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partei gebe, tönne das Protokoll nicht sterben. Er wiederhole, der Patt fei teine Angelegenheit der Arbeiterpartei. Es werde gesagt, daß das Protefol! unmöglich sei, weil in ihm militärische Sanktionen vorgesehen würden. Er( Macdonald) sei kein Freund militärischer Santtionen. Was das betreffe, so sei die Arbeiterregierung daran gegangen und er glaube, daß sie schließlich darin erfolgreich gewesen wäre mittels des Protofolls einen solchen geistigen Zustand der Nationen zu schaffen, daß nach ein paar Jahren Herrschaft des Protokolls die Völker über ihre rostigen Schwerter, auf die sie sich bisher gestützt und über ihre Kanonen, denen sie vertraut hätten, einfach gelacht hätten. Falls es zu einem Vier- oder Fünf- Mächte Batt tommen sollte, so müßte entweder die britische Flotte und das britische Heer mit Haut und Haaren verschrieben werden oder Franfreid werde, so wie die Dinge heute liegen, einen Sicherheitspaft niemals unterzeichnen. Keine Arbeiterregierung würde jemals die militärischen Berpflichtungen eines folchen Paffes einhalten. Er sage das wohlüberlegt. Er habe liberale Reben im Unterhaus gehört, die ihn davon überzeugt hätten, daß man auch im liberalen Lager feine Sympathie für einen solchen liberalen Lager feine Sympathie für einen solchen Pier oder Fünf- Mächte- Paft befize. England werde heute von feiten einer Minderheitsregierung mit einem Vier- oder FünfMächte- Pakt bedroht, deſſen Verpflichtungen es niemals erfüllen
tönne.
Kleinbauern gegen Schutzölle. Vertretertagung des Weichsverbandes landwirtschaft: licher Kleinbetriebe.
Am 26. und 27, Mai 1925 fand im Beisein mehrerer Reichs- und
Landtagsabgeordneter in den Räumen des„ Rheingold" in Berlin die Vertretertagung des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Kleinbetriebe statt, an der 15 Kleinbauern und Bächterorganisationen beteiligt waren. Beraten wurden u. a. Siedlungs-, Steuer- und Bachtfregen sowie die von der Reichsregierung eingebrachte ffeine 3oflvorlage Im Siedlungswesen spielt heute die Beschaffung hinreichender und billiger Kredite eine ausschlaggebende Rolle und weiter die Notwendigkeit, an der Durchführung der Siedlung die Organisationen der Siedlung in stärkerem Maße als bister zu beteiligen. Bei der
Besprechung der zurzeit zur Verhandlung stehenden Steuerreform wurde betont, daß den Wünschen der bäuerlichen Bevölkerung nach Bereinheitlichung des Steuersystems noch völlig unzureichendem Maße Rechnung getragen
in
fei. Diesbezügliche Verbesserungsanträge sind den dem Reichsverbande landwirtschaftlicher Kleinbetriebe nahestehenden Abgeordneten unterbreitet. Die Beschlüsse des Reichstagsausschusses betreffend die Berlängerung der Pachtschuhordnung wurden einer scharfen Kritik unterzogen; denn trotz der vorgenommenen Berlängerung, an der die Organisationen der Bächter teinen Zweifel hegten, find die Fortschritte in der Richtung eines wirfjamen Dauerpachtschutes äußerst gering. Allerdings wurde den Bemühungen der den Bacht
chug befürwortenden Abgeordneten größte Anerkennung gezollt.
Den breitesten Raum in den Beratungen nahmen die Berhandlungen über die 3011oorlage ein. Hierzu wurde folgende Entschließung gefaßt:
Das ungünftige Preisverhältnis zwischen Betriebsmitteln und Erzeugnissen la der Landwirtschaft schädigt hente besonders die Blehwirtschaften, den Obst- und Gemüsebau. Die
auf Getreidebau eingestellten Betriebe leiden in geringerem Maße unter der Ungunst der Berhältalije.
