Einzelbild herunterladen
 

Opfer der Not.

Die Bluttat auf der Bernauer Feldflur.

November 1923. Die Inflation ist auf ihren Höhepunit an gelangt. Menschen schreien nach Brot. Wissen nicht, ob sie morgen zu essen haben werden. Aus allen Eden der elenden Behausungen gloßt der Hunger entgegen. Auf den Feldern steht zum Brechen voll das Korn fremdes Korn. Darbende helfen sich so gut fie Pönnen. Tausende ehrlicher braver Menschen holen sich bei Nacht­zeit von fremden Feldern Korn! Eines Morgens steht's an allen Litfaßsäulen Berlins  : Mord am Gutsinspektor Baschte 5000 Mr. Belohnung".

-

Drei Menschen wußten um diesen Tod und schwiegen. Den Arbeiter Wesner trieb es, sich der Polizei zu stellen, wenn aber die Frau zu weinen begann, gab er es auf. Sein Arbeitsfollege Eduard Ballat ging ihm stets aus dem Wege, sobald er ihn Pommen sah. Dessen Bruder Karl sagte zu ihm fein Bort. Ein halbes Jahr war vergangen. Die Polizei ruhte nicht. Hun derte von Felddieben wurden befragt. Weder die Fußspuren noch der halb zerschossene Knopf die einzigen Spuren, die die Täter hinterlassen hatten, wollten passen. Auch Besner wurde geladen. Seine Bekanntschaft mit Wall at wurde festgestellt und fiehe da, dessen Rock schmückte ein neuer Metallfnopf, zu ben anderen paßte der angeschossene Knopf. Wallat war geftändig, mit seinem Bruder Karl und Wesner dabei gewesen zu sein. Wie war aber nun die Tat geschehen? Es war Sonnabend, 20. No­vember 1923. Sie hatten sich verabredet, nach Bernau   zu fahren und dort vom Felde Korn zu holen. Zu Hause gab's nichts zu effen. 3weimal waren ihnen solche Fahrten geglückt. Sie führten felbstverfertigte Dreschflegel mit sich. Doch faum hatten sie das Feld betreten, als es ihnen entgegentlang: Hände hoch! Guts­inspektor Baschte und sein Begleiter durchsuchten sie, fanden die Dreschflegel. Ihre Bitten, fie laufen zu lassen, fruchteten nichts. Unter der Begleitung von Baschte marschierten sie nun über die Felder hinweg der Chauffee zu, die zum Dorf führte. Hier auf der Chaussee geschah das Unglück. Besner und Eduard Wallat gingen lints von Baschte, Karl Wallat ging vor ihm. Er drehte sich um und bat: Lassen Sie uns frei, wir haben ja schon Ihr Grundstück Derlassen." Schon aber ging ein Schuß aus dem Browning Baschtes los und traf Karl Wallat, ein zweiter verwundete ihn am Daumen, der dritte schlug in den Rücken des bereits liegenden ein. Besner sprang hinzu, um weitere Schüsse zu verhindern. Er er­Bielt aber selbst einen Schuß und fiel mit Paschte zusammen zu Boden. Eduard Wallat lag bereits von einem Schuß hin­gestreckt. Besner rief dem Eduard zu, er solle es verhindern, daß Baschte nun den Karabiner von der Schulter nehme. Eduard er­greift einen Stein und wirft nach Baschte, läuft dann mit Wesner Savon, Rarl bleibt noch einen Augenblid zurüd, beide sehen, wie er fich bückt, auf Baschte einschlägt, hören, wie der zwei­mal aufftöhnt. Dann bewegen sie sich, aus ihren Wunden blutend, mühsam dem Bahnhof zu und fommen unbemerkt in Berlin   an. Der große Stein, etwa 35 Pfund schwer, liegt auf dem Richtertisch.

Seitdem faßen fie fast ein Jahr im Gefängnis. Karl ist schwer erfranft, fann auf die Fragen des Borsigenden feine Antworten geben, schüttelt sich lautlos vor Schluchzen. Das Er­lebnis laftet schwer auf ihm. Die anderen beiden erzählen frei, wie bas Unglück geschah. Was können sie dafür, daß ohne ihr Butun Karl den Gutsinspektor erschlug. Karl ist leicht verwirrt, leidet an Nervenanfällen. Auch während der Militärzeit war er ein Jahr im Krankenhaus und hat Rente erhalten. Der psychiatrische Sachver ständige erflärf ihn aber für zurechnungsfähig. Der Staatsanwalt beantragt je 11 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverlust für Besner und Eduard Wallat, 12 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Chroerluft für Karl Wallat. Rechtsanwalt Fren sagt mit Recht, daß er ebenso bestürzt sei megen der Tat wie wegen des Straf antrags.

