Gewerkschaftsbewegung
( Gewerkschaftliches siehe auch 4. Seite Hauptblatt.)
9. Verbandstag der Fleischer.
Am Schluß des zweiten Berhandlungstages erfolgten die Abstimmungen über die eingegangenen Anträge zum Geschäftsbericht. Dem Gesamtvorstand wurde einstimmig Entlastung erteilt. Ebenso einmütig wurde die Haltung zum dänischen Streit und die dafür aufgewendeten Mittel gebilligt.
Angenommen wurde ferner eine längere Entschließung, die es den in Konsumichlächtereien beschäftigten Kollegen zur Pflicht macht, für die Organisation und den Genossenschaftsgedanken zu wirken.
Gegen die Wiedereinführung von Schutzöllen
auf Lebensmittel wendet sich eine Entschließung, die zu fol. gendem Schlusse tommt:"
" Der 9. Verbandstag erwartet von dem Reichstag die Ablehnung der Wiedereinführung der Schutzölle. Von der Reichsregierung und den sonstigen Behörden wird erwartet, daß eine alsbaldige durchgreifende Kontrolle und Regulierung der Berdienst spanne bei Schlachtpieh, Fleisch und Fleischwaren erfolgt. Die bestehende Verdienstspanne steht trop aller geschäftlichen Belastungen sehr weit über der der Vorfriegszeit und trog weit geringerem Umfaß und der Vermehrung der Groß betriebe ist die Zahl der selbständigen Eriſtenzen im Fleischer gewerbe größer als in der Vorkriegszeit, wodurch bewiesen wird, wie sehr die Konsumenten belastet sind."
Dann wurde gegen wenige Stimmen beschlossen, das Verbands. organ, Der Fleischer" fortab a chttägig erscheinen zu laffen. Die Kommission zur Vorberatung der Anträge auf Abänderung der Gagungen machte in erster Linie den Vorschlag, die Beiträge anders zu staffeln und sie damit etwas zu erhöhen. Dement sprechend sollen dann auch die Unterſtügungsfäße erhöht werben. Die Aussprache darüber war sehr heftig und brachte sehr viele Delegierte auf den Plan, die mit heißem Bemühen ihre örtlichen oder bezirklichen Wünsche vertraten. Im allgemeinen tam aber doch eine ziemliche Uebereinstimmung mit den Borschlägen der Kommission zum Ausdruck, die schließlich mit großer Mehrheit ange. nommen wurden. Hierauf sprach Weil- Berlin über
die Lehringsfrage
Er hielt sein Referat im Sinne folgender Entschließung:" Seit dem 8. Berbandstag in Halberstadt hat sich in der Lehrlingsfrage wenig geändert. Nach wie vor ift in Wort, Schrift und Tat auf die Verwirtlichung des in der Entschließung des Halberstädter Verbands tages Geforderten zu wirken. Grundfäßlich stellt sich der Verbandstag auf den Standpunkt, daß auch die sogenannten Volontäre entsprechend der preußischen Lehrlingsverordnung vom 9. Mai 1922 scwie auch der Lehrlingsverordnungen anderer Länder als Lehr linge zu betrachten sind.
Der Verbandstag fordert die Verbandsfunktionäre auf, überall dort, wo sogenannte Volontäre beschäftigt werden, entsprechend der Lehrlingsverordnungen zu verfahren. Allen Verbandsinstanzen, allen Verbandsfunktionären wird zur Pflicht gemacht, die Lehrlings frage mit den ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu fördern und dahin zu wirken, daß das kollegiale Berhältnis zwischen Gefellen und Lehrlingen ganz besonders gepflegt wird; den älteren Gesellen wird das ganz besonders zur Pflicht gemacht. Der Bevormundung der Jugend durch Unternehmer und ihre gelben Handlanger ist mit aller Energie entgegen zu wirken."
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Internationale Arbeitskonferenz.
Um das Achtstundentag- Abkommen.
Genf , 20. Mai. ( WTB.) In den Kreisen der Internationalen Arbeitskonferenz wird von einer bevorstehenden Zusammen funft der Arbeitsminister Frankreichs , Hollands , Belgiens und Deutschlands gesprochen, welche vorausfichtlich in Genf stattfindet. Gegenstand der Beratungen wäre die Frage der Ratifizierung des Washingtoner Abtommens, betreffend den achtstündigen Arbeitstag. Wie man sich erinnert, haben bereits im Dezember letzten Jahres in Berlin zwischen den Ministern der betreffenden Länder Berhandlungen über die Angelegenheit stattgefunden. Der franzö fische Arbeitsminister Durafour sowie der belgische Arbeitsminister Tschoffen werden in diesen Tagen nach Genf kommen, um vorübergehend den Beratungen der Internationalen Arbeitskonferenz beizuwohnen. Es verlautet ferner, daß der eng lische Arbeitsminister Steel Maitland dieser Tage nach Deutschland fahren wird, um den deutschen Arbeitsminister Dr. Brauns zu sprechen. Bei diesem Anlaß dürfte es sich auch zeigen, ob diese beiden Minister gewillt sind, an einer Aktion mit den französischen, holländischen und belgischen Arbeitsministern teilzunehmen.
