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Nr. 242 42. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Umsätze, Löhne und Preise.

Was uns die Steuern erzählen.

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Sonntag, 24. Mai 1925

statistik erscheinen tönnte. Bir haben schon gesehen, daß der DGB. die Lohnsteigerung auf rund 44 Proz. berechnet, während die aus gezahlten Lohnjummen um fast 80 Broz. gefliegen find. Also müssen sich die ausgezahlten Lohnfummen auf eine großere Ropfzahl von Arbeitern und Gehaltsempfängern verteilen. Tatsächlich ist im Jahre 1924 nach der Statistik der einzelnen Gewerkschaften die Arbeitslosigteit wesentlich zurücgegangen. Es traten neue Arbeitskräfte in den Produktionsprozeß, die dann in der Lohnstatistik als Lohnempfänger verzeichnet und zur Steuer bekanntlich weniger zart herangezogen wurden als die reichen Unternehmer.

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Es ist eine beliebte Rebensart der Unternehmer, daß Erhöhungen| jam mengehörigen Monate in einem Umfagsteuerquartal der Löhne von der Produktion nur ertragen werden fönnen, wenn zusammenfassen. Da nun die Umsatzsteuer im ersten Quartals die Preise erhöht werden. Es ist fast vergeblich, gegen diese monat sich bemißt nach den tatsächlich erfolgten Umfäßen der vor Auffassung mit Gründen des gefunden Menschenverstandes anzu- angegangenen Dionate, fassen wir die Ergebnisse der Umfaz tämpfen. Gibt es in Deutschland doch ganze Industriezweige, die steuer so zusammen, daß die gleichartigen Monate aufgerechnet Das folgende Schaubild zeigt in graphischer Darstelling die die einfachste geschäftliche Erfahrung sich nicht zu eigen machen werden.( Also Februar bis April, Mai bis Juli usw.) Die erzielten Ergebnisse der Lohnsteuer und die Entwicklung der Arbeitslosigkeit, wollen, nämlich, die, daß ein gleicher oder steigender Profit nicht Umfäße und die gezahlten Löhne errechnen sich nun letztere nach unb zwar murde für beide der Stand von Januar 1924 gleich 100 nur durch eine Preissteigerung, sondern auch durch billige Preis der vom Finanzministerium in seiner Besoldungsdenkschrift angesetzt, so daß die Bewegung der Kurven recht anschaulich wird. stellung bei vollkommener Betriebsorganisation erreicht werden gewandten Methode folgendermaßen: fann, daß so eine Steigerung der Umjäße erzielt wird, die im voltswirtschaftlichen Interesse liegt. Denn der Bedarf der großen Boltsmassen an Waren aller Art ist ganz gewaltig; er fann jedoch seine Befriedigung nicht finden, solange die Rauftraft der Löhne und Gehälter zur Zahlung der hohen jegt noch geforderten Breise nicht ausreicht. Wäre diese Erkenntnis allgemein, so fönnte feine Regierung es magen, in diesem Zeitpuntf mit einer Er höhung von 3öllen auf michtige Bedarfsmaren oder gar mit Der Einführung von Lebensmittelzöllen zu fommen. Denn der not­menbige Breisabbau mird durch eine Fernhaltung und Berteuerung der ausländischen Konkurrenz am Barenmarft nur perhindert und hinausgeichpben, die Politif der hohen Preise und fleinen Umfäße, die uns die Inflation beschert hot, mit anderen itteln peremigt.

Go brutal mm unser Steuersystem ift, es hat doch ben einen Borteil, daß es einen Einblid in die Gesamtgeftaltung der Löhne und Umjöße gibt. Berfolgen wir einmal in der nach­stehenden graphischen Darstellung die durch eine einfache Linie ge­fennzeichnete Menge der deutschen Umsäge, pie fie aus den Er­gebnissen der Umfagsteuerstatistit ohne weiteres berechnet werden fann.

Umsätze, und Löhne in Deutschland 1924 und 1925

In Millionen Reichsmark Umsätze 22 442 Löhne( auch in%

16 077

zum Unsat

17908

Januar 1924# 100

27033

110= 100

26.5* 100

74. 100

Nach der alten Berechnung Lohnsteuer. Lebenshaltungsindex und Arbeitslosigkeit in Deutschland 1924 und 1925

113

22

Großhandelsindex und Umsätze in Deutschland 1924 and 1925

Großhandelsindex

117.s

4168

Umsätze

4373

131.0

767

Z

Wan. Febr. März Apr Mai Juni Juli Aug, Sept. Okt. Nov. Dez.Jan. Febr . Marz April 1-9 24 1925

4263

4302

3348

3771

2457

18.7%

16.

14.1%

15.9%

Lohnsteuer Lebenshaltungsindex Arbeitslosigkeit

Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug, Sept. Okt. Nov. Dez. Jan Febr Harz April

1 9 2

1925 Die Kurve der Lohnsteuer bewegt sich in ähnlichen Be megungen aufwärts, wie fich die Kurve der Arbeitslosig= feit abwärts bewegt. Daß übrigens die Lohnbewegung zu einem großen Teil pon einer Steigerung der Lebenshaltungs­foften aufgezehrt murde, ist bekannt. In unserer Graphif ist es noch besonders fenntlich gemacht, indem mir den Lebenshaltungs inder, und zwar von Januar d. J. ab nach den beiden Rechnungs­arten eingezeichnet haben.

Umbau in der Bankwirtschaft.

