Kein Verkehrsstreik zu Pfingsten!
Voraussichtliche Einigung in den Verkehrsbetrieben.
fönnen und nicht etwa durch Leibesfülle in ihrer Beweglichkeit gehemmt sind. In dieser Gruppe beginnen die Monatsgehälter mit 125,50 bis zu 136,50 M. nach 11jähriger Dienstzeit, in der Zwischen fufe gehen sie von 134,50 bis zu 146,50 m. und in der höchsten Stufe beginnen fie mit 152,50 M. und steigen bis zu 161,50 m. In den Fahrkartenausgaben schwanken die Monatsgehälter
Obschon das Personal der Hochbahn und der Omnibus gesellschaft von der neuen Lohnregelung, die Wochen zulagen Don rund 1,50 bis 4,50 Mart bringt, feineswegs befriedigt ist, so ist nach der ganzen Stim mung, im Hinblick auf die niedrigen Löhne in der Ber liner Industrie, dennoch zu erwarten, daß es zur Anzwischen 99,50 bis zu 128,50 m. nahme des Schiedsspruches für die Hochbahner und des Bergleichsvorschlags für das Omnisbuspersonal tommt. Die Erklärungsfrist läuft um 8 Uhr heute abend ab.
Die Hochbahner traten heute früh 3 Uhr zu einer Berfammlung zusammen, um sich über ihr Verhalten zu dem Schiedsspruch schlüssig zu werden.
Die Straßenbahn wird sich der gedachten Regelung anfchließen, so daß die Streifgefahr als beseitigt gelten fann.
Die bisherigen Löhne des Verkehrspersonals.
Nach dem ab 1925 geltenden Abkommen, die bei der Omnibus und Hochbahngesellschaft am 15. Mai abgelaufen sind und bei der Straßenbahn am 31. Mai ablaufen, erhielten bisher bei achtstündiger Arbeitszeit:
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orarbeiter bei Einstellung 73 Bf., nach drei Monaten 75, nach sechs Monaten 79 und nach einem Jahre 83 Bf. pro Stunde. Die Handwerfer sind in drei Altersgruppen, von 18 bis 21, Don 21 bis 24 und von darüber hinaus eingeteilt und erhalten 61, 64 bezm. 67 Bf. Anfangslohn, nach drei Monaten 64, 67 bezw. 70 Bf., dann 67, 70 bezw. 73 Bf., bis zum Höchst sa von 69, 72 und 75 Pf. Die Fahrer im Personenbetriebe erhalten im After bis 24 Jahre 53, 57, 59 bezw. 61 Bf., über 24 Jahre 58, 60, 63 bezw. 65 Pf. Die Schaffner und die ungelernten Arbeiter, in drei Altersgruppen geteilt, erhalten bis zu 21 Jahren 52, 54, 56 bezw. 58 Pf., bis su 24 Jahren 55, 57, 59 bezm. 61 Pf. und über 24 Jahre 58, 60, 63 und 65 f. Die ungelernten Arbeiter erhalten 47, 48, 50 oder 52 Pf. in der Altersstufe bis 21 Jahre, 50, 51, 53 bezm. 55 Bf. im Alter bis zu 24 Jahren und Darüber hinaus 53, 54, 56 und 58 Pf. Die Fahrer im Bersonen betriebe erhalten täglich 90 Pf. Fahrzulage, die Einmannwagenführer eine Zulage von 2 Pf. in der Stunde. Zu diesen Löhnen kommt eine Frauenzulage für Berheiratete mit eigenem Haushalt von 3 Br. und eine Kinderzulage von weiteren 3 Bf. für jedes Kind unter 14 Jahren.
Monatslöhne des Berlehrspersonal bei einer Arbeitszeit von 8 Stunden 51 Minuten.
Die Zugprüfer erhalten monatlich 180,50 m., die 3ugfahrer, Bahnhofswarte und Straßenbahnfahrer 167,50 m. Gehalt, das von zwei zu zwei Jahren steigt und nach 10 Dienstjahren die Höchst summe von 178,50 m. erreicht. Hinzu kommt nach 12 Dienstjahren in der betreffenden Sparte eine Alterszulage von 3 M. monatlich, die bis zu 15 M. steigt, so daß ein Fahrer nach 22jähriger Tätigkeit es bis zu 193,50 M. bringen fann. Hierzu tommt allerdings noch eine Kinderzulage von 4,60 m. im Monat oder 18 Pf. pro Tag. Jedenfalls ist der Gefahr vorgebeugt, daß die Wagen durch das Gewicht der Fahrer zu sehr belastet werden. Bei den Schaffnern muß außerdem darauf geachtet werden, daß sie sich in den Türen und im Bageninnern rasch bewegen
Generalversammlung der Buchdrucker.
