Unterhaltung unö A9»ssen jzl.
Der Retter.
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Der Aweitampf. Von Zwan heilbut. Frau Joly saß in ihrer lleinen Stube unter der Lampe und strickte. Ihr Haar war schon grau geworden, aber die Augen, wenn sie sich einmal hoben, um zu dem Sessel hinüberzuschauen, wo Jakob, ihr Sohn...der Waschlappen', wie sie chn nannte, saß— dann blitzten diese Augen so stark und lustig, daß man Frau Joly noch gerne etwas zugetraut hätte. Verwegenheiten, wie sie die Männer in ihren mutigsten Jahren kaum unternehmen mögen. Jakob,„der Waschlappen', saß im Korbstuhl. den seine liebe Mutter ihm zu seinem letzten.' siebenundzwanzigsten Geburtstag mit einem Brieflein gewidmet hatte. Er las in einem Buch. Vielleicht waren seine Gedanken aber irgendwo anders. Das konnte man nicht wissen. Morgen», wenn sie ihn weckte, rief Frau Joly:„Waschlappen. du mußt ausstehn.'— Abends sprach sie:„Waschlappen, geh in'» Bett.'— Wenn ich nicht schon ein Waschlappen wäre, muhte Jakob oft denken, würde ich bestimmt einer werden— man richtet sich nach dem Titel. Aber Frau Joly sorgte für ihren Sohn Jakob— so etwa» hallen die Frauen, die auf den Straßen beisammen stehen, noch nicht erlebt.„Es ist eine Assenliebe', sagten mehrere. Und die meisten stimmten zu. Denn Frau Joly brachte ihren Sohn Jakob morgens bis ins Geschäft, wo er Schreiber war, und begann erst dann mit Einkäufen und häuslichen Pflichten. Und abends ging sie ihm ein gut Stück entgegen, mochte es hageln und blitzen.„Das schadet mir nicht', sagte sie. So lebten Frau Joly und Jakob, ihr Sohn, den sie den Wasch- läppen nannte. „Kommt da jemand?' fragte Frau Joly und bückte von ihrer Strickarbeit auf. Ihre Augen blitzten. „Von Gara', sagte Jakob und las. Da erhob sich Frau Joly aus ihrem Sofa, ging auf leisen Sohlen zur Zimmertür, öffnete sie behutsam, und trat auf den Zehen hinaus auf den dunklen Flur. Jakob las, vielleicht las er auch nicht und hatte andere Gedanken. Von Gara war der Untermieter, der vorne dos Zimmer be- wohnte, das gute, wo die Möbel von Mahagoni stehen. Er war Ungar, war Ossizier gewesen, Haar indianisch schwarz, Augen wie schwarzes Feuer. Und das Haar war in die Höhe gebürstet. Er konnte die deutsche Sprache nur stammeln. Aber das gefiel Frau Joly überwältigend gut an ihm, und wenn er die blühenden Lippen öffnete, lachten Frau Jolys junge Augen. Sir blickten hinauf auf das hochgebürstete glänzende Haar, und schweiften abwärts und maßen dj « breite Brust, die beim Atmen die Weste sprengen wollt«. Und wenn sie aus seiner Stube kam, setzte sie sich in da» Sofa und sagte:„Der Offizier hat so feine Sillen, er ist aus einem adligen Hause'. Er springt vom Stuhl und öffnet für mich die Türe, wenn ich das Teebrell in meinen Händen halle. Das hast du Waschlappen niemals für mich getan.' Als Frau Joly an diesem Abend wieder in die kleine Swb« kam. wo Jakob in seinem Sessel saß, war ihr Gesicht kupferrot. sir> sagte kein Wort, aber noch einer Weile begann sie zu suinmen. Jakob, den da» Summen störte, fragte:„War es von Gara?' .Ja. von Gara', sagte Frauu Joly....und er hat Musik mit- gebracht.' Jakob blickte ins Buch und las. Musik mitgebracht— das war so zu verstehen: Da» Zimmer. das von Gara gehört«, war vor vielen Monaten einem lebens- lustigen Wiener vermietet gewesen. Dieser Wiener hatte eine» Tages Frau Joly gesragt, ob er zum Abend einen musikalischen Freund mllbringen dürste, der auf der Violine Konzert« zu spielen verstünde.