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haim nur. Die Straße fennt solche Dinge nicht. Aber Kinder gibt es hier, Rinder, vom Baby, das auf seinen frummen Beinchen noch faum stehen fann, bis zum beinahe schulpflichtigen, das seine Meinen Geschwister betreut, trifft man alle Altersstufen. Da fizen fie auf einem Treppenabsah, dort stehen sie im Haustor; ein kleines Mädchen mit dünnen, steif geflochtenen Zöpfchen fährt stolz fingend einen Puppenwagen, in dem eine nadie Puppe ohne Arme liegt. Was wird aus diesen Kindern, die hier aufwachsen, die nichts sehen als Häßlichkeit? Werden sie je das Schöne verstehen lernen, werden sie je die Kraft haben, daran zu glauben? Es ist qualvoll, darüber nachzusinnen.

Da starrt eine Gruppe, zwei Knaben und ein Mädchen, alle etwa nier- bis fünfjährig, in ein Schaufenster. Was hält sie fest? Ich trete heran eine Farbenhandlung ist's: in der Mitte ein Blafat mit einem Stern in allen Regenbogenfarben, deffen Strahlen von Pinseln gebildet werden; rechts und links Gläser mit Farb­pulvern. Diese haben es den Kindern angetan." Ich nehme das blaue und dann streiche ich unsere ganze Stube damit an," träht der eine Junge. Unsere Tapete hat Rosenkränze, das ist viel feiner," trumpft der andere auf. Das fleine Mädchen, das zwischen ihnen steht, pact sie beide am Arm: Und ich will das gelbe!" Du?" Zwei erstaunte Kinderstimmen fragen es. Was wills Du denn damit? Du kannst doch nichts anftreichen?"" Bloß so will ich es! Beil's schön ist!" Damit hat die Kleine die Zauberformel gefunden. Und ich das!" Nein, bas ist schöner!" Es dauert sehr lange, bis sie sich auf drei Farben geeinigt haben, die alle schön sind. Dann erst bemerken die Kinder mich und verstummen plötzlich. Mir ist ganz leicht ums Herz gemorden.

Ein Streit hebt an: llnd ich will das!"

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Die Pfingstreifen.

DF

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grab verheerende Folgen gezeitigt und die Gemüter des treudeutschen Spettafelorgans in eine Art Hundstagsstimmung versetzt zu haben. Das offenbart ein Werbeplatat des Blattes, das jetzt die Litfaß­fäulen ziert und in dem es heißt: Die Iegten Wahlen haben bewiesen, daß die Bolitit des Lotal Anzeigers" die richtige ist. Darum lese usw. Sieh mal einer an! Mit melch überraschenden Sensationen die Reklamechefs des Zimmer ftraßenpapiers aufwarten tönnen. Sollten wir uns so schmählich geirrt haben? Oder hieß es nicht in einer Plakatierung der deutsch nationalen Monarchistenpestei boll tiefer, ergreifender Wehmut: Jn Berlin ist, wie die letzten Wahlen deutlich er miesen haben, die nationale Bewegung leider Wir sehen diesem Streit mit einigem noch sehr im Rückstand Schmunzeln zu. Wer hat nun recht? Die weinenden Deutsch nationalen oder der frohlockende Lotal- Anzeiger"? Lassen wir sie das unter fich ausmachen!

Der Gattenmord in Weißensee.

Geständnis des Täters.

Zu dem erschütternden Fall eines Gattenmordes in Weißensee, über den wir bereits im gestrigen Abendblatt berichteten, wird noch ergänzend gemeldet:

