Einzelbild herunterladen
 

2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 121.

Parlamentsberichte.

Abgeordnetenhaus.

71. Sigung vom 25. Mai 1895, 11 Uhr.

Sonntag, den 26. Mai 1895.

12. Jahrg.

unter den Gründern ehemalige Mitglieder der genannten Ver-| Tagesordnung: Die Währungsfrage und die Arbeiter, Referent einigung befanden. Gegen die Anordnung der Polizeiverwaltung Reichstags- Abgeordneter Schippel, hatte eine recht zahlreiche wurde Beschwerde erhoben, welche jedoch ohne Erfolg blieb. Sie Zuhörerschaft herbeigezogen, unter der sich auch einige Damen wurde mit der Motivirung für unbegründet erklärt, daß die befanden. Von dem überwachenden Beamten wurde verlangt, Forderung der Polizei nur eine Handhabe bieten sollte, festzu- daß die Damen den Saal verlassen, welcher Aufforderung man Am Ministertische: Miquel, Schönstedt . stellen, zum Nußen der öffentlichen Ordnung, ob die Zwecke des nachtam. Dem Vorsitzenden schien allerdings die Berechtigung In dritter Berathung wird der Gesezentwurf betreffend die Vereins nicht andere seien, wie er angebe. Die Behörde dieser Maßnahmen wenig begründet. Jedoch wurden seine Ein­Bertretung des Gesammt- Synodalverbandes forderte darauf, ihr bis zu einem bestimmten Termin das wendungen kurz abgeschnitten, indem der Beamte die Ver­und der Diözesan Synodalverbände des Kon- Mitgliederverzeichniß einzureichen, indem sie für die Zuwider sammlung auflöste. fiftorialbezirts Cassel in vermögensrechtlichen handlung eine Erekutivsirafe von 30 Mark androhte. Angelegenheiten ohne Debatte angenommen. Da der Leiter des Gesangvereins dem nicht nachkam, wurde die Die Parteigenossen des fünften Wahlkreises waren am Es folgt die zweite Berathung des Gesetzentwurfes betreffend Strafe festgesetzt, zugleich aber auch die Anordnung unter An- Mittwoch im Schützenhause, Linienstraße, versammelt. In einem das Grundbuchwefen und die Zwangsvoll- drohung einer weiteren Exekutivstrafe, diesmal 60 M., erneuert. Referat über die gegenwärtige Session des Reichstages be­streckung in das bewegliche Vermögen in dem Beschwerden beim Regierungspräsidenten und beim Ober- leuchtete der Genosse R. Schmidt die Stellung der Regierung Gebiet der vormals freien Stadt Frankfurt präsidenten der Provinz Sachsen wurden zurückgewiesen; beide und der verschiedenen Parteien zu den zur Verabschiedung ge sowie den vormals Großherzoglich hessischen ließen es sich nicht ausreden, daß der Verein auf öffentliche An- fommenen Gefeßentwürfen. Die Versammlung nahm die Rede und Landgräflich hessischen Gebietstheilen gelegenheiten einzuwirken bezwecke. Nun flagte der Vorsitzende mit lebhaftem Beifall auf und präzisirte ihren Standpunkt in der der Provinz Hessen- Nassau . Schuhmacher gegen den Bescheid des Oberpräsidenten beim nachstehenden Resolution: Die Versammlung spricht der sozial­Ter Entwurf wird mit einer mehr redaktionellen Aenderung Ober- Berwaltungsgericht. Er betonte energisch, daß der Verein demokratischen Reichstags- Fraktion wegen ihrer ihrer wackeren des§ 74 angenommen. durchaus keinen anderen Zweck habe, als den der Pflege des Haltung in der verflossenen Session, besonders wegen ihrer ent­Ohne Debatte wird hierauf in dritter Berathung der Gesetz- Gasanges, was er durch die Sitzungsprotokolle zu bekräftigen schiedenen Stellungnahme gegen das sogenannte Umsturzgefetz, entwurf betreffend die Bewilligung von Staats- fuchte. Der Gerichtsreferent fonnte nicht umhin, bei seinem Vor- die volle Anerkennung aus. Die Versammlung ist der Ueber­mitteln zur Verbesserung der Wohnungsverhältnisse trage zu erklären, daß ter Inhalt dieser Privat protokolle" zeugung, daß es dem Takt und der Energie der Sozialdemokraten von Arbeitern, die in staatlichen Betrieben allerdings nicht die Beschäftigung mit öffentlichen Angelegen zu danken ist, daß dieser die gesammte Kulturentwickelung beschäftigt find, und von geringer besoldeten heiten erkennen lasse. Gegen die Etraffefiseyungen machte der schädigende Gefeßentwurf gefallen ist. Staatsbeamten angenommen. Kläger noch geltend, daß ja die Zuwiderhandlung gegen§ 2 des Der Vertrauensmann des Kreises, Genosse Krüger, war Die dritte Berathung des Entwurfs betreffend die Ab- Vereinsgesetzes unter Kriminalstrafe gestellt sei, und daß dem durch besondere wirthschaftliche Verhältnisse veranlaßt, sein Amt änderung und Ergänzung des Kommunal zufolge doch nicht noch andere Strafen festgesetzt werden könnten. niederzulegen; aus ähnlichen Gründen hatten auch die Vertreter abgabe- Gesez es giebt noch zu einer kurzen Diskussion Die Klage wurde abgewiesen, ohne daß der Präsident des Kreises in der Preßkommission und in der Agitations­Veranlassung. Perfius das Urtheil einer öffentlichen Begründung für werth fommission ihre Aemter in die Hände der Genossen zurück­hielt. Die Parteien waren nicht vertreten. gegeben. Als stellvertretender Vertrauensmann wurde Genosse Gotsche aus Rigdorf vor das dortige Schöffengericht. Um Brandenburg Genosse Rogge. Genosse Glösenkamp er Eine Revolver- Affäre führte den Gürtler Armand Drescher gewählt, als Mitglied der Preßkommission Genosse Bernau und in die Agitationskommission für die Provinz Abend des 21. Januar d. J. gerieth Gotsche mit dem bei ihm in Schlafſtelle wohnenden Klempner Fischer in Streit und da