Trokdem fordert die Reichsregierung in der sogenannten fleinen Zollvorlage Minde itzölle für Getreide und jetzt fogar bei gleichzeitiger Erhöhung der Hölle auf landwirtschaftliche Bedarfsartikel die autonomen Zölle für wichtige Erzeugnisse der bäuerlichen Wirtschaft gegenüber den Borkriegszöllen herab. Mindeffzölle für Getreide und erhöhte Indufftiezölle fchaft eine Berfeuerung der bäuerlichen Erzeugung bedeuten aber bei fáhlechten Preifen für die Produkte der Viehwirtohne entsprechenden Preisansgleich Die Bertretertagung des Reichsverbandes landwirtschaftlicher Kleinbetriebe lehnt daher die Zollvorlage ab, weil fie die wirtschaftliche Lage der banerlichen Betriebe nicht verbessert, sondern verschlechtert.
Auftakt.
Schwing dich auf im Bann der Tone. Glodenflingen, sowing dich auf! Glode Freiheit, dröhne, dröhne Unjern Tag zum Licht hinauf! Durch die Tiefen unserer Erde, Freiheit Glode, sing' dein Werde, Daß im Banne der Chorale
Sich die Nacht dem Licht vermähle. Schwestern, wollt ihr abseits stehn? Brüder, laßt uns vorwärts gehn! Mit der Glode im Berein Woll'n wir Cichtverkünder sein. Glode, Glode, schwinge dich! Felfen wir, wir fragen dich!
Frih Muche, Metallarbeiter.
Das Fest der Hetzer.
Eine Feier der Erstlinge des Feldes war in seinem Ursprung das Fest, mit dem in unserer unluftigen Zeit bereits vor der Höhe des Jahres die großen Feste abschließen; in den folgenden fieben Monaten wird der Staatsbürger nicht mehr auf zwei volle Tage der Arbeitsfron entzogen.
Auch heute ist Pfingsten noch ein Opferfest ber Erstlinge. Rur find es nicht die Gaben des Landes, die man hingibt. Bielmehr pflegt man an diesen Tagen die Erstlinge der Textilindustrie den Elementen zu weihen. Niemals findet ein plöglicher Gewittersturm ein so reiches Feld verwüstender Tätigkeit wie an den Bfingstagen, allwo die lichten Sommergewänder zum erstenmal in den rauhen Rampf ums Dasein hinausgestoßen werben. Das Wort von dem geschmückten Pfingstochten hat übrigens in diesem Brauch nicht seine Quelle. Und solch festliches Unwetter vermag um so ergiebiger mit den Schöpfungen des Menschenfleißes fein Spiel zu treiben, als in dieser Zeit jeder Sterbliche auf Grund eines zwingenden Naturgesetzes überall zu finden ist, nur nicht zu Haus. Man ist Pfingsten immer unterwegs, und jegliche Kreatur wird darum auch stets unterwegs vom Regen betroffen. Es ist das Fest der Freizügigkeit und zugleich eine symbolische Borfeier der Zerstörung der großen Städte, die man für ein paar Stunden überwindet, indem man sie perläßt.
Bom alten geistigen Gehalt ist dem modernen Pflingftgeist nichts verblieben. Es ist nicht mehr der Siegeszug der Idee, die dem Rohen und Niedrigen stets in fremben Jungen zu reden scheint,
Bei Einführung von Schußzöfen müssen in erster Linie die Erzeugnisse der intensiven Landwirtschaft, der Biehzucht, des Gemüse, Obst-, Bein- und Tabafbaues berücksichtigt werden. Die Sicherung der getreidebauenden Großbetriebe tann u. a. gefunden werden durch Bereitschaftszölle, die entweder durch Gesez oder durch Regierungsverordnung auch nach Abschluß von Handelsverträgen ganz oder teilweise in Kraft gesetzt werden. Dagegen ist jeglicher 3oll auf Futtermittel unbedingt abzulehnen."
Die Besprechung wichtiger Organisationsfragen zeigte nicht nur eine erfreuliche innere Festigung und wirtschaftliche Stärkung der bisher angeschlossenen Berbände, sondern auch einen erheblichen 3uwachs an neuen Organisationen aus den verschieden sten Teilen des Reiches.
