Bayerisches.
Scharfgeladene Gewehre gegen Republikaner .
Ein Fortschritt ist zu verzeichnen. Bei der Tagung des Gaues Franken des Reichsbanners im Herbst vorigen Jahres in Bamberg war noch jedes öffentliche Hervortreten verboten. Kein Umzug durfte stattfinden, teine Fahnen entrollt werden, selbst die Niederlegung eines Kranzes mit schwarzrotgoldener Schleife am Dentmal der Gefallenen wurde nur gestattet, wenn nicht mehr als zwei Mann mit gingen. Und natürlich hatte man ein starkes Aufgebot schwer bewaffneter Landespolizei entsandt. Wie hätte sie fehlen dürfen!
Sie fehlte auch am letzten Sonntag in Schwabach , dem altertümlichen Städtchen, nahe Nürnberg , nicht, um der schwarzrotgol denen Feier der Bannerweihe das nötige Blau- Weiß zu geben. Ein Umzug der gesamten Teilnehmer war auch verboten, aber die ein zelnen Abordnungen durften doch wenigstens mit entrollten Fahnen vom Bahnhof in die Stadt einziehen. Und es waren nicht wenige. Republikanischer Frühling! Hunderte von Bannern blähten auf über der mehr als 5000föpfigen Menge, die herbeigeeilt war, um ihren Rütlischwur für die Republif abzulegen.
Aber wieder wie in Bamberg rollten die Kraftwagen mit Lan despolizei heran. Ohne das geht es in Bayern noch nicht. Und als fie von den Bannerleuten begeistert" mit Frei- Heil!-Rufen begrüßt wurden, ließ der Offizier halten und angesichts der Männer, die heute immer noch der sicherste Schutz der Verfassung sind die Ge wehre laden. Bayerisches, Allzubayerisches!
Das kann schon die Stirnader in Zorn schwellen. Fehlt nur noch ein Provokateur in der Masse, der einen Stein wirft und das Unglück ist da. Aber die Selbstzucht der Reichsbannerleute ist groß. Auf einer Wiese, die mit blühenden Bäumen umrahmt war und die die Masse der Bannermänner taum faffen fonnte, trog ihrer großen Ausdehnung, hielt Polizeioberst a. D. Lange eine Ansprache und nahm die Weihe des Banners vor. Sein Hoch auf die Republit wurde mit hinreißender Begeisterung aufgenommen.
Arolsen, 18. Mai. ( WIB.) Bei sehr geringer Wahl beteiligung fanden gestern in Walded die Wahlen zur Landesvertretung statt. Bon den abgegebenen Stimmen entfielen 2826 auf die Sozialdemokraten, 1028 auf die Demofraten, 5155 auf den Landbund, 1869 auf den Handwerkerbund, 530 auf den Wirtschaftsbund, 2488 auf die Deutschnationale Boltspartei und 1473 auf den Mittelstandsbund. Demnach entfallen auf den Landbund 6 Size, auf die Deutschnationale Boltspartei 3, auf die Sozialdemokraten 3, Handwerterbund 2, Mittelstands. bund 1 und auf die Demokraten 1 Gig. Ob der 17. Siz dem Landtund oder dem Mittelstandsbund zufällt, ist noch unentschieden. Da der Landbund auf deutschnationalem Boden steht, besteht eine deutschnationale Mehrheit.
Am Wannseestrand.
Das Freibad Wannseee vereinigte gestern eine große Zahl Badeluftiger, die in dem herrlichen Sonnenwetter dort Erholung suchten. Am Sonnabend hatte die Stadt Berlin , der das Freibad gehört, die Vertreter der Preffe zu einer Besichtigung eingeladen.
