erhebenden Eindruck auf die Beteiligten, als der Richter feststellte, daß die Sekretärin in Wahrheit gar keinen Beruf hat und seit 10 Jahren von einem Freunde unterhalten wird. Sie gab ihre Schuld zu, ohne sich der Tragweite der Angelegenheit bewußt zu fein. Die Sache verrät," sagte der Staatsanwalt, einen erheblichen Mangel von Respekt vor dem Gerichtshof, daher beantrage ich wegen wissentlich falscher Abgabe einer eidesstattlichen Versicherung sechs Monate Gefängnis." So lautete auch das Urteil und der Borsigende bemerkte, daß das Gericht eine Strafausseßung ausdrück lich abgelehnt hat.
Das Seminar für Zeitungskunde. Eine Neueinrichtung an der Berliner Universität. Die vor kurzem beendete Tagung des Reichsverbandes der Deutschen Presse" lentte wieder einmal in besonderem Maße die Aufmerksamkeit der Deffentlichkeit auf Zeitung und Zeitungswesen. Nur langsam wird dem Journalisten, über den Wilhelm II. einmal besonders häßlich und abfällig urteilte, die Achtung entgegen gebracht, die er für seine Arbeit verdient, und was ihm von Rechts wegen zuteil werden muß, das wird er sich erkämpfen.
Endlich sind wir jegt auch so weit, daß der Journalismus als Wissenschaft gewertet wird. Innerhalb Deutschlands befaßte man sich mit zeitungswissenschaftlichen Studien schon seit einigen Jahren an den Universitäten München , Leipzig , Köln und Münster . In Berlin las mehrere Semester der verstorbene Geheimrat Jöhlinger über dieses Thema, aber erst vor wenigen Monaten wurde in aller Stille auch ein Institut für 3eitu ng stunde" eröffnet. In drei größeren wohlgefüllten und gefchmadvollen Räumen hat es im Gebäude der Breußischen Staatsbibliothet, und zwar bireft unter dem Musikhistorischen Seminar, fein Heim. Die angebenben Journalisten, die ein spezielles Fach studium naturgemäß noch außerdem betreiben, fühlen sich hier recht wohl, da bas Institut nicht nur zu den Borlesungen, sondern täglich 7 Stunden auch für private Arbeit geöffnet ist. Das Seminar steht unter Leitung von Prof. Dr. Martin Mohr, und die Bor
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lefungen, die zum Teil von ihm selbst, teils von Dr. Emil Dovifas gehalten werden, find interessant und instruktiv. Be sonders wertvoll und auch beliebt sind die redaktionellen lebungen; wertvoll find fie, weil hierbei auch große Beachtung die Geschwindig feit findet, mit welcher der Journalist arbeiten soll und muß, beliebt find fie erklärlicherweise, weil solche Arbeit unter der Anleitung erfahrener, sagen wir ruhig ausgefochter" Brattifer alles andere ist als trockene Wissenschaft. So ist z. B. die Aufgabe, innerhalb einer bestimmten und meist recht knappen Frist über ein festgesetztes Berliner Thema eine kleine Plauderei zu schreiben, die beste, aber wohl auch die anregendste Konzentrationsschulung, die man sich denken fann. Um individueller arbeiten zu können, hat man in diesem Semester einen Ober- und einen Unterkurs eingerichtet. Die Arbeit des Instituts ist eine unmittelbar praktische, wobei Führungen noch er gänzen, und eine theoretische. Die Bielfeitigkeit bes Biffens um und für die Presse verlangt eine ebenso vielseitige Arbeit, die nicht nur soziologisch, sondern auch historisch sein muß, weil ja die Bettungswissenschaft bisher seltsamerweise ungeheuer vernachläffigt worden ist. Es fehlt an allen Eden und Enden an Quellen und Belegen, die Literatur über das Zeitungswesen ist nicht sehr um. fangreich, und vieles Wertvolle, was in den Gazetten und Journalen früherer Jahrhunderte erschien, ist verloren gegangen. Mit Begeisterung wühlen daher die jungen Studenten in undurchforschten esiffensbergen, und mit um so größerer Begeisterung tun sie es, als es sich hier um ein Stück Kulturgeschichte handelt, das ich noch heute überall auswirkt. Eine umfangreiche Bibliothet, Bezug aller großen deutschen Tageszeitungen und Korrespondenzen und Vorträge erster Fachleute unterstüßen die Arbeit, die unter anderem in Form von Vorträgen der Institutsmitglieder ihren Niederschlag findet. Go wird man in Kürze u. a. Referate hören über„ Das Recht der Breffe" und über Wesen und Geschichte der sozialdemokratischen Presse". Die erste große Arbeit mehrerer Mitglieder des Seminars war eine Statiftit nach einem großen Zeitungstatalog. Quantitativ ist das Ergebnis niederschmetternd: 3168 deutsche Tageszeitungen find nach den Angaben ihrer Verleger in 80(!) Bariationen politisch und unpolitisch orientiert. O, du mein Deutschland !