Das Gericht verurteilte Karl und Eduard Ballat zu Techs abren bam. vier Jahren Zuchthaus und zu je fünf Jahren Ehrverlust, Besner zu zwei Jahren Gefängnis.

Explosion in einer Feuerwerksfabrik.

Drei Arbeiterinnnen schwer verletzt. Begen einer gefährlichen Explosion, wobei Menschenleben in großer Gefahr schwebten, wurde die Berliner Feuerwehr am Dienstag nachmittag in der 6. Stunde nach Hohenschön. haufen, Weißenfeer Weg 61/3, alarmiert. Dort befand sich früher bie Seifenfabrik von A. Meißner. Zurzeit liegt dort mitten in einer Laubentolonie hinter dem jüdischen Friedhof eine Werf­statt der Fa. Röhn, in der Leuchtkugeln, Rafeten u. a. Feuer­werfstörper hergestellt werden. Der Brand war durch Explosion Don Leuchtrafeten ausgefommen. Der Betriebsleiter hatte noch ver­

sucht, mit eigenen Kräften den Brand zu löschen, die Flammen und ständigen weiteren Explosionen griffen aber derart rasch um sich, daß fie die im Nachbarraum arbeitenden vier Mädchen aufs fchmerste gefährdeten. Nur mit Mühe toimten drei Mädchen, die bereits schwere Brandwunden erlitten hatten, gerettet werden. Das vierte hatte sich selbst in Sicherheit gebracht. Als die Feuer­mehr an der Brandstelle anfam, war die Lage so bedrohlich, ins­besondere auch wegen der umliegenden Wohnlauben, daß fofort Mittelfeuer an alle Wachen gemeldet wurde. Mit 30 Fahrzeugen erschienen die Wehren und es gelang ihnen nach längerer ange­ftrengter Tätigkeit, die Gefahr zu beseitigen. Die verletzten Mädchen murden von der Feuerwehr zur Unfallstelle gebracht.

Groffener in der Prinzenstraße.

Um Dienstag nachmittag fam in der Prinzen ftr. 99, nahe der Ritterstraße, angeblich durch Kurzschluß in einem Späneteller, auf dem Hofe der Fabrit von D. Lundershausen ein großes Feuer zum Ausbruch. Als die Feuerwehr an der Brandstelle erschien, mußte ofort mit mehreren Schlauchleitungen vorgegangen werden. Es gelang auch, diese Gefahr zu bannen. Während aber die Feuerwehr Giesen Brandherd erstickte, hatten die Flammen fich durch einem im Bau befindlichen Exhauster dem Boden im 4. Stod mit­geteilt. Dort lagerten Borräte an Brettern, eine Menge feiner Bapierwaren, Maschinen und dergleichen. Der Angriff gegen diesen neuen Brandherd war sehr erschwert. Der Treppenaufgang mar total verqualmt und faum zu passieren. Es brannte rechts und lints vom Treppenaufgang. Mechanische Leitern waren wegen der niedrigen Einfahrt und der Leitergerüste auf dem engen Hofe nicht aufzurichten. Die Lage war recht ungünstig. Des­halb ließ Baurat Mende Mittelfeuer" an alle Wachen melden und gleich mit 6 Schlauchleitungen vorgehen. Durch fräftiges Wasser­geben gelang es innerhallb einer Stunde, auch diese Gefahr zu be­jeitigen. Der Schaden ist leider erheblich, auch erleidet der Betrieb van D. Lurdershausen eine vorübergehende Störung. Die Ablösung und die Aufräumungsarbeiten zogen sich bis gegen Abend hin.

2

Direktor Hans Würk vom Dstar heiene- heim in Ber  lin Dahlem   vollendete heute sein 50. Lebensjahr. Genosse Wür darf als der Boter der modernen wissenschaftlich psychologischen Krüppelpädagogit angesprochen werden.

