed, junge Affen einzufangen, um sie, so weit es möglich sein sollte, sprachlich auszubilden und zu einem höheren geistigen Niveau zu erheben. Neben diesem pädagogischen Versuch sollen sie bakteriologischen Expe­rimenten unterworfen werden, durch die man die Ursachen und Be­handlungsmethoden des Krebses, der Tuberkulose, der Kinderlähmung und der anderen Geißeln der Menschheit, denen die ärztliche Kinist bisher so gut wie hilflos gegenüberstand, zu ergründen hofft. Die Wärter der Affen werden sie im Schatten der Balmen spazieren füh­ren, genau wie ein Erzieher seinen fleinen 3ögling an der Hand leitet," erklärte Professor George Calmette, der Leiter des Pasteur Inftituts. Eingeborene Frauen werden die Spiele der Affen über­wachen und ihrer Ernährung und förperlichen Pflege die peinlichste Sorgfalt widmen. Jeder Affe erhält sein eigenes kleines Haus, das ein paar Fuß hoch über dem Boden auf Pfählen errichtet ist. Hier werden sie die Nacht verbringen. Jede dieser kleinen Hütten ist mit einer Warmwaffer- Heizanlage ausgerüstet. Tagsüber werden die Affen möglichst viel Freiheit genießen, in der Nacht werden wir sie aber in ihren Hütten einschließen. Jedes der fleinen Affenhäuser hat fließendes Wasser, damit der Affe jederzeit baden und seinen Durst löschen fann. Der Spielplatz der Affen ist oben mit einem Nezz be deckt und an den Seiten durch Fenster geschlossen, damit die Affen tunlichst vor Ansteckungen bewahrt bleiben. Die gleiche Sorgfalt foll auf die Wahl und Zubereitung der Speisen verwendet werden. Ein ganzer Stab von pädagogisch erfahrenen Gelehrten ist mit der Auf­gabe betraut, die Affen zu höherer Kultur zu erziehen. Wie weit dies möglich ist, wissen wir heute noch nicht. Vielleicht tönnen wir aber auf den Wegen einer von modernen Grundsägen geleiteten Pädagogik dahin kommen, die Intelligenz der Affen auf eine ungeahnt hohe Stufe zu bringen. Vor allem verspricht jedoch unsere Affensiedlung nach der Seite unserer bafteriologischen Aufklärung hoffnungsvolle Ergebnisse. Es scheint, daß alle auf Ansteckung beruhenden Krank­heiten des Menschengeschlechts auf den Schimpansen übertragbar sind, dessen Blut dieselbe Zusammensetzung und die gleichen Eigenschaften wie das menschliche hat. Wir dürfen demnach hoffen, daß auf diesem Wege in wenigen Jahren betreffs der Verhütung und Behandlung von Krankheiten, denen wir zurzeit noch hilflos gegenüberstehen, be merkenswerte Fortschritte zu verzeichnen sein werden".

Grünfeld

LOVE

WINCKELMANN

2

LITZ

Einladung zur Besichtigung der

Ausstellung

FOR

Badekleidung Strandneuheiten Sommerkleidern

Montag, 11. Mai, bis 23. Mai

*

Vorteilhafte Angebote! Damenwäsche

Oberhemden

Garnitur. Guter Wäschestoff mit Zephir, gute Ware, neue

Hohmaht- u.Punktversierg.

Beinkleid 3.- Taghemd M.

Bade- Mäntel

3.­

aus gutem, farbig gemustertera

Kr& aselstoff, Damen  - u.

Herrenform M. 24 n.

19.

Muster; mit zwei welchen Kragen

915

Bade- Handtücher

Farbig gemusterter Kräuselstoff Gr. 50 x 110 cm M. 5.20 Gr. 45 x 100 cm... M.

18

Bade- Anzüge Schwarzer Baumwoll- Tricot, mit weffem

Gr.

Für Damen und Herren

eder farbigem Beantz

Mit Röckchen. Für Damen

42 44 46 48 50 52 Gr. 42 44 46 48 50 M. 320 360 390 420 480 5 M. 1 770 840 9. 980

Neuheiten in bedruckten Waschstoffen Kunstselden Krepp- Marocain 480 Voll- Volle

Br. 90-100 cm Mir. 7.25 bis Br. 100-110 cm Mir.3.75 bls 2. Landeshuter Leinen- und Gebildweberei F.V. Grünfeld

Größtes Sonderhaus für Leinen und Wäsche

Berlin   W&

Leipziger Str. 20-22

BRUNNENSTR

FRANKFURTER ALLEE 350

DAS FUHRENDE KREDIT

HAUS

DER GUTEN QUALITATEN VON KEINEM ANDERN ERREICHT

00

KOTT BUSER

DAMM 103

UND WAIN ERMAL DAS GELD NICHT

REICHT, KAUFT MAN

beiFEDER

FEDERLEICHT

CHARLBG. SCHARRENSTR.

5

eder

KONFEKTION

FÜR DAMEN  . HERREN KINDER

KLEINE

U.

ANZAHLUNG, BEQUEME RATEN.

G