Einzelbild herunterladen
 

9

Das Jubiläum der Bilderbogen.

-

In Berlin   müssen einmal sehr gutmütige und harmlose Leutdjen gewohnt haben, die in nichts daran dachten, einmal Ahnherrn einer Weltstadt zu werden, und auch gar nicht Anlage und Ehrgeiz dazu be­faßen. Es war ein Geschlecht für sich, das mit der Zeit gedich und verfant, um nie mehr wiederzukehren. Mancherlei Erinnerungen daran leben noch altväterlich spurt es in Häusern, die der Zufall stehen ließ, in naiven Verslein, die man ab und zu ausgräbt, uni zu erkennen, daß wir selbst zu solcher Ursprünglichkeit schlagenden und doch völlig unschuldigen Bizzes gar nicht mehr fähig sind, und nehmen wir alles in allem, so sehen wir uns mit Schmunzeln und Rühren in einem Reich der Fabel, das auf den Berliner   von heute ebenso reizvoll und geheimnistief wirkt wie Märchenbücher auf tindliche Herzen und Augen.

aus

Wie diese lieben und guten Leutchen selbst gedacht und wie sie ihre große Welt gesehen haben, das wird uns so recht anschaulich den Neu- Ruppiner Bilderbogen, die Gustav Kühne zum 150. Jubiläumstag in getreulichem Wiederdruck heraus­gibt. Da haben wir ja die ganze große, schöne Belt und wie sieht sie denn aus, aus welchen Elementen setzt sie sich zusammen? Aus Schlachten, Soldaten, dem lieben Gott mit himmlischem Heer­gefoige, sanft und reich geflügelt und mittendrunter, das gehört nun einmal zu diefem an sich so friedlichen Weltbild, das Vergnügen, dar­geftelit im Berliner   Tivoli mit der sanften Rutschpartie".

Allesamt sind sie liebevoll und peinlichst gezeichnet, sie haben etwas, das uns heute geradezu rührt, und alle schwelgen fie fchier unerfättlich in Farbenbuntheit und Grellheit, so daß nur Papa­geien damit den Bergleich aushalten dürften. Und dazu plätschern Berslein, die wahrhaftig nicht schlecht sind, ja die heute manchem unferer Humoristen zum Vorbild dienen könnten. Wenn zum Bei­spiel der alte Landwehrmann in der Dorfschente poltert, von den Razzbách, Dennewiß- und Großbeerenschlachten erzählend:

Na, dem gab ich einen Schlag.

Mit der vollen Bulle,

Daß er nur am jüngsten Tag Fressen wird die Stulle.

so möchte man den sehen, auf den das nicht dramatisch und zugleich ur- urberlinerisch wirkte. Oder die Schlachtenbilder Kriegführen muß damals förmlich Theaterveranstaltung gewesen sein, auf die Zeitgenossen scheint es wenigstens nicht übermäßig aufregend gewirkt zu haben. Man hat wohl manches oder alles recht selbstverständlich hingenommen, ganz im Geiste des Bersleins auf dem Vier- Soldaten­Bilderbogen:

Hier kommen wir voll Ehr und Ruhm,

Wir sind des Königs Eigentum.

Ja, es war eine recht harmlose und nicht vom Geiste allzu start bewegte Zeit, und wenn wir sie uns wahrhaftig nicht zurückwünschen möchten, froh, auf Kämpferwegen doch etwas weiter vorgedrungen zu sein, so freuen wir uns doch, halb mitleidig, halb sentimentol, über

soviel köstliche Einfalt.

Eine Zeit verstehen, heißt den Menschen an fich tennen lernen, und wenn wir diese Bilderbogen sehen, dann guden wir tief ins Herz unserer Bätertage hinein. So werden die neuerstandenen Bilderbogen zu einem fleinen fultur- und zeitgeschichtlichen Dofument, und außer

dem herablajsenden Lächeln bleibt doch auch etwas wie ernstes Rach

denken zurück.

Ein gesinnungstüchtiger Schwindler.

Deutschnationale glauben aber alles.

