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einander verbunden sein sollten, um andere zu überzeugen, wird heute vielfach mangelnde Kenntnis strittiger Fragen mittels einer Polemik im Heugalielstil zu verdecken gesucht. Diese Entartung journalistischer Betätigung scheint uns zu wachsen mit dem Umfang der Konzerne, die hinter den Unter- nehmen stehen. DerRcichsverbond der Presset der am 23. und 24.»Mai in Berlin   seine Jahresversammlung abhält, legt besonderes Gewicht daraus, daß für den Stand der Redakteure und die Presse als Sammelbegriff jenes Maß von öffentlicher Wert- schätzung gewonnen oder wiedergewonnen wird, das für ein ersprießliches Funktionieren dieses Instruments der öffent- lichen Meinung notwendig sei. Zweifellos sind auch in der bürgerlichen Publizistik Kräfte mit starkem sittlichen Wollen tätig, die mit Grauen die Verwilderung sehen, die besonders nach dem Kriege in einem Teil der Zeitungen eingerisien ist. Sie fragen sich mit Sorge, wie das Ansehen der Presse als einer sittlichen Anstalt gehoben werden kann, solange eine große Zahl ihrer Angehörigen vor der Oeffentlichkeit jede Rücksicht auf dieses Ansehen vermissen lasten. Wir reden selbstverständlich in diesem Zusammenhange nicht davon, daß die Sozialdemkratie und ihre Per- treter vor allem die Objekte von Angriffen dieser journalisti- schen Unzulänglichkeiten bilden. Die Sozialdemokratie ist im Kampf gegen eine Welt von Feinden groß geworden und stark geblieben, trotzdem das Kapital wirklicheOvfer" ge- bracht hat, um siegeistig überwinden"' zu lassen. Sie scheut auch heute den Kampf nicht, und ob er noch so gehässig gegen sie geführt würde. Aber eine gewisse Abart bürgerlicher Blätter hat es sich zur Ausgabe gemacht, jeden Politiker und im öffentlichen Leben stehenden Mann, wenn er ihren Wün» schen nicht entspricht, mit einer Flut von Berdächtigungen und Beschimpfungen zu überschütten, so daß selbst starke Naturen darunter zusammenbrechen könnten. Erzberger ward so zur Strecke gebracht, R a t h e n a u nicht minder. Daß Friedrich E b e r t vorzeitig starb, daran trägt diese Abart politischer" Organe ihr vollgerüttelt Maß. Und wenn Scheide- mann und Dr. Wirth noch leben und wirken können, so ist die Presse daran wirklich unschuldig. Solche Ausschreitungen sind zweifellos zum guten Teil eine Folge der Z Witterstellung des bürger- l i ch e n I o u r n a l i st e n. Die Bestrebungen nach sittlicher Hebung und sozialer Sicherung des Redakteurberufs findet deshalb auch bei der Sozialdemokratie volles Derständnis und Unterstützung. Denn schließlich wird es notwendig sein, ein- mal klar zu unterscheiden zwischen denen, die der Menschheit Würde auch durch die Presse bewahren wollen, und jenen anderen, die als journalistische Kondottieri das Raufen zur Profestion machen!
