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Die Berliner Metallarbeiter 1924.

Ein Jahr schwerer Kämpfe.

Die Verwaltungsstelle Berlin des Deutschen Metallarbeiter verbandes hat in einem 120 Geiten umfassenden Bande den Bericht für das Geschäftsjahr 1924 veröffentlicht. Einen breiten Raum nehmen die Verhandlungen mit dem Verband Berliner Metall industrieller zur Regelung der Löhne ein. Klar und ein deutig geht daraus hervor, daß gerade der VBMI. sich als Schrittmacher für alle Arbeitgeberverbände fühlt und sich insolgedessen von feiner Unternehmerorganisation an scharf­macherischem Verhalten übertreffen läßt.

In den Beginn der Berichtszeit fällt die große Metallarbeiter bewegung zur Abwehr der vom BBMI. beabsichtigten Lohnherablegungen. Die Unternehmer hatten durch ein Dittat Lohnabzüge von durchschnittlich 5 Pfennigen angeordnet, was die Arbeiterschaft und auch die Organisation fich selbstverständlich nicht gefallen lassen konnten. Da griff der BBMI. zu dem bei ihm beliebten Mittel der Aussperrung. Den Unternehmern ver­fchlug es nichts, daß die Wirtschaft nach der faum begonnenen Maristabilisierung noch in allen Fugen trachte. Sie, die sonst immer das Wohl des Vaterlandes und die Notwendigkeit zum Wiederauf­bau der Wirtschaft besonders start betonen, warfen zu den un­gezählten Arbeitslosen weitere

hunderttausend Metallarbeiter auf die Straße, unbekümmert um die Folgen. Bei den Verhandlungen zur Bei­legung des Konflikts versuchten die Unternehmer unter allen Um­ständen Genossen Wissell, den Schlichter für Groß- Berlin, a us zuschalten, ein Verhalten, daß sie bis zur Stunde noch befolgen. Sie hatten damit aber fein Glüc, mußten sich vielmehr bequemen in Verhandlungen mit den Organisationen eine Vereinbarung ab­zuschließen, die die Löhne für die Handwerkergruppen im allge­meinen in der alten Höhe beließ, für die unteren Gruppen sogar fleine Aufbefferungen brachte. Der BBMJ. hatte Schiffbruch gelitten mit der tieferen Absicht seines Vorgehens, den anderen Unternehmerverbänden zu zeigen, wie die Arbeiterorganisationen bei der Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen aus zu fchalten sind.

Dann

Im Mai 1924 beschlossen die Funktionäre ohne Lohntarif zu arbeiten, weil es nicht möglich war, vom VBMJ. Lohnzulagen zu erhalten. Während der tariflofen Zeit versuchten die Betriebs­räte vieler Einzelbetriebe zu Saustarifen zu fommen. Dem Schlichtungsausschuß wuchsen die Anträge über den Kopf, daher versuchte der Borfizende, die Parteien wieder zu einer follektiven Regelung der Löhne zu bringen, was aber mißlang. wurde von den Unternehmern ein für die AEG. gefällter Schieds­spruch als maßgebend für die anderen Betriebe angenommen. Späterhin fam es zu einem neuen Lohntarif, der aber nur die ungelernten Arbeiter umfaßte. Den Handwerkergruppen gelang es nur nach und nach und oft erit, nachdem in den Einzel­betrieben Arbeitseinstellungen erfolgt waren, ihre Löhne einigermaßen den Lebensverhältnissen anzupassen. Während im ersten Quartal 1914 ein Dreher beispielsweise einen Stundenlohn von 85 Goldpfennigen hatte, sank dieser Lohn im zweiten

Der Verkehrsbund zur Verkehrslohnbewegung.

Abrechnung mit der Roten Fahne".

