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Reichsbanner Nollet."

Eine Beleidigung.

Anläßlich der Berfassungsfeier zu Würzburg   am 10. Auguft 1924, an der Tausende von republikanisch Gesinnten und Reichs­bannerfameraden teilnahmen, brachte die inzwischen eingegangene deutschnationale Fränkische Landeszeitung  " einen Würzburger

Das Wohnungswesen der Stadt Berlin  

Richtlinien für ein Wohnungsbauprogramm.

In der fommunalen Konferenz von sozialdemokra-| der Finanzierung der Bauten habe Berlin   bisher die Hoch­Truthähne überschriebenen Artikel, der in Ton und Tendenz die tischen Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung und des bauten in unerträglicher Weise bevorzugt; drei Viertel der in 1924 unverkennbare Absicht verriet, die Angehörigen des Reichsbanners Magistratskollegiums, der Bezirksverordnetenversammlungen und finanzierten Wohnungen liegen in Hochbauten und nur ein Biertel und auch die übrigen Teilnehmer der Feier zu beleidigen und ver

ächtlich zu machen. Ausdrücke wie Traidaitschdemokratische Ge- der Bezirksämter und von Obleuten unserer fommunalen Rom­ächtlich zu machen. Ausdrücke wie Traidaitschdemokratische Gemissionen sprach Dr.- Ing. Wagner, Geschäftsführer der Deutschen finnung", Halb Martel- Windjackenorganisation", Schwarzrot­goldener Papphut und Brigade Nollet" zeigen dies zur Genüge Wohnungsfürsorge A.-G., über das Wohnungswesen der

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an. Vier Reichsbannerfameraden, die im Felde mit Auszeichnung ihre Pflicht getan, ließen sich diese Anpöbelungen nicht gefallen und stellten gegen den damals verantwortlichen Schriftleiter Stemmer Klage beim Würzburger   Amtsgericht. Vor dem Verhandlungsbeginn wurden unter dem Vorsize des Amtsgerichtsrats Mantel Vergleichs­verhandlungen geführt, die nach Annahme der sehr mäßigen Forde: rungen der Kläger durch den Beklagtenvertreter, der zugleich Ge­schäftsführer der Deutschnationalen Würzburgs ist, einen sehr um­fangreichen Prozeß, dessen ungünstiger Ausgang für den Beklagten  faum zweifelhaft sein fonnte, von vornherein abschnitten. Der ge­richtlich abgeschlossene Bergleich lautet:

Stadt Berlin  .

