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Von der Agitation. Jm Dorfe 8eesen bei Königs- 1 Wusterhausen sprach neulich der Parteigenosse Jahn aus

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Sächfische Landagitation. Für den 3. städtischen Kreis Radeberg Großenhain   und den 9. ländlichen Kreis ist der Kaufmann Tschücke in Loschwitz   als Randidat aufgestellt; für den 1. städtischen Kreis A aus Leipzig  , für den 2. und 4. ländlichen Kreis Stelzner aus Dresden   und für den 5. und 6. ländlichen Kreis Lange aus Dresden  .

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Polizeiliches, Gerichtliches: c.

ihre frühere Arbeitszeit auf der Fabrik in bezug auf Berechnung der Anciennetät angerechnet wird." Das erste Zugeständniß der Fabrikleitung war eine Lohnerhöhung von 162/3 Pf. pro Zag für die Sommermonate gewesen. Der Streit begann am 28. April und endete am 17. Mai, hat also etwa 3 Wochen gedauert. Bemerkt sei noch, daß die Arbeiter der Palmkernöl- Fabriken Harburgs Mitglieder des Verbandes der Fabrik-, Land-, Hilfs­arbeiter und Arbeiterinnen sind. In Dortmund  , wo bekanntlich die Maler im Streit

- Der Monftreprozeß, der in Ottensen   gegen 140 Mit Berlin   in einer von über 400 Personen besuchten Volks- glieder der dortigen Filiale des Zentralvereins der Frauen und versammlung, worunter Kleinbauern und ein Drittheil Frauen Mädchen Deutschlands   eingeleitet worden ist, kommt am 7. Juni waren, über das Thema: Warum ist der Ueberfluß der Reichen vor dem Altonaer Schöffengericht zur Hauptverhandlung. Die an­der Fluch der Armen?" geklagten Damen sind beschuldigt, durch Beitritt zu einem Wie fleißig unsere bayerischen und Frankfurter   Parteigenoffen Berein, der die Besprechung politischer Gegenstände in Ver­im Kreise Aschaffenburg agitiren, um dort dem Sozialismus fammlungen bezwecke, das preußische Vereinsgesetz übertreten zu neue Anhänger zu werben, ergiebt sich daraus, daß allein am haben. vorigen Sonntag weit über ein Duhend Versammlungen an- Sächsische 3. In Langenheffen bei Werdau   wurde beraumt waren, wo Grillenberger, Dertel, Segit, ein Arbeiter vom Gemeindevorstand zu nicht weniger als 15 m. stehen, war am 11. April der Maler Pauselius verhaftet Fülle, Dr. Quarck und andere Parteigenossen sprachen. Wenn verdonnert, weil seine Kinder, am 1. Mai nicht in der Schule worden, als er in einer Versammlung der Arbeiter dieser es natürlich auch ausgeschlossen ist, daß der Wahlkreis schon jetzt gewesen waren. Auf die Frage, warum die Strafe, die gewöhn- Branche, wo er den Vorsiz führte, gefagt hatte:" Wir, die dem Zentrum entrissen wird, so hoffen unsere Parteigenossen lich 1 M. beträgt, so hoch angefekt sei, erhielt der Arbeiter von Schaffer aller Werthe, find gewiß existenzberechtigt und nicht dazu doch auf einen beträchtlichen Stimmenzuwachs. dem Gemeindehaupt die Antwort, bei der Strafabmessung sei der geboren, zu verhungern." Zugleich war die Versammlung auf 1. Mai in betracht gezogen worden. Der Arbeiter hat nun gelöst worden. Nachdem Pauselius nahezu sechs Wochen in Unter­richterliche Entscheidung beantragt. suchungshaft gesessen hatte, machte man ihm den Prozeß, weil er ( fontraktwidrigen) Streif aufgereizt und dadurch - Einem ihr liebgewordenen Brauche aus der sozialisten- um gefeßlichen Beit hat die Leipziger   Polizei nicht lange entfagen gegen§ 110 des Strafgesetzbuches verstoßen habe, was darin daß er eine Resolution folgenden können. Dem Verein der Arbeiter und Arbeiterinnen der Schuh  - gefunden wurde, und Schäftebranche wurde mitgetheilt, man verlange in Zukunft Inhalts verlesen hatte:" Wollen wir, wenn unsere Arbeitgeber nicht nur die gesetzlich vorgeschriebene Anmeldung der Versamm- sich nicht durch Namensunterschrift verpflichten, den von uns lungen und die Angabe der Tagesordnungspunkte, sondern auch aufgestellten Lohntarif anzuerkennen, am dritten Osterfeiertag die die Benennung der Referenten. Gerade diese Braftit aber ist Arbeit niederlegen?" und daß er hieran seine im Sinne der am 27. Februar 1894 vom Minister v. Metsch im sächsischen Durchsetzung der Forderungen gehaltene Ansichten geknüpft Sandtage ausdrücklich für unberechtigt erklärt worden, als unser hatte, die er mit der eben wiedergegebenen Aeußerung fdloß. Parteigenoffe Goldstein diese Angelegenheit aufs Tapet gebracht Trotzdem der amtliche Stenograph, der der Versammlung bei­hatte. Man wird also nicht wohl umhin können, dem Eifer der gewohnt hat, als Beuge erklärte, daß ihm von einer Aufreizung zum Streit nichts bekannt sei, gelangte das Landgericht doch zur Leipziger   Polizei einen fleinen Dämpfer aufzufeßen. -Oesterreichische 3. Reine Woche ohne Konfistationen! Berurtheilung, da, wie es nach furzer Beweisaufnahme annahm, Diesmal wird wieder eine Ronfiskation der Nr. 144 der Glühwohl auch einige Gehilfen in der Versammlung gewesen seien, lichter" und eine solche der neuesten Nummer der Wochenschrift die auf Kündigung standen und durch das Verlesen der Resolution Die Zeit" gemeldet. Die Arbeiterztg." perfiflirt diesen Zustand und durch die Ausführungen des Angeklagten unter Umständen zum Kontraktbruch hätten verleitet werden können. Pauselius folgendermaßen: wurde aus diesem Grunde zu 2 Wochen Gefängniß verurth.ift, diese Strafe durch die Untersuchungshaft für verbüßt erklärt und er sofort auf freien Fuß gefeßt. Er wird wegen der grundsätz­lichen Bedeutung des Urtheils Revision einlegen.