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Diese Zersplitterung, an der die republikanischen Parteien gewiß feine Schuld haben, wird sobald nicht aufhören, aber etwas anderes muß und fann anders werden: das ist der Gassenton in vielen deut schen Zeitungen. Und zwar besonders in denen, die irgendeiner egtremen Tendenz huldigen.
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Dafür zu sorgen, daß nicht nur fähige, sondern auch anständige Journalisten ausgebildet werden das ist eine der großen Aufgaben des„ Beitungswissenschaftlichen Seminars". Erfüllt es die, dann wird an der Berliner Universität nicht nur eine lebendige, sondern sogar eine heilige Wissenschaft mehr getrieben.
Neuordnung des Fundwesens.
Die amtlichen Nachrichten des Berliner Polizeipräsidiums brin gen die Neuordnung des Fundwesens zur Erläuterung barüber, wie man sich, ohne strafbar zu werden, bei Funben zu verhalten hat. Funde auf öffentlichen Straßen oder Plägen, die nicht mehr als 3 Mart Wert haben, brauchen überhaupt nicht angegeben werden. Bei Funden höheren Wertes muß der Berlierer oder falls dieser unbekannt ist, die Polizeibehörde benachrichtigt werden. Besteht Gefahr für den Berberb des Fundes, so darf der Finder dies öffentlich versteigern lassen nach vorheriger polizeilicher Billigung. Der Erlös ist an die Polizei abzuliefern. Polizeibeamte im Außendienst dürfen Fundgegenstände nicht annehmen. Unfosten, die einem Finder zur Ermittlung des Verlierers entstehen, müssen von diesem ersetzt werden. Chauffeure oder Rutscher müssen Fundsachen, die sie in ihrem Fahrzeug entdecken, innerhalb drei Tagen an die Polizei abliefern. In Beförderung mitteln, Theatern, Banten, Warenhäusern oder in behördlichen Räumen gemachte Funde müssen sofort ohne Anspruch auf Finderlohn an die Leitung dieses Unternehmens zurückgegeben werden, ebenso die in sonstigen geschlossenen Räumen gefundenen Gegenstände. Jedes Polizeirevier sowie das Polizeipräsidium müffen Fundgegenstände entgegennehmen und eine Meldung darüber weitergeben. Die Aushändigung von Fundsachen an Berlierer erfolgt erst nach genauer Brüfung, Hinterlegung des Finderlohnes und der Verwaltungsgebühren. Der Finderlohn ist für Gegenstände bis 300 Mart 5 Prozent, für den Mehrwert je 1 Prozent. Bei Tieren 1 Prozent. Bei Gegen ständen, die nur für den Verlierer Wert haben, nach freiem Ermessen. Der Anspruch auf Finderlohn geht verloren, wenn nicht Anzeige erstattet war, oder der Fund abfichtlich, um etwa eine höhere Belohnung zu erhalten, verschwiegen wurde.