in Flachbauten. Die Erträge der Hauszinssteuer fönnten in wisse von ihr nicht den rechten Gebrauch zu machen, wie auch bei den Händen der Stadt eine Macht sein, aber die Stadt dem Wohnungsbau der Straßenbahngesellschaft der an Haberland gegebene Bauauftrag gezeigt habe. Solche Mittel seien zu vers Er wolle, so führte der Redner aus, nicht die Wohnungspolitik wenden zur Mehrung der im Einfamilienhaus möglichen Woh der Stadt Berlin   benörgeln, sondern einen Standpunti finden, der nungen von mindestens drei Zimmern, nicht der fulturwidrigen laubt. Im Gegensatz zu der vielstöckigen Mietfaserne, die wir dem uns im Wohnungswesen eine attipere Politit er- Wohnungen von zwei Zimmern oder nur einem Zimmer. Auch bei der Hergabe von Hypothefen aus Mitteln der Landesver profitfuchenden Privatkapital zu danken haben, seien Form und sicherungsanstalten und der Krantentassen feien die Inhalt einer neuen Wohnungskultur zu schaffen. Man könne cs hier dargelegten Gesichtspunkte nicht außer acht zu lassen, die Er­nicht verantworten, daß in Berlin   zu den vier Millionen Menschen möglichung von Einfamilienhäusern, die Schaffung ganzer Garten­noch weitere vier Millionen durch die bisherige Bau- und Wohn- städte, die Auflösung der Großstadt. Wagner verlangt aftiveres meise untergebracht werden, wie die geltende Bauordnung es vor- Vorgehen und erwartet es von einer Zusammenfassung aller Kräfte. ficht. Wagner forderte das Einfamilienhaus mit Garben, von enger Fühlung der Gewertschaften und auch wobei zur Berhinderung von Spekulation ein Privatbesiz höchstens der Partei mit den gemeinwirtschaftlich gesinn­in gebundener Form( Erbbau) zuzulaffen sei. Gegenüber der großten Körperschaften, den Baugenossenschaften usw. Er schlug vor, daß ein Ausschuß aus den am Wohnungswesen inter­ftabtischen Mietfaserne, die an der Volkskraft und dem Volks­Dermögen zehrt, jei das Einfamilienhaus tatsächlich auch wirtschaft effierten Bersönlichkeiten der Gewerkschaften, der Partei, der Ge­licher. Die Großstadt müsse aufgelöst werden durch einen Kranz nossenschaften usw. im Sinne seiner Ausführungen feste Richt­von Gartenstädten  , die an strahlenförmig von ihr ausgehen- linien für ein Wohnungsbauprogramm aufstellen solle. den Verkehrsbändern liegen. Das sei auch für Berlin   möglich, das In der Diskussion in 1924 rund 7000 Wohnungen für 28 000 Menschen finanziert sprach unter anderem Stadtrat Genosse Wuzky. Auch er sehe das habe und in 1925 rund 10 000 Wohnungen für 40 000 Menschen Einfamilienhaus als idealfte Wohnform an, aber nach den Be­3. Privatflage und Strafantrag werden zurückgezogen. finanzieren wolle, womit ein paar Gartenstädte sich füllen ließen. Den Bergleich unterzeichneten für die Kläger   R. A. Straub, Auf dem Gelände des Rittergutes Brig möge man hiermit einen fimmungen über die Hauszinssteuererträge habe die Stadt nicht das Recht, die Finanzierung von Hochbauten abzulehnen. Unter Kreisleiter des Reichsbanners Unterfranten und R. A. Stegherr, Anfang machen, aber schon sei wieder für zwei Drittel die Be­allen Rednern bestand lle bereinstimmung darüber, daß zur Geschäftsführer des Deutschnationalen Kreisverbandes für Unterlegung mit breiftödigen Miethäusern vorgesehen. Die Schuld an jclchen Lösung des Wohnungsproblems mehr Attivität franken. nötig ist. Der Versammlungsleiter Genosse Krille schloß zusammen­fassend mit der Feststellung, daß auch Wagners Vorschlag einer engen Fühlungnahme zwischen Partei, Gewerkschaften, Baugenossen. schaften usw. die allgemeine Zustimmung habe. Beschlüsse wurden nicht gefaßt.

1. Der Privatbeklagte Stemmer erklärt, daß er bebauert, in bezug auf die Teilnehmer an der Berfaffungsfeier der republi: tanischen Verbände vom 10. August 1924 die unzutreffende tanischen Verbände vom 10. August 1924 die unzutreffende Bezeichnung Brigade Nollet" gebraucht zu haben.

2. Stemmer übernimmt die gesamten Kosten des Berfahrens einschließlich einer Bergleichsgebühr in Höhe der gefeßlichen Ver­handlungsgebühr.

Jugendwohlfahrt in Preußen.

Aus den Beratungen des Hauptausschusses. Der Hauptausfchuß des Preußischen Bandtages behandelte am Freitag im Verlauf der Beratung des Etats des Wohlfahrtsministe­riums die Fragen der Jugendpflege. Gerade bei diesem für die Aufzucht eines gefunden Nachwuchses so überaus wichtigen Rapitel fehlt es noch immer an der Bereitstellung genügender Mittel. Wohl hat sich seit dem Jahre 1919 manches gebeffert und die Dinge liegen hier nicht mehr ganz so im Argen wie vor dem Krieg, wo im Etat des Innern überhaupt nur 10 000 m. für Wohlfahrtspflege eingefeßt wurden. Allein es bleibt noch immer unendlich viel zu tun, und die fozialdemokratische Fraktion hat deshalb in verschiedenen Anträgen eine bessere Finanzierung der Jugendpflege gefordert, vor allem für die Unterbringung gesundheitlich gefährdeter Kinder auf dem Lande oder in Kinderheimen.