— Dille, hatte Frau Joly gesagt. Aber Frau Joly liebte ihre Mieter, die in ihrem Hause Heimat gefunden hallen, all diese fröhlichen, pfeifenden jungen Leute. Und wenn der Wiener einen Freund halle, der aus der Violine Konzerte zu spielen verstand, so wollte Frau Joly auch diesen kennen lernen. Sie stand am Abend vor der Scheibe der Wohnungstür. von deren Farbe sie einige Streif. chen mit dem Fingernagel herabkratzt«. Als ein Schlüssel am Tür- schloß tastete, sehr behutsam, da spähte Frau Joly durch die Streif. chen, sehr behutsam. Dann stelUe sie sich stell an die Wand, kreuzt« die Arm« und stand wie ein Denkmal. Der lustige Wiener schob sich herein, an dem Gurt seines Mantels im Rücken hiell sich«in Mädchen. Da stand Frau Joly mitten im Korridor, kreuzt« die Arme über der Brust und blickt« ihn an. Der fröhliche Wiener deutete elegant auf seine Begleiterin.„Da Ist die Musik.' sagt« er. Und am nächsten Morgen lag neben der Kaffeekanne auf seiner Tasse— die Kündigung. Da» war der Sinn der Redewendung: Er Hot Musik mll- gebracht. Auf diesen Diener war Herr von Gara gefolgt. Er hatte in seinem Kontrakt unterschreiben müssen, daß er weder Schwester. noch Nichte, noch Enkelin oder Cousin« in seinem Zimmer emp. sangen wollt«. Und da« mußte er versichern wie einen Eid. Und diesen Kontrakt holte Frau Joly jetzt aus der Kommode, die nebenan im Schlafzimmer steht, las ihn noch einmal durch, unterstrich mll einem roten Stift verschieden« Worte; lächell«, ging hinaus. Hart stampfte sie über den Korridor.— Sie geht zu von Gara dachte Jakob und las. Don Garas Tür war verschlossen. Auch dies« Scheiben waren mall mit Farbe bedeckt. Da begann Frau Joly mll dem Nagel des Mittelfingers die Farbe in Streifchen herunterzukratzen. Eh« st« hindurchlugen konnte, stand von Gara im Rahmen und schrie: „Was Sie sich erlauben?' „Ich möchte Sie sprechen.' sagte Frau Joly und drängte sich an die Tür. „Was Sie sprechen wollen?' stieß er hervor. Er versperrte den Weg. „Ich möchte in Ihrer Stube mll Ihnen reden.' „Hier.' sagte von Gara. „Warum nicht in Ihrer Stube?' fragt« Frau Joly. „Hier', sagte von Gara. .E» befindet sich also jemand in Ihrer Stube,' sagte Fron Joly. „Hier', sagte von Gara. Cr beharrte dabei. „In dem Kontrakt steht unterschrieben—* „Das ist meine Muller, die mich besucht', schrie von Gara mll Heller Stimme. „D, Sie windiger Offizier', rief Frau Joly,„Sie Lügenhusar!' Und sie stampfte über den Korridor und von Gara schmiß zu und schloß ab.— ,4)0« ist seine Mutter— sagt er.' sagt« Fra » Joly zu Jakob. Ihr Gesicht glühte dunkelrot. sie lächelte, summte.„Ich habe ch»
Sei öer notleiüenSen Lanöwirtfthast: „Nur keine Sange nich. Regieren is' man halb so schlimm, der Oandbnnd wird'» Ihnen schon sagen, wie'» gemacht wird!"
Sei üer Schwerloüuftrie: „Aus Grand Ihre» Lebenslaufe». Zeugnisse und Referenzen. glauben wir. daß Sie da» Ihnen eakgegeagebrachle vertrauen nicht enttäuschen. Fall» Sie in Ihrer neuen TStigkett Rat und Hilfe brauchen sollten, stehen wir Ihnen gern damit zur Verfügung!'
