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Ein Wüstling. Nochmals die Rote- Kreuz- Wache am Schlesischen Bahnhof . Großes Aufsehen erregten im vorigen Jahre die Enthüllungen fiber dunkle Vorgänge bei der Dienststelle des Roten Kreuzes am Schlesischen Bahnhof , die zur Verhaf­tung des Roten- Kreuz- Kommissars Julius Jeschte führten, und in deren Berlauf auch noch weitere sittliche Verfehlungen des Sa­nitätsfolonner.führers Nüssen aufgedeckt wurden. Der letztere war schon vor einiger Zeit wegen Verfehlungen gegen männliche Pflegebefohlene abgeurteilt worden; die bei ihm in großen Mengen aufgefundene Liebesforrespondenz bildet aber noch den Gegenstand weiterer Strafverfolgungen.

Jeschte wurde erneut dem Schöffengericht mitte vorgeführt, um fich wegen Vornahme unjittlicher Handlungen durch Ge­maltanwendung an einer minderjährigen, sowie wegen Betruges, Unterschlagung und Urkundenfälschung zu verantworten. Wenn auch in der Dienstwohnung Jeschkes Orgien mit meiblichen Persanen, die er zusammen mit einem Freunde Dr. Anders vorgenommen hat, zur Sprache tamen, so ließ sich nicht nachweisen, daß er mit den seiner Obhut anvertrauten Pfleglingen des Roten Kreuzes strafbare Handlungen vorgenommen hat. Er batte die Leitung der Kindertransporte, die über Berlin gingen und und begleitete verschiedentlich Züge von Mädchen als Führer. Bei einer derartigen Gelegenheit hatte ihm ein Beamter des Bahnhofs zu einer Fahrt nach Helgoland seine 15% jährige Tochter anvertraut. Dieses Amt väterlicher Obhut hat Jeschke jedoch in freventlicher Weise mißbraucht. In Helgoland angekommen, nahm er das junge Ding in eine Diele mit, machte es mit Süßwein Letrunten und verging sich dann auf seinem Zimmer an dem Sinde. Bei der Rückkehr auf dem Bahnhof in Berlin verabschiedete Jich das Mädchen von dem Lüstling, der bezeichnenderweise sich furz vorher verlobt hatte, mit den Worten: Ich hoffe, Sie nie. mals wiederzusehen." Einen Monat gelang es ihr auch, sich Sefchte fern zu halten. Durch einen Trid wußte dieser aber, das Sind an sich zu locken. Er bat nämlich eines Abends den Bater, ihm Jeine Tochter zur Erledigung einiger dringender Schreib. maschinenarbeiten zur Verfügung zu stellen. Benn auch freäubend, so ging das Kind hin, da die Scham es abhielt, fich Dem Bater zu offenbaren. Jeschte versuchte nun wieder, das Mädchen in feine Gemalt zu bringen. Die Borgänge im Zimmer hatte eine Angestellte des Roten Kreuzes, der sich Jeschte auch schon mit un­züchtigen Anträgen genähert hatte, aufmerksam gemacht und die Beugin beobachtete die Vorgänge durch das Schlüsselloc. Das Gericht hatte die schmierige Frage zu prüfen, ob der Angeklagte mit Gewaltanwendung gehandelt hatte, oder ob das Kind, wie es der Angeklagte darzustellen versuchte, den Künsten eines Berführers ins Garn gelaufen fei. Er behauptete nämlich, daß alles im Ein.

in dem Raffenraum der Stationstaffe am 300 gefesselt vorgefunden worden. Man war durch einen Brand im Kaffenraum aufmert­sam geworden. Münch behauptete, daß eine Firma, die mit der Eisenbahndirettion in Geschäftsverbindung steht, und für die er bereits früher Gelder hatte auszahlen müssen, am Neujahrstage furz vor Dienstschluß angerufen hätte, ob er ihr eine Summe von 60 000 Mart auszahlen fonne, für die angeblich schon eine An­weisung der Behörde vorliege. Es feien dann zwei Männer ge­tommen, das Geld abzuholen und hätten den Raub ausgeführt. Um die Tat zu verdecken, hätten sie im eisernen Ofen einen Brand an zulegen versucht, indem sie vor und in demselben die Kassen und Geschäftsbücher häuften. Das Schöffengericht hatte in der Erzählung des Angeklagten einen erdichteten Roman erblickt, durch die Selbstfesselung und die Verbrennung der Bücher und Belege habe Münch seine Unterschlagungen verdecken wollen. Gegen die ertannte Strafe von zwei Jahren Zuchthaus hatte Münch durch Rechtsanwalt Ramece Berufung eingelegt. Auch vor der Berufungs­ftraftammer blieb Münch bei seiner ursprünglichen Darstellung. straftammer blieb Münch bei seiner ursprünglichen Darstellung. Das Gericht tam jedoch zu einer Verwerfung der Berufung, so daß es bei der Strafe von zwei Jahren Zuchthaus bleibt.