In der gestern abend abgehaltenen außerordentlichen Generalversammlung der Berliner Ortsverwaltung des Deutschen Verkehrsbundes gab Bevollmächtigter Ortmann eine furze fachliche Darstellung der Vorgänge bei der Tarifbewegung der Berkehrsangestellten. Die Rote Fahne " hat in einem längeren Auffah in der bei ihr üblichen Weise gegen die vom Verkehrsbund eingeschlagene Taftit Stellung genommen und dabei dem Genossen Drimann in verleumderischer Weise unterschoben. er hätte schon nor Beendigung der Bewegung den Direktionen der verschiedenen Verkehrsunternehmungen die Zusicherung gegeben. daß fein all­gemeiner Verkehrsstreit ausbrechen würde. Die Bewegung sei von Anfang an, so schrieb die Rote Fahne" weiter, von der Gemert­schaftsbureaukratie gebremst und später dann abgemürgi

worden.

Ortmann erklärte dazu mit aller Schärfe und unter dem Beifall der Versammlung( die Kommunisten verschwinden völlig in der Ge­neralversammlung), daß er niemals vorher mit den Direktionen verhandel abe, bis zu der Sizung des Schlichtungsausschusses, wo aber auch nachgewiesenermaßen von ihm nichts Derartiges gesagt worden ist. Die Organisation lehne es ab, sich von der Kom­munistischen Bartei Borschriften über die Taftit bei Lohn- und Tarifbewegungen machen zu lassen. Im übrigen sei der Aufsatz der Roten Fahne" geeignet, dem Verbande den größten Schaden zuzufügen. Alle Entscheidungen während der Tarifbewegung lagen in den Händen der direkt beteiligten Verkehrs: arbeiter; so wie die Abstimmungen ausfielen, sind sie gewertet worden. Die Rote Fahne " ist von der Ortsverwaltung auf­gefordert worden, die Beweise für ihre Behauptung zu erbringen, widrigenfalls sie an Gerichtsstelle zur Rechenschaft gezogen werden

wird.

Die kommunistische Fraftion" hatte vor der Generalversamm fung eine Sondersizung abgehalten, die von sechs Mann besucht war. Ebenso schwach wie die Frattion", war auch die Verteidigung des Aufsatzes der Roten Fahne" durch den Redner der KPD. , namens Mur amste. Er gab zu, daß der Artikel nicht objektiv sei und forderte eine Klarstellung durch die Redaktion. Im Anschluß an diese Abrechnung mit dem Bolschewistenblatt wandte sich die Generalversammlung der Beratung der Anträge für den Berbandstag zu.

Quartal 1923 auf 25 Goldpfennige herab. Im gleichen Zeitraum stieg aber der Preis für 10 Kilogramm Bleche von 115 auf 305 Goldpfennige. Bis Ende 1924 ist der Dreher­lohn wieder bei der nominalen Friedenshöhe angelangt, der Preis für Bleche war aber immer noch um 45 Goldpfennige höher als 1914. Diese Zahlen zeigen besser als alles andere, was von dem Geschrei der Unternehmer nach Berbilligung der Produktion durch Senkung der Löhne zu halten ist. Die Aus­dehnung der Berliner Metallindustrie bedingte für die zahlreichen Branchen und Berufe den Abschluß einer

großen Anzahl von Einzelfarifen.

Bei den Verhandlungen ergaben sich sehr oft Schwierigkeiten, doch gelang es für die weitaus meisten Branchen bessere Lohn tarife abzuschließen.

Die Bewegung unter den Arbeiterinnen der Metall­industrie litt start unter dem schlechten Organisations verhältnis Die geringe gewerkschaftliche Ueberzeugungstreue offenbarte fich besonders darin, daß allerhand" radikale" Agitatoren Gehör fanden, die dann aber im entscheidenden Augenblick die Liquidierung der entfachten Lohnbewegungen" dem verlästerten Metallarbeiterverband überließen. Wenn trotzdem der Bericht am Ende des Jahres eine erfreuliche Aufwärtsentwid­ung feststellen tann, so zeugt das für die Ueberzeugungskraft des freigewerkschaftlichen Gedankens.