Kommunisten und Hindenburg - Wahl.
Was die Rote Fahne " verschweigt.
In der kurz nach der Hindenburg - Wahl abgehaltenen Sigung des Zentralausschusses der KPD. fanden bekanntlich lebhafte Ausdie von dem Wirrwarr in den kommunistischen Reihen Zeugnis einandersetzungen über die„ neue Taktik" der Kommunisten statt, ablegten. Indeffen waren die langen Berichte in der Roten Fahne", die diesen interessanten Sizungen gewidmet waren, fast bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Es wurden nicht nur die Namen der Redner, die Stärke der verschiedenen Gruppen, die Zahlen bei den Abstimmungen usw. verschwiegen, es wurde auch in der tommus nistischen Braris ein unerhörter Fall! mit feiner Silbe über die Reden der ausländischen Gäste berichtet.
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Rheinland und dem Ruhrgebiet unterstügten die Sentrale, während Süddeutschland und der Osten sich in Opposition befanden. Scheinbar hat die Zentrale einen entscheidenden Sieg davongetragen. Man darf aber nicht vergessen, daß dieser„ Sieg erst nach zwei Reden des Moskauer Vertreters sowie unter dem Druck Sinowjews und der beiden im Zentralausschuß vertretenen ausländischen parteien" erkämpft wurde.
Bruder
Zentrum und Bayerische Volkspartei . Anbahnung einer Verständigung?
Köln , 30. Mai. ( Eigener Drahtbericht.) Der Streit zwischen der Bayerischen Volkspartei und dem Reichszentrum, der eine Zeitlang mit äußerster Erbitterung geführt worden ist, scheint nunmehr, nachdem der Ausfall der Reichspräsiden mahl gezeigt hat, daß die Wähler der Bayerischen Volkspartei nicht bedingungslos den Parolen ihrer Führer folgten, zu Einigungsverhandlungen zu führen, um wieder eine einheitliche Organisation Die„ Rölnische des deutschen Katholizismus zu schaffen. vereinigung mit den bayerischen Glaubensgenossen behandelt und Boltszeitung" hat schon wiederholt die Frage der Wiederversucht, eine gemeinsame Unterlage für Einigungsverhandlungen zu finden. Jetzt nimmt im Kölner Zentrumsblatt ein hervorragendes Mitglied der Bayerischen Volkspartei , deſſen Name jedoch nicht genannt werden darf, unter der Ueberschrift Dauernde Zeriplitterung?" ebenfalls zu den Einigungsplänen Stellung. Der Artikelschreiber versucht zu bestreiten, daß wirtschaftliche Gegensätze und politische Spannungen die Trennung verursacht haben. Er ist vielmehr der Auffassung, daß die katholischen Gedanken und die fatholischen Grundsäge in der Politit seit den Tagen der Revolution nicht mehr die ausschlaggebende Wirkung gehabt haben, wie es früher der Fall war. Bemerkenswert ist eine Aeußerung des Artikelschreibers, in der die Lintsorientierung im Reichs
Jezt teilt das Zentralorgan der ruffischen Kommunistischen Partei, die Moskauer Prawda" in den Nummern vom 13. und 14. Mai mit, was die Berliner „ Rote Fahne" schamhaft verschwieg. An der Spiße des gemäßigten Flügels" trat im Zentralausschuß Ruth Fischer auf, während die linke Opposition von Scholem und Rosenberg geführt wurde. Außerdem traten mit ausführzentrum als richtig bezeichnet wird. Seit Jahrzehnten habe das Zenlichen Reden die Bertreter der kommunistischen Parteien Frank reichs und der Tschechoslowakei , der beiden stärksten westeuropäischen Seftionen der Kommunistischen Internationale, auf. Beide Redner ließen feinen Zweifel darüber bestehen, daß ihre Parteien sich gegenüber der Taktik der KPD . bei den Präsidentenwahlen ab lehnend verhielten. Der französische Delegierte„ Bictor" er flärte in seiner einstündigen Rede u. a.:„ Die franzöfifchen Arbeiter fönnen es nicht verstehen, weshalb die kommunistische Partei Deutschlands nicht die kandidatur Thälmanns zurüdgezogen habe... Den kommunisten droht jetzt eine Berstärkung der SozialdemoDer Vertreter der tschechischen Kommunistischer Partei, Seurath, schilberte in seiner Rebe gleichfalls, welch eine nieber, brückende Wirkung die Wahl Hindenburgs auf die tschechischen Ar beiter ausgeübt habe.
