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Um den Mann.

Dreifache Anstiftung zum Meineide.

Die Urheberin eines Meineidprozesses, der vor dem Schwur­gericht III in Moabit tagte und soeben zu Ende geführt wurde, eine Frau Kulas, hat inzwischen durch Selbstmord geendet. Sie hatte einen von ihr geliebten Fabrikanten S., den sie heiraten mollte, ver­anlaßt, gegen seine Frau auf Ehescheidung zu tlagen.

In frivoler Weise setzte Frau Kulas das Ansehen der Frau S. berab, indem sie die Anstifterin dreier Meineide wurde. Tatsächlich wurde die Ehe auch geschieden, aber der Schuld folgte die Sühne. Das Gericht stellte folgendes feft: Frau Kulas hat den Ange­flagten von Wedelstedt, Inhaber eines Privatdetektivbureaus, nach Leipzig geschickt, um die Frau S. zu beobachten. Bedeistedt ließ seinen Mitarbeiter, den Angeklagten Technifer Klein, gleichfalls nach dort tommen, und dieser suchte Beziehungen mit der Frau S. anzufnüpfen. Der Versuch mißlang jedoch. Klein hat später unter Eid ausgesagt, daß er der S. näher gekommen sei, und Wedelstedt hat beeidet, er habe den Klein überhaupt erst in Leipzig fennen gelernt. Aus dem Chefcheidungsprozeß entwickelte sich ein Beleidigungsprozeß gegen Frau Kulas, in welchem der letzte Angeklagte, Dertel, der als Freiherr von Egloffstein " aus zahlreichen Prozessen bekannt ist, durch einen Meineid die Ehre der Frau S. von neuem angriff. Er hatte eine Bekannte der Kulas fennengelernt, aber genau gewußt, daß diese nicht die S. gewesen war. Bei der Urteilsfindung mußten die Strafen mit solchen aus früheren Deliften zusanimen gezogen werden. Das Gericht erfannte unter Bubilligung mildernder Umstände gegen Klein auf 1 Jahr Gefängnis und 3 Jahre Chr. verlust, gegen von Wedelstedt auf 1 Jahr Zuchthaus, insgesamt auf 2 Jahre 5 Monate Buchthaus und 3 Jahre Ehrverluft, fchließlich gegen Oertel auf 15 Monate, insgesamt 4 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Chrverlust. Die Verurteilten waren geständig und nahmen die Berfündung gefaßt entgegen.

Die Scherlsche Internationale. Was auch Auslandsdeutschen auffällt.

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Bon einem Auslandsdeutschen, der sich zur Zeit mit mehreren Sportsleuten in Berlin aufhält, wird uns geschrieben: Am kommenden Sonntag foll im Stadion ein sogenanntes In ternationales Leichtathletiffest unter der Leitung des Scherl. Berlages stattfinden. Da der deutschnationale Berliner Lokal- Anzeiger" fortwährend in seinem Blatte von einem internatio. nalen Sportfeste spricht, so glaube ich, daß dieses ein kleiner Irrtum ist, denn in seiner am 21. Mai 1925 erschienenen Auflage spricht er davon, daß nach einem Siege recht oft die schwarz weißrote Flagge am höchsten Mast erscheint. Es ist demnach nicht eine deutsche Internationale Veranstaltung, sondern eine rein deutschnationale Angelegenheit. Dieses Gebaren muß auf das schärffte gebrandmarkt werden, damit niemand diese Beran ftaltung besucht. Was die betreffenden Ausländer über diese Sache denken, das schreibt der Berliner Lofal- Anzeiger" nicht; fast alle, mit denen ich jetzt ich bin Auslandsdeutscher und befinde mich 3. 3t. mit verschiedenen Sportsleuten hier in Berlin über diese schwarzweißrote Flagge denken, haben nur ein Lächeln für uns Deutsche übrig. Weiß doch jeder Ausländer, daß unsere Landesflagge Schwarz- Rot- Gold ist. Und nun schreibt ein deutsches Blatt in der Hauptstadt solch einen Unsinn.

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Jedenfalls fann man nur hoffen und wünschen, daß die Ber­anstalter dieser deutschnationalen Veranstaltung im Inter­eise der deutschen Republik möglichst unter sich bleiben werden. Solche Beranstaltungen erleben wir doch gerade täglich genug! Ich er­innere nur als ich f. 3t. in Berlin war an die Motorradfahrt des Deutschen Motorrad- Bundes, die vor einigen Monaten stattfand und bei welcher die Fahrer auch Berlin berührten. Der Siegesfranz also 1. Preis war dann in Berlin Unter den Linden bei einer Automobil- Vertretung ausgestellt und hatte, da es ja eine deutsche Veranstaltung war, eine herrliche schwarzweißrote Schleife. Nun, die Leute, die diesen Kranz Unter den Linden sahen, hielten mit ihrer Meinung nicht zurüd.