Stand im Jahre 1919 eine ständige Abnahme zu bemerken, die im In der Mitgliederbewegung ist seit dem höchsten Jahre 1922 noch einmal von einem Emporschnellen auf 160 000 unterbrochen wurde. Der wirtschaftliche Niedergang und die sich im Metallarbeiterverband besonders austobte, ließ viele die strupellose tommunistische 3erstörungsattion, Mitglieder die Ursachen ihres Elends an der verfehrten Stelle suchen. Sie fehrten dem Berband den Rücken, ohne zu bedenken, daß die Stoß? raft der Organisation herab. gemindert wird. Der größte Tiefstand vom dritten Quartal 1924 ist aber nunmehr erfreulicherweise überwunden. Seitdem geht es

in schnellem Aufstieg vorwärts.

Mit dem dritten Quartal 1924 beträgt die Zunahme rund 15 000. Die fortschreitende Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse und der Niedergang der kommunistischen Gewerkschaftsheze wird auch die Berliner Metallarbeiter wieder in festgefügte Organisationsformen bringen.

Der Bericht bringt im Anhang eine tabellarische Aufstellung über die Entwicklung der Löhne in den Betrieben des BBMI. von 1912 an bis zum ersten Quartal 1925. Den Löhnen gegenübergestellt ist die Preisentwicklung für Kohle, Bleche und Kupfer und der Stand des schweizerischen Franken. Diese Auf­ftellung hat weit über den Rahmen der berichtenden Organisation hinaus Interesse. Eine weitere Tabelle zeigt in leicht verständlicher Form die Mitgliederbewegung von 1912 bis 1925.

Die Abwanderung vom Lande.

Bom Verbandsvorstand des deutschen Landarbeiter- Berbandes wird uns geschrieben:

Es wird jetzt viel von der Abwanderung vom Lande gesprochen. Mit Recht. Die Erscheinung nimmt immer größere Formen an, und droht zu einer Ratastrophe für die Landwirt. fchaft auszuwachsen.

Der Deutsche Landarbeiter- Berband hat sich bemüht, einen fleinen Ueberblick über den Umfang der Abwanderung zu gewinnen. Die Studien wurden auf einige Wochen in der am meisten von der Ab­wanderung betroffenen Provinz Ostpreußen betrieben. Folgen des fonnte hierbei festgestellt werden:

Aus dem Kreis Heiligenbeil sind nach amilichen Feststel­lungen des Arbeitsnachweises 122 landwirtschaftliche Arbeitnehmer abgewandert. Im Kreise Lözen beziffert sich die Zahl der Abge­wanderten auf 30. Im Kreise Goldap hat man in 4 Betrieben 12, im Kreise Stallupönen in 10 Betrieben 31, im Kreise Bill fallen in 20 Betrieben 37, im Kreise Angerburg in 3 Betrie ben 22, im Kreise Rastenburg 50 2bgewanderte festgestellt. Aus dem Kreise Pr. Enlau sind 60 Familien nach dem West en und 63 nach Rußland abgereist. Aus den Kreisen Wehlau und Sensburg meldet man besonders sensationelle Ziffern. Im Kreise Behlau sind in zwei Betrieben 22 Abgewan derte und im Kreise Sensburg i'n 19 Betrieben 128 Ab­gewanderte gezählt worden.

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Neben diesen Feststellungen, die auf Vollständigkeit kein Anrecht haben, ist noch zu berichten, daß augenblidlich aus allen oftpreußischen Kreisen ein außerordentliches An­gebot an freien Arbeitsstellen mitgeteilt wird. Während fonst nur Deputanten mit mindestens zwei Hofgängern verlangt wurden, ist es jetzt in den meisten Kreisen möglich, Deputanten auch ohne Hofgänger unterzubringen. In zahlreichen Betrie­ben stehen Wertwohnungen frei, so 3. B. im Kreise Pr. Eyiau allein 122.