Die Buchdrucker hatten in Anbetracht der in der letzten Zeit. nerteuerten Lebenshaltungstoffen das bestehende Lohnabkommen gekündigt und Lohnerhöhung gefordert. Ueber den Berlauf der mit den Unternehmern geführten Berhandlungen berichtete der Gautorfizende Braun am Dienstag in der Generalversammlung der Berliner Buchdrucker. Die Unternehmer versuchten, zum Teil fion bestehende höhere Löhne bei der neuen Lohnregelung in Anrechnung zu bringen. Außerdem verlangten die Unternehmer, dem Abfemmen eine ihre Interessen wahrende Sicherungsflaufel einzufügen. Das Abkommen sollte bis zum Ablauf des Manteltarifs im Februar nächsten Jahres Gültigkeit haben. Diefe Bindungen fonnten von der Organisation abgewehrt werden. Es kam schließfich ein Bergleich zustande, wonach der Spigeniohn vom 30. Mai bis 3. Juli 46 M. und vom 4. Juli bis 1. Januar 1926 48 M. be
trägt. Das Lohnabkommen verlängert sich bis zum 28. Februar 1926, sobald es nicht drei Wochen vor Ablauf gekündigt wird. Die Gauvorsteherkonferenz hat in ihrer Gesamtheit dem Abkommen zu gestimmt. In dieser Konferenz standen eine Reihe wichtiger Fragen zur Erörterung.
Das Verbandshaus geht seiner Bollendung entgegen. Jedoch haben sich die Kosten infolge der Berteuerung der Baumaterialien wesentlich erhöht. Zur Spartenfrage wurde in der Gauvorsteherkonferenz eine Entschließung angenommen, welche die Sparten ersucht, in Zukunft nicht wie beim letzten Tarifabschluß eigenmächtig vorzugehen. Gegen Willfürmaßnahmen der Unternehmer wird sich die Organisation auch weiterhin zur Wehr sehen.
Obwohl das Verhalten der Unternehmer Erbitterung bei den Berliner Buchdruckern hervorgerufen hat, nahm die Versammlung von einer Diskussion über die Lohnvereinbarung Abstand. Die Be schlüsse der Gauvorsteherfonferenz wurden in der Mehrzahl gutgeheißen. Bon einigen Rednern wurde die Spartenentschließung bemängelt.
Weiterer Rückgang der Arbeitslosigkeit.
In der Zeit vom 1. bis 15. Mai hat sich die Zahl der Hauptunterstügungsempfänger in der Erwerbslosenfürsorge von 320 000 auf 274 000, d. h. um rund 14 Pro 3. vermindert. Im einzelnen hat sich die Zahl der männlichen Hauptunterstützungsempfänger non 288000 auf 245000, die ber weiblichen von 32000 auf 29000 geientt. Die Zahl der Zuschlagsempfänger ist von 437 000 auf 367 000 zurüdgegangen. Vorsicht bei Dampferpartien!
Von Arbeiterorganisationen und Vereinen werden in den Sommermonaten mehrfach Vereinsfahrten per Schiff veranstaltet. Bei diesen Beranstaltungen bitten wir, nur diejenigen Per fonenschiffahrtsunternehmungen zu berücksichtigen, die die Lohn- und Arbeitsbedigungen für ihr Personal mit der zuständigen Organisation der Binnenschiffer geregelt haben. Auskunft hierüber erteilt der Deutsche Berkehrsbund, Mitgliedschaft Binnenschiffer und Wasserbaupersonal der Elbe, Oder und märtischen Wasserstraßen. Berlin SD. 16, Michaelfirchplatz 2, II. Telephon: Amt Morigplay 11169.
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Bei einer Arbeitszeit von 9% Stunden beträgt der Tagelohn für Fahrer bei der Einstellung 6,60 m., steigend um 20 Pf. nach einem Jahr, um weitere 20 Pf. nach drei Jahren und um 30 Bf. nach fünf Jahren bis zu 7,30 M. Für Schaffner und Wagen schmierer beginnt der Tagelohn mit 5,70 m., steigend bis zu 6,15 m., für Hofarbeiter und Wagenwäscher mit 5,30 M., steigend bis zu 5,60 m. Hinzu kommen Frauen- und Kinderzulagen von täglich 27 r.