Wenn dieTeutsche Tageszeitung" wisseuschaftlich wird. Es ist bisher gute Sitte gewesen, daß die Agrarier jedes« mal bei Beginn eines Zollkampfes zunächst der Wahr« heit den Krieg ansagen. Das ist weiter nicht erstaunlich. Denn die Getreidezölle widersprechen so den Interessen der breiten Masse der Berbraucher und des größten Teiles der schassenden Landwirte, daß man nicht anders für sie ein- treten kann als unter Verdrehung grundlegender Tat» fachen und unter Ableugnung der Wirkungen von Zöllen auf die Gesamtwirtschaft. Nun hat der s o z i a l d«- mokratischeParteiausschußm seiner Entschließung gegen den Vrotwocher mit gutem Grunds folgendes fest- gestellt: . Im Kampf gegen dies« verhängnisvollen Pläne weiß sich die Sozialdemokratische Partei   einig mit der Wissenschaft. deren maßgebende Vertreter vor jeder unnützen Ver- teuerung der Produktion durch Schutzzölle aus Brotgetreide und auf industrielle Ztohstoffe eindringlich warnen." Um diese Feststellung zu widerlegen, zitiert das Agrarier» organ wir fangen die List« mit Absicht von hinten an
Mmunösens Noröpolflug. ?m Flugzeug zum Nordpol  . Mit dem gewohnten raschen Zugreifen hat Amundsen  , der seit einiger Zeit in Spitzbergen   weilt, um mit seinen 7 Flugzeugen den Nordpol   zu bezwingen, am Freitag, da die meteorologischen Berichte günstig waren, den Flug zum Nordpol   angetreten und wenn die Meldungen aus Amerika   zutreffen, inzwischen bereits vollendet. Er dürfte, wenn der Funkspruch bestätigt wird, bis diese Zeilen dem Leser zukommen, und alles glücklich verläuft, bereits wieder nach Kingsboy auf Spitzbergen   zurückgekehrt fein. Amundsen   ist der Konquistador der Pol«. 1911 hat er nach echter Wikingerart gleichfalls überraschend den Südpol   beMungen und so wirb sich der Ruhm an seinen Namen heften, daß er auch der erste Eroberer des Nordpols ist. wenigsten» im Flugzeuge. Ueber den Nordpolslug Amundsen  » wird au» Kingsbay (Spitzbergen  ) über Oslo   gemeldet! Die beiden Flugzeuge Amundsen  » sind mit Betriebsstoss für ein« Strecke von 2400 Kilometer ausgerüstet und haben, für den Fall, daß es notwendig wird, die Rückreise zu Fuß zurückzulegen. auch für SV Tage Proviant an Bord. Es ist beabsichtigt, daß beide Moschinen nebeneinander in 100 Metern Abstand auf«00 bi» 700 Meter Höhe, auf der Rückreise jedoch auf 2000 Meter Höh« gehen. Die Flieger beabsichtigen, auf dem Hin- und Rücksluge keine Zwischenlandung vorzunehmen, es sei denn, daß sie dazu gezwungen werden. Die.Hobby' erhielt unmittelbar vor dem Start Defehl, nord- wärt» zu gehen, während die.Fram" einige Stunden später folgte. Die Schisse werden so weit nordwärts gehen, als es die Eisvcrhäll- niste gestatten, und nach den Fliegern Ausschau hatten. Für die ersten Tage sagten die Meteorologen günstiges Wetter voraus. Eine andere Meldung aus Kingsbay besagt:lleber acht Stunden find bei herrlichem Wetter die beiden Flugzeuge mtt Amundsen und Ellsworth nach dem Nordpol   unterwegs. In Noch- mals acht Stunden erwartet man die Rückkehr der Polarforscher. Die Besatzung derFarm" und die Einwohnerschaft von Kingsbay sind fast ununterbrochen auf den Beinen. Wie Amundsen   vor seiner Abfahrt selbst erklärte, hoffte er, schon Freitag abend wieder auf Spitzbergen   zu landen. Di- Flugzeug« haben außer allen Aue- rüstungsstücken für einen längeren Aufeitthott aus Eis und Wasser Benzin und Oel   für eine Strecke von 2600 Kilometer an Bord. Unter der Besatzung befindet sich außer dem Amerikaner Ellsworth auch der deutsche Mechaniker Karl Feucht au» Friedrich». Hagen  . Schon sieben Minuten nach dem Start waren die Flug- zeug« dem Gesichtsfeld der Beobachter am Lande entschwunden. Der Flug ging zunächst an der Küste entlang, über Däneninsel und Amsterinsel hinweg in gerader Richtung noch Norden. Falls da» Wetter umschlagen sollte, ist mit einer frühzettigen Rückkehr der Expedition nach Kingsbay zu rechnen, doch glaubt man bis jetzt allgemein, daß Aimindsens Flug restlos gelingen wird.