Die Berwaltung, die in der Tat feine Stritit zu scheuen braucht, wollte der Presse selber Gelegenheit geben, sich über die neuen Anlagen des umgestalteten Freibades zu unterrichten. Nach schöner Fahrt durch den von der Frühlingssonne überglänzten Grunewald wurden die Gäfte beim Eintritt in das Freibadgelände von dem Stadtverordneten Clajus, dem Direktor des Bades, bewillkommnet. Erschienen waren auch Mitglieder der Forstverwaltung und mit ihnen Stadtrat Wege als Dezernent und Forstdirektor Grasso. Ueber die Umgestaltung der Badeanlagen gaben Stadtrat Bege und Stadtverordneter Clajus einige Erläuterungen, und dann machten die Gäfte einen Rundgang durch das ganze Badegelände. Der Strand des Freibades Wannsee hat eine Ausdehnung, die ähnlich groß bei feinem anderen Freibad in der Umgebung Berlins ist. Auch die dem Badebetrieb dienenden neuen Bauten laffen an Geräumigkeit taum etwas zu wünschen übrig. Wie schön die schlichten Häufer aus dunklem Holz mit hellerem Mohrdach sich in die Wald- und Wasserlandschaft einfügen, das fällt dem Besucher des Freibades fofort in die Augen. Auf dem hohen ferrand stehen die Torbauten mit den Kassenschaltern. Hier findet der Besucher auch Stände zur Aufbewahrung von Fahrrädern und als eine sehr willkommene Einrichtung einen Hundezwinger, der die mitgebrachten Hunde in Berwahrung nimmt. Unten reihen sich die übrigen Gebäude aneinander, das Hauptgebäude mit Räumen für die Verwaltung und für die Gastwirtschaft, die Hallen, in denen die Badenden sich aus- und ankleiden, die Bedürfnisanstalten, die Berfaufsstände( für Milch, Obst, Wurst, Tabak). In den Gebäuden gilt wie auf dem Strande das Gebot der Ordnung und Sauber feit, ohne die ein Freibad nicht zu denken ist, und die Befolgung wird jedem Badegast zur Pflicht gemacht. Die Verwaltung des Bades findet für diese Bemühungen die wirksamste Unterstügung bei zwei schon früher aus ,, Stammgästen" zusammengetretenen Ver einen, dem Berein der Wannseeaten", von dessen Mitgliedern viele sich in einer dem Badegelände angegliederten Laubenstadt angesiedelt haben, und dem Berein der. ,, Sonnenbäder". Dank der Mitwirkung dieser Vereine und der Schwimmvereine hat das Freibad Wannsee auch einen Rettungsdienst, der mustergültig ist. Die Zahl der Rettungsmannschaften, die Stranddienst tun und die Wasserfläche unter ständiger Beobachtung halten, wird an Tagen stärksten Berfehrs bis auf 30 und manchmal sogar auf 40 gesteigert. In der. Rettungswache des Freibades steht Personal bereit, das ausgebildet ist, den Unfällen erste Hilfe zu leiften. Man darf sagen, daß im Freibad Wannsee , das früher als eine Art ,, Sodom und Gomorrha" verschrien war, jetzt Ordnung geschaffen worden ist. Die Verwaltung wünscht, den Aufenthalt an dieser Erholungsstätte den Berlinern fo angenehm zu machen, daß Freibad Wannsee ihnen fast eine Babereise erfeßen tann. Sogar an Einrichtung von Kurfonzerten" wird gedacht.
machen
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Ein Dachstuhlbrand.
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In der Nacht zum Sonntag wurde die Berliner Feuerwehr nach der Eschenallee 25 alarmiert, wo der Dachstuhl eines neuen Hauses brannte. Als die Charlottenburger Feuer. unter Leitung des Baurats Berg dort antamen, stand der Dachstuhl mit den Bodenverschlägen schon vollständig in Flammen. Diese hatten reiche Nahrung gefunden und müssen bort längere Zeit unbemerkt geschwelt haben. Erst nachdem mit vier Schlauchleitungen fräftig Waffer gegeben war, gelang es, der Flammen Herr zu werben. Die Ablöschungs- und Aufräumungsarbeiten nahmen noch viel Zeit in Anspruch, so daß die Züge erst früh morgens wieder abrüden konnten. Gleichzeitig stand
in der Windscheidtstraße 12 die Drogerie DON Togad in Flammen. Sie hatten an Drogen, Delen u. a. Waren so reiche Nahrung gefunden, daß Baurat Bapte unverzüglich mehrere Schlauchleitungen von Motorsprigen vornehmen laffen mußte, um die angrenzenden und darüber liegenden Wohnungen und Geschäftsräume zu schüßen. In beiden Fällen ist der Schaden angeblich erheblich und nur zum Teil durch Bersicherungen gebedt.
Ein Maitreffen.