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Schreib'n fann bei uns man alles ungenirt, Nur wann ma's druck'n laßt, wird's konfiszirt, Man kann den Einspruch zwar sodann erheb'n, Mitunter wird sogar ihm stattgegeb'n,

Doch hat man von der G'schicht net viel davon, Denn d' Auflag' ist ja doch beim Teufel schon; Und wann's ein Blatt in ein'fort so passirt, Wird's dadurch endlich ruinirt' Ja, ja, Dos hot fa Goethe g'schrieb'n und ka Schiller  ' dicht, Dos hätt ta Klassiker zustand' gebracht;

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Der ganze Vorgang wird genügend durch die Thatsache illustrirt, daß man Pauselius sechs Wochen in Untersuchungshaft behielt wegen einer Sache, die der Richter mit 14 Tagen Ge­fängniß für genügend gefühnt erachtete.

Parteikonferenzen. Der 6. Parteitag der rhein­pfälzischen Sozialdemokratie wurde am 19. Mai in Neu­ stadt   a.. abgehalten. 28 Orte waren durch 55 Delegirte ver­treten. Bandtagsabgeordneter Ehrhardt aus Ludwigshafen  leitete die Verhandlungen. In dem von Huber aus Ludwigs­ hafen   erstatteten Agitationsbericht wurde festgestellt, daß die Parteibewegung im allgemeinen recht erfreuliche Fortschritte macht, jedoch namentlich in den Landwirthschaft treibenden Kreisen noch mehr agitirt werden muß. Im Bericht der Wahl­freiskomitees wurde die Auflösung dieser Komitees empfohlen. Beschlossen wurde dann, einen Agitationskalender für die Pfalz  zut billigem Preise herzustellen. Von den weiteren Be schlüssen feien angeführt: In anbetracht, daß es unsere Aufgabe ist, durch Agitation in Wort und Schrift die Massen für uns zu gewinnen, erachtet der 6. pfälzische Parteitag es auch für dringend nothwendig, die individuelle politische Bildung der Genossen zu fördern. Zu diesem Zwecke empfehlen wir, politische Diskussionen in unseren Vereinen zu pflegen, sowie mehr dem Studium der Parteiliteratur obzuliegen. Trotz der wieder­holten Beschlüsse ist mit Ausnahme weniger Orte ersteres nicht geschehen. Im weiteren ist die Gründung von politischen Ver­einen nur dort zu empfehlen, wo selbständige Genossen sind, die die Leitung in die Hand nehmen. Auf die Agitation für unser Organ, die Voltsstimme", sowie für die übrige Parteiliteratur sei ganz besonders aufmerksam gemacht. Wo ein politischer strafe angetreten. Verein bereits besteht, soll ein zweiter nicht anerkannt werden. Die Ausgeschlossenen und Zurückgewiesenen aus politischen Ver- Bezirksgericht der Parteigenoffe Schäfer wegen unbefugten obitschau haben am 13. Mai hundert Staliener einen dürfen in Nachbarvereinen nicht aufgenommen werden. Haltens eines Heftographen" verdonnert. In dem gesegneten die Arbeit eingestellt. Sie verlangen eine fünfzehnprozentige Der Parteitag bestimmt den jeweiligen Vorsitzenden des pfälzi- Desterreich muß man nämlich auch zu diesem Druckgeschäft" Lohnerhöhung. Biele sind bereits abgereift, nachdem die Die Kreistomitees find aufzuheben, dagegen womöglich an den Ronzession haben, sonst könnte der Staat auseinanderfallen. Es Forderung nicht sofort bewilligt wurde.