Zu den Klagen über den Wassermangel im westlichen Berlin teilen die Charlottenburger Wasserwerte durch das Nachrichtenamt des Magistrats folgendes mit: Es handelt sich um besonders hochliegende Gebiete, in denen die Wasserversorgung nicht etwa vollständig, sondern nur in den obersten Stockwerfen für mehrere Tagesstunden aussetzt. Der Grund hierfür liegt in der jetzt schon wochenlang andauernden Dürre, die in dem augenblicklichen Zeitpunkt den Wasserverbrauch in einem unübersehbaren Umfange erhöht hat, weil die jeßige Jahreszeit in den Gärten besonders große Waffermengen erfordert. Eine Befferung des Zustandes ist fofort mit Einsetzen eines Witterungsumschlages zu er warten.
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bestattung bei niedriger Schäzung jährlich zirka 1 200 000 Quadrat meter Land gebraucht werden; jedes Grab aber besteht mindestens 20 Jahre man fann sich ausrechnen, welche Fläche nutzbaren Bodens die Toten den Lebenden rauben. Langfam, aber unaufhaltfam dringt das Verständnis dafür, daß die Totenbestattung durch das Feuer die einzig zeitgemäße ist, in weite Boltstreife. Der Vortragende gab dann einen Ueberblick über den Zusammenhang von Religion und Totentult. Die Erdbestattung, ursprünglich nur in holzarmen Ländern geübt, wurde vom Christentum übernommen, da sie eine Stüße der Auferstehungslehre bot. Um 800 erließ Karl der Große ein Defret, wonach die Todesstrafe verhängt wurde über alle, die die Totenverbrennung übten; die Kontrolle hierüber übertrug er der Kirche. Als im Jahre 1874 zum ersten Male in Deutsch land die Forderung nach der Feuerbestattung laut wurde, erhob sich ein lebhafter Streit der Meinungen. Gleichwohl konnte bereits Diese Erklärung ist zwar sehr schnell erfolgt, aber sie ist völlig 1878 in Gotha das erfte Krematorium errichtet werden; in Preußen unbefriedigend. Was sagte man wohl von einer Behörde, ift der Bau von Krematorien erst seit 1911 zuläffig. Noch immer die z. B. den unter einer Ueberschwemmung Leidenden seelenruhig ftoßen die Rämpfer für die Leicheneinäfcherung an den verschiebenerklärte: Wartet nur ab, wenn das Wasser zurückgeht, wird alles ften Stellen auf Echwierigkeiten; die Beispiele, die per Redner dafür wieder gut! Go ungefähr lautet die famose Erklärung der Charlot brachte, wirften oft geradezu grotest. Trotzdem hat sich die Be tenburger Wasserwerte auch. Allen unter dem Wassermangel Lei- wegung fo ausbreiten tönnen, daß der Verein für Feuerbestattung denden wäre es viel erwünschter zu erfahren, welche Borkehrungen die Charlottenburger Wasserwerke und der Berliner Magistrat tref. fen werden, um dem Wassermangel bei fünftigen Hikeperioden abzu helfen. Sollte nicht ein Zusammenarbeiten mit den übrigen Berfiner Wasserwerfen zur Abstellung des mit Recht gerügten Uebelstandes möglich sein?
Ueberfall auf eine Raffenbotin.
und Freidenfertum, der vor 20 Jahren nur 12 Mitglieder hatte, heute deren über 400 000 aufweift; ähnliche fleinere Bereine, die ihren Angehörigen nicht die Trennung von der Kirche zur Pflicht machen, Mar mögen nochmals einige hunderttausend Mitglieder zählen. Sievers fchloß feinen Bortrag mit den Worten, daß gerade dieser Kampf um die Feuerbestattung gezeigt habe, daß der einzelne, wenn er sich zur Masse zusammenschließt, eine Macht ist, deren Vorwärtsschreiten dure feine Hindernisse aufgehalten werden kann.
Entfehlich...!
