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amnestie, um die es fich handelt, auch ohne weiteres im Einverständ nis mit den Ländern erfolgt. Einstweilen ist noch nicht einmal eine Entscheidung über den Umfang der Amnestie gefallen, so daß noch geraume Zeit vergehen wird, ehe die Amnestie zur Tat­fache wird.

Die Opfer von Oderberg .

Die Stahlhelmgruppe Eberswalde als Mordbande. Aus Oderberg wird uns mitgeteilt:

Bei dem Blutbad, das die Stahlhelmgruppe Eberswalde in Oberberg angerichtet hat, wurden folgende Personen getötet oder

vericht:

Bruno Bolfmann, schwerverletzt, starb turz nach der Ein­lieferung ins Krankenhaus.

Hotelwirt Tielede, fdmerverlegt.

Im Krankenhaus Eberswalde .

Reichsbannerkamerad Georg Stolzmann, schroerverlegt. Die beiden Schwerverletzten liegen in hoffnungslosem Zustand Reichsbannerkamerad Watter Swentte, schwerverlegt. Er erhielt drei Schüsse, als er dem födlich verwundeten Bruno Bolt. mann zu Hilfe eilen wollte.

Gustav Sangerhausen, Schulterschuß. Juvalide Paul Beder, Beinschuß. Willi Rommel, Beinschuh. Die Stahlhelmleute waren in feiner Welfe vom Reichsbanner provoziert worden. Die Mehrzahl der Verwundeten gehört dem Reichsbanner nicht an. Die Stahlhelmgruppe Eberswalde war nicht nur mit Schußwaffen, fondern auch mit Handgranaten

bewaffnet, nach Oderberg gekommen. Es handelt sich um ein

wohlüberlegtes und vorbereitetes Berbrechen.

Die Zollvorlage.

Bringt die Reichsregierung die Agrarzolle? Seit vielen Monaten beabsichtigt die Rechtsregierung die Ginbringung der Zollvorlage mit den den Agrariern zuge­fagten Zöllen auf Brot, Fleisch, Zucker, Gemüse usw. Man hat jedoch nicht den Mut gehabt, diese Vorlage zu veröffent lichen, weil man davon die größten politischen Schwierigkeiten befürchtete, vor allem vor der Präsidentenwahl. Nun aber ist der neue Präsident gewählt und die Entscheidung der Reichsregierung steht unmittelbar bevor. Erst am Sonn­abend hat der Reichswirtschaftsminister Neuhaus dem Reichstage die Mitteilung gemacht, das Reichskabinett habe die Zollvorlage in ihren Grundzügen durchberaten, die end­gültige Beschlußfassung sei demnächst zu erwarten.

Dr. Neuhaus hat aber gleichzeitig hinzugefügt, bei dem Entwurf handele es sich um eine lebergangs. lösung. Sie stelle in erster Linie ein Instrument für die Handelsvertragsverhandlungen dar, es wäre deshalb unan­gebracht, wenn bei ihrer Beratung der grundsägliche Mei­nungsstreit über die fünftige 3ollpolitit ausgetragen würde. Jetzt soll nur die Aufgabe ermöglicht werden, den seit Monaten schwebenden Handelsvertragsverhandlungen eine sichere fichere Grundlage zu geben.

Diese Erklärung versucht den Eindrud zu erweden, als as die Reichsregierung in der neuen Vorlage die Agrarzölle nicht vorschlagen werde. Wenn das der Fall wäre, fo würde die Regierung die Erfordernisse des Wirtschaftslebens höher gestellt haben, als die der deutschnationalen Bartei­politif. Nun weiß man aber gerade von Herrn Neuhaus, Herrn Schlieben und Herrn Ranig, daß fie ihren deutsch nationalen Agrariern die Agrarzöllen zugefagt haben. Die Erklärung des Ministers Neuhaus scheint also nur der Ber­fuch zu sein, die Offentlichkeit einzulullen, um sie später um so leichter mit den Agrarzöllen überrumpeln zu

fönnen.