einen der wenigen ernsthasten Lußenfetter der deutschen  Nationalökonomie, die noch heute für Agrarzölle eintreten, nämlich den Prof. Conrad v. D i e tz e. Nun,«ine Schwalbe macht keinen Sommer. Deshalb wird der gute Name dieses Professors neben den fragwürdigeren eines angeblichen Berliner  Privatdozenten gesetzt, der im Hauptberuf bezahlter An. gestellter der schutzzöllnerischen Preußi» schen Hauptlandwirtschaftskammer ist und dessen Wandlungsfähigkeit in seinem Urteil über die Not- wendigkeit der Schutzzölle in Fachkreisen geradezu sprichwört- lich geworden ist. Dieser Mann, mit dem wir uns an anderer Stelle ausführlicher befassen, ist Dr. Kurt Ritter. Sein wissenschaftliches Urteil wird nicht hoch zu bewerten sein. Weiter wird Prof. Gering zitiert, der übrgens besagten Herrn Ritter   der Unwissenschaftlichkeit überführt hat und dessen Meinung mit der bewußten Absicht emer Fälschung wiedergegeben ist. In einer von derDeutschen Tageszeitung" zitierten Stelle seiner Schriften hat sich nämlich Prof. Sering dafür eingesetzt, daß Agrarzölle eingeführt werden sollten zur Abwehr von handelsfeindlichen Maßnahmen feind» sicher Länder. Solche Zölle wären aber Kampf zölle. Sie wären im selben Augenblick hinfällig, wenn der Gegen- stand des Kampfes hinfällig ist. Sie könnten also nie und nimmer als Schutzzölle für lange Zeit begründet werden. Zudem gehört Prof. Sering zu den Unterzeichnern der nach- stehenden Kundgebung, auf deren Boden sich 90 P r o z. der deutschen   Nationalökonomen und Fachwissenschastler ge- einigt haben. Zur Gedächtnisstärkung der nanonalökono- mischen A-B-C-Schützen in derDeutschen Tageszeitung" geben wir sie hier nochmals wieder: .Die neue Wirtschastsstruktur Deutschlands  , die Auswirkung de» Londoner Abkommens und wesentliche Aenderungen in der Grup- pierung der Kräfte am Wellmarkt haben Deutschland   vor eine von Grund auf neu« handelspolitisch« Lage gestellt, vi« unterzeichneten Vertreter der Wirtschaft»- und Sozialwissenschaften, unter ihnen eine Anzahl Gelehrte, die die Grundgedanken der deutschen   Handelspolitik vor demKriegeverteidigthaben. machen Insbesondere mtt allem Nachdruck darauf aufmerksam, daß Deutschland   unter den heutigen DerhäUnIsien gezwungen Ist, namenl- sich auch zwecks Rationalisierung feiner Landwirtschafl und Industrie sich die vorteile de» weltwirlschafllichen Güteraustausches zu eigen zu machen. Sie oermögen daher Industrie» und Agrarzölle nur so weit zu billigen, als sie ein unentbehrliches und erfolgver» sprechenden Mittel für ein« freiheitlicher« Gestaltung des internationalen Verkehr» bedeuten. Eine künsiliche Verteuerung der Lebenshaltung durch wlrlschaslsposilisch« Maß­nahmen ist im Deutschland   der Gegenwart besonder» bedenklich. Der schwierigen Lage der deutschen   Landwirtschaft muß mit geeig- neten Mitteln entgegengewirkt werden, durch bloße Fortsetzung des vortriegszeitlichen Zollschutz«» würde s i e nicht«nt» scheidend gebessert, eher verschlimmert werden." Diese klare Absage an jede Schutzzollpolitik, die von der weitaus überwiegenden Mehrzahl der deutschen Wissenschast«rteill wurde und die über 700 Unterschriften der namhaftesten Gelehrten trägt, berechtigte unseren Parteiaus- fchuß durchaus zu der oben wiedergegebenen Feststellung. Es ist also«in Appell an eine D« n t t? S g h« t t. wie man sie nur von Lesern derDeutschen Tageszeitung" er« warten kann, wenn das Agrarierorgan Herrn v. Dietze und Dr. Ritter alsmaßgebende Vertreter der beut. schen Wissenschaft" hinstellt, und nun behauptet, der Parteiausschuß habe sich seinerseits in«men Gegen» satz zu r Wissenschaft gestellt. Wir können gern und gut darauf verzichten, diese Art der Polemik als da» zu kennzeichnen, was sie wirklich ist. DieDeutsche Tageszeitung" wird ihre Lesar schon richtig einschätzen. Ihre National- Ökonomie reicht nicht weiter als die Geographie des Job Zimmermann oder die Philosophie ihres.�rwa"-Mitarbei» ters, der vor lauterDingen an sich" fein« Nase nicht sieht. Aber einfache Tatsache« wird sie ni&t ans der Welt schaffen können.