Profesikundgebung

Freitag, den 22. mai, abends 71%, Uhr, im Pahenhofer- Aus­schant( Bockbrauerei), Fidicinftraße 2-3.

Tagesordnung:

Der Aufwertungsbetrug.

Der Berrat der Deutschnationalen an den kleinen Gläubigern und Sparern.

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Referenten: Die Mitglieder des Reichstags: Hugo Heimann, Berlin Dr. Paul Hertz, Berlin Wilhelm Keil , Stuttgart . Bezirksverband Berlin der SPD .

Soll Berlin ohne Frischobst bleiben?

Ein Kapitel zum Kampf gegen den Straßen- und Markthandel Nur noch eine furze Spanne Zeit und Berlin , wie alle Groß städte, werden von Frischobst überschwemmt, das feine Lagerung verträgt. Es liegt im Intereffe der Boltsgesundheit, dafür zu sorgen, daß fein Pfund des Obstes der Gefahr des Ver derbens ausgesetzt wird. Eine hierfür verantwortliche Stelle gibt es leider nicht. Wenn aus diesem Grunde Behörden und Kommunen

zu schaffenden Spiel- und Sportplages vorlegen. Die Begründung fagt, daß im Bezirt Neutölln bisher nur 223 000 Quadratmeter Spielfläche vorhanden waren, das sind pro Einwohner dieses Bezirkes nur 0,8 Quadratmeter. Teile dieser viel zu geringen Spielfläche werden in absehbarer Zeit den Spielen­den entzogen werden, weil sie Bauland sind. Schon vor Jahren ver fuchte das Bezirksamt Neukölln, einen Teil des Tempel= hofer Feldes zur Verwendung als Spielplaß zu pachten. Jetzt hat die Stadt Berlin einen Streifen der östlichen Hälfte gepachtet, der bei 500 Meter Breite einen Flächeninhalt von rund 760000 Quadratmeter hat. Nach dem vom Be­zirksamt Neukölln aufgestellten Entwurf foll zunächst der südliche Teil des zu schaffenden Sportplages, das Gelände zwischen Ring­bahnstraße und Grüner Weg, ausgebaut werden. Geplant ist eine stadionartige Anlage und drei andere Uebungsflächen. Für diese lebungsflächen ist Tennenboden vorgesehen und nur der Innen­raum der Kampfbahn soll Rasen erhalten. Die Kosten. der ganzen Anlage find auf 700 000 bis 800 000 m. veranschlagt. Für das lau fende Rechnungsjahr sollen zunächst 100 000 m. verausgabt werden. Beabsichtigt wird, die Arbeiten baldigst in Angriff zu nehmen.

Familiendrama in Kolonie Grunewald . Mord- und Selbstmordversuch eines Kommerzienrats.

Der 48 Jahre alte Kommerzienrat Adolf Kühn in der Ilmenauer Str. 11 in der Kolonie Grunewald hat am Eonntag abend versucht, seine Frau und sich selbst durch Revolver schüsse zu töten. Kühn ist der Leiter der Chemischen Agri­tulturmerte, C. A. Kühn, Berlin- Grunewald, die sich mit der Herstellung des befannten Batteriendüngers Nitragin" beschäf tigten. Am Sonntag abend gegen 7 Uhr hörten Hausangestellte ous den Wohnräumen mehrere Schüsse fallen. Sie eilten hinzu und sahen beide Ehegatten schwer verlegt am Boden liegen. Rommerzienrat Rühn hatte seine Frau durch drei Schüsse und danach sich selbst durch zwei Kopfschüsse schwer getroffen. Die beiden Verletzten wurden in das West- Sanatorium gebracht. Der Zustand der Frau Kühn hat sich troh der gefährlichen Verletzungen gebeffert, so daß man hoffen tann, sie am Leben zu erhalten. Die Berwundungen ihres Ehemannes sind jedoch so be= sorgniserregend, daß man an feiner Wiederher. ftellung zweifeln muß. Für die furchtbare Tat fehlt zunächst jede Erklärung.