Ein politisches Mäntelchen hatte sich der Zauberkünstler Franz Schult- Liedtke umgehängt, um sich recht vielseitig als Wohl­tätigkeits- und Kreditschwindler zu betätigen, und es war ihm damit, mie man wieder einmal feststellen tann, ein leichtes gewesen, be­fonders streng nationale Kreife" für seinen aufgelegten Schwindel intereffieren. Seine Straftaten führten ihn nunmehr beim Amts. gericht Mitte vor den Strafrichter.

Der Angeklagte, der bereits früher mit dem Strafgesetz in Ron flift geraten war, war von Hause aus Arbeiter und hatte dann die verschiedensten Berufe ergriffen, bis er schließlich als Baubertünstler in Kabaretts gelandet war. Als es mit dem Erwerb auf diesem Ge­biete auch nicht weiter ging, verfiel er auf die verschiedenartigsten Schwindeleien. Zunächst betätigte er sich nach der politischen Richtung hin und gründete einen Bund nationaler Künstler, zu dessen Gunsten er verschiedene Abende veranstaltete, um den Leuten Beschäftigung zu schaffen. Dann gelang es ihm auch, einen bekannten deutsch   nationalen Abgeord: neten für einen derartigen Abend zu einer Ansprache zu ge­minnen. Diese politischen Beziehungen nuzte er dann aus, um Wohl tätigkeitsfonzerte zugunsten der Notstandsküchen zu veranstalten. Er mietete das Kriegervereinshaus und verfaufte Eintrittskarten. Es erschienen aber nur etwa 100 Besucher. Infolgedessen fiel die Beranstaltung aus, die Künstler erhielten fein Geld und ebenso wenig wurde der Erlös aus den verkauften Karten zurückgezahlt. Nachdem dieser Coup gelungen war, suchte der unternehmende Bau­berkünstler nach anderen Quellen, sich weitere Einnahmen hervorzu­zaubern. An eine Verlagsdruckerei trat er heran mit dem Vorschlage, eine rechtsgerichtete Wochenschrift herauszugeben. Aus dem Bureau der Druderfirma führte er Telephongespräche mit führenden deutsch   nationalen Barlamenta riern, wenigstens tat er so am Fernsprecher, als ob er mit diesen Persönlichkeiten spräche. Der Buchdrucker ließ sich dadurch verleiten, einen Vertrag mit dem Angeklagten abzuschließen, und es wurde die von diesem herausgegebene Wochenschrift Der deutsche Beobachter" mehrmals gedruckt und auf den Straßen verfauft. Die von dem Angeklagten gechsriebenen Artikel wimmelten von ortho­graphischen und grammatitalischen Fehlern. Weiterhin hat sich der Angeklagte vom Deutschen   Arbeitgeberbund 10 000 Beitungen zur Berteilung verschafft, dieje jedoch als Makulatur verkauft. Auf diese und ähnliche Weise wurden sehr viele Leute geschädigt. Es wurden dem Angeklagten 10 Betrugsfälle und eine Unter­schlagung zur Last gelegt. Der Berteidiger machte gegenüber dem auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis lautenden Strafantrag des Amts­anwalts geltend, daß der Angeklagte als eine minderwertige Person zu betrachten sei. Die Strafe wurde vom Amtsgericht auf 4 Monate und 1 Woche Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten Unter suchungshaft festgesetzt.

Schließung der Flußbadeanstalten in Alt- Berlin.

Die Deputation für das Gesundheitswesen der Stadt Berlin  teilt mit: Der Magistrat hat beschlossen, die städtischen Flußbade anstalten im Weichbild von Alt- Berlin zu schließen und beim Polizeipräsidenten die Schließung von Privatbadeanstalten im gleichen Flußgebiet zu beantragen. Die Privatbadeanstalt im Rummelsburger   See, deren Schließung vom Magistrat auch in Aussicht genommen war, foll mit Rücksicht auf die dort vor liegenden besonderen Verhältnisse noch so lange offen bleiben, bis oberhalb im Spreelauf ein Ersaz geschaffen worden ist. Um den Ausfall der Badegelegenheiten in den Alt- Berliner Stadt­gegenden möglichst schnell wettzumachen, hat der Magistrat die beschleunigte Fertigstellung der in den Bezirken Mitte und Lichtenberg   vorgesehenen Hallenschwimmbäder be schlossen. Die Beschlüsse sind auf Grund von Gutachten des Hauptgesundheitsamtes gefaßt worden. Das Hauptgesundheitsamt konnte nachweisen, daß durch die zunehmende Bebauung der Fluß ufer, durch den gesteigerten Schiffsverkehr und durch das Einmünden zahlreicher Notauslässe der Kanalisation das Spreewaffer innerhalb der Stadt sich in einem derartig unsauberen Zustande befindet, daß eine Berantwortung für die Gesund­heit der Badenden nicht mehr getragen werden fönnte.