Es ist heute allgemein bekannt, daß die Kapitalnot und die fortdauernde Krisis in der deutschen Wirtschaft ihre Ursachen nicht nur in der allgemeinen Berarmung Deutschlands hat. Die Kapitalnat und die kritische Lage der Wirtschaft wird der schärft durch das Zins- und Provisionsmonopol der Privatbanten, die sich um die Diskontpolitik der Reichsbant nicht sonderlich zu fümmern brauchen, weil die kapitalnpt und die Kredit­nechfrage so übermäßig groß find. Auf der anderen Seite ist die berorganisation der Bankwirtschaft mit ungenügend aus

Felm - April Mai- Juli Aug- Okt. Nov- Jan. Febr.- April nugbaren, alio teuer, arbeitenden Betriebszweigen und Filialen is

1.9 24

1995

Wir sehen an dem Echaubild, wie sich die limjage immer am größten ausnehmen an den ersten Quartalsmonaten( April, Juli, Auch hier erkennt man die gewaltige 3unahme der Oftober, Januar). Das liegt nicht etwa daran, daß in diesen 11 mfaße, während die ausgezahlten Lohnjummen ebenfalls ge­Monaten befonders starte Umfäße stattgefunden haben, sondern stiegen find. Dennoch ist der Anteil der gezahlten Löhne an den daran, daß in diesen Monaten die Borauszahlungen auf umfägen faum verändert. Er schwankt zwischen 14,1 und Umfassteuer für das laufende Quartal fällig werden. Dieje 18,7 Broz. der Umsätze. Im ersten Quartal, das berücksichtigt bemeffen sich nach dem Durchschnitt der dorangegangenen Monate. wurde, alio Februar- April 1924 ist er mit 15,3 Broz. fast genau Sieht man nun von diesen Schwankungen, die burch die Steuer gleich hoch wie im Februar April 1925 mit 15,9 Proz Die er­technik bedingt sind, ab, so erfennt man gleichwohl, daß die l m höhten Löhne find also durch eine Vermehrung der Umfäge aus­fäße vom Januar 1924 bis zum April 1925 fich reichlich vergeglichen worden. Von einer stärkeren Belastung der doppelt haben. Die Großhandelsinderziffer ist aber nicht in dem Warenproduktion und Verteilung durch die Lohnerhöhungen fann gleichen Verhältnis gestiegen, sondern höchstens etwa um 10 Bros. feine Rede sein. Die vermehrte Kauffrait machte sich eben Das deutet darauf hin, daß die umgeschlagenen Waren automatisch in einet Steigerung der Umfäße geltend. mengen größer gemorden sind. Das ist fein Wunder, Gegen die Berechnungsmethode fönnten einige Einwendungen denn seit dem Niederbruch der Mark ist die auftraft der breiten gemacht werden, die jedoch das Gesamtergebnis wenig beeinträchtigen Voltsmassen immerhin dank der Festigung der gewerkschaftlichen| tönnen. Sowohl Umfäße wie Löhne enthalten Boften, die un­Organisationen geftlegen. Der Allgemeine Deutsche Gemerfichafts mittelbar mit der Brobuftion und Berteilung wenig zu tun haben. bund berechnete die Steigerung der Nominallöhne eines Bollarbeiters| So befinden sich bei den Umfäßen die Einnahmen der freien im Durchschnitt von 20 ausgewählten Berufen und 25 Ortschaften im Jahre 1924 auf 44,2 Bros. Die vermehrte Kauffraft hatte also eine Steigerung der Umsäge zur Folge.

Löhne und Warenpreife.

Dabei hat sich jedoch der Anteil des Lohnes an den um­gefegen Warenmengen fast gar nicht verändert. Um bas einigermaßen genau fontrollieren zu fönnen, muß man zunächst die durch die Steuertechnik bedingten Ehmanfungen in den Ergebnissen der Umsatzsteuer beseitigen. Das geschieht dadurch, daß mir die 31­

Prüfet din

Berufe, Rechtsanwälte usw.; in den Löhnen befinden sich hin­gegen auch die Beamtengehälter. Nicht berüdsichtigt ist bei der Ermittlung der Umsätze die sogenannte Lurussteuer und die Umsätze, die im Berkehr der von ihr betroffenen Waren erzielt wurden. Für die Gesamtbewegung, auf die es ja am meisten an­tommt, find jedoch diese Einzelheiten sicherlich nicht entscheidend.

Löhne, Cebenshaltung und Arbeitslosigkeit.

Der Gewinn, den die Arbeiterschaft aus den Lohnerhöhungen 30g, ist aber nicht so groß, wie er in der Steigerung nach der Steuer­

fart, daß die Privatbanten von sich aus, ohne ihre Rentabilität zu gefährden, die hohen Provisionsfäße nicht ohne weiteres abbauen fönnen. Das gilt besonders von den Berliner Großbantén, beren Kartell die von diesem festgefeßten Provisionsfäze wie einen Min­destpreis bei den übrigen Banten wirksam werden läßt. Schließlich fehlt dadurch, daß die Reichsbant immer noch durch Kontingen tierung und Restriktionen, statt durch höhere Distontfäße die Kredit­nachfrage regelt, der zur allgemeinen Senfung der hohen Zinskosten erforderliche Druck.

Eine Aenderung dieses Zustandes ist nur möglich auf zwei Wegen. Einmal durch eine Diskonterhöhung der Reichs­bant. Das wäre sicher der gesündere, wenn auch radikalere Beg. Die Banten würden zunächst zwar mit der meiteren Verteuerung der Kreditfäge zu antworten suchen; aber von einem bestimmten Punkte an müßte das Zinsmonopol der Brivatbanken zufammen brechen und die Reinigung der überorganisierten Bantwirtschaft

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