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Gewerkschaftsbewegung

Scharfmacherlogik.

Der Wirtschaftsfriede ist ungefund". Um 20. Mai waren in Braunschweig die der Braunschwei ger Vereinigung der Schokoladen und Zucker­marenfabrikanten angehörenden Unternehmer versammelt. Sie produzierten ein Rundschreiben an die übrigen Unternehmerver einigungen der Schokoladen- und Zuckerwarenindustrie, worin der Arbeitgeberschaft plausibel zu machen versucht wird, daß der be­stehende Reichstarif für ihre Industrie unerträglich sei. Zur Begründung dieser Behauptung wird ausgeführt, das Bestehen des Reichstarifvertrags und das Fehlen jeder Streitbewegung bildeten ein unirügliches Zeichen dafür, daß die Arbeitsbedingungen für die Arbeiter zu günstig feien! Die Forderungen der Gewerkschaften feien in einem Maße bewilligt worden, das für die Industrie un­tragbar sei.

" Der herrschende Wirtschaftsfrieden," heißt es in dem Schreiben, ift ungefund, weil er auf Kosten der Unternehmer geht, zugleich aber dazu beiträgt, das allgemeine Lohnniveau zu steigern und schließlich dazu angetan ist, die Kauftraft der Mart fo­mie die Währung zu gefährden." Nach diesem Rund­schreiben soll auch das Zuschlagsystem für Ueberstun den für die Industrie verderblich sein; ebenfalls die im Tarif festgelegten Ferien und die Entschädigung für die Lehr Linge. Es soll also alles zurückgeschraubt werden.

Erfreulicherweise wird diese Scharfmacherlogif von den Tarif­fontrahenten des Arbeitgeberbundes in der Schokoladen und Zuderwarenindustrie nichtgeteilt. Diese wissen, daß durch die reichstarifliche Regelung der Lohn- und Arbeitsbe­dingungen die Industrie im Laufe der lezten Jahre Dor wirtschaftlichen Erschütterungen bewahrt wurde.

Die Unternehmer im Arbeitgeberbund sind also weitblickender als die Vereinigung der fleinsten Schokoladen und Zuckerwaren firmen und werden sich sicher von deren rückständigen Anschauungen nicht beeinflussen lassen. Der Braunschweiger Verband war feit Bestehen des Reichstarifs ein Gegner dieser Abmachungen und hat noch jedesmal gegen die beantragte Allgemeinverbindlichkeit Einspruch erhoben. Er wurde stets abgewiesen und auch das Reichsarbeitsministerium hat die Gründe der Tarifgegner nicht als stichhaltig anerkannt. Die Arbeiterschaft in der Schokoladen­und Süßwarenindustrie wird sich die vertraglichen Rechte durch eine rückständige Unternehmergruppe nicht mehr nehmen laisen. Sie kann sich nur dann das Mitbestimmungsrecht im gewerblichen Arbeitsvertrag sichern, wenn sie geschlossen ihrer gewerf schaftlichen Organisation angehört.

Kommunische Gewerkschaftskonferenz.

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Bijfigfte Boransfegung für be tommmistiche Bühlarbeit in den Gewerkschaften sei, daß jeder Rommunist sich als Gemert. schaftsfunktionär, als Bertrauensmann ufw. zur Verfügung stellt, ia, daß um die Besezung dieser Posten gefämpft werden muß". Die Hindenburg- Wahlhelfer als gewerkschaftliche Bertrauensleute! Die Rote Fahne" versichert, die Ronferenzteilnehmer feien feft davon überzeugt, daß es nunmehr auch in der Gewerkschaftsarbeit wieder vorwärts geht".

Gewertschaftsarbeit ist die wichtigste Partei­" Das oft gebrauchte, aber bisher wenig durchgeführte Wort arbeit soll in die Tat umgesetzt werden. Das heißt, die Kom munistische Partei ist nach wie vor bemüht, bie Gewerkschaften für ihre Barteizwede zu erobern", die Gewerkschaften sich unter. zuordnen, um sie vor ihren Weltrevolutionsfarren zu spannen. Die für ihre Parteizwede zu erobern", die Gewerkschaften sich unter. Bewertschaften danken für diese Rolle, die ihnen die Mos fauer aufzuzwingen fuchen.