Die Berliner Gewerkschaftsjugend an der Havel . An vorgeschichtlich bedeutsamer Stelle gab sich gestern beim herrlichsten Frühlingswetter die Jugendgruppe des 3d A. mit den jungen Berliner Gewerkschaftlern ein Stelldichein zu einem Frühlingsfeft. Die Römerschanze bei Potsdam war seit den ersten Bormittagsstunden das Ziel hunderter bei Lauten- und Mandolinenflang marschierender Burschen und Mädchen, die stolz ihre roten Wimpel zur Schau trugen und fröhlich in den Maientag hineins zogen. Allmählich sammelten sich auf dem früheren Ringwall der Bermanenzeit die verschiedenen Gruppen und von einem Ende Berlins zum anderen war die gewerkschaftlich organisierte Jugend pertreten. Ein buntes Treiben entfaltete sich hier bald. Hier Ge jang, dort Saitenspiel, überall frohes Lachen. Auf dem Rasen leichte athletische Uebungen. Unten am Havelftrand luden die cinten sich dann im Sonnenglanz die Jungen und Mädchen zu Wellen zum Bade. Erquickt und befreit vom Wanderftaube ver. Reigen und Tänzen, zu Sport und Spiel. Es dauerte über den Mittag, bis die legten Zuzügler innerhalb des Ringes ihr Platz chen gefunden. Dann sorgte die Festleitung für den programm mäßigen Fortgang des Festes. Gesang und Sprechchöre traten zusammen, Fiedel und Laute erzwangen sich Gehör und dann wurde das Frühlingsspiel von Osterrot aufgeführt, das mit Liebe und Geschick einstudiert war. Fast schien die Feier gefährbet, als der zuständige Förster die vom Landrat in Nauen er. teilte Genehmigung zuerst als nicht ausreichend" ansehen wollte. Offenbar hatten es übereifrigen Personen die roten Wimpel angetan, um Forstpolizei und Land. jäger zu Pferde und zu Rad den jungen Gewert fchaftlern entgegenzusenden. Den Abschluß dieser fröhIchien Frühlingsfeier bildete die Aufführung des Chorwerts Die Erlösung von Bruno Schönlant. Die tiefen Gedanken des Werkes fanden bei Käte Lindenberg und Hans Müller talentvolle Darsteller. Dann scharten sich die Gruppen um ihre bung und ein Bersprechen für die Zukunft. Banner zum Heimweg. Das Maitreffen war eine wirtsame Wer
Eröffnung der Baufachausstellung.
4. Rennent.
30000., 1600 Meter. 1. Favor( D. Schmidt), 2. Sisyphus, 3. Malatefia. Toto: 20:10. Plag: 15, 19: 10. Ferner liefen: Mardud, Hermoder, Saturn.
5. Rennen. 10400 m., 2000 Meter. 1. Jdomomeus( H. Teichmann), 2. Hormbori, 3. Habicht. Toto: 356: 10. Blag: 73, 25: 10. Ferner
liefen: Ganelon, Fundim, falsum.
mann), 2. Blad Bridge, 8. Antonor. Toto: 27:10. Blak: 13, 14, 18: 10. Ferner liesen: Bardes Bruder, Olifant , Fits und Stars, Minty Bridge, Bones, Bory.
6. Rennen. 3900 M., 1800 Meter. 1. Großinquifitor(. Thiele
7. Rennent. 2800 R., 1400 Meter. 1. Abendwind( B. Tarras), 2. Riefenstein, 8. Calderon. Toto: 34: 10. Blak: 17, 34, 27: 10. Ferner liefen: Sojo, Sportwelt, Seewarte, Mutwillig, Alarid, Miffa, Kornelius, Lichtstrahl, Distel.
Sawall gewinnt im Stadion.
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Das für den gestrigen Renntag im Stadion Grunewald zusammengestellte Programm hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Bahn wies daher guten Besuch auf. Im Vordergrund des Interesses stand das Dauerrennen über 50 Kilometer um den Angelegenheit Sawall- Lejour. Die anderen Fahrer, Juby, Großen Stadion Preis". Das Rennen selbst war eine Kruptat, Thomas, Gaffney und Wynsdau, zeigten zum Teil oft gute Fahrmomente, die aber nicht sonderlich zur Belebung des Rennens beitrugen. Sa wall, der in glänzender manier fuhr, hielt den Siegerplatz sicher gegen Lejour, dessen ebenfalls prächtige Fahrweise ben lauten Beifall des Publikums fand. Den Preis von holte sich ebenfalls Sawall. Gaffney mußte Defeft hinnehmen und ging daher als vierter Mann durchs Ziel. Den Großen Fliegerpreis von Deutschland ", ein internationales Fliegertreffen in vier Laufen, sicherte sich, wie zu erwarten, van Kempen . Nach Beendigung des 50- Kilometer- Dauerrennens gab es noch einen Unglücksfall. Der Schrittmacher Wiemerall, der feine Maschine infolge Eersperrung der Bahn mit Fahrern und motoren in den Innenraum steuern mußte, überfuhr hierbei den Manager Mai, der fleirere Berlegungen erlitt.
