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Heimarbeit in der Holzindustrie.

In der Holzindustrie ist die Heimarbeit start verbreitet. Sie umfaßt mehrere Gewerbe, die aus der Heimarbeit entstan­ben sind; heute sind es weltbekannte Industrien, wie z. B. die Schönheider Bürstenindustrie, die Markneukirchener Geigenindustrie, die Klingenthaler Harmonikaindu= strie, die Korbwarenindustrie Oberfrankens und die Holzspielwarenindustrie des Erzgebirges und des Thü­ ringer Waldes . Ebenso weltberühmt, aber gn Umfang und wirt­schaftlicher Bedeutung wesentlich fleiner, find das Herrgott: schniggewerbe in Oberammergau , das Geigenbauge= werbe in Mittenwald und das Elfenbeinschniggewerbe im Odenwald . Außer in den genannten Gewerben gibt es noch mehr oder weniger zahlreiche Heimarbeiter im Bildhauer, Drechsler-, Ramm, Knopf- und Stodgewerbe. Gegenwärtig sind in der Holz industrie mindestens 40000 Heimarbeiter und Heimarbeiterinnen beschäftigt.

Die Oberfränkische Korbwaren industrie beschäf­tigt etwa 15000 Heimarbeiter. Wiege und Mittelpunkt der Industrie ist der Ort Michelau . Hergestellt werden alle Sorten Rörbe und Rorbmöbel. Die Rorbmacher besorgen sich die Weiden und das andere Arbeitsmaterial selber, die fertige Ware wird an fapitalfräftige Unternehmer verkauft. Bon hier aus finden die Korb maren den Weg in alle Winkel des Inlandes und des Auslandes. Schon in Zeiten flotten Geschäftsganges bieten die Heimarbeiter viel mehr Ware an, als die Unternehmer brauchen; das ist natürlich erst recht der Fall, wenn das Geschäft auf der ganzen Linie stodt. Der Heimarbeiter muß seine Ware aber unter allen Umständen verkaufen, denn er lebt von der Hand in den Mund. Um die Gegenstände loszuwerden, unterbieten fich die Heimarbeiter gegenseitig beim Verkauf. Dem Unter­nehmer sind die Preise aber noch zu hoch, sie werden noch tiefer gebrüdt, so daß die Korbmacherfamilien mit einem wahren Hunger­John abgespeist werden. Für ein Duhend Osterkörbchen merden 25 Pf. gezahlt, davon gehen 19 Bf. für Material ab, fo daß 6 Pf. Arbeitslohn verbleiben. Zur Herstellung eines Duzend solcher Körbchen braucht der Heimarbeiter Stunden, fein Stundenverdienst beträgt also 4 Pf. Andere Heim­arbeiter verdienen bei dieser Arbeit 6, 7, 8 und einer sogar 14 Pf. die Stunde. Etwas besser bezahlt werden die größeren Korbwaren; der festgestellte höchste Stundenlohn beträgt 51 Pf. Die große Mehrzahl der Heimarbeiter verdient aber höch stens 20 Pf. die Stunde. Dann müssen die Frauen und Rinder aber tüchtig mitarbeiten. Trotz langer, langer Arbeitszeit herrscht in den Heimarbeiterfamilien der Korb­warenindustrie furchtbare Not

( tarifvertraglich zu regeln. Am schlechteften bezahlt find die Futteralbezieherinnen, die 9 uad 10 Pf. die Stunde verdienen. Die eigentlichen Instrumentenarbeiter ver­dienen wesentlich mehr. Kästchentischler verdienen 30 bis 35 Pf., Grifftischler 35 bis 45 Pf., Atfordienstimmer 40 bis 45 Pf., Mund­harmonikaſtimmer 30 bis 35 Pf., Richterinnen 18 bis 23 Pf. lleber: aus traurig sind die Wohnungsverhältnisse. Die Wohnung besteht in der Regel aus zwei Stuben, eine davon ist Arbeits- und Wohn­raum und in der anderen Stube wird geschlafen, mindestens zu zweien und dreien in einem Bett.

Jugendveranstaltungen.

Heute, Sonnabend, den 16. Mai: Güboft( Reichenberger Biertel): Treffpunkt aur Fahrt 7 Uhr abends Echlesischer Bahnhof.

Sport.