Dachstuhlbrand, Fabrikbrand und Gasexplosion.

Die Brände in Berlin wachsen sich zu einer förmlichen Epidemie Gus. Tag und Nacht hat die Feuerwehr zu tun. Am Freitag wurde sie wegen eines großen Dachstuhlbrandes nach der Michaeltirchstraße 15, nahe der Röpenider Straße alarmiert, gleich zeitig wegen eines großen Fabritbrandes nach der Prinzen alfee in Friedrichsfelde und wegen einer schweren Basegplo sion nach der Fruchtstr. 25. Hier war eine Gasleitung undicht geworden. Durch unvorsichtiges Ableuchten mit einer offenen Lampe entzündete sich das ausgeströmte Gas und explodierte, wobei drei Frauen Brandwunden erlitten und von der Feuerwehr nach Strantenanstalten gebracht werden mußten. In der Prinzenallee 46 in Friedrichsfelde stand ein Keller in Flammen, die an Farböl reiche Nahrung gefunden hatten, so daß aus vier Schlauchleitungen von den Wehren der angrenzenden Ortschaften vorgegangen werden mußte. Entstanden war der Brand durch einen neuen Delfoch­apparat in der Fabrik von Dr. Löwinsohn, der sich entzündete und dann Delvorräte in Mitleidenschaft zog. Der Dachstuhlbrand machte der 2. Kompagnie viel zu schaffen. Als die Wehr in der Michael­firchstraße 15 anfam, schlugen die von einer Menge Hausrat ge­nährten Flammen schon hell aus den Dachluten empor. Mit vier Rahren wurde unverzüglich über die total verqualmten Treppen auf mechanischen Leitern angegriffen. Der Dachstuhl des von zahlreichen Bartelen bewohnten Hauses brannte zum größten Teil aus. unteren Geschosse haben Wasserschaden erlitten. Die Bersicherungs­gesellschaften wurden durch diese vielen Schäden hart betroffen.

Das Waffenlager im Pappkarton.

Ein Kommunistisches Waffenlager bildete den Gegenstand eines Strafverfahrens, das das Schöffengericht Wedding beschäftigte. In der Wohnung des Bigarrenhändlers Beyer in der Müllerstraße wurden bei einer Haussuchung Barabellum- Pistolen, Handgranaten fowie Munition gefunden. Der Angeklagte gab zu, daß er Rommunist fei, wollte aber lediglich zahlendes Mitglied der Partei sein und von

dem gefährlichen Inhalt der brei Bappfartons nichts gewußt haben. Er behauptete, daß ein Unbekannter bei ihm die Batete zur Aufbe mahrung untergestellt habe. Das Gericht glaubte an diese Erzählung von dem großen Unbekannten" nicht und verurteilte Bener zu einem Jahr sechs Monaten Gefängnis.

Der Doppelmörder Otto Krause.

Ein Brief des Täters an seine Frau.

Die Beweisaufnahme in dem Prozeß des Doppelmörders Krause ergab manche bedeutsame Einzelheit. Am Tag nach der Flucht chrieb der Angeklagte an feine Frau einen Brief, in dem er Selbstmordabsichten zum Ausdruck brachte. Er schrieb da u. a.: Meine arme, unglüdliche Anna! Wenn Du diesen Brief erhältst, bin ich nicht mehr unter den Lebenden... Ich hatte wohl immer den guten Willen, aber ich bin doch immer dem Bölen unterlegen. Ich size hier an der Kirche und dente über mein ver­fehltes Leben nach. Gibt es denn wirklich Einen, der dies alles zuläßt?.. Glaube mir. liebe Anna, ich bin nicht so schlecht, aber ein großer Schwächling... ich fann nicht mehr schreiben, denn ich fann mich nicht beherrschen. Ich erbitte nochmals Deine Berzeihung, ich füffe Dich das leztemal, Dein tiefunalür. licher Otto." Diesen Brief fing die Polizei ab, sonst fand sie teine Spur von ihm.