Amundsen   als Polarforscher. Roald Amundsen   ist am IS. Juki 1872 in Borge(Norwegen  ) ge. boren. Er ist von Jugend auf mtt der See vertraut und al« er mtt 17 Iahren die Rückkehr Nansens von seiner Grönlandsohrt miterlebte, da stand sein Schicksal fest: er gewann Erfahrungen aus Fahrten in da» nördlich« Eismeer und nahm 1897 an der belgischen Südpolar- expeditton teil. Bon 1901 an unternahm er mtt einem kleinen Segel- schiff seine ersten selbständigen Fahrten im Nördlichen Eism«er. 1903 gelang ihm sein« erst« groß« Tat. Er erzwang mtt seinem kleinen SchiffDjöa" die Nordwestpossag« im Norden von Amerika  , von der er erst 1903 durch die Beringstrotz« über San Franzi-ko zurückkehrt«. Hierbei machte er wertvoll« wissenschaftlich« Feststellungen über di« magnetischen Berhältnisse im Nördlichen Eismeer. Sein Buch»DI« Nordwestpassage" gibt«ine lebendige Schilderung von dieser Fahrt. 1910 trat Amundsen   ein« neu« Expedttion in da» Nördliche Eismeer   an. saht« aber mitten auf der Fahrt, als die Nachrichten eintrafen, daß sowohl Cook wie Peory den Nordpol   erreicht hätten. den Entschluß, den Kur» zu ändern und auf den Südpol   loszu- steuern. In einem kühnen Handstreich erreichte er in weniger al« 4S Togen über den Antarktischen Kontinent mit vier Begleitern am 14. Dezember 1911 den Südpol  . Die systematisch vorberettete Expeditwn des englischen Kapitän» Scott, di« kurz nach ihm den Südpol   erreichte, endet« bekannttich tragisch. Amundsen   hatte den Ruhm weg und war mtt einem Schlag der populärste Polforscher, dessen Bericht in Hunderttausenden von Exemplaren in di« Well ging. Seitdem hat er ununterbrochen wahrhaft heroische Versuche unternommen, auch den Nordpol   zu erreichen, aber all« dies« Ver- suche sind fehlgeschlagen. Am bekanntesten war sein Vorstoß von Nordostsibirien aus, den er 1918 begann und im Juli 1920 in Nome   beschloß, da die projektiert« Triftsahrt noch dem Vorbilde Nansens durch das Polareis mißlang. Auch alle späteren Versuche führten zu keinem Erfolg. Schließlich mußt« Amundsen  . nachdem er alle seine HUfsmittel erschöpft hatte, seinen Bankrott ansagen. Trotzdem gab er seinen Plan nicht auf und diesmal scheint der Erfolg ihn begünstigt zu haben. Ab» wenn« den Nordpol   im Sturm genommen hat. so verdankt et es außer seinem Wagemut vor allen den technischen Fortschritten, die es heute erlauben, mtt einem Flugzeug von Spitzbergen au» in einem Tage den Nordpol  zu»reichen und am gleichen Tag« zurückzukehren. Das wissen» schaflliche Ergebnis einer solchen Fahrt ist natürlich Verhältnis- mäßig gering, da» sportliche überwiegt. Ist der Nordpol   bereit, erreicht? D» Kampf wn den Nordpol   ist«in» der interessantesten Kapttel der geographischen Entdeckungsreisen. Er geht auf Jahr» hunderte zurück und hatte zunächst den prakttschen Zweck im Auge. eine nordöstliche Durchfahrt nach Hinterafien zu finden. Ein« große Anzahl d» kühnsten Seefahrer haben sich diesem Unternehmen ge- widmet und nach und nach die Karte des Wrdllchen Eismeere« erschlossen. Diele hervorragende Forscher haben unt» unsäglichen