Diese Spekulation aber wird fich als falsch erweisen. Niemand verkennt, daß für den günftigen Berlauf der Handelsvertragsverhandlungen die kleine 3oflvorlage not rendig ist. Und mag man im einzelnen auch über ihren Inhalt verschieden urteilen, so ist doch die Möglichkeit vor­

Otto Köster

aber auch, daß Deutschland eines Tages wieder start sein werde. Allerdings gäbe es nur wenige Deutsche , die die wiederzugewinnende macht gegen England anwenden möchten. Es sei zweifelhaft, ob die Majorität den Rachefrieg gegen Frankreich wünsche, doch müsse zu­gegeben werden, daß mit der zunehmenden Erholung der Bewegung auf Revision zweier Entscheidungen sich verstärken wird, näm lich bezüglich des polnischen Korridors und Ober. schlesiens.

handen, daß der Abschluß von Handelsverträgen auf diesem| die frühere Stellung wieder erobern müffe. Andererseits wissen sie Wege gefördert werden kann. Ganz anders aber ist die Situation, wenn die fleine Bolltarifvorlage die Agrarzölle enthalten wird. Die Agrarzölle sind verderblich. Sie erschweren den Abschluß von handelsver. trägen. Sie belasten die große Masse des Volfes. Sie erhöhen die Preise für die notwendigsten Lebensmittel, steigern die Produktionskosten und verschärfen die Wirt schaftsfrise. Sie stoßen deshalb auf den erbitterten Wider­stand der Arbeiter, Angestellten und Beamten, sowie der Mittelschichten unseres Boltes. Die Sozialdemokra tie wird deshalb alles daran segen, diefe Agrarzöllen zu Fall zu bringen. Jede Ber toppelung des fleinen Zolltarifs mit den Agrarzöllen wird deshalb die stärksten politischen Auseinandersetzungen hervor rufen und viele dauernde Kämpfe heraufbeschwören. besonders gegenüber den Ansprüchen der Agrarier. Erst vor Dieser Tatsache sollte sich die Reichsregierung bewußt fein, wenigen Tagen hat der Reichslandbund eine Resolution zur Zollfrage angenommen. Diese Resolution verlangt neben der völligen Beseitigung der landwirtschaftlichen Ausfuhrver­bote und sonstigen zwangswirtschaftlicher Maßnahmen die Ein­bringung einer Zollvorlage,

die den Schutz und die Entwicklung der nationalen Produffion, auch der landwirtschaftlichen Erzengniffe ficherstellt und das Rüstzeug schafft, ohne das die wirtschaftlichen Schwingungen auf dem Welt­marft nicht ausgeglichen werden fönnen."

Die Entschließung wendet sich ferner gegen das frei­Der Beschluß des Reichslandbundes zeigt also die widerspruchs­giebige Anbieten der unbedingten Meist begünstigung. volle Haltung, in der sich die von den Deutschnationalen ge­führte Reichsregierung in der Zollfrage befindet. Handel und Industrie verlangen seit Monaten dringend von ihr, daß die kleine Zollvorlage schleunigst Gesetz wird, damit die Handelsverträge abgeschlossen werden fönnen. Groß agrarier und Deutschnationale aber verlangen in erster Linie die Argrarzölle, wodurch der Abschluß von Handels­verträgen nicht nur erschwert, sondern unabsehbar verzögert wird.

So ist also die deutsch nationale Bereiche rungspolitit das stärkste Hemmnis für die Gefundung der deutschen Wirtschaft

Chamberlains Memorandum. Englands Europa - Politik.

Condon, 11. Mat.( Eigener Drahtbericht.) Der amerikanische New York World" hat fürzlich das Bestehen eines geheimen Memorandums behauptet, das Chamberlain dem Kabinett im Februar vorlegte und das damals vom Kabinett zugunsten eines auf den deutschen Vorschlägen aufgebauten Sicherheitspattes abge­lehnt wurde. Im Unterhaus von Macdonald darüber befragt, erklärte Chamberlain: Er betlage, daß er gefragt werde, ob das Dokument diesen Inhalt habe. Er könne über das vertrauliche das Dokument diesen Inhalt habe. Er könne über das vertrauliche Dokument nichts sagen. Aber jede Feststellung politischer Absichten Englands, die seinen Erklärungen vom 24. März widersprächen, sei ohne Autorität. Diese gewundene Erklärung bestätigt also die Richtigteit dieses Dokuments.