-

Unter diefen Umständen erschien es notwendig, die Schließung vor. I zusehen, ehe ernste Gesundheitsschädigungen zur Meldung tommen. Im Verein mit den in Frage fommenden Bezirksämtern arbeitet das Hauptgesundheitsamt an Projekten, die noch neben den geplanten Hallenschwimmbädern Ersaß für den Ausfall an Bade gelegenheiten unter freiem Himmel geben tönnen.

Postabonnenten

welche die Erneuerung des Abonne­ments für Juni noch nicht vor­30­genommen haben, müssen fort das Versäumte nachholen, wenn keine Unterbrechung in der Zustellung der Zeitung erfolgen soll

Vorwärts- Verlag G. m. b. H.

Todesurteil gegen den Doppelmörder. Der Prozeß gegen den Doppelmörder Otto Krause vor dem Der Prozeß gegen den Doppelmörder Otto Krause vor dem Potsdamer Schwurgericht hat gestern abend in später

Stunde sein Ende erreicht.

Der Staatsanwalt plädierte auf Mord in zwei Fällen. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen Mordes im Falle Pannide zum Tode und wegen Totschlag und Notzucht mit Todeserfolg zu 14 Jahren Zuchthaus und zur dauernden Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Begründung des Urteils, in der der Borfizende dem Angeklagten als Menschen gerecht zu werden versuchte, machte auf ihn einen äußerst starten Eindruck. Sein Gesicht hatte sich rot verfärbt, und er fuhr immer wieder mit seinem Taschentuch an die Augen. Auf Anraten des Borsitzenden hielt er sich eine Erklärung bevor. Als er sich von seinem Berteidiger verabschiedete, schien er wie aus einem Gefühl der Erlösung heraus zu lächeln.

Neue Stätten für Spiel und Sport.

Die Bemühungen, in Berlin   die Spiel- und Sportpläge zu mehren und ihre bisher recht unzulängliche Zahl dem aus der Bevölkerungsstärke sich ergebenden Bedürfnis anzunähern, haben in den letzten Jahren beachtenswerte Erfolge gehabt. In verschie denen Außenbezirken find neue. Spiel- und Sportpläge der Stadt in der Bauausführung und zum Teil schon so weit fertig, daß einige in nicht ferner Zeit eröffnet und in Benugung genommen werden fönnen. Bertetern der Presse wurde Gelegenheit gegeben, mehrere dieser Plätze unter Führung des Direktors vom Jugendamt, Ober­magistratsrat Dr. Häußler, zu besichtigen. Im Bezirk Char­Im Bezirk Char­lottenburg entsteht auf dem alten Spielplaz Eichtamp eine neue Spiel- und Sportplaganlage von ungewöhnlicher Größe. Das dem Fiskus gehörende Gelände von 17% Heftar Gesamtfläche ist schon Don 1921 ab auf zunächst zehn Jahre durch die Stadt gepachtet worden, und Teile davon hat sie für die Dauer dieses Bachtvertrages an Bereine weiterverpachtet. Die Bauausführung hat von 1922 bis 1925 bereits 279 000 Goldmart an Ausgaben erfordert, davon 65 000 Goldmart aus Etatmitteln, alles übrige aus der Stiftung Bart, Spiel, Sport". Die Anlage wird ein fleines. Stadion haben, außerdem zmei fleinere Laufbahnen und Bläge für Tennis, Fuß­ball, Hoden usw. Zusammen mit der in der Nähe an der Heer­ftraße gelegenen Sportanlage wird diese neue Stätte zur Pflege von Spiel und Sport eine in fich geschlossene Sportstadt sein. Für den Often, den Norden, den Süden sind Anlagen ähnlicher Art,