- In Parnik bei Hauptorten der Wahlkreise Lokalkomitees zu wählen. Für den begreift sich daher, daß das Kreis- und Berufungsgericht in Eger   Böhmisch- Trübau ist in der f. t. priv. Weberei und 3. pfälzischen Wahlkreis ist ein Agitationskomitee zur Bearbeitung das Urtheil bestätigen mußte. Schäfer brummt denn auch schon. wegung im Gange, weil die Firma die schlechten Löhne nicht er. den schrecklichen Verbrecher nicht laufen lassen konnte, sondern Spinnerei von Hermann Bollaf's Söhne eine Be­dieses Kreises einzusetzen und wird hiermit das pfälzische Agi- Aus Prag   wird ein Borkommniß gemeldet, das die öfter höhen will. Am 22. Mai liefen die 14 Tage Kündigungsfrist ab. tationskomitee beauftragt. Der Kassenbericht schloß in Einnahme reichischen Verhältnisse ebenfalls nicht übel charakterisirt. Dort ist deshalb möglich, daß zur Stunde bereits gestreift wird. und Ausgabe mit 1612,10 m. ab. Viel Zeit nahm die Er Es und Ausgabe mit 1612,10 m. ab. Viel Zeit nahm die Er- verbot man die Maifeier des Metallarbeiter- Verbandes unter Möge alfo fein in Deutschland   wohnender Textilarbeiter ein örterung über die Presse in Anspruch. Schließlich wurde man sich einig, für die Pfalz   ein eigenes Organ zu schaffen, das in folgender Begründung: Der Verein veranstalte zwei Ber Engagement in Parnit annehmen! Besonders ist dies Gesuch an ber Aktiendruckerei der Mannheimer Boltsstimme" hergestellt sammlungen zu gleicher Stunde. Da nicht jedes Mitglied die czech is chen Arbeiter gerichtet, die sich in Deutschland   auf­werden soll. Ludwigshafen   bleibt Sit" des Agitationskomitees. beiden Versammlungen beiwohnen könne, obgleich es sein halten und von der Firma wahrscheinlich in erster Linie als Er. Ebendaselbst wird der nächste pfälzische Parteitag abgehalten. Die Recht sei, müsse das Verbot der Feier überhaupt ein- faz gewünscht werden. Agrarfrage konnte wegen der vorgerückten Zeit nicht verhandelt

schen Agitationskomitees zum pfälzischen Kreis- Vertrauensmann.

werden.

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Die diesjährige Konferenz der Sozialdemokratie des Ober­landes von Reuß i. 2. wird am 3. Juni im Grünen Baum" in Schleit abgehalten; der Parteitag für das ganze 2 and dagegen am 16. Juni in Gera  . Die Landestonferenz der sächsischen Sozialdemo­tratie wird nicht, wie in einigen Parteiblättern zu lesen war, am 3. und 4., sondern am 4. und 5. Juni abhalten. Ort der Konferenz ist die Muldenterrasse in Döbeln  .

Wegen der in nächster Beit abzuhaltenden Kreistonferenz für Mittelfranken   werden die Parteigenossen der Wahl freise Nürnberg  - Altdorf  , Fürth- Erlangen- Lauf- Hersbruck  , Ans­ bach  - Schwabach  , Weißenburg  - Eichstätt  , Rothenburg- Neustadt und Dinkelsbühl  - Wassertrüdingen   ersucht, sich über die Wahl von Delegirten zu einigen und deren Adressen dem Vertrauensmann des erstgenannten Wahlkreises, G. Grillenberger in Nürnberg  , Weizenstr. 12, mitzutheilen. Sobald das geschehen, wird bekannt gemacht werden, wo und wann die Konferenz ab­gehalten wird.