Nachdem durch die ständigen Beobachtungen des Sonderdezer nenten für Taschendiebstahl, die sich besonders auf das Postschecamt erstreckten, in der legten Zeit die Beraubungen der Kaffenboten- und Botinnen nachgelaffen hatten, hat sich Donnerstag mittag ein neuer Unferen privilegierten Patrioten war der Uniformierte seit jeher Fall zugetragen. Ein 16 jähriges Lehrmädchen, das bei einer ein ganz besonderes Brachteremplar der Spezies Mensch. Das Firma in Hause Neue Friedrichstraße 37 beschäftigt ist, wurde nach dürfen fie heute nicht mehr so öffentlich zu erkennen geben. Aber dem Boftscheckamt gefchickt, um Gelb abzuheben. Unzweifelhaft be manchmal passieren den Herren von der Rechten fleine Malheurchen,... obachtete es ein junger Mann, als es bas Gelb, 1200 m art, Unglüdsfälle, die fo recht die Geistesverfassung dieser seltsamen An Empfang nahm und verfolgte es heimlich. Das Mädchen ging Ausleje von Köpfen offenbaren. Minutenbilder von solch traffer dann erst zu einer Bank und von hier aus nach der Neuen Friedrich Deutlichkeit, daß alle zungengewandten Kunststückchen im Halfe erftraße. Auf ber Treppe überholte es ein junger Mann, bedrohte sticken und die Wirklichkeit überzeugend vor uns hintritt. In der es mit einem Taschenmeffet. entriß ihm die Geld- Kreuz- Zeitung" behandelt ein eifriger Gehilfe die Beratungen tafdh e, unb ehe es zur Besinnung fam, war er mit feiner Beute verschwunden. Die Beschreibung, die es von bem Täter gibt, ift sehr ungenau. Der Räuber, der wahrscheinlich damit gerechnet hatte, baß das Mädchen auch von der Bant Geld abheben würde, wird, wenn er die Tasche öffnet, sehr enttäuscht sein. Das Mädchen hatte attentasche nur noch 200 mart. Mitteilungen von Baffanten, auf der Bant 1000 mart eingezahlt, und somit befanden sich in der bie um 12% Uhr in der Neuen Friedrichstraße einen verdächtigen Borgang beobachtet haben, nimmt Kriminalkommissar Dr. Rielicher Blebejismus. Das schlägt aller Tradition unerhört ins Ge mann im Zimmer 84 bes Polizeipräsidiums entgegen.
8 218.
des Kutister untersuchungsausschusses in einem Rommentar und schreibt bei Erwähnung der Aussagen des Baltitumerhäuptlings v. b. Gols folgenden föftlichen Sat:
,, Sollen wir es mirtlich erleben, daß General v. d. Golg, stundenlang auf dem Rorridor oder in einem Nebenraum auf den Namensaufruf warten muß?" Allerdings, entfehlich. Ein Herr v. d. Golg wie andere ge= wöhnliche Sterbliche wartend auf den Korridoren? Welch gefähr
ficht. Fürchterliches plant rote Heimtüde und der tränenreiche Rummer des Mit- Gott- für- König- und- Baterland- Organs" zeigt warnend die fürchterliche Gefahr. Die Weltrevolution scheint da. Ein General v. b. Golg wartet auf bem muffigen Rorridor. Nachbarin, Euer Fläschchen...
Mutter und Tochter, Anna und Gertrub G., ftanden vor dem Amtsgericht Charlottenburg , angeflagt wegen versuchter Ab. treibung. Borfigender: Sie müffen nicht mehr für Ihre Tochter forgen, als notwendig ist; außerdem war Ihre Angit ja voll. tommen unbegründet, Ihre Tochter hatte ja gar nichts zu be fürchten und schließlich sind mehrere Tassen starten Kaffees wohl ganz bekömmlich, aber für Ihre 3wede gar nicht verwendbar." Das Gericht beriet hin und her, aber man tam um eine Bestrafung gar nicht herum, ba das Gefeß den böjen Willen bestrafen will, wenn auch im übrigen ein vollständiger Irrtum über die tatsächlichen Berhältnisse vorliegt. Das Gericht erkannte gegen die Tochter Gertrud auf 1% Monat und gegen die Mutter auf 3 Wochen Gefängnis, gemährte beiben aber ben Borzug der Strafnahme des Verfahrens gegen Stadtrat Eggert gestellt. Sie beriefen auslegung, falls fie fich binnen 3 Jahren nichts zuschulden tommen laffen. Mit einem Seufzen der Erleichterung verließen beide die ihnen so ungaftliche Stätte..