29

*** Das Rundfunkprogramm. Sonntag, den 24. Mai.

aber geringeren Umfanges im Entstehen. Bantom erhält einen etwa Heftar großen Sportplatz in Nordend, der schon 1914 be­gonnen wurde und jetzt ausgebaut wird. Für Köpenid wird an der nach Wendenschloß führenden Marienstraße ein bis zum Dahme­ufer hinabreichender etwa 4 Heftar großer Sportplag geschaffen. Hier ist beabsichtigt, auch ein sportgerechtes Schwimmbad aus dem Gelände herauszuschneiden. Für die Bevölkerung Neuköllns soll der 30 Hettar große Bolkspart Hasenheide eine Stätte der Erholung, des Spiels und des Sports fein. Im Bezirk Treptow   entwickelt das ausgedehnte Gelände der Wuhlheide sich zum Volkspart.

Wilhelms Stern.

Wilhelm von Doorn, gewesener Kaiser von Deutschland  , hatte eine heiße Liebe für dekorativen Kitsch. Wem steigen nicht Erinnerungen an die absonderlichen Gelüfte dieses Herrn auf, wenn er jetzt vom Wittenbergplatz her seinen Weg zur Gedächtnis firche nimmt?! Ein mächtiges Gerüst ranft sich vom Unterba der Kirche hinauf in schwindelnde Höhen. Dort turnen, in ständiger Lebensgefahr Montagearbeiter, und die Abbaulust dieser fühnen Klettervögel tonzentriert sich auf einen sonderbaren, großen Stern, der in den Strahlen der Nachmittagssonne wie ein sprungbereiter, beutelüfterner Raubvogel schimmert. Das ist, staune nicht, mit leberraschungen gefütterter Leser, Wilhelms des Leßten Stern. Er war es, der obsturen Laune eines höfischen Nachmittags folgend, der dieses Monstrum dort oben befestigen ließ.( Nach einer anderen Version hatte er den Architektenplan nicht verstanden und fand es föstlich, daß der Baumeister am Ende der Maßlinie des Turmes einen Stern auf dem Papier eingezeichnet hatte.) Und wäh­rend man, mit einem leisen inneren Schauern, hinauf ſtarri zu jenen Brettergerüsten, steigen beklemmende Erinnerungen auf. ft es nicht symbolisch, was hier vorgeht? Der lezie Hohenzoller fizzi in Doorn  . Zur felben Zeit aber schweben deutsche Arbeiter zwischen mit einer der Himmel und Erde, in erbitterten Kampf verstrickt Ausgeburten feiner psychopathischen Phantasie. Es sind gewiß nur Launen des Schicksals. Sollten wir sie jedoch nicht zu nutzen wissen?

Pfälzer  - Abend in Berlin  .

-

Der Verein der Pfälzer in Berlin   feierte vor kurzem seinen 15. Gründungstag. Diese landsmannschaftliche Vereinigung hat insofern eine über das Vereinsmäßige hinausgehende Bedeutung erlangt, als der Vorstand des Vereins sich sehr tatkräftig für die unter der Befagung besonders schwer leidenden Pfälzer   einsetzte und, wie sich aus den Ausführungen des Regierungsvertreters er gab, auch schöne Erfolge für seine bedrückten Landsleute erzielte. Sehr richtig bemerkte der Vorsitzende, daß die meisten Norddeut fchen nicht einmal wissen, wo die Pfalz   liegt, geschweige etwas von ihrer landschaftlichen Schönheit fennen. Er sagte deshalb mit Recht, daß sich die Kreise, die sich eine größere Sommerreise ge­ſtatten fönnen, statt nach dem Ausland zu fahren, die Pfalz   besuchen und durchwandern sollen. Angenehm berührte es, daß von den verschiedenen Rednern nicht in das besonders bei landsmannschaftlichen Bereinigungen übliche nationalistische Phrasengefchrei eingestimmt wurde. Unsern Genossen und allen Republikanern, die sich eine Reise bis an die französische   Grenze leisten fönnen, ist ein Besuch dieses schönen Stückchens Erde  , das von freiheitlich gesinnten Ar­beitern und Kleinbauern bewohnt ist, zu empfehlen. Es sei nur an das Hambacher Revolutionsfest im Jahre 1832, von dem noch die Ruinen des ehemals föniglich banerischen Schloffes Marburg   zeugen, und die Kämpfe der Pfälzer im Jahre 1848 erinnert. Zur Einreise benötigen Reichsdeutsche nur einen einfachen Reiſepaß.