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Arbeiterratswahl bei der National- Registrierkaffen­G. m. b. H.

Die Belegschaft hatte am 12. Mai ihre Vertretung zu wählen und sich zu entscheiden, ob sie der Liste der Freien Gewerkschaften oder der des kommunistischen Industrieverbandes den Vorzug geben wolle. Bis dahin war der Arbeiterrat nur aus richtiggehende Revolutionären " zusammengesetzt. Diesmal aber erhielt die frei gewerkschaftliche Liste 340 Stimmen, die Industrieverbands- Lifte 277 Stimmen, troßdem von der Gegenseite mit allen möglichen Ber­dächtigungen gearbeitet wurde, wobei der Obmann Piel sich be jonders auszeichnete. Wäre sein Stoffvertriebsunfall vor der Wahl bekannt geworden, würde diese für den Industrieverband" wesentlich ungünstiger ausgefallen sein.

Unwirksame Tarifkündigung.

In der Filmindustrie besteht ein allgemeinver. bindlicher Tarifvertrag. Kontrahenten sind auf der einen Seite eine Anzahl im Arbeitnehmerlohntartell vereinigte der Filmindustrie umfassende Arbeitgeberlohnfartell Im Gewerkschaften, auf der andern Seite das mehrere Arbeitgeberverbände November vorigen Jahres hatte die Filmgewerkschaft als feder­führender Verband des Arbeitnehmerlohnfartells den Tarifver trag gefündigt. Che die Kündigungsfrist abgelaufen war, teilten die übrigen dem Lohnkartell angehörenden Gewerf. schaften dem Arbeitgeberlohnfartell mit, daß die durch die Film­gewerkschaft ausgesprochene Kündigung entgegen einem Beschluß des Arbeitnehmerlohntartells erfolgt und deshalb als nicht geschehen zu betrachten sei.

Als dieser Tage einige Mitglieder der Filmgewertschaft unter Berufung auf den erwähnten Tarifvertrag beim Gewerbegericht die Bezahlung der in die Woche fallenden Feiertage forderte, machte der Vertreter der beklagten Firma geltend, der Tarifvertrag bestehe für sie nicht mehr, denn sie beziehungsweise ihr Verband sei inzwischen aus dem Arbeitgeberlohn. fartell ausgetreten. Uebrigens sei die durch die Film­gewerkschaft als federführender Verband des Arbeitnehmerlohn fartells erfolgte Kündigung für alle Gewerkschaften des Kar tells rechtsverbindlich gewesen. Durch die Zurücknahme der Kündigung seitens eines Teils des Arbeitnehmerlohnfartells sei ein neues Tarifabtommen begründet worden, an dem Im Mittelpunkt der Beratung standen die praktischen Maß- weder die Beklagte nach die Filmgewerkschaft beteiligt sei. nahmen zum Kampf um die Gewerkschaftseinheit"( fommuni­stische Einheit), der Vorbereitung und Agitation für den Gewerk schaftstongreß".

Unter Ausschluß der Deffentlichkeit hatte die KPD. - Zentrale zum 21. Mat eine Versammlung zum Zwecke der Durchführung der gegenwärtigen Aufgaben bei der revolutionären Gewerkschaftsarbeit einberufen", die in dem Bericht der heutigen Roten Fahne" als " Kommunistische Reichsgewerkschaftskonfercaz" bezeichnet wird.

Die Konferenz tam zu dem Ergebnis, die Arbeit einheitlich zu organisieren und in jeder Gewerkschaft planmäßige Fraftions­arbeit" zu leisten unter bezirksmeiser Zusammenfassung der Fraf­tionen und Industriegruppen.

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Resonders

wirksam sind die KLEINEN ANZEIGEN in der Gesamtauflage des Verwiris" and trotzdem

Der Vertreter der Kläger berief sich dagegen auf die A11. gemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages.