Genoffin Ege verwies auf die durch die neue Heimarbeiter ausstellung abermals festgestellte Schädigung der Jugendlichen durch frühzeitige Heranziehung zur Arbeit. Vom Jugendamt Berlin  wurden 1163 gewerblich tätige Kinder festgestellt und zwar im Alter Don 6-10 Jahren 19 Proz., von 10-12 Jahren 31 Broz. und von 12-14 Jahren 50 Broz. Um den großen Prozentsaz ber bettelnden und gewerbetreibenden Rinder herabzumindern, müsse bei dem dem Reichsjugendwohlfahrtsgesetz in§ 3 Abfah 4 und 6 die Rann in eine Mußvorschrift umgewandelt werden. Bei der Frage der Erholungs. fürforge wies Genoffin Ege auf das vorbildliche Boltsfanatorium Beilmünster hin, das mit feinen 1500 Rindern, die aus allen Städten Deutschlands   tommen, als ein herrliches Kinderdorf angesehen werden fönne. Die Erholungstur der Kinder müsse von 6 Wochen auf 3 Monate verlängert werden. Genoffin Christ mann begrüßt, daß durch das Reichsjugendwohlfahrtsgefeß in der Fürsorgeerziehung eine bedeutende Befferung eingetreten ist. Besonders bemerkenswert fei, daß bei der Durchführung der Fürsorge jetzt die Polizei aus. nefchloffen bleibe. Der Minister müsse vor allem den Privatanstalten feine besondere Aufmertsamkeit schenten, da dort noch immer eine ganze Menge Rüdstände herrschen. Für bessere Auswahl und Aus. bildung der Erzieher müffe an allen Anstalten durch fozialpädago. gische Nurse gesorgt werden. Hierfür liegt ein fogialdemokratischer Antrag vor, desgleichen für die Berufsausbildung der Fürsorgezög linge nach den Grundsäßen der Berufsberatung.

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Die vielen Mißstände, die sich bei der Durchführung des Heb. ammengefeges eingestellt haben, gaben bei den Beratungen im Hauptausschuß unseren Genoffen auch Beranlaffung, einmal über die Notwendigkeit der Aenderung des Hebammengefeßes ein deutliches Wort zu sprechen. Genoffin Ege wies auf die ungeheure Zunahme der Kindbettfieberfälle hin. Daraufhin wurde ein gemeinsamer Antrag angenommen, ber bas ministerium beauftragt, einen Entwurf zur Aenderung des Hebammengefeßes vor­zulegen.

Ein neuer Thekaprozeß. Der Mord an Arbeiter Jonas. Leipzig  , 5. Juni.  ( WTB.) Bor dem Norddeutschen Senat des Staatsgerichtshofs zum Schuße der Republik   begann heute unter dem Borsiz des Reichsgerichtsrats Hettner der sogenannte weite Ticheta Prozeß. durch den der Morb an beni Arbeiter Jonas in Hagenow  ( Mecklenburg  ) am 14. April 1924 feine Sühne finden foll.

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Fehlern der Berliner   Wohnungspolitik

sei bei dem Städtebaudirektor Itart zu suchen. Zur Verbilligung des Einfamilienhauses forderte der Redner die Pflege des Typen baues und eine Herabdrückung der Baustoffpreise durch eine von der Stadt zu schaffende Baustoffgesellschaft, wie Wien   sie hat. Bei

Das Millionengeschenk für den Exkronprinzen.

Moralische  " Erwägungen.

einen bedeutenden Liebhaberwert hat, aus Berlin  stammt. Die Alben haben einen rotbraunen Pappdeckel und sind 40x25 cm groß. Es ist nicht ausgeschlossen, daß die Sammlung in Berlin   gestohlen worden ist. Der rechtmäßige Befizer fann sich bei Rrininalkommissar Bünger, im Zimmer 89 des Polizeipräsidiums, Berlin  , melden.

Der Deutsche   Rundflug.