Polizeiausstellung in Karlsruhe  .

des

Die Beteiligung des Berliner   Polizeipräsidiums. Seit vier Wochen befindet sich die Berliner   Kriminalpolizei in reger Tätigkeit. Regierungsrat Dr. Hagemann und Krimi­nalfommissar Gah mig, unterstützt von einem Stab son Beamten sind mit den Vorbereitungen zu der vom 9. Juni bis 24. Juni in Karlsruhe   stattfindenden Polizeiausstellung beschäftigt.. Gestern hatte die Presse Gelegenheit, die Arbeitsleistung zu würdigen. Man bekam zahlreiche Tabellen und graphische vielfarbige Darstellungen der mannigfaltigen Arbeitsgebiete der Kriminalpolizei zu sehen. In einer ebenso geistvollen wie übersicht lichen Weise ist hier das Arbeitsverfahren der Frauenhilfs­stelle, der Wohlfahrtsstelle, der Vermißtenzen trale, der Fahndungsermittlung, der Gang Strafverfahrens, die Ausbildung der Kriminalbeam ten, die Organisation der Kriminalpolizei u. a. m. veranschall licht. Ebensolche Darstellungen geben Aufschluß über die Zahl, der Kapitalverbrechen und die Aufdeckung derselben, über die Tätigkeit der Zentrale für Bekämpfung des Mädchenhandels, der Sittenpolizei, des Leichenschauhauses usw. Im großen und ganzen fehlt hier kein Tätigkeitsgebiet der Kriminalpolizei und selbst der geringste Teil ihres Apparates wird dem Beschauer in allgemeinverständlicher Weise nahegebracht. Die Zahlen, die man zu lesen befam, wirken imponierend. Es zeigte sich, daß nur wenige kapitalver brechen unaufgeflärt bleiben, daß die übergroße Zahl der Bermißtenanzeigen zur Zufriedenheit erledigt werden, daß die Kriminalpolizei ungeheuren Anforderungen bei der Bekämpfung der Taschendiebstähle gewachsen sein muß mehr als 8000 An­zeigen gab es im Laufe des letzten Jahres usw. Das Polizeipräsi dium Berlin hat aber nicht nur eigenes Material verarbeitet, sondern auch das ihr aus anderen preußischen Inspektionsbezirken zugesandte Material zu übersichtlichen Tabellen zusammengefaßt. Es soll nämlich auf der Karlsruher   internationalen Polizeiaus­stellung. Preußen so voll als möglich vertreten sein. Viel Objekte schickt auch der Erkennungsdienst nach Karlsruhe  . Man sah eine ganze Reihe äußerst wertvoller Blafate, unter anderen solche, die das daktyloskopische Verfahren veranschaulichen, Darstellungen von einigen interessanten Fällen, bei denen die Daktyloskopie zur Entdeckung der Verbrechen geführt hat, verschiedene Neuheiten auf dem Gebiet des Erkennungsdienstes, so z. B. Röntgenostopie der Bapillarlinien, die telegraphische Uebermittlung von Fingerabdrüden und dergl mehr. Eine Reihe von Photographien zeigen die Hilfs­mittel der Polizei, Methoden der Verbrecherverfolgung und der gleichen mehr. Besonders wertvoll erscheint der vom Berliner  Bolizeipräsidium vertretene Standpunkt, daß es die Aufgabe der Bolizei nicht allein sei, Berbrechen aufzudeden, und der Verbrecher habhaft zu werden, sondern sozial zu wirfen, vorzubeugen und die Gefährdeten in geordnete Verhältniffe zurückzuführen. Auch die Schubpolizei wird auf der Ausstellung vertreten sein. So soll der Verkehrsturm auf dem Potsdamer Play figurieren und in graphischer Darstellung der Apparat der Bannfreisabsperrung demonstriert werden.

-

Im großen und ganzen fann man hoffen, daß die große Arbeit, die das Berliner   Polizeipräsidium mit der Fertigstellung ihres Ma­terials vollbracht hat, gute Früchte tragen wird und daß in Karls: ruhe die Einheimischen und fremden Polizeibehörden einander eine Reihe von Anregungen geben werden. Das preußische Material foll gleichzeitig ein Teil dessen bilden, das im September 1926 auf der preußischen Polizeiausstellung figurieren foll.

Sprengung einer Alkoholgeguerversammlung. Eine gestern abend in der Dreifaltigkeitstirde ver. anstaltete Rundgebung für das Gemeindebestim­mungsrecht wurde von Anfang an durch zügellofe Elemente aus dem Lager des Altoholfapitals in empfindlichster Weise gestört. Der geschrien Schließlich mußte die Versammlung, deren Fori Redner. einer der Geistlichen der Kirche, wurde nieder. führung sich bei dem unerhörten Benehmen einer Minderheit als unmöglich erwies, geschloffen merden. Trogdem brangen einige Tumultuerende nach vorn und bedrohten unter müsten Schmährufen die Vertreter der Gemeinde, bis die Polizei die. Kirche räumte.