In dritter Berathung werden die Gesetzentwürfe zur Ab­änderung und Ergänzung des Gesetzes, betreffend die evangelische Kirchenverfassung in der Provinz Schleswig- Holstein und in dem Amtsbezirke des Konsistoriums zu Wiesbaden , des Gesetzes, betr.

Gerichts- Beitung.

Gewerbegericht.

vinz Hannover und des Gesetzes, betr. die Kirchenverfassung der Fischer Rube haben wollte, so wies er seinem zantjüchtigen Kommission. Vereinnahmt sind 684,40 M., ausgegeben 333,21 M. evangelischen Kirche im Bezirke des Konsistoriums zu Kassel un Birth die Thür, welche er hinter ihm verriegelte. Bald darauf Rassenbestand bleibt somit 351,19 M. verändert nach den Beschlüssen zweiter Lesung angenommen, des­gleichen der Gesetzentwurf, betr. die Ausdehnung verschiedener verlangte Gotsche noch einmal Einlaß und da ihm dieser nicht 2ftimmungen des allgemeinen Berggesetzes vom 24. Juni 1865 gewährt wurde, schlug er mit einem schweren Hammer die Thür fand am 18. Mai statt. Aufgenommen wurden zunächst sechs Arbeiter Sängerbund. Eine Ausschußsitzung des Bundes füllung ein. auf den Stein- und Kalifalz- Bergbau in der Provinz Hannover , Revolver Herbei, steckte diesen durch die eingeschlagene Füllung Vereine. Der Vorsitzende unterbreitete dem Ausschuß den Inhalt Alsdann holte sich Gotsche einen geladenen Nach Erledigung mehrerer Petitionen vertagt sich das Haus und feuerte alsdann vier Echüsse ins Zimmer hinein. Hierbei eines Schriftstücks, zugesandt vom fönigl. Polizeipräsidium und bis Dienstag, den 11. Juni, mittags 12 Uhr.( Zweite Be- wurde zwar nicht Fischer, wohl aber ein zweiter in dem Zimmer adressirt an den Vorstand des Arbeiter Sängerbundes. Das rathung der Stempelsteuervorlage.) anwesender Mann, der Arbeiter Nicolai, von einer Kugel in den Schriftstück enthält die Aufforderung, ein Statut und genaue Kopf getroffen und mußte auf ärztliche Anordnung fofort nach Angaben der Adressen der Vorstangsmitglieder, sowie sämmt­einem Berliner Krankenhaus gebracht werden. Glücklicherweise licher Mitglieder des Bundes einzureichen. Der Ausschuß be­erwies sich die Verletzung als ungefährlich, so daß Nicolai nach schloß einstimmig, dieser Aufforderung nicht Folge zu leisten, 14 Tagen als geheilt entlassen werden konnte. Vor dem Schöffen- und zwar erstens weil feine Gesetzesvorschriften einen gericht hatte sich Gotsche wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu nichtpolitischen Verein dazu verpflichten, und zweitens weil Wiederholtes Buspätkommen ist nach Ent- verantworten, behauptete jedoch, er habe den Fischer durch die cin Namensverzeichniß sämmtlicher Mitglieder des Bundes seitens scheidungen der Kammer VII dann als eine beharrliche Schüsse nur erschrecken wollen. Der Gerichtshof