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Höchst interessant find ferner, nach der Darstellung der Brawda", die gleichfalls von der„ Roten Fahne" unterschlagenen Anflagen Ruth Fischers gegen den Cliquenkampf und die inneren Reibungen in der KPD.: Die Zentrale fo erklärte fiehatte schon längst die Fehlerhaftigkeit ihrer Tattit eingesehen, aber bei dem Versuch, diese Taktik zu ändern, stieß sie in der Partei auf ernste Schwierigkeiten. Die Verwirrung in der Partei sei deshalb eingetreten, weil eine ganze Reihe führender Parteigenossen, darunter auch Mitglieder der Zentrale, nicht eingesehen hätten, daß ein solches Manöver zulässig fet.- Die tommunistischen Führer" wußten also, daß ihre Politik der Reaktion zugute fommen mußte! Troydem taten sie aus Furcht vor den Schwierigkeiten in ihren eigenen Reihen nichts, um den Sieg Hindenburgs abzuwenden.
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Begen die neue Tattit erzählte weiter Ruth Fischer hat fich eine Oppofition gebildet, die sogar fo weit ging, daß fie die Behauptung aufstellte, die neue Tafti? der Partei könne in eine fozialdemokratische Roalitionspolitit ausarten! ausarten! Gegenüber diesem furchtbaren Gespenst, das von der Oppofition an natürlich machtlos. die Band gemalt wurde, war die manöverierungsfreudige Zentrale
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Die Prawda" berichtet weiter, daß die von der Zentrale eingebrachte Resolution mit einer Mehrheit von 35 gegen 15 Stimmen angenommen wurde. Die Delegierten aus Berlin , Hamburg , dem
die dem befruchtenden Blütenstaub gleich über die Welt weht und die Geister begeistert, daß ihr Denken, Fühlen und Wollen in Flammen erlodert. Man steigt nicht mehr auf die Berge, um in die weiten Lande den Jubel der Erlösung aus der Knechtschaft hinaus zurufen, und nicht mehr predigt in erhobenem Erfülltfein die Menschheit den Glauben an die siegende Macht des Gedankens, an die Gewalt des Guten und die unzerstörbare Gewalt der Bernunft. Bu mindesten find jene Klaffen dem Kult des heiligen Geistes ent fremdet, die fich zu seinem Buchstaben bekennen, während gerade die ihm innerlich dienen, die sich von der äußeren Form losgefagt haben. Pfingsten ist in seinem tiefsten Gehalt recht eigentlich das Fest der Heßer und Bühler, die von den Herrschenden verhöhnt und verfolgt, unbeirrt die Botschaft der Erlösung im heiligen Glauben an die große Sache allen tünden, zu deren Ohren sie bringen können. Wie Pfingsten an die Gefeßgebung auf dem Sinai und die Propaganda des Christentums erinnert, fo mag es in unseren Tagen zu neuer Geltung und jungem Wert gelangen, indem es zum Fest jener Kämpfer sich erhebt, die abermals zu einer befriedigenden Gefeßgebung die leidende Menschheit auf den Einai zu führen, bestreben. In jedem Flugblatt, in jeder Bolts. versammlung lebt der moderne Pfingstgeist, der die ernste wiffenschaftliche Erkenntnis, die Köpfe flärend und die Hände lentend, in die Maffen hinausträgt und den großen Gedanken zur Triebfeder ihres wegbewußten Handelns macht.