Wir fürchten nur, daß, bis diese fünf Arbeitsminister zu einer Einigung über die ihnen notwendige Modifikationen des Achtstundentagabkommens gelangen, sehr wenig mehr vom Achtstundentag, um so mehr aber von Ausnahmen die Rede sein wird. Der Sinn des Washingtoner Abkommens ist, die Arbeitszeit als Kontur renzobjeft auszuschalten, wogegen das rückständigste Unternehmertum sich besonders stemmt.
Die Internationale Arbeitskonferenz fette drei Kommissi onen ein: 1. für die Entschädigung bei Arbeitsunfällen, 2. für Berufskrankheiten und 3. für die allgemeinen Grundsäge der sozialen Bersicherung. Schließlich wurden drei Untertommissionen der Antragskommission gebildet, von denen sich die erste mit der Gleichstellung der einheimischen und ausländischen Arbeiter bei Arbeitsunfällen, die zweite mit der Nachtarbeit in ben Bädereien, die britte mit der 24stündigen wöchentlichen Betriebsruhe in den Glashütten mit Wannenöfen befassen wird. Nach Beendigung dieser Arbeiten werden die Sonderfommissionen der Antragsfommission berichten, welche ihrerseits an die Vollversammlung berichten wird.
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BBMI. als Unparteiischer fungierte, ergab teine Einigung. Der Vertreter des VBMJ. stellte die Forderung, daß die Beleg schaft am Freitag die Arbeit bedingungslos autnehmen soll. Am Sonnabend würde dann eine Verhandlung beim VBMI. vor sich gehen und er wolle dort die Zugeständnisse, die die Firma den strittigen Gruppen gemacht habe, zu vertreten versuchen. Es würde schwer sein, die von der Firma be= willigten Säge zur Anerkennung zu bringen. Dieses Ansinnen wurde in einer Betriebsversammlung, die Mittwoch nachmittag tagte, von den StreifenWeitere Berhandlungen den grundsäglich abgelehnt. müßten von einer anderen Grundlage ausgehen.
Lohnerhöhung im Buchdruckgewerbe.
Am 18. und 19. Mai fanden in Berlin die Verhandlungen über ein neues Lohnabkommen im Buchdruckgewerbe statt. Nach schwierigen und langen Verhandlungen kam in den Abendstunden des zweiten Tages folgendes 2bkommen zustande:
Die nach dem Deutschen Buchdruckertarif zuständige Tariffommission hat in ihrer Sigung vom 18. und 19. Mai folgende Beschlüsse gefaßt:
1. Der Spigen lohn beträgt für die Zeit vom 30. Mai bis einschließlich 3. Juli 46 Mt. , für die Zeit vom 4. Juli bis einschließlich 1. Januar 1926 48 m.
2. Wird das Abkommen nicht 3 Wochen vor Ablauf gekündigt, so verlängert es sich bis zum 28. Februar 1926.
Moskau hat jetzt Antwort gegeben!
Mostau, 20. Mai. ( WTB.) Der Allrussische Gewerkschaftsrat weist nach einer Meldung der Russischen Telegraphenagentur in feiner Antwort an die Amsterdamer Internationale über die Frage der Einheit der Gewerkschaftsbewegung wiederholt darauf hin, daß sein Ziel die Schaffung einer einheitlichen Internationale der beruflich organisierten, auf dem Standpunft des Klassenkampfes stehenden Arbeiter der ganzen Welt ſei. Die sowjetistischen Gewerkschaften seien bereit, sich einer solchen Internationale anzuschließen, deren Verfassung sich im allgemeinen nicht wesentlich von der Verfassung der Amsterdamer Föderation unterscheiden würde. Der Allrussische Gewerkschaftsrat schlägt schließlich der Amsterdamer Internationale vor, eine gemeinfame Konferenz in dieser Frage einzuberufen, ohne vorher Bedingungen zu stellen.
Am Dienstag nachmittag um 4 Uhr, furz vor Arbeitsschluß. Die echten holländischen
benachrichtigte die Direktion den Betriebsrat, daß fie gezwungen fei, den Betrieb in Spandau ab Mittwoch, den 20. Mai, zu ich lie Ben. Der Grund zu der Schließung sei die plögliche Streifertlärung der Abteilung Maschinenhaus, Elettriter, Rohrleger und Dampftranführer. Die Ursache dieser Aussperrung ist folgende: Schon seit längerer Beit bestanden Lohndifferenzen mit sämtlichen Facharbeitsgruppen, wozu auch die genannten vier Gruppen gehörten. Die Berhandlungen, die sich von Woche zu Woche hinausschoben, glaubten die beteiligten Arbeiter mit einer turzbefristeten Aufforderung zur endgültigen Klärung zu bringen. Die Antwort der Direktion auf diese Forderungen, die für eizer 85 Pf. betrugen, für Elektriker, Dampftran. führer und für Rohrleger je 1 Mart betrugen, sah für bie Elettriter 80-85$ 1, für die Dampffranführer 85-90 Pf. und für die Heizer 66 Pf. vor. Damit waren vor allem die Heizer nicht zufrieden und legten die Ar. beit nieber. Deshalb wurde nun der ganze Betrieb mit etwa 950 Beschäftigten ausgesperrt!
Die gestrige Berhandlung, bei der ein Vertreter des
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