Kleine Uneben

Diener- Milles. Die Borbereitungen der deutschen Teilnehmer für den Kampftag am nächsten Sonntag im Gr. Schauspielhaus wurden durchweg sehr ernsthaft betrieben. Besonderes Interesse dürfte das Bieder Die Geigen industrie hat ihren Sig in Marineu erscheinen von Franz Diener auslösen. Der Eramateurmeister hat firchen. Aus fleinen Anfängen heraus hat sich hier eine Indu- unter Leitung von Sabri Mahir weitere Fortschritte gemacht. Adolf strie entwickelt, die einzig dasteht in der ganzen Welt. Ihre Inftruiegert hat ebenfalls fehr eifrig an sich gearbeitet. mente sind in allen fünf Erdteilen bekannt und begehrt. Die Geigen heiten, die seinem Stil anhafteten, sind verschwunden, er schlägt jetzt fürzer und trodener. Wiegert ist sich vollständig im flaren darüber, daß er diesen macherfamilien haben von dem Siegeslauf ihrer Instrumente aber um seinen alten guten Ruf wiederzuerlangen. feinen Gewinn gehabt, ihnen blieb stets nur ein Leben voller Ent Stampf gewinnen muß Nein Domgörgen, Wiegerts Widersacher um den Titel, bereitet sich behrung und Not. Im Markneukirchener Bezirk werden alle Sorten in seiner Heimat in Gesellschaft ausgesuchter Partner, u. a. Larry Gains, Streich und Blasinstrumente gemacht, aber vornehmlich Geigen. für größere Aufgaben vor, von ihm ist sicher wieder eine gute Leistung zu Schähungsweise gibt es hier 5000 5eimarbeiter. Der Geigen- erwarten. Felig Friedemann ist schon mit Rüdsicht auf seinen bevor­bauer läßt sich nicht gern Heimarbeiter nennen, er will selbständiger stehenden Meisterschaftskampf in bester stondition und jederzeit ringfertig. Meister sein. In Wirklichkeit sind sie aber nichts anderes als schlecht entlohnte Heimarbeiter. Das bedeutet feine Herabsetzung ihrer Kunst, Gewinn- Auszug auf die sie mit Recht stolz find. Leider wird ihre Kunst aber mise­

Nur noch bis Montag!

Deutsche Heimarbeit- Ausstellung 1925

Landesausstellungshallen am Lehrter Bahnhof . Geöffnet von 10 Uhr vormittags bis 9 Uhr abends. Eintrittspreis an der Kasse 30 Pf.

Für Gewerkschaftsmitglieder sind Karten für 20 Pf. in den Gewerkschaftsbureaus zu haben. Arbeitslose erhalten in den Gewerkschaftsbureaus Freifarten.

Verfäume niemand den Besuch!

rabel bezahlt. Der Geigenmacher besorgt sich den Rohstoff und alles andere Arbeitsmaterial selber. Die fertigen Instrumente verlauft er an den Verleger. Gegenwärtig zahlt der Verleger für die gangbarste Sorte Geigen höchstens 60 m. pro Duzend. Davon gehen 25,75 m. ab für Holz, Lad, Saiten usw., so daß 34,25 M. Berdienst bleiben. Der Stundenverdienst beträgt etwa 20 Pf. Der Ver­leger zahlt für das Dußend Geigen einen bestimmten Preis, ohne Rücksicht auf die Qualität des einzelnen Instruments. Erst beim Ver­leger werden die Geigen auf ihre Rlangreinheit geprüft und das ein­zelne Instrument entsprechend bewertet. So fommt es vor, daß eine Geige dem Verleger einen Preis bringt, der fast so hoch, in beson= deren Glücksfällen auch noch höher ist als der, den er für das ganze Dugend gezahlt hat.

Nicht siel besser sind die Zustände in der Holzspielwaren industrie des Erzgebirges und des Thüringer Baldes. Im Erzgebirge beträgt die Zahl der Heim arbeiter etwa 7500 und im Thüringer Wald etma 3000. Hergestellt werden all die schönen Spielsachen, die Kinder­herzen zum Jubeln bringen. Aber nur wenige Menschen denken daran oder wissen es, daß diese Spielfachen in engen Heimarbeiter­stuben von unglücklichen Kindern und Müttern hergestellt worden find. Manche Kinder- und Mutterträne hängt an diesen schönen Weltbekannt ist auch die Schönheider Bürstenindu­Sachen für die Kinder der Reichen. Ein Teil der Heimarbeiter be strie. Der Industriebezirk umfaßt 15 Ortschaften, wo gegenwärtig schafft sich das Holz und das andere Arbeitsmaterial selber, die anderen etwa 2000 Heimarbeiter beschäftigt sind. Es handelt sich fast Heimarbeiter erhalten beides vom Unternehmer geliefert. Im Erz durchweg um Frauen, während die Männer in den zahlreichen Bür­gebirge find Seiffen und Eppendorf, im Thüringer Wald Sonneberg stenfabriken arbeiten. Auch hier werden die Kinder zur fleißigen Mit­und Steinach die Hauptfige der Heimarbeit. Die Stundenver- arbeit herangezogen. Selbst vier und fünfjährige Kin Dienste swanten zwischen 6 und 40 Pf. im Erzgeber trifft man bei der Arbeit. Die Heimarbeiterlöhne find tariflich birge und zwischen 7 und 25 Pf. im Thüringer Wald. geregelt. Wenn der Tariflohn gezahlt wird, fann eine geübte Ein­In der Klingenthaler harmonita industrie werden zieherin auf einen Stundenlohn von 14 bis 27 Pf. fommen. etwa 5800 Heimarbeiterinnen und Heimarbeiter Einige Unternehmer tehren sich aber nicht an den Tariflohn, sie befchäftigt. Klingenthal mit seinen sechs zufammenhängenden Nach- ablent weniger, und die Arbeiterfrauen find zufrieden, wenn sie nur bargemeinden versorgt fast die ganze Welt mit Mund- und Zieh­harmonitas, Zithern und anderen tleinen Mufit instrumenten. Schätzungsweise liefert der Bezirt jährlich 30 bis 35 Millionen Stüd Mundharmonitas und etwa 1 Million Stüd Ziehharmonifas. Die Rinderarbeit ist start verbreitet; mindestens drei Bier tel der fchulpflichtigen Rinder müssen täglich mehrere Stunden bei der Heimarbeit mithelfen. Seitdem der Deutsche Holzarbeiterverband im Bezirt festen Fuß gefaßt hat, sind die Verdienstverhältnisse wesent­lich beffer geworden. Die Heimarbeiter find jetzt zum größten Teil organisiert, so daß es möglich war, die Heimarbeit