Das hier erwähnte Memorandum, dem angesichts der durch die Hindenburg- Wahl geschaffenen neuen politischen Situation erhöhte Bedeutung zukommt, ftellt laut einem Nem Dorter Bericht der Boffischen Seitung" feft, daß in Europa brei Mächtegruppen zu unterscheiden wären, nämlich Sieger, Besiegte und Ruß. land. Rußland wird als Problem bezeichnet, das in feine Rech nung eingestellt werden kann und das deswegen die größte Gefahr in den vorhandenen Ungewißheiten darstellt. Bezüglich Deutsch lands Lage heißt es: Obgleich Deutschland augenblidlich völlig unfähig wäre, aggressive Handlungen zu unternehmen, sei es sicher, daß es durch militärische Ausnutzung chemischer Möglichkeiten früher oder später wieder ein mächtiger militärischer Faftor würde. Augenblicklich wünschten intelligentere Deutsche sicherlich den Frie den. Sie wissen, daß Deutschland erst wirtschaftlich und finanziell

lerin, mit dem Publikum, mit Hölderlin , Büchner, Nietzsche, Lilien­ cron , Hildenbrand, Kerr, Hirsch, Kisch, Küpper, Vischer, Lichtenstein, Sherman, Toller, Goll, die fie neben anderen las. Meist hörte man Worte der Grauenfurcht, denn das 20. Jahrhundert zerfetzt des Dichters Seele. Und viele Trambahnen werden noch an der Tri­büne" vorbei die Berliner Straße hinunterfahren, bevor Straßen dichtung Freudendichtung wird.

ergo.

Das Memorandum schildert dann ausführlich die Rechtslage und gibt dabei zu, daß, obwohl für Polen nur 40 Broz. Oberschlesier gestimmt hätten, Polen durch Schiedspruch des Völkerbundes den­noch 80 Broz. erschlossener und 95 Broz. unerschlossener Mineral schäze erhalten habe und große deutsche Minderheiten geschaffen wurden. Es bestehe offenbar die Gefahr, fagt das Memorandum, daß ein Sechzigmillionenvolt nicht dauernd die Trennung von der mineralischen Hilfsquellen, auf denen der nationale Wohlstand zum Biege des preußischen Staates oder den Raub der wichtigsten großen Teil basiere, ruhig hinnehmen werde.

Das Memorandum zieht für England folgende Schlüsse: Erstens: Eine folierungspolitik wie in Amerika ist für Eng­land unmöglich.

3weifens: Umgefehrt ist auch die Nebernahme von Berant­wortlichkeiten, die nicht im Intereffe der englischen Verteidigung notwendig sind und Englands Bolt nicht zusagen, ungefund.

Drittens: Es ist besser, begrenzte Verpflichtungen einzugehen, von denen Europa weiß, daß England sie auf alle Fälle halfen wird, als unbegrenzte, die Zweifeln ausgefeht find. Bekanntgabe dieser englischen Politik notwendig sei, um zu erreich Zum Schluß heißt es im Memorandum, daß mur die öffentliche daß Europa die Lage richtig betrachte. Frankreich werde dann missen, daß letzten Endes seine Sicherheit direkt im Interesse Eng­lands liege und deswegen eher geneigt sein, die provokatorische Politit im Rheinland aufzugeben, das Rheinland zu räumen und die fleine Entente abzurüsten. Es wäre dann imftande, die finan­zielle Stabilisierung und die Schuldenregelung einzuleiten. Die Kleinstaaten würden einsehen, daß sie Frieden mit den Nachbarn machen müßten. Das Gefühl der Sicherheit würde geschaffen, und es spräche nichts gegen einen Einschluß Deutschlands in derartige aufgestellte Sicherheitsgarantien. Wenn Deutschland mit Frank­ reichs Einverständnis Mitglied des Bölferbundes werde und einen Sig im Rat erhalte, würde es vielleicht möglich sein, allmählich die gefährlichen Verhältnisse in Oberschlesien und im polnischen Kor­ridor durch europäische Uebereinkommen abzuändern. Ohne Bes ruhigung Frankreichs wäre aber ein europäisches Gleichgewicht un­möglich, und Frankreich fönne nur beruhigt werden, wenn Eng­land mit der Autorität eines Verbündeten zu ihm sprechen könne. Deswegen seien die englischen Interessen so eng verbunden mit der europäischen Sicherheitspolitik, und deswegen liege die erste Hoff­nung auf eine Befriedung Europas in einer neuen Entente zwischen Frankreich und England.