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Diese Beobachtungen sollten den landwirtschaftlichen Arbeitgebern doch endlich zu denten geben. Sie follten einfichtig werden und sich sagen, daß sich mit Scharfmacher. manieren und willkürlichen Methoden auch nicht der geringste Vorteil erzielen läßt. Ein Vorteil läßt sich für die Landwirtschaft nur erreichen, wenn man die Arbeiter d'r beits freudig macht, das heißt, ihnen eine Behandlung und Ent­freudig macht, das heißt, ihnen eine Behandlung und Ent­lohnung zuteil werden läßt, auf die sie als schwerarbeitende Men­fchen Anspruch haben.

Das Verhandlungsergebnis bei der Straßenbahn. Gestern sind die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Berfehrsbund und der Berliner Straßenbahn wieder aufgenommen und zu Ende geführt worden. Das Verhand fungsergebnis ist folgendes: Es erhalten pro Stunde Zulage: Die Borarbeiter 8 Pf., die Betriebshandwerker 7 Pf., die Handwerker in der Hauptbetriebswerfftätte eine Erhöhung der Affordbasis von 5 Pf., die Angelernten eine Zulage von gleichfalls 5 Pf., ebenso die Fahrer und Schaffner. Die Ungelernten, die Saisonarbeiter und die Reinemachefrauen erhalten eine Stundenzulage von je 4 Bf. Der neue Lohntarif läuft vom 1. Juni bis 31. Oktober. Zu diesem Berrheinische Textilindustrie schwere Kämpfe unvermeidlich. handlungsergebnis wird heute abend eine Funktionärkonferenz Stellung nehmen.

haben

Lohn

Vor schweren Kämpfen im Rheinland . Köln , 3. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) ( Eigener Drahtbericht.) Die Arbeiter der niederrheinischen Seidenindustrie erhöhungen von 10 bis 15 Broz. gefordert, die von den Arbeitgebern abgelehnt wurden. Die Entscheidung über den Lohnstreit liegt jetzt bei dem staatlichen Schlichtungsausschuß. Werden auch dort die Forderungen der Arbeiter abgelehnt, dann sind für die nieder

Auch in der Metallindustrie ist mit dem 1. Juni eine ernste rise eingetreten. Die Metallarbeiter haben die bestehen.

den Lohntarife gefündigt, um neue Lohnerhöhungen zu erlangen, die aber von den Unternehmern abgelehnt wurden. Dieses Ber­halten ist um so merkwürdiger, als die Konjunktur der Kölner Metall­industrie gegenwärtig nicht ungünstig ist. Ueberall fehlt es an hochqualifizierten Facharbeitern; in vielen Betrieben muß mit leberstunden gearbeitet werden. Offenbar ist das Vorgehen der Kölner Metallindustriellen auf einen einheitlichen Plan der Unternehmer in der deutschen Metallindustrie zurückzuführen, sich gegen jede Lohnerhöhung mit aller Entschieden­heit zur Wehr zu sehen. Wenn die Unternehmer an diesem Stand­punkt festhalten, dürfte auch in diesem wichtigen Industriezweig mit bem baldigen Ausbruch eines schweren Arbeitstampfes zu rechnen sein.

Weitere Entlassungen im Bergbau.

Duisburg , 3. Jumi.( Eigener Drahtbericht.) Bis zum Abschluß des neuen Kohlensynditats waren die Thyssen- Schächte am stärksten beschäftigt. Auf ihnen wurden die meisten Ueberschichten gefahren, während im übrigen Bergbau Feierschichten an der Tagesordnung waren. Nunmehr scheinen die Betriebseinschränkungen auch auf die Thyssen- Schächte übergreifen zu wollen. Die Direktion gab z. B. am Mittwoch befannt, daß sie gezwungen sei, 3000 Beamte und Arbeiter von den Zechen Friedrich Thyffen, Lohberg und Rhein I zu entlassen, weil die Förderung eingeschränkt werden müsse. Auch die Zeche Neu­mühl hat von ihrer Belegschaft 5000 Mann gefündigt. Jm Unnaer Revier sind die zum Buderus- Konzern gehörenden Schachtanlagen Massen I und II stillgelegt worden, da die Zeche modernisiert werden soll. Es ist jedoch gelungen, die Arbeiter auf anderen Gruben unter­zubringen.