Lügenhusar genannt. Und morgen liegt dt« Kündigung auf seinem Teller. Uebermorgen ist sowieso der Termin— sie kommt gerade zur rechten Zeit. Hol Tinte und Feder, Waschlappen du, schreibe die Kündigung au». Oder willst du noch essen?' Denn er hatte den Appetll eine» Löwen. ch G 0 Abends zehy Uhr, als Jakob über den Korridor tappte, das Brotbeutelchen an der Schnur in den Händen— denn er wollte e» vor die Haustür« hängen— da kam Herr von Gara vor feine Stube und sagte:„Eintreten Siel' Jakob stand still und drehte das Band an dem Beutelchen zwischen den Fingern. E» kam ihm kein Beistand. Sein« Muller zu Hilfe rufen wollt« er nicht.— Mag also der Mann seinen Willen haben, dachte er und trat ein. Bon Gara halle Reiterstiefel an. breitbeinig stellte er sich mitten in» Zimmer, sein« Augen, die schwarzen Funkelsteine, drehten sich immerzu. Jakob sah sich im Zinnner um. „Suchen Ä« nicht dtese Dame, die meine Mutter war.' sagte von Gara scharf, ja, er war Offizier gewesen.„Denn sie ist fort.' Jakob verbeugte sich steif. Cr wußte gar nicht, was er hier wollte. Nach einer Paus« sagte der Offizier:„Sie wissen, wa» nun nach dem Ehrenkodex geschehen muß. Zchre Frau Mutter hat mich einen Lügenhonoed geheißen.' Jakob verbeugt« sich wieder. Da fiel ihm da» Drotbeutelchen hm und Jakob dachte: Süße» Beutelchen, nun trage ich dich bald sieben Jahre vor unsere lieb« Tür «— und Mutter hat dich genäht. Da sagt« von Gara:„Wünschen Sie Degen? Oder Pistolen?' Jakob zwinkert« mll dem linken Luge , da» war Verblüffung — so wie ein Hund fei» Ohr in die Höhe wirft, wenn man ihn kltzekt.(Fortsetzung folgt.)
Sei den„Steuer'mannern: „Schon alle» jerettet, Exzellenz, Luther , Schiele, Reuhan» verstehen den Rummel. Z.1 Milliarden Lohnsteuer,. 1,7 Besitz. det Zeschast i»' richtigt'
„Oh. Gollegott! Läufer Retler!
Ich weiß mich nicht mehr zu rette»!'
Soziale Fürsorge im allen INongolenreich. Zu den well ver- breiteten Irrtümern der üblichen Geschichtsüberlieferung gehört die Meinung, die soziale Fürsorge für die Schwachen, Kranken und Leidenden sei erst durch das Christentum zur moralischen Lerpslich- tung für die Allgemeinheit gemacbt worden. Ohne den christlichen Charakter der ganzen Gemeinschaft hätte die Einrichtung der Kran- kenhäuser und Hosplläler nie Wurzel fassen können. Di« wissen- schaftliche Forschung hat indessen festgestellt, daß bereit» mehrere Jahrhunderte vor Christi Geburt buddhistische Herrscher in Ceylon und Kaschmir Hosplläler gründeten. Interessant« Belege für die soziale Tiefenwirkung der buddhistischen Religion auch Im großen Monyolenreich des Kublai Khan findet man in den Reiseberichten des Marco Polo , dem ersten europäischen Forschungsreisenden. Marco Polo berichtet, daß der Mangolenherrscher schon in der Mitte de« lZ. Jahrhundert»(um 1270) Hosplläler gegründet und aus» Freigibigste ausgestattet hatte. In jedem Stadtteil der Haupiftödt« gab es mehrere. Wurden bei Tage Arbeitsunfähige, Krüppel oder Kranke aus den Straßen gesunden, so wurden sie in«in solches Hospital gebracht. War der Kranke geheilt, so muhte er eine Arbell annehmen, damll er der öffenllichen Fürsorge nicht zur Last fall«. Der Transport eine» Dorfe ». In Amerika ist es längst nichts Neues mehr, daß ein Haus an eine andere Stelle transportiert wird. Es handell sich dabei nicht bloß um leichte Holzhäuser, sondern auch um schwere mehrstöckige Gebäude. Kürzlich hat man aber in Michigan das ganze Dorf Jennings 18 Kilometer well transportiert Cs handell« sich um 100 Häuser� die von einem Sägewerk erbaut worden waren. Nachdem die Gegend abgeholzt war. mußte man entweder die Gebäude aufgeben oder sie abbrechen und and«r»wo wieder aufbauen oder sie als Ganzes wellertronsportteren. Man entschloß sich zu letzterem; da die Häuser aus Holz gebaut sind und auf Mauerwerk stehen, so wurden sie aus Gerüste mit Rädern gehoben und weiterbefördert. Allerdings mußt« der Weg bis zu der neuen Dorflage zum Teil«ingeebnet und verbrellert werde». Der Transport verlief ab« gut.