In den Wertstätten erhalten die Arbeiter unter 21 Jahren 54 Bf., darüber 63 Pf., die Lagerarbeiter 57 bezw. 67 Pf., die Hilfshandwerker 63 bezw. 73 Pf., die unselbständig arbeitenden Handwerker und Revolverdreher 69 bezw. 79 Pf. und die felbständig arbeitenden Handwerfer 74 bezw. 86 Pf. Hierzu kommen je 3 Pf. Frauen und Kinderzulage.
Der Schiedsspruch für die Hochbahner fonnte nur in einem Teil unserer gestrigen Abendausgabe gebracht werden, weshalb wir ihn hier noch einmal furz wiederholen wollen. Die Borarbeiter sollen 8 Pf., die Handwerker 7 Bf., die Angelernten 6 Bf., die Ingelernten 4 Pf. und die Arbeiterinnen 3 Pf. Lohnzulage erhalten. Die Löhne des Fahrpersonals sollen nach dem gleichen Schlüssel erhöht werden.
Die Verhandlungen mit der Omnibusgesellschaft. Die gestern nachmittag gepflogenen Verhandlungen, in deren Berlauf der Schiedsspruch für die Hochbahn bereits bekannt war, führten zu folgendem Vorschlag:
Der Lohn für Chauffeure soll erhöht werden von 69,4 auf 77 Pf., von 71,5 auf 79 Pf., von 73,1 auf 83 Bf. und von 76,8 auf 85 Pf. Der Stundenlohn der Schaffner und Wagen schmierer foll von 60 auf 65, von 61,4 auf 67, von 63 auf 68 und von 64,7 auf 70 Bf. erhöht werden. Sofarbeiter und Wagenwäscher sollen erhalten 61 ftatt 55,7, 62 statt 56,8, 63 ſtatt 57,8 und 64 statt 58,8 Pf. Die Stundenlöhne des technischen Personals sollen von 86 auf 92, von 79 auf 84, von 73 auf 77, von 67 auf 71, von 63 auf 67 Pf. erhöht werden. Die Franenzulage bleibt bestehen.
Diese Zulagen bewegen sich ungefähr in der gleichen Höhe wie die durch Schiedsspruch für die Hochbahner festgesetzten Zulagen. Falls die Position in der Uebermittlung an uns richtig wiedergegeben ist, die eine Erhöhung des Lohnes von 73,6 auf 83 Pf. zeigt, dann würde die höchste Zulage 9,4 Bfg. betragen. Im übrigen schwanken die Zulagen zwischen 8,2 und 4 Pf.
Gefordert war eine Zulage von 20 Pf. pro Stunde, wogegen die neue Regelung im Durchschnitt unter der Hälfte dieser Forde: rung bleibt und bis zu einem Fünftel derselben herabgeht.
Achtung, Bauarbeiter!
Die Berhandlungen zmeds Beilegung des Streifs der Kunststeinversetzer am 26. Mai find ergebnislos verlaufen. Die Arbeitgeber verlangten, daß die Kunststeinverfeher bis zum 30. Juni zu den alten Bedingungen weiter arbeiten und vom 1. Juli der Lohn der Steinarbeiter Anwendung finden solle, der zurzeit mit dem Lohn der Kunststeinversezer gleich ist. Im übrigen sinden die Arbeitgeber die Forderung der Kunststeinverscher von 1,45 M. pro Stunde zu hoch. Diese Forderung sei undistutierbar und entbehre jeder Berech. tigung. Der Streit geht deshalb unverändert weiter. Die Bauarbeiterschaft wird ersucht, strengstens darauf zu achten, daß feinerlei Kunftsteinprodukte versetzt werden.
Deutscher Baugemertsbund, Baugewerkschaft Berlin , Fachgruppe der Kunststeinversetzer. Achtung, Bauarbeiter! Da die Differenzen bei der Rohrdecken. firma Gustav Breuz, Berlin- Charlottenburg, Schillerstraße 76, beigelegt sind, ist die Sperre hierdurch aufgehoben. Deutscher Baugemertsbund, Baugewerkschaft Berlin , Fachgruppe der Rohrer.