35 Flieger zur 4. Schleife gestartet.

Die preußischen Städte hatten bekanntlich seinerzeit dem Er­tronprinzen anläßlich seiner Eheschließung die Schenkung eines filbernen Tafelfervices versprochen. Infolge des Krieges kam die Schenkung nicht zur Bollziehung und so lagern die kostbaren Gegen stände, die einen Millionenwert repräsentieren, noch wohlverpackt in den Trejors der Reichsbant. Nachdem der Erkronprinz wegen Auslieferung dieser Kunstwerte jüngst an den Vorstand des Preußischen Städtetages herangetreten war, hatte die sozialdemokra Unter Berücksichtigung des herrlichen Wetters und des glatten tische Stadtverordnetenfraftion den Antrag gestellt, daß die Aus Verlaufs des Starts von 35 Maschinen zur 4. Schleife des Deut­lieferung des Tafelschmucks zu unterbleiben habe und daß er ent- schen Rundflugs war das Bild, das das Tempelhofer Feld heute in den frühen Morgenstunden bot, zweifellos das schönste, das bisher sprechend seinem hohen künstlerischen Werte in einem Museum Das gute 3ur öffentlichen Ausstellung gelangen solle. Die Stadt- während des großen Wettbewerbs zu verzeichnen war. Wetter hatte ein zahlreiches Publifum angelockt, am Startplaz sah verordnetenversammlung hatte diesen Antrag an einen Ausschuß man außer den sonst anwesenden Interessenten den gestern auf dem verwiesen, der sich unter dem Vorsitz des Demokraten Dove mit der Angelegenheit befaßte. Genosse Dr. Weinberg legte dort ein- Luftwege in Berlin   eingetroffenen Sachverständigen für gehend dar, daß juristisch eine Verpflichtung zur Aus­gehend dar, daß juristisch eine Verpflichtung zur Aus. Luftverkehr im Englischen   Luftfahrtministerium, händigung an den Ertronprinzen nicht bestehe, General Edwards, der in Begleitung des Oberregierungsrats da das Schenkungsversprechen nicht in der vom Gesetz vorgeschriebe. Gener vom Reichsverkehrsministerium mit Intereffe den Abflug nen gerichtlichen oder notariellen Form beurfundet sei, und daß die perfolgte und zahlreiche Maschinen sowie die Anlagen des Flug­Aushändigung des Tafelschmucks geradezu eine neue Millionen- hafens in Augenschein nahm. Um 4 Uhr früh wurde der Start für die 4. Schleife, die über Naumburg  , Nürnberg  , Augsburg   nach schenkung an die Hohenzollern   darstelle. Er betonte ferner, daß es vom moralischen Standpunkte aus geradezu unverantwortlich sei, München   und von dort über Hof und Leipzig   wieder nach Berlin  wenn die preußischen Städte, die nicht in der Lage seien, den Ein- führt, freigegeben, und bereits um 4 Uhr 7 Min. begann der Ab­legern bei ihren Spartassen und ihren Anleihegeläubigern die in flug aller am Startplag versammelten 35 Maschinen. gutem Geld bezahlten Beträge zurückzuzahlen, dem reichen Schloß­herrn von Dels eine derartige Schenkung machen. Die bürger­lidhen Barteien erflärten sich in geschlossener Front gegen diesen Antrag. Da ihnen die Schwäche der juristischen Position des Ertronprinzen sicherlich nicht verborgen blieb, begründen sie ihren Standpuntt im wesentlichen mit angeblich moralischen Er­wägungen, die es unmöglich machten, ein einmal gegebenes Bersprechen nicht zu erfüllen. Einen Schildbürgerstreich leistete fich der Kommunist Benus, indem er sich zwar gegen die Auslieferon 4 Std. 20 Min. Nach Ablauf der vorschrittsmäßigen Wartezeit rung des Tafelschmucks wandte, jedoch allen Ernstes feine Ein­schmelzung und die Verteilung des Erlöses an die Bedürftigen verlangte. Mit Recht wies demgegenüber Genosse Flatau darauf hin, daß der Hauptwert des Silberschmucks nicht in dem Material, fondern in der hervorragenden künstlerischen Gestaltung liege, durch welche ein Meisterwerk des Kunsthandwerks entstanden fei, wie es seit Jahrhunderten faum geschaffen ist. Oberbürger meister Böß, der als Vorsitzender des von den preußischen Städten zu diesem Zwede eingesetzten Ausschusses maßgebenden Einfluß in diefer Angelegenheit befigt, erklärte, daß er sich noch fein endgültiges Urteil gebildet habe und die Entscheidung dem Komitee überlassen werde, das voraussichtlich zunächst juristische Gutachten erfordern werde. Der Ausschuß tam nach längerer Debatte zur Ablehnung

unferes Antrages mit allen bürgerlichen Stimmen.

Die Bevölkerung Berlins   wird bei den nächsten Stadtverord netenwahlen Gelegenheit haben, ein Urteil darüber abzugeben, ob sie bamit einverstanden ist, daß den Hohenzollern   ein neues millionengeschent auf Kosten der notleidenden Städte nach geworfen wird.

Die ,, Zigeunerlager" am Möllenfee.