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Der 45 Jahre alte Arbeiter Albert Ranz aus der Kronprinzen ftraße 10a zu Weißensee erschien gestern früh um 4 Uhr auf dem Kriminalbureau des zuständigen Reviers und teilte mit, daß seine Frau sich das Leben genoummen habe. Auch er habe die Absicht ge­habt, sich zu töten. Nachdem aber seine Frau den Kopf in die Schlinge gesteckt habe und erstickt sei, habe er es nicht fertig gebracht, es ihr nachzumachen. Kanz wurde bis zur Aufklärung auf der Bache festgehalten. Die Kriminalpolizei begab sich nach der Woh nung und fand die Leiche der Frau in der Küche neben dem Gasherd an einem in die Band geschlagenen Nagel. Ein Arzt stellte feft, daß die Angabe des Ehemannes unrichtig war. Frau Kanz mar nicht erst in dieser Nacht gestorben, fordern schon minde stens zwei Tage tot. Als der Kommissar das dem Ehemann vorhielt, legte er das Geständnis ab, daß er seine Frau bereits am Dienstag erwürgt und sie dann aufgehängt hat, um Selbstmord vorzu täuschen. Was ihn dazu ben ogen hat, jagt er nicht flar. Aus seinen Aeußerungen ist aber zu entnehmen, daß er von seiner ersten Frau, von der er geschieden wurde, megen der Alimentenzahlungen.wiederholt gedrängt wurde. Bie es scheint, machten ihm diese Zahlungen immer größere Schwierig­feiten. So fam er wohl auf den Gedanken, seine zweite Frau zu beseitigen und sich mit der ersten wieder zu vereinigen. Das Ehe paar lebte in sehr dürftigen Verhältnissen. Die Wohnung enthält mur eine einzige Feldbettstelle und taum etwas von den allernot.

Auch Sonderzüge für den Ausflugsverkehr. Für das Pfingstfest hat die Reichsbahnverwaltung für eine glatte Bewältigung des gesamten Verkehrs weitgehende Borberei fungen getroffen. Die regelmäßig verkehrenden Schnell und Ber jonenzüge werden verstärkt. Züge, die sich des größten Zuspruches zu erfreuen pflegen, werden durch Vor- und Nachzüge entlastet Deshalb empfiehlt es sich, möglichst früh vor Antritt der Reise auf dem Bahnhofe zu fein. Eine Anzahl Züge ist vorübergehend eingelegt. So verfehren u. q. ab 29. Mai 1925 auch die gern bemußten Eil­züge Berlin - Magdeburg - Bad Harzburg und zurück wieder. Da die Fahrkarten eine viertägige Gültig feitsdauer haben, wird dringend empfohlen, schon beim Beginn der Reise die Fahrkarte für die Rückfahrt mitzulösen, wenn mit der Rückreise innerhalb der viertägigen Gültigkeitsdauer der Fahrwendigsten Einrichtungsstüden. Die ermordete Frau Minna geb. farten zu rechnen ist. Die Sonntagsrüdfahrtarten gelten vom Freitag, den 29. Mai 1925( mittags 12 Uhr) bis ein fchließlich Pfingstmontag, den 1. Juni 1925. Sie fönnen innerhalb dieser Geltungsdauer an jedem Tage zur Hin und Rückfahrt benutzt werden, jedoch muß die Rückfahrt spätestens por Mitternacht vom 1. zum 2. Juni 1925 angetreten sein.

An den beiden Pfingstfeiertagen und weiter an allen Sonn­tagen verfehren versuchsweise von den Ferngleifen der Stadtbahn zur. Bedienung des Ausflugsverkehrs nach Fang­Schleuse, Hangelsberg und Fürstenwalde folgende Sonderzüge: Erster 3ug: Charlottenburg ab 7,28 vorm, Zoologischer Garten 734, Friedrichstr. 7,49, Alexanderplat 7,55, Schlesischer Bahnhof 8,01, an Fangschleuse 8,40, an angelsberg 8,50, an Fürstenwalde 9,04 3weiter 3ug: Charlottenburg ab 12,06 nachm., Boologischer Garten 12,12, Friedrichstr. 12,27, Alexanderplatz 12,33, Schlesischer Bahnhof 12,40, an Fangschleuse 1,19, an angelsberg 1,29, an Fürstenwalde 1,43. Rudzug: Fürstenwalde ab 8,35 nachm, Hangelsberg ab 8,53, Fangfchleuse ab 9,05, an Schlesischer Bahnhof 9,42, Alexanderplatz 9,50, Friedrichstr. 9,57, 30ologischer Garten 10,14, Charlottenburg 10,20. Die Gonderzüge gelten als Vorortzüge und sind auf Borortfarten benutzbar. Sie halten sämtlich nicht auf ben Stationen zwischen Schlesischer Bahnhof und Fangschleuse.

Alles um 15 Pfennig.