Feuerbestattung und Freidenfertum.
Den Alten war der Tod, ben sie als schönen, ernsten Jüngling bildeten, der gütige Bruder des Schlafes; heute aber ist für die meiften fein Symbol das Knochengerippe mit Sense und Stunden glas, das sich aus der mittelalterlichen Borstellungswelt bis in unfere Gegenwart rettete. Hierin mag unbewußt die Hauptursache liegen, daß so viele Menschen sich scheuen, ihn auch nur zu nennen, geschweige denn über ihn sprechen zu hören. So hatte das aktuelle Thema Feuerbestattung und freibenfertum, über das Mag Sievers im Deutschen Monistenbund referierte, nicht allzu viele angeloct; man hätte gewünscht, daß eine größere Schar feinen Ausführungen gefolgt wäre. Der Redner legte in feinem Bericht, der sich im wesentlichen auf das rein Sachliche beschränkte, bie Gründe flar, die für die Feuerbestattung sprechen: fie dient der Hygiene durch die sofortige Bernichtung der sonst der langsamen Bermejung, preisgegebenen Leichen; sie ist vom Standpunkte der Bolkswirtschaft vorzuziehen, da die Aschenrefte nur einen fleinen Raum zur Unterbringung benötigen, während zur Erd
Das Rundfunkprogramm.
Sonnabend, den 30. Mai.
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
Wiederaufnahme im Prozeß Eggert abgelehnt. In dem Kampf des Stadtrats Eggert in Spandau , der vom Schwurgericht des Landgerichts III im Oktober vorigen Jahres wegen Meineides zu zwei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, ist jetzt eine wichtige Entscheidung getroffen worden. Nach der Vertagung des zweiten Teils biefes Meineidsprozeffes gegen die Kranfenfchwester Megger, die inzwischen infolge ihres Lungenleidens Anfang Mai verstorben ist, hatten die Rechtsanwälte Dr. Bindar, Dr. Baeder und Dr. Johanny den Antrag auf Wiederauffich darauf, daß neue Tatsachen in der zweiten Verhandlung zutage getreten wäre, durch die das Zeugnis der Hauptbelastungszeugin, Frau Baermann, start erschüttert worden sei. Das Schwurgericht hatte bei der Bertagung beschloffen, Zeugen in Brasilien und Argenfinien zu vernehmen über die fraglichen Borgänge im Staafener Säuglingsheim. Diese schriftlich niedergelegten Aussagen waren inzwischen eingetroffen, und auf erneuten Antrag der Verteidigung hat nunmehr heute die Beschlußtammer des Schwurgerichts, bestehend aus Landgerichtsdirektor Dransfeld als Borsigenden und den Landgerichtsräten Fricke und Bormbaum als Beisiger über den Wieder aufnahmeantrag Beschluß gefaßt. Die drei Richter, die auch an den Schwurgerichtsurteilen gegen Eggert teilgenommen haben, haben den Wiederaufnahmeantrag abgelehnt. In der Begründung wird gesagt, es feien feine neuen Tatsachen nachgewiesen worden. Zwar hätten zwei Freunde Eggerts behauptet, daß in der einen Nacht ein anderer Mann zum Besuch bei der Schwester gewesen sei. Wenn dies richtig wäre, so würde damit die Feststellung des Urteils auch nicht erschüttert werden fönnen. weil die Möglichfeit bestehe, daß Eggert erst nach dem Fortgange dieses Besuches zu der Schwefter hingegangen sei. Die Zeugen Ehepaar Gläsmann und Altenburg hätten mehrmals Eggert aus dem Säuglingsheim herauskommen sehen. Nunmehr ist erneut beim Kammergericht Beschwerde gegen den Beschluß eingelegt worden.
Der neue deutsche Rundfunksender.