Aus deutschen   Gefängnisfen. Redakteur Fischer in Dresden  , der in der Zwickauer Strafanstalt 5 Monate zu bringen mußte, hat dort, wie die Sächs. Arb.- 3tg." mittheilt, sehr unter großer Kälte gelitten.

Dos is die Preßfreiheit bei uns in Desterreich Und hab'n unsre Volksvertreter g'macht! - Dr. Adler in Wien   hat eine einmonatige Gefängniß­Bu 14 Tagen Arrest wurde vom Karlsbader

treten!!

Soziale Lebersicht:

Ueber Mißachtung der Sonntagsruhe wird aus den Kreisen der Mühlenarbeiter in der Stadt Brandenburg  Klage geführt. Es sollen dort Mühlen jeden Sonntag, und auch während der Kirche arbeiten; selbst am 1. Osterfeiertag sei dies vorgekommen. Ferner werde allsonntäglich Getreide aus dem Rahn zur Mühle und fertiges Mehl von der Mühle in den Kahn getragen. Wenn so etwas ein paar Meilen von Berlin   vor: fommen kann, wo doch das Gesetz über die Sonntagsruhe ge­macht worden ist, dann wäre das feine schlechte Satire auf die Sozialreform", die seinerzeit mit Paufen und Trompeten an­gekündigt, dann in beschämend geringem Grade gefeßlich figirt wurde und nun nicht einmal überall streng durchgeführt wird.

Gewerkschaftliches.

Den Maurern aller Orte zur Kenntniß, daß in Flens burg ein partieller Streit ausgebrochen ist. Zuzug ist dringend fern zu halten. Besonders wird das Gesuch an die Maurer Berlins   und Umgegend gerichtet, von woher die Unter­Um den sogenannten Stegmüllereien vorzubeugen, be- nehmer zunächst Ersatz schaffen wollen. Alle arbeiterfreundlichen Blätter werden um Abdruck gebeten. antragen die Parteigenossen in Dresden- Neustadt, die Landeskonferenz möge beschließen, daß gemäß der Vorschrift In Nürnberg   ist der Streit der Maler und Tüncher früherer deutscher   Parteitage, des Züricher   Kongresses und der für beendet erklärt, der Zuzug aber vorläufig noch streng fern­fächsischen Landeskonferenz vom Jahre 1891, festgefekt wird, es zuhalten. Der Streit der 3immerleute dauert fort. Der folle die Partei in solchen Orten, wo geeignete Kandidaten nicht Streit der Maurer und Steinhauer darf als beendigt vorhanden sind, von der Betheiligung an den Gemeindewahlen betrachtet werden, ohne daß anscheinend etwas erreicht worden absehen. ist, wovon die Uneinigkeit zwischen den lokal- und zentral organisirten Maurern und Steinhauern schuld hat. Durch die bereits vollzogene Wahl einer Agitationskommission, die von den beiden Organisationen vollständig unabhängig ist, will man Wandel schaffen, was hoffentlich gelingen wird.

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Auch die Metzger- Innung Stuttgarts   hat es abgelehnt, sich an den Maßregeln zu betheiligen, die von konservativer und nationalliberaler Seite gegen die Sozialdemokratie deshalb im Werte sind, weil von unsern Stuttgarter   Parteigenossen über die Geschäftsleute der Liederhallen Gesellschaft aus den bekannten Gründen der Boykott verhängt ist.

Achtung, Knopfarbeiter! Der Zuzug nach der Knopf. fabrit von M. Brandes in Osterwiec a./H. ist bis auf

weiteres fern zu halten. Sämmtliche arbeiterfreundlichen Blätter

werden um Abdruck gebeten.

Oesterreichische Streiks. Zwischen der Pottendorfer Gesellschaft und den Streifenden in der Rohrbacher Spinnfabrik sind am 18. Mai wieder Verhandlungen an­geknüpft worden. Ueber das Resultat ist noch nichts bekannt.- In Waidhofen   an der Ybbs streifen 42 Féilenhauer der Gebrüder Böhler wegen Maßregelung eines Mitglieds des Lohnkomitees. Beim Bau der Lokalbahn Rojetein­

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Die Kürschuerei Arbeiter in Budapest   stehen im Streit, weshalb um strenge Vermeidung des Zuzuges gebeten wird.