verurtheilte den des Vorstandes nicht geführt wird. Der Vorstand ist beauftragt, Verweigerung der den Arbeitern nach dem Arbeitsvertrage Angeklagten wegen fahrlässiger Körperverlegung zu einem sich mit einem bewährten Rechtsanwalt in Berbindung zu setzen. ol liegenden Verpflichtungen anzusehen, wenn der fragliche Sünder Monat Gefängniß. Eine Besprechung über ein zu veranstaltendes Sängerfest führte troh mehrfacher Verwarnungen nicht von seiner Gewohnheit ab­läßt. Durch diese Definition wird es zum gesetzlichen Entlaffungs- Apothekenbesitzer und Fleischbeschauer Thomas Heinze aus Neu- geeignete Räume zu bemühen und in kürzester Zeit eine Sitzung Die Straffammer Posen verurtheilte vorgestern den zu dem Resultat, daß dem Vorstand aufgetragen wurde, sich un grunde. Die betreffenden Kläger, denen solch ein Vergehen nach stadt bei Pinne wegen fahrlässiger Tödtung und fahrlässiger herausgegeben von Heise und Gent , wurde, um den Vereinen eine einzuberufen und Bericht zu erstatten. Die Vereins- Zeitung", gewiesen werden konnte, wurden abgewiesen. Körperverletzung zu vier Monaten Gefängniß. Heinte hatte im flare Uebersicht von dem Werth derselben zu geben, nach einem Ober Verwaltungsgericht. Die grüne Giche", ein April 1894 zwei Schweine nach oberflächlicher Untersuchung für Antrag hin, probeweise auf 1/4 Jahr obligatorisch einzuführen, Arbeiter Gefangverein Stapfurts, hatte sich der ganz besonderen trichiuenfrei erklärt, 21 Personen, welche von dem Fleiſche ge beschlossen und soll jedem Werein ein Exemplar nach laufenden Aufmerksamkeit der Polizei zu erfreuen. gessen hatten, waren an der Trichinosis erkrankt, der Stellmacher­vom Vorstande desselben, daß er ein Verzeichniß der Mitglieder meister Karl Sobel nach unsäglichen Schmerzen an dieser Krank- Nummern auf Kosten des Bundes zugestellt werden. Die Ver einreiche. Sie glaubte nicht daran, daß der Verein unter Aus- heit gestorben. schluß jeder Einwirkung auf öffentliche Angelegenheiten nur die Pflege der Gesangskunst bezweckte; vielmehr erblickte sie in ihm lediglich die Fortsetzung des aufgelösten Arbeiter- Bildungsvereins Leopoldshall- Staßfurt, weil sie herausgefunden hatte, daß sich

M

Die Behörde verlangte

Bonntagsplauderet.

T

Declammlungen.

Der polizeilichen Auflösung verfiel die öffentliche Wahl vereins- Versammlung für den ersten Berliner Wahlkreis. Die

"

eine Johanni" und" Bruderbund" wurden auf grund§ 4 des Bundesstatuts ausgeschlossen. Eine freundliche Aufforderung an die Vereine des Bundes, sich am Sängerfest in Stettin am 16. Juni und ebenfalls am 16. Juni in Rathenow , und ferner am 23. Juni in Straußberg zu betheiligen, nahm der Ausschuß, als Empfehlung für die Vereine, zur Kenntniß entgegen.