Angeklagt sind der Tischlergeselle Karl Winkel aus Nieder­lehme, der Arbeiter Erich Schmidt aus Neubrandenburg  , der Einer der schönsten märkischen Seen ist der Möllensee hinter Dachdeckergeselle Johann Warnke aus Güstrow   und der Alt- Buch horst. Von wundervollen bewaldeten Höhen umgeben, Schriftsteller Walter 3eutschel aus Hamburg  . Schmidt ge- blieb er von der Landhausbebauung bisher verschont. Zahlreiche hörte bem Mecklenburg  - Streliger, Warnte dem Mecklenburg fleine Buchten und gute Freibadestellen machen ihn für den Wasser Schweriner   Landtage als tommunistischer Abgeordneter an. Beut sport und andere Erholungsarten wie geschaffen. Ihn zu umgehen. Ichel ist des vorsätzlichen Mordes an Jonas angeklagt, Wintel der braucht man volle zwei Stunden. Diese Schönheit des Sees hat auf Beihilfe und Warnte der Begünstigung. Sämtlichen Angeklagten feinen Höhen, wo lichte Stellen find, mehrere Lager on wird Vorbereitung zum Hochverrat und Zugehörigkeit zu einer ungefähr 150 Belten erstehen lassen. Hier hausen die Belt Staatsfeindlichen Berbindung Dorgeworfen, ben Angeklagten bewohner, die fast alle auch ein Ruder- oder Segelboot bei sich Schmidt, Warnke und Zeutschel Sprengstofftomplott, den beiden haben, halbnadt wochenlang, laffen sich auch von einem tüchtigen lettgenannten auch unbefugter Waffenbefiz. Die Berteidigung Landregen nicht vertreiben und find schon jetzt braun wie die Nubier. führen die aus dem ersten Tscheta- Prozeß bekannten Rechtsanwälte Man tocht und wäscht wie zu Hause, spielt, singt und tanzt, amü­Dr. Herzfeld Berlin   und Dr. Wolf Düsseldorf  . 71 Beugen fiert sich den halben Tag in und auf dem Wasser, lebt ohne Aus find geladen, darunter die Witwe des ermordeten Jonas, die Unterschreitungen in guter Eintracht. Wer sich der Ordnung nicht an­suchungsrichter Landgerichtsdirektor Bogt Berlin und Land. paffen will, wird aufgefordert, baldigit zu verschwinden. Sogar gerichtsdirektor Jürgens Stargard  ( Bommern  ), ferner Regie- Antennen sieht man auf den Zelten. Das ist an schönen Tagen rungsrat Biggers Schwerin   und der in Untersuchungshaft be- die beste und billigste Sommerwohnung. Einige Schwierigkeiten findliche Lokomotivführer a. D. Bogenhardt, ber feinerzeit im macht immer nur die Versorgung mit Trint- und Kochwasser, das Gebäude der russischen Handelsmiffion Zuflucht gesucht und dadurch von weither in mitgeführten großen Korbflaschen mittels Bootes den Konflikt mit der Mission veranlaßt hatte, weiter der Straf herbeigeschafft und auf die einzelnen Belte verteilt wird. Natürlich gefangene Ernst Schinkel, der im medlenburgischen Bartifanen muß jeder Beltbefizer einen von der Forstverwaltung für geringe prozeß eine große Rolle gespielt hat. Unter den Sachverständigen Gebühr ausgestellten 3eltschein haben. Die Landjäger und Re­befinden sich die im ersten Ticheta- Brozeß hervorgetretenen Gerichts. Dierförster laffen sich ohne übermäßige Kontrolle häufiger bliden ärzte Dr. Schütz Leipzig und Dr. Thiele Berlin  , der auch aus und achten auch scharf darauf, daß zur Verhütung von Waldbränden ber Höfle- Angelegenheit bekannt ist. nicht an ungeeigneten Stellen gefocht wird.

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Die Verhandlung wird voraussichtlich vierzehn Tage in An­Spruch nehmen, da auch von der Berteidigung umfangreiche Be meisanträge geftellt worden sind und eine Reihe von Beugen ge

laben werden.

Nicht der echte Bela Kun  , sondern ein junger portugiesischer Kom munist, der sich diefes Pseudonym angeeignet hatte, ist in Lissabon  verhaftet und beportiert worden. So berichtigt es ein Savas- Tele gramm aus Liffabon.