Die Heizer, Maschinenwärter und Maschiniften Defter. reichs halten im Juni in Wien   einen Fachtag ab, für den folgende Tagesordnung in Aussicht genommen ist: 1. Bericht des Einberuferkomitee's. 2. Situationsberichte. 3. Organisation und Agitation. 4. Stellung zum Prüfungswesen. 5. Fachpresse. 6. Arbeiterschutz- Gesetze. 7. Unterstüßung und Arbeitsvermittlung. 8. Freie Anträge.

In Melegnano   bei Mailand stellten am 17. b. M. 600 Arbeiter einer Geibenspinnerei die Arbeit ein. Sie verlangen kürzere Arbeitszeit und besseren Lohn.

Ans Aurillac   in Frankreich   wird berichtet, daß 500 Berg. arbeiter der Schächte von Champagne streiten, weil ihre Kameraden, die von der Arbeit ausblieben, mit Geldstrafen be legt wurden. Die Ausständigen verlangen außerdem Lohn­erhöhung.

Depeschen.

Wolff's Telegraphen- Bureau. Hamburg  , 22. Mai. Durch eine heftige Feuersbrunft wurde das größte Fabrikgebäude der chemischen Fabrit von Stahmer, Von Noack u. Cie. in Billwärder an der Bille   zerstört. hier waren drei Züge Feuerwehr mit mehreren Dampf­sprigen zur Bewältigung des wegen der vielen Explosionen von ether und Säuren sehr gefährlichen Brandes nach Billwärder ausgerückt. In vier Stunden war die Gefahr beseitigt. Die großen Taats mit Explosionsstoffen wurden gerettet. Schaden wird auf 300 000 m. geschäßt; 20 Bersicherungs­gesellschaften find betheiligt.

Der

Florenz  , 22. Mai. In dem Prozesse gegen die Mörder des Publizisten Joseph Bandi aus Livorno   verurtheilte das Schwurgericht heute den Angeklagten Romiti zu lebenslänglicher Zwangsarbeit und Zuccheri   und Franchi zu je dreißig Jahren Gefängniß; die übrigen vier Angeklagten wurden freigesprochen.

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Madrid  , 22. Mai. Eine heute eingelaufene amtliche Depesche Im schwäbischen Potsdam, der Garnisonstadt Ludwig 3  . aus Habana theilt mit: Die unter dem Befehl des Obersten Sandoval stehende Truppenabtheilung stieß zwischen Bejar und Dos burg, ist es nach Jahren vergeblicher Bemühung unseren Rios auf 700 Aufstärdische unter der Führung von Marti, Gomez, Parteigenossen jezt endlich gelungen, ein Lokal- den Grünen Der Streit der Schreiner in Konstanz   dauert fort. Maffo und Borrero. Nach anderthalbstündigem Rampfe wurden Baum" zu Versammlungen zu bekommen. Zugleich bildete Birka 20 Mann sind noch ausständig. Viele sind bereits ab- die Aufständischen auseinandergetrieben. Marti, der sogenannte sich ein sozialdemokratischer Verein, der jetzt schon über 130 Mit gereift; ein Theil hat die Forderung der 10ftündigen Arbeitszeit Präsident der Republik Cuba", wurde getödtet; feine Leiche glieder hat. Der Grüne Baum" ist selbstverständlich von der durchgesetzt. Große Entrüstung herrscht über das Verhalten der wurde bestimmt wiedererkannt. Die Infurgenten hatten noch Militärbehörde sofort boykottirt worden. Auch das Bürgerthum Polizei in dem benachbarten schweizerischen Orte Kreuz- 14 weitere Todte und viele Verwundete. Viele Wassen und giebt sich Mühe, unsere Partei wieder von der politischen Bühne lingen, die ohne jede Ursache in brutalfter Weise gegen Streifende Briefe fielen in die Hände der Spanier. Die Verluste der letzteren jenes Städtchens zu verdrängen. In der Orgelfabrit von Walcker   vorgegangen ist. Wie verlautet, beabsichtigen die Konstanzer betrugen 5 Todte und 7 Verwundete. Nach Aussage von Ge­wurden zwei Arbeiter entlassen, die sich auf Befragen als Sozial- Schreinermeister, ihre Arbeit auswärts anfertigen zu lassen; fangenen sollen auch die Insurgentenführer Gomez und Estrada demokraten bekannt hatten, und der Aufforderung, aus dem es werden deshalb die auswärtigen Rollegen um gefallen sein. Sozialdemokratischen Verein auszutreten, nicht Folge leisteten. Vorsicht ersucht. Alle Arbeiterblätter, namentlich die London  , 22. Mai. Das Reuter'sche Bureau" meldet aus Alles das hilft aber den Gegnern nichts. Am Sonntag war die süddeutschen, werden um Abdruck dieser Notiz gebeten. Yokohama: Eine Depesche aus Söul berichtet: Zai won fun, erste Voltsversammlung, die im Grünen Baum" abgehalten Die Wagnergehilfen von Nürnberg   und Umgebung der frühere Regent und das Haupt der anti- japanischen Partei, wurde, sehr zahlreich besucht. Referent war Benz aus Stutt haben an die Meister folgende Forderungen gestellt: Einführung versuchte aus seiner Reſidenz zu entfliehen, wurde aber daran gart, der über die Stellung der Sozialdemokratie zur bürgerlichen der zehnstündigen Arbeitszeit, Beseitigung des Kost- und Logis- gehindert. Gesellschaft sprach. wesens beim Meister und Bezahlung eines Minimallohnes von Mauila, 22. Mai. Der Schiffbruch des 600 Tonnen großen 15 M. Diese gewiß bescheidenen Forderungen haben eine Anzahl Dampfers Gravina" erfolgte heute Vormittag an der Zambales­Meister so in Harnisch gebracht, daß sie beschlossen, ihre Gehilfen füfte infolge eines schrecklichen Wirbelſturmes. Das Schiff ging auszusperren, was einige sofort bewerkstelligten. Zuzug ist deshalb unter und 167 Personen, darunter vier Offiziere des spanischen streng fernzuhalten. Heeres und zwei Missionare des Dominikaner  - Orden, ertranfen. Die Gravina", welche einer englisch  - spanischen Firma gehörte, besorgte den Dienst zwischen den Philippinen  - Inseln. ( Depeschen- Bureau Herold.)

