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Der Tod im Gefängnis.

Eine Kundgebung der Aerzte.

T Die Freie Bereinigung des Groß- Berliner Aerztebundes" hatte zu einer Protest fundgebung gegen den durch mangelhafte ärztliche Versorgung herbeigeführten Tod des früheren Reichspost ministers Höfle zusammengerufen.

Der erste Redner des Abends, Rechtsanwalt Dr. Klee, führte aus, er und die anderen Anwälte hätten einen Sturm der Ent­rüftung aus den Reihen der Aerzte gegen den bekannten Geheim­erlaß des Wohlfahrtsministeriums erwartet. Sehr beachtenswert mar sein Vorschlag, daß die Gutachten und Atteste der Aerzte als eidesstattliche Bersicherungen abzufaffen seien. Wenn er aber glaubt, daß die Aerztekammern bei leichtsinnig abge gebenen Gutachten einschreiten würden, so zeugt das von einer sehr optimistischen Beurteilung der Berhältnisse.

Die zweite Rednerin war Genossin Adele Schreiber . Sie erinnert daran, daß im Jahre 1902 der Zentrumsabgeordnete Schwarze im Preußischen Landtag beantragte, die Strafge fangenen nicht als Schmugtonfurrenz gegen die freien Arbeiter zu Derwenden, sondern sie mit Landarbeit zu beschäftigen. Da mais schon war es Dr. Krohne, der Vater des berühmten Geheimerlaffes, der als Regierungsvertreter fich mit aller Schärfe gegen diesen Antrag wandte, da durch eine Beschäftigung im Freien den Gefangenen das Gefühl der Gefangen fchaft genommen würde! Genossin Schreiber brachte dann noch aus einer Unzahl von Fällen einige besonders traffe, in denen alte hilflose Menschen auf Denunziationen hin monatelang in Unter fuchungshaft gehalten wurden und erinnerte an die vielen unbe­fannten Gefangenen, die gleich den unbekannten Soldaten des Welt­frieges auf dem Schlachtfeld der Justiz eines elenden Todes starben. Der erste ärztliche Redner war der Kommunist Lothar 3oIff. Nach seiner Meinung ist der Fall Höfle nur eine Aus­ftrahlung des Kampfes zwischen dem schwarzweißroten und dem Schwarzrotgoldenen Finanzkapital(?). Der Sinn der beamteten Aerzte sei die Unterdrückung und Ausbeutung der arbeitenden Klasse. Bon dem Gerichtsarzt Dr. Störmer sagte er, daß seine Gutachten dem Staatsanwalt und dem Untersuchungsrichter die Arbeit ab­nähmen, da er statt Arzt Anfläger sei. Medizinalrat Thiele sei im Gegensatz zu vielen anderen Gerichtsärzten nicht einer der schlimmsten gemejen, obwohl er den Spigel" Felix Neumann im Tichetaprozeß begutachtet und troß erblicher Belastung für voll verantwortlich ers flärt habe.

Werder macht Visite.

Wie es alljährlich geschieht. hinausgefahren sind, erfolgt nunmehr der Gegenbesuch. Um es furz Nachdem die Berliner zur Kirschblütezeit in die Obftgärten zu machen. Gestern Nacht, turz nach 1 Uhr, fam die erste Sendung Werderscher Kirschen an.

