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Auch ein Gefängnisarzt! fachen der Frauen der Treuhandgesellschaft überwiesen hatten. In folgedessen blieb Julius Barmat bis gestern als Untersuchungs­Selbstenthüllung Dr. Bürgers im Lokal- Anzeiger". gefangener in der Charité. Die erneuten Anträge der Verteidi Im Laufe der Betratungen des Höfle- Ausschusses wurde gung hatten jedoch gestern den Erfolg, daß das Gericht die gestellte wiederholt der Name eines Dr. Bürger erwähnt, der in Raution auf 45300 Mart in barem Gelde herablezte. Dieser Fällen, wo Dr. Thiele abwesend oder behindert war, in das Betrag wurde gestern nachmittag um 3 Uhr hinterlegt. Vor der Moabiter Gefängnislazarett vertretungsweise Abholung Julius Barmats aus der Charité erklärten, nach Ber­zugezogen ständigung mit Geheimrat Kraus, die angerufenen Aerzte, daß fie. murde. Das gibt diesem Herrn Veranlassung, in den Spalten jebe Berantwortung für den Transport ablehnten. des, Lokal- Anzeigers" ein Plädoyer für Dr. Thiele zu halten, Julius Barmat wurde jedoch von den Rechtsanwälten in ein Auto das allerdings feine neuen Momente enthält. Denn es ist und nach seiner Wohnung am Kurfürstendamm   gebracht und wird schon hier betont worden, daß der schwer fompromittierte Me- vermutlich demnächst in ein Privatfrantenhaus übergeführt dizinalrat Thiele zu seiner Entschuldigung jene Arbeitswerben. Der Untersuchungsrichter hatte verfügt, daß mit Rücksicht überlastung anführen kann, die durch die Verweigerung werden sollte, den Gefangenen, wie es bei Ausländern Borschrift auf den schweren Krankheitszustand Barmats davon abgesehen eines Assistenzarztes und einer Dienstwohnung und durch die ist, aus der Untersuchungshaft zunächst zum Polizeipräsidium zu viel zu geringe Zahl der Pfleger besonders verschärft wurde. Erschredend wirkt dagegen in dem Plädoyer des Dr. Bürger die Oberflächlichkeit und die politische Boreingenommenheit, mit der er den Fall Höfle abzutun versucht. Er schreibt:

Die gerichtliche Leichenöffnung hat nach den Zeitungsmeldungen ergeben, daß Dr. Höfle bis zu dem von ihm begangenen Selbstmord haftfähig war und an feiner Krankhelt lift, die ihn haftunfähig Herrn Dr. Höfle noch vor dem Tode in ein anderes Kranten machte. Sie hat ergeben, daß es durchaus unnötig war, haus zu überführen, denn zweifellos hat dieser anstrengende Trans port bei dem geschwächten Herzen den tödlichen Ausgang be schleunigt.

überführen.

Der deutschnationale Kronzeuge.

Shrig wegen Diebstahls verurteilt. Nachdem vor etwa einer Woche der Zeuge Gobert aus dem Magdeburger   Prozeß wegen Unterschlagung von einer Berliner  Etraftammer abgeurteilt worden war, hatte fich gestern der zweite Sprig, vor dem Amtsgericht Mitte wegen Diebstahls zu Kronzeuge gegen den verstorbenen Reichspräsidenten Ebert  , Otto verantworten. Dieser Prozeß ist ein direkter Ausfluß der Magde burger Verhandlung. Dort war der Bruder der Mutter Sprigs gegen diesen mit der Behauptung aufgetreten, daß Syrig un glaubwürdig und unehrenhaft sei, und der Zeuge hatte ihn beschuldigt, als Werthelfer beim Schlesischen Bahnhof Eisenbahnmaterial veruntreut