perſtändnis mit dem Kinde geschehen sei. Das Gericht glaubte jedoch meten als bisher, so tönnte das von der Bevölkerung nur begrüßt Republikaner dieses Bezirks hatten es sich nicht nehmen laſſen, recht

werden.

der Zeugin, die den besten Eindrud machte, im vollen Umfange. Der aweite Teil der Anflage betraf Fälschungen, die Jeschke begangen Ein sehr wichtiger Faftor, wenn nicht gar der wichtigste, ift hatte, indem er falsche Quittungen über Auslagen für das Rote Sereuz ausgestellt hatte. Es handelt sich dabei nur um geringe in dieser Beziehung der Straßenhandel. Als ältestes Ge­Beträge. Jeschte war übrigens vor seiner Anstellung als Rater. werbe, hat er sich im Laufe der Jahrzehnte zu einem Boll Kreuz- Kommissar Oberzollsetretär gewesen, und hatte beim gewerbe entwickelt, hat aber ebenso auch ein Heer von Feinden Zollamt Neukölln Amtsunterschlagungen begangen, die feine Ent- vereinigungen, sehr häufig in Verbindung mit den Han gegen sich. In neuerer Zeit sind es die Einzelhandels. laffung und Verurteilung zur Folge gehabt hatten. Während Staats- dels- und Industriekammern, die versuchen, den kleinen anwaltschaftsrat Polzin Zuchthausstrafe gegen den Kindesverführer Straßenhändlern ihre Eristenz streitig zu machen. In Berlin beantragte, vertrat Rechtsanwalt Dr. Halpert den Standpunkt, daß eine Gewaltanwendung nicht einwandfrei nachgewiesen sei. Das treffen in der Hochsaison täglich Hunderte von Waggons Schöffengericht hielt den Angeklagten für schuldig, billigte ihm aber mit je ca. 100 3tr. Frischobst und Gemüse ein. Nach toh des schnöden Vertrauensbruches und feines unmoralischen Ber­einer Statistit, die auf der Tagung der Dbftengroshändler wieder haltens mildernde Umstände zu. Die Strafe lautete auf ein Jahr gegeben wurde, wurden durch den Straßenhandel etwa 70 neun Monate Gefängnis. Sechs Monate tamen auf die bis 80 Broz, der angerollten Obstmengen umgefeßt. Intersuchungshaft in Anrechnung. Der Haftentlassungsantrag des Diese Tatsache beweist die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung des ngeflagten murde abgelehnt. Straßenhandels zur Genüge und es wäre zu erwarten, daß jede fleinliche Einschränkung des Straßenhandels vermieden wird. Seit fängerer Zeit führen die Straßenhändler einen harten Kampf um ihre Eristenz. Ueber die Proteftversammlungen, welche durch ihre Organisation, den Reichsverband ambulanter Gewerbetreibender Sig Berlin, einberufen, wurde an dieser Stelle wiederholt berichtet. Es fann nicht angehen, daß ein Gewerbe, welches in steuerlicher und volkswirtschaftlicher Beziehung alle Voraussetzungen erfüllt, einfach erdrosselt werden soll. Genau wie gegen den Straßenhandel, wird in lezter Beit gegen den Martthandel Sturm gelaufen. Die fleinen selbständigen proletarischen Existenzen, welche als schnellster Weiterleiter von Waren, ebenso auch als preisregulierender Faftor sich Beliebtheit bei der Bevölkerung erworben, sollen erdrückt, egiftenzlos gemacht werden. Derartige Anträge liegen im Reichstag und auch in den einzelnen Landtagen vor. Ebenso haben verschiedene Handelskammern in schärfster Form gegen den Straßen- und Markt handel Stellung genommen.