Ein breiter Schlepptahn brachte die sehr stattliche Sendung und taum hatte die Fähre den Halteplaz am Rupfergraben erreicht, als auch schon die zahlreichen Werderschen Obstfrauen zur Stelle waren, die schon am Abend mit der Bummelbahn in Berlin eingetroffen waren und die fühle Nacht im Lustgarten verbracht hatten. Flint ging es an die Arbeit. Die dichtgeflochtenen Stroh­förbe, wohl 2000 an der Zahl, die durch Sacktuchverdeck gegen die zerstörenden Launen der Witterung, so gut wie es ging, geschützt worden waren, standen im Verlauf einer knappen halben Stunde wohlgeordnet an den Verkaufsständen und der Kirschenmarkt be. gann. Auch Erdbeeren waren in größeren Mengen zum Verkauf ausgestellt. Dieser Obstmarkt, von dem die wenigsten Berliner je etwas gesehen, von dem sie jedoch oft gehört haben, wickelt sich ebenfalls im Handumdrehen ab. Die Händler und Straßenverkäufer sind sich über die für sie in Betracht kommenden Quantitäten schon im voraus im flaren, der eine nimmt zwei Körbe, der zehn, der andere ist kaum mit hundert zufrieden. Der Straßenhändler ist froh, wenn er seine zwei, drei Körbe anstandslos bezahlen kann, der feßhafte Geschäfsmann muß mit größerem Umfaß rechnen. Die diesjährige Obsternte ist sicherlich keine ungünstige gewesen, so daß mit erheblichen Zufuhren aus Werder zu rechnen ist. Nun­mehr werden die Werderschen", die sich, und nicht mit Unrecht, einen Namen erworben haben, an dem nicht zu rütteln ist, täglich in der Frühe hier abgeladen werden. Die ersten Preise sind natur­gemäß noch recht hoch, im Verlauf von 14 Tagen aber wird man auf einen Preis gekommen sein, der auch dem minderbemittelten Menschen den Genuß des Obftes nicht zur Unmöglichkeit macht. Für Kirschen wurden auf dem gestrigen Markt je nach Qualität von den Wiederverkäufern 50 bis 70 Pfennige gezahlt. Die Erd­beeren standen 0,80 bis 1,10 m im Kurs. Es waren hübsche, faftige Früchte, die Pflege und Arbeit verrieten. Im Kleinperkauf foftet ein Pfund Kirschen 1,20 bis 1,40 m. Erdbeeren werden wohl auf faft 2 M. fommen.

Der Abbruch der Häuser am Hermannplah.

Enteignungsverfahren und Mieterschutz.

Gefängnisarzt Landsberger beflagte die Abhängigkeit der Gerichtsärzte als Beamte von den zuständigen Gerichts= behörden. Das Justizministerium fucht, da es für alles zuständig ist, die Gefängnisärzte aus. Diese bekommen von den zuständigen Straffammern die Gutachten zugewiesen. Begutachten sie zu milde, so werden ihnen feine Gutachten zugeteilt und es entfallen ihnen Das durch den Bau des Gemeinschaftsbahnhofs Hermannplak dadurch große Nebeneinnahmen. Landsberger fordert deshalb, mehr notwendig gewordene Enteignungsverfahren für mehrere zum Ab­noch als bisher frei praktizierende Aerzte als Gerichtsärzte zuzu- bruch fommende Häuser hat den Enteignungskommissar im Hinblick ziehen, da fie unabhängig seien, weil sie nicht beamtet sind. Dr. Hildesheimer, der Freund jenes Arztes, der er­auf die noch in Kraft befindlichen Mieterschutzbestimmungen vor Standeswürde und sonstiger schöner Dinge fich der Sozialverworfen sind. In einer Versammlung des Mieterbundes Kreuzberg Plärte, die Aerzte müßten zur Wahrung ihrer Interessen, ihrer Rechtsfragen gestellt, wie sie bisher überhaupt noch nicht aufge­ficherung mit allen Mitteln, evtl. auch mit dem Behand lungsstreif, versagen, ritt die offizielle Attade gegen die Krantentassen. Interessant waren seine Mitteilungen, daß zwar auf seine Veranlassung die Berliner Aerztekammer, die Wahrerin und Hüterin der ärztlichen Ethik und Moral, fich mit dem Geheimerlaß des Wohlfahrtsministeriums beschäftigt hätte, daß aber, da es sich um einen Geheimerlaß handelt, ihre Berhand lungen auch geheim bleiben müssen.

Als erster Diskussionsredner nahm Erich Mühsam als Objeft des Strafvollzuges das Wort. Er erzählte von der geradezu

haarsträubenden Behandlung durch den Gefängnisarzt von Niederschönenfeld ,

referierte dessen Vorsitzender, Landgerichtsrat Genosse Ruben, über die Rechtslage für die von dem Abbruch der Häuser betroffe­

nen Mieter.