Dieser Dr. Bürger, der sich auf Zeitungsmeldungen be ruft, um seinerseits als Fachmann" die Oeffentlichkeit über Die Begleitumstände des Todes Höfles zu unterrichten, hat anscheinend die Zeitungen nicht gelesen oder nur diejenigen, Zeitungen, die wie Lotal- Anzeiger" und" Deutsche Zeitung" auf Brund des Obduktionsprotokolls den Selbstmord für ,, ermiesen" erklärten. Er weiß nichts davon, daß der Haupt­verfasser dieses Gutachtens, Dr. Störmer, inzwischen zu geben mußte, daß der Selbstmord gar nicht er. miesen, sondern lediglich tombiniert wurde, und daß er sich sogar bereit erklärte, in einem nachträglichen Gut­achten feine ursprüngliche leichtfertige Deduktion zu berich tigen. Davon, daß Dr. Höfle bis zu seinem angeblichen Selbst. mord haftfähig war, steht im Obduktionsgutachten tein Wort. Das ist eine reine, leichtsinnige Erfindung des Gewährsmannes des Lotal- Anzeigers". Eine solche Fest stellung im Obduktionsprotokoll wäre um so finnloser gewesen, als Dr. Störmer, ber dieses Protokoll mitverfaßt hat, aufhebung der Anklage zuvorgekommen. Grund einer Untersuchung Höfles 18 Tage vor seinem Tode in einem Gutachten für Haftunfähigteit plädiert hatte; er hatte nämlich darin eine Kur in Nauheim   dringend empfohlen!

Der

zu haben. Syrig hatte auf den Vorhalt des Borsigenden, daß er sich selbst einer strafbaren Handlung nicht bezichtigen brauche von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch gemacht. Auf Grund dieser Beschuldigungen mußte nun gestern Syrig vor dem Amtsgericht Mitte unter der Anklage des Diebstahls sich ver. antworten. Er bestritt, sich des fortgesetzten Diebstahls an Eisen. bahnmaterial in den Jahren 1923/24, wie die Anffage behauptet, schuldig gemacht zu haben. Die Angaben feines Dheims 3eppen. fed   feien aus Rache gemacht, weil er mit diesem verfeindet ſei und ihn aus seiner Wohnung verwiesen hätte. Er habe in Magde­und ihn aus seiner Wohnung verwiesen hätte. Er habe in Magde­Empörung über den Vorwurf ein Strafverfahren wollte einleiten burg seine Aussage verweigert, meil er gegen sich selbst aus lassen. Dieser Absicht sei aber die Staatsanwaltschaft durch die Er Der 72jährige Invalide 3eppenfeld befundete, daß er von April 1923 bis Dezember 1924 bei seinem Neffen Sprig gewohnt habe. Ich habe selbst gesehen," fofagte er aus, bak Syrig beim Nachhausekommen ein Stüd Leder unter seinem Anzug hervorzog, es mar Sigleder, wie es in den Abteilen erster und zweiter Klasse den Leib gewickelt. Er brachte auch Gepäd nege nach Hause, um permendet wird. Er hatte das Stüd von bis 2 Meter Länge um Daraus Hängematten zu machen, ebenso Bleiplomben, die er ver taufte. Betroleum hat er mir selbst vom Bahnhof herausge­reicht, damit es nicht auffalle, verwendete er Bierflaschen. Lampen 3ylinder brachte er in seiner Tasche nach Haus. Er sagte zu mir, er habe Blut und Baffer geschwigt, bis er das Leder herausgetriegt habe". Weiterhin fagte der 3euge 3eppenfeld noch aus: Ehe ich nach Magdeburg   als Zeuge fuhr, habe ich vom Bureau von Rechts. anwalt Wolfgang Heine   20 Mart als Reisegeld für mich und einen mitzunehmenden Begleiter bekommen, und zwar als Vorschuß auf

und zahlreiche Abgeordnete teilnahmen. Sowohl Dr. Rahl als auch der Reichskanzler begrüßten die Vertreter des Reichsverbandes Breffe und auf die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit in längeren Ansprachen, in denen sie auf die große Bedeutung der zwischen Regierung. Reichstag   und Bresse hinwiesen. Namentlich der Reichskanzler Dr. Luther würdigte sehr eingehend die mo­berne Entwicklung der Presse und ihre überragende Stellung im Zeitalter des unaufhörlichen Fortschrittes der Technik und der dauernden kulturellen und sozialen Veränderung.

Aeberall rückwärts.