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Resultate: Großer Stabion Breis, 50 km: 1. Gawall in 45 min. 37 Get. 2. Bejour 310 m. 3. Gaffney 480 m. 4. Juby 1190 m. 5. Rruplat 2950 m. 6. Bynebau 3040 m. 7. Thomas 5420 m zurüd.
Preis vom Grunewalb, 30 km: 1. Gamal! 26 in. 57.3 Get. 2. Lejour 180 m. 3. Rruptat 1080 m. 4. Gaffney 1550 m. 5. Juby 1630 m. 6. Wynsdau 2350 m. 7. Thomas 4300 m zurüd.
Im Sportpalaft wurde am Sonnabend die Industrie. ausstellung für das Baufach, das Wohnungs. wesen und verwandte Gewerbe eröffnet. Die Innung: Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister ist die Ver anstalterin. Den einschlägigen Firmen soll Gelegenheit gegeben werden, ihre Leistungsfähigkeit und die Fortschritte auf dem Ges biete des Bauwesens und der Wohnungsausstattung zu zeigen. graeve 30 B. 3. Moreiti 28 B. 4. Spears 22 B. 5. Sahn 16 Buntte. Von den Firmen, die Baumaterialien herstellen, tann festgestellt werden, daß besonders bei der Fabrikation von Mauersteinen das Bestreben dahin geht, von Ton und Lehm freizukommen und die Steine unter Berwendung von Schlade, Sand und sonstigen billigen ( Abfall) Materialien, möglichst auf faltem Wege, herzustellen. Die Firmen warten mit Probebauten auf, die selbst auf dem Bretter. Congarbt( Temps). 4. Packebusch- Schenk( Concordia ). fußboden der großen Halle errichtet sind. Ueber die Güte, die Halt barkeit und die Verwendungsmöglichkeiten tönnen leiber Nichtfach leute schwer entscheiden. Die Ausstellung von Eigenbauperfahren und fyftemen, die besonders für die kleinen Siedler in Frage fämen, ist etwas start vernachlässigt. Das gerade würde die Aus ftellung aber für das große Bublifum besuchenswert machen. Die ausstellenden Firmen zeigen natürlich ihr Bestes. Es ist alles ver. treten, vom Mauer- und Dachstein, vom Türscharnier und vom Rohrhafen bis zur eleganten Marmorbadewanneneinrichtung und zur schlauchlosen Gartensprengvorrichtung. In einer nebenaus. stellung der Philharmonie werden Innenausstattungen gezeigt. Hier fehlt besonders billiger Arbeiterhaushalt. Eine von Oberbaurat Mm a hite arrangierte Hausschwamm- Sonder ausstellung intereffiert auch den Richtfachmann. Die Ausstellung ist bis zum 2. Juni geöffnet.
Großer Flieger Preis von Deutschland . 1. auf, Malfahren. 2 Runden( 5. 3, 2, 1, 0 Bunke): 1. van Rempen. 2. Moretti. 3. Hahn. 4. De Rempen,& Moretti. 5. Hahn. 3. 2 auf, 10 Runden, Bunttefahren( jede unde 5. Epears. 2. Lauf, Malfahren: 1. Degraeve. 2. Spears. 3. Dan eine Bertung. 5, 3, 2, 1, 0 p.). Gefamtergebnis: van Rempen 35, Degraepe 24, Moretti 22, Spears 18, Sahn 11 Punkte. 4. 2 auf, Handicap, 1 Stunde( 666 m): 1. Ban Rempen( 0) 47 Get. 2. Hahn( 40). 3. Moretti( 20). 4 Spears( 80). 5. Degraeve( 10 m Borgabe). Gesamtergebnis: 1. van Rempen 47 B. 2. DeBrämienrennen für Berufsfahrer, 10 km( 15 Munden): 1. Schwab 15 min., 01 Set 2 Schuls. 3. Mener. 4. Sänsler. 5. Erleben. Punttefahren für Amateure, 10 Runden: 1. Mühlbach( Krampe) 27 Punkte. 2. Buls( Argo) 16 3. 3. Longardt( Tempo) 10 B. 4. Betermann( Tempo) 8 P. 5. Balte( B.RC.) 8 Buntte 8melfigerfahren für Amateure 3 Runden( 2000 m): 1. Balte Rrehn( BR.C. 89). 2 Donath- R. Krupkat( Hermes). 3. Petermann
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Ein alter Genoffe, Franz Breuß, der zulegt in Bruchmühle bei Fredersdorf wohnte, ift durch einen Unglüdsfall aus bem Leben gefchieden. Der Berstorbene ist vor allem den älteren Neus föllner Genossen tein Unbekannter. In der Bortriegszeit mar er viele Jahre als Parteifunttionär tätig. Trogdem er megen seines politischen und gewerkschaftlichen Birkens oft gemaßregelt und aus Arbeit und Brot gebracht wurde, trat er immer wieder für seine Kollegen ein. Nach der Revolution verließ Preuß mit seiner Familie Neukölln, um fich in Bruchmühle niederzulaffen. 2le, bie ihn tannten, und es sind viele, geben dem guten Menschen und waderen Kämpfer das letzte Geleit am Mittwoch, den 19. mai, nachmittags 3 Uhr, im Krematorium Gerichtstraße.