Nach§ 11 des Preußischen Enteignungsgefeßes von 1874 mur­den die Mieter im Falle der Enteignung nur auf eine Geldent schädigung verwiesen. Dieser Bestimmung eines Landesgefezes geht jedoch Reichsrecht vor. Nach dem Mieterschutzgesetz durfte die Enteignung nur unter Aufrechterhaltung der Rechte aus dem Mieter­ichutzgesetz ausgesprochen werden, weshalb auch der Mieterbund gegen den ausgelegten Plan, der hierüber nichts enthielt, Einspruch einlegte. Der Enteignungsbeschluß, wie er auf Grund des öffent­lichen Termins am 27. Mai erging, entschied diefe bisher noch nicht aufgeworfene Rechtsfrage zugunsten der Mieter. Die Nordsüdbahn wurde hiernach nur unter der Bedingung in den Besitz der Häuser wurde hiernach nur unter der Bedingung in den Besitz der Häuser eingewiesen, daß für die Wohnungsinhaber geeignete Erfagräume zu denselben Bedingungen geschafft würden, die für die bisherigen Wohnungen galten. Demzufolge fönnen die betroffenen Mieter Naturalerfaz statt Gelbentschädigung fordern, es müssen ihnen Wohnungen zugewiesen werden, die dem Mieterschutz­gefeß und dem Reichsmietengefeh unterstehen und deren Miete dem ortsüblichen Friedenspreis nicht übersteigt, ferner müssen ihnen die Umzugsfosten in voller Höhe vergütet werden. Darüber hinaus wurde der Nordsüdbahn- A.- G. vom Enteignungsfommissar verboten, die Häufer vor ordnungsmäßiger Unterbringung aller Mieter abzu­reißen. Bei der Verteilung des Erfahwohnraums, die auf Grund eines Uebereinkommens von der Nordfüdbahn und dem Mieterbund gemeinsam vorgenommen wird, soll auf die Lohnverhältnisse der einzelnen Mieter, die Lage der Arbeitsstelle, 3ahl der Kinder und dergleichen Rücksicht genommen werden, ferner auch darauf, wie lange die Mieter es handelt sich zum großen Teil um alteingesessene schon in diesen Häusern gewohnt haben. Einige Mieter beanspruchen feine neuen Wohnräume, sondern wer­den sich mit Hilfe der ihnen zukommenden Geldentschädigung Von den noch folgenden Diskussionsredyern verdienen die Aus- selbst ansiedeln. Die Regelung aller dieser wichtigen Rechts­führungen eines Sanitätsrates Dr. Dahne Beachtung, der zur fragen ist schon deshalb von prinzipieller Bedeutung, meil bei dem Behebung der Mißstände, die sich sowohl bei den frei prattizierenden, bevorstehenden weiteren Ausbau des Berliner Untergrundbahn wie auch bei den beamteten Aerzten ergeben, die allgemeine Benezes 3. B. demnächst in der Landsberger Straße Hausent eignungen in größerem Umfange notwendig sein würden. amtenstellung für die deutschen Aerzte verlangte, da dann Gerichts­ärzte, die nicht willfährig sind, bei der Abgabe ihrer Gutachten nicht durch Einberufung frei praftizierender Aerzte ersetzt werden fönnten.