Als am Montag um 8 Uhr morgens die Tat entdeckt wurde, Die ameifelte man feinen Augenblick, daß Krause der Täter war. Mutter der Ermordeten, die vom Erscheinen in der Gerichtsverhand­lung entbunden war, hatte, fommissarisch vernommen, ausgesagt, daß Krause am Sonnabend nachmittag persönlich einen Brief über­bracht habe, in dem die Gertrud aufgefordert wurde, sich, zwecks Erledigung eines schleunigen Auftrages, in der Fabrit einzufinden. Abends erschien er wieder, um sich zu vergewissern, ob das Mädchen mirklich erscheinen würde, sonst müsse er sich jemand anders holen. Eine Zeugin erflärte vor Gericht, daß der Angeflagte sich ihr gegenüber geäußert habe; nur junge Dinger zögen ihn an. Auch der Kriminalrat Fischer aus Leipzig erklärte, daß Krauses Borliebe für junge Mädchen befannt gewesen sei. Eine weitere Beugin erzählte, mie der Angeklagte auch sie einmal angefallen habe und daß ihr auch ein weiterer ähnlicher Fall bekannt fei. Die Sachverständigen, Prof. Kodel, Dr. Schüß und Dr. Klemm aus Leipzig äußerten sich dahin, daß die Ermordete noch lebend miß braucht worden fei. Kriminalrat Fischer hält die Anwendung des $ 51 für ausgeschlossen. Der Angeklagte versuchte, eine Kopfver legung, die er während des Krieges erhalten habe, zu seinen Gunsten geltend zu machen. Im übrigen meinte er aber: Jch tann dies als Laie nicht beurteilen, ich bin nur einfacher Arbeiter. Ich will mich nicht schützen." Heute wird in der Beweisaufnahme hinsichtlich der Ermordung des Erich Bannide fortgefahren.

Heil Dir im Siegerkranz !" Monarchistische Propaganda im Untersuchungsgefängnis. Bor furzem berichteten wir von dem eigenartigen Berhalten einer deutschnationalen Fürsorgedame namens Frauenholz, die ihr Ehrenamt dazu mißbrauchte, bei weiblichen Gefangenen für die Wahl Hindenburgs zu agitieren und abfällige Bemerkungen über die Beerdigungtoften des früheren Reichspräsidenten Ebert zu machen. Heute müssen wir diese mitteilung noch ergänzen durch einen geradezu unerhörten Vorgang. Der dort seit einem Jahr ab. gebaute, aber weiterhin nebenamtlich amtierende Pastor Distel übt mit den weiblichen Gefangenen neben religiösen Liedern auch noch das Lied heil dir im Siegertrang" ein. Die im Untersuchungsausschuß Höfle urch Zeugenaussagen zutage ge­tretenen Mißstände im Untersuchungsgefängnis er­fahren eine eigentümliche Beleuchtung durch einen solchen Vorgang. Wir verlangen von den verantwortlichen Stellen, daß sie diesem Unfug schleunigst ein Ende machen und Gefangene davor schüßen, daß fie geistig vergewaltigt werden.

Spielhöllen in Berliner Wäldern.

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Elly Branbenberg, Rarl Wenbet, Erwin Biebermann, Theo hardt. Eintrittspreis 1 M. Karten im Gaubureau Berlin G 14, Sebastianstr. 37/38, Hof 2 Treppen, und an der Abendkasse.

Zum Fall Hodann. In der letzten Stadtverordneten­sigung fanden die Deutschnationalen für ihre Angriffe gegen die von dem Stadtarzt Gen. Dr. Ho dann betriebene Jugendauf­tlärung bei dem Stadtmedizinalrat Prof. Dr. v. Drigalski nicht die erwartete Unterstügung. Der in Nr. 235 des Vorwärts" veröffent lichte Bericht über die Sigung veranlaßt unsere Genossin Maria Hodann, fur ihren zurzeit verreisten Gatten das Wort zu nehmen. Sie bittet uns um die Feststellung, daß Dr. Hodann in der Unter­redung mit dem Stadtmedizinalrat teinerlei Berfehlungen" zuge­geben hat. Er habe grundsäglich an seinem Standpunkt festgehalten und nur zugestanden, daß man über Einzelheiten der Methode der Aufklärung noch verschiedener Meinung sein könne. Der Stadt­medizinalrat habe auch in seiner vor den Stadtverordneten gehaltenen Rede nur in diesem Sinne jene Unterredung erwähnt und dem Stadt­arzt Dr. Hodann nicht Verfehlungen" vorgeworfen.