Eisenbahner und Reichsbahnwirtschaft. Ueber die Berfonalpolitik der Reichsbahngesellschaft sprach am Mittwoch abend Beilschmidt vom Deutschen Eisenbahnerverband in einer öffentlichen Eisenbahnerversammlung in Charlotten burg . Trotz der gesteigerten persönlichen und fachlichen. Ausgaben hat es die Reichsbahn gut verstanden, ihre Einnahmen wesentlic; 81: erhöhen. Wenn trotzdem die Gesellschaft bestrebt ist, die Lebenshaltung der Arbeiter und Beamten so niedrig mie möglich zu halten, so offenbart sich darin eben die rein privatfapitalistische Wirtschaftsweise und der Einfluß der großindustriellen Verwaltungsmitglieder. Neuerdings hat man herausgefunden, daß noch etwa 30 000 mann Personal zuviel find. In einem Erloß an die Direktionspräsidenten wird diesen zur Pflicht gemacht, dazu beizutragen, daß durch Beseitigung des überflüssigen" Personais, morunter auch das Reservefahrpersonal verstanden wird, sofort die Berjonalunkosten herabgesetzt werden. Daneben sollen die Einzelarbeitsleistungen vermehrt werden, wobei die Borkriegsleistung als Maßstab zu nehmen sei. In dem Erlaß wird weiter versucht, ein Spigelin stem großzuziehen, das bei nicht wunschgemäßer Beachtung der Sparanordnungen mit Denunziationen arbeiten soll. Beilschmidt erinnerte in seinen fritischen Bemerkungen dazu, daß die Reichsbahndirektion mur die Prämiengelder beseitigen folle, die sich zu einer Korruptionswirtschaft ausgewachsen haben, und daß der Abbau der Riefengehälter der oberen Beamten wesentliche Ersparnisse bringen fönne. Das Realeintommen der Arbeiter und Beamten ist jedenfalls noch lange nicht auf dem Friedensst and angelangt, was die einfachste Hausfrau beweisen fönne. Wenn für die Leistungen des Perfonals die Friedensleistung als Norm genommen werden solle, so sind die Eisenbahner nur zufrieden damit. Es würde dann jedenfalls aufhören, daß das Fahrpersonal unter Gefährdung des reisenden Bublikums nicht mehr von dem Zug herunterkommt und daß bei
spielsweise Güterbodenarbeiter an einem Tage 12 bis 15 Tonnen, gleich 300 3entner, Güterlasten fortzubewegen hätten.
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Die bisherige Bersonalpolitit der Reichsbahn zeigt folgendes Bild: Handwerferüberfluß Versegung der Handwerfer Ent in den Arbeiterstand. Dadurch Ueberfluß an Arbeitern laffungen. Dann infolge der Versehungen wieder Handwerfermangel Heranziehung des 3ugpersonals zu Handwerkerdiensten. Dadurch wieder Handwerkerüberfluß- und das Spiel beginnt von neuem. Daneben versucht man durch systematische Brotegierung der Völkiichen" sich einen Stoßtrupp zu schaffen.
Bei den neuesten Abbaumaßnahmen ist von der Verwaltung fogar erwogen worden, die Pensionäre, Altrentner, die unterstützten Witwen und Waisen abzubauen. Die ganze verhängnisvolle Personalpolitik müsse das Personal endlich veranlassen, sich nach dem Vorbild der Unternehmer in festen Einheitsorganisationen zu- sammenzuschließen. Für die gemeinsame Kampffront der Arbeiter und Beamten in der Einheitsorganisation sprach am Schluß der Versammlung auch 3iegener von der Reichsgewerkschaft.
Das Parlament der Berufskraftfahrer.
In Frankfurt a. M. traten dieser Tage die Delegierten der im Deutschen Verkehrsbund organisierten Berufskraftfahrer, 65 an der Sahl, zusammen, um zu all den Fragen Stellung zu nehmen, die zurzeit für den Berufskraftfahrer brennend find. Wie groß das Interesse an dieser Tagung aud im Auslande war, zeigten die Bertreter der tolländischen und schweizerischen Chaus feure, die in ihren Ausführungen darauf hinwiesen, daß auch die ausländischen Kollegen ein lethajtes Intereffe an der Verbesserung der deutschen Automobilgeseze haben.
In großen Zügen referierte der bisherige Vorsitzende der Abteilungsleitung Reig über di: Ericlge der letzten drei Jahre und zugleich über die Bege, die in Sufumft eingeschlagen werden sollen, um aus den jchigen unhaltbaren Zuständen herauszukommen, die sich besonders auch durch die erordnung über die Strafrechtspflege Dom Jahre 1924 ergeben.