Der Kampf um öen fluftvertungsfatz. Tasschwere Herz" der Deutschuationalen. Im Aufwertungsausschuß des Reichstags drehte sich die Debatte gestern zunächst um einige vom Abg. Dr. Best zum § 1 gestellte Anträge, die vorwiegend juristisch» Art waren. Ein» dieser Anträge wollte eine klare Begriffsbestimmung derDer, mögensanlage" im Sinne des Gesetzes geben und damtt das Gesetz dem Laien verständlicher machen. Die Regierungsmehrheit lehnte die Anträge ab und nahm den Z 1 mit der Einschaltung an, daß als der Aufwertung unterliegende Vermögensanlagen neben den für Grundkreditzwecke ausgenommenen verbrieften Darlehens- schulden von Grundkredttanstalten auch solche von Kommunal­kreditanstalten gellen. Eine längere Erörterung rief die Frage hervor, wie privat- rechtlich« Kredite der Gcineinden zu behandeln sind, ob nach den Vorschriften für die öffenttichen Anleihen oder nach denen für di« Hypotheken. Die Entscheidung wurde zurückgestellt bis zur Beratung der Borlage über die Ablösung der öffentlichen Anleihen. Die Frage des Genossen Dr. Q u e s s e l, ob nicht die Wechsel- tredite der Reichsbant unter den Absatz 2 des§ 1 fallen und damit der Hypothekenaufwertung unterliegen, wurde von der Regierung verneinend beantwortet. Während Q u e f f e l gellend machte, dem Deutschen Reich als armen Gläubig» stünden die großen Konzerne als reiche Schuldner, di« au» den Papiermark- trediten«norme Profit« gezogen hätten, gegenüber, antwortete der Regierungsvertret», da, Reich selbst gehör« auch zu den großen Kredllnehmern bei der Reichsbank und würde daher von der Auf- Wertung der Wechseltredite am härtesten betroffen werden. § 2 d» Vorlage bestimmt den Aufwertungssatz. Hierzu lagen fünf Vorschläge vor. Der Regierungsvorschlag kommt zu einem Aufwerwngssatz von 13 Prozent mtt einer even- tuellen Zusatzaufwertung von 10 Prozent. Der R e i ch s r a t schlägt einen«inhettlichen Höchstsatz von 20 Prozent vor. Der Kom- promißvorschlag der Regierungsparteien geht auf einhettlich 25 Proz. Diese drei Vorschläge wollen eine Ermäßigung des Satzes zugunsten des Schuldner» beim Vorliegen«in» groben sin- billigkeit zulassen, aber kein« Erhöhung zugunsten d«s Gläubi­ger». Der Antrag der Sozialdemokratie sieht einen Nor» malsatz von 4 0 Proz. mtt der Möglichkeit der Ermäßigung nachuntenundderErhöhungnachoben beim Vorliegen besonderer wirtschaftlicher Verhältnisse vor. Ein Antrag Best (Wild) fordert«Inen Normalsotz von 50 Proz., ebenfalls mtt Ab- weichungen nach oben und unten, will ob» diese Abwetckzungen von leichteren Voraussetzungen abhängig machen, als der Antrag der So» zialdemokrotie, und will ferner die Feststellung de» Auswertung»- betrag» bei Grundstücken, di» noch der Zwangswirtschaft unterliegen (Wohngebäuden) oerschieben bis nach Beendigung der Zwangswirt- fchaft. Abgeordneter Best(Wild) begründete seinen Antrag mit dem Hinweis auf da» Steigen der Grund st ückswert, und ironisierte den..Mittelweg", der von den Regi»ungspartei«n emp- fohlen wird, der ob» dem Gläubiger wett mehr als 75 Proz. seines Anspruch» aberkenne. Abg. Freiherr v. R i ch t h o f« n(D.)»kannte an. daß mtt der Schematisierung der Aufwertung kein« gerechte Lösung er. ziell werd«. kam ab» schlleßlich trotz allgemeiner Bedenken zu dem Ergebnis, daß d« Satz von 25 Proz. der erträglichst« sei. Abgeordnet« Kell(Soz.) wie» zur Begründung de» sozialdemokratischen Antrags daraus hin,- daß nach§ 29 der 3. Steuernotverordnung auch die aus öffcntllchen Mitteln für den Kleinwohnung, bau gewährten Bau. Zuschüsse auf 40 Prozent aufgewertet worden seien. Man könne nicht den reichen Schuldner günstiger behandeln wie den Kloinhausbesitzer. Würde man den Satz von 50 Proz. wählen und ihn nach oben und unten elastisch gestallen, so führe da» im Schluß, «rgebni» zur individuellen Regelung mtt all den Schattenseiten, die damtt verbunden sind. Bei 40 Pro,, sei da» weniger zu befürchten. namentlich dann, wenn die Abweichungen von strengeren Voraus­setzungen abhängig gemacht würden. Der Satz von 40 Proz. sei im allgemeinen tragbar. Hinter ihm dürfe man dann nicht zurück- mmmmmmmmmmmmi i........ Strapazen ihr Leben diesem Ziel geopfert. Ts genügt, an John Franklin   zu erinnern. Später überwogen di« rein wissenschaftlichen Interessen. Auch di« Deutschen   sind an diesen Expedttionen be- teiligt. Koldewey 18S8 und Pay« 1872 sind die hervorragendsten Namen. Schritt für Schritt wurde die Annäherung an den Nord- pol vorgeschoben, und e» schien in den Iahren 1905 und 1909, als ob zwei Ameritaner. Dr. Cook   und Peary  , den Pol«»eicht hätten. Cook kam erst 1909 zurück und seine Behauptung, daß» den Pol am 21. April 1908 erreicht hätte, stieß auf stark« Zweikel und konnte auch durch die Untersuchung der Universttät Kopenhagen, der er sein Material überreicht hatte, nicht bewiesen w»d«n. Peary   wollte am 6. April 1909 am Nordpol   gewesen sein, und da» ein alt», erprobter Nordpolfahrer war. fand seine Behauptung von vorn- herein stärkeren Glauben. Ab» auch hier konnte der exakte wissen- schaftliche Beweis nicht geführt w»den, und so Ist heut« nvck der Strett nicht entschieden, ob jemal» der Nordpol   bezwungen wurde. Zudem ist«» mtt großen Schwierigkelten verbunden, festzustellen. wo der Pol wirkllch liegt, und es ist auch anzunehmen, wenn Amundsen   sein Ziel»reicht hat, daß«in« Anzahl Kilomet» mehr oder weniger dabei keine Roll« spielen. Nach allen bisherigen For- schungen scheint der Nordpol   nicht auf einem Festtand« zu liegen wie der Südpol  , sondern sich im arktischen Meer zu befinden.
Ein Eb»l-VIld in PoflkartengrSß«. Da» groß« Interesse, das der verstorbene Reichspräsident Genosse Ebert der Arbelterwod!» fahrt entgegengebracht Hot, hat den Hauptausschuh für Arbeiterwohl- tahrs veranlaßt, ein Bild Eberts mtt einer Widmung und dem Faksimile seiner Unterschrist herausgegeben. Genosse Fr. Ebert Hot kurze Zett vor seinem Tode der Arbeiterwohlfahrt ein Bild geschenkt und ihr die Erlaubnis zu dies« Derwerwng gegeben. Da, sehr gut ausgestattete Bild in Postkortenform ist zu weitester Verbreitung ge- eignet. Die Nachfrage ist bereit» sehr stark. Es wird den Helfe­rinnen und Hestern der Arbeiterwohstalirt ein leichtes sein, die Karte auf Partei, und Gewerkschaftsfesten. Arbeiterversammlungen aller Art, vor allen Dingen auch bei republikanischen Veranstaltungen de« Reichsbanner», umzusetzen. Zlnfraaen und Bestellimgen der Wobl- fabrtsorganisationen sind an den Hauptausschuß für Arbeiterwvhl- fahrt. Berlin  , Lindonstr. 8, zu richten.
Sa* veusche Zbucftt beendet sein« Welsäfirio« Gdielzeit am 1. Quni mit ein»«nfstlbrung v,n I u I e» Romain«»Dr. Knock'. Die letzte Vorstellung der Kammersptel» stndet Sonntag statt und bringt virandella«.Deiti« vertanen su<b«n einen tzlutor». ftnder Komödie endet die Spieljett«bensall« m» A. Mai mit Ilaenftein« .Liebfrauenmilch  .' Aren lau»«hreadokfor»oa vk-nchesk». Huf dem Stiswna«feft der llnwerfität Manchester   ist der Münchener Prvsessor der NatlonalSkonomi« Loja Brentano feierllch al» vootor ok letter» h. o. proklamiert worden. lagung hn deutschen   Su-se�G« ellschait. yn Tarmstadt begann Donnerstag di, ga Hauvloertammlung der Deutschen vunsen.»es»lllchast. Verein angewandt» vbtzfikalilch« Shemie«. V. Etwa 800 Gelehrte. Männer der»isienschaft und der chemischen Industrie, sind in diel« be- �eutsamen Tagung eingetroffen.