Spaltungen in der Kommunistischen Partei Polene nistische Partei eine ähnliche Krise durch, mie sie durch die diftatori­Warschau, 22. Mai.  ( DE.) In Polen   macht die Kommu schen Bestrebungen der Komintern   schon in mehreren europäischen  Ländern hervorgerufen wurde. Die vor einiger Zeit im Geheimen abgehaltene Parteitonferenz stellte, wie man jezt erfährt, eine Generalabrechnung mit den Elementen innerhalb der Partei dar, die sich Mostau gegenüber nicht gefügig genug zeigen und eine gewisse Selbständigkeit in taktischen Fragen somie bie b- änderung einiger Programmpuntte anstreben. Die Rechts. tendenzen" dieser von dem neuen Sejmabg. Warsti geleiteten Beschlüssen des 5. Kongresses der Komintern verlangt. Ueber die Elemente wurden von der Konferenz entschieden verurteilt und eisse meitere Bolschewisierung der polnischen Partei im Einklang mit ben Aussichten einer Revolution in   Polen hat sich die Konferenz peffi­miffisch ausgesprochen: die polnische Bourgeoisie habe ihre Stellung seit dem Ende der Inflationszeit gefestigt, die jozia­liftische Partei ihren Einfluß auf das Proletariat behalten, mit internationalen Berwicklungen sei nicht zu rechnen. Als Richtlinie für die weitere Arbeit der Kommunistischen Partei wurde die Werbung um die Bauernschaft und um die nationalen Minder heiten hingestellt, die für eine soziale Revolution gewonnen mer­den müßten. Ferner forderte die Konferenz die Bereinigung der ukrainischen und weißrussischen Gebiete mit den entsprechenden Re­publiken des Sowjetbundes. In einer ihrer Entschließungen hat die Sonferenz gegen die Ultralinke Stellung genommen, welche die Ein­beziehung des Abwehrterrors" in die Parteitaftit forderte, eine Methode, die von   Lenin schon 1922 verworfen worden ist.

Die Lage in   Bulgarien. Darstellung des Sekretärs des Gewerkschaftsbundes. Sozialdemokratischer Pressedienst in   Genf hatte dieser Tage eine  Genf, 23. Mai  .( Eigener Bericht.) Der Korrespondent des Unterredung mit dem Genoffen Danoff. Sekretär des bulgari fchen Gewertschaftsbundes, der gegenwärtig auf der Internationalen Arbeitskonferenz meilt. Genojje Danoff gab fol. gende Schilderung der Lage in   Bulgarien: Es ist richtig, daß als Folge des Attentats in der Kathebrale eine große Anzahl von Berhaftungen vorgenommen ist. Eine genaue Rontrolle ift aber unmöglich, da die Regierung jede Angabe verweigert und selbst der Sobranje feine Rede stehen wollte.

In   Sofia allein find ungefähr 4000 Menschen in den ersten Tagen festgenommen

Ebensowenig scheint es bem Dr. Bürger bekannt zu sein, daß im Laufe der Untersuchung zahlreiche, auch medizinische Zeugen erklärt haben, daß Höfle I chon mitte März infolge Herzbeschwerden und Körpergewichtsverlufte aus der Haft hätte entlassen werden müssen. Offenbar lieft Dr. Bürger nur die Meldungen solcher Zeitungen, wie des Lofal- Anzeigers", die über die Verhandlungen des Aus schusses tendenziös gefälschte Berichte öffentlichen, aus denen alles sorgfältig ausgemerzt wird, was gegen das barbarische Verhalten der Justiz und ihrer ärzt lichen Werkzeuge spricht. Am tollſten ist der Versuch Dr. Bürgers, den Spieß umzudrehen und die Schuld an Höfles. Tod denen zuzuschieben, die ihn, als er schon rettungslos perloren war, ins Hedwig- Krankenhaus haben transpor tieren laffen. Wer in so wenigen Zeilen so viele Un­wahrheiten und Berdrehungen aneinander reiht, der mag für das Lejerpublikum des Lokal- Anzeigers" ein Fachmann" fein, für uns ist er nur ein felbfstent feld als einen Mann, der viel schwindele und falsche Beschuldigungen Bauernpartei hat sich endgültig von den fommunistischen An­larpter 3gnorant