Trotki kein Troskist. Loyalitätserklärung auf dem Kommunistischen Kongre

Mostau, 9. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Trogli hat bei seinem Erscheinen im Alrussischen Kongreß in längeren Erklärungen seine 2oyalität gegenüber den Parteigrundsägen und seine Solidarität mit der Kommunistijdjen Partei versichert. Gleichzeitig hat er die Gerüchte, daß er für die bürgerliche Demokratie und für die völlige Freiheit des Handels eintrete, entschieden dementiert.

Todesurteile in Sofia.

Sofia , 11. Mal.( WEB.) Im Prozeß wegen der Affentate auf den Sönig und auf die Kathedrale wurde heute vom Kriegs. gericht das Urteil verkündet. Der Küster 3adgorski und die Angeflagten Friedmann, badjeff. Stante, Dimi. froff, Grantsharoff, Petrini , offomiti und& oeff wurden zum Tode, Dastaloff zu fechs Jahren und kam­buroff zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Die Verurteilung der Angeklagten Abadjeff, Dimitroff, Grantscharoff, Petrini und Rossowsti erfolgte in Abwesenheit.

| die Walfische aus den antarktischen Gewässern zu verschwinden. Man will sich deshalb jetzt über die Lebensgewohnheiten der Tiere besser unterrichten, um auf Grund dieser Erkenntnisse dann geeignetere Schuhmaßnahmen zu treffen. Vor allem soll die Expedition folgende Probleme studieren und lösen: Sind die Walfische polygam ver­Einen schweren, unerseßlichen Berluft hat die deutsche Demo­anlagt? Wie sind die Fortpflanzungsverhältnisse und wie lange ist fratie, hat die sozialdemokratische Presse und vor allem die Redat­die Lebensdauer der Tiere? Welche Wege bevorzugen sie bei ihren tion des Vorwärts" erlitten. Genosse Dr. Otto Röster, der Dom Segel bis zum Fleffner- Rotor" war der Titel des Bor- Wanderungen und welche schwimmenden Organismen bilden ihre geniale Satiriker und Rarifaturist, ist gestern nach langem schwerem trags, den Studienrat Dr. Meyer im Auftrag der Humboldt Nahrung? Um die letzte Frage zu beantworten, wird es notwendig Leiden gestorben. Als Sohn eines westfälischen Landgerichts- och fchule in der Aula Dorotheenstr. 12 hielt. Seit 1000 Jahren, fein, eine gewisse Anzahl von Walfischen zum 3med der Untersuchung Hochschule präsidenten schlug er zunächst die juristische Laufbahn ein, die jedoch bis zum Flettner- Rotor, haben alle schiffahrtreibenden Nationen die teit, bas Jagbgebiet zu begrenzen, die Klärung der Frage, ob die ihres Mageninhalts zu töten. Andererseits bedingt die Notwendig feinen Neigungen wenig entsprach. Nachdem er es zum Referendar Windausnukung nach gleichem Prinzip betrieben. Das zeigten recht gebracht und als Dr. jur. promoviert hatte, gab er die Karriere auf deutlich die im Bildmaterial vorgeführten Schiffshaupttypen, die alfifche, die man zur Zeit ihrer Fortpflanzung in den afrikanischen und widmete sich als freier Schriftsteller seinen fünstlerischen, philo. Aegypter, auf mathematischem Gebiet nicht unbewandert, hatten ihr in den Bolarmeeren beobachtet. Zu diesem Zmed sollen einige Bal mit dem assyrischen Rundfchiff ihren Anfang nahmen. Die alten Gewäffern antrifft, wirklich dieselben sind, die man zu anderen Zeiten sophischen und politischen Interessen. Ein Idealist, dem alle pratti- Gegelschiff schon sehr geschickt konstruiert. Man sah im Bilde die fifche mit einer Erkennungsmarke versehen werden. Sie wird die schen Talente mangelten und der lieber hungerte, als daß er auch nur um Haaresbreite von dem Wege seiner Ueberzeugung abwich, römische Bireme und konnte vergleichend feststellen, daß die römische Form einer als Etikette dienenden Metallscheibe haben, die an einem Handelsflotte