Wegen eines..gemeingefährlichen Bergehens gegen die Berliner Straßenbahn hatte sich vor dem Amtsgericht Berlin- Mitte der Kaufmann R. zu verantworten. Die Anflage lautet gemäß $ 163 StGB. auf versuchten Betrug. Ueber den Tatbestand sagte der Aufsichtsbeamte. H. etwa folgendes aus: Ich beobachtete eines Tages den Angeklagten an der Haltestelle Landsberger Allee , Ede Elbinger Straße, wie er fich nach an der Erde liegenden Fahr fcheinen büdte, sie aufhob, besah und wieder wegwarf, da sie wahrscheinlich schon abgefahren waren. Er ließ dabei immer fein Taschentuch fallen, um etwaigen Beobachtern den wahren Grund des Büdens zu verbergen. Nach einer halben Stunde hatte er an­scheinend einen brauchbaren Schein gefunden und bestieg damit einen Bagen der Linie 66 in Richtung Alexanderplatz . Ich beftieg den ſelben Bagen und verlangte nach zwei Haltestellen, als der Schaffner den Schein entwertet hatte, diesen zur Kontrolle. Als ich dem An­geflagten fagte, er hätte den Schein von der Erde aufgehoben, ver neinte er das entschieden. Ich ließ ihn dann, nachdem er sich wohl einen neuen Fahrschein löfte, aber die Strafgebühr von 45 Bfg. nicht zahlen wollte, feststellen. Ein jugendlicher Zeuge hatte ungefähr das Gleiche ausgesagt. Der Angeklagte bestritt bestimmt, Fahrscheine aufgehoben zu haben und vor allem, auf einen solchen gefahren zu fein Er hätte an der Haltestelle auf einen Freund gemartet und sich wohl auch einige Male gebückt, um an seiner Fußbekleidung etwas zu ordnen. Als sein Freund nicht fam, habe er die Bahn bestiegen und einen Fahrschein entwerten lassen, den er fich vorher auf der Linie 9, vom Birchom- Krantenhaus tommend, gelöst hatte.. Nur um feine Scherereien haben zu wollen, löfte er sich auf Ber­langen des Kontrolleurs einen neuen Fahrschein. Eine Strafgebühr von 45 Bfg. wollte er aber nicht zahlen, da er sich unschuldig fühlte. Der Berteidiger, Rechtsanwalt Dr. Anderssen, teilte dem Gericht mit, daß ihm von einem im Zuschauerraum Anwesenden gesagt worden sei, der Aufsichtsbeamte hätte den jugendlichen Zeugen auf der Toilette beeinflußt. Der Aufsichtsbeamte bestreitet aber, dies in der Form getan zu haben, wie es ihm der Verteidiger vorwirft. Das Gericht hörte sonderbare Weise den neuauftauchenden Be­laftungszeugen nicht an und verurteilte den Angeklagten zu 40 Mr. Geldstrafe. Er gedenkt gegen dieses Urteil Berufung einzulegen. Alles um 15 Pfg.

Deutscher Humor in schwerer Zeit.

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Der Lotal- Anzeiger" ist bekanntlich das Zentralorgan für die geiftig Minderbemittelten der Reichshauptstadt. Es ist, was un. beftritten bleiben mag, ungewöhnlich heiß, und der Sommer hat mit Berve einige Wochen zu früh eingesetzt. Weniger standhafte Gemüter fegt diese Tropentemperatur allerdings erheblichen Gefahren aus. In den Geschäftsräumen des Lofal- Anzeigers" scheint der Wärme­

öfter war 40 Jahre alt und stammte aus Stettin . Die Ehe be ſtand ſeit fünf Jahren. Kanz wurde verhaftet und vorläufig nach dem Polizeipräsidium gebracht. Er wird wegen Mordes dem Inter­fuchungsrichte vorgeführt werden.

Der Filmdirektor.