Die Anträge auf Einleitung eines Heilverfahrens laufen, wie immer in dieser Jahreszeit, zurzeit bei der Reichsversicherung für Angestellte io zahlreich ein, daß die Antragsteller fich in Geduld fassen müssen. Leider werden immer wieder dieselven Fehler gemacht, durch die die Erledigung des Antrages verzögert wird. Jedem Antrag muß nämlich ein Attest des behandelnden Arztes nebst Quittung über das für das Attest bezahlte Arzthonorar beige­legt werden, worauf die RfA. den Betrag von höchstens 2,50 Mr. vergütet. Ebenso wenig darf eine Aufrechnungsbescheinigung und die grüne Beitragsmarte fehlen. Die Antragsteller fönnen sich Ber­zögerungen ersparen, menn sie diesen Umstand beachten.

Fahnenweihe des Reichsbanners in Briefelang. In dem kleinen Ausflugsorte Brieselang , zwischen Finkenkrug und Nauen gelegen, ist am Himmelfahrtstag die Fahnenweihe des dortigen Reichs­banners Schwarz- Rot- Gold" feierlichst vollzogen worden. Die treu republikanisch gesinnte Einwohnerschaft hatte unsern weit und breit herbeigeeilten Rameraden in dem reichgeschmüdten und ge flaggten Orte einen äußerst herzlichen Empfang bereitet, der besonders in den Begrüßungsworten des Gemeindevorstehers zum Ausdruc tam. Die Weihe des Banners wurde durch Senats präsidenten Großmann vollzogen. Nachdem der Gauvorsitzende Friz Koch eine Ansprache gehalten hatte, der der Gesang des Deutschlandliedes folgte, wurde der Festzug gebildet, an dem weit über 2000 Reichsbannerleute mit ihrer Fahnendeputation teilnahmen.

Der Milchpreis steigt. Die Berliner Milch- Versorgungs­G. m. b. 5. teilt mit, durch infolge weiterer Hinauffezung der nahme der Ausgleichskaffe der Berliner Milch- Berforgungs- G. m. b. Milcherzeugerpreise läßt sich trok fortgesetter Inanspruch­5. eine neue Erhöhung der Milch- Kleinhandelspreise nicht umgehen. Der neue Milchpreis beträgt ab Sonnabend, den 23. Mai, für den Liter Bollmilch ab Laden des Kleinhändlers 29 Pfennig. Der Preis für Magermilch bleibt unverändert auf 8 Pfennig für den Liter bestehen.

Wegen Mordes an einem Oberlandjäger werden zwei Zigeuner in Groß- Berlin gesucht. Am 14. d. M. brach in Albersloh bei Münster i. Weftf. in einer Zigeunerbande ein großer Streit aus. Hierbei wurde der Oberlandjäger Beitart, der Ruhe schaffen wollte, erschossen. Als Haupttäter wurde nach einigen Tagen der Korbmacher Johann Prison ermittelt und feſt­genommen. 3wei andere Zigeuner der Bande entflohen und werden wegen Mittäterschaft gesucht. Der eine heißt Hermann, ist 1,80 Meter groß, breitschultrig und von fnochigem Bau, hat Sommer­sprossen und totes Haar und als besonderes Kennzeichen zwei Täto­wierungen, auf der rechten Hand Ewig". auf der linten Müde . Der zweite, ein Mathias Solzenberg, ist 1,75 Meter groß und fräftig, fann aber nicht näher beschrieben werden. Beide pflegen auf Renn bahnen und auf Pferdemärften zu verfehren. Mitteilungen über ihr Auftauchen an die Streisbeamtenschaft der Kriminalpolizei im Bolizeipräsidium.

Forfiwanderung. Die Arbeitsgemeinschaft für Korffschuh und Natur­funde E. B., Berlin - Friedrichebagen, veranstaltet am Sonntag, den 24. Mai, eine forft- und naturlundiiche Wanderung durch die Forst Briefelang. Marschbauer 3-4 Stunden. Führung Oberförfter Mu bra und Dr.

Staa wis. Abfahrt 94 von Berlin , Lehrter Bahnhof , nach Finkenirug. .Das jüdische Arbeiterleben in Amerita". Der Führer des Weltver bandes der Boale Zion, Gen 3. 2 oder, ist nach einer faſt fedismonat, stanada soeben nach Berlin zurüdgelebrt, und wird im Auftrage der lichen Vortragsreise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika und jüdischen sozialdemokratischen Arbeiterorgan fation Boale Rion am Sonn­abend, den 23. Mai, um 8%, Uhr abends, im Arbeiterbeim Linienſtr. 159 III, über das obengenannte Thema Lejerieren. Eintritt für Parteimitglieder frei, für Gäste 30 f.