Aber diese Unwissenheit ist um so gemeingefährlicher, als fie einer reattionären Befinnung entspringt. Dr. Bürger schließt nämlich feine Ausführungen mit folgen dem dreisten Borstoß gegen diejenigen Blätter, die im Gegen faz zum Lokal- Anzeiger" bemüht find, eine Bertuschung des Höfle- Standals zu verhindern:

Aber auch, wenn alle diese Wünsche erfüllt werden sollten. Aber auch, wenn alle diese Wünsche erfüllt werden sollten, werden die Untersuchungsgefangenen noch lange nicht zufrieden fein; ebenfomenig eine gemiffe Breffe, die nichts weiter will als das Ansehen der Justiz und ihrer Gehilfen als das Ansehen der Justiz und ihrer Gehilfen untergraben. Die wohlhabenden Schieber und ihre einfluß reichen Freunde wollen ja teine Behandlung der Inhaftierten, fon­dern ihre Freigabe. Es ist wirklich an der Zeit, daß die Justiz, wenn sie sich nicht den Vorwurf machen laffen will, die Korrup tion zu unterstüßen, energisch Front macht gegen diefe Totengräber ihres eigenen Ansehens.

meine Zeugengebühr.

Ein anderer Zeuge Orgel weiß nichts von den Dieb. ftählen. Es sei aber richtig, daß er gesagt habe: jedes Wort falls nichts von den Diebstählen und bezeichnete ihrerseits Zeppen­Don Sprigift Lüge". Die Ehefrau des Angeklagten weiß eben

gegen ihren Mann erhebe. Ein Kriminalbeamter befundete,

worden, davon wurde aber ein großer Teil wieder freigelaffen und hauptsächlich auf Betreiben der sozialdemoteatischen Bartei, welche die Bildung eines parlamentarischen Aus fusses durchfekte, der alle Gefängnisse besuchen und alle Fälle Don Berhaftungen nachprüfen tann. Immerhin verhindert der Be lagerungszustand, gegen den allein die Sozialdemokraten ftimmten, eine Kontrolle der Regierungsmaßnahmen. Morde find vorgekommen, doch sind die Meldungen gewiffer Aus­landsblätter sehr übertrieben, und zur Steuer der Wahrheit muß ich sagen, daß viele der Getöteten nicht auf Befehl von oben, sondern durch untergeordnete Organe getötet worden sind. Es ist übrigens anzunehmen, daß die   kommunistischen Attentate eine heilsame Wirkung gehabt haben! Die

hängern der Einheitsfront" los gesagt und ihren Ausschluß aus der Partei beschlossen. Wahrscheinlich wird diese Entwicklung den endgültigen Bruch mit   Moskau bedeuten. In der Arbeiter­

haft ist eine ähnliche Entwicklung zu beachten. Es ist be zeichnend, daß

an dem Attentat teine Arbeiter teilgenommen lektuelle und einige Bauern. Die organisierte Industriearbeiter­haben, sondern nur dettaffierte, frühere Offiziere,   Intel schaft gehört heute dem bulgarischen Gemertschaftsbunde an, ebenso das Gros der fleinen Handwerfer und viele untere und mittlere Beamten. Unser Bund hat eine Stärfe von zirfa 15 000 Röpfen. Die Kommunist en waren bis zu ihrer Auflösung zahlenmäßig etwas stärfer als wir, fie hatten aber stärkeren Zu­lauf durch das Lumpenproletariat und durch die unzufriedenen Bauern. Hinzu kommt, daß in   Bulgarien heute nur ein fleiner Brozentsaz der Arbeiter organisiert ist und daß die zügelloſe Agitation eine Mentalität erzeugte, die alles von der nahmen ,, Welt­revolution" erhoffte und darüber die dringenden Notwendigkeiten der gewerkschaftlichen und politischen Arbeit vernachlässigte. Hier wird unsere Arbeit ganz besonders einzusehen haben.