Das zweite Referat, erstattet von dem Sekretär Rettig, Ber lin, behandelt den Ausbau der Organisation von einer Reichsverband der Berufskraftfahrer mit Satzungen, Reichsabteilung des Deutschen Verkehrsbundes zu einem die alle Mitglieder nicht nur gegen Arbeitslosigkeit und bei Arbeitsfämpfen zu unterstützen haben, sondern auch darüber hinaus in allen sonstigen Notlagen, die sich im Kraftfahrerberus ergeben, wie ausreichende Unterstützung bei Schadensersatzansprüchen, bei erfolgten Unfällen, Rechtsschutz durch alle Instanzen usw.
Die Konferenz hat auch für diese Fragen der Abteilungsleitung einstimmig den Auftrag gegeben, diese notwendigen Neuerungen für alle Mitglieder einzuführen. Um die Gewinnung der noch reichende Unterstüßung bei Schadenersatzansprüchen, bet erfolgten einstimmig beschlossen, den Namen
.Reichsverband der Berufskraftfahrer"
zu führen. Als 1. Vorsitzender wurde der bisherige Abteilungsleiter Reih, als 2. Vorlihender der Strafifahrer Hante, Berlin , cinstimmig gewählt. Der Sekretär und Redakteur, der Kraftfahrer Beifiker gewählt, die als Vertreter der verschiedenen Branchen der Rettig, murde erneut bestätigt. Außerdem wurden noch sechs Berufskraftfahrer in Tätigkeit zu treten haben.
Der Verlauf der Reichskonferenz, die von dem Reichstagsabge ordneten Bender als Leiter derselben mit einem dreifachen Hoch cuf den neuen Reichsverband geschlossen wurde, hat gezeigt, daß die 30 000 Mitglieder des Verbandes auch in Zukunft nicht ruhen werden, bis auch der legte noch fernftehende Berufskollege für die Organisation gewonnen ist und die unerträglichen Hemmniffe der jezigen Gesetzgebung, Verwaltung und Rechtsprechung im Inter esse der Allgemeinheit den modernen Verkehrsnotwendigkeiten ent sprechend abgeändert find:
Lohnbewegung der Saarbergleute.
Saarbrüden, 28. Mai. ( Mib.) Die Bergarbeiterorganisationen des Saargebietes haben einen entscheidenden Schritt unternommen, indem sie sich an den für die Verhältnisse im Saarbergbau als letzte Instanz maßgebenden franzöfifchen Arbeitsminister gewandt haben, nachdem die seit Monaten geführten Ver handlungen mit der Saarbergwerksdirektion erfolglos geblieben waren. In cinem ausführlichen Schreiben wird an die, von dem französischen Arbeitsminister anläßlich der am 31. März in Baris geführten Lohnverhandlungen gemachten 3usagen erinnert, daß die Löhne der Bergarbeiter erhöht werden folien. Seit der letzten Erhöhung sind die Lebenshaltungs. fosten nach übereinstimmender Ermittlung der Regierungsfommission und des statistischen Amtes der Stadt Saarbrücken um 8 Pro3. gestiegen. Die Bergarbeiterorganisationen fordern daher, daß die seinerzeit von dem französischen Minister gegebenen Bersprechen eingelöst und die Löhne entsprechend der Teuerung erhöht werden.
Was gerade noch fehlt.
Bochum , 28. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Der Arbeitgeber. verband, Nordwestliche Gruppe, hat das westfälische Lohnabkommen zum 1. Juli gekündigt. Der Arbeitgeber verband Nordwest fordert wegen der schlechten wirtschaftlichen Lage seiner Betriebe einen Cohnabbau von 10 Proz.
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Die am Tarifvertrag für die Gas, Wasser und Elektrizitätswerke Rheinlands und Westfalens beteiligten Gewerkschaften haben beschlossen, das Lohnabkommen für die Gas, Wasser- und Elektrizitätswerte zum 1. Juli zu fündigen.
Die Arbeitslosenzahl in Dänemark ist in der letzten Woche um 3000 auf 30898 zurüdgegangen. In dem gleichen Zettabschnitt des vorigen Jahres betrug die Zahl 17 500 und im Jahre 1923 25 300. Die gegenwärtige Ziffer ist zweifellos durch die Lohn
fämpfe beeinflußt.
Verantwortlich für Politif: Bictor Schiff; Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friebz. Chlorn; Feuilleton: Dr. John Schifowsti: Lotales und Sonstiges: griz Karstädt ; Anzeigen Th. Glade; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. 5. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruckerei unb Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. Berlin 62 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wiffen".
usw. Kokain. Entwöhnung Prospekt frel
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