Eröffnung der Badeanstalten. Im Bezirksamt Spandau Der Himmelsfahrtstag mit seinem blauen Himmel und strahlenden wird die Flußbadeanstalt Wröhmännerstraße am 19. Mai, die Bade­Sonnenschein brachte nicht nur den Sommerlofalen und Erfrischungsanstalt im Südpart am 2. Juni eröffnet. Das Hallenschwimmbad hallen gute Einnahmen, sondern auch den Unternehmern", die an wird erst am 30. Mai gefchloffen. biel belaufenen Waldwegen ihr Lager aufgeschlagen hatten. Ein Stüd Zeitungspapier- manchmal manchmal auch eine fleine zusammenlegbare und ein Spiel Karten bildeten ihre Bare". Kunden fanden sich viele. Die Dummen werden befanntlich nie alle, und dar auf spekulieren diese Bankhalter. Bornehmlich das berüchtigte Rümmelblättchen" und 17 und 4" zogen den Spielern, darunter auch vielen Frauen, das Geld aus der Tasche. Die Einsätze schwankten amischen 1 und 10 Mart. Betrübt zogen jedesmal die Gerupften ab, um neuen Spielmütigen das Feld zu räumen. Einem aufmerksamen Beobachter konnte es nicht entgehen, wie Spanner und nur scheinbar Mitspielende, die zu einem sogenannten Konzern gehörten, die Kon­junttur ausnügten. Die einen, um zu sehen, ob die Luft rein ist, die anderen, um Neugierige zum Spiel zu reizen. Bornehmlich in den Bororten der Nordbahn trieben diese Unternehmer ihr wüftes Spiel. Eine Zeitlang war die Umgegend von Werder und der Berliner Grunewald das Hauptgebiet der Spielbetrüger. Seit dort eine strenge Kontrolle durch Kriminialbeamte eingeführt ist, scheinen die Spielhalter sich nach anderen Gegenden umzusehen, um ihr be trügerisches Spiel dort weiter fortzufezen. Bedauerlich ist, daß fich noch immer Dumme in so großer Zahl finden, die ihr Geld nicht schnell genug loswerden fönnen. Berschiedene Berhaftungen wegen verbotenen Glückspieles wurden auch vorgestern im Grunewald wieder vorgenommen. Es sei noch darauf hingewiesen, daß nicht nur er. tappte Spielperanstalter, sondern auch die Mitspieler mit hohen Geld. oder Gefängnisstrafen belegt werden. Sehr zu empfehlen ist die sofortige Benachrichtigung der nächsten zu­ftändigen Polizeiftation, um der Spieler habhaft zu werden.

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Schwerer Autounfall einer Völkerbundskommission.

Völkerbundskommission für die Erforschung der Malariafranfheit Wie aus Beirut gemeldet mird, erlitten einige Mitglieder ber einen schweren Autounfall. Das Auto, das von einer Fahrt durch den Libanon zurückkehrte, stürzte in einen Abgrund. Dr. Barling, ein. Ameritaner, der Engländer Dr. Lathian und Fräulein Besson, eine Französin, werden als tot gemeldet, zwei Insassen sind ver­mundet.

Radio- Lautsprecher in den öffentlichen Gärten läßt die Gemeinde Wien demnächst aufstellen. Ein Versuch vor dem Strauß- Lanner­Dentmal im Rathauspart ist wohlgelungen.

möllung ohne nennensmerte Riederichläge.

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Der Bildungsausschuß beim Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold Wetter für Berlin und Umgegend. Etwas fühler, veränderliche Be­veranstaltet am Dienstag, den 26. b. M., 8 Uhr, in den Spichern Für Deutschland . Im Rhein­jälen, Spichernstr. 3, eine republitanische Feier mit einem biet und in Mitteldeutschland strichweise Gewitter. Im Küstengebiet zu Orchester, Gesang und Rezitationen. Mitwirkende: Ella Schulze, nehmende Niederschlagsaussicht.

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Interessante Feststellung: Die hygienische, d. h. die vorbeugende, desinfizierende und heil­helfende direkte Wirkung des Odol auf Zähne, Mund, Mandeln und Rachen, wie auch die in­direkte auf den Gesamtorganismus, stellt sich nach wissenschaftlichem Urteil und nach tausendfacher praktischer Erfahrung als eine immer umfassendere und tiefere heraus.

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