Die Herbftjugendweihen.

Für unsere Herbstjugendmeihen im September merden schon jetzt die Anmeldungen unter gleichzeitiger Bezahlung der Einschreibegebühr von 50 Pf. in den nachstehenden Annahmestellen entgegengenommen. Die Jugendweihe für Berlin   findet voraus. fichtlich wieder im Großen Schauspielhaus statt.

Jugendsekretariat Groß- Berlin, GB. 68, Lindenstr. 3, 2. Sof, 2 Treppen, geöffnet von 9 bis 4 Uhr, Mittwochs und Freitags von 9 bis 7 Uhr; 6. Jofeph, NW. 21, Wilhelmshavener Str. 48; A. Sönisch, N. 65, Miller- und Utrechter Straße: B. Rroll, N. 65, Utredyter Str. 21: S. Mäde, N. 65, Bar­Fusstraße 13; B. Soffmann, N. 58, 2nchener Str. 8( Ret.); A. Loreng, N. 58, Gleimftr. 56:$. Obft, N. 39. Aderstr. 174; R. Andersion, N. 81, Stral funder Str. 19 S. Fifcher, R. 20, Baffianstr. 7; B. Dölz, 90. 55,-Jm manuellirchftr. 24; W. Güde, NO. 18, Landsberger Allee 45 I; R. Melle, D. 34, Petersburger Blas 4; Borwärts"-Spedition, D., Markusftr. 36; M. Wartmann, D. 34, Rönigsberger Str. 37( Photolaben); 2. Wittschuß, D. 34. Petersburger Straße 5( Reft.); 3. Pette, GD. 36, Glogauer Straße 30, vorn IX: B. Lier, GD. 26, Naunnnstr. 9( Ret.); E. Gerth, N. 113, Greifenhagener Straße 22. Fir Charlottenburg: J. Hinrichsen, Charlottenburg  , Bayreuther Str. 25a; D. Sorstig. NW. 87, Gidingenftr. 58; F. Schmidt, Charlottenburg  , Rosinenstraße( Laden)! G. Rakenstein, Charlotten burg  , Niebuhrstraße 61; ,, Borwärts"- Spedition Charlottenburg  . Raiserdamm 102, Grth. I. Für Treptow   Baumschulen meg: B. Gallas, Baumschulenweg  , Schraderstr. 16 III; B. Haß, Treptow  , Harzer Str. 117 III: A. Refler, Treptow  , Gräkstr. 50. Für Lantwik, Lichterfelde  , Steglit  : E. Riege, Lichterfelbe- D., Lorenzftr. 15; R. Schönwetter, Lichterfelde- B., Sändelplas 5; F. Sambura, Steglik. Golok.

-

4

Straße 103; S. Kriger, Geglik. Siemensstr. 76; W. Stubich, Stealik, Ring­straße 7, Grth. III; G. Felgentreu, Lankwik, Charlottenftr. 34; B. Rönsch, Lankwik, Raifer- Wilhelm- Str. 122a; Frau Ungerer, Wilmersdorf  , Sanauer Str. 43( Siedlung). Für Schöneberg Friedenau: Frau Alawitter, Schöneberg  , Apostel- Paulus- Straße 7; A. Petrie, Schönebera. Ebersstr. 70; Paul Rathmann, Schöneberg  , Feurigftr. 37. Für Pantow und 19. Rreis: S. Alük, Pankow  , Lindenpromenade 56: Ronfumverkaufsstelle Bankow, Bollantir. 102: Ronfumverkaufsstelle Niederschönhausen  , Raiser. Ronfumverkaufsstelle Pankow, Breite Str. 16. Wilhelm- Straße 79; Ronfumverkaufsstelle Niederschönhausen, Kaiserweg 60;