einen gemissen Dr. Steinle, der bei seiner Aufnahme eine starte Herzerweiterung feststellte, später aber behauptete, nichts mehr finden zu können. In der gleichen Zeit sei er von drei Privatärzten untersucht worden und alle drei hätten das frühere Hergleiden fejt. gestellt. Die gleiche Erfahrung machte er mit einem von dem Bericht ihm empfohlenen Privatarzt, der auch nichts finden durfte. Die Tyrannei der Strafgefangenen wird am besten dadurch illu­ftriert, daß es u. a. Ernst Toller perboten wurde, mit einer ihn besuchenden Augenärztin über sein Augenleiden zu sprechen. Der tommunistische Abg. Hagemeister, der als schwertranfer Mann in die Anstalt aufgenommen wurde, wurde troß seines schweren Herz­Teidens isoliert, angeblich zur Beruhigung und man gab ihm nicht einmal einen Lehnstuhl. Als Hagemeister furz vor seinem Tode mit feiner Frau zum legten Male sprechen wollte, waren zwei Gefängnis­wärter anwesend. Für diese Behandlung der Festungsgefangenen wurde der Regierungsrat Hoffmann zum Oberregierungsrat und Dr. Steinle zum Medizinalrat ernannt. Dieser Dr. Steinle ertlärte einem Langenfranfen, der mit Kostentzug bestraft wurde, und dem er vorher Milch verordnet hatte: Die Milch werden Sie weiter bekommen, das andere geht mich nichts an!"

Die Katastrophe auf Zeche Dorftfeld.

Das Ergebnis der Untersuchung.

Köln , 4. Juni. ( Mtb.) Nachdem der Unfallausschuß auf der Zeche ,, Dorstfeld" wiederholt eingefahren war und Sigungen abgehalten hatte, trat gestern in Köln die Grubensicherheitsfommis­sion unter Leitung des Oberbergrats Loste zusammen. Unter den anwesenden 30 Herren befanden sich Bertreter der Bergbehörden, des Grubensicherheitsamtes unter Führung von Ministerialrat Hakfeld, Vertreter der Arbeitgeber und Arbeitnehmer, ferner die 4 Reichstagsmitglieder Jansched( Soz.), Imbusch( 3.), Biegler( Dem.) und Koch( Dnat.), sowie Bertreter der Staats­anwaltschaft. Auch mehrere Sachverständige nahmen an der Sigung teil, u. a. Prof. Dr. K à st als Sachverständiger auf dem Gebiete des Sprengstoffwefens.

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Alenderung der Bäckerarbeitszeit. Aufrechterhaltung des Nachtbadverbots.

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deutsche Kernnaturen sein bas, was ihnen diesmal ihre Zeitung zumutete, fonnte auch den Stärtsten den Appetit verschlagen. Das Bild der drei, für die Hinrichtung der kommunistischen Attentäter der Nachtausgabe- Abonnenten? Eine Photographie: drei Galgen, in Sofia gedungenen Zigeuner mag Geschmacksache sein; die Hin. richtung der Attentäter empört sich wirklich einer brei Menschen daran; einer ist bereits tot, die anderen beiden werden gerade gerichtet; man fann das forrette Erhängen daraus lernen. Leider werden in Deutschland die Menschen geföpft; doch vielleicht kommt davon in den nächsten Tagen ein Bild. Wem Humanität völlig fremd wurde, der sollte wenigstens soviel Anstandsgefühl befizen, fie bisweilen zu heucheln.

Der Deutsche Rundfiug.

Der Start zur driffen Schleife.