Ein unheimlicher Keller?

Die Straßen- und Markthändler werden im gegebenen Mo. ment die Bevölkerung zum öffentlichen Protest durch ihre Organisation, den Reichsverband, anrufen und erwarten weiteste Unterstützung.

Die Hausbewohner fordern polizeiliche Untersuchung. Bei dem Explosionsunglüd, das am Mittwoch vergangener Moche im Heizungsteller des Hauses Prenzlauer Allee 87 passierte und bei dem der zwanzigjährige Sohn des Hauswarts ums Leben tam, fonnte, wie wir damals schon berichteten, die Feuerwehr tie Ursache der Explosion nicht einwandfrei feststellen. Die Heiz aalage war intakt; die Feuerwehr stellte lediglich einen starten Ge uch non verbranntem Lad fest und folgerte daraus, daß eine Explosion irgendeiner Ladverdünnungsflüffigkeit stattgefunden habe. Wie fich nunmehr zweifelsfrei ergeben hat, ist das Unglück auf die Explosion von Granatzündern und Sprengtapseln zurückzuführen. In demselben Keller, in dem fich der Heizkessel befindet, hatte bis vor furzem eine Alteisenhandlung ihre Lager räume. Die Mieter hatten Gelegenheit, festzustellen, daß auch Granaten und andere Munition ausgeschlachtet wurde. Kurz nach dem Unglüd fand die Polizei einen Baschtübel voll mit Zündern und Sprengkapseln in dem Keller und so ist bie Bermutung zur Gewißheit geworden, daß der junge Mensch bei feiner Heizertätigkeit sich einige Stüde angeeignet und damit Der sommerlich warme Sonntag brachte einen An sturm von perbotenerweise hantiert hat, wobei die Explosion erfolgte. Mert Ausflüglern auf die Verkehrsmittel. Im Stadt, Ring- und mürdigerweise hat die Polizei die aufgefundenen Mn- Borortverkehr der Reichshauptstadt sind ungefähr 1,8 millionen nitionsvorräte aber erst am Tage nach dem Un Einzelfahrten unternommen worden; dazu famen noch clüd in Sicherheit gebracht. Die Mieter des Hauses 350 000 Fahrten auf Beitkarten, so daß die Zahl von zwei find dadurch start beunruhigt worden. Sie sind der Auf- Millionen überschritten worden ist. Besonders start war der faffung, daß auch jeht noch in den ausgedehnten Reller. Freibadvertehr: Nach Grünau wurden 80 000 Fahrten un räumen irgendwo gefährliche Munition verstedt ternommen, nach Nicolassee zum Freibad Wannsee 50.000, nach Tiegt, die, durch irgendwelche Zufälligkeiten zur Explosion gebracht, Friedrichshagen 40 000, nach Rahnsdorf 20.000 usw. Auf den wei Las ganze Haus gefährden könne. Die Polizei hat sich den An- teren Strecken, die noch mit Sonntagsrüdfahrtarten benutzbar find, tragen des Hausbesizers und der Mieter auf eine nochmalige Refo 3. B. auf der Stettiner Bahn( nach der mecklenburgischen Seen­rifion des Kellers bisher verschlossen. Die Mieter sehen in der platte) verfehrten Vorzüge von fast unübersehbarer Länge. Fast Flucht in die Deffentlichkeit einen legten Ausmeg. Sie verlangen alle rüctehrenden Ausflügler waren mit Fliederbüschen, ja mit unter allen Umständen die restlose Auftlärung der etwas duntien liedersträuchern beladen, die sie als Trophäe des herrlichen Sonn Munitionsangelegenheit. tags heimbrachten.

Zusammenstöße mit Kommunisten.

2 Millionen Fahrkarten am Sonntag.

Spiel- und Sportplah auf dem Tempelhofer Feld.

Der Plan, einen Teil der unbebauten öftlichen Hälfte des Tem pelhofer Feldes für Spiel und Sport zu sichern, hat seit Jahren das Bezirksamt Neukölln und später den Magistrat Berlin beschäftigt. Die Bemühungen haben endlich zu einem Ergebnis geführt, und der magistrat fann jetzt den Stadtverordneten einen Entwurf des dort

Das Rundfunkprogramm.