Wem gehört die Notgeldsammlung? Bor einigen Tagen wurde auf der amtlichen Gepädausbe. wahrungsstelle in Lindau   a. Bodensee  , ein Patet geöffnet, das feit brei Monaten dort lagerte und nicht abgeholt worden war. Es enthielt drei Alben mit einer vollständigen Notgeldsammlung jämtlicher norb- und füddeutschen Städte. Gewisse Anzeichen deuten barauf hin, daß diese Sammlung, die wegen ihrer Bollständigkeit

Außer diesen 35 Startern von Berlin   aus, find 4 Maschinen von der 3. in die 4. Schleife eingebogen, nämlich der fleine ,, Mohamed", 611, der von Halle nach Naumburg   geflogen ist, ferner 623 Lörzer auf dem zweimotorigen Daimler, 641 Mart- Ein­decker und 668 2. F. G.- Eindecker, sodaß zurzeit 39 Maschinen sich auf der 4. Schleife befinden. Von diesen traf 639 Bäumer auf Bäumer- Emdecker, der bisher vom Glück nicht sonderlich begunstigt war, bereits um 9 Uhr in München   ein, nach einer Flugzeit startete Bäumer dann von München   nach Hof, fadaß er, falls sein Weiterflug glatt verläuft. mit seinem Saufewind" bereits in den ersten Nachmittagsstunden in Berlin   zurüderwartet werden kann. Nach den bis 12 Uhr mittags vorliegenden Meldungen, war von den heute früh zur 4. Schleife gestarteten Maschinen 667( L. F. G.) furz nach 8 Uhr in Naumburg   gelandet. In Augsburg   landete um 10 Uhr 44 mm. 685( 3ander auf Heinkel  ) und 651( v. Stoppen auf Albatros), während 663, eine Heinkelmaschine, die Stadt in Richtung auf München   überflog. In München   landete außer dem bereits gemeldeten Bäumer- Eindecker, auch die Udet  - Maschine 660 um 9 Uhr 21 Min.

Sonntag, den 7. Juni, findet schon um 4 Uhr statt. Die Bremer­Das Borrundenspiel um die Arbeiterfußballmeisterschaft am havener Mannschaft trifft Sonnabend nachmittag 1 Uhr 40 auf dem Lehrter Bahnhof   ein. Alle Sportgenossen, die Zeit haben, werden gebeten, zum Empfang der Bremer   auf dem Bahnhof zu sein. Das Endspiel findet nicht, wie berichtet, in Frankfurt  , sondern ent­weder in Nürnberg   oder in Dresden   statt, je nachdem, wer am Sonntag in Nürnberg   gewinnt. Alles Nähere in der Sonntags­ausgabe des Vorwärts".

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Gedächtnisfeier für den erschossenen Reichsbannerkameraden Erich Schulz. Das Reichsbanner Kreuzberg veranstaltet am Dienstag, den 9, Juni, in der Bockbrauerei, Fidicinstraße, eine Gedächtnisfeier für seinen am Vortage der Präsidentenwahl von Hakenkreuzlern erschossenen Kameraden Erich Schulz.­Das Typographia Doppelquartett leitet die Feier ein, Pastor Bleier hält die Gedächtnisrebe. Sodann wird eine neue drama­tische Dichtung Die Freischar  " von Georg Faltenheim zum ersten Male aufgeführt, die dem Andenken ber gefallenen deutschen  Freiheitshelben gewidmet ist. Die Dichtung behandelt die Anfänge der deutschen   Freiheitsbewegung. Die Darstellung liegt ausschließlich in den Händen von Angehörigen der Reichsbannerortsgruppe Kreuz­ berg  . Die Beranstaltung beginnt um 8 Uhr. Eintritt 50 Bf. Genoffe Pfarrer Bleier spricht Sonntag, den 7. Juni, abends 6 Uhr, in der Trinitatiskirche, Charlottenburg  , Karl- August- Plaz, über das Thema: Die Bedeutung der Kirche". Parteigenosfinnen, Barteigenoffen erscheint zahlreich!

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Meuterei im Hamburger   Zentralgefängnis. Hamburg  . 6. Juni  .( Eigener Drahtbericht.) Im Hamburger  Bentralgefängnis Fuhlsbüttel   tam es am Freitag zu einer Meuterei Don Schwerverbrechern, die auf einem Spaziergang zwei Gefängnisbeamte überfielen, fie niederschossen und ihrer Waffen beraubten. Die Verbrecher versuchten darauf, andere Beamte zu überwältigen und famen über eine Mauer, wo Sicherheitsbeamte Posten standen. Auf einen Sicherheitsbeamten wurden Schüsse abgegeben, worauf dieser das Feuer erwiderte und zwei der Verbrecher, den wegen Mordes zum Tode verurteilten und zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigten Kroll und einen anderen mit 12 Jahren Zuchthaus bestraften Ver­brecher Eichmann   niederschoß und den Doppelmörder Bart­to miat schmer verlegte. Die weiter an der Meuterei be­teiligten 14 Schwerverbrecher wurden dann von herbeigeeilten Be amten überwältigt und in ihre Zellen zurückgebracht.