sich den Wind nutzbar machte, die Kriegsschiffe hin- gefiederten Pfeil befestigt ist. Der die Platte tragende Pfeil soll, an führte er jahrleang ein hartes Leben. Mit Hilfe der tapferen und gegen fich vornehmlich des Ruders bedienten. Bidingerschiff, Nor. einer Harpune befestigt, durch ein Harpunengeschüß in die Fettschicht opferbereiten Battin gelang es ihm indes, das Lebensschiff über mannenschiff und venezianische Galeere zeigen Fortschritte in der des Rüdens der Kontrolltiere eingeschossen werden. Wenn diese Waffer zu halten. Nachdem Otto Köfter schon in den ersten Kriegs- Windausnugung. Mit der hohen Hansalogge erreichte der Segler eigenartige Zeichnungsmethode den gewünschten Erfolg hat, jo mith jahren als Mitglied der USPD . Fühlung mit sozialistischen Kreisen feine größtmögliche Bedeutung, dann zog das Zeitalter der Maschinen man zuverläffig feststellen fönnen, ob die Walfifche tatsächlich, mie genommen hatte, trat er etwa vor Jahresfrist mit dem Bor= herauf und es fuhr der erste Raddampfer George Washington ". man bisher nur vermutet, die Gewohnheit haben, zu bestimmten wärts" in Verbindung, um hier mit der Feder und mit dem Es wurde die Schiffsschraube erfunden, es folgten die Turbinen Zeiten auszuwandern. Danach wird man dann auch die Epochen dampfer. Die moderne Entwicklung strebt dahin, die Naturkräfte bestimmen fönnen, in denen die Jagd auf den Balfisch in den nach Möglichkeit zu benutzen. Del und Kohlen, unsere Hilfsmate- afrikanischen Gewässern bzw. in den antarttischen Meeren freigegeben rialien, werden in ausrechenbarer Zeit erschöpft sein. Mit einem neuen Ruder machte Flettner bei dem holländischen Dampfer " Frigido" Versuche. Ueberhaupt sind es die Holländer gewesen, die für die Flettnerschen Versuche Geld hergaben. Doch muß dabei erwähnt werden, daß dazumal in Deutschland die Inflation die Hilfsmöglichkeiten lähmte. Die Lehre von den Strömungen und den inneren Reibungen hatte seit Hunderten von Jahren die Mathe matiker gereizt. Flettner ist durch und durch ein Mann der Braris und dank Beachtung des Magnuseffefts, geringere Geschwin digkeit größerer Drud, große Geschwindigkeit fleinerer Drud, der jedem Artilleristen und Tennisspieler aus der Praxis heraus be fannt ist, fam er zu einem Rotor. Das Rotorschiff fann von einem Mann bedient werden. Bei Stürmen wird, nach an Modellen vor genommenen Versuchen, das getafelte Schiff eher fentern als das Rotorschiff. Flettner will jezt auf der Avus ein großes Windrad bauen. Sehr eindringlich bat der Redner darum, man möge über den großen Brattifer Flettner nicht den Theoretiker Brandl ver. gessen, der erst die Theorie schuf, die als sichere Grundlage nachher von der Praxis benutzt wurde. e. b.

Zeichenstift für die großen Ideen der Demokratie, des Sozialismus und des Weltfriedens zu wirken. Was er geschaffen und geleistet hat, wiffen unsere Leser. Die von ihm gezeichneten Blätter und die fleinen formvollendeten und scharfpointierten Spottperfe, die er manchen Zeichnungen als Unterschrift gab, find in ihrer Art laffisch zu nennen. Leider sollte diese Tätigkeit nur von allzu furzer Dauer sein. Anfang April erkrankte Dr. Köfter an einer Grippe, in deren Gefolge sich eine schwere Lungenentzündung und ein Gallensteinleiden einstellte, dem er, nachdem vor wenigen Tagen eine Befferung eingetreten zu sein schien, jezt erlegen ist. Um den hochbegabten Schriftsteller und Künstler, den vornehmen Menschen, den stets liebenswürdigen und hilfsbereiten Kameraden trauert mit der Redaktion des Borwärts" der große Kreis feiner Freunde und Verehrer.