Ein schlechter Scherz. Gestern abend geriet der Arbeiter Kurt Appelt aus der Rottbusser Straße mit feiner Ehefrau in Streit und drohte ihr mit Erschießen. Die Ehefrau flüchtete mit ihrem fleinen Kinde aus dem Zimmer. Bald darauf hörte fie drei Schüsse. Als fie darauf die Tür öffnen wollte, fand sie diese Als man dann das Zimmer mit Gewalt öffnete, verfchloffen. fand man den Ehemann schlafend in seinem Bett vor. Er hatte durch die Schüffe seine Frau erschrecken unnd Selbstmord vortäuschen wollen.
Zusammenstoß zwischen Autobus und Straßenbahn. Heute vor. mittag 12 Uhr stieß in der Potsdamer Straße unweit der Bülow. straße ein Autobus der Linie 5 mit einem Straßenbahnwagen der Linie 40 zusammen. Das Borderteil des Autobus wurde start beschädigt und der Wagen mußte abgeschleppt werden. Personen wurden nicht verlegt. Es entstand eine viertelstündige Berkehrsstörung.
Der neue Berliner Sender in Wihleben wird voraussichtlich Ende Mai in Betrieb genommen werden; die Antennen. anlage ist fertiggestellt, jedoch wird der Ausbau des Antennenmastes zu einem Aussichtsturm erst zur Deutschen Funkausstellung 1925, die in der Zeit vom 4. bis 13. September stattfinden soll, fertig
werden.
Die Stadtverordnetenverfammlung hat in dieser Woche eine außerordentliche Sigung am Dienstag um 6 Uhr. Am Donners. tag wird wegen des Himmelfahrtstages teine Sigung abgehalten.
Dampferzufammenstoß bei Le Havre . In dichtem Nebel ist der deutsche Dampfer Mira" bei Le Havre mit einem Die Mira" franzöfifchen Dampfer zusammengestoßen. wurde beschädigt, wird aber die Fahrt nach Hamburg fortjeßen
fönnen.
100 Personen bei einem Hauseinffurz getötet. In der Ortschaft ug beby im Rautasus stürzte während einer georgischen Hochzeit ein Haus ein, in dem sich 400 Menschen befanden. Ungefähr 100 Personen fanden den Tod unter den Trümmern, viele wurden schwer verlegt. Bis jetzt wurden fünf Leichen geborgen.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
7. Kreis Charlottenburg . Heute abend, pünktlich 7%, Uhr, im Charlottenburger Rathaus, Zimmer 1, wichtige Frattionsfigung mit den Bürgerbeputierten.
Sport.
Rennen zu Hoppegarten am Sonntag, den 17. Mai.
1. Rennen. 2800 m., 1400 meter 1. Frobfinn( V. Esch), 2. Mais prinz, 8. Marquis. Toto: 50: 10. Blat : 27, 61: 10. Ferner Hefen Feuergeift, Hochstapler, Lederstrumpf.
2. Rennent. 3900 M., 1600 Meter. 1. Sermeo( B. Thielemann), fiefen: bol, Menelauts, Elfenbein, Brimas, Myron, Mantinea , Königl. 2. La Bourreo, 3. Lump. Toto: 27: 10. Blag: 17, 77, 78 10. Ferner Hoheit, Dama.
3. Rennen. 3900 90, 1200 Meter. 1. Memnon( D. Schmidt), 2. Domglode, 3. Dottor Mabule. Toto: 24: 10. Plat: 11, 11, 18: 10. Ferner liefen: Difels, Dsena, Tiresias , Samtidatle.