Das Gericht verurteilte die Betlagte im Sinne des Antrages der Kläger . Es hat sich demnach, wie aus der Verhandlung ersichtlich war, auf den Standpunkt gestellt, daß ein von mehreren Gewerkschaften gemeinsam abgeschlosse ner Tarifvertrag nicht von einer der beteiligten Ge­

Voran

M. 35.­

werkschaften gegen ben Billen der anderen rechts. verbindlich gefündigt werden fann und daß auch, wenn auf der einen oder der anderen Seite eine der beteiligten Organi sationen auf dem Lohnkartell austritt, die Allgemeinver bindlichkeit des Tarifvertrages immer noch bestehen bleibt.

Berständigung im rheinisch- westfälischen Baugewerbe.

Im Tarifftreit im rheinisch- westfälischen Baugewerbe ist nach langwierigen Verhandlungen im Reichsarbeitsministerium_in_der Nacht vom 22. zum 23. Mai eine Verständigung der Tarif­parteien erzielt worden. Der Streit ist beendet.

Wirtschaft

Zuckerausstellung in Magdeburg .

Rege Beteiligung des In- und Auslandes. Magdeburg , 23. Mai .( Eigener Drahtbericht.) Heute vormittag fand die feierliche Eröffnung der Zuderausstellung in Magdeburg statt, die vom Verein der Deutschen Zuckerindustrie und vom Verein der deutschen Zuckertechniker veranstaltet wird. Karl Miller begrüßte als Vorsitzender des Aufsichtsrats der Mittel­deutschen Ausstellungsgesellschaft mit herzlichen Worten die zahlreich erschienenen Ehrengäste, unter denen u. a. sich Bertreter des Obers präsidiums der Regierung, der Handwerks- und Handelskammern wie auch der kommunalen Behörden befanden. Sodann ergriff Herr Dr. Preißler vom Verein der Deutschen Zuckerindustrie Berlin das Wort und legte in furzen Zügen Zweck und Bedeutung der Zuderausstellung dar. Nach kurzen Worten der Begrüßung und des Dantes an die erschienenen Ehrengäste eröffnete Ober­bürgermeister Beims die Ausstellung, die ein imposantes Bild der deutschen Zuckerwirtschaft und Zuckerindustrie vom Rübsamen bis zum Endprodukt bietet und die nicht nur in weiten Kreisen Deutsch­ lands , sondern auch in den Zuckermärkte führenden außereuropäischen Delegationen der am Zuderhandel interessierten Kreise des Aus­Ländern außerordentliches Interesse wachgerufen hat. Zahlreiche landes haben den Besuch der Ausstellung fest zugesagt. Die erften handelt sich um die Direktoren der Zuckerfabriken Schwedens , ausländischen Gäste find bereits in Magdeburg eingetroffen. Es des weiteren werden Abordnungen der Zuckerinteressenten un garns, Hollands und der Tschechoslowatei erwartet. Auch aus allen Teilen des Reichs ist der Andrang, vor allen Dingen dem besetzten Gebiet, nach Magdeburg zur Zuderaus ftellung schon am Eröffnungstage überaus start, so daß der Be fuch der Ausstellung am Eröffnungstage dank des herrlichen Wetters als überaus glänzend bezeichnet werden fann. Die Teilnahme der Bevölkerung an der für die Stadt Magdeburg und für das Deutsche Reich so überaus wichtigen Ausstellung Reich so überaus wichtigen Ausstellung der erften dieser Art in ganz Deutschland ist außerordentlich rege.

aus

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

90. Abt. Neukölln. Sonntag, 24. Mai, frilh 8 Uhr, wichtige Borwärts- Agitation

Jugendveranstaltungen.

Storbring. Die Abteilung trifft fich ber heutigen Nachtwanberung abenbs 7 Uhr am Bahnhof Schönhauser Allee , Eingang Greifenhagener Straße, nicht am Bahnhof Alexanderplay.

Berantwortlich file Bolitik: Bictor Schiff: Wirtschaft: Arthur Caternus; Gewertschaftsbewegung: Friebr. Calorn; Feuilleton: Dr. John Schitowski; Lokales und Sonstiges: gris Rarftabt; Anzeigen Th. Glode; sämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei und Berlagsanftalt Baul Ginger. Co., Berlin GB. 68, Lindenstrake 3.

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