Die Straße in der Dichtung Großstadtstraßen! Sie zwingen jeden fenfitiven Menschen zur Stellungnahme. Sie zwingen jeben Künstler zur Gestaltung. Und nur wenige kommen hindurch ins Freiland des Geistes und der Sinne. Manchen befiel Umnachtung fchon in unseren lauten, fantigen Redereien aus Holz und Stein und Eisen. Städte müssen sein, aber unsere Städte verbösern die Menschheit.

Die Straßendichtermatinée, die Edith Esther Corten am Sonntag in der Tribüne" veranstaltete, mirfte durch Auswahl, Geschlossenheit imd Tempo. In stimmlicher Meisterung blieb die Sprecherin der ungemein schwierigen Aufgabe noch weniges schuldig, im Geistigen, Sinnlichen, furz im Dramatischen, nichts. Man fchquerte, man ängstete, man zitterte, spannte, martele, ruhte aus, lächelte auch man lebte mit. Mit der temperamentvollen Künft

Erkennungsmarken für Walfifche. Gegen Ende des Monats wird eine vom britischen Kolonialamt ausgerüstete Forschungs. expedition an Bord der Discovery", des alten Schiffes des Südpol­fahrers Scott, von Portsmouth aus die Ausreise nach den alt. landsinseln antreten. Die Expedition hat die Aufgabe, auf Grund ihrer Studien Maßnahmen vorzuschlagen, die dazu dienen fönnen, die Industrie des Walfischfanges zu unterstützen. Die britische Regierung hat in den letzten zwanzig Jahren zwar zahlreiche Berordnungen erlassen, die diesem 3med dienen sollten. Aber trog allen Schußmaßnahmen, die daraufhin getroffen wurden, beginnen

werden kann.

Ein wiederauftauchendes Dorf. Ein fleines Pompeji der Alpen ist zur großen Ueberraschung aller Einwohner an der schweizerisch­italienischen Grenze oberhalb von Domodossola entdeckt worden. Es handelt sich um ein vor faft 300 Jahren untergegangenes Dorf, das plöglich aus den Wassern des Antronafees auftaucht. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde eines Sonntags nachts das Dorf Antrona Biana durch einen gewaltigen Erdrutsch verschüttet, der non dem Gipfel des Monte Bozzoli herniederstürzte und die ganze Ansiedlung begrub. Die 42 Häuser des Dorfes verschwanden, und von den 250 Bewohnern, die alle im festen Schlaf lagen, entging nicht ein einziger dem Erbrutsch, der von einer Ueberschwemmung gefolgt war, durch die der jegige Antronafee entstand. Allmählich hat sich nun der Spiegel dieses Gees gesenkt, und plößlich erschienen die Dächer der Häuser des begrabenen Dorfes über dem Waffer, Man hofft, daß allmählich das ganze Dorf wieder auftauchen wird und daß hier interessante Refte der Bergangenheit gefunden werden.

Das

Cehrgang in der deutschen Einheitsfurzfchrift für Anfänger. Bortragssaale einen Anfängerlehrgang zur Einführung in die deutsche Sentralinstitut für Erziehung und Unterricht beabsichtigt in seinem Großen Sentralinftitut für Erziehung und Unterricht, Abteilung: Einheits­Einheitsfurzschrift zu veranstalten. Meldungen und Anfragen find an das turzfrift zu richten.

Eine Kinderoper. Der zwölfjährige Schüler der staatlichen Mufitſchule Namen Repta trägt. Bei einer Aufführung dieser Oper in der Schule in Mostau Fabius statshed hat eine einaftige Oper geschrieben, die den fand diese großen Beifall. Sie soll demnächst in einigen der von ber Sowjetregierung eingerichteten Kinderheimen zur Aufführung tommen.