Bezirksverfammungen des 3dA.

Donnerstag, den 4. Juni:

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Bun­

Steglig, Lankwig, Sübende, Lichterfelde , Zehlendorf , Schlachtensee: Albrechtshof, Stegliz , Albrechtstr. 1a, Beginn 82 Uhr. 1. Wirtschafts­politifche Fragen. Referent: Roll. Kurt Heinig ; 2. Geschäftliches; 3. Verschiedenes. Wilmersdorf , Salensee, Schmargendorf , Grunewald , Berlin W. 15, B. 50: Augustahof, Wilmersdorf , Augustaftr. 1, Beginn 8 Uhr. Charlottenburg : Bunter Abend( Mufit, Rezitation, Tanz.) Ratsteller, Berliner Straße ( Eingang durch die Weinabteilung), Begina 8 Uhr. 1. Streifzüge durch die Kunst. Referent: Roll. Walter Eschbach; 2. Verbandsangelegenheiten; 3. Berschiedenes. Spandau : Roter Adler, Potsdamer Straße , Beginn 7 Uhr. 1. Arbeiterdichtung( Vortrag, Nord­Rezitation). Referent: Roll. Karl Beig; 2. Gefellige Unterhaltung. westen( ausnahmsweise Donnerstag): Nord- West- Rafino, Alt- Moabit 55, Beginn 8 Uhr. 1. Aus Musik und Dichtung; Mitwirkende: Rollegen Emma Wedding Thiede, Gerda Graubaum, Bernhard Göring; 2. Berschiedenes. Gesundbrunnen : Germania - Prachtsäle, Chauffeeftr. 110, Beginn 8 Uhr. ter Abend( Rezitationen des Roll Morgenstern, Musik. vorträge, Tanz). Schönhauser Vorstadt: Schönhauser Hestfäle, Schön. haufer Allee 129, Beginn 71 Uhr. 1. Aus der Vergangenheit der Angestelltenbewegung. Referent: Roll. Paul Lange; 2. Bezirks. angelegenheiten. Südosten Treptow : Reichenberger Hof, Reichenberger Straße 147, Beginn 8 Uhr. 1. Aus dem Ruhrgebiet . Referent: Roll. Kurt Michaelis; 2. Berbandsangelegenheiten. Oberschöneweide , Riederschöne weibe, Johannisthal , Baumschulenweg , Karlshorst : Restaurant Räthel, Nieder­ Schöneweide , Brüdenstr. 15( an der Treskombrüde), Beginn 8 Uhr. 1. Det italienife Faschismus und die Arbeiterfaft. Referent: Roll. Rolf Reventlow; 2. Bezirks- und Verbandsangelegenheiten. berg, Friedrichsfelbe, Biesdorf , Raulsdorf, Mahlsdorf , Rummelsburg , Stralau, Berlin D. 112: Logen- Kasino, Lichtenberg , Anorrpromenade 2, Beginn 8 Uhr. 1. Die Psychologie im Rampf ums Dasein. Referent: Redakteur Hans Krauß; 2. Verschiedenes.

Freitag, den 5. Juni:

Lichten.

Adlershof , Alt- Glienice, Grünau , Bohnsdorf , Fallenberg, Eichwalde . Schmöckwik: Restaurant Kaul, Adlershof , Am Marktplay( Sängerheim), Be ginn 8 Uhr. 1. Der Rampf um die Gozialpoliti?. Referent: Roll. Lähner; 2. Bezirksangelegenheiten.

Sonnabend, den 6. Juni:

Beißensee: Gemeinsamer Spaziergang nach dem Wirts. ( Dori: Gemeinsame Spiele und Beluftigungen.) haus Orantefee. Treffpunkt: Beißensee, Lindenplay, abends 7 Uhr pünktlich. Erkennungs. zeichen: Verbandsabzeichen. Freunde und Betannte find als Gäste willkommen. Nachzügler treffen sich direkt im Wirtshaus Orankefee.