Dienstag, den 19. Mai.

Die Kommunisten veranstalteten am gestrigen Nachmittag an lößlich der Ueberführung des in der Festungshaft in Gallnom gestorbenen Sohnes des Landtagsabgeordneten Menzel eine De­monstration. Um 3 Uhr fammelten sich die Abteilungen des jo­genannten Roten Fronttämpferbundes fomie größere Mengen der Frauen und Jugend am Stettiner Bahnhof, wo der Zug mit der Leiche des Berstorbenen anfam. Bor dem Hause der fommunistischen Zentrale fand eine Trauerfeier statt. 2uf dem Rückweg zum Anhalter Bahnhof , von wo aus der Sarg nach Halle übergeführt wurde, tam es zu 3usammenstößen mit der Polizei. So war die Schutzpolizei an der Mödern brüde gezwungen, gegen die Kommunisten vorzugehen. Als an der Charlottenstraße stärkere Abteilungen des Frontfämpferbundes ner­fuchten, die Bannmeile zu durchbrechen, wurden die Züge durch Bereitschaften der Schutzpolizei aufgelöst und abge= lingsfürsorge", 4. Vortrag: Neuregelung des Hebammenwesens. drängt. Gegen 6 Uhr bewegte sich ein Zug von etwa 600 Kommu­nisten, vom Anhalter Bahnhof tommend, nach der Lindenstraße. Vor dem Haufe des Bormärts" wurde ein fleiner Spaftafel veranstaltet. Als neueste Errungenschaft im Wettschimpfen rief man dreimal im Rhythmus Pfui Deibel". An der Hollmannstraße fam es dann zu einem Zusammenstoß mit einem Auto des Polizei überfalltommandos. Ein Demonstrant wurde verhaftet, während die anderen Miene machten, das Auto zu stürmen. Hier entwickelte fich eine furze Schlägerei, die aber ohne erheblichere Folgen blieb. Es sollen eine größere Anzahl Giftierungen vorgenommen morden sein.

Der Raubüberfall auf der Stationskaffe am Zoo. Zum zweiten Mate beschäftigte sich das Landgericht II mit bem angeblichen Raubüberfall auf der Stationstaffe am 300. Wie erinnerlich mar der Eisenbahnobersekretär Münch am 1. Januar

8 Uhr

Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.30 Uhr abends: Humoristisches Funkallerlei( Georg Bamberger). 7-7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7 Uhr abends: Abteilung Heilkunde. Dr. Schweers: Mutterschutz und Säug­7.30 Uhr abends: Abteilung Literatur. Dr. Max Freyhan: Das moderne Drama". 1. Vortrag. Einleitung: Von Ibsen , Haupt­abends: Sendespiele. Abteilung: Schauspiel. Leitung: Alfred mann zu Wedekind und Strindberg bis zu den Neuesten". Braun. XVIII. Veranstaltung: Wintermärchen", von Shakespeare . Musik von Humperdinck . Dirigent: Dr. W. Buschkötter. Berliner Funkorchester. Leontes. König von Sizilien : Friedrich Kayẞler ; Hermione, seine Gemahlin: Else Heims ; Mamillius und Perdita, Kinder des Königs; Antigonus, Camillo, Cleomenes. Dion, vor­nehme Sizilianer; Paulina, Antigonus Gemahlin; Emilia, Kammer­frau der Königin; Polyxenes, König von Böhmen; Floritzel, sein Sohn; Archidamus. am Hofe des Königs; Antolycus, ein Spitz­bube; ein alter Schäfer: sein Sohn; Herren vom Hofe und sizilianische Edelleute; Hofdamen; ein Beamter und mehrere Gerichtsdiener; ein Kerkermeister; ein Matrose: Mopsa und Dorca; Schäferinnen; Schäfer; Knechte. Die Zeit als Chorus. Szene: Sizilien und Böhmen . Anschließend: Dritte Bekannt­gabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