Man geberde sich so, als stecke man in einer Löwenhaut, Wahlrede zugegen war, in solche enthusiastische Stimmung und so mancher wird das nachgeahmte Gebrüll ernsthaft versetzt worden? Dies Publikum, das ist der Humor der nehmen. Es ist der alte Thierinstinkt, der sich da loslöst Crispi'schen Tartuffe Komödie! Oh, es war sorgsam aus­Beendet ist das Spiel, aber flatscht nicht Beifall, und der es bewirkt, daß selbst der ärmlichste Kettenhund, gewählt, und so wie mancher feine Hotelwirth durch ab Ihr Freunde! Noch verlassener als sonst wird in ihrer wenn etwas Feindliches auftaucht, seine Haare aufrichtet, schreckend hohe Preise dafür sorgt, daß die Crême der Ge­steifen Bracht die riesige Wandelhalle im Reichstag da- um einen gefährlicheren Eindruck zu machen. So fuchtelte sellschaft", die bei ihm verkehrt, nicht durch unwürdige Ein­stehen. Der Frühsommer- Zauber hat vorerst den Spuk ver- auch Herr von Hammerstein im Parlament und in der dringlinge gestört werde, so hatte auch Held Crispi jagt, der im neuen Palast am Königsplatz wie ein dunkles Deffentlichkeit ingrimmig um sich, er that, als sei er flug vorgesehen, daß seine glanzvolle Festlichkeit der Nebelgebilde auf und niederwallte. ein Löwe und als sei es gefährlich, ihn zu necken; er Vergnüglichen nicht durch mürrischen mürrischen Widerspruch Sie werden sich nicht so leicht ergeben, die den trüben ging umher, als sei er fürchterlich gereizt und Unzufriedener an Würde einbüße. Das war nämlich Sput heraufbeschworen haben. Was man ihnen sonst auch als sei es ihm eine Kleinigkeit, ein halbes Dußend eine gar vornehme Versammlung, vor der Crispi sich nachsagen möge: an zaghafter Verschämtheit haben sie verleumderischer" Gegner, wie er sich ausdrückte, nieder blähen durfte. Die einzelne Karte zu dem Festbankett, das nie gelitten; und die angeborene Farbe der Entschließung zu- knallen. Daheim aber in stiller Klause verdrießt es mit der Wahlversammlung verbunden war, foftete zwanzig wurde bei ihnen weder durch des Gedankens Blässe" den Tapferen, den wilden Mann zu spielen. Daheim wird Lire, also sechzehn Wark. Das ist höchst respektabel im noch durch allzu zärtliche Rücksicht auf das moralische der Ungeheure schmiegsam und zutraulich. Das schreckhafte verarmten und wohlfeilen Italien . Es sollen hier nicht die litheil der Welt angekränkelt. Als Herr Parnell, der Löwenfell wirft er in eine Ecke und wie ein verlegencs Brasser pedantisch gescholten werden, die für zwanzig Franken Leiter der irischen Bewegung, auf einem Vergehen er Mädchen befragt er das Drakelspiel oder er zählt au den sich bis zur Begeisterung anessen. Allein der höchft achtungs­tappt wurde, das gegen die englische Pruderie insbesondere Westenknöpfen immer wieder ab: Verklage ich die werthe Bürger, der also diniren und zu dem Diner ent­verstieß, da erhob sich ein gewaltiger Austurm gegen ihn, Seleine Preffe" in Frankfurt oder verklage ich sie lieber sprechend feine Weine trinken kann, wird naturgemäß ge­auch in den Reihen seiner eigenen Parteigänger. Der nicht? Und wenn er an den Westenknöpfen abgezählt hat: neigt, auch die Ordnung, wie sie Crispi zum Wohl aller Geschichtskritiker Majaulay, der seine Landsleute genau Thu es! flage!, dann gerent es Herrn v. Hammerstein Wackeren geschaffen hat, im rosigen Licht zu schauen. fennt, behauptet zwar: Es sei den Engländern in seiner unerschöpflichen Gutmüthigkeit wieder und Und wenn es nun gegen die schlimmen Revolutionäre ein Nationalbedürfniß, von Zeit zu Zeit, etwa von sieben er klopft sich an die Brust, erinnert sich seiner freien Junker- losgeht, die Anarchisten und Sozialisten, die tückischen zu sieben Jahren einen Sturm sittlicher Entrüstung loszu- stellung, nimmt wieder die kühne Stellung an und zieht die Zerstörer und Gegner von Ordnung, Tugend und Vaterland, laffen und ein Opferthier am Altar der Wohlanständigkeit eingereichte Klage abermals zurück. Man muß sich eben sollen sie nicht mit brausender Einmüthigkeit einstimmen: zu schlachten. Man käme sich dann wichtig und enorm nicht gemein machen mit den Gemeinen und ihr Gebelfer Wahr ist es, recht hast du, edler Crispi, großer Crispi, tugendhaft vor. braucht nicht zu beachten, wer zu den Hammersteinen zählt. erhabener Erlöser des bedrohten Vaterlands!? Sie haben Gewiß, in