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Partei Literatur. Eine czechische Ueberfegung der Mary'schen Broschüre Lohnarbeit und Kapital" erscheint im Berlage der Ersten Wiener Bolts Buchhandlung ( Igu. Brand), Wien   VI, Gumpendorferstraße 8. Das Werkchen wird in Heften, zum Preise von 12 Kreuzern das Stück, heraus­gegeben. Heft 1 liegt bereits vor.

Partei- Adressen. Die Adresse des Kreis- Vertrauensmannes für die Sozialdemokraten Oberbayerns   ist: Franz Schmitt, München  , Kapuzinerstr. 73/1 I. Alle die Organisation und Agi­tation betreffenden Anfragen oder Mittheilungen mögen an diese Adresse gerichtet werden.

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Ein glänzender Sieg ist es gewesen, den die Arbeiter der Palmternöl Fabriken( vormals Heins und Asbeck) in Harburg   durch den Streit errungen, dessen Beilegung unsern Lesern schon bekannt ist. Zwischen den Parteien tam nämlich folgende Breslau  , 22. Mai. Nach einer Meldung des Breslauer Vereinbarung zu stande:" Die ausständigen Arbeiter nehmen die General- Anzeiger  " ist heute Nachmittag 4 Uhr in der Theresien­Arbeit wieder auf. Sie können auf grund der dem Syndikus straße in der Nähe der Lewaldstraße ein Theil des dort noch Denicke als Vermittler von der Fabrikdirektion gegebenen Buim Bau befindlichen Kanals zusammengestürzt. Zwei Arbeiter ficherung darauf rechnen, daß ihnen von der Aufnahme der Arbeit wurden unter den Trümmern begraben. Der eine war sofort an eine Lohnerhöhung von 20 Pf. pro Arbeitstag für das ganze todt, der andere ist schwerverletzt.

Todtenliste der Partei. In 3eulenroda ist der wohl Jahr gewährt wird, daß eine Maßregelung der Ausständigen Moskau  , 22. Mai. Hier verlautet, Graf Leo Tolstoi   sei bewährte Parteigenosse Hermann Köchel gestorben. nicht eintreten soll und daß den die Arbeit wieder Aufnehmenden auf seinem Gute Jaonaja Poljana schwer erkrankt. Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl

( Emil Roland) in Berlin  . Druck und Verlag von Maz Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu zwei Beilagen.