Gewerkschaftsbewegung
Der Gewerkschaftskongreß.
Der am Montag, den 31. August, in Breslau im Gemertschaftshaus beginnende 12. Kongreß der Gewerkschaften Deutsch lands hat folgende Tagesordnung:
1. Wahl der Rongreßleitung und der Kommiffionen. 2. Bericht des Bundesvorstandes.
3. Die Sozialgeseggebung in Deutschland .
4. Die Organisationsfrage.
5. Die Wirtschaft und die Gewerkschaften:
b) Die Wirtschaftsdemokratie.
6. Beratung der Bundesjagungen.
7. Wahl des Bundesvorstandes. 8. Erledigung sonstiger Anträge.
Kommunistische Bauernfängerei.
Durch Handzettel und durch Anzeige in der R. F. wird zu einer Betriebsversammlung morgen, Dienstag, nachmittag eingeladen. Als Tagesordnung haben die Kommunisten bie Lage in der Berliner Metallindustrie vorgesehen, ferner: Die monarchistische Gefahr. Wer folche Gefahren plan. mäßig heraufbeschwört, mie die Partei der Thälmann - Wähler, ist cm ehesten berufen, darüber zu räfonnieren und zu resolutionieren. Schließlich wäre das Sache der Kommunisten bas Geschrei hinterher.
Es ist aber eine bewußte Irreführung, wenn in der Einladung der Saz steht: Referenten: Bertreter des DGB., der SPD. und der KPD ."
Bersonen, die in der Versammlung etwa als Vertreter des DGB. und der SPD. ausgegeben werden, machen diese Bertretung auf eigene Faust, im Auftiage der om. munisten im den Schminde! noch zugkräftiger zu machen, ist als Einberufer der Versammlung an erfier Stelle der Betriebsrat der AEG. Turbine" genannt. Dem Betriebsra: winten die fertiggedruckten Einladungszettel vorgelegt, be vor man ihm von der Absicht Mitteilung machte, ihm vor die Agitetionstarre der KPD. zu spannen. Der Betriebsrat haf feine Zustimmung nicht gegeben, die übrigen Einberufer find oppofitionelle Betriebsräte".
Unsere Genossen, insbesondere die in den Moabiter Betrieben beschäftigten metallarbeiter, müssen diese Bauernfänger, die schon mit solchem Schwindel operieren, um nur eine Agitationsversammlung voll zu bekommen, hübsch unter sich lassen. Diese Bersammlung dient wie alle ähnlichen ihrer Art lediglich der Beschimpfung der SPD. und des ADGB. , der Stimmungsmache für die Partei der Hindenburg- Wahlhelfer.
Streit in den Efha- Werken.
Das gesamte gewerbliche Personal der Fabrit der Briger Rnoblindhen"( Efha Werte) steht seit Sonnabend, den 16. Mai, im Abwehrstreit. Um allen eventuellen Falschmel bungen von vornherein die Spige abzubrechen, sei der gesamten Groß- Berliner Bevölkerung folgendes mitgeteilt:
Anfang Januar 1925 tünbigte die Firma ben Manteltarif, um einen ganz wesentlichen Abbau der sozialen Be ftimmungen vorzunehmen und um die Sonntagsarbeit einzuführen.
4% Monate verschleppte die Direttion die Ber handlungen, troßdem die Belegschaft weitgehende Zugeftändnisse in sozialer Beziehung machte, um den für sie günstigeren Zeitpunkt abzupassen und dann noch weitere Berfchlechterungen einzuführen.
Die im Zentralverband der Fleischer und im Bentralverband der Maschinisten und Heizer organisierte Beleg schaft ist nicht gewillt, sich den Achtstundentag nehmen und weiteren Abbau der sozialen Bestimmungen gefallen zu lassen. Einmütig legte fie deshalb die Arbeit nieder.
Arbeiter, Hausfrauen, übt Solidarität! Die Streitleitung. Teit
Die Hochbahn will endlich verhandeln. Eine Bollversammlung des technischen Bersonals der Hochbahn befaßte sich am Sonnabend nach einem eingehenden Bericht von bewegung und deren im Borwärts" bereits gekennzeichneten BerStrobel, bes Bertreters des Belehrsbundes, mit der Lohnschleppung durch den Arbeitgeberverband und die Hochbahndirektion. Gefordert ist eine Erhöhung der Stundenlöhne um 20 Pfennige. Endlich hat man fich bereit erflärt, am Mittwoch
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