Freilich nicht im Rausch, nicht in efstatischer Berzüdung ergießt sich heute der neue Geist über die Menschen; durch nüchterne Besonnenheit und durch zähe Arbeit gewinnt er das Bolt, und der träumende Glaube ist zum zuversichtlichen Wissen geworden. Gleich. wohl glüht auf dem Grunde still und tätig die Pfingstbegeisterung. fie läßt sich nicht durch die Ueberlaft der Werkeltagsmühen erstiden und wartet nur auf die Stunde, daß sie in ungestümer Tattrait hervorbreche. Im Proletariat lebt der göttliche Funten der Begeisterung für das menschheitliche Ideal, wie ruhig, flug berechnend und sorgsam prüfend es auch für sein Ziel arbeitet. Es scheut nicht die tausend peinlich erwogenen Hammerschläge, um die Kultur zu schmieden, aber der Glaube an die Sache lentt den Arm, bewahrt vor dem Ermatten und Verzagen, und in dieser Begeisterung liegt die Gewähr des endlichen Erfolges. Gewiß ist es Pflicht, all die unendlichen Schwierigkeiten und Hindernisse zu sehen und zu er mägen, aber armselig die, denen die Mühsal nicht den Troy erhöht, benen nicht in der Gegenwehr die Kraft wächst. Es gibt teine größere Gefahr für die menschliche Entwicklung, als die müde, verzagte Gewöhnung an unerträgliche Zustände, die schließlich wie ein unentrinnbares Naturgefeß scheinen und in deren fleinlicher Ausflickung die einzig mögliche Aufgabe erkannt wird. Rein, man darf nimmer die Fähigkeit verkennen, sich aus dem Gegenwärtigen völlig hinauszudenken und den Flug ins Reich der freien Vernunft zu unternehmen. Man muß es, trog allem Spott der Philifter und Feiglinge, der Brutalen und Phantasielofen, wagen, pfingft
trum in Preußen mit den Leuten der Rechten schlechte Erfahrung gemacht, und wenn man dem Zentrum den Vorwurf mache, daß es zu weit links abgerückt sei, dürfe man doch die Frage aufwerfen, ob nicht die Bayerische Volkspartei durch die Berhältnisse zu weit rechts getrieben wurde. Von Hitler sei die Bayerische Volks. partei erst abgerückt, als man gesehen habe, wohin die Reise ging Es sei für die und als die Ratastrophe hereingebrochen war. Bayerische Volkspartei durchaus nicht notwendig geweſen, ſich um jeden Breis als große ausschlaggebende Partei einer fleinen Gruppe jeden Preis als große ausschlaggebende Partei einer kleinen Gruppe der Deutschnationalen auszuliefern. In Bayern werde die Notwendig. teit der Zentrumspolitit immer mehr anerkannt. Notwendig sei aber, daß das schlimmste Hindernis der Einigung beseitigt würde und das sei die Frage des Föderalismus . Die Bayerische Bolkspartei sei föderalistisch gesinnt und von dem früher föderalistisch gesinnten Zentrum wird behauptet, daß es in neuerer Zeit zentralistisch eingestellt sei. Das Zentrum werde nicht umhin tönnen, seinen Standpunkt gegenüber dem Föderalismus tlar und bestimmt zu formulieren. Wenn dabei die Politik der Mitte klar innegehalten würde, werde man dafür auch in Bayern Verständnis
haben.
Sie heißen nicht Höfle.
In Bayern ist man menschlicher. München , 30. Mai. ( WTB.) Wie der Landesdienst des Süddeutschen Korrespondenzbureaus erfährt, hat die Straffammer des Landgerichts München I gestern die in Zusammenhang mit den Borkommnissen bei der Girozentrale verhafteten Geheimrat Douglas und Kommerzienrat Lehrer auf ihre Haftbeschwerde hin gegen Hinterlegung einer Kaution auf freien Fuß gesetzt.
Beftrafte Republit- Beschimpfung. Der ehemalige Rettor ber Universität Greifswald und ehemalige völlische Reichstagsabgeord nete. Universitätsprofessor Bahlen Greifswald hatte im Wahltampf im Dezember 1924 in Gollnow in einer Wahlversammlung harte Angriffe aeden die Republic, die Reichsfarben und besonders ben Reichsbantpräsidenten Schacht gerichtet, was zu einer Rlage gegen Prof. Bahlen führte, bei der der Reichsbankpräsident Dr. Schacht als Nebentläger zugelassen wurde. Bahlen wurde, mie. aus Stettin berichtet wird, zu 450 M. Geldstrafe verurteilt. Der Staatsanwalt hatte 1500 m. beantragt.
freudig in fremden Zungen zu reden der Heimatsprache der Be geisterung.