Gelegenheitsarbeiter Bresse berufen. Er ging zum Theater. Mit zu höherem fühlte fich ein ehemaliger Lehrling und späterer einer Schmiere reiste er in der Provinz herum und betätigte sich als jugendlicher Liebhaber und Dekorationsmaler. Dann aber wollte er auch in der Reichshauptstadt eine Rolle spielen und fam nach Berlin . In den Zeitungen erließ er Inferate, daß für ein großes Film­unternehmen Schauspielträfte und Personal gesucht werden, obwohl die ganze Filmgesellschaft nur in seiner Phantasie bestand. Es meldeten sich auch viele Leute. Breffe hatte aber nicht vergeffen, als Bedingung für das Engagement die Stellung einer Raution zu verlangen und dabei war er wenig bescheiden in seinen Ansprüchen. Die Kaufion follte 300 mt. betragen. Er begnügte sich aber dann auch mit weniger und ging sogar in einem Fall bis zu 10 mt. herab. Ein junger Mann, der auch gern Film­Schauspieler werden wollte, zahlte ihm den Betrag. Etwas mehr er­hielt er von einem anderen, der Sefretär bei der Filmgesellschaft werden wollte. Eine junge Dame erhielt von dem Angeklagten ein Schreiben, in dem es hieß: Nach Erfundigungen über ihr Aus

lehen bei einer Nachbarin bin ich fest entschlossen, fie für meinen Film zu engagieren." Das Engagement scheiterte aber daran, daß die vorsichtige Dame nicht bereit war, die Raution zu stellen. Auch eine Filmschule gründete Bresse und ließ sich von einem Jung ling das Schulgeld im voraus zahlen. Dieser hörte dann ebenso­wenig wie das engagierte Personal etwas von der Sache, so daß es gegen den unternehmungsluftigen, erft 24 Jahre alten Film­bireftor" zu einer Betrugsanzeige fam. Obwohl er sich vor dem Schöffengericht mitte damit zu verteidigen suchte, daß er viele Zufagen von Kapitalisten für eine Beteiligung an seinem Film­unternehmen gehabt habe und daß die Auszahlung der Gelder sich nur verzögert hätte, tam das Gericht zu der Ueberzeugung, daß er sich in mehreren Fällen des vollendeten und versuchten Betruges schuldig gemacht hatte. Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu 5 Monaten Gefängnis.

Freispruch in einem Wasserwucherprozeß. In der von der Stadt Hettstedt veranlaßten Preiswucherfache gegen die beiden Vorstands mitglieder der Continentalen Basserwerks- Gesellschaft, Ohler und Offf, hat die Erste Straffammer des Landgerichts I Berlin am 19. September 1924 ein freisprechendes Urteil gefällt. Die Staats­anwaltschaft hat gegen dieses Landgerichtsurteil Revision eingelegt; das Reichsgericht hat diese Revision am 14. mai vermorfen, wodurch das freisprechende Urteil rechtsfräftig geworden ist.

Das Rundfunkprogramm. Freitag, den 29. Mai.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

4.30-6 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner Funk­kapelle. Leitung: Konzertmeister: Ferdy Kauffman 6.30 Uhr abends: Zehn Minuten für die Frau(, Gesellschaftsessen"). 6.40 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Garten­bau. Gartenbaudirektor Meermann: Der Gemüsegarten". II. Teil 7 Uhr abends: Wege zum Wissen: Die Schwingen des Ikarus". 7.30 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung Oper. Leitung: Cornelis Bronsgeest . Mailänder Opern- Stagione. XXII. Sendespiel. Don Pasquale ", Komische Oper in drei Teilen von Gaetano Donizetti . Dirigent: Maestro Egisto Tango. Don Pasquale : Signor Michele Fiore; Doktor Malatesta: Signor Giulio Fregosi: Ernesto: Signor Marcello Govoni; Norina: Signora Anna Maria Guglielmetti. Ein Notar. mehrere Bediente, ein Haushofmeister, eine Putzmacherin, ein Friseur. Die Handlung spielt in Rom . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetter­dienst, Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst.

Waldbrand bei Grünan.

50 Morgen Kiefernschonung vernichtet. Ein größerer Waldbrand, der offenbar durch Unachtsamkeit von Spaziergängern entstanden ist, beschäftigte am gestrigen Donnerstag die Feuerwehren von Niederschöneweide , Bohnsdorf , Adlershof . Rudow , Schmödwig und Karolinenhof.