Dlafat- Wettbewerb der Bolts färjorge. Die bent ben Gewerffaffen umb Genossenschaften im Jahre 1913 gegründete Bersicherungsaktiengesellschaft Boltsfürsorge veranstaltet einen Blatat Bettbewerb zur Erlangung zwedentsprechender Entwürfe und um Künstlern und Angehörigen ber graphischen Berufe die Möglichkeit zur Entwidlung eigener been bieten. Wir verweifen auf das Jn erat an anderer Stelle.

Ein Horthy  - Offizier als Raubmörder. Zum Tode verurteilt.

Der Militärgerichtshof in Budapest   hat den Gendarmerie Teutnant Lederer zum Tode verurteilt. Er war angeflagt, den Schlächtermeister Kodella in der Nacht vom 7. zum 8. Januar 1925 ermordet und beraubt zu haben; die Leiche hat er zerfidelt und in die Donau   geworfen. Lederer hat als ehemaliger Horthy­Offizier bei der Niederwerfung der ungarischen Räte. republit grausig gehaust. Seine Frau unterhielt mit seinem Wiſſen ein intimes Verhältnis mit dem Schlächtermeister. Der erste Ver­such, den Kodelka nach vorhergegangener Betäubung mit Opium durch einen Schnitt mit einem Rasiermesser zu töten, miẞlang. Ginige Tage später erschoß Lederer ihn, nachdem er ihn wieder vorher mit Opium betäubt hatte. In der Gerichtsverhandlung versuchte er anfangs seine Tat durch Eifersucht zu erklären. Nachdem jedoch sein Zellennad bar in der Gerichtsverhandlung über die mit dem Ange­flagten geführten Gespräche berichtet hatte, gestand Lederer, den Raubmord begangen zu haben.

Großes Untergrundbahn- Unglück in New York  . New York  , 19. Mai.  ( Durch Funtspruch). An der Grand Cen tral- Station der Untergrundbahn entstand während den ver tehrsreichsten Morgenstunden infolge Kurzschluß Panit in dem überfüllten 3uge. Etma 75 Personen, meistens Frauen und Kinder, wurden in dem in Rauch und Flammen einge­hüllten Zuge verlegt. In dem Zuge spielten sich Schredens. zenen ab. Viele Frauen und Mädchen warfen sich zu Boden oder suchten verzweifelt die Ausgänge zu erreichen. Andere murden durch die Fenster geschleudert oder niedergetreten. Durch das Erlöschen der elektrischen Lampen wurde die Banif noch verstärkt. Bielen   Leuten murden die Kleider vom Leibe gerissen. Die Verlegten fanden zu erst in den benachbarten großen Hotels Aufnahme, wo Foyers und Speisefale zeitweilig in Hofpitäler verwandelt maren. manner, welche, um sich selbst zu retten, Frauen zurücstießen, wurden von der Polizei niedergeschlagen. Von den angrenzenden Vanderbilt- Hotels ließen Angestellte Leitern in den Schacht der Untergrundbahn hinab und halfen den Bassa­gieren durch den Notausgang die Straße zu erreichen.

Ende des Segelflugwettbewerbes.

Fünf

Roffiffen, 19. Mai.  ( Eigener Bericht.) Rofsitten hat die ge

famte Wissenschaft tatkräftig burch den Segelflug auf dem Gebiete der Meteorologie und Luftforschung, der Aerody= na mit und Statif unterſtügt. Die alten, seit drei Jahren voll bewährten Segelflugzeuge find auch heute noch unübertroffen, ihre Piloten bleiben weiter an der Spize: Martens als Giređen, Fuchs als Dauerlegelflieger, Seilers Erfolg ist zu begrüßen. Dem Jungvolf war reichlich Schulgelegenheit geboten, sehr beachtens werte Dauerleistungen sind auch hier schon zu verzeichnen, berech tigen zu den besten Hoffnungen. Zahlreiche Zeugnisse über die bes standenen Prüfungen fonnte der Ostpreußenverein ausstellen. Für Nachtsegelfluge ist die erste Anregung gegeben. Die Schwaben  . Bayern   und Thüringer   werden kommendes Jahr die Scheu Dor dem nassen Element überwinden. Wissenschaft und Technit, Theorie und Pragis fonnten sich gegenseitig ergänzen.