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Als

Der gestrige Ruhetag hatte den Fliegern, die auf der zweiten Schleife vom Bech verfolgt waren, Gelegenheit gegeben, die Motore heute morgen rund 35 Maschinen dem Starter stellen. und die Flugzeuge selbst wieder auszufliden, und so fonnten sich Das Wetter war nicht gerade allzu freundlich und von der Strecke her trafen Nachrichten ein, die zu Bedenten wohl Anlaß geben fonnten. Zwischen Erfurt und Würzburg herrschte so dichter Nebel, daß die Sicht kaum 20 Meter betragen sollte. Infolgedessen warnte die Erfurter Flugpolizei auch vor dem Start, tam jedoch mit ihrer Meldung zu spät, so daß schon alle Maschinen das Tempelhofer Feld verlassen hatte, als die wenig erbauliche Botschaft hier eintraf. Fortnahme der Richtungsflächen die Wettbewerber zum Landen zu Ueber Erfurt selbst versuchte man dann durch grüne Raketen und zwingen, doch ohne Erfolg. Erfreulicherweise besserte sich dann das Better, so daß, soweit es fich wenigstens bis zur Stunde über­fehen läßt, irgendwelche Unfälle nicht vorgekommen sind. Auf dem Tempelhofer Feld gab es vor dem Start noch einen fleinen Bruch. Eine Bahnbedarfsmaschine, die gestern aus Stralsund gekommen war, um außer Konkurrenz die dritte Schleife mitzufliegen, stellte sich Kopf, doch blieb der Führer erfreulicherweise fieinen Mohamed" nach vieler Mühe fertiggestellt hatten, mußten unverletzt. Die jungen Darmstädter Akademifer, die gestern ben heute morgen zunächst wieder eine Enttäuschung erleben. Fuchs mit dieser kleinsten Maschine an den Start ging, riß, zum Glück noch auf dem Erdboden, die Verbindung des linken Flügels und man mußte schnellstens in den Schuppen zurüd, um zu repo­rieren. Nach einer halben Stunde war der Schaden behoben, und nach den bisher vorliegenden Nachrichten liegt die Maschine durchaus nicht schlecht im Rennen. Der bisher fo erfolgreiche Alba­trosflieger Ungewitter hatte auch Bech, das ihm sehr mahr­scheinlich eine Anzahl Stafpunkte einbringen wird. Kurz hmter Berlin jezte die Zündung aus und Ungewitter mußte zurückkehren, um hier einen neuen Magneten in seinen Siemens- Motor ein bauen zu lassen. Mit halbstündiger Berspätung ging die Maschine dann wieder auf die Reise und machte in einer geradezu hervor ragenden Fahrt den Zeitverluft wieder gut. Nach kaum drei Stunden war Ungewitter bereits über Würz Fliegern auf der dritten Schleife noch zwei Flugzeuge angeschloffen, burg und näherte sich dann seinem schärfften Konkurrenten Bolte auf det ganz bedenklich. Unterwegs haben sich übrigens den die von Frankfurt aus in die Schleife hineinfliegen. Der bekannte Flieger Botsch, der gestern nachmittag nach Berlin fliegen wollte, mußte mit feiner Maschine auf der Wassertuppe notlanden, will aber nach Ausbefferung des Motorschadens doch noch nach Berlin tommen, um hier sich in die letzten Schleifen einzuschalten.

Unbeständiges Wetter in den nächsten Tagen? Das heitere Wetter zu den Pfingsttagen hat ein schnelles Ende genommen. In der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch wurde Mitteldeutschland von einem Kaltluftstrom erreicht, der von Nord­westen her fühlere Luft heranführte und vereinzelte Regenfälle brachte. Besonders in Süddeutschland kamen stärkere Gewitter zur Entladung, die fich bis in die Alpen hineinzogen. Am heutigen Morgen liegt die vorderste Front der Kaltluft über Rußland , Ruma­nien und Norditalien . Sie überdeckt ganz Deutschland bis zu einer Höhe von etwa 3000 Metern. Einzelne fleine nachfolgende Böen bringen besonders im Rüftengebiet einige Niederschläge. Die damit verbundene Bewölkung verhindert tagsüber stärtere Einstrahlung der Sonne, so daß die Temperaturen niedrig blieben, zumal da aus dem Süden wärmere Luftmassen nicht herangeführt werden. Die Temperaturen in ganz Deutschland ich manten zwischen 13 und 15 Grad und werden in der Mittagszeit 20 Grad nicht übersteigen. Der ge fallene Niederschlag wird die herrschende Trockenheit nur unwesent­lich aufheben, find doch durchschnittlich nur 6 bis 8 Millimeter Nieder­schlag gefallen. Vom Ozean her nähert sich ein neues Tief, das in den letzten zwei Tagen von Amerita bis westlich von Irland ge­zogen ist. Unter seinem Einfluß werden in Westeuropa Nieder­schläge auftreten, während sein Bordringen nach Mitteleuropa noch ungewiß ist. Für die nächsten Tage haben wir also noch fühles Better mit langsam zunehmender Erwärmung und mit geringfügigen Niederschlägen zu erwarten.