Es ist das Zeichen niedergehender Klaffen, daß der Geift ihnen nicht heilig ist und daß sie seine Ausbreitung fürchten und hemmen. Auch in unserer bürgerlichen Gesellschaft glüht es nicht pfingstlich. Begeisterungslos findet man sein Genügen, dem niedrigsten Inter. effe wirr verschlungene Maulwurfsgänge zu graben. Der Schwär mer ist ihnen ein lächerlicher Geselle oder der Todfeind, den zu vernichten die wichtigste Aufgabe der Staatsmacht ist. Statt zu der Gewalt des Geistes, bekennt man fich zum Geist der Gewalt, der da ist der Ungeift. Man glaubt an die Religion der Kanone, des rauchlosen Pulvers, der Panzerplatten und der Giftgase. Leben vernichten ist ihnen der Inbegriff der Weltgeschichte, und der Zwet des Daseins liegt ihnen darin, die Aktienkurse zu steigern. Die Saust entscheidet alle Fragen über Recht und Unrecht ein Tor, der sich für Ideale ereifert. Der heilige Geist ist ein Ammenmärchen, an dem allenfalls noch die Schulkinder das Lesen lernen mögen, weil's nun einmal Heikommen ist. Aber im praktischen Leben höhnt man über die fromme Legende vom heiligen Geift.
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Das Hündchen Culu Edersberg. Die Direktion Saltenburg hat noch am Ende der Saison in ihrem Operettenhaus am Schiffbauerdamm mit dem entzückend leichten Schwant von Armont und Gerbidon einen großen Erfolg eingeheimſt. Der fleine Ruppler", Pantoufle, ist ein äußerst begabter fleiner Hund. Mit einem Halsband versehen, das die volle Adresse der Befizerin und den hoffnungsvollen Zusak Angenehme Belohnung trägt, läßt er sich gewohnheitsgemäß von seiner Herrin ver lieren und wird dann von dem hoffnungsfrohen reichen Kavalier gebigen Josyane zurückgebracht. Worauf sich das Weitere von selbst ber ebenso hübschen wie lockeren und in Liebesbezeugungen freiergibt. Der fleine Ruppler" ist fein Luftspiel, in das die Frau Ge heimrat ihr Töchterchen ohne Gefahr für die junge Seele mitnehmen fönnte. Die sorglose, über alle Konvention hinweggleitende, auf Sinnlichkeit gestellte Lebensbejahung der Autoren ist aber mit einem so graziösen Leichtsinn gezeichnet, daß jeder böse Gedanke von herzhaftem Lachen übertönt wird.
Durch eine charmante Darstellung murde der charmante Schwant hen Josnane. Sie bewahrte sich als loses Flittchen die Unbefangennoch liebenswürdiger. Elje Edersberg war das reizende Buppheit einer Kinderfeele. Hans Waßmann spielte den mit allen Baffern gewaschenen Hundehändler, der die einträgliche Idee ge habt hatte, den und zum kleinen Ruppler abzurichten, mit den schäbig vornehmen, plump vertraulichen Alüren eines wohlwollenden Schiebers. Aber das Ereignis des Abends mar Rosa Baletti als Portierfrau. Eine Zille- Type von unerschütterlichem Ernst. Dgr.
Wilhelm Kienzl wird am Mittwoch, den 3., die Aufführung seines Evangelimann" im Opernbanfe persönlich leiten.
Eine Studienfahrt nach dem Schweizer Nationalpart veranstaltet vom 6. bis 16. Juli die staatliche Stelle für Naturbenfinalpilege in Breußen. Weitere Auskunft erteilt die Staatliche Stelle für Naturbenkmalpflege, Berlin- Schöneberg , Grunewaldftr. 6/7.