Ein Stahlhelmpfarrer unter Anklage.

Republikanisches Volksfest im Partrestaurant Südende. Im Rahmen der jetzt in Groß- Berlin stattfindenden Reichsbanner- und- vergangen(§§ 174, 175 Str.GB.). Teilweise hat der Lüftling gebungen, Fahnenweihen usw. veranstaltet die Kameradschaft Steg lit des 12. Bezirts am Mittwoch, den 20. d. Mts.( heute) ein großes republikanisches Volksfest aus Anlaß ihres einjährigen Be stehens. Sie hat hierzu das Bartrestaurant Südende, unmittelbar am Bahnhof Südende ausgesucht. 1

Siedlerversammlung für finderreiche Familien. Die Gemein nügige Bau- und Siedlungsgenolienschaft für tinderreiche Familien hat am Mittwoch, den 20. Mai, Uhr, in Charlottenburg  , in den Hohenzollern  - Festsälen, Ber­liner Straße 125, eine öffentliche Siedlerversammlung anberaumt.

Ein alter Parteigenoffe und Gewerkschaftler, Wilhelm Stein, ift blößlich aus dem Leben geschieden. Der Verstorbene mar feit Anfang der neunziger Jahre politisch und getverkschaftlich organisiert und Mitbegründer des Transportarbeiter verbandes. Biele, die ihn fannten, werden dem hilfs. findet am Sonntag um 1 Uhr mittags in Baumschulenweg   statt. bereiten Mann ein etrendes Andenken bewahren. Die Einäscherung

Bezirksbildungsausschuß Groß- Berlin. Morgen, Donnerstag, den 21. Mat( Himmelfahrt), nachmittags 2, hr, int Deutschen   Obernhaus: Boccaccio  . Ober in 3 aften von F. Zell   und Richard Genée  , Mufit bon Franz bon Suppé. Starten zum Preise von 1,30 bro Stüd einschließlich Kleiderablage find noch in allen bekannten Bertaussstellen zu haben..

Das Rundfunkprogramm.

Mittwoch, den 20. Mai.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

3.30 Ubr nachm.: Märchenstunde. Dora May erzählt für unsere Kleinsten: Grimm  : 1. Rotkäppchen. 2. Dornröschen. 3. Der ge­stiefelte Kater. 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert des Berliner   Funkorchesters. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau( Ueber gute Sitten"). Die 6.50 Uhr abends: Obermagistratsrat Dr jur. Mödlinger: wohnungsgesetzlichen Bestimmungen betreffend Instandsetzungs­arbeiten". 7.15-8.05 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hach­schulkurse). Abteilung Physikalische Chemie. Dr. M. Volmer: Aus dem Grenzgebiet von Physik und Chemie 1. Vortrag. " Ueber das elektrische Elementar quantum". 7.45 Uhr abends: Abteilung Staatswissenschaft. Professor Dr. Ernst Wagemann: Konjunkturlehre und Krisentheorie". 2. Vortrag, 8.30 Uhr abends: Kammermusik. 1. E. v. Dohnáyni: Serenade für Streichtrio op. 10, Romana Scherzo Thema con variazioni Rondo( Finale)( Konzertmeister Ferry Roth, Violine, Hermann Spitz, Bratsche, Otto Urack  , Cello). 2. Rich. Strauß: a) Kling ( Henckell), b) Herr Lenz( v. Bodmann), e) Junghexenlied, d) Bar­ carole  ( v. Schack), e) Schlagende Herzen( Bierbaum  )( Sonja Yergin, Sopran). 3. Debussy  : Sonate für Flöte, Bratsche und Interlude Harfe, Pastorale Finale( Erich Schröder, Flöte, Hermann Spitz. Bratsche, Hildegard Roscher, Harfe). Am Flügel: Dr. R. E. Lapini. 10 Uhr abends: Zum Andenken an Nikolaus Kopernikus  , den großen deutschen   Reformator der Astronomie ( gest. 24..5. 1543). Professor Dr. Adolf Marcuse: Und sie. bewegt sich doch! Das Weltbild im Wandel der Zeiten"." Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst.