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am Minna Jochim geftorben. Heute nacht um 1 Uhr verschied nach dreitägigem Krantenlager Minna Jochim. Ein Leben, das am großen Werf im Stillen wirfte, hat einen viel zu schnellen Ab­fchluß gefunden. Genoffin Jochim gehörte im Jahre 1906 zu den Gründungsmitgliedern der Kinderschuhfommission und gehörte zu den eifrigsten Mitarbeitern bis zuletzt. Auch in der Partei und dem Fabritarbeiterverband war die Genossin Jochim eine tapfere Mitkämpferin. In ihrem Wohnbezirk trauern ihr Der neue Polizeipräsident von Berlin , Genosse Grzesinstt, biele befürsorgte Kinder nach, deren sie sich unermüdlich und mit stellte sich und seine Breffereferenten heute mittag den Berliner Erfolg annahm. Der Krieg entriß der Genoffin Jochim den ersten Bei dieser Gelegenheit teilte er eine vom Mann. Sie war zum zweiten Male verheiratet. Nun steht der Pressevertretern vor. morgigen Tag datierte Bekanntmachung des Polizeipräsidiums über zweite Gefährte ihres Lebens mit vier unmündigen Rin­die Berlegung der für Bäckereien und Konditoreien vorgeschrie- dern an ihrer Babre, trauernd um die treffliche Frau und Mutter. Der Bezirtsausschuß für Arbeiterwohlfahrt ver­benen achtstündigen Betriebsruhe mit. Durch diese Be­fanntmachung wird den Bädermeistern die Genehmigung erteilt, die fiert an ihr ein treues, tätiges Vorstandsmitglied. Bezirksbildungs ausschuß Groß- Berlin. Am 20. und 21. Juni Sonnen Arbeit um 5 Uhr morgens beginnen zu laffen. Nach dem Gesetz vom 2. November 1918 ist die Bäderarbeit bei Nacht verboten, und dabei wendfeier des Arbeiter kulturlartells in den Bosener Bergen. Karten bleibt es natürlich. Bisher aber war die Ruhezeit von 10 bis 6 Uhr à 50 B. bei der Gewerkschaftskommiffion, Engelufer 24/25 Afa- Drts vorgeschrieben. Diese Vorschrift ist längst durchbrochen. Es fartell, Engelufer 24/25 in den 8ablstellen der Freien Bolfsbühne im wurde um 5 und auch schon vor 5 Uhr begonnen. Nunmehr aber Jugendsekretariat Lindenstr. 3, 2. of II Erziehungsverein der Stinder. freunde Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold, Sebastianstr. 37/38 bei ben darf nicht vor 5 Uhr begonnen werden. Mit dieser Früherlegung Obleuten der Kreis- und Abteilungsbildungsausschüsse in den Vorwärts­des Arbeitsbeginns, der jedoch nicht eine Verkürzung der acht speditionen im Bureau des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, Ebert Reliefs nach dem, Entwurf von fründigen Arbeitspause bedeutet, da diese um 9 Uhr abends beginnt, 2. of II, Simmer 8. wird den Bädermeistern die Möglichkeit gegeben, daß rechtzeitig vor Gerstenberg, elfenbein getönt 1,60 Mt. pro Stüd, dunkel getönt 1,80 mt. Ladenöffnung die erforderliche Menge und Bielgestaltigkeit des Bad pro Stüd, in echt Bronze 45 Mr., zu baben in allen Vorwärtsspeditionen, bei den Oblenten der Bildungsausschüsse und im Bureau des Bezirks Die Gutachten der Sachverständigen, die verlesen wurden, geben werts hergestellt werden fann. Man ist nach gründlicher Ueber. Defterle und Strommer. Besichtigung und Stauf von 9-5 Uhr im Bureau feine vollkommene Klarheit über die Katastrophe, bei der 47 Berg- legung zu der Ueberzeugung gekommen, daß gerade durch diese Re- bildungsausschusses, Lindenstraße 3.- Radierungen von Sela Haffe, gelung die Aufrechterhaltung des Nachtbadver. des Bezirksbildungsausschusses, Lindenstr. 3, 2. Hof II. Leute ums Leben famen. In 2 Punkten ergab sich eine gewisse Ueber­bets gesichert wird. Die Polizei und die Bäckerorganisationen, die einstimmung, wenigstens wurden andere Ansichten nicht laut, nämlich in diesem Buntt vollkommen einig sind, werden dafür sorgen, daß darin, daß 1. die Explosion der Sprengstofflammer der Ausgangs die Arbeit nicht vor 5 Uhr beginnt. Die Bekanntmachung bestimmt punkt gewesen sei, und 2. daß ohne das Vorhandensein von weiter, daß Lehrlinge unter 16 Jahren, die nicht in die Rohlenstaub die Explosion sich nicht über 1500 meter hätte fort Hausgemeinschaft des Lehrherrn aufgenommen find, nicht vor 6 Uhr pflanzen können. Zu einem abschließenden Urteil fonnte die Gruben­morgens beschäftigt werden dürfen und mit Austragen, Ausfahren oder Abgeben von Badwaren nicht vor 7 Uhr morgens begonnen ficherheitsfommission gestern nicht fommen, um so meniger, weil die hemische Untersuchung des Brennstoffes nicht abgefchloffen zeitigen Widerrufs bis zum 30. September 1925; sie ist in den Ar­werden darf. Die Verordnung gilt unter dem Vorbehalt jeder. ist. Gleich nach dem Unglüd hatte man nämlich in allen Gruben, beitsräumen der Bädereien und Konditoreien auszuhängen. die im gleichen Zeitraum und von der gleichen Dynamitfabrik be­liefert worden waren, den Sprengstoff beschlagnahmt.