Gegen 11 1hr vormittags wurde der Brand vom Freibad Müggelsee aus bemerkt, und auf den Alarm der Grünauer Polizei­verwaltung eilten die Feuerwehren, unterstützt durch Waldarbeiter der zuständigen Försterei, nach Richtershorn". Schon nach furzer Zeit hatte der Waldbrand bereits ein Ge biet von 90 000 Quadratmetern oder 50 Morgen erfaßt. Von den Flammen waren zumeist Kiefernschonungen in Alter von 15 bis 20 Jahren erfaßt worden, und infolge der un­geheuren Trockenheit der letzten Wochen breitete sich der Brand schnell aus. Man mußte sich darauf beschränken, durch Ausheben Don Gräben und provisorisch aufgeworfene Wälle die benachbarten älteren Waldbestände vor einem Uebergreifen des Feuers zu schützen. Erst nach mehrstündiger angestrengter Arbeit gelang es, den Brand zu lofalisieren, und in den Nachmittagsstunden fonnten dann die Feuerwehren wieder abrücken. Offenbar ist der Brand durch eine Abteilung jugendlicher Ban­derer verursacht worden, die in den Vormittagsstunden in der Nähe der sogenannten Bammelede" beim Abkochen beob achtet worden sind.

Das Ende der alten Reichsbanknoten

Um jedem Zweifel zu begegnen, sei darauf hingewiesen, daß der Bantotenaufruf, den die Reichsbant am 5. März 1925 bekannt­gegeben hat, sämtliche Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oftober 1924 liegt, soweit sie nicht bereits aufgerufen maren, umfaßt. Hinsichtlich dieser Noten besteht feinerlei Unter­schied; insbesondere besteht fein Unterschied zmischen Noten, die vor dem Kriege und solchen, die nachher ausgegeben morden sind. Auch die rotgeftempeften 1000 und 100- mart Noten failen unter den Aufruf. Die Meinung, daß diese letteren Noten einen besonderen Wert hätten. ist irrig. Mit Ablauf des 5. Juni 1925, also in allernächster Zeit, verlieren die aufgerufenen Noten ihre Eigen­fchaft als gefeßliches Zahlungsmittel. Von diesem Lage an werden sie nur noch bei den Reichsbankfaffen gegen gesetzliche Zahlungsmittel umgetauscht. Bom 5. Juli 1925 an find fie vollig fraftlos.

Am Sonnabend, den 30. Mai und Dienstag, den 2. Juni findet feine juristische Sprechstunde statt.

Die Hilfsaktion für Amundsen.

New Yort, 28. Mai. ( EP.) Das Hilfstomitee für Amundsen hat am ersten Tage der öffentlichen Sammlung 465 000 Dollar 311 fammengebracht. Am Sonnabend werden drei Flieger, darunter der Weltflieger Smith, an Bord des Dampfers Navarra nach Spin bergen abreisen, um von dort im Flugzeug auf die Suche nach Amundsen zu gehen. Der Dampfer einer Belzwarenfirma, der sich in der Behringstraße befindet, hat Befehl erhalten, die Küste von Alasta abzusuchen, um eventuelle Spuren von Amundsen aufzu gesezt haben sollte. finden, sofern dieser die Reise über den Nordpol nach Alaska fort­

Sport.

Rennen zu Grunewald am Donnerstag, den 28. Mai.

3. Bastionetta( Dippelt). Toto: 13:10. Blaz: 14, 15, 22: 10. Ferner 1. ennen. 1. Hansmurst( R. Thiel), 2. Diamant( Derichug), liefen: Rognll, Georg, Schnudi II, Händlerin.

2. Rennen.1Gscorial( Bertel), 2. Brimavera( E. Eichhorn), 3. Königsleutnant( Haufer). Toto: 22:10. Blag: 12, 11:10. Ferner liefen: Diogenes , Karamanta.

3. Rennen. 1. Raufbold( Dr. Staudinger), 2. Centrifugal ( Braune) 3. Königsadler( Sr. König). Toto: 40: 10. Plak : 17, 21: 10. Ferner liefen: Lilienstein , Billehart, Carthagene. 1. Bafur( B. Müller), 2. Impreffario( Dertel),

4. Rennen.

3. Bipbizo( Kränzlein). Toto: 26: 10. Plas: 12, 11, 12: 10. Ferner liefen: Balence, Janville, Rubel, Grazie.

5. Rennen. 1. Tippel( Haufer), 2. Raubritter( Lent. Jay), 3. Minen Martini, Quo vadis, Kribbel Strabbel, Malacara

bof( Gorsler). Toto: 55: 10. Blat: 14, 12, 14:10. Ferner liefen:

6. Rennen. 1. Esto( Rutulies), 2. Landbroft( Date), 3. Mumpis Kuhnle). Toto: 45: 10. Blat: 15, 22, 13: 10. Ferner liefen: Mamund, Tribalibot, Gigerl, Favilla.