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Montag, den 8. Juni:

Tempelhof , Mariendorf , Marienfelde , Lichtenrabe: Restaurant Ringler, Tempelhof , Berliner Straße 100, Beginn 8 Uhr. 1. Geschlecht und Be uf. Referentin: Roll. Gertrud Ellert; 2. Verschiedenes.

Dienstag, den 9. Juni:

Often( Achtung! Neues Lokal!): Andreas Rafino, Andreasftr. 3, Beginn

7% Ubt. 1. Unfet Berbanb im Gewerligaftstampf. Refe. rent: Roll. Curt Swolinsky; 2. Aussprache; 3. Verschiedenes.

Donnerstag, den 11. Juni:

Schöneberg , Friedenau , Berlin B. 30,. 35, 28. 57: Restaurant Rosen thal, Cbersstr. 66, Beginn 8 Uhr. 1. Tausend Jahre Rheinland Deutsche Rultur in Bergangenheit und Gegenwart. Referent: Roll. Franz Lepinski; 2. Berschiedenes.

Berband der Maler, Ladierer usw. Freitag, abends 7 Uhr, im Gewerk fchaftshaus, Gaal 4, Mitgliederversammlung. Tagesordnung: 1. Stellung. nahme zum Verbandstag. Referent: Kollege Schiemann; 2. Distuffion; 3. Be. richt der Bauten- und Arbeitsstellenkontrolle; 4. Berschiedenes. Die Ortsverwaltung.

Aus der Partei.

Die Maifeier im lateinischen Amerika .

In der Stadt merito wurde der 1. Mai mit Zustimmung des sozialistischen Präsidenten Calles und seiner Regierung als Feiertag begangen. Von 9 Uhr morgens bis 3 Uhr nachmittags Zehntausende organisierter Arbeiter demon­ruhte alle Arbeit. ftrierten in den Straßen. Nicht einmal ein Automobil durfte die Straßen benützen ohne besondere Erlaubnis der Merikanischen Federation of Labor. Dies schien den Gesandten der Vereinigten Staaten zu ärgern, denn er lehnte es oftentativ ab, den ihm über­gebenen Erlaubnisschein zu benügen und ging die Meile von seiner Wohnung in die Gesandtschaft zu Fuß.

In Maztlan demonstrierten die Arbeiter vor dem Konsulat der Bereinigten Staaten für die politischen Gefangenen, die sich noch in amerikanischen Gefängnissen befinden. Den Höhepunkt der Feier­lichkeiten dieses Tages, die in der ganzen Republik stattfanden, bildete das Massenmeeting, bei dem Louis Morones, der Vor­siende der Federation of Labor und gegenwärtige Arbeitsminister, Sprach.

In Havana wurde das Maifest von der Arbeiterschaft durch Arbeitsruhe, Massenaufmarsch, Meetings und Feste gefeiert. Bloß eine Zeitung, in englischer Sprache gedruckt, erschien.

In Argentinien ruhte die Arbeit. Besonders eindrucksvoll war die Massendemonstration der Sozialisten in Buenos Aires , die den Straßen das Gepräge gab.

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übergibt man nur dem Nachweis des Deutsch . Musikerverbandes, Berlin O 27, Andreasstr. 21( Sönigstadt 4310, 4048). Geschäftszeit 9 bis 5. Sonntags 10 bis 2 Uhr. Auf Wunsch Bertreterbesuch

Berantwortlich file Bolitik: Victor Schiff: Wirtschaft: Arthur Saternus: Gewerlichaftsbewegung: Friebr. Eglorn; Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lotales und Sonstiges: Frig Karstadt ; Anzeigen Th. Glode; fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin . Drud: Vorwärts- Buchdruckerei und Berlagsanstalt Baul Singer u. Co. Berlin SW 68 Lindenstraße 3. Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Wissen".

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