Marcia

-

-

-

Salle, 19. Mai.  ( Eigener Drahtbericht) Bor dem erweiterten Schöffengericht in Halle began am Dienstag vormittag der Prozeß gegen bere berüchtigten Stahlhelmpiarrer Bilheim noblauch zu Halle. Knoblauch hat, wie ihm die Anklage vor wirft, bereits seit dem Jahre 1915 bis 1922 in seiner Eigenschaft als Geistlicher und Lehrer einer Halleschen höheren Schule fich an den dortigen Schülern unfittlich fich sogar an einer Reihe von Kindern unter 14 Jahren vergriffen. Der Gipfel seiner Tätigkeit als Seelenhirte war die Tatsache, daß er immer nach der äußerst dürftig gehaltenen An flage seit dem Jahre 1922 jogar mit einem unglüdlichen Taubstummen in seiner Eigenschaft als Seelenhirte strafbare Beziehungen na§ 175 unterhalten hat. Knoblauch wurde aus der Haft vorgeführt. Er ist zwar blaß, aber arrogant wie früher in seiner Feldpriesterzeit. Er fnicht jedoch sichtlich zusammen, als er einen Vertreter des hohen Konfiftorums, einen Superintendenten erblickt, der wegen des tommenden Disziplinarverfahrens an der Verhandlung teilnimmt. Die angekündigten Halleschen Verteidiger haben es vorgezogen, nicht zu kommen. Der von auswärts geholte Verteidiger erhebt ein flägliches Wehgefchrei wider die Presse, die es gemagt habe, über Herrn Knoblauch unsachgemäße Gerüchte" zu verbreiten. Die Anwesenheit des Superintendens ten sei für seinen Klienten so bedrudend, daß er die Ent­fernung des Kirchenmannes nerlange. Das Gericht schloß nach Ver. lesung der Antlageschrift die Deffentlichkeit und Bresse aus und gestattete lediglich den Sachverständigen und dem Superintendenten  die Anwesenheit. Geladen sind 16 Zeugen. Der befannte Serual forscher Dr. Magnus Hirschfeld  - Berlin   hat sein Erscheinen abgesagt. an seiner Stelle ist der befannte Berliner   Nervenarzt Dr. Placzek erschienen.

2

Jugendveranstaltungen.

izza! Zur Generalversammlung am Sonntag, bez 24. 5. sarm. 9 Uhr, in ber aula bes Raiser- friebrich Realgymnafiums, Rental, Raiser- Friedrich- Str. 208/210, haben nur Delegierte und Eäfte, mit 6at. farten Rutritt. Gafffarten find in beschränktem Umfange bei ben be teilungsparsigenden zu haben.

Heule, Mittwoch, den 20. Mai, abends 7% Uhr: Gemetfschaft." Web'irs: Shule Ruheplag, Ede Antonftraße, Bortrag: Jugend und

Quisenstadt: Schule Stallschreiberstr. 54, Bortrag: Bolfs. gifte." Suboft R.- B.: Jugendheim Reichenberger Str. 66, Naturwiffen. fchaftliche Blaudereien." Lantwis: Schule Schulstraße, Bortrag: Warum Sozialistische Arbeiterjugend?" Tempelhof  : Jugendheint Germaniaftr. 4/6, Aussprache: Unfere Bfingftfahrt." Ertner: Bollstüche, Aussprache: Kitche und Jugend." Lichtenberg  - Rord: Jugendheim Barfaue 10, Ferdinand Freiligreth".

Morgen, Donnerstag, den 21. mai: Süboft G.- B.: Nachmittagsspaziergang: Blänterwald, Baumschulenweg und meiter. Treffpunkt 2 Uhr nadymittags Salefisches Zor. Salensee: Fahrt. Steglik I: Fahrt. Treffpunkt Treffpunkt 7 Uhr vorm. Bahnhof Salenfee. Tempelhof  : Fahrt in den Wannsee  : Fahrt. Gr.- Glienider

norm. 8 Uhr Siemens, Ede Albrechtstraße. Teltow  . Treffpunkt 17 Uhr Attilaplay. Gee. Abmarsch 7 Uhr Schule.

-

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Firma Dr. A. Defler, Nährmittelfabrik, Bielefeld  , fonnte dieser Tage ein 25 jähriges Jubiläum feiern. Dr. Detters Badpulver Badin murde bereits nor 35 Jahren in den Sandel gebracht, die fabrikmäßige Herstellung begann jedoch vor 25 Jahren. In dieser Zeit hat fich die Firma aus den leinsten Anfängen au einem großen Unternehmen entwidelt, deren Erzeug niffe überall gern getauft werden. Wir verweisen, auch auf das heutige Inferat der Firma Dr. Detter.

Schun

Servus

Terpentinware

Servus

muss man benutzen zum Stiefel putzen