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Arbeit bekommen.

Aehnlich wie in den geschilderten Heimarbeiterbezirfen liegen die Verhältnisse auch anderwärts. Durch das Eintreten des Deutschen Holzarbeiterverbandes für die Heim­arbeiter haben deren Arbeits- und Lohnverhält niffe eine wesentliche Besserung erreicht. Aber noch überall herrscht himmelschreiendes Elend. An seiner Beseitigung zu arbeiten, ist eine Aufgabe, die zu lösen im Interesse der Heimarbeiter als auch im Interesse der Volksgesamtheit liegt.

2. Klaffe 25. Preußisch- Süddeutsche Klaffen- Lofferie. 1. Ziehungsfag Ohne Gewähr

15. Mai 1925 Nachdruck verboten

In der Vormiffagsziehung wurden Gewinne über 90 m gezogen 2 Gewinne zu 10000 m. 4138

4 Gewinne zu 2000. 118387 274244

8 Gewinne zu

6 Gewinne zu 1000 m. 30304 111506 220015 800 M. 8665 69979 147554 151876. 18 Gewinne zu 500 M. 24168 30042 69896 94672 183871 241193 247695 271050 271971

66 Gewinne zu 300 m. 5146 11883 36328 44308 50249 58864 74496 84956 95364 96659 98377 103024 106586 125715 127970 135988 151840 153645 159316 173754 174115 181546 184454 185071 190200 208703 213314 215456 221166 230369 233235 241903 259523

198 Gewinne au 180 m. 674 7331 7717 8056 8405 9876 10165 17639 19906 24958 27751 28852 33174 34920 35776 36597 38542 39159 42817 57139 57244 60534 61368 61526 63604 63619 67610 72838 72911 76519 76583 80913 82456 91918 92204 94079 95911 100140 103290 106766 110588 110752 115118 116105 116263 119644 124521 130781 132007 134696 136782 141330 141779 142246 143988 145452 145932 150433 156572 158514 161355 162206 162716 163833 166999 170409 170989 171487 179737 181746 187892 191459 192992 195143 195618 199072 201222 208626 214063 214240 215748 224877 227453 228535 235827 238318 239358 239534 239676 240773 244345 249014 249583 249637 260807 266277 273510 274704 274816

In der Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 90 m gezogen 2 Gewinne zu 100000 27. 261619

2 Gewinne zu

5000. 265625

2. Gewinne zu

3000 m. 4706

2 Gewinne zu

2000. 96805

8 Gewinne u

10 Gewinne zu 208943

800 m. 61151 70112 170194 212950 500 m. 63218 107253 135196 170136

58 Gewinne zu 300. 17046 24593 39149 44534 45201 48583 67623 73242 83510 88407 94099 96514 111279 115778 143864 155148 156812 161666 173803 184253 198407 228544 229328 233842 249302 251797 257503 258177 260966

230 Gewinne zu 180 M. 2767 6750 7757 9768 9829 10034 13819 14100 14288 15513 17588 23040 24995 25547 25812 27768 28611 29597 29932 41364 41469 44916 46065 51690 52856 53370 53454 58926 60385 60599 61509 63804 66313 71807 74856 75442 77463 77835 79341 83848 91671 96748 98846 100055 101069 104644 107561 108047 114864 115928 117270 119529 120844 126866 127053 130476 135437 137640 141303 142143 147173 148574 152254 153014 153959 154113 156272 156603 158966 161841 163203 165777 166901 170690 173286 174114 184744 186616 186897 188323 189538 190556 191376 191472 201634 202119 202281 207102 209841 214492 215701 217821 219238 220051 221441 224018 228803 229380 231235 231917 234320 240086 240278 241485 244962 252971 253083 255143 255265 257025 257608 258460 263414 268711 274576

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