-

molto op. 41 Nr. 3( Quartett der Staatsoper: Johannes Steinweg, 9 Uhr. vorm. Morgenfeier. 1. Robert Schumann  : Adagio erste Violine; Hans Wagener, zweite Violine; Hans Hermann Wilkg, Viola  ; Walter Rühle, Violoncello  ). 2. a) Mendelssohn: Psalm 100. b) Martin Grabert  : Gott ist die Liebe( Chor des Musik­direktors Willi Harries- Wippern). 3. Ansprache des Herrn Pfarrer Braune. 4. Bernhard Klein  : 23. Psalm( Chor). 5. Mozart: Satz 1 aus dem D- Dur- Quartett( Quartett der Staatsoper). 12-12.50 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). 12 Uhr mittags: Abteilung Heilkunde. Oberregierungs- Medizinalrat Dr. Paul Wätzold: Die Bedeutung des Auges". 4. Vortrag. Was ist Blindheit? 12.30 Uhr nachm.: Abteilung Theologie. Dr. Hugo Greßmann: Das alte Israel   und der alte. Orient. 4. Vortrag. Weltuntergang"( Sintflut). 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow­Schule( Bildungskurse). Abteilung Landwirtschaft. Dr. Friedrich Lickfeld:" Der Kampf gegen die Unkräuter". 3.30 Uhr nachm.: Vom Büblein. 2. Friedrich Rückert  : Vom Männlein. 3. Friedrich Märchenstunde. Johanna Meyer erzählt: 1. Friedrich Rückert  : Rückert: Vom Claus. 4. Rudolf Löwenstein  : Vom Peter. 5. Friedrich Förster: Vom Blauveilchen. 6. Friedrich Güll  : Der Abriß der Häuser am Hermannplah. Das Städtebauamt der Vom Mäuslein. 7. Wilhelm Hey  : Vom Pudel. 8. Verfasser unbe- Stadt Berlin   teilt mit: Der Magistrat hat in seiner lehten Sizung kannt: Vom Riesen. 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der beschlossen, den Abriß der Häuser an der westlichen Seite des Her Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister: Ferdy Kauffmannplatzes, der durch die Ausgestaltung des Untergrundbahnhofes man. 7 Uhr abends: Polizeimajor a. D. Schnarke: a. D. Schnarke: Berliner   Hermannpfaz erforderlich ist, zu genehmigen unter der Bedingung, Polizeiverhältnisse in vier Jahrhunderten. Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Kunstwissen- daß an Stelle der abgerissenen zweihundert Woh­schaft, Dr. Berthold Daun: Große Meister der Kunst". 4. Vor- nungen neue Erfagwohnungen durch die Nord­Neuzeitliche Sozialpolitik. 8.30 Uhr abends: Orchesterkonzert. trag. Liebermann". 8 Uhr abends: Ministerialrat Dr. Berger: füdbahn A. G.   gebaut werden. Dirigent: Dr. Wilh. Buschkötter. 1. Ouvertüre Carneval  , Glazou-, 8 br, in der Aula der 31. 32. Gemeindeschule einen Vortrag über: Genoffe Pfarrer Bleier hält am kommenden Montag, den 25. Mai, now. 2. Klavierkonzert B- Moll, Tschaikowsky  , Allegro non troppo Die heilige Johanna" nach einem Theaterstud des englischen Dichters o molto maestoso Andantino simplici Allegro con fuoco Bernhard Shaw. Die nächste Feierstunde findet am Sonntag, den 31. Mat, ( Celeste Chop- Groenevelt  ). 3. Scheherazade, sinfonische Suite in 10 Uhr, in der Trinitatisfirche, Charlottenburg  , Karl- August- Play, statt. vier Sätzen, N. Rimsky- Korssakow( Berliner   Funkorchester). Das Thema lautet: Die Straft des Geistes". Anschließend: Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeit­ansage, Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Film­dienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.