Die Antenne des neuen Senders
Der deutsche Rundfunksender, der auf Belle 1300 Meter arbeiten und zunächst Teile des Berliner Rundfunkprogramms sowie Wirtschaftsnachrichten und Lehrgänge nach Art der Hans BredomSchule verbreiten soll, wird seinen Betrieb etwa in vier von 20 Kilowatt, so daß er in ganz Deutschland und den RandBochen aufnehmen lönnen; er verfügt über eine Antennenenergie gebieten gehört werden dürfte. Schon jezt werden täglich die Darbietungen des Borhauses von 9 Uhr abends ab durch einen 5- Kilowatt- Röhrensender verbreitet. wird von einem 235 Meter hohen, freistehenden Turm getragen. Ende vorigen Monats fanden Sendeversuche zweier neuer Kurzmellenfender POX und POW in Rauen statt, die mit Belle 26 bzw. 42 Meter sandten; die Versuche wurden in Europa , in den Bereinigten Staaten, in Argentinien , in Java und Japan mit Erfolg beobachtet.
3.35 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Sprachunterricht. Direktor Julius Glück: Esperanto". 4 Uhr nachm.: Jugendbühne. Leitung: Alfred Braun . Die Journalisten", von Gustav Freytag . Mitwirkende: Oberst a. D. Berg; Adelheid Runeck; Konrad Bolz. Redakteur der Zeitung Union"; Bellmans, Mitarbeiter; Piepenbrink. Weinhändler und Wahlmann: Gutsbesitzer Senden; Professor Oldendorf, Redakteur, Kämpe, Mitarbeiter, Körner, Mitarbeiter der Zeitung Union Müller, Faktotum bei diesem; Blumenberg, Redakteur und Buchdrucker Henning, Eigentümer der Zeitung Union" Schmock, Mitarbeiter der Zeitung„ Coriolan"; Ida, Tochter des Oberst a. D. Berg; Lotte, Frau des Piepenbrink; Berta, beider Tochter; Kleinmichel, Bürger und Wahlmann; Fritz, dessen Sohn; Justizrat Schwarz; Korb, Schreiber vom Gute Adelheids; Karl, Bedienter des Obersten: eine fremde Tänzerin; ein Kellner; Ressourcengäste. Deputation der Bürgerschaft. Ort der Handlung: Die Hauptstadt einer Provinz. 7 Uhr abends: Hans- BredowSchule( Bildungskurse). Abteilung Spiel und Sport. Major a. D. v. Tschudi:„ Der deutsche Rundflug 8 Uhr abends: Zum Andenken an Dante Alighieri ( geb. 30. Mai 1265): Dr. Jo Lherman: Dante , der Mann und das Werk". Anschließend: DanteRezitationen. 9 Uhr abends: Lustige Weisen. 1. Blankenburg Festjubel, Marsch. 2. J. Strauß: Ouvertüre zu der Operette Der Waldmeister. 3. Kálmán: Tanzen möcht' ich, Walzer. 4. Morena: Leben in die Bude. Potpourri. b. Lindsay- Theimer: Meister Spleen, Humoreske. 6. Manfred: Die Spieldose. 7. Jessel: Pot- haus gebracht, wo es später starb. pourri aus der Operette Das Schwarzwaldmädel ". 8. Robert Stolz : Mädi( Berliner Funkkapelle). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst. Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik.
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Mittelfeuer. In einem Schuppen der Baufischlerei Boite und Körle , Mahlsdorf , Rönigsweg 82, brach Freitag mittag wahr. Scheinlich durch Selbstentzündung Feuer aus, das in den dort lagernden Holzspänen reichliche Nahrung fand. Die Mahlsdorfer und Köpenicker Feuerwehren waren über drei Stunden mit Löscharbeiten beschäftigt. Ein schwerer Schaden ist jedoch nicht entstanden.
Bon einer Zykloneffe überfahren wurde am Freitag vormittag in der Fennstraße die fünfjährige Erna Matthias. Das Kind wurde mit einem schweren Schädelbruch nach dem Birchow- Kranten
Die Leitung der Baufachausstellung im Sportpalaft und in der Philharmonie teilt uns mit, daß die Ausstellung auch über Pfingsten Interessenten wird der noch für das Bublifum geöffnet bleibt. Besuch dringend empfohlen.
MONDAMIN Makronen
PUDDING