den britischen Spektakelkomödien dieses Seit einmal im französischen Parlament das Wort ge- Jahre lang getreu zusammengestanden, in einerlei Räumen Schlages steckt viel Heuchelei. Aber die Heuchelei steckt im fallen war: Sie reichen nicht an die Höhe meiner Verachtung haben sie gewohnt und den üblen Duft der Korruption Wesen, ein Kompliment, das die Gemeinheit vor, der heran, haben Fromme und Echelme zugleich diesen Satz um haben sie gemeinschaftlich eingeathmet; und nun sollen sie Rechtschaffenheit macht. In ihrem herrischen Uebermenschen- bequemen Gegnern an den Kopf geworfen. Crispi, der auf einmal empfindliche Geruchsorgane besigen und ihrem thum vermeinen unsere Kraftnaturen, die über Recht oder alte Verschwörer von eheden weist keine äußerliche Ver- Herrn und Meister, dem gewaltigen Crispi, nicht nach­Unrecht gleichmüthig sich hinwegsehen, das heuchlerische wandtschaft auf mit unseren Intern und dennoch führt sprechen: Es stinkt nicht. Nichts ist faul bei uns in Italien . Komplimentiren vor der Tugend nicht erst nöthig zu haben. von denen um Hammerstein eine Brücke zu ihm. Auch er Neidhämmel nur und frevlerische Revolutionäre können derlei Bei Parnell handelte es sich um ein Weib, um Leiden- grollt, auch er tobt, auch er spielt sich vor der Deffentlich- Verleumdungen ausstreuen. Neidhämmel, die uns, den schaften, mit denen man nicht ohne weiteres niedere Gesinnung keit als den rasend gewordenen Heroen auf; aber Stüßen der Gesellschaft zum Gespött, gleichsam ein zu verbinden gewöhnt ist. Das ist etwas anderes, wenn wenn man ihm den Plico Giolitti", das Beweismaterial Baukett veranstalten, in dem jeder seine Minestrafuppe einem der Vorwurf unreinlicher Geschäftsmanipulationen trifft. für die Anklagen Giolitti's und anderer vorhält, dann wird und sein Stückt heißer Polenta bekommt, der acht Als noch mittelalterliche Ritterromantik lebte, da gab es aus Nobel, dem grimmen König der Thiere, ein Fuchs Soldi, also 32 Pfennige an Werth niederlegt. Das Bankett nichts Stolzeres, als mit weiland Bayard die Bezeichnung Reinecke blos. Dann wird nicht erwidert und nicht wider von Leuten, die mit ihrer Dürftigkeit noch protzen! Ein Ritter ohne Furcht und Tadel" führen zu dürfen. legt. Dann heißt es einfach: All Ihr Auflagematerial reicht Nicht nur junkerliche Ruhmrederei und Großthun und Die Herren von heute vertragen schwere Mengen von nicht an die Höhe meiner Berachtung hinan. Held Crispi Hammerstein'sche Geschäftsmaximen und Unverfrorenheit, Tadel, nur die Dreistigkeit von ehedem haben sie unverkürzt hat zu Rom den Mund nicht wenig voll genommen. Wie vor allem Unverfrorenheit hat Crispi sich zu eigen gemacht. beibehalten. Herr v. Hammerstein, der Generalgewaltige er sich als Retter des Vaterlandes, als dessen eiserne Stüße Er übt auch äußerliche, bis zum Wortlaut getreue Nach­der Kreuz- Zeitung ", ist solch Ritter vom modernen pries. Wie er in freier Anlehnung an ein allbekanntes ahmung. Wie für Bronsart v. Schellendorf sind auch für Echlag. Er fennt feine ängstliche Echeu, ihm imponirt Vorbild Gott und das Kreuz von Savoyen anrief, unter den Hort Italiens " Anarchie und Sozialdemokratie" die öffentliche Nichtachtung nicht, er hält sich an das deren Schirm der brave italienische Ordnungsmann nichts untrennbare Zwillinge. Was ihnen die Wissenschaft, was römische Sophistenwort: Si fecisti, nega! Hast du was zu fürchten habe! Selbst den offiziösen Freunden des Herrn immer die praktische Lebensbeobachtung, die tägliche Er­angestellt, dann leugne frisch drauf los! Das alte Crispi machte der überschwängliche Ton ein wenig fahrung ihnen entgegenhalten möge: Sie brauchen die Fabel Geheimniß junkerlicher Erziehung und junkerlicher Ueber- bange; und die deutschen Preßstimmen, die Herrn Crispi von dem häßlichen Zwillingspaar, um die braven Leute lieferung ist bei ihm in Fleisch und Blut übergegangen. gefügig find, verfehlten nicht, zu erklären: Das sei eben so bei dem Zwanzig- Franks- Diner gruselig zu machen, und Die alten Baalspriester wußten es auch. Man stelle sich die Art der blühenden romanischen Rhetorit. Wie sonst geben sie nicht preis. Der Zweck heiligt hier das Mittel. furchtbar und man wird vielen fürchterlich erscheinen. wäre das Publikum, das während Crispi's denkwürdiger l Alpha.