Königswusterhausen, Sonntag, den 24. Mai.

7.30 Uhr abends:

11.30-12.50 Uhr mittags: Programm erfolgt nach Ansage 12 Uhr mittags: Esperantoeinlage. Montag, den 25. Mai.

3

Neues Erdbeben in Japan  .

-

Drei Städte zerstört. Viele Tote und Verwundete. Ein neues Erdbeben fuchte am Sonnabend die westliche Küste von Japan   heim. Viele Ortschaften wurden vernichtet. Da die Telegraphenlinien zerstört sind, ist vorläufig eine genaue Mit­Außer dem üblichen Tagesprogramm: 4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner   Funk- teilung über die Höhe des Schadens und über die Zahl der Opfer kapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 6.30 Uhr abends: noch nicht möglich. Die Berichte aus der betroffenen 3one melden Zehn Minuten für die Frau( Ungeratene Kinder"). 6.40 Uhr übereinstimmend, daß die Zahl der Toten und Berlegten abends: Frau Reichstagsabgeordnete Juchacz spricht über Ar- außerordentlich hoch sei. Drei Städte wurden ganz­beiterwohlfahrt. 7 Uhr abends: Tausend Worte Französisch. lich ger stört. Mehrere Tunnels find eingestürzt, zahlreiche 7.30-8.10 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). 7.30 Uhr abends: Abteilung Technik. Ingenieur Joachim Boehmer: Brüden brachen auseinander. In mehreren Gegenden sind die Tal­Der kritische Ingenieur( Technische Wochenplauderei). 7.50 Uhr fperren durchbrochen, dadurch ist die Gefahr eines Waffermangels abends: Abteilung Philosophie. Dr. med. Alfred Beyer; Psycho- äußerst groß. Das Erdbeben hatte feinen Kern im Bereiche der logie für das tägliche Leben". 4. Vortrag., Wissen und Können. 8.30-9.30 Uhr abends: Theodor Fontane  . 1. Gelegenheitsgedichte: Präfetturen Hiogo und Kioto. Auch Djafa wurde vom a) Zeus   in Mission, b) Auf der Treppe von Sanssouci  , c) John Erdbeben berührt. Hilfsexpeditionen größten Stils wurden sofort Giltin, d) Geburtstagsverse. 2. Märkisch- Preußisches: a) Einzug, ausgerüstet und Ertrazüge mit Sanitätern, Aerzten und Verbands b) Kaiser Friedrich III. c) Herr v. Ribbeck   auf Ribbeck   im Havelland. 3. Aus der letzten Zeit: a) Schlickwerk, b) An meinem material find nach der betroffenen Zone abgefchickt worden. Die Fünfundsiebzigsten. c) Veränderungen in der Mark. 4. Lieder japanische   Regierung hat bereits für die von dem Erdbeben betrof­und Sprüche: a) Was mir gefällt, b) Aber wir lassen es andere fenen Gebiete eine erste Hilfsaktion eingeleitet. Die Bericht­machen, c) Ja, das möchte ich noch erleben, d) Dreihundertaal, erftattung ist außerordentlich erschwert, da das Erdbeben, das gleich­e) Arm und reich( gesprochen von Theodor Loos  ). 9.35 Uhr abends: a) Friedrich der Große  : Allegro aus dem Flötenkonzert zeitig auch mit einem Seebeben verbunden war, die Telegraphen­C- Dur, b) Friedrich der Große  : Grave aus dem Flötenkonzert linien unterbrochen hat. Die in der ersten Meldung genannte Stadt C- Dur, c) J. J. Quantz  : Allegro vivace aus dem Flötenkonzert Hiogo hat etwa eine Biectelmillion, die Stadt Kioto fast 400 000 G- Dur( Prof. Emil Prill  , am Flügel: Otto Urack  ). Anschließend: Einwohner. Ob diese Städte schwer betroffen find, oder ob die Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Hauptwirkung nur in dem gleichnamigen Gebiet liegt, läßt sich nach Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30 Uhr abends: Schachfunk( E. Nebermann). den ersten Meldungen noch nicht mit Bestimmtheit sagen.