daß schon früher einmal bei Sprig Ermittlungen nach veruntreutem Eisenbahnmaterial angestellt worden feien, daß die Durchsuchung Eisenbahnmaterial angestellt worden seien, daß die Durchsuchung aber nichts ergeben habe. Der Zeuge 3eppenfeld wurde vom Borfizenden, Amtsgerichtsrat Dr. Cohn, nochmals ausbrüdlich auf die Bedeutung des Eides verwiesen und auch darauf, daß er als naher Berwandter nicht nur die Aussage, sondern auch den Eid ver 23 ahrheit sage und nichts zu befürchten habe. Er leistete meigern fönne. Der Zeuge versicherte jedoch, daß er nur die daraufhin den Beugeneid. Der Angeflagte Syrig bezeichnete das ganze als ein Romplott. In Uebereinstimmung mit dem Amis anwalt nahm Amtsgerichtsrat Dr. Cohn an, daß der Angeklagte sich des Diebstahls schuldig gemacht habe, daß dieser aber die Bestands. merkmale des§ 133 enthalte, da es sich um Gegenstände handelte, die in Aufbewahrung des Angeklagten sich befandent. Für die lleberführung des Angeklagten war neben dem glaublichen Zeugnis Beppenfels ausschlaggebend das Berhalten des Angetlag ten in   Magdeburg. Wenn Syrig ein gutes Gewiffen gehabt Danach wären alle diejenigen, die nicht das Berhalten hätte, würde er auf die Beschuldigungen Zeppenfels fofort entrüftet der Linde, Pelzer, Kußmann u. Co. für einwandfrei und den geantwortet haben. Er müsse also bet der Zeugnisverweigerung Dr. Thiele für einen vortrefflichen, gewiffenhaften Arzt er in   Magdeburg seine guten Gründe gehabt haben. Sprig sei gewandt flären, lediglich bestrebt, wohlhabenden Schiebern Straf genug, sodaß er in   Magdeburg fofort hätte eine flare Erklärung ab. Die schwere außenpolitische Belastung burch den ungerechten freiheit zu sichern! Für Herrn Bürger ist also Dr. Höfle von geben fönnen. Was er heute vorbringe, erscheine gefünftelt. Seppen Friedensvertrag von   Neuilly hat   Bulgarien legten Endes vornherein der Korruption überführt gewesen. Dieser fclb fei ein Mann von 72 Jahren, der troß seines gespannten Ber in diesen Zustand der Anarchie hineingestoßen. Berlust wichtiger Gefängnisarzt beweist damit nur, unter welchen Gehältnisses fein Interesse habe, einen Meineid zu leisten. Das Amts. Gebiete, Zerstörung unseres Marftes und unseres Gelbes, Repa­fichtspuntten er und die Clique, der er angehört, die gericht verurteilte Syrig zu der Mindest strafe von drei morationslaften, 300 000 mazedonische Flüchtlinge usw.- alles das hat Frage der Haftfähigkeit Höfles beurteilt haben. Damit be naten Gefängnis, gab ihm jedoch, da er bisher unbestraft ist, natürlich fatastrophale Wirkungen gehabt. stätigt er nur, wie sehr man berechtigt ist, von einem Justiz dreijährige Bewährungsfrist. mord am ehemaligen Bostminister zu sprechen. Im übrigen haben wir nichts dagegen, wenn die Staatsanwaltschaft gegen die Angriffe Stellung nimmt, die insbesondere tm ,, Bormärts" gegen fie feit Wochen erhoben werden. Als Juristen müßten Die Herren Staatsanwälte eigentlich wissen, welchen Weg sie gegen uns beschreiten müssen, falls mir fie zu Unrecht be­leidigt haben. Aber obwohl die Anklagen, die hier gegen die beteiligten Herren erhoben wurden, sehr ernster Natur waren, ist uns von einer solchen energischen Abwehr nichts bekannt.

Barmat entlassen.

Die Presse in   Berlin.

Zagung des Reichsverbands.

Der Reichsverband der Deutschen Bresse begann gestern nach mittag im Sigungsfaal des früheren Herrenhauses feine Tagung. Aus dem nom geschäftsführenden Borsigenden Richter erstatteten verbandes für seine Mitglieder hervorzuheben. Dem Schatzmeister Mosner wurde nach Erstattung des Raffenberichts Entlastung erteilt. Georg  