7. Rennen. 1. Hollunder( v. Metsch), 2. Matpring( Or. Balter), 3. Drplid( v. Borde). Toto: 104: 10. Blag: 20, 15, 34: 10. Ferner liefen: Tor di Duinto, Baufenschläger, Rasvior, Doktor Mabuse, Kurfürst, Sport- Belt.

5 Trümpfe" am 2. Pfingstfeiertag auf der Olympia- Radrennbahn. Der nächste Renntag, der am 2. Pfingstfeiertag stattfindet, verspricht recht aniprechenden Sport. Das Hauptrennen des Tages, das über eine Stunde führt und 5 Trümpfe betitelt ist, bringt zunächst ein neuerliches Zusammen. treffen zwischen dem Matador der Olympia- Radrennbahn Walter S a wall und dem nach seinem schweren Chemnizer Sturz wieder voll auf dem Boften befindlichen Meisterfahrer, Starl Saldow. Auch die weiteren 2 Teilnehmer, der Frankfurter Jean Beiß und der Schweizer Begmann, find auf der Dlympia- Radrennbahn immer gern gefehene Fahrer, die durch ihre Angriffsfreudigkeit und tapferes Fahren ihren vielen Anhängern noch nie eine Enttäuschung bereitet haben. Als fünfter Teilnehmer tommt ber Amerikaner Gaffney am Ablauf, der hiermit zum ersten Male auf der Dlympia Radrennbahn startet. Auch dieser ist ein äußerst schneller Fahrer, was seine in lester Zeit bestrittenen Rennen zur Genüge beweisen. Bu ben Fliegerrennen liegen bereits Meldungen faft der gesamten Berliner lieger bor . Die Rennen beginnen um 8, Uhr.

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Geschäftliche Mitteilungen.

Der Mas, der Bergnligungspart der Berliner am Lehrter Bahnhof , ver anftaltet am 1. und 2. Bfingftfeiertag, morgens 6 Uhr, ein großes Früh tongert mit einer Rapelle von 45 Diann. Trotzdem alle Attrattionen im vollen Betriebe finb, ift der Eintritt mit 50 Pfennigen fo vollstlimlich, bak jebermann biefe Beranstaltungen befuchen bann. Erholung und Bergnügen augleich finden die Besucher vereint in diesem Bart, der als früherer Lanbes ausstellungspar als einzige grüne Infel im Zentrum der Steinwüfte Berlins su bezeichnen ift. Der Balhalla- Garten am Weinbergsweg wird am Pfingstfonntag früh 6 Uhr eröffnet. Der Garten ist einem umfassenden Umbau unterzogen worden und wird mit seinen herrlichen, neuerbauten Terraffenanlagen eine Sehens würdigkeit Berlins bilden. An beiden Pfingsttagen finden frith 6 Uhr Früh Lonzerte, außerdem täglich von 4 bis 7 und ab 8 Uhr große Ronzerte ber bekannten Künstlerkapelle Gustan Gottschalt statt. Ein Bergnügungspark focat für Beluftigungen aller Art, so daß ein Aufenthalt im Balhalla- Garten, der unbedingt in feinem heutigen Ruftande als der schönste Garten Berlins be zeichnet werden darf, fehr zu empfehlen ift.

Saalbau Friedrichshain veranstaltet wieder an beiden Bfingftfeiertagen in seinem vollständig neu renovierten Naturgarten große Früb- und Nach mittagskonzerte bei start befesten Orchestern. Außerdem find Spezialitäten, wie das Manjana- Ballett, die fomischen Akrobaten 3 Galions, die glänzende Jongleurnummer der 2 Ramler, der urtomische Clown Eugen u. a. besonders hervorzuheben. An den beiden Nachmittagen find noch Gesangsvorträge der beften Männerchöre Berlins im Programm aufgenommen. Alles für den Einheitspreis von 50 Bf. an den beiden Nachmittagen fomie 2. Feiertag früh.

חמסה

Das gründliche Mundwasser