Schlägereien im rumänischen Parlament. In der Nachtfißung zum Donnerstag tam es in der rumänischen Kammer zu Schläge reien; dabei stürzte die Balustrade zusammen. Eine ver= schärfte Geschäftsordnung wurde mit 204 gegen 40 Stimmen befchloffen.

Humanität."

Bildbeilagen von Zeitungen sind im allgemeinen etwas, das man sich in ber Straßenbahn, morgens am Kaffeetisch oder sonst in einer müßigen Stunde beschaut; die Leser der Nachtaus. gabe des Tag" sehen sie sich vielleicht beim Abendessen an. Ob es ihnen dann gestern geschmedt hat? Man will zu ihrer Ehre glauben, daß fie hungrig ins Bett gegangen find. Sie mögen ja jonft

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15 Deutschlands c. B., Gruppe Berlin , eröffnet am Ausstellung des Arbeiter- Radio- Klubs. Der Arbeiter Radio­reitag, den 3. Suni, 6 Uhr, feine neuen Geschäftsräume in der Betersburger Straße 39. Die Eröffnung ist verbunden mit einer Ausstellung erftflaffiger Apparate. Lautsprecher werden vorgeführt für Berlin und aus­wärtige Stationen. Die Rundfunkteilnehmer der Arbeiterschaft werden er­fucht, an der Eröffnung teilzunehmen. Ansprache des Reichsvorsitzenden des Klubs. Aufnahme neuer Mitglieder sowie Rat in allen Rundfunifragen werden in der Geschäftsstelle beantwortet.

Zeugen gesucht! Wer gesehen hat, wie ein Mann am ersten Feiertag abends gegen 10 Uhr beim Einfahren des Eberswalder Zuges auf dem Stettiner Bahnhof tötlich verunglüldte, wird geds näherer Er­mittlung um seine Adresse gebeten. Hollfelder, Boechstr. 5.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Jebe- Abtethang

5. Kreis Friedrichshain : Morgen Freitag, 6 Uhr, Beamtenwerbeausschiffe bet Bittschuß. Beterburger Str. 5, Neuwahl bes Kreisobmanies. muß vericeten fein