Bernhard referierte darauf über das in der Reichsarbeitsgemeinschaft mit den Verlegern abgeschlossene Ab. Die BS- Korrespondenz meldet: tommen, das einen Tarifvertrag zwischen dem Arbeitgeberverband Auf die Beschwerde der Rechtsanwälte hatte der Straffenat des für das deutsche Zeitungsgewerbe e. V. und dem Reichsverband Rammergerichts beschlossen, Julius Barmat gegen eine der Deutschen Presse e. V. sowie einen Normaldienstver Raution von 200 000 Mart aus der Haft zu entlaffen. Die Haft trag zwischen den einzelnen Berlagen und ihren Redakteuren um­beschwerde der Verteidiger war damit begründet worden, daß nach faßt. In dem Abkommen ist auch die Einführung einer Ben. Abschluß der Boruntersuchung teine Berbuntelungsge ionsversicherung der Rebafteure in ber Form von fahr zu befürchten sei und daß die schwere Nervenerfrantung 2ebensversicherungsverträgen, die mit Bersicherungs Barmats jeden Fluchtverdacht ausschließe. Die Berteidigesellschaften abzuschließen sind und zu denen die Prämien zur gung hatte auch noch darauf hingewiesen, daß der Gesundheitszu- Hälfte von den Berlegern, zur Hälfte von den Redakteuren ge stand von Julius Barmat derart ichlecht fei, daß innerhalb der tragen find. Ueber diese Form der Benfionsversicherung erstattete nächsten zwei Jahre an eine Berhandlungsfähigteit Dr. Dopijat im einzelnen Bericht. Die Aussprache über diefes Barmats nicht zu denten sei. Das Rammergericht hatte zunächst Thema wird am Sonntag vormittag beginnen. Gutachten der Aerzte der Charité eingeholt, die zwar den bedent­lichen Gefundheitszustand bestätigten, frohdem jedoch eine Flucht­möglichkelt bejahten. Daraufhin hatte das Rammergericht eine Haft entlaffung abhängig gemacht von der Stellung einer Raution in Höhe von 200 000 Mart. Diefe hohe Kaution fonnte bisher nicht herbeigejajajjt merden, da die Barinats und deren Frauen fojort nach Einleitung des Strafverfahrens alles verfügbare Ber. mogen im Jn ab Auslande, felbft bie persönlichen Schmud

Begrüßungsabend im Reichstag.

Im Anschluß an die Berhandlungen fand am Abend in ben Bandelgängen des Reichstages ein Begrüßungsabend der Dele. gierten statt, an dem Reichstanzler Dr. Luther. für den ves hinderten Reichstagspräsidenten Löbe der Dolfsparteiliche Abgeord nete Dr. Rahl, für bie Stabt   Berlin, Oberbürgermeister Böß

Auch die mazedonische Frage ist nach wie vor ungelöst und bildet in der heutigen Form eine ftete Bedrohung des Friedens auf dem Baltan. Wir verlangen eine Abstimmung der mazedonischen Bevölkerung, selbst unter Aufsicht des Völker­bundes. Borher müßte natürlich das Gebiet von den Besetzungs­truppen geräumt werden.

Die Sozialdemokratische   Partei   Bulgariens lehnt die Pratfiken Mostaus ebenso ab wie das undemokratische Säbelregiment Zantoffs.

Sie wird eine Politit der Aufklärung der Maffen im Sinne eines fozialdemokratischen Programms durchführen und hofft auf die Unterstügung durch die Sozialistische Internationale, um Bul­  garien endlich geordneten Zuständen zuführen zu können.  

Caillaux' Budgetentwurf.  

Paris, 23. Mai  .( Eigener Drahtbericht.) Die Finanztommiffion des Senats hat am Sonnabendnachmittag den Bericht Caillaur über das Budget für 1925 entgegengenommen. Im Gegensatz zu den in der Kammertommiffion abgegebenen Erklärungen will Caifaur die Einnahmen aus dem Dames- Blan im Einnahmeetat bei­behalten. Im übrigen erflärt er sich mit der von der Finanztommif fion des Senats vorgenommenen Streichung zahlreicher Boften des Finanzgefeßes mit menigen Ausnahmen einverstanden. Die Posten, deren Wiedereinfügung in bas Finanzgefeß von der Regierung ver­langt wird, haben zum Gegenstand die Erhöhung bzw. Ein­führung einiger Steuern, die bereits von der Kammer angenommen worden sind. Was die neuen Finanzentmürfe betrifft, fo merden sie, mie bereits gemeldet, am Montag in der Rammer eingebracht merden,