Bannerweihe der Reichsbannerkameradschaft Kreuzberg . Die Kameradschaft Kreuzberg des Reichsbanners Schwarz­Rot- Gold beging am Sonntag das Fest der Bannerweihe. Die auffällig an diesem Tage die Reichsflagge zu zeigen. B sonders die Naunynstraße tat fich hierbei in glän. zender Weise hervor. In den Mittagsstunden sammelten sich die Kameradschaften auf dem Mariannenplatz zum gemein­famen Umzug. Die Beteiligung war sehr gut, hatten sich doch etwa Mehrere Musikkapellen begleiteten den stattlichen Zug, der oft leb­3000 bis 3500 Reichsbannerfamera den eingefunden. hafte Ovationen auslöfte. Trotz der frohen Stimmung gedachte man hierbei innerlich eines teuren Toten: Erich Schulz! Dieser Blutzeuge der Republik , der am Sonnabend vor der Wahl des Reichspräsidenten fein Leben für die demokratische Idee ließ, war tatträftiges Mitglied der Kameradschaft Kreuzberg .... Auf dem Platz vor der Melanchthon- Kirche wurde die Fahnenweihe vorgenommen. Der Festredner, der demokratische Landtagsabge ordnete Riedel, zeichnete die Geschichte der schmargrotgoldenen Fahne. Der verstorbene Reichspräsident Friedrich Ebert war es, der unter diefen Farben das Deutsche Reich vor dem Zerfall bewahrie. Nach Beendigung der Weihe zog der Zug, der unter. ftüht wurde durch zahlreiche Kameraden aus der Brovinz, zum Bod", wo fich ein famerabschaftliches Bersammensein anschloß. Hier sprach noch der frühere Relchswirtschaftsminister Genosse Robert Schmidt. Ernste und heitere Darbietungen füllten den Nachmittag und den Abend aus. Die Kameradschaft hat am Sonn­tag bewiesen, daß die schwarzrotgoldenen Farben auch im Bezirk Kreuzberg immer zu finden fein werden.

Bolfspark Jungfernheide. Das Bezirksamt Charlottenburg teilt mit: Das Schwimmbad hat den Betrieb für dieses Jahr wieder aufge= nommen. Die Einrichtung ist durch den Bau zahlreicher Garde robenzellen vervollständigt worden. Im Gartentheater werden voraussichtlich von Pfingsten ab regelmäßig Theatervorstellungen, Konzerte und sportliche Beranstaltungen dargeboten werden.

Ueber Die Bernfragen der Defferreichischen Schulreform hält der Direktor der Defterreichischen Bundeserziehungsanstalt in Wiener Neustadt , Dr. 2. E. Tesar, am 19., abends 7%, br, im Friedrich- Wilhelm- Gym­nasium, soch str. 13, einen Vortrag. Jedermann eingeladen, Unlofien­beitrag erbeten.

Der Botanische Garten in Berlin- Dahlem ift am Himmelfahrtstage und am 1. und 2. Pfingsfeiertage von morgens 10 Uhr bis 7 Uhr abends bei freiem Eintritt geöffnet. Die Schaugewächshäuser sind von 2 bis 6 Uhr geöffnet. Kinder unter 6 Jahren haben feinen Zutritt.

Die Kernfrage der österreichischen Schulreform behandelt Genosse Dr. 2. Zejar, Direttor der österreichischen Bundes- Erziehungsanstalt in Biener Neustadt, am Dienstag, 19. Mai, abends 7, Uhr, in der Aula des Friedrich Wilh.- Gymnafiums, Kochstr. 13, in öffentlicher Versammlung. Außerdem sprechen Genosse Richard Schröter über Berliner Schul reform und Lehrer H. Kölling über: Der Kampf um die Grundschule. Jedermann eingeladen. Einberufer: Bund entschiedener Schulreformer. Wetter für Berlin und Umgegend. Fortdauernd heiter, troden und warm bei frischen östlichen Winden. Für Deutschland . Im Westen strich­weiße Gewitterregen und im Dften weiterhin troden.

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Ungeheuerer Waldbrand.

Mehrere Dörfer bedroht.

Am Montag brach im Friedrichswalder Forst zwischen Aldamm und Gollnow bei Stettin , im südlichen Teil des Kreises Naugard ein Waldbrand aus, der sich infolge des starken Windes mit rasender Geschwindigkeit ausbreitete. Der Wind trieb das Feuer eine Strede von etwa 13 Kilometer